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U
ngewöhn licher Lo ichp lofz von
Pseudotropheus so ulosi
Herbert Slesinger
Durch seine attraktive Färbung ist Pseudotropheus saulosi eine Bereicherung fürjedes
Mbuna-Becken. Die Gestatt und das Farb-
muster der Männchen liegen zwischen
Pseudotropheus zebra :und P. elongalas; die
Weibchen sind intensiv orange-gelb gefärbt
und erinnern an M elanochromis -j ohanniiWeibchen. Mit acht Zentimeter Gesämtlänge zählt P. saulosi zu den kleinsten [e1sencichliden. Trotz seiner geringen Größe
ist er recht aggressiv und behauptet sich gut
in einem leicht überbesetzten Mbuna-Aquanum.
Im Malawisee kommt P. t^awlosi nur
am
Taiwan Reef, nördlich der Insel Chizumulu,
vor. Ad Konings berichtet von riesigen
Schulen, in denen sich Weibchen und nicht
revierverteidigende Männchen zusammenschließen. Sie können über 100 Tiere umfassen, die im oberen Bereich des Riffes vom
Aufwuchs fressen. Revierbesitzende Männchen verteidigen einen relativ großen Be-
reich vor einer Höhle. Konings konnte sie
aber auch beim Laichen auf offenem Substrat beobachten.
Die Fische wurden 1990 von Konings beschrieben und zu Ehren von Saulos Mwale
benannt, dem Cheftaucher von Stuart Grants
Fischlangstation in Malawi.
Ich pflege die Tiere in einem 160 Zentimeter
langen Mbuna-Becken. Im Aquarium sind
jede Menge Steinaufbauten so angeordnet,
daß drei Reviere entstehen. Je nach Laichbereitschafi der Fische wird das eine oder
andere Revier von den verschiedenen Arten
besetzt. Normalerweise belegte P. saulosi
ein Revier auf der linken Seite des Aquariums und laichte auf einer Steinplatte ab.
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Das funktionierte so lange, bis der absolute
Herrscher dieses Aquariums, ein herrlicher
P. <ebra,,Marmalade Cal",ztr gleichen Zeit
und am gleichen Ort ablaichen wollte. Gegen den lul Zentimeter großen Gegner hatte
P. sawlosi keine Chance und mußte das
Revier räumen. Da die Laichplätze in der
Mitte und auf der rechten Seite
des Aquariums frei waren, hätte es nahe gelegen, daß
die Fische dorthin ausweichen. Zu meiner
großen Verwunderung setzte das P.-sawlosiPaar aber sein Laichgeschäft auf einem
Anubias-Blatt in der rechten Beckenhälfte
fort. Dies war jedoch gar nicht so einfach.
Durch die Schräge des Blattes fielen die
abgegebenen Eier sofort hinunter. Mit unglaublichem Geschick und erstaunlicher
Geschwindigkeit schaffte es das Weibchen
dennoch immer wieder. die Eier
in
sein
Maul aufzunehmen. bevor sie vom Blatt hinunterrollten.
Interessanterweise wurde der Laichakt von
P. saulosi kein einziges Mal von anderen
Aquarium-Mitbewohnern gestört, die normalerweise immer wieder versuchen, das
eine oder das andere Ei zu ergattern. Durch
den ungewöhnlichen Laichplatz bekamen
die anderen Fische von diesem Geschehen
überhaupt nichts mit.
Mittlerweile laicht das P.-saulosi-Paar nur
noch auf dem Anubias-Blatt ab. ohne sich
um einen anderen Laichplatz zu kümmern.
Ob das Männchen auch mit seinem zweiten
Weibchen, das ebenfalls regelmäßig für
Nachwuchs sorgt, auf dem Pflanzenblatt
ablaicht, konnte ich bis jetzt noch nicht
beobachten.
Literotur
Konings, A (1992): Das Cichlidenjahrbuch 2: -52 Ronnenberg.
DCG-lnformotionen 28 (6): lO8-lO9
Link: Ungewöhnlicher Loichplotz dos Pseudolropheus-soulosi-Poor
ist ouf ein Anubios-Blott ousgewichen
Folo: Slesinger
Unlen: Mönnchen von P soulosi om
Toiwon Reef
UW-Fofo: Spreinot
DCG-Informotionen 28 (6): 108-109
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