Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung Institut Fédéral pour l'Etude de la Neige et des Avalanches Istituto Federale per lo Studio della Neve e delle Valanghe Institut Federal per la Perscrutaziun da la Naiv e da las Lavinas Nationales Lawinenbulletin Nr. 76 vom Sonntag, 11. Februar 2007, 17:00 Uhr Mit Sturm und Neuschnee im Westen und Norden Anstieg der Lawinengefahr Allgemeines Am Sonntag war es im Westen und Norden meist stark bewölkt und es fielen wenige Zentimeter Schnee. Im Süden und im Osten war es zeitweise aufgehellt. Seit Samstag Morgen fielen am westlichen Alpennordhang, im nördlichen Wallis und im westlichen Unterwallis 10 bis 20 cm Schnee. Am übrigen Alpennordhang und im übrigen Wallis fielen lokal bis zu 10 Zentimeter. Die Temperaturen lagen am Sonntag Mittag bei minus 2 Grad. Der sehr böige Wind wehte im Westen und Norden stark, sonst mässig bis stark aus West bis Südwest. Durch den starken Wind sind vor allem die Kammlagen abgeblasen und die Schneeoberfläche ist dort hart. In den Neuschneegebieten dieser Woche ist die Verbindung der frischen Triebschneeschichten zu den teils noch lockeren, etwas älteren Neu- und Triebschneeschichten schwach. Kurzfristige Entwicklung In der Nacht auf Montag setzen aus Westen erneut Niederschläge ein. Bis Montag Abend sind oberhalb von rund 1800 m folgende Neuschneemengen zu erwarten: westliches Unterwallis, Chablais und Waadtländer Alpen 30 bis 50 cm; übriger westlicher sowie zentraler Alpennordhang und übriges Wallis 10 bis 30 cm; östlicher Alpennordhang, übriges Gotthardgebiet und Graubünden 5 bis 15 Zentimeter. Die Mittagstemperaturen liegen zwischen Null Grad im Norden und minus 2 Grad im Süden. Der Wind weht stark bis stürmisch aus West. Vor allem in den Niederschlagsgebieten entstehen weitere, störanfällige Triebschneeansammlungen. In Lagen unterhalb von rund 1800 m wird die Schneedecke durch den Regen feucht. Vorhersage der Lawinengefahr für Montag Nördlicher Alpenkamm westlich der Reuss; Waadtländer Alpen; westliches Unterwallis: Erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) Die Gefahrenstellen liegen an Triebschneehängen aller Expositionen oberhalb von rund 1800 m. Lawinen können durch Einzelpersonen ausgelöst oder fernausgelöst werden. Im Tagesverlauf sind vor allem in den westlichsten Gebieten spontane Lawinen möglich, die mittlere Grösse annehmen können. Übrige Gebiete der Schweizer Alpen: Mässige Lawinengefahr (Stufe 2) Am übrigen Alpennordhang befinden sich die Gefahrenstellen an Triebschneehängen aller Expositionen oberhalb von rund 1800 m. In den übrigen Gebieten des Wallis und des Gotthardgebietes befinden sie sich an Triebschneehängen aller Expositionen oberhalb von rund 2200 m. Der frische Triebschnee ist leicht auslösbar, die Mengen sind aber eher klein. Mit anhaltenderer Triebschneebildung steigt die Lawinengefahr im Tagesverlauf auf "erheblich" (Stufe 3) an. Im Tessin ohne Gotthardgebiet sowie in Graubünden befinden sich die Gefahrenstellen vor allem in Rinnen und Mulden der Expositionen West über Nord bis Südost oberhalb von rund 2400 m. Lokal entstehen kleine Triebschneeansammlungen, die möglichst gemieden werden sollten. Vor allem im Westen sind unterhalb von rund 1800 m an allen Expositionen feuchte Rutsche möglich. Tendenz für Dienstag und Mittwoch In der Nacht auf Dienstag dreht der anhaltend starke Wind auf Nordwest und am Alpennordhang schneit es weiter. Am Mittwoch nehmen der Wind und die Niederschläge ab. Die Lawinengefahr steigt gebietsweise weiter an. Zusätzliche Informationen: ‘Fax auf Abruf’ (Fr. 1.49/Min) 0900 59 2020 Liste aller Faxprodukte SLF 0900 59 2025 Schneehöhenkarte (bei wesentlicher Änderung) 0900 59 2026 Neuschneekarten täglich 0900 162 338 Alpenwetterbericht MeteoSchweiz (Fr. 2.-/Min) Wetterinformation in Zusammenarbeit mit MeteoSchweiz Regionale Lawinenbulletins (Fr. 1.49/Min) 0900 59 20 31 Zentralschweiz 0900 59 20 32 Unterwallis / VD Alpen 0900 59 20 33 Oberwallis 0900 59 20 34 Nord- und Mittelbünden 0900 59 20 35 Südbünden 0900 59 20 36 Berner Oberland 0900 59 20 37 Östlicher Alpennordhang Rückmeldungen: Gratis-Tel.: 0800 800 187 Gratis-Fax: 0800 800 188 Internet: http://www.slf.ch Email: [email protected] WAP: wap.slf.ch Teletext: Seite 782 (SF DRS)