Vier Fäuste gegen Killer-Bakterien - ZIHP

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WISSENSCHAFT & TECHNIK
Vier Fäuste gegen
Killer-Bakterien
VON RETO KOHLER
01.09.2006 | 01:09:57
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ZÜRICH – Immer mehr Bakterien sind resistent
gegen Antibiotika. Eine tödliche Gefahr für Patienten.
Jetzt entwickeln zwei junge Zürcher eine Waffe
gegen die Killer-Bakterien.
Bis vor einigen Jahren gab es gegen Infektionen ein
Patentmittel: Antibiotika. Diese Stoffe töten die Bakterien.
Aber Ärzte haben ein wachsendes Problem. Immer mehr
Bakterien sind resistent gegen Antibiotika. «Auch in der
Schweiz», sagt Kathrin Mühlemann, Fachfrau für
Infektionen am Unispital Bern. Sie berät auch das
Bundesamt für Gesundheit (BAG) in dieser Problematik.
«Die Zukunftaussichten sind düster», sagt Mühlemann.
Sie wissen, was Bakterien resistent
gegen Antibiotika macht: Markus
Vor allem in Spitälern werden resistente Killer-Keime immer Seger (l.) und Klaas Pos.
mehr zu einer grossen Bedrohung.
ANTIBIOTIKA ...
Schon jetzt sterben in Schweizer Spitälern hunderte von
... sind die natürlichsten
Patienten an resistenten Bakterien. Noch hat der Bund
Medikamente, die es gibt. Sie
allerdings keine Zahlen, wie schlimm die Situation wirklich
können Bakterien gezielt abtöten.
ist.
Ursprünglich wurden Antibiotika
aus Pilzen isoliert. Die Pilze bilden
Zwei junge Forscher haben der resistenten Brut den Kampf
diese zur Abwehr von Bakterien.
angesagt. Markus Seeger (29) und Klaas Pos (38) von der
Aber auch Bakterien selber bilden
Universität Zürich haben mit Kollegen den Bestandteil von
Antibiotika, um feindliche
Bakterien analysiert, der wichtig ist bei der Fähigkeit,
Bakterien zu killen.
resistent zu werden.
Es handelt sich um ein sogenanntes Transporter-Eiweiss,
wie die beiden in der neusten Ausgabe des Fachmagazins
«Science» berichten. Der Baustein sitzt in der Zellwand von
Bakterien und heisst AcrB.
AcrB ist der Albtraum eines jeden Arztes. Er pumpt
medikamentös verabreichtes Antibiotikum schwuppdiwupp
wieder aus dem Killer-Keim raus. Und zwar so schnell, dass
der Wirkstoff gar nicht ins Innerste des Bakteriums
gelangen kann. Die Wirkung des Antibiotikums verpufft!
Brisant: Auch im Pseudomonas-Bakterium hat es AcrB.
Resistente Pseudomonas sind für viele Komplikationen in
Spitälern verantwortlich. Zum Beispiel schwere
Blutvergiftungen.
Seeger und Pos wissen durch ihre Arbeit exakt, wie AcrB
aussieht und wie es wirkt. Ihr Plan: Sie wollen einen Stoff
entwickeln, der AcrB blockiert. Gelingt das, kann das
Bakterium die Antibiotika nicht mehr aus sich
herauspumpen. Und stirbt.
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05/09/2006
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