Zentralvenendruckmessung (ZVD)

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Direktion Pflege, medizinisch-technische und
medizinisch-therapeutische Bereiche
Bereich Fachentwicklung und Forschung
August 2009
Zentralvenendruckmessung (ZVD)
ohne Drucksensor beim Erwachsenen
Handlungsanleitung für die Pflegepraxis
INSELSPITAL BERN, Direktion Pflege MTT
Handlungsanleitung: Zentralvenendruckmessung (ZVD)
ohne Drucksensor bei Erwachsenen
Autorin:
Frau Hofer Susanne, Pflegeexpertin Viszerale- und Transplantationschirurgie, DMLL
Konsultative Mitarbeit:
Dr. D. Stieger, Oberarzt Anästhesie, Inselspital
Begleitgruppe:
Ausschuss Pflege
Quellen:
Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch 257. Auflage
Hofer S., ZVD Messung, Pflegerichtlinien DMLL 93/98
Personenbezeichnungen:
Sämtliche Personenbezeichnungen in dieser Handlungsanweisung gelten sinngemäss für
Frauen und Männer.
Angehörige stehen für Verwandte und Bezugspersonen aus dem sozialen Umfeld des
Patienten.
Markenprodukte: Alle in dieser Handlungsanweisung aufgeführten Markenprodukte können
durch andere, gleichwertige ersetzt werden.
Rechtsinformation: Firmenanweisungen müssen berücksichtigt werden. Bei NichtBeachtung wird die Haftpflicht der Firma entsprechend eingeschränkt.
Genehmigung: Der Pflegestandard wurde in den Departementdirektorien des Inselspitals
genehmigt, Juni 2003.
Aktualisierung 2009: Sprachliche Anpassungen die zu besserem Verständnis führen. Keine
inhaltlichen Veränderungen.
© Inselspital Bern, Direktion Pflege, medizinisch-technische und medizinisch-therapeutische
Bereiche
Datei
ZVD-Handlungsanleitung.doc
Autor
Susanne Hofer
Version vom
August 2009
Ersetzt Version vom
April 2003
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Seite
2/4
INSELSPITAL BERN, Direktion Pflege MTT
Handlungsanleitung: Zentralvenendruckmessung (ZVD)
ohne Drucksensor bei Erwachsenen
Zentralvenendruckmessung (ZVD) ohne Drucksensor bei Erwachsenen
Der zentrale Venendruck ist eine dynamische Grösse die von verschiedenen Faktoren in
unterschiedlicher Weise beeinflusst wird. Vereinfacht lässt sich sagen, dass der Druck im
zentralen Hohlvenensystem in direkter Beziehung zum venösen Angebot und der
Leistungsfähigkeit des rechten Herzens steht. Der ZVD gibt uns einen relativen Hinweise
über den Füllungszustand der Gefässe (Volumenstatus) und/oder die Funktion des rechten
Herzens und/oder dem Gefässwiderstrand in der Lunge.
Normwerte
4 - 11 cm Wassersäule
Der ZVD ist erniedrigt bei:
Der ZVD ist z.B. erhöht bei:
Hypovolämie /akuten Blutverlusten, Dehydratation
Hypervolämie / Lungenödem / Lungenembolie
Rechtsherzinsuffizienz;
beim Pressen, Husten, Asthma oder Bauchgurt etc.
Falsch hohe ZVD-Werte
Material
- Venendrucksteigleitung
- 3-Weg-Hahn
- 30 cm Messleiste (Bestellung: SAP Warenkorb,
siehe Anhang Materialinformation)
- Durchsichtiges Klebband
- Infusionsständer
- Infusion
Montage der Steigleitung
Mit Klebstreifen die Steigleitung auf der
Messleiste fixieren. Die Steigleitung so
anbringen, dass zwischen 3-Weg-Hahn und
Messleiste gut 30 cm Abstand ist. Die
Messung wird so einfacher und der Messleiste
stört den Patienten nicht.
Oben zum Aufhängen eine Schlaufe bilden.
Der Schlauch darf dabei nicht abgeknickt
werden, sonst gibt es falsche Resultate!
Merke:
Wechsel der Steigleitung alle 72 Stunden.
Bei Blutrückfluss ins System oder bei
Patienten mit Nährlösung alle 24 Stunden.
mind. 30 cm
Datei
ZVD-Handlungsanleitung.doc
Autor
Susanne Hofer
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Ersetzt Version vom
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INSELSPITAL BERN, Direktion Pflege MTT
Handlungsanleitung: Zentralvenendruckmessung (ZVD)
ohne Drucksensor bei Erwachsenen
0-Punkt-Bestimmung
Der äussere O-Punkt wird beim Erwachsenen
5 cm oberhalb des Sternumendes bestimmt.
Umfasst man mit einer Hand von oben und mit der
anderen von unten, so befindet sich der O-Punkt an
der Stelle, wo die beiden Daumen
aufeinandertreffen (½ Thoraxdurchmesser).
Den Punkt mit wasserfestem Stift mit einem
Kreuz bezeichnen. Diese 0-Punkt Bestimmung
genügt vollkommen um eine Tendenz oder akute
Probleme zu bestimmen (ohne Schublehre).
Füllung des Systems
Die Steigleitung mit der laufenden Infusion
(Misch, Ringer, NaCl 0,9 % oder G 5 % (ohne
Nährlösung) füllen, dazu den 3-Weghahnen
gegen den Patient schliessen. Die Infusion läuft
jetzt in die Steigleitung, diese zirka bis auf 15
cm füllen und den 3-Weghahnen gegen die
Steigleitung schliessen.
Wisse:
Es darf ohne weiteres die Grundinfusion benutzt
werden inkl. Kalium, der Unterschied im
spezifischen Gewicht ist minim und kann
vernachlässigt werden.
Durchführung der Messung
Vor der Messung u.U. Schmerzmittel verabreichen.
Bei spastischer Atmung vorher Inhalieren. Bei
unruhigen Patienten die Messung erst vornehmen
wenn sie sich beruhigt haben. Die Infusion für eine
Sekunde schnell einlaufen lassen (Durchgängigkeit
des Systems überprüfen).
Den Patient so lagern wie er normalerweise liegt.
Eine zu flache Lagerung kann die Atmung und
damit den ZVD verändern, besonders bei Patienten
mit Abdominal- und Thoraxeingriffen, Aszites oder
Herzproblemen. Den 3-Weg-Hahn gegen alle
Infusionen schliessen, das O auf der Messleiste auf
die Markierung (0-Punkt) beim Patient setzen. Die
Wassersäule sinkt langsam und stabilisiert sich auf
der Höhe die dem Druck in der Hohlvene entspricht.
Eine Schwankung von ½ -1 cm zwischen der Einund Ausatmung spricht dafür, dass das System
durchgängig ist.
Nach der Messung den 3-Weg-Hahn zur
Steigleitung schliessen und Grundinfusion
weiterlaufen lassen.
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Autor
Susanne Hofer
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