Merkur Merkurturm Der Baden-Badener Hausberg wurde nach dem altrömischen Gott Mercurius benannt, dem von den Römern auf dem Gipfel (668 m ü. NN) ein Stein geweiht wurde. Dieser Merkurstein ist seit dem 16. Jh. bezeugt. Das Original befindet sich heute im Stadtmuseum, auf dem Gipfelplateau (hinter dem Aussichtsturm) kann ein Abguss des Weihesteins besichtigt werden. Der ursprüngliche Name des freistehenden Bergkegels lautete Großer Staufenberg, eine Anspielung auf die Form eines umgedrehten Trinkbechers (Stauf). Im Panoramabild sind Aussichtspunkte in blau eingetragen. Geotouristische Ausflugsziele sind grün markiert. Beschreibungen dieser Ausflugsziele finden Sie auf den Innenseiten dieser Broschüre. Ottenau Seelbach Direkt an der Bergstation erwartet Sie im Merkurstüble eine reiche Auswahl an Getränken und regionalen Speisen, die Sie im Freien oder in gemütlicher Hüttenatmosphäre genießen können. Das Restaurant hat täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, in den Sommermonaten zeitweise auch bis 21 Uhr. Für Erholungssuchende gibt es auf dem Merkurgipfel eine Liegewiese, einen Grillplatz und einen Spielplatz. Loffenau Gaggenau Kuppenheim Wanderer finden am Merkur ein ausgedehntes Wegenetz – auch der preisgekrönte Panorama-Wanderweg führt am Merkur vorbei. An Tal- und Bergstation befinden sich Informationstafeln mit Tourenvorschlägen. Mountainbiker nutzen den Anstieg auf den Merkurgipfel gerne für ihre Feierabendrunde und Gleitschirmflieger finden hier an zwei Startplätzen ideale Voraussetzungen. Bernstein Eichelberg Rastatt Die MerkurBergbahn bringt Sie täglich von 10 bis 22 Uhr vom Parkplatz/Bushaltestelle an der Talstation auf den 370 Meter höher gelegenen Merkur-Gipfel. Die Bahnlänge beträgt 1.192 Meter, die Fahrtdauer knapp 5 Minuten. Seit der Rundumerneuerung im Jahr 2002 zählt die MerkurBergbahn nicht nur zu den steilsten sondern auch zu den modernsten Standseilbahnen Deutschlands. Von der Aussichtsplattform des Merkurturms bietet sich ein herrlicher Rundblick über den Talkessel von Baden-Baden, auf die höchsten Berge des Nordschwarzwalds, in das Murgtal und die Oberrheinebene bis hin zu den Vogesen. Ein Fahrstuhl bringt Sie kostenlos auf die 23 Meter hohe Aussichtsplattform. Bad Rotenfels Outdoor- und Freizeitparadies Bergbahn und Restaurant Gernsbach Teufelsmühle Hohloh Kaltenbronn Lautenbach Wildgehege Baden-Baden Merkurs Würfel Direkt am Fuße des Merkurs befindet sich einer der Hauptanziehungspunkte des Stadtwalds von Baden-Baden: ein Wildgehege, in dem Rotwild, Damwild, Muffelwild und Schwarzwild in großen naturnahen Gehegen entdeckt werden können. Besonders lohnt ein Besuch zur Hirschbrunft im September und Oktober. Zwischen Bergstation und Merkurturm können Sie die Vielfalt der Baden-Badener Gesteine hautnah in einer außergewöhnlichen geologischen Ausstellung erleben und Wissenswertes über Herkunft, Eigenschaften und Verwendung von 17 Gesteinsarten erfahren. Naturpark Schwarzwald Naturpark Schwarzwald mitte nord mitte/ nord/ F O R S TA MT Höhepunkt der Ausstellung ist ein überdimensionales Würfelspiel aus mächtigen Gesteinsbrocken, wie zufällig vom römischen Gott Merkur vor den Merkurturm geworfen. Weitere Informationen auf der Rückseite. Ausgangspunkt der 4,5 km langen Wanderung zum (und um das) Wildgehege ist der Parkplatz an der Merkur-Talstation. Dort befindet sich eine Infotafel. Badener Höhe Scherrhof Weggabelung Fischkultur Hummelsberg Kleiner Staufenberg Binsenwasen Oberbeuern Eierkuchenberg Geroldsau Geroldsauer Wasserfall und Kreuzfelsen Rote Lache Evang. Stadtkirche Kath. Kirche St. Bonifatius Fremersberg Lichtental Springbrunnen in der Lichtentaler Allee Wasserkunst Paradies Steinbruch am Leisberg Iberst Vogesen Iberg Yburg Steinbruch an der Waldeneck Kurhaus Baden-Baden Stiftskirche, Thermalquellen Weststadt Oberrheingraben Baden-Oos Vogesen Baggerseen Steinbruch am Hardberg Ruine Hohenbaden Sanddünen Wolfsschlucht Steinbrüche am Merkur Battertfelsen Ruine Ebersteinburg Ebersteinburg Steinbruch Ochsenmatten Merkurbergbahn Merkurstüble Geniessen Sie den Rundumblick vom Merkurturm Merkurstein – Nord – – Nord-Ost – – Ost – – Süd-Ost – Spielplatz – Süd – Merkurs Würfel – Süd-West – – West – – Nord-West – Muschelkalk Kies und Sand Merkmale: dunkles bis schwarzes zähes Gestein, Merkmale: grüne bis graugrüne Grundmasse Merkmale: hellrot Merkmale: gelblich, blau- bis rauchgrau, dünne bis dickbankige Enstehung: Gletschereis und Schmelzwässer der Eiszeiten haben Gesteinsblöcke aus den Gebirgen in das Vorland transportiert. Dabei zerbrachen sie in immer kleinere Stücke. Durch gegenseitiges Abschleifen und das Rollen am Flussgrund erhielten sie ihre gerundete Form. Merkmale: Kies ist ein Lockersediment aus gerundeten Gesteinskomponenten mit Korngrößen zwischen 2 und 63 mm. Vorkommen: Im Oberrheingraben befinden sich die mächtigsten Kieslagerstätten Europas mit Schichthöhen von teilweise über 100 Metern. Sämtliche harten Gesteine der Alpen, des Schwarzwalds und der Vogesen sind hier bunt zusammengewürfelt. Verwendung: in Putzen und Mörteln, in Straßen und Wegen, im Garten- und Landschaftsbau sowie bei der Abwasserreinigung, auf Sportplätzen … Vor allem dient Kies jedoch als Gesteinskörnung in Beton, wie man am Würfel schön sehen kann. Friesenberggranit Merkmale: überwiegend mittelkörnig, gelegentlich grob- oder feinkörnig, im frischen Zustand von hellroter Farbe, oberflächennah stark verwittert und dann hell- bis dunkelgrau. Vorkommen in Baden-Baden: Abgebaut wurde er vermutlich schon im Mittelalter in Steinbrüchen beim Alten Schloss und im Benzenwinkel. Infolge seiner starken Zerklüftung konnten keine großen Werkstücke gewonnen werden. Altpaläozoische Schiefer Alter: 500 bis 480 Mio. Jahre Merkmale: rote, graue und grünliche feingebänderte Tonschiefer Bühlertalgranit <<< Entstehung der Erde vor ca. 4.600 Mio. Jahren Kambrium Ordovizium Silur Devon Buntsandstein weißgrau und selten rötlich. In der Grundmasse sind neben Gesteinseinschlüssen aus Gneis, Granit, Arkosen und Porphyr einzelne Feldspäte, Quarz, Pinit und Biotit sichtbar. Bei den bis zu 20 cm eingelagerten Fladen handelt es sich um ehemaligen Obsidian. Verwendung: Abgebaut wurde das durch Glutwolken abgelagerte vulkanische Gestein in dem großen, heute stillgelegten Steinbruch beim Golfplatz in Baden-Baden. Verarbeitet wurde es vorwiegend zu Splitt und Straßenschotter. Alter: 251 bis 243 Mio. Jahre Merkmale: hellrot bis rot, seltener gelblich bis weißlich, fein- bis mittelkörnig. Zeitweise sind weiße oder rötliche Quarzgerölle eingeschlossen. Verwendung: In der Vergangenheit wurde er in vielen Steinbrüchen gewonnen und als Werkstein bei der Errichtung von profanen und sakralen Bauwerken verwendet. Viele Wegkreuze, Bildstöcke, Brunneneinfassungen und weitere Kleindenkmäler zieren noch heute unsere Landschaft. Vorkommen in Baden-Baden: Im Bereich von Baden-Baden ist der Buntsandstein mit seinen Abteilungen Unterer-, Mittlerer- und Oberer Buntsandstein am Fremersberg, Kälbelberg, Hardberg, Merkur, Kleiner Staufenberg und im Süden im Badener HöheGebiet und der Roten Lache vertreten. Merkmale: feinkristalline Grundmasse mit bis zu 5 mm großen Einsprenglingen aus Feldspat, Quarz und Biotit. Daneben treten noch braune oder grüne Einsprenglinge auf. Verwendung: Rhyolith ist in Baden-Baden ein weit verbreiteter Werkstein. Gewonnen wurde er in zahlreichen, heute stillgelegten Steinbrüchen. Die Kirche in Lichtental, die Dreieichenkapelle und zahlreiche Villen in der Kurstadt sind ebenso wie viele Stützmauern aus diesem Material errichtet. Alter: ca. 317 Mio. Jahre Brachiopoden (Armfüßer) Merkmale: rotbraun, graugrün, Alter: 296 bis 290 Mio. Jahre rötlich-graue Färbung. Hauptgemengteile sindKalifeldspat, Plagioklas, Quarz, Biotit, Muskovit und Cordierit. Vorkommen in Baden-Baden: Gewonnen wurde der Bühlertalgranit in heute stillgelegten Steinbrüchen bei Geroldsau, Neuweier und im Bühlertal. erste Landpflanzen Alter: 296 bis 290 Mio. Jahre Rhyolith Merkmale: mittel- bis grobkörnige Ausbildung, 443 Mio. Jahre Trilobiten 495 Mio. Jahre 545 Mio. Jahre mit eingelagerten Quarzitbänken und Linsen aus feinkörnigem Marmor. Entstehung: Die Altpaläozoischen Schiefer sind aus küstennahen Ablagerungen eines Urmeeres entstanden. Später wurden diese Ablagerungen in die Tiefe versenkt und durch Druck und Hitze in das heutige Gestein Schiefer umgewandelt. Eine geologische Zeitreise durch Baden-Baden Alter: 330 bis 325 Mio. Jahre Ignimbrit Farne, Schuppenbäume Karbon Vulkanismus Perm Merkmale: äußerst variables Sedimentgestein. Die Farben der Kalksteine, Mergel- und Tonmergelsteine variieren nach der Zugehörigkeit zu einer der drei Juraepochen zwischen fast weiß, gelb, braun, hell- bis dunkelgrau und schwarzgrau. Verwendung: Der Jurakalk besitzt eine enorme wirtschaftliche Bedeutung. Verarbeitet wird er als Rohstoff für die Bauindustrie, zu Naturwerksteinen, für Boden- und Wandplatten, Verblendungen, Treppenstufen, Mauersteine sowie zu Dekorationssteinen. 25 cm groß und wittern leicht aus dem Gesteinsverband heraus. Das Gestein wirkt dadurch „löchrig“. Entstehung: Bei der Ablagerung des Buntsandsteins hatten einige Schichten karbonatische Einlagerungen, die unter Einschluss des umgebenden Sandes ihre kugelige Gestalt ausbilden konnten. Vorkommen in Baden-Baden: wenige, der Abtragung entgangene Reste von Jurakalken im Bereich der Vorbergzone. Flugsaurier Jura 2.000 Jahren wurde der Vorläufer unseres Betons von den Römern in größerem Stil verwendet. Der „opus caementitium“ wurde damals noch mit gebranntem Kalk hergestellt, hatte aber schon wesentliche Eigenschaften unseres Betons. Der Römerbeton von damals und heutige Hochleistungsbetone haben die gleichen Ausgangsstoffe: Gestein, Sand, Wasser und Bindemittel. Heute gibt es für vielfältige Anforderungen über 200 verschiedene Rezepturen für die Herstellung von wasserundurchlässigem Beton, Leichtbeton, Schwerbeton, Stahlbeton, Spannbeton, Strahlenschutzbeton, Unterwasserbeton, Tresorbeton … Verwendung: Beton ist nach dem Mischen zunächst ein flüssiges Gestein. Durch das Einfüllen des Betons in Schalungen kann er praktisch in jede beliebige Form gebracht werden. Viele Bauwerke können so erst realisiert werden. Alter: 200 bis 142 Mio. Jahre Merkmale: Die eingewachsenen Kugeln sind zwischen 2 und Trias Erfindung: Vor rund Jurakalk Kugelsandstein Seelilien Beton k Texte und Bilder: Wolfgang Kohler, Bernd Schuler, GeoKoffer des ISTE Konzept / Gestaltung: Bernd Schuler, xxdesignpartner, Stuttgart Projektleitung Geländearbeiten / Aufbau: August Bihlmeier, Städtisches Forstamt Baden-Baden © 2013, www.naturparkschwarzwald.de Tyrannosaurus rex Kreide Haifische Homo erectus Tertiär heute oder hellrot, fein-, mittel- oder grobkörnig. Hauptbestandteile sind Feldspat, Quarz und Glimmer (… die vergess ich nimmer). Häufig finden sich Einsprenglinge aus weißen oder rosaroten Kalifeldspäten. Verwendung: Splitt für den Straßen- und Wegebau, Gesteinskörnung in Beton, Gleisschotter sowie Naturwerksteine für Bordsteine, Pflastersteine, Fassaden- und Bodenplatten, Grabsteine, Küchenarbeitsplatten und Skulpturen. 2,6 Mio. Jahre Merkmale: hell- bis dunkelgrau, rötlich 65 Mio. Jahre Alter: 340 bis 315 Mio. Jahre feldspatreiche Gesteine mit deutlich lagigem (schieferigem) Gefüge. Die Hauptgemengteile sind Feldspat, Quarz und Glimmer. Entstehung: Metamorphite wie der Gneis entstehen durch Umwandlung von Gesteinen unter hohem Druck und bei Temperaturen von über 600°C. Dies geschieht z. B. wenn zwei Kontinente zusammenstoßen. Dabei wird das Oberflächengestein in große Tiefen geschoben, schmilzt dort teilweise auf und bildet neue Minerale, die in eine bestimmte Richtung wachsen, um dem Druck zu entgehen. Besonders schön sieht man diese „Vorzugsrichtung“ beim Gneis. Verwendung: Gneise sind sehr druckfest ud deshalb gut geeignet für den Verkehrswegebau (Straßen oder Gleisbette bei der Bahn). Durch die kantige Form verzahnen sich die Gesteine und lassen sich zu einem sehr tragfähigen Untergrund für Bauwerke verbinden. Vorkommen in Baden-Baden: beim Schloss in Neuweier, im hinteren Steinbachtal im Umfeld der Wintereck, am Kändelstein sowie am Hummelberg bei Gaggenau harte Kalksteinbänke, getrennt von mergeligen und schiefertonartigen Zwischenlagen. Entstehung: Zur Zeit der Entstehung der Gesteine des Muschelkalks war unsere Region überwiegend von einem flachen Meer bedeckt. Der Kalk wurde von abgestorbenen tierischen Lebewesen am Grund des Meeres gebildet. Vorkommen in Baden-Baden: Geringe Reste finden sich in der Vorbergstaffel. Größere Schollen aus dem Oberen Muschelkalk stehen in einem Streifen von den Ochsenmatten, nordwestlich von Ebersteinburg über den Ziegelwasen bis zum Dürreberg südöstlich von Kuppenheim an. Bis in das 19. Jh. spielte der Abbau von Muschelkalk eine wichtige Rolle für die Herstellung von Branntkalk und als Zuschlag in der Glashütte von Gaggenau. Verwendung: Viele historische Gebäude, Stadtbefestigungen und Burganlagen wurden aus Muschelkalk errichtet. Heute wird der Muschelkalk vor allem als Schotter im Straßen- und Wegebau eingesetzt und dient als Gesteinskörnung in Beton. 142 Mio. Jahre Merkmale: mittel- bis grobkörnige, 200 Mio. Jahre Granit Alter: 750 bis 440 Mio. Jahre bis braun, grau, fein- bis grobkörnig, stark verkieselt. Die zusammengebackenen Gerölle bestehen hauptsächlich aus Rhyolith-Geröllen. Vorkommen in Baden-Baden: Aus Porphyrfanglomeraten bestehen z. B. die Battert-Felsen, der Pulver- und Katzenstein sowie der Steinbruch bei Sinzheim-Vormberg. Verwendung: Die aus verschiedenaltrigen Ablagerungen entstandenen Fanglomerate wurden z. B. für die Herstellung von Schotter abgebaut. Größere behauene Blöcke finden sich in zahlreichen Stützmauern im Stadtbereich von Baden-Baden. mit milchigweißen, rosa- bis dunkelroten Feldspat-„Augen“. Häufig kommt auch Pyrit vor. Stellenweise ist das Gestein stark verquarzt. Verwendung: Der im Gebiet von Baden-Baden äußerst seltene Augengneis wurde nur beim Bau des Michaelstunnels angetroffen. Er hatte keine wirtschaftliche Bedeutung. bestehend aus einer quarzreichen Grundmasse und eingesprengter Hornblende, Feldspäten, Glimmer und Epidot. Verwendung: Durch seine extreme Seltenheit hat das magmatische Gestein keinerlei wirtschaftliche Bedeutung. Alter: 1,7 Mio. bis 11.500 Jahre Alter: 243 bis 235 Mio. Jahre Alter: 290 bis 279 Mio. Jahre 251 Mio. Jahre Gneis Porphyr-Fanglomerat Alter: ca. 310 Mio. Jahre 358 Mio. Jahre F O R S TA MT Augengneis Alter: ca. 470 Mio. Jahre 418 Mio. Jahre Naturpark Schwarzwald mitte/ nord ist nahezu einmalig. Kaum eine andere Region bietet eine ähnliche Abwechslung an geologischen Formationen. In der Outdoor-Ausstellung „Merkurs Würfel“ auf dem Merkur in Baden-Baden können Sie diese Vielfalt erleben: Uralit-Monzonit-Porphyr 296 Mio. Jahre Die Vielfalt der Baden-Badener Gesteine Quartär Gesteine vor Ort erleben Erleben Sie die Vielfalt der Baden-Badener Gesteine bei einem geotouristischen Ausflug. Diese Ausflugsziele führen Sie zu den natürlichen Vorkommen der Gesteine im Gelände und zeigen Ihnen außerdem ihre Verwendung in herausragenden Bauwerken Baden-Badens: 1 Sanddünen im Niederwald Zu Zeiten mit hochglazialem Klima (trocken und kalt) wurden aus den eisfreien Sand- und Schotterebenen des Oberrheingrabens durch kräftige Winde die leichteren Bestandteile ausgeweht. Die gröberen Sande lagerten sich schon in kürzerer Entfernung in Form von Flugsanddecken und als Dünen ab, die feineren, etwa 0,01 bis 0,05 mm großen Partikel, nach weit größeren Distanzen z. B. in der Vorbergzone, im Kraichgau oder im Kaiserstuhl als Löß. Auf der Niederterrasse im Niederwald zwischen BAD-Sandweier, Iffezheim und Rastatt befinden sich mehrere bis zu 18 Meter hohe Sanddünen, welche durch die heftigen Winde angeweht worden sind. Sie gehören zu den höchsten quartärzeitlichen Sanddünen in Baden-Württemberg. Das Gebiet ist als „Naturschutzgebiet Sandheiden und Dünen bei Sandweier und Iffezheim“ ausgewiesen. 2 Battertfelsen Die die Innenstadt von BadenBaden überragenden Felsen sind aus dem Verwitterungsschutt der im Iberst-Yburgmassiv zu Beginn der Permzeit tätigen Vulkane entstanden. Das Gestein besteht hauptsächlich aus eckigen Bruchstücken, welche seinerzeit durch Schuttströme in nördliche Richtung transportiert worden sind. Nach ihrer Verfestigung wurden die Ablagerungen im Zusammenhang mit der Hebung des Schwarzwalds während des Tertiärs noch intensiv verkieselt. Am Battert, der als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist, gibt es zahlreiche Felswände, die Bergsteiger zu Klettertouren einladen. An der Westseite des Berges liegt das in seinen ältesten erhaltenen Teilen auf das 12. Jh. zurückgehende Alte Schloss (Hohenbaden). Heute ist das Alte Schloss ein beliebtes Ausflugsziel, das mit seiner gutbürgerlichen Küche zum Stärken und Genießen einlädt. Vor 500 Mio. Jahren … 5 Thermalquellen In der Innenstadt von BadenBaden treten am Marktplatz und dem oberhalb davon zum Neuen Schloss ansteigenden Florentinerberg aus den Schichten des Oberkarbons (Staufenberg-Formation) bis zu 66,8°C heiße Thermalquellen aus. Der Austritt der Baden-Badener Thermalquellen ist sehr wahrscheinlich an die Barriere des quer über das Oostal lagernden Friesenberggranits gebunden. Hier stauen sich die aus dem südlichen Teil von Baden-Baden stammenden meteorischen Wässer nach ihrer Versickerung in den Untergrund, Erwärmung und Zirkulation. Das zwischen 70 bis 80 km2 große Einzugsgebiet umfasst das gesamte Oos- und Grobbachtal und reicht nach Südosten bis etwa in den Bereich der Badener Höhe. Auf seinem Weg in der Tiefe nimmt der Grundwasserstrom aus den Graniten sowie den Sedimenten des Oberkarbons und des Rotliegend die große Anzahl der im Thermalwasser gelösten Substanzen (2700 – 3500 mg/kg) auf. Nachgewiesen sind die Elemente Lithium, Fluor, Natrium, Magnesium, Silizium, Chlor, Kalium, Calcium, Mangan, Strontium, Arsen, Barium, Radon, Radium und Uran. 6 Evangelische Stadtkirche Mit ihrer neugotischen Doppelturmfassade bildet die Evangelische Stadtkirche den südlichen Abschluss des Augustaplatzes. Das Gebäude ist nahezu vollständig aus Buntsandstein erbaut. Für die 1864 eingeweihte Kirche wurde Buntsandstein aus Sulzbach im Murgtal verwendet. Leider sind diese Werksteine mit der Zeit sehr nachgedunkelt. 7 Springbrunnen in der Lichtentaler Allee Kurz nach dem Eingang der Lichtentaler Allee gibt es einen Springbrunnen, der eine meterhohe Wasserfontäne ausstößt. Der Brunnen besteht aus einer Pyramide vom Sinter, der sich nach dem Abzug der Römer unterhalb der Thermalquellen ablagerte, und der beim Bau des Friedrichsbades im Jahr 1869 weichen musste. Die Brocken sind dick überzogen mit Flechten und Moos. 3 Wolfsschlucht Östlich der Battertfelsen setzen sich die permzeitlichen Fanglomerate über die Engels- und Teufelskanzel und die Passhöhe bei Ebersteinburg bis in die Wolfsschlucht fort. Engels- und Teufelskanzel waren einer Sage nach die Podeste, auf denen ein Engel mit dem Teufel diskutiert hat. Die Engelskanzel trägt ein steinernes Kreuz und die Teufelskanzel auf der gegenüberliegenden Talseite einen Gedenkstein aus Granit, der an den Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm I. im Jahr 1886 erinnert. Weiter östlich, hinter der Passhöhe, zweigt in nördlicher Richtung ein Forstweg in die Wolfsschlucht ab. Der Name der sehenswerten Schlucht ist neuzeitlich und soll der Oper „Freischütz“ von Carl Maria von Weber entlehnt worden sein. 4 Stiftskirche Baden-Baden Die Stiftskirche auf dem Marktplatz ist eines der kunsthistorisch bedeutendsten Bauwerke Baden-Badens. Bereits im Jahre 987 erfolgte die erste Nennung einer Kirche an dieser Stelle. Lange Zeit war sie die Grablege der Markgrafen von Baden. Aus der ersten Hälfte des 13. Jh. stammen die viereinhalb Geschosse des romanischen Turmsockels aus Buntsandstein. Aus diesem Material sind auch der Sockel und die Fenstereinfassungen aus einer jüngeren Bauperiode. Im Innern der Stiftskirche befindet sich an der Stelle des ehemaligen Hochaltars das Kreuz des Nicolaus von Leyden aus dem Jahr 1467. Das aus einem einzigen Sandsteinblock hergestellte Kruzifix ist 5,60 Meter hoch und wiegt ca. zwei Tonnen. Über die Herkunft des verwendeten rötlichen Sandsteins ist immer wieder spekuliert worden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde der Stein nicht in der Umgebung, wie etwa in den Steinbrüchen am Merkur, sondern in den Vogesen gebrochen. Ein weiteres Kleinod ist das mehr als 12 Meter hohe filigrane Sakramentshäuschen aus Buntsandstein, errichtet Ende des 15. Jh. 8 Wasserkunst Paradies Beim Bau des 1925 entstandenen Parks wurde konsequent auf den damals noch selten verwendeten Baustoff Beton gesetzt. Fugenlose Wandflächen und Wasserbecken sowie Biegungen und Krümmungen in jeglicher Form konnten so umgesetzt werden. Beim Gang durch das von Max Laeuger gestaltete „Paradies“ können Sie die kunstvoll inszenierte Abfolge von engen Durchgängen und weiten Plätzen, von steilen Treppen und großzügigen Terrassen erleben. Ein Grottenbauwerk bildet den Auftakt der Wasserspiele, die über eine lange Treppenkaskade fließen. 9 Yburg Ein typisches Beispiel für die schroffen Rhyolithberge ist der Iberg oberhalb der Baden-Badener Stadtteile Neuweier, Varnhalt und Steinbach. Auf ihm steht auf permischen Vulkaniten der LichtentalFormation die Ruine der Yburg. 1245 wird die Burg erstmals erwähnt. Die Burg wurde 1525 im Bauernkrieg verwüstet, 1620/22 wieder aufgebaut und 1689 im Orléanschen Krieg endgültig zerstört. Das Burgrestaurant mit Aussichtsterrasse und herrlichem Rheintalblick lädt zum Verweilen ein. Im weiteren Umfeld der Yburg wurden die anstehenden Rhyolithe in mehreren Steinbrüchen abgebaut. Legende: Quartär Schotter, Sand, Schwemmlehm qp Ortenau-Formation 12 Geroldsauer Wasserfall und Kreuzfelsen Tertiär PL rML Lichtental-Formation Rhyolithe, Ignimbrite, Tuffe, Gestein abgebaut und verwendet (davon rund 35 Mio. Tonnen Kies und Sand). Jeder von uns benötigt so rein rechnerisch 10 Tonnen mineralische Rohstoffe pro Jahr. In der Gegend von Baden-Baden werden heute nur noch Kies und Sand gewonnen. Alle Steinbrüche, die z. B. das Material für viele bedeutende Bauwerke in Baden-Baden lieferten, sind seit langer Zeit stillgelegt. 13 Baggerseen westlich von Sandweier Neben der großen Bedeutung als Grundwasserspeicher besitzen die pleistozänen Kies- und Sandlager in der Oberrheinebene eine enorme wirtschaftliche Bedeutung für die Bauindustrie. Auf Sandweierer und Iffezheimer Gemarkung liegen mehrere Kieswerke, die heute durch Nassbaggerung ihren Rohstoff gewinnen. Der intensive Abbau hat im Bereich des Hochgestades bei Sandweier und Iffezheim heute schon eine eindrucksvolle künstlich entstandene Seenlandschaft geschaffen. Auf den Abbau von Kies und Sand kann nicht verzichtet werden: Sie werden benötigt im Straßenund Wegebau, bei der Abwasserreinigung , im Sportstättenbau, in Sandkästen und nicht zuletzt bei der Herstellung von Beton. 14 Steinbruch Ochsenmatten Eine Besonderheit im ansonsten eher von quarzreichen (sauren) Gesteinen geprägten Schwarzwald sind die Vorkommen des Muschelkalks nördlich von Ebersteinburg, welche in mehreren, heute stillgelegten Steinbrüchen, aufgeschlossen sind. Der vermutlich seit der Römerzeit, sicher nachgewiesen aber erst seit dem Ende des Mittelalters betriebene Abbau von Kalksteinen besaß in früheren Zeiten zur Herstellung von gebranntem Kalk für das Baugewerbe, als Zusatzstoff zur Herstellung von Glas und als Flussmittel bei den Eisenschmelzen eine besondere wirtschaftliche Bedeutung. Die Einwohner von Ebersteinburg besaßen bis zum Erlöschen des Erblehens im Jahr 1840 das alleinige Recht, in den Ebersteinburger-, Kuppenheimer- und Baden-Badener Herrschaftswaldungen Kalk zu brechen und zu brennen. Alle Ausflugsziele finden Sie in Stadtplan und Wanderkarte der Stadt Baden-Baden, erhältlich bei der Tourist-Information, Schwarzwaldstraße 52 und Kaiserallee 3 (Trinkhalle), Tel. 07221 275200, [email protected] Pilozäne Sande und Schluffe Schloss Favorite j k m Keuper fleckige Sandsteine, Dolomitkonkretionen qh Sandstein, „Kugelsandstein“ Kartung Brekzien Karbon, Devon, Silur, Ordovizium, Kambrium GP Granit aBB Müllhofen gn Gneis BQg Ebenung qp Verwerfung und/oder Verschiebung: Die verschiedenen Gesteine des Grund- und Deckgebirges sind keine kompakten Massen sondern weisen Bruchstrukturen auf. coS Merkur 8 s Lichtental Leisberg Iberst 18 Ggr Eisental rML Projektträger: F O R S TA MT Städtisches Forstamt Baden-Baden Rheinstraße 111, 76532 Baden-Baden Tel. 07221 931661 [email protected] www.baden-baden.de Ggr coS Rote Lache B 500 Bühlertal Scherrhof Schwarzwaldhochstraße GP Ggr Ggr Schönbuch Plättig s Streitmannsköpfe Bühlerhöhe GP Karlsruhe Pforzheim Rastatt Baden-Baden Calw Viele weitere Erlebnisangebote finden Sie unter Naturpark-Haus auf www.naturparkschwarzwald.de dem Ruhestein gn gn Ziel des Naturparks ist es, die schöne und intakte Schwarzwaldlandschaft zu erhalten. Gleichzeitig entwickelt er die Region nachhaltig weiter und unterstützt Projekte, die zum Ausgleich zwischen Naturschutz und Erholung führen. s Eierkuchenberg Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. www.iste.de Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, der größte Naturpark in Deutschland, ist ein Paradies für alle, die den Schwarzwald aktiv und naturverträglich erleben möchten. Schwanenwasen GP Projektpartner: GP GP GP Affental coS GP s Oberhalb des Baden-Badener Stadtteils Lichtental liegen mehrere, heute stillgelegte Steinbrüche auf Rhyolith, ein in Baden-Baden weit verbreiteter Werkstein. Charakteristisch für den BadenBadener Rhyolith sind neben dem in der Grundmasse sichtbaren Quarz und Feldspat vor allem die eingesprengten, bis etwa 5 Millimeter großen grünen oder braunen säuligen Kristalle, die sogenannten Pinite. Auf Grund seiner Härte bildet der Rhyolith markante Bergrücken mit steilen Flanken, die meist waldbaulich genutzt werden. Kuchenberg 12 gn gn Hard 18 Steinbruch am Leisberg St coS GP s 11 L 78 coS rSM Bühl qp 17 Steinbruch an der Waldeneck GP Oberbeuern 10 coS coS rSM Geroldsau rSM qp Ottersweier Kleiner Staufenberg zT 16 Steinbrüche am Merkur Im stillgelegten Steinbruch an der Waldeneck stehen ebenfalls qh permzeitliche Gesteine an die aber aus einem gegenüber der als Lava ausgeflossenen und zu Rhyolith erstarrten Massen einen völlig anderen Entstehungsmodus entstammen, die Ignimbrite. Entstanden ist das ebenfalls der Lichtental-Formation zugerechnete rt1 rSM Gestein aus den Ablagerungen von Glutwolken-Eruptionen während einer Seelbach vulkanischen Periode des Perms zwischen 296 und 290 Millionen Jahren. In der Gegend von rSM Baden-Baden sind aus dieser Zeit mindestens drei solcher explosiven Ausbrüche bekannt. Gernsbach Der Chemismus des Ignimbrits Staufenberg unterscheidet sich nur sehr wenig von den aus Lavaflüssen coS erstarrten Rhyolith. rML rML rSM coS qp qh zT Yburg Ortschaft qp zT zKm 9 Neuweier B3 zKm Eckhöfe rML Steinbach Kartengrundlage: Sittig (1995) und (2002) zKm Baden-Baden Korbmattenkopf 17 3 16 rSM coS rML rSM rML Gn Wald 6 5 zKm Varnhalt qh Störung 7 coS rt1 Ebersteinburg Battertfelsen rSM Gallenbach Paragneise, Orthogneise etc. zKm aBB 15 Steinbruch am Hardberg Nördlich des Merkurs befinden sich mehrere stillgelegte Steinbrüche. Der Abbau galt den in der Untertrias abgelagerrSM ten Sandsteinen der Eck-Formation. Ebenso sind hier auch Aufschlüsse der darunter liegenden Tigersandstein-Formation aus dem Oberperm aufgeschlossen. Die Steinbrüche liegen auf der Gemarkung des heutigen BadenBadener Stadtteils Ebersteinburg. Neben der Kalkbrennerei waren diese mehr als 3,7 Hektar Fläche einnehmenden Steinbrüche bis zum Ende des 19. Jh. ein wichtiger Erwerbszweig der Bewohner des Ortes. Steinbruchpächter waren vor allem die Baumeister aus Baden-Baden. rt1 aBB rSM rSM aBB Friesenberg zKm BQg qp GP 2 Altes Schloss aBB GP s zT s s 4 zKm S Ruine Alteberstein qp rSM Fremersberg Vormberg Baden-Baden- Schiefergruppe PEo PEo Forbachgranit, Bühlertalgranit, Friesenberggranit Tonschiefer, Glimmerschiefer, Hornfels, Marmor etc. Hardberg qp s zT Pl qh Sinzheim zT PEo m k s rSM Winden Halberstung coS Staufenberg-Formation Konglomerate, Arkosen, mittel- bis feinkörnige Granite, Granitporphyre etc. 15 Oos qp qh BQg Gallenbach-Quarzporphyr (Subformation) überprägter Rhyolith aBB rSM Ochsenmatten Weststadt Tonschluffsteine Ganggranit PL B 500 A5 14 Balg Oos B3 rt1 Michelbach-Formation (Sulzbach-Subformation) Fanglomerate, Ton- und Schiefer, Kohlen qp qh rSM Michelbach-Formation Kalksteine PL PL qh rt1 j m qp zKm Kirnbach-Formation (Merkur-Subformation) Fanglomerate, Brekzien Ggr rSM k Tigersandstein-Formation Gaggenau m Kalksteine Perm s Haueneberstein Muschelkalk PEo qp qp Sandstein, Schieferton, Mergel Buntsandstein k Sandweier Kalkgerölle s zT qp Jura Bad Rotenfels PEo 13 Trias-Jura PEo qp qp Konglomerate, Sand, Mergel, Ton qp Oberndorf Iffezheim PEo Marines Tertiär (Oligozän) s qh Kuppenheim qp Qp Wenn Gesteine sehr hart sind und der Erosion großen Widerstand entgegensetzen, bilden sich in der Landschaft oft Felsen oder Wasserfälle. Am Kreuzfelsen und am Geroldsauer Wasserfall wurde das Gestein in dieser ehemals tektonisch aktiven Zone zerbrochen. In die dabei entstandenen Spalten und Klüfte konnten mineralisierte Lösungen eindringen und das Gestein außerordentlich verfestigen. Am Geroldsauer Wasserfall fällt der Grobbach im Bereich einer solchen Zone eindrucksvoll über eine fast neun Meter hohe Gefällstufe. Erreichbar ist das Naturdenkmal mit dem Auto. Empfehlenswerter ist aber eine Wanderung ab dem Ortsausgang von Geroldsau. Auf einen gut gesicherten Fußweg durchwandert man eine felsige Talschlucht, die nicht nur im Frühjahr mit den zahlreich blühenden Rhododendren, sondern auch im Sommer mit ihrer erfrischenden Kühle wunderschön und angenehm ist. Der kurz hinter dem Wasserfall liegende Bütthof lädt als Belohnung mit regionalen Gerichten ein. Von hier aus kann man auch den etwas mühsamen Aufstieg zum Kreuzfelsen (= Bernickelfelsen) wagen. Dieser als Naturdenkmal eingestufte Felsen besteht aus Bühlertalgranit und trägt am Gipfel ein übermannsgroßes Kreuz. Rohstoffgewinnung Jährlich werden in Baden-Württemberg 80 bis 100 Mio. Tonnen 1 qh Kies, Sand Bischweier qh Der Steinbruch am flach kuppigen Hardberg liegt nördlich der Weststadt von BadenBaden. Der in der Vogesensandstein-Formation angelegte, heute stillgelegte Steinbruch wurde 1975 als geschütztes Naturdenkmal ausgewiesen. In dem ehemaligen Steinbruch sind die Schichten des Badischen Bausandsteins am schönsten aufgeschlossen. An der ca. 100 Meter breiten und ca. 25 Meter hohen Steinbruchwand ist eine nach Westen geneigte Schichtenlagerung erkennbar. Die Kippung entstand durch die unweit westlich davon verlaufende Rheintal-Grabenrandverwerfung. Die Karte zeigt zeigt die vielfältige Geologie Baden-Badens. Weitere Informationen finden Sie unter www.lgrb.uni-freiburg.de oder unter www.geokoffer.de. Erst der Einbruch des Oberrheingrabens und die parallel dazu erfolgte Hebung von Schwarzwald qh Nacheiszeitliche qh Deckschichten (Holozän) und Vogesen vor etwa 50 Mio. Jahren führten zur Freilegung der in der Tiefe versenkten Gesteinsserien des Baden-Badener Beckens. So entstand ein einzigartiges geologisches „Fenster“ mit Gesteinsaufschlüssen fast aller Erdperioden. Nach einer Zeit der Abtragung wurden die übrig gebliebenen Reste dieser Gesteine in den nachfolgenden Erdperioden dann über 170 Mio. Jahre lang von insgesamt mehr als 2.500 Meter mächtigen Ablagerungen überdeckt. … erfolgte hier im flachen Küstenbereich eines Urmeeres eine erste Ablagerung von Gesteinsmassen. Diese gelangten während einer nachfolgenden Gebirgsbildung in große Tiefen, wurden in Gneis und Schiefer umgewandelt und kamen anschließend zusammen mit dem in der Tiefe erstarrten Granit wieder an die Erdoberfläche. „Fischkultur“ Bei der durch die Fernsehserie „Forellenhof“ bekannt gewordenen Lokalität ist in der Weggabelung der Straße von Oberbeuern nach Gernsbach bzw. nach Forbach, am Hummelberg, der Forbachgranit aufgeschlossen. Dieser Granit drang in der Zeit des Oberkarbons als flüssiges Magma in das umgebende Gestein ein und verfestigte sich zu einem Zweiglimmergranit. Das Gestein enthält viele Klüfte, die mit Kristallen von Quarz und Eisenglanz besetzt sind. In der nahe gelegenen Fischzucht finden Liebhaber von frisch geräucherten Forellen recht schmackhafte Gerichte. 10 Katholische Kirche St. Bonifatius Der in den Steinbrüchen am Leisberg und bei Geroldsau in Steinbrüchen abgebaute hellviolette Rhyolith, ortsüblich auch als Leisbergporphyr bezeichnet, war der Baustein, aus dem die zwischen 1865 und 1869 auf einer Anhöhe südlich des Brahmsplatzes von Lichtental im neuromanischen Stil errichtete katholische Kirche St. Bonifatius besteht. 11 Weggabelung bei der s Badener Höhe s GP Dieses Projekt wurde gefördert durch den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg, der Lotterie Glücksspirale und der Europäischen Union (ELER). Offenburg Freudenstadt Rottweil Wir sind Partner und Förderer des Naturparks: www.duravit.de www.alpirsbacher.de www.aok-bw.de www.ausgezeichnet-geniessen.de