Schafkrankheiten im Überblick - Referat von Dr.Steidl

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Bedeutende Schafkrankheiten im Überblick
(Auszug aus Referat vom 10.02.2014 - LLA)
Sprengeltierarzt VR Dr Ferdinand Steidl
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Ansteckende Krankheiten
o Viren
o Prionen
o Bakterien
Parasitäre Erkrankungen
Geburtshilfe (Anweisungen)
Lippengrind
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Zooanthroponose (vom Tier auf Mensch übertragbare Erkrankung)
3 Formen
o Lippenform
o Fußform
o genitale Form
Gutartiger und bösartiger Verlauf!
o Symptome: Lippenform: an Lippen (Mundwinkel) Nasenspiegel, Bläschen- und
Pustelnbildung, warzenartige Krusten; nach 3-4 Wochen Abheilung!
o Durch bakterielle Sekundärinfektion Entzündung von Lippen, Zahnfleisch, Zunge,
Mundhöhle, Rachen und Speiseröhre; tlw. mit tödlichem Verlauf;
o Genitale Form: Erkrankung Euter und Zitzenhaut, Saugvorgang schmerzhaft
schwere Euterentzündungen!
o Fußform: Entzündung Kronrand, Zwischenklauen und Fesselbereich Übergreifen
auf Sehnen und Gelenke (bösartig)
Behandlung und Vorbeugung (nach tierärztlicher Anweisung)
o Unter Benutzung von Handschuhen Anwendung von Sulfonamid-antibiotikahältigen
Sprays, Salben oder Pasten!
o Vorbeugung: Allgemeine Hygienemaßnahmen (Einstreu), besondere Beachtung auf
ausreichende Milchaufnahme der Lämmer
Bösartiges Katarrhalfieber (Rinderkrankheit)
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Herpesvirus
o Übertragung durch Schafe
o tödlicher Verlauf für Rinder
o Trennung Schaf- und Rinderstall unbedingt notwendig!
Srapie (Prionenerkrankung)
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degerenative Krankheit des Nervensystems
hochgradiger Juckreiz
unnatürliche Körperhaltung
Ansteckung über Nachgeburt und Fruchtwasser
Lämmer im Mutterleib
zwischen Ansteckung und Ausbruch können bis 3 Jahre vergehen
Nachweis nur durch Gehirnuntersuchung
Untersuchung aller verendeten oder getöteten Schafe ab 18 Monate
Anzeigepflichtig!
Brucellose
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Brucella melitensis
o Anzeigepflicht!
o Zooanthroponose
o Maltafieber: grippeähnliche Symptome
o Hauptsächlich in Mittelmeerländern
o zwecks innergemeinschaftlichem Handel ist regelmäßige Stichprobenkontrolle
notwendig.
Brucella ovis
o weltweit vorkommend
o Ansteckung über kontaminiertes Futter und Trinkwasser, bei Böcken über Deckakt
von infizierten Schafen
o Erregerausscheidung: von infizierten weiblichen Schafen über Nachgeburt und
Fruchtwasser, von Böcken mit dem Sperma ausgeschieden
o weibl. Schafe: Spätaborte, Frühgeburten, Totgeburten, Sterilitäten
hohe Lämmersterblichkeit
o Böcke: Hoden und Nebenhodenentzündungen
o Anzeigepflicht! (Überwachung - Blutproben)
o Ausmerzung von infizierten männl. Tieren!
Listeriose (Drehkrankheit)
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weltweit verbreitet, alle Rassen, alle Altersgruppen
Zooanthroponose
o Mensch: Fieber, Erbrechen, Druchfall Sepsisgefahr
4 Formen: häufigste Gehirnform
Hohe Morbidität und fast 100% Letalität
Wichtigste Ansteckungsquelle
o Schlechte Silage pH>5.6 durch ungenügende Gärung an den Randpartien des
Silierguts und Nachgärung
Symptome
o Benommenheit, Drehbewegungen, gesenkter Kopf, Hängenlassen der Ohren,
Festliegen, Seitenlage mit Ruderbewegungen, fast immer tödlich;
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Behandlung
o unbedingte tierärztliche Konsultation
Vorbeugung
o einwandfreie Silage verwenden
Polyarthritis (Lämmerlähme)
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bei Lämmern in erster Woche
Akute und chronische Form
Infektion über Nabel , Gelenkschwellung, Lungenentzündungen;
tierärztliche Behandlung
Vorbeugung: saubere Einstreu, entsprechende Nabelhygiene
Clostridien
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können überall vorkommen
Verschiedene Typen mit verschiedener Organaffinität
bilden Giftstoffe (Exotoxine)
Verschiedene Erkrankungsformen
o Lämmerdysenterie (Auftreten gegen Ende der Lammzeit innerhalb der ersten
Lebenstage)
o Plötzliche Todesfälle, Durchfall
Behandlung
o Tierärztliche Konsultation
o Einsendung verendeter Lämmer (Diagnose)
Vorbeugung
o Impfung der Mutterschafe
Wundstarrkrampf (Clostridium tetani)
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Ansteckung über Verletzungen (Schurwunden, Verletzungen der Geburtswege, über
Nabelstumpf der Lämmer)
Symptome
o Am Kopf beginnende, sich über den ganzen Körper ausbreitende Versteifung der
Muskulatur (Sägebockstellung)
o Schwierigkeiten beim Saugen
o Abstehen der Ohren
o Blähung
o Starre Schwanzhaltung
o Nahezu 100% Letalität
Moderhinke (ansteckende Klauenerkrankung)
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Übertragbare verbreitete Infektionskrankheit
Ursachen
o Bakterien (verschärft durch Sekundärerreger Klauen jahrelang infiziert bleiben
Infektionsquelle für die Herde)
o Infektionsbegünstigende Faktoren
Schlechte Klauenpflege
Weiches Horn, feuchte Einstreu
Feuchte Weiden durch hohe Niederschläge
Verschlammte Triebwege
Verschimmeltes Stroh als Einstreu
Symptome
o Lahmheiten, Loslösung von Wand-und Sohlenhorn,Veränderung der Klauenlederhaut
Übergreifen der Entzündung auf Bänder, Gelenke , Knochen, Metastasen in Leber,
Lunge und Nieren
Behandlung und Vorbeugung
o alle Schafe untersuchen
o loses Horn entfernen
o Spraybehandlung
o Entfernte Hornteile sind zu beseitigen
o Instrumente reinigen
o Medikamente auswählen (Tierarzt)
o Trockene Einstreu
o Klauenbäder
o Impfung durch Tierarzt
Euterentzündungen (Mastitis)
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Ursachen meist bakteriell
akute Mastitis absoluter Notfall: tierärztliche Konsultation mit entsprechender
Behandlung!
Symptome
o erkrankte Euterhälfte ist vergrößert
o hochrot, violett bis schwarz
o verminderte-fehlende Fresslust
o Fieber
o Schmerzen – ev.Lahmheiten
o Abwehrbewegungen bei Saugvorgang der Lämmer
o Sekret ist eitrig-blutig
o Pansenstillstand
o Tiere können verenden oder magern stark ab
Chlamydienabort
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Zooanthroponose (Mensch: Bindehautentzündung, grippeähnliche Symptome
Verwendung von Handschuhen! )
Ansteckung oral durch Aufnahme über Futter, Trinkwasser und Einstreu
Ansiedelung der Chlamydien in Plazenta (bes. im 4. Monat der Trächtigkeit)
Erreger verursachen Entzündungen in der Gebärmutter
Symptome
o Aborte, Totgeburten und lebensschwache Lämmer
o Erregerausscheidung über Fruchtwasser
o bei Erstinfektion verlammen bis zu 50% der Muttertiere
o Entwicklung von relativ guter Immunität
o Nach dem Abortus werden die meisten Schafe wieder trächtig
Behandlung
o Bei vermehrten Abortusfällen tierärztliche Konsultation!
o Einsenden von Untersuchungsmaterial! (Lämmer, Nachgeburt)
o Antibiotikabehandlung , Impfung
Q-Fieber
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Ursachen: Bakterien
Zooanthroponose (Mensch: Grippeähnliche Symptome, starke Kopfschmerzen, Glieder- und
Gelenksschmerzen, Lungenentzündung)
Symptome : Lungenentzündungen, Gelenksschwellungen, Abortus gegen Ende der
Trächtigkeit;
Behandlung: Impfung (Tierarzt)
Parasiten (Ekto- und Endoparasiten)
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Ektoparasiten: Räude
o Psoroptesräude anzeigepflichtig!
o Vorgeschriebene Räudebäder konsequent durchführen (Ziegen nicht vergessen)
o alternative tierärztliche Behandlung = Entwurmung
Endoparasiten
o Rundwürmer
mehrere Arten : Magen-Darm-Würmer, Knötchenwürmer, Hakenwürmer,
Peitschenwürmer
o Bandwürmer
o Lungenwürmer (groß/klein)
o Leberegel (groß/klein)
o Symptome
Chron. Durchfall , Kleinwüchsigkeit , verminderte Mast- und Milchleistung
Abmagerung, Kehlgangsödem (Flaschenhals)
Durchfall, Husten, verschmierte Wollbereiche um den After
Glanzlose Wolle, blasse Schleimhäute durch Blutverlust Todesfälle
Lämmerverluste, verminderte Fruchtbarkeit
Untauglichkeit der befallenen Leber bzw. Lunge nach Schlachtung
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Behandlung
Entsprechende Anthelmintika nach Absprache mit Hof- bzw.
Betreuungstierarzt
Für Leberegel
• Extrabehandlung
• Kombinationsmöglichkeit:
• Anthelmintika+Leberegelmittel
Geburtshilfe
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Trennung der Tiere von der Herde (Trennboxen)
Auch in Natur ziehen sich Muttertiere zurück Annahme der Lämmer dadurch
erleichtert
Genaue Beobachtung
Saubere trockene Einstreu
Geburtshilfehygiene
o Hände/Unterarme reinigen (Seife und Wasser)
o Gleitgel verwenden
o Scheidenbereich des Muttertieres reinigen
Vorsicht und Ruhe
Verletzungen unbedingt vermeiden (Gleitgel!)
mit den Wehen ziehen
Nachgeburtsverhalten beobachten!
Totgeburten
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Übelriechend
Bräunlich-schmierige Belege
Eingetrocknete Geburtswege (Gleitgel)
Unbedingt Einmalhandschuhe verwenden
Hohes Infektionsrisiko für Mensch!!
Bei allen Erkrankungen gilt generell:
Rechtzeitige Benachrichtigung des Hof- bzw.
Betreuungstierarztes und strikte Einhaltung der tierärztlichen
Anweisungen (Medikamentenanwendungen)!
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