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WAS IST
INNERE FÜHRUNG?
DIE ZIELE
DER INNEREN FÜHRUNG
DER BEIRAT FÜR
FRAGEN DER INNEREN FÜHRUNG
Innere Führung ist die Führungsphilosophie der Bundeswehr.
Durch sie werden die Werte und Normen des Grundgesetzes
in der Bundeswehr verwirklicht.
Die Ziele der Inneren Führung
bestehen darin,
Der Beirat berät den Bundesminister der Verteidigung in
Fragen der Inneren Führung durch Abgabe von Empfeh­
lungen, gutachterliche Stellungnahmen im Grundsätzlichen
sowie in Einzelfragen und durch Gespräche.
Nur wer Werte – wie Menschenwürde und Freiheit – aner­
kennt und sie im Alltag, Dienst und Einsatz erfährt und lebt,
wird bereit sein, sich für ihren Erhalt einzusetzen und sie not­
falls unter Einsatz des Lebens zu verteidigen.
Gerade die Achtung und der Schutz der Menschenwürde sind
zentrale Verpflichtungen des Staates und damit auch der
Bundeswehr.
Das zentrale Element der Inneren Führung ist daher das Leit­
bild vom „Staatsbürger in Uniform“.
Es versteht die Soldatinnen und Soldaten als freie Persönlich­
keiten, die als Staatsbürgerinnen und Staatsbürger verantwor­
tungsbewusst handeln, sich für den militärischen Auftrag ein­
satzbereit halten sowie ihren Dienst motiviert und diszipliniert,
auf solidem ethischen und rechtlichen Fundament, verrichten.
Die Innere Führung ist Ausdruck einer durchgängigen Füh­
rungskultur in der Bundeswehr. Sie bewährt sich seit mehr als
fünf Jahrzehnten.
Dies findet Anerkennung bei unseren Freunden, Verbündeten
und Partnern, insbesondere aber auch bei den Bürgerinnen
und Bürgern unseres Staates.
die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Dienens zu beantwor­
ten, d.h. ethische, rechtliche, politische und gesellschaftliche
Begründungen für soldatisches Handeln zu vermitteln und da­
bei den Sinn des militärischen Auftrages, insbesondere bei
Auslandseinsätzen, einsichtig und verständlich zu machen
(Legitimation);
Er setzt sich aus Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens,
vor allem aus den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft,
dem Erziehungswesen sowie den Glaubensgemeinschaf­
ten, Gewerkschaften, Verbänden und Medien zusammen.
die Einbindung der Bundeswehr in Staat und Gesellschaft zu
erhalten und zu fördern, Verständnis für den Auftrag der Bun­
deswehr im Rahmen der deutschen Sicherheits- und Verteidi­
gungspolitik bei den Bürgerinnen und Bürgern zu gewinnen so­
wie die Soldatinnen und Soldaten aktiv in die durch ständigen
Wandel geprägten Streitkräfte einzubeziehen (Integration);
Alle Beiratsmitglieder werden persönlich für vier Jahre in
den Beirat berufen.
die Bereitschaft der Soldatinnen und Soldaten zur gewissen­
haften Pflichterfüllung, zum gewissensgeleiteten Gehorsam,
zur Übernahme von Verantwortung und zur Zusammenarbeit
zu stärken sowie die Disziplin und den Zusammenhalt der
Truppe zu bewahren (Motivation);
Die daraus entstehende Wechselwirkung ist gewünscht:
Einerseits gelangen Erkenntnisse aus der Beiratstätigkeit in
die Organisationen und dienen der dortigen Positionsbil­
dung. Andererseits werden Erkenntnisse von außen in die
Beratung eingebracht und tragen im Beirat zur Meinungs­
bildung bei.
die innere Ordnung der Streitkräfte an der Rechtsordnung
auszurichten und in der Auftragserfüllung wirkungsvoll zu ge­
stalten (Gestaltung der inneren Ordnung).
Der Dienst in den Streitkräften hat sich daher an jedem Ort und
zu jeder Zeit an diesen Zielen zu orientieren.
Als Gremium sachkundiger und unabhängiger Berater aus
dem zivilen Umfeld der Streitkräfte fördert er den Dialog
mit meinungsbildenden Gruppen.
Oftmals werden die Mitglieder des Beirats für Fragen der
Innerer Führung aufgrund ihrer dortigen Tätigkeit als Bot­
schafter der Bundeswehr in ihren Institutionen wahrgenom­
men.
WIE ARBEITET DER BEIRAT?
Der Beirat ist beratend tätig und gibt Anregungen zur Weiter­
entwicklung der Inneren Führung in der Bundeswehr. Konkret
wird die Arbeit in Arbeitsgruppen geleistet.
Diese werden nach der Konstitution des Beirats gebildet;
sie bestimmen ihr Arbeitsprogramm und tagen in unregel­
mäßigen Abständen. Sie befragen Experten und Vorge­
setzte und besuchen ausgewählte Truppenteile, um sich
ein Bild vor Ort zu machen, tragen Erfahrungen zusammen
und erstellen Grundlagenpapiere.
Konzeption der Inneren Führung wurde so durch ein innovati­
ves Beratungsgremium gefördert. Manche Grundsätze für die
Beiratsarbeit von damals gelten bis heute. So berät der Beirat
den Minister direkt. Er ist ein unabhängiges Gremium, das von
seinen gewählten Sprechern geleitet wird. Immer stand und
steht im Vordergrund der Beratung, wie sich Entscheidungen
der Politik oder auch der Bundeswehrführung sowie gesell­
schaftliche Entwicklungen auf den „Staatsbürger in Uniform“,
also auf die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, aus­
wirken.
... WIE HEUTE
Der Beirat nimmt durch seine Arbeitsweise und Außensicht
Trends und Strömungen in der Bundeswehr frühzeitig wahr
und wertet diese aus, um den Bundesminister der Verteidi­
gung zu beraten. Diese Empfehlungen werden durch den
gesamten Beirat beschlossen.
Einige der vom Beirat behandelten Themen sind zeitlos rele­
vant und stehen somit auch heute noch auf der Tagesord­
nung. Beispiele dafür sind die Auseinandersetzung mit moder­
ner, zeitgemäßer Menschenführung, der politischen Bildung
und der Traditionspflege der Bundeswehr.
Er arbeitet unabhängig, gestaltet seine Arbeitsweise frei und
unterliegt keiner öffentlichen Auskunftspflicht. Der Beirat ist
ein internes Beratungsgremium, kein Kontrollorgan und
arbeitet parteipolitisch unabhängig.
Fragen nach der Legitimation der Streitkräfte und des Auftrags,
Fragen zur Ausrüstung, der Wehrform oder auch zu den Aus­
wirkungen der Multinationalität werden aufgrund der Verände­
rungen des sicherheitspolitischen Umfelds immer wieder neu
gestellt und beantwortet.
DAMALS...
Die Idee, dass sich der Bundesminister der Verteidigung
durch ein Gremium von Persönlichkeiten des öffentlichen
Lebens, die außerhalb der Bundeswehr stehen, beraten
lässt, stammt aus den Anfangstagen der Bundeswehr. Der
Beirat für Fragen der Inneren Führung wurde am 27. Juni
1958 erstmalig durch den damaligen Minister, Dr. FranzJosef Strauß, einberufen. Die seinerzeit neu geschaffene
Zum aktuellen Informationsaustausch reisen der Beirat bzw.
seine Arbeitsgruppen zu Truppenteilen, gelegentlich mit klei­
nen Delegationen auch in die Einsatzländer.
IMPRESSUM / HERAUSGEBER
Beirat für Fragen der Inneren Führung; BMVg, Fü S I 4,
Postfach 1328, 53003 Bonn; Internet: www.bundeswehr.de,
www. bmvg.de; Fotos: BMVg, IMZ Bw Bildarchiv;
Gestaltung: creadicto, www.creadicto.de; Stand: Mai 2008.
Der Beirat für
Fragen der Inneren Führung
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