Geschichte Oliver Salewski Bohemund von Tarent. Herausragende Persönlichkeit bei der Schlacht um Antiochia oder ein Heerführer unter vielen? Studienarbeit Universität Hamburg Oliver Salewski Fachbereich Mittelalterliche Geschichte Wintersemester 2011/2012 54-192 Der Erste Kreuzzug – „Deus lo voult“ Lehramt Primar- und Sekundarstufe Hausarbeit Bohemund von Tarent, herausragende Persönlichkeit bei der Schlacht um Antiochia oder ein Heerführer unter vielen? – Eine ausgewählte Quellenanalyse zur Rezeption seiner Person während der Belagerung Antiochiens – 1 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung Seite 3 2. Bohemund von Tarent und die Schlacht um Antiochia Seite 4 2.1 Das Leben Bohemunds bis zur Eroberung von Antiochia Seite 5 2.2 Die Schlacht um Antiochia im Fokus von Bohemunds Taten Seite 7 3. Die Quellenlage zur Schlacht um Antiochia Seite 9 3.1 Die Figur Bohemunds im Spiegel der Quellen Seite 10 3.1.1 Die Quelle der Anna Komnena Seite 10 3.1.2 Die Quelle des Ibn al-Qalanisi Seite 11 3.1.3 Andere Quellen Seite 12 4. Fazit Seite 15 5. Literaturverzeichnis Seite 16 2 1. Einleitung Bohemund von Tarent war einer der schillerndsten und beeindruckendsten Führer des Ersten Kreuzzuges. Er war ein großer Heerführer und Stratege, dessen Meinung bei den anderen Fürsten viel Gewicht hatte. Mit der Herrschaftsübernahme und Gründung des Fürstentums Antiochia, hatte er einen Kreuzfahrerstaat geschaffen, der länger als alle anderen Bestand hatte. Viele Geschichtsbücher loben ihn und heben seine Taten und Werke hervor. Doch war er das alles wirklich? Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob Bohemund von Tarent wirklich die herausragende Persönlichkeit war, als die er beschrieben wird1, oder ob er nur „einer von vielen“ Heerführern war, der bei der Eroberung und Beanspruchung von Antiochia Glück hatte. Um sich dieser Fragestellung auf fundierter wissenschaftlicher Grundlage zu nähern, wird zu Anfang die Biographie Bohemunds kurz wiedergegeben und dabei insbesondere geschaut, ob er vor Antiochia bedeutende militärische und strategische Erfolge feiern konnte. Danach folgt ein kurzer Einblick in den Eroberungsverlauf der Stadt Antiochia unter besonderer Berücksichtigung Bohemunds Taten. Schlachtenverläufe, die keine direkte Auswirkung auf Bohemund oder seine Truppen hatten, werden dabei nicht aufgeführt. Es soll lediglich der Skizzierung der groben Handlungsverläufe und der besseren Quelleneinordnung dienen. Den Schwerpunkt der Arbeit stellt dabei der Quellenvergleich dar. Verschiedene Quellen werden auf die Erwähnung Bohemunds hin untersucht und es wird verglichen, wie er in ihnen Erwähnung findet. Das Augenmerk liegt dabei auf dem Kontext der Erwähnungen und ob es Abweichungen in der Darstellung Bohemunds gibt. Die meisten der ausgewählten Quellen befassen sich mit der Eroberung Antiochias und wurden auf Seiten der Kreuzfahrer geschrieben. Dadurch ist eine rein objektive Darstellung leider nicht gewährleistet. Aus diesem Grund wird verstärkt auf die wenigen muslimischen Quellen geschaut, auch wenn diese natürlich genauso subjektiv sind wie die Quellen der Kreuzfahrer. Als einzige nichtmilitärische Quelle wird Anna Komnenas Sichtweise auf Bohemund untersucht. Anna widmete sich der Person des Bohemund von Tarent in einem ihrer Briefe2 ausgiebig. Den größten Teil der Quellenarbeit nimmt dabei also nicht die Quellenkritik oder die Interpretation ein, sondern der Vergleich. Anschließend wird die aus dem Vergleich gewonnene Erkenntnis auf die Fragestellung angewendet. 1 2 Vgl. Mayer, H.E.: „Geschichte der Kreuzzüge“, Stuttgart, 1985, S.54. Eigentlich sind diese Briefe eine Schilderung der Regierungszeit ihres Vaters Kaiser Alexios der I. Komnena. 3