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NAIROBI
Merkblatt für
Beschäftigte und Reisende
(Stand: 10.14)
Marburg-Virus-Infektion in UGANDA
Anfang Oktober 2014 wurde ein Todesfall einer Marburg-Virus-Infektion aus UGANDA gemeldet. Der Patient
verstarb am 30. September in der Hauptstadt KAMPALA und wurde in KASESE (400 km westliche
KAMPALA) beerdigt, ohne das zu dem Zeitpunkt die Todesursache klar war. Er war zuvor in Krankenhäusern
in MPIGI (32 km südwestlich KAMPALA) und im Stadtteil Mengo der Hauptstadt behandelt worden. 99
Kontaktpersonen aus den Krankenhäusern und von der Beerdigungsfeier stehen unter Beobachtung, sind aber
bisher gesund. 8 Verdachtsfälle wurden inzwischen negativ auf die Infektion hin geprüft.
Die Erkrankung gehört zu den viralen hämorrhagischen Fiebern und in die gleiche Gruppe wie die EbolaVirus-Krankheit, nur die mittlere Inkubationszeit etwas kürzer.
Das Auswärtige Amt rät derzeit nicht von Reisen nach UGANDA ab.
Übertragungsweg Tier/Tierfleisch auf den Menschen:
Das wahrscheinliche Reservoir des Marburgvirus sind bestimmte Spezies von fruchtfressenden Fledermäusen
(„fruit bats“), die in Höhlen bzw. Waldgebieten rasten und die durch das Virus nicht erkranken. Man vermutet,
daß die Infektion von den Fledermäusen oder indirekt von Tieren ausgeht, die durch die Fledermäuse infiziert
wurden. Unzureichend gekochtes Fledermaus- oder sonstiges Fleisch (Affen, Antilopen, sog. „bush meat“) bzw.
der Kontakt bei der Zubereitung solchen Fleisches kann das Virus auf den Menschen übertragen.
In den Flughunde bzw. deren Ausscheidungen in und unter den Bäumen afrikanischer Städte konnte das Virus
nicht gefunden werden. Der Kontakt mit den Ausscheidungen der Flughunde ist daher nicht in Hinblick auf
eine Marburg-Infektion gefährlich, der Kot kann jedoch andere Infektionserreger enthalten.
KEINE Übertragungswege:
Durch flüchtigen Kontakt in der Öffentlichkeit mit Menschen, die nicht krank wirken, wird Marburg nicht
übertragen. Ebensowenig bei der Berührung von Geld, lokal gekauften Lebensmitteln oder beim Baden im
Pool. Auch Mücken übertragen das Marburg-Virus nicht. Das Marburg-Virus wird nicht wie die Grippe durch
die Luft übertragen.
Ansteckungsfähigkeit / Inkubationszeit:
Die Ansteckung betrifft praktisch nur Familienmitglieder oder Kontaktpersonen im medizinischen Bereich, die
schwer Erkrankte versorgen.
Wichtig: Menschen sind erst ansteckend, wenn Sie Krankheitssymptome zeigen. Die Symptome einer
Marburg-Erkrankung treten zwischen 5 und 10 Tagen nach der Infektion auf (Inkubationszeit).
Das Virus kann erst im Blut nachgewiesen werden, wenn körperliche Symptome aufgetreten sind, insbesondere
Fieber. Nach klinischer Gesundung konnte das Virus noch mehrere Monate in verschiedenen
Körperflüssigkeiten (u.a. im Sperma) gefunden werden.
Symptome:
Plötzlich eintretendes Fieber, Kopf,- Hals- und Muskelschmerzen, Schwächegefühl, Erbrechen,
Bauchschmerzen, Durchfall, Ausschlag, Bindehautentzündung und Blutungen.
Die Erkrankung präsentiert sich zunächst also ähnlich wie andere Erkrankungen, die man in den Tropen findet
(z. B. Malaria, Typhus, Dengue-Fieber, schwere Durchfallerkrankungen).
Nicht jeder stirbt an der Erkrankung. Bei guter medizinischer Betreuung sind die Überlebenschancen besser.
Das Virus ist empfindlich und wird durch Seife, Bleiche, Sonnenlicht und Austrocknung leicht abgetötet. Ein
Waschmaschinengang tötet das Virus in Kleidung, die mit infektiöser Körperflüssigkeit gesättigt ist. Auf
Oberflächen, die dem Sonnenlicht ausgesetzt oder getrocknet sind, überlebt das Virus nur kurze Zeit.
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Verhaltensregeln für Reisende nach UGANDA:
Das Risiko einer Marburg-Exposition ist äußerst gering. Die folgenden Verhaltsregeln minimieren es weiter:
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halten Sie sich von Gesundheitseinrichtungen in UGANDA so gut es geht fern
falls Sie in UGANDA Fieber bekommen oder medizinische Hilfe benötigen, gehen Sie nicht zur Arbeit.
Gehen Sie in eine Klinik Ihres Vertrauens oder nehmen mit einem Arzt zunächst telefonisch Kontakt
auf. Lassen Sie eine Malaria ausschließen (Häufiges ist häufig)
betreiben Sie in UGANDA eine konsequente Malariaprophylaxe incl. Chemoprophylaxe entsprechend
den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG,
siehe http://www.dtg.org/malaria.html)
vermeiden Sie ungeschützten Geschlechtsverkehr
berühren Sie keine kranken Menschen oder Verstorbene
berühren Sie keine lebendigen oder toten Wildtiere oder Fleisch dieser Tiere
vermeiden Sie Kontakt mit Objekten, die mit der Körperflüssigkeit erkrankter Personen in Berührung
kamen (z. B. Injektionsnadeln mit Blut).
reinigen/desinfizieren Sie verschmutzte Oberflächen
essen Sie kein Fledermausfleisch oder Fleisch von anderen Wildtieren („bush meat“).
essen Sie keine angefressenes Obst
Gemüse und Obst sollten prinzipiell gut gewaschen/geschält/gekocht werden
waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife
meiden Sie (wenn möglich) öffentliche Verkehrsmittel
Beobachten Sie Ihren Gesundheitszustand bei Rückkehr aus UGANDA für 21 Tage genau,
insbesondere wenn Sie Risiken eingegangen sind. Achten Sie besonders auf Fieber. Informieren Sie
Ihren Arzt über den Aufenthalt bevor Sie medizinische Hilfe aufsuchen.
Informieren Sie sich ausschließlich über zuverlässige Webseiten!!
Zuverlässige Seiten
sind z.B:
http://www.cdc.gov/vhf/marburg/
http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/M/Marburgvirus/Marburgvirus.html
http://www.nathnac.org/travel/news/marburg_081014.htm
http://www.ecdc.europa.eu/en/healthtopics/ebola_marburg_fevers/pages/index.aspx
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