Biologie, Frau Sommerwerk 14.10.2016 Veganismus Ist die vegane Ernährung gesünder als die omnivore Ernährung? Ignas Simkus, 10a Inhaltsverzeichnis Inhalt Seite Definition von Veganismus Geschichte des Veganismus 2-3 Ernährungsformen des Veganismus 3 Ernährung und Gesundheit Woher bekommen Veganer ihre Nährstoffe? 4 Gesundheitsstatus 4 Veganer und die Umwelt Was bewirken Veganer für die Umwelt? 5 Meinungen zum Veganismus Vor- und Nachteile 6-7 Fazit 7 1 Veganismus Ist Veganismus gesünder als omnivore Ernährung? Definition von Veganismus: „Veganismus ist eine aus dem Vegetarismus hervorgegangene Einstellung sowie Lebensund Ernährungsweise. Vegan lebende Menschen meiden entweder zumindest alle Nahrungsmittel tierischen Ursprungs oder aber die Nutzung von Tieren und tierischen Produkten insgesamt.“1 Geschichte des Veganismus: Der Veganismus entspringt seinen Wurzeln vor etwa zweieinhalb tausend Jahren in Indien und in den Ländern des östlichen Mittelmeers als Teil des philosophischen Aufbruchs zu dieser Zeit. Im Mittelmeerraum findet man Belege dazu in den Aufzeichnungen des Mathematikers Pythagoras, der die Verwandtschaft aller Tiere respektierte und das Töten von Tieren zum Nahrungszweck ablehnte. Dieser Ansicht folgten auch Platon, Epikur und Plutarch, die auch das Praktizieren der Opfergabe in der Religion als verwerflich deklarierten und sich für eine „leichenfreie Ernährung“ einsetzten. In Indien konsumierten die Buddhisten zunächst sehr wohl noch Fleisch, allerdings kein Tier, dass sie selber töteten. So wurde beispielsweise noch Fisch konsumiert. Im 17. Und 18. Jahrhundert wurde der Vegetarismus/Veganismus und der Gedanke an das Leidwesen der Tiere nach Pythagoras in Europa wiederbelebt. Diese humanitäre Strömung beeinflusste auch Nicht-Vegetarier, zum Beispiel durch die Erfindung der Cornflakes und der Erdnussbutter von Vegetariern im 19. Jahrhundert. 1847 wurde das Wort „vegetarian“ mit der Gründung der „Vegetarian Society oft he United Kingdom“ eingeführt. 1905 gründete Henri Oedenkoven die "Vegetabilische Gesellschaft des Monte Verità", der sich Barfußpropheten, Wahrheitssucher und Weltverbesserer anschlossen, um gemeinsam die Ursache von Krankheit und Aggression in tierischer Ernährung zu finden. Außer der reinpflanzlichen Ernährung setzten sie sich für Naturheilkunde und die Freikörperkultur ein. 1908 enstand auch die internationale Vegetariervereinigung, bei dem auch die ethischen und moralischen Ablehnungsgründe für den Milchkonsum diskutiert wurden. 2 1944 wurde erst die Vegan Society von Elsie Shrigley und Donald Watson gegründet. Noch im selben Jahr wurde eine Versammlung von Watson einberufen, bei der das Wort vegan aus dem Wort veg-etari-an entstand. Somit wurde von sechs Gleichgesinnten eine neue Gesellschaft gegründet: Die Veganer (Vegan Society). Ernährungsformen des Veganismus: Der Veganismus als Ernährungsform unterteilt sich selber noch in viele verschiedene Arten. Als Beispiel sind im Folgenden 5 verschiedene Arten des Veganismus aufgeführt und erklärt. Die Pflanzliche Mischkost beschriebt den Verzehr von Nahrungsmitteln pflanzlichen Ursprungs ohne jegliche Einschränkung, bis auf die Tatsache, dass keine Tierprodukte verzehrt werden. Diese Ernährungsform ist allgemein unter der veganen Ernährung bekannt und ist für alle Lebensphasen geeignet. Jedoch ist hier eine Supplementierung von Vitamin B12 erforderlich. Da Vitamin B12 essentiell wichtig für das Nervensystem, die Blutbildung und die Zellteilung ist, muss es zusätzlich eingenommen werden. Der Mangel an Vitamin B12 ist allerdings nicht nur ein Kampf der Veganer. Auch Vegetarier und manche Fleischesser müssen dieses Vitamin supplementieren. Die Makrobiotik ist ähnlich wie die pflanzliche Mischkost, jedoch wird hier auf stark verarbeitete Produkte verzichtet und es wird nur sehr wenig Obst konsumiert. Aufgrund des fehlenden Obstkonsums und die damit fehlenden Vitamine ist diese Form des Veganismus nicht für Kinder in der Entwicklung geeignet. Auch hier (auch in den folgenden Formen) ist die supplementierung von Vitamin B12 erforderlich. Eine etwas bekanntere Form des Veganismus ist die Rohkost, bei der ausschließlich Gemüse, Nüsse, Obst und Samen im rohen Zustand verzehrt werden. Die Nahrung darf nicht die Temperaturgrenze von 40°C überschreiten. Die Rohkost ist nicht nur für Kinder sondern auch für Erwachsene problematisch und wirkt sich evtl. auf die Darmflora aus. Entzündungen entstehen häufig. Die Urkost ist so ähnlich wie die Rohkost, allerdings kommen hier noch Wildgemüse und Wildkräuter dazu. Im Frutarismus wird sich nur von Obst ernährt. Auch Gemüse, dass in der Botanik als Obst deklariert wird, darf verzehrt werden (Bsp.: Tomate). Diese Ernährungsform ist die problematischste, da der Vitaminbedarf nicht abgedeckt werden kann. 3 Ernährung und Gesundheit: Woher bekommen Veganer ihre Nährstoffe? Das ist eine Frage, die den Veganern oft gestellt wird. Sie zu beantworten ist sehr einfach. Proteine sind in sehr vielen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Am Proteinreichsten sind Quinoa, Amaranth, Buchweizen, Hanfsamen, Sojasamen und Spirulina. Aber auch andere Produkte wie Hülsenfrüchte und Nüsse sind sehr wichtig für die Proteinversorgung der Veganer. Eisen ist ebenfalls ein wichtiger Nährstoff. Veganer bekommen Eisen auch aus Amaranth, Quinoa, aber auch Spinat, Kürbiskerne, Linsen und Nüsse wie Pistazien. Als Veganer sollte man außerdem versuchen, die Eisenabsorbtion zu steigern. Dies kann durch die Aufnahme von Vitamin C, organischen Säuren (ungesättigte Fettsäuren) und fermentierte Produkte, wie fermentiertes Soja (Tempeh) erfolgen. Die Eisenaufnahme wird aber durch alltägliche Produkte gehemmt. Kaffee und Tee hemmen die Eisenaufnahme am stärksten, weshalb man Tee und Kaffee immer unabhängig von der Eisenaufnahme konsumieren sollte. Auch Milch und Eier hemmen die Absorbtion, diese finden allerdings in der veganen Ernährung keinen Platz. Gesundheitsstatus Beim Veganismus gilt der Satz „Du bist, was du isst“. Solange man die vegane Ernährung ausgewogen führt, fühlt man sich gut, ist gesund, ist man im Kopf klarer. Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine beeinflussen die Gesundheit positiv und haben das Potential, bereits eingetretene Störungen rückgängig zu machen. Die sekundären Pflanzenstoffe wirken entzündungshemmend, krebsfeindlich, cholesterinsenkend, blutzuckerregulierend, entgiftend, immunstärkend. Außerdem lassen sich durch die rein-pflanzliche Ernährung etwaige Beschwerden wie Hormonstörungen oder Pubertätsakne regulieren. Deshalb tauschen viele Jugendliche, die in der Pubertät mit Akne ein Problem haben, die Kuhmilch und die Kuhmilch-Produkte durch Pflanzenmilch und ihre Produkte. 4 Veganer und die Umwelt: Was bewirken Veganer für die Umwelt? Fleisch essen schadet dem Klima. Allein durch die Verdauung und die Ausscheidungen wird viel Methan in die Atmosphäre gepumpt. Besonders Kühe verursachen so viele Emissionen und durch die Produktion von Butter werden am meisten verursacht. Durch die Entscheidung, vegan zu leben und damit auf jegliche tierische Produkte zu verzichten, kann der Methan- und Lachgasausstoß um ca. 80% reduziert werden. Fleisch essen zerstört den Regenwald. Durch die Tierhaltung müssen riesige Massen an Futtermittel angebaut werden. Dazu braucht man viel Platz und deshalb verwendet man den Regenwald, da dort das Klima stimmt und man so schnell viel Futtermittel produzieren kann. Fleisch essen verringert die Artenvielfalt. Durch die Regenwaldrodung wird der Lebensraum von tausenden (auch unentdeckten) Tierarten zerstört und die Tiere damit ausgelöscht. Allerdings wird auch durch den Futtermittelanbau in Deutschland die Monokultur gefördert. Selbst in den Weltmeeren kommt es durch die Überfischung zum Aussterben bestimmter Fischarten. Fleisch essen fördert Energieverschwendung. Tiere für den Fleischkonsum zu züchten ist äußerst ineffizient, da eine enorme Menge pflanzliche Energie an die Tiere verfüttert wird. Die „Veredlungsverluste“ sind bei Rindern sehr hoch, denn man benötigt für 1 kg Rindfleisch rund 16 kg Getreide. Somit werden ca. 90% pflanzliche Energie verschwendet, die eigentlich auch einem Menschen zu Gute kommen könnten. Auch bei der Fischzucht müssen 5 Pfund Wildfangfische an die Zuchtfische verfüttert werden, damit man 1 Pfund gezüchteten Fisch erhält. Allerdings führen auch der Transport, Stromverbrauch (zum Beispiel für Elektrozäune, Weiterverarbeitung und Kühlung von Fleisch) zu einem hohen Energieverbrauch. Für die Produktion von 1 kg Rindfleisch wird so viel Strom verbraucht, dass man von dieser Menge eine 100W-Glühbirne 20 Tage lang brennen lassen kann. 5 Meinungen zum Veganismus: Vor- und Nachteile Über das Thema Veganismus und seine Vor- und Nachteile wird oft gestritten. Allerdings überwiegen die Vorteile. Zunächst zu den Nachteilen: Einen der größten Nachteile ist natürlich, dass Vitamin D und B 12 durch die Einnahme von zum Beispiel Tabletten supplementiert werden müssen. Andernfalls können Krankheiten auftreten. Dies ist allerdings nicht nur bei Veganern aufzufinden, sondern auch bei Vegetariern und sogar auch Fleischessern. Für Männer kann eine vegane Ernährung schwierig werden, wenn viel Soja konsumiert wird. Soja erhöht den Östrogenspiegel und kann bei Männern bis zur Impotenz führen. Als letztes ist noch anzuführen, dass es für Veganer häufig schwieriger ist, Snacks für unterwegs zu finden. Viele Cafés führen zwar mittlerweile Sojamilch, allerdings keine feste vegane Nahrung. In Restaurants lässt sich häufig mit den Kellnern reden und man kann sich sein eigenes Essen bestellen. Oftmals führen Restaurants auch Salate, bei denen man die Tierprodukte einfach abbestellen kann. Falls Salat nichts für einen ist, lassen sich auch Beilagen kombinieren, wie Bratkartoffeln oder Pommes Frites. Der vegane Trend schlägt Wellen, wodurch es vielen Veganern heute möglich ist auswärts zu essen. Wie bereits erwähnt, überwiegen die Vorteile, die für den Veganismus sprechen deutlich. Dadurch, dass man durch den Veganismus gezwungen ist, viel selbst zu kochen und gesünder zu Essen, werden gesündere Zucker aufgenommen. Das sorgt für gesündere und stärkere Zähne. Außerdem sorgt diese gesunde Ernährung für einen niedrigen Cholesterinwert und wirkt der Pubertätsakne entgegen. Ein hoher Cholesterinwert ist ungesund und Pubertätsakne ist für viele Teenager ein Problem. Somit ist die vegane Ernährung für diese zwei Fälle eine gute Lösung. Unter dem Punkt „Veganer und die Umwelt“ wurden bereits die Punkte Klima und Ressourcennutzung angesprochen. Die Vegane Ernährung trägt nicht so stark dem Treibhauseffekt bei, wie die omnivore Ernährung. Weiterhin nutzen Veganer die Ressourcen besser. Die Pflanzenenergie kommt direkt an den Menschen und wird nicht verschwendet. Somit können mehr Menschen von den Ressourcen leben. Einige Wissenschaftler behaupten, dass der Veganismus den Welthunger stoppen 6 könnte. Die Futtermittelfelder könnten als Felder für Menschennahrung genutzt werden. Somit wird mehr Nahrung hergestellt und keine Pflanzenenergie verschwendet. Viele veganer behaupten, dass sie sich durch ihre Ernährungsweise viel besser fühlen. Sie sind mit ihrem Gewissen im Reinen und fühlen sich gesünder. Außerdem sind Veganer energiegeladener und haben eine höhere Ausdauer. Der wichtigste Punkt ist, dass das Tierleid verhindert wird. Der häufigste Beweggrund, Veganer zu werden ist der, dass man der Tierquälerei entgegenwirken möchte. Dies ist auch dann einer der Gründe, warum Veganer ein reines Gewissen haben und sich in ihrer Haut wohl fühlen. Fazit: Die vegane Ernährung ist viel gesünder, als die omnivore Ernährung, solange man sich bewusst ist, wie man sich richtig ernährt. Eine ausgewogene Ernährung ist für veganer das wichtigste, wenn sie sich gesund ernähren wollen. Die vegane Ernährung beeinflusst wie bereits genannt krankheitliche Beschwerden positiv, somit macht sie einen gesünder. Die sekundären Pflanzenstoffe wirken entzündungshemmend und sind krebsfeindlich, was das Krebsrisiko verringert und einen so zu einem gesünderen Menschen macht. Demnach sind Veganer also gesünder. Das kann allerdings nur eingehalten werden, wenn Vitamin D und B 12 supplementiert werden. 7 Quellenverzeichnis: 1 http://www.highfive-vegan.org/vegane-ernaehrung/formen/ https://goveganfeelgood.wordpress.com/weitere-ernahrungsformen/ http://eatsmarter.de/blogs/veggie-blog/pflanzlich-eisenquellen http://www.evidero.de/vegane-ernaehrung-heilt http://www.peta.de/umwelt#.V_FLT7iLSM8 http://www.gesund-sein.de/themen/vorurteile-vegane-ernaehrung.html Ich versichere, dass ich die Arbeit selbstständig angefertigt habe und nur die angefertigten Hilfsmittel verwendet habe. Schwalbach, den 12.10.2016 _________________________ 8