Schüler-Logbuch - PDF

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Kleine Flieger – Große Töne
Fledermäuse im Ostpark
Umwelt- und Wissenschaftslernen
mit der Goethe-Universität Frankfurt
Forscherheft
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Ein paar Grundinformationen über Fledermäuse
Vorkommen
Fledermäuse bilden zusammen mit den Flughunden innerhalb der Klasse Säuge­
tiere eine eigene Ordnung. Wie alle Säugetiere besitzen sie ein Fell und bringen
lebende Junge zur Welt. Sie sind eine recht zahlreiche Ordnung mit etwa 957
Arten weltweit. In Deutschland gibt es allerdings nur etwa 20 Fledermausarten,
Flughunde kommen in Deutschland nicht vor. Alle Arten in Deutschland sind
streng geschützt, da viele von ihnen gefährdet sind.
Ernährung
Die deutschen Arten ernähren sich hauptsächlich von Insekten und anderen
Gliedertieren. In den tropischen Regionen ist das Nahrungsspektrum sehr viel
breiter: einige Arten ernähren sich von Nektar, andere jagen auch kleine Land­
wirbeltiere (z.B. Frösche, Eidechsen) oder Vögel und es gibt sogar spezialisierte
Fledermäuse, die Fische jagen. In Süd- und Mittelamerika gibt es drei blut­
leckende Arten, wobei der Gemeine Vampir die häufigste Art darstellt. Mit ihren
scharfen Schneidezähnen ritzen sie kleine Wunden in die Haut ihrer Opfer und
lecken anschließend das austretende Blut.
Lebensweise
Durch die Nachtaktivität und die Fähigkeit zum aktiven Flug konnten Fleder­
mäuse eine ökologische Nische erobern, in der sie kaum eine Konkurrenz durch
andere Tiere haben. Die Arme weisen eine extreme Anpassung an das Fliegen
auf. Unterarm und Finger sind stark verlängert und spannen die Flügel auf.
Auffällig sind auch die großen Ohren, die einen Ohrdeckel besitzen. Die nachtak­
tiven Tiere orientieren sich in erster Linie über das Echo von Ultraschallrufen, die
sie über den Mund (Glattnasenfledermäuse) oder die Nase (­ Hufeisennasen) aus­
stoßen. Der Frequenzbereich liegt zwischen 20 und 120 kHz und ist somit über
dem Hörbereich des Menschen. Die Augen werden wohl nur beim Tag­sehen
benutzt. Gut entwickelt ist auch der Geruchssinn, der bei der Mutter-KindBeziehung sowie bei der Rückkehr in das Wohnquartier eine wichtige Rolle spielt.
Körperbau von
3. Finger
Fledermäusen
2. Finger
4. Finger
Fingerflughaut
5. Finger
Daumen
Armflughaut
Unterarm
Oberarm
Auge
Oberschenkel
Unterschenkel
Fußkrallen
Schwanzflughaut
Ohr
Ohrdeckel
Kleine Flieger, große Töne – Fledermäuse im Ostpark
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Höhlenbewohner und heimliche Untermieter
Fledermäuse und ihre Wohnquartiere
Baumhöhlen als Unterkünfte
Ähnlich wie bei uns Menschen spielen Unter­künfte
für Fledermäuse eine wichtige Rolle, da sie sich
die meiste Zeit ihres Lebens dort aufhalten. Sie
schlafen dort tagsüber, ziehen ihre Jungen auf und
­halten ­Winterschlaf. Die Unter­künfte bieten Schutz
vor Wetter­einflüssen und Feinden und fördern auch
die sozialen Beziehungen untereinander. Sie bauen
selbst keine Unter­künfte, sind jedoch geschickt im
­Auffinden von artgemäßen Verstecken.
Es gibt unterschiedliche Unterkünfte: „Natürliche­
Verstecke”, zu denen Fels- und Baumhöhlen gehören,
und „Künstliche Verstecke”, bei denen menschliche
Behausungen (Dachböden, Keller, geeignete Bereiche­
an Hauswänden) Unterschlupf bieten. Die Wahl der­
Unterkünfte ist meist abhängig von der Fledermaus­
art – jede Art hat unterschiedliche Vorlieben und
Anforderungen.
Im Ostpark sind Baumhöhlen zu finden, die als
Fleder­­mausunterkünfte genutzt werden:
Sie sind z.B. durch Astabbrüche (1) entstanden oder
stellen frühere Wohnhöhlen von Spechten (2) dar.
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Wie sucht ihr Baumhöhlen?
Bei der Suche nach Baumhöhlen geht ihr möglichst systematisch vor:
- Grundsätzlich sind bei alten Bäumen öfters Höhlen zu finden, die z.B. durch
Spechte oder durch Fäulnisprozesse entstanden sind.
- Alte Laubbäume werden von Fledermäusen bevorzugt. Der Ostpark bietet mit
seinen zahlreichen Laubbäumen unterschiedliche Lebensräume: Einzeln und in
Gruppen stehende Bäume sowie Bäume in Wiesen- und Gewässernähe.
Wie werden Baumhöhlen beschrieben?
Auf dem nachfolgenden Blatt zur Baumhöhlenkartierung werden Daten zu den
einzelnen Baumhöhlen gesammelt:
Zuerst werden Eigenschaften des Höhlenbaums, wie die Baumart (z.B. Eiche),
die ­Vitalität (z.B. lebend), die ungefähre Höhe, der Umfang sowie die Lage im
Ostpark ­(Planquadrat im Lageplan) ermittelt.
Anschließend wird die Höhle näher beschrieben: ihr fertigt eine kleine Skizze der
Höhle an, gebt Vermutungen zur Entstehung der Höhle ab (z.B. Spechtloch) und
versucht die Höhe bzw. die Himmelsrichtung zu ermitteln.
Bei einigen ausgesuchten Höhlen wird das Höhleninnere mit der Endoskopkame­
ra erforscht. Um einen besseren Eindruck zu gewinnen, fertigt ihr eine Skizze des
Innenraumes an. Zusätzlich k­ önnt ihr Vermutungen abgeben, ob die Höhle sich
als Unterkunft für Fledermäuse eignet. Welche T
­ ier-(Spuren) könnt ihr in der Höh­
le entdecken oder sind sogar Fledermäuse mit der Endoskopkamera zu sehen?
Kleine Flieger, große Töne – Fledermäuse im Ostpark
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Baumhöhlenkartierung
Namen der
Beobachter:Datum:
Höhlenbaum Nr.:
Baumart:
ungefähre Höhe: _____ m
Position im Lageplan (Planquadrat):
Umfang in 1 m Höhe: _____ m
Vitalität des Baumes:
 lebend
Skizze des Höhlenbaumes
 teilweise abgestorben
 tot
Höhle(n)
Höhlentyp
 Spechtloch  Astabbruch
 Spalte
 Rindenquartier
Ausrichtung (Himmelsrichtung):
Höhe:
Lage:
 Stamm
 Ast
Markiert die ungefähre Lage der Höhle(n)!
Skizze der Höhle von innen:
Höhlenbeschreibung:
 geeignet für Fledermäuse
 geeignet- für andere Tiere
Höhlenkontrolle:
 leer
 Tierspuren:
 Besatz mit:
Kleine Flieger, große Töne – Fledermäuse im Ostpark
Fledermaus-Bestimmungsschlüssel
Teil I: Ortungsrufe
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Mithilfe der Bestimmungsschlüssel könnt ihr die häufigsten Fledermäuse
im Ostpark bestimmen. Der erste Schlüssel beschreibt die Ortungsrufe. Um
Ultra­schallrufe von Fledermäusen für das menschliche Ohr wahrnehmbbar
zu machen,­werden sie mit Fledermaus-Detektoren für unseren Hörbereich
umgewandelt. Die Rufe werden über die eingebauten Lautsprecher wieder
ausgegeben. Als ­Voreinstellung für den Frequenz­bereich eignen sich zwei
verschiedene Bereiche.
Ortungsrufe
Hauptfrequenz der Ortungsrufe
- Hauptfrequenz um 20 – 30 kHz...................................................... weiter mit 1
- Hauptfrequenz um 45 kHz.............................................................. weiter mit 3
1 Hauptfrequenz um 20 – 30 kHz
- nasse Laute, gleichmäßig dampflokartig: „Tjapp, Tjapp, Tjapp”,
Hauptfrequenz meist bei 27 – 30 kHz.......................................... Breitflügelfledermaus
Eptesicus serotinus
- nasse, zweigeteilte Rufe: „Plip-Plop”........................................ weiter mit 2
2 Hauptfrequenz um 25 kHz. Nasse, zweigeteilte Rufe: „Plip-Plop”
- Hauptfrequenz der Rufe bei 30 bzw. 25 kHz........................... Kleiner Abendsegler
Nyctalus leisleri
- Hauptfrequenz der Rufe bei 23 – 25 bzw. 19 –20 kHz............ Großer Abendsegler
Nyctalus noctula
3 Hauptfrequenz um 45 kHz
- nasse Rufe, teilweise in sehr unruhigem Rhythmus,
klingt wie wenn man einen Beutel Murmeln ausleert.
Hauptfrequenz bei 43 – 45kHz....................................................... Zwergfledermaus
Pipistrellus pipistrellus
- trockener, gleichmäßiger Rhythmus,
Hauptfrequenz bei 45 kHz.............................................................. Wasserfledermaus
Myotis daubertonii
Kleine Flieger, große Töne – Fledermäuse im Ostpark
Ergebnissicherung im Ostpark
Das Jahr der Fledermaus/Fledermäuse im Ostpark
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Das Jahr der Fledermäuse
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m
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Fr
Frühling
Geschwächt vom Winterschlaf
wachen die Fledermäuse auf. Jetzt
müssen sie viel Nahrung aufneh­
men, um wieder an Energie zu
kommen. Zwischen dem Winter
und Sommer beziehen die Fleder­
mäuse ein Zwischenquartier. Bei
den Weibchen erfolgt der Eisprung.
Sommer
Am Anfang des Sommers werden
die Jungen geboren. Den Sommer
verbringen die Weibchen mit den
Jungen in den Wochenstuben und
die Männchen in den Sommer­
quartieren.
Herbst
H
Die Jungtiere lernen fliegen. In
den Paarungszwischenquartieren
paaren sich die Fledermäuse. Jetzt
ist es an der Zeit ein geeignetes
Quartier für den Winter zu suchen.
Winter
In den kalten Wintermonaten hal­
ten die Fledermäuse Winterschlaf.
Die Weibchen haben das Sperma
des Männchens konserviert.
bs
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Fledermäuse im Frankfurter Ostpark
Welche Fledermausarten konnten im Frankfurter Ostpark nachgewiesen werden?
Wasserfledermaus
Zwergfledermaus
Kleiner Abendsegeler
Große Abendsegeler
Breitflügelfledermaus
Kleine Flieger, große Töne – Fledermäuse im Ostpark
Fledermaus-Bestimmungsschlüssel
Teil II: Aussehen/Flugverhalten
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Der zweite Bestimmungsschlüssel richtet sich vor allem nach dem Aussehen
und dem Flugverhalten der Fledermäuse. Da ihr die Fledermäuse ja nicht in die
Hand bekommt, sondern nur bei ihrer Jagd beobachten könnt, müsst ihr ganz
genau hinschauen, um die Unterschiede zu erkennen. Auf den nachfolgenden
Seiten findet ihr Steckbriefe zu den Fledermausarten, die euch mehr zu den
unterschiedlichen Arten im Ostpark erzählen.
Größe der Fledermaus
- kleine Arten:
Flugsilhouette etwa so groß wie bei einer Blaumeise................................weiter mit 1
- mittelgroße Arten:
Flugsilhouette etwa so groß wie bei einem Spatz........................................weiter mit 2
- große Arten:
Flugsilhouette etwa so groß wie bei einem Mauersegler.........................weiter mit 3
1 Kleine Arten
- schmale Flügel; unruhiger, aufgeregter Zick-Zack-Flug.
Jagt gerne um Straßenlaternen über Wegen oder am Ufer,
meist in 2 – 5 Metern Höhe............................................................... Zwergfledermaus
Pipistrellus pipistrellus
2 Mittelgroße Arten
- schmale Flügel*, schneller Flug über den Baumkronen
oder knapp darunter. Bereits in der frühen
Abenddämmerung zu beobachten.............................................. Kleiner Abendsegler
Nyctalus leisleri
- breitere Flügel*, kreist mit ihrem schwirrendem Flügelschlag
dicht über der Wasseroberfläche. Erst gegen Ende der
Dämmerung.......................................................................................... Wasserfledermaus
Myotis daubertonii
3 Große Arten
- schmale Flügel*, schneller Flug meist hoch über
den Baumkronen oder am Wasser. Bereits in der
frühen Abenddämmerung zu beobachten................................ Großer Abendsegler
Nyctalus noctula
- breite Flügel*, langsamer Flug in regelmäßigen Bahnen.
Jagt meist unter Baumkronen entlang des Ufers.................. Breitflügelfledermaus
Eptesicus serotinu
* Flügelform:
breite Flügelschmale Flügel
Kleine Flieger, große Töne – Fledermäuse im Ostpark
Steckbrief: Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
Körpermaße
Länge Kopf bis Rumpf: 36 – 51 mm
Länge Schwanz: 26 – 36 mm
Flügelspannweite: 180 – 240 mm
Gewicht: 4 – 8 g
Auffällige Merkmale:
- kleinste europäische Fledermaus
- schmale Flügel
- Ohren sind kurz und dreieckig
- Oberseite rot- bis dunkelbraun
- Unterseite gelb- bis graubraun
- Jungtiere sind meist dunkler
Wissenswertes zur Zwergfledermaus
Die Zwergfledermaus ist gerade mal so lang wie ein Daumen und wiegt 4 – 8 g,
­­das ist etwa das Gewicht von 2 – 4 Zuckerwürfeln. Die Zwergfledermaus hat ein
sehr dunkles, braunes Fell und kurze dreieckige Ohren.
Als typische Bewohnerin unserer Dörfer und Städte kann man sie r­ egelmäßig
beobachten. Mit ihren schmalen Flügeln kann die Zwergfledermaus sehr
schnell fliegen und umkurvt in aufgeregtem Zick-Zack bereits in der frühen
Abend­dämmerung Straßenlampen, jagt in Gärten und um alte Bäume oder
auch am Ufer von Gewässern. Dort fängt sie allerlei Mücken, kleine Nachtfalter,
Netzflügler und sogar fliegende Blattläuse. Die Zwergfledermaus fliegt meist
in einer Höhe von 2 – 5 Metern. Manchmal kommt sie auch sehr nahe an den
Beobachter heran, umkreist ihn und fliegt wieder davon, gerade so, als ob sie
sich kundig machen wollte, welches unbekannte Hindernis in ihrem Jagdgebiet
steht.
Sie ist eine Hausfledermaus und lebt in Siedlungen, im Sommer in engen
Mauer­spalten oder hinter Fensterläden und Holzbrettern an Häusern. Ihren
­Winterschlaf hält die Zwergfledermaus in tiefen Felsspalten, in großen Kellern
oder den Mauern eines alten Schlosses. In den Häusern rund um den Ostpark
gibt es zahlreiche Quartiere für Zwergfledermäuse.
Kleine Flieger, große Töne – Fledermäuse im Ostpark
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Steckbrief: Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)
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Körpermaße
Länge Kopf bis Rumpf: 45 – 55 mm
Länge Schwanz: 31 – 44 mm
Flügelspannweite: 240 – 280 mm
Gewicht: 7 – 14 g
Auffällige Merkmale:
- große Füße
- kurzer Schwanz, kurze Ohren
- Oberseite braungrau
- Unterseite silbergrau
- Jungtiere sind grauer
Wissenswertes zur Wasserfledermaus
Die Wasserfledermaus ist eine mittelgroße Fledermausart, ihre Flügelspann­
weite berägt 24 – 28 cm und sie wiegt 7 – 14 g. Die Wassefledermaus kann man
gut an ihrem Fell erkennen, das am Rücken dunkel und am Bauch hell ist.
Außer­dem hat sie auffällig große Füße. Mit ihnen und der Schwanzflughaut
fängt sie Insekten von der Wasseroberfläche.
Wie ihr Name verrät, jagt die Wasserfledermaus an insektenreichen Teichen,
Seen und Flüssen. Sie kreist mit ihrem schwirrendem Flügelschlag dicht über
der Wasseroberfläche. Dabei fängt sie unablässig kleine Insekten, meistens sind
das Zuckmücken, manchmal aber auch Netzflügler, Köcher- und Eintagsfliegen.
Sie nimmt dabei entweder schlüpfende Insekten direkt vom Wasser auf oder
fliegende Insekten aus der Luft. Typisch dabei ist, dass sie häufig die Schwanzoder Armflughaut wie einen Käscher wölbt, um so ihre Beute zu fangen. Um
satt zu werden muss eine Wasserfledermaus etwa viertausend Mücken pro
Nacht fangen.
Die Wasserfledermaus ist eine Waldfledermaus, die ihr Sommerquartier in
Baumhöhlen hat, den Winterschlaf verbringt sie bis zum Frühjahr in einer Höhle
oder einem Stollen. Im Fechenheimer Wald, nicht weit vom Ostpark entfernt,
gibt es eine große Wasserfledermauskolonie.
Kleine Flieger, große Töne – Fledermäuse im Ostpark
Steckbrief: Großer Abendsegler (Nyctalus noctula)
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Körpermaße
Länge Kopf bis Rumpf: 60 – 82 mm
Länge Schwanz: 41 – 60 mm
Flügelspannweite: 320 – 400 mm
Gewicht: 19 – 40 g
Auffällige Merkmale:
- große Fledermausart
- kurzes Fell
- lange, schmale Flügel
- Oberseite rotbraun
- Unterseite helleres Braun
- Jungtiere insgesamt dunkler
Wissenswertes zum Großen Abendsegler
Der Große Abendsegler ist mit einer Flügelspannweite von fast 40 cm eine der
größten einheimischen Fledermausarten. Die Flügel sind sehr lang und s­ chmal
und ermög­lichen ihm einen verhältnismäßig schnellen Flug. Aus der Nähe
betrachtet, glänzt sein Fell rostbraun, die Ohren sind schwarz. Sie sind breit und
oben abgerundet und die Ohrdeckel („Tragus”) sehen aus wie kleine Pilze.
Der Große Abendsegler fliegt sehr früh in der Dämmerung aus seinem Quartier
aus und ist häufig gut am hellen Abendhimmel zu sehen, wo man ihn manch­
mal mit Schwalben und Mauerseglern verwechseln kann.
Der Große Abendsegler jagt im offenen Luftraum über den Baumkronen eines
Waldes, einem Teich oder einer Stadt. Er jagt Käfer oder in Schwärmen vorkom­
mende Insekten wie Köcherfliegen, Schnaken, Eintagsfliegen und Florfliegen.
Auch der Große Abendsegler ist eine Waldfledermaus und lebt im Sommer wie
im Winter in Baumhöhlen. Im Ostpark gibt es zahlreiche Baumhöhlen, in d
­ enen
Abend­segler leben: Sie nutzen sie als Wochenstubenquartiere im Sommer
und als Schlafplatz im Winter. Dann leben manchmal mehrere hundert Tiere in
einem Baum. Der Große Abendsegler kommt auch in der Nähe von Siedlungen
vor und wird daher manchmal auch als Stadtfledermaus bezeichnet.
Im Spätsommer kann man im Ostpark Abendsegler bei ihrer Balz beobachten.
Kleine Flieger, große Töne – Fledermäuse im Ostpark
Steckbrief: Kleiner Abendsegler (Nyctalus leisleri)
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Körpermaße
Länge Kopf bis Rumpf: 48 – 68 mm
Länge Schwanz: 35 – 45 mm
Flügelspannweite: 260 – 320 mm
Gewicht: 13 – 20 g
Auffällige Merkmale:
- Schnauze zierlich und spitz
- kurzes Fell
- lange, schmale Flügel
- Oberseite rotbraun
- Unterseite gelbbraun
- Jungtiere insgesamt dunkler
Wissenswertes zum Kleinen Abendsegler
Der Kleine Abendsegler sieht aus wie ein Miniaturausgabe des Großen
­Abendseglers und ist kaum größer als eine Wasserfledermaus. Seine Flügel
sind ebenfalls lang und schmal. Die Ohrdeckel sehen aus wie kleine Pilze, ­
auch ­„Tragus” genannt.
Wie der Große Abendsegler auch, fliegt der Kleine Abendsegler sehr früh in ­
der Dämmerung aus seinem Quartier aus und jagt im offenen Luftraum weit
über unseren Köpfen. Bei der Jagd kann er hohe Geschwindigkeiten von bis zu
40 km/h erreichen. Als Anpassung hierfür liegt das Fell dicht am Körper an.
Im Sommer lebt der Kleine Abendsegler als typische Waldfledermaus in Baum­
höhlen. Er bevorzugt ausgedehnte Waldgebiete und großflächige Parklandschaf­
ten mit altem Baumbestand. Sehr viel seltener ist er in Spalten und Hohlräumen
von Gebäuden zu finden. Seinen Winterschlaf hält er auch in Baumhöhlen oder
in Felsspalten. Der Ostpark ist ein wichtiger Nahrungsraum für den Kleinen
Abendsegler, den man dort gut bei seiner Jagd beobachten kann.
Gründe für die Gefährdung des Kleinen Abendseglers sind vor allem die Beseiti­
gung von Altholz. Für die wandernde Tierart kann auch der Verlust von Lebens­
raum in den Überwinterungsgebieten (z.B. Steineichenwälder in Spanien) zur
Gefährdung beitragen. Daher sollten in den Gebieten, die der Kleine Abendseg­
ler aufsucht, Altholzbestände und Totholz mit vielen Höhlen geschützt werden,
um den Tieren Unterschlupf zu bieten.
Kleine Flieger, große Töne – Fledermäuse im Ostpark
Steckbrief: Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus)
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Körpermaße
Länge Kopf bis Rumpf: 62 – 82 mm
Länge Schwanz: 46 – 54 mm
Flügelspannweite: 315 – 381 mm
Gewicht: 14 – 33 g
Auffällige Merkmale:
- große Fledermausart
- kurze Ohren
- langes Fell und breite Flügel
- Oberseite dunkelbraun
- Unterseite gelbbraun
- Jungtiere insgesamt dunkler
Wissenswertes zur Breitflügelfledermaus
Die Breitflügelfledermaus gehört mit einer Flügelspannweite von ca. 35 cm
ebenfalls zu den größten einheimischen Fledermausarten. Wie ihr Name schon
sagt, hat sie sehr breite Flügel und wirkt dadurch auffällig groß. Das Fell der
Breitflügelmaus ist am Rücken dunkelbraun, am Bauch heller. Ihre Ohren sind
kurz und fast dreieckig.
Durch die breiten Flügel kann die Breitflügelfledermaus nicht ganz so schnell
fliegen wie die Abendsegler. Im Gegensatz zum Abendsegler oder zur
„unru­higen“ Zwergfledermaus wirkt sie fast gemütlich. Sie fliegt konstante
Bahnen in einer Höhe unterhalb der Baumkronen. Breitflügelfledermäuse sind
in ­Hessen vor ­allem in Dörfern und Städten zu treffen. Über Kuhweiden jagen
sie beispielsweise Mistkäfer und Dung­­f­liegen. Zu ihrem Nahrungsspektrum
gehören aber auch andere größere Käfer (wie der Maikäfer), Nachtfalter und
an Gewässern fliegende Insekten, wie z.B. Köcher- und Eintagsfliegen.
Die Breitflügelfledermaus ist eine Hausfledermaus und hat ihr S
­ ommerquartier
oft auf dem Dachboden von Häusern oder hinter Holzfassaden. Ihr Winter­
quartier findet sie in großen Kellern oder Bergwerksstollen in Spalten oder im
Boden­geröll.
Die Breitflügelfledermaus bleibt an ihrem Standort. Sommer- und Winterquar­
tiere sind meist nur 50 km voneinander entfernt. Für die Breitflügelfledermaus
ist der Ostpark ein wichtiges Jagdrevier.
Kleine Flieger, große Töne – Fledermäuse im Ostpark
Eure Forscherwerkzeuge
1) Bat-Detektor (Frequenzmischdetektor)
Der Detektor ist ein Stereo Empfänger, der mit zwei hoch­
wertigen Messmikrofonen ausgestattet ist. ­
Auf dem 3-stelligen LED Display wird die Frequenz mit
einer Auflösung von 1 kHz angezeigt. Am besten stellt ihr
direkt eine der Hauptfrequenzen ein (Die Angaben sind im
Bestimmungsschlüssel zu finden).
Über den eingebauten Lautsprecher könnt ihr die Ultra­
schall­laute der Fledermäuse verfolgen und Rückschlüsse
auf die Fledermausart ziehen.
2) Fernglas
Das Fernglas dient am gesamten Aktionstag als Universal­
werkzeug. Mit ihm ist die Beobachtung von sehr hohen
Baumhöhlen möglich. Bei Beginn der Dämmerung lassen
sich die Fledermäuse auch beim Ausflug aus der Höhle
sowie während der Nahrungssuche im Flug beobachten.
3) Endoskop-Kamera
Die Endoskop-Kamera hat zwei wasserdichte Kamera­
köpfe für Nahbereichs- und Weitwinkeleinsätze. Sie
sind jeweils mit regelbarer LED-Beleuchtung für die
Inspektion von (dunklen) Baumhöhlen ausgerüstet. ­
Die Bilder werden per Funkübertragung an das
abnehm­bare Display gesendet und können somit von
dem gesamtem Forscherteam gleichzeitig angesehen
werden.
Die Sicherung der Aufnahmen auf einer S
­ peicherkarte ist
möglich. Die Aufnahmen stehen natürlich bei Interesse zur
Verfügung. (Bitte einfach dem Betreuer mitteilen!)
4) Kompass und Maßband
Der Kompass dient zur genaueren Beschreibung
der Baum­höhle. Bei der Kartierung wird die Ausrich­
tung der Baumhöhlen eingetragen. Größe und Höhe
der Baumhöhlen lassen sich mit einem Maßband genauer
bestimmen.
Kleine Flieger, große Töne – Fledermäuse im Ostpark
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Impressum
Projektbüro Science Tours
Goethe-Universität · Stephanie Mayer
Marketing und Kommunikation
Senckenberganlage 31
60325 Frankfurt
Tel.: (069) 798-22481
[email protected]
www.science-tours.de
Autoren Schülerlogbuch: Paul Dierkes,
Katharina Schieber, Markus Dietz, Guido
Klees
Zeichnungen aus: Dietz, Markus; Caspar,
Anja & Marburger, Sabine (1998) Fleder­
mäusen auf der Spur. Eine Projekt- und
Unterrichtsmappe. Gießen.
Titelfoto: Institut für Tierökologie und
Naturbildung
Kleine Flieger, große Töne – Fledermäuse im Ostpark
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