Stigmatisierung, Diskriminierung, Ausgrenzung

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HIV, AIDS…
STIGMATISIERUNG,
DISKRIMINIERUNG, AUSGRENZUNG…
HIV an der Grenze zur
Diskriminierung
EINLEITUNG…
HIV-positiv sein….
… ist die schwierige Erfahrung einer
angsteinflößenden, diskriminierenden,
eingrenzenden Situation, die mit einer Vielzahl
von Verletzbarkeiten einhergeht.
DIE INFIZIERTE PERSON MUSS…

ihr Leben neu organisieren

die durch die Krankheit auferlegten Grenzen
kennenlernen

ein neues Zeitgefühl kriegen
DIE SELBST-STIGMATISIERUNG

Die Person sieht sich selbst als « Gefahr » für
andere.

Sie muss lernen, mit dieser Gefahr
« umzugehen ».

Sie muss sich diesem « Risiko » stellen.
EINE BIOLOGISCHE KRANKHEIT MIT VIELEN
TRUGBILDERN UND FALSCHEN VORSTELLUNGEN
Es ist immer noch eine « beschämende » Krankheit…
eng mit der Sexualität verbunden
 mit der Vorstellung von Tod assoziiert
 Mit starken Gefühlsschwankungen
 Mit ausgeprägter, symbolischer Bedeutung

MIT HIV LEBEN HEIßT,
MIT DER KRANKHEIT UMGEHEN ZU MÜSSEN
Ein besonderes gesellschaftliches Gefüge
mit stigmatisierender Verhaltensweise
 Homosexualität
 Drogensucht
 Ausschweifung
Der Patient sei selbst « verantwortlich » für seine Lage
Notwendigkeit Strategien zu entwickeln, um die
Geheimhaltung der Krankheit zu gewährleisten
HIV WIRD ALS SOZIALES HINDERNIS ERLEBT
Die Geheimhaltung erwächst aus der Angst vor
Ausgrenzung
Die Angst vor Ausgrenzung führt zur Selbstausgrenzung
 Selbststigmatisierung
 Negatives Selbstbild

eine versteckte, unsichtbare Ausgrenzung
KÖRPERLICHE VERÄNDERUNGEN
Lipodystrophie
Angst, als HIV-positiv identifiziert zu werden
 « das sieht man mir im Gesicht an! »
 « meine Tochter möchte mich nicht mehr auf
Familienfotos… »

VERÄNDERUNGEN IM VERHALTEN
1 von 5 Patienten fühlt sich im Sexualleben eingeschränkt
ASKESE:
kein Alkohol, Tabak, Drogen…
 FLUCHT:
sexuelle Exzesse, Schlafmittel, Reisen…
 « NEUORIENTIERUNG des LEBENS »
Informationssuche, Selbstkritik, Werteänderung, neue
Studien, ehrenamtliche Arbeit, …

NEUE IDENTITÄT, NEUES GEMEINSCHAFTSGEFÜHL
Anschluss an Gruppen HIV-infizierter Personen
Diese Gruppen….
 basieren auf Abweichungen und Unterschiedlichkeiten zu
den anderen
 existieren in einem bestimmten sozialen Umfeld
 wirken unterstützend
SOZIALE IDENTITÄT
Normalisierung von Aids
 Die Situation der HIV-Infizierten in der Gesellschaft
schwankt zwischen Integration und Ausgrenzung
Die soziale Identität beruht auf Abmachungen zwischen
dem Patienten und den Personen in seinem sozialen
Umfeld.
 Ärzte, Paramediziner…
 Arbeitgeber, Kollegen…
 Vereine, Organisationen…
 Familie, Freunde...
DAS DISKRIMINIERUNGSPOTENTIAL
Aus einer bereits stigmatisierten Gesellschaftsgruppe
stammen
 Homosexuelle
 einer anderen Kultur oder Rasse angehörend
 aus Schwarzafrika stammend
Die Theorie der « Kolonialisierung » von Nathalie Bolland
 Spezifische Haltung der Belgier gegenüber
« Schwarzen »
 Veraltete negative Vorstellungen von Kolonialisierung
 Aktueller Rassismus
 Allgemeine negative Vorurteile
EINFLUSS DER KOLONIALZEIT
Verallgemeinerndes Bild von dunkelhäutigen Menschen
 schließt individuelle Verschiedenheit aus
 Austauschbarkeit der Personen
In Wirklichkeit ein einziges gemeinsames Kriterium: die Hautfarbe
Wiederauflebende Klischees
 Großes körperliches Potential der Schwarzen
 Großes intellektuelles Potential der Weißen



Natur >< Kultur
Wissenschaftliche Befunde: Kraniologie
Verstärkung durch die NRO (Nichtregierungsorganisation) – die
Weißen sind unentbehrlich
DISKRIMINIERUNG BEI DER JOBSUCHE
Wird als eine Vorstellung aus Zeiten der Kolonialisierung
angesehen
 Schlechte Anpassung zwischen Forderungen und
Studienniveau
Allgemeine Klischees
 Unpünktlichkeit
 Faulheit
 Anstößigkeit, Unsittlichkeit
 Ein Migrant wird einfach schlechter angesehen, gleich
welches Diplom, gleich welchen Bildungsstand er hat
DISKRIMINIERUNG BEI DER
WOHNUNGSSUCHE
MRAX-STUDIE
 66,1% der schwarzen Mieter fühlen sich diskriminiert
 Die Vermieter leugnen das Rassenkriterium als Grund
der Absage
 ABER…ein Ausländer erfüllt die Zulassungsbedingungen
nicht so gut wie die anderen Bewerber
 Ohne « guten » Beruf, kein « guter » Lohn und somit
also kein « guter » Mieter
Die Diskriminierung bei der Arbeitssuche beeinflusst die
Diskriminierung bei der Wohnungssuche auf negative
Weise
DIE UNGEWISSHEIT
Nicht nur ein Privileg der Migranten
Große Unterschiede der sozio-ökonomischen
Verhältnisse
 Unsichere Umwelt
 Unsichere Psyche
 Tendenz zur Depression

PSYCHOLOGISCHE UNSICHERHEIT
Depression in den verschiedensten Formen
Meist auftretende Begleiterscheinung bei HIV-positiven
Personen
 Unabhängig davon, ob der Patient symptomatisch ist
oder nicht
 Häufiger bei Drogenkonsum

PSYCHISCHES TRAUMA
BEI DER BEKANNTGABE DER DIAGNOSE
Unterschiedliche, gefühlsbetonte Reaktionen, abhängig
von…
 bisherigen individuellen Erfahrungen
 Fortschreiten der Krankheit
 Persönlichkeitsmerkmalen
 Psychischer Entwicklung / Lebensgeschichte
 Reaktionen im Umfeld

VERÄNDERUNGEN IM HERZ-KREISLAUFSYSTEM
(THYMUS)
Zwischen vorübergehender und langanhaltender Störung
Ungewisse Entwicklung
 Angst angesichts der Ungewissheit des
Krankheitsverlaufs
 Angst , ob die Behandlung anschlägt
 Negativer Einfluss auf das Sexualleben
 Angst vor sozialer Ausgrenzung

SCHLUSSFOLGERUNGEN
Hohe Komplexität auf psychischer, medizinischer und
sozialer Ebene, die auch die Beziehung Pfleger-Patient
beeinflusst
 Ständige Verhandlungen/Absprachen zwischen
Patienten und den Sozialpartnern
 Ständige Angst vor Diskriminierung
 Wunsch nach besserer Wahrnehmung der Krankheit
 Wunsch nach besserem Wissen/besseren Erkenntnissen
über die Krankheit
 Abnahme der negativen Beurteilung/ der Vorurteile
DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT…
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