Prof. M. Bauer Physik IV SS 08 Übungsblatt 2 Besprechung: Mi, 30.04.2008 5. Schwellwertbedingung a) Wie groß ist die relative Absorption einer Lichtwelle pro Zentimeter Weglänge bei einer Übergangswahrscheinlichkeit Aik=1108 s-1 und einem Gasdruck p = 1 mbar, wenn sich im Zustand Ek 10-6 Atome befinden. b) Wie groß muss die Inversion Ni - Nk sein, damit auf einer Länge L = 20 cm des aktiven Mediums die Schwelle zur Laseroszillation erreicht wird, wenn die Verluste pro Umlauf 10% betragen. 6. Spitzenleistung gepulster Laser In der Vorlesung wurde erwähnt, dass heutzutage mit gepulsten Lasern SpitzenLichtleistungen von 1015 W erzielt werden können. Berechnen Sie, welchen maximalen Feldstärken diese Leistung entspricht, falls der Laserstrahl auf einen Durchmesser von 50 μm fokussiert wird. Vergleichen Sie dieses Ergebnis mit den Feldstärken, die die Sonnenstrahlung auf der Erde erzeugt und mit typischen Feldstärken, mit denen ein Elektron an ein Atom gebunden wird. 7. Sonne, Laser und Auge Das intensive Licht eines Lasers kann die Retina des Auges und damit seine Sehfähigkeit partiell oder komplett zerstören. In diesem Zusammenhang ist es hilfreich, die Wirkung eines Lasers mit der Wirkung des Sonnenlichtes auf das Auge zu vergleichen. Dazu sollen in dieser Aufgabe die auf die Retina auftreffenden Strahlungsintensitäten (Lichtleistung/m2) bei direktem Blick in die Sonne bzw. in einen Laserstrahl abgeschätzt werden. a) Um die Intensität des auf die Retina eintreffenden Sonnenlichtes zu berechnen, soll folgendermaßen vorgegangen werden: - Zunächst soll die durch das Bild der Sonne beleuchtete Fläche auf der Retina bestimmt werden. Gehen Sie dabei davon aus, dass die Sonne dem Betrachter unter einem Blickwinkel von 10 mrad erscheint und der Durchmesser des Augapfels 25 mm beträgt. - Die auf diese Fläche auftretende Leistung (und damit die auftreffende Strahlungsintensität) ergibt sich aus der Strahlungsintensität der Sonne auf der Erdoberfläche (etwa 100 mW/cm-2) und der Irisöffnung des Auges bei direktem Blick in die Sonne (Durchmesser: 2 mm). b) Gehen Sie im Falle des Lasers von einem kontinuierlich emittierenden Helium-Neon Laser mit einer Leistung von 1 mW aus. Hier trifft der kollimierte Strahl mit einem Durchmesser dLaser von 2 mm auf die fast völlig geöffnete Iris (Durchmesser 7 mm – das Prof. M. Bauer Physik IV SS 08 Übungsblatt 2 rote Laserlicht nimmt das Auge nicht als allzu hell wahr!). Der kollimierte Strahl wird dabei auf ein Fleckgröße mit dem Durchmesser dRetina auf die Retina fokussiert, der im Rahmen der Gaußschen Strahlenoptik abgeschätzt werden kann: dRetina=4λf/πdLaser f ist dabei die Fokuslänge der Linse des Auges (=Durchmesser des Augapfels) und λ die Wellenlänge des einfallenden Laserlichtes. Was schließen Sie aus dem Ergebnis, wenn Ihnen bekannt ist, dass die Betrachtung einer Sonnenfinsternis ohne Augenschutz zu permanenten Sehschäden bis hin zur Erblindung führen kann.