Ebola-Fieber – Informationen für Reisende/Besucher oder Aufenthalt in Westafrikanischen Ländern Was ist Ebola-Fieber? Ebola ist eine seltene, schwere Erkrankung, die vom Ebola-Virus verursacht wird und oft tödlich verläuft. Sie wird durch direkten Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten (z. B. Speichel oder Urin) von –lebenden oder toten – infizierten Menschen übertragen. Dies schließt auch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit Infizierten bis zu sieben Wochen nach ihrer Genesung ein. Das Ebola-Virus wird aber nicht wie die Grippe durch die Luft übertragen. Eine Ansteckung ist nach dem derzeitigen Wissenstand nur möglich, wenn man mit Erkrankten, deren Körperflüssigkeiten oder Menschen, die an Ebola gestorben sind, direkten Kontakt hat. Solche Kontakte sind leicht zu vermeiden, denn während der Inkubationszeit, in der die Betroffenen noch keine Symptome zeigen, sind weder sie selbst noch ihre Ausscheidungen ansteckend. Darüber hinaus kann man sich durch den Verzehr erkrankter Wildtiere ("Bushmeat"),durch direkten Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten von – lebenden oder toten – wilden Tieren anstecken, beispielsweise von Affen, Waldantilopen oder Fledermäusen anstecken. Nach zwei Tagen und bis zu 21 Tagen nach der Virusexposition kann die Krankheit plötzlich mit Fieber, Muskelschmerzen, Schwächegefühl, Kopf- und Halsschmerzen einsetzen. Das nächste Stadium der Erkrankung ist gekennzeichnet durch Erbrechen, Durchfall, Ausschlag sowie Leber- und Nierenfunktionsstörungen. Manche Patienten weisen auch starke innere und äußere Blutungen sowie Multiorganversagen auf. Es gibt weder einen Impfstoff noch eine kausale Behandlung für diese Erkrankung. Wie vermeidet man das Risiko einer Infektion mit dem Ebola-Virus? Selbst wenn Sie in betroffenen Gebieten leben oder dorthin gereist sind, ist das Risiko einer Ebola-Infektion äußerst gering, es sei denn, Sie hatten direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines lebenden oder toten infizierten Menschen oder Tiers. Zum Kontakt mit Körperflüssigkeiten gehört auch ungeschützter Geschlechtsverkehr mit Infizierten bis zu sieben Wochen nach ihrer Genesung. Kontakte zu fieberhaft erkrankten Personen oder Gesundheitsund Behandlungseinrichtungen in den Epidemiegebieten sollen daher gemieden werden. Stand: 15.10.2014 Seite 1 von 4 AMZ Dr. E. Pospischil Bei flüchtigem Kontakt in der Öffentlichkeit mit Menschen, die nicht krank wirken, wird Ebola nicht übertragen. Ebenso wenig bei der Berührung von Geld, Lebensmitteln oder beim Baden im Schwimmbad. Auch Mücken übertragen das Ebola-Virus nicht. Das Ebola-Virus lässt sich leicht durch Seife, Bleichmittel, Sonnenlicht oder Trocknen abtöten. Wird Kleidung, die mit Körperflüssigkeiten in Berührung gekommen ist, in der Waschmaschine gewaschen, so wird das Ebola-Virus vernichtet. Auf Oberflächen, die dem Sonnenlicht ausgesetzt oder getrocknet sind, überlebt das Virus nur kurze Zeit. Bisher überlegte Therapieansätze: Ausbruch 2014 Derzeit gibt es Ebola-Ausbrüche in Guinea, Sierra Leone und Liberia. Da derzeit eine vollständige Isolierung Erkrankter und Begrenzung auf Landesgrenzen gelungen ist, kann eine Ausbreitung in grenznahen Gebieten möglich sein. Folgenden Informationen enthalten Ratschläge für Reisende, die in die betroffenen Gebiete reisen oder von dort zurückkehren. Stand: 15.10.2014 Seite 2 von 4 AMZ Dr. E. Pospischil Das Risiko einer Ebola-Exposition ist äußerst gering. Die folgenden Präventivmaßnahmen dürften das Infektionsrisiko ausschließen: Vermeiden Sie direkten Kontakt mit Blut oder Körperflüssigkeiten von Infizierten oder Leichen und mit möglicherweise kontaminierten Gegenständen. Vermeiden Sie engen Kontakt mit wilden Tieren und den Verzehr von „Buschfleisch“. Vermeiden Sie ungeschützten Geschlechtsverkehr. Falls Sie innerhalb weniger Wochen nach der Rückkehr aus einem tropischen Gebiet Fieber, unerklärliche Müdigkeit, Durchfall oder andere schwerwiegende Symptome entwickeln, so sollten Sie unverzüglich einen Arzt oder Ambulanz aufsuchen und Ihre Reise erwähnen, da diese Symptome durch eine Infektion, wie Malaria, ausgelöst werden können, die sofortige Untersuchung und Behandlung erfordert. Ihren Arztbesuch vorher telefonisch ankündigen, damit das medizinische Personal bei Ihrer Ankunft die geeigneten Schutzmaßnahmen ergreifen kann. Grundsätzlich ist zu bemerken, dass in den einzelnen westafrikanischen Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia aufgrund der Ebolaepidemie die Infrastruktur der Länder maßgeblich gestört ist und ein sinnvoller beruflicher Aufenthalt zu hinterfragen ist. Für Reisende in anderen afrikanischen Ländern (z.B. Südafrika, Kenia etc.) besteht ein gleich niedriges Risiko wie in den europäischen Ländern, daher ist es wichtig sachlich zu differenzieren! Die konkreten Arbeitsschutzmaßnahmen beim Umgang mit Personen, die mit Ebola infiziert sind oder bei denen ein klinischer Verdacht vorliegt sind in der TRBA 250 (Deutschland), die für Tätigkeiten in Laboratorien in der TRBA 100 (Deutschland), geregelt. Die Unterweisung und Schulung der Beschäftigten hinsichtlich der erforderlichen Schutzmaßnahmen ist dabei von essenzieller Bedeutung. Sowohl in Behandlungszentren wie auch in Laboratorien sind hierbei die Schutzmaßnahmen der Schutzstufe 4 anzuwenden. Die Schutzstufe 4 ergibt sich daraus, dass das Ebola-Virus aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr, der hohen Sterblichkeit und fehlender Vorbeugungs- und Behandlungsmöglichkeiten in die Risikogruppe 4 eingestuft ist (siehe TRBA 462, Deutschland, in Österreich VbA –Verordnung biologischer Gefährdungen! Beachte die Evaluierungsverpflichtung der Betriebe und Ableitung von Maßnahmen!). Der Umgang mit Verstorbenen sollte gemäß den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) so gehandhabt werden, dass das Infektionsrisiko für Bestatter ausgeschlossen ist. Bestatter müssen über die bestehenden Infektionsgefahren bei Kontakt mit dem Leichnam aufgeklärt werden. Beschäftigte von Zollbehörden sollten beim Umgang mit Verdachtswaren die Informationen des RKI berücksichtigen. Stand: 15.10.2014 Seite 3 von 4 AMZ Dr. E. Pospischil Von arbeitsmedizinischer Seite sind praktische Schulungen und Unterweisungen für Personen mit einer potenziellen Gefährdung(siehe Anhang, Handreinigung, Umgang mit Handschuhe, Ausziehen der Handschuhe und Entsorgung!) erforderlich!- Wichtige URL-Adressen: BAUA-Arbeitsschutz: http://www.baua.de/de/Themen-von-A-Z/Biologische-Arbeitsstoffe/AktuelleInformationen/Ebola_content.html;jsessionid=B907B5F7A610A1B85492F528D5ECF871.1_cid323 Zollbeamte und Paketdienste: http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Ebola/UmgangZoll_PaketUndFrachtsendungen_Ebol aEndemiegebieten.html?nn=2370426 Quelle: European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) , Robert-KochInstitut Deutschland (RKI), Stand 10.9.2014 Stand: 15.10.2014 Seite 4 von 4 AMZ Dr. E. Pospischil