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Nr. 170, 20. Oktober 2015
CNMPB Nachwuchsgruppenleiterin Dr. Katrin Willig mit
Lennart-Nilsson-Preis ausgezeichnet
Auszeichnung für herausragende Beiträge zur Anwendung der superhochauflösenden Mikroskopie in lebenden Zellen
(cnmpb/umg) Dr. Katrin Willig, Nachwuchsgruppenleiterin am Göttinger Exzellenzcluster und DFG-Forschungszentrum für Mikroskopie im Nanometerbereich und
Molekularphysiologie des Gehirns (CNMPB), ist am 15. Oktober mit dem LennartNilsson-Preis 2015 ausgezeichnet worden. Im Fokus ihrer Forschergruppe steht der
Einsatz hochmoderner optischer Mikroskopie zur Aufklärung kleinster zellulärer
Strukturen im Nanometerbereich. Ziel ist es, dynamische Prozesse in lebenden Nervenzellen im Detail untersuchen zu können und die grundlegenden Prozesse der
Hirnfunktion besser zu verstehen. Der Lennart-Nilsson-Preis ist mit 100.000 Schwedischen Kronen (zirka 11.000 Euro) dotiert. Die Verleihung fand im Rahmen einer
Inaugurationszeremonie des Karolinska Institutes in Stockholm statt.
Mit der Entwicklung super-hochauflösender Mikroskopie-Verfahren wurden die bis
Lennart-Nilsson-Preisträgerin: Dr.
Katrin Willig, Nachwuchsgruppenleiterin am Göttinger Exzellenzcluster und
DFG-Forschungszentrum für Mikroskopie im Nanometerbereich und
Molekularphysiologie des Gehirns
(CNMPB). Foto: CNMPB/Wegner
dahin durch die Beugungsgrenze gesetzten Barrieren in der Lichtmikroskopie aufgehoben. Spektakuläre Detailaufnahmen aus dem Inneren lebender Zellen bis hin zur
Darstellung kleinster Proteinstrukturen gelingen mit der von Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan
W. Hell in den 1990er Jahren entwickelten STED-(Stimulated Emission Depletion)
Mikroskopie. Während ihrer Forschungstätigkeit in der Arbeitsgruppe von Prof. Hell
hat Dr. Willig signifikante Beiträge dazu geleistet, die Anwendung des STEDVerfahrens in Kombination mit fluoreszierenden Proteinen im lebenden Gewebe zu
etablieren. Dadurch lassen sich Strukturen mit einer ungeahnten Detailschärfe im
Nanometerbereich sichtbar machen. So lassen sich beispielsweise Prozesse an den In vivo STED-Mikroskopie: Mittels
Kontaktstellen
zwischen
Nervenzellen in
Echtzeit
beobachten. Die
super-hochauflösender Mikroskopie
STED- lassen sich die feinen dendritischen
von Neuronen, die ein
Mikroskopie ist eine der unter dem Begriff „super-hochauflösende Nanoskopie“ zu- Fortsätze
fluoreszierendes Markermolekül
sammengefassten Technologien. Für deren Entwicklung erhielten die Wissenschaft- bilden, in noch nie da gewesener
Detailschärfe im visuellen Kortex
ler Eric Betzig, Stefan W. Hell und William E. Moerner im Jahr 2014 den Chemie- einer lebenden Maus darstellen.
Quelle: Berning et al., 2012, Science
Nobelpreis.
DIE PREISTRÄGERIN
Dr. Katrin Willig, geboren 1975, studierte Physik an der Universität Würzburg. 2006
wurde sie unter Leitung des späteren Chemie-Nobelpreisträgers Prof. Dr. Dr. h.c.
mult. Stefan W. Hell an der Universität Heidelberg promoviert. Während ihrer Postdoczeit in der Abteilung NanoBiophotonic am Max-Planck-Institut für Biophysikali-
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sche Chemie in Göttingen, ebenfalls unter Leitung von Prof. Hell, entwickelte sie
Anwendungen für STED-Mikroskopie im lebenden Gewebe. Seit 2014 ist sie Leiterin
der Nachwuchsgruppe „Optische Nanoskopie in den Neurowissenschaften“ am
CNMPB mit Sitz am Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen.
DIE AUSZEICHNUNG
Der Lennart-Nilsson-Preis der gleichnamigen Stiftung wird einmal im Jahr an Personen für herausragende Beiträge im Bereich der wissenschaftlichen und medizinischen Fotografie verliehen. Die Verleihung erfolgt seit 1998 zu Ehren des schwedischen Fotografen Lennart Nilsson. Dieser erlangte weltweite Anerkennung insbesondere für seine medizinischen Aufnahmen. Der mit 100.000 Schwedischen Kronen dotierte Preis wird traditionell bei der jährlichen Inaugurationszeremonie des
Karolinska Institutes in Stockholm verliehen.
Informationen über die Nachwuchsgruppe von Dr. Katrin Willig:
http://www.em.mpg.de/index.php?id=361
WEITERE INFORMATIONEN
Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin
Hermann-Rein-Str. 3, 37075 Göttingen
Dr. Katrin Willig
Telefon 0551 / 3899-479, [email protected]
CNMPB – Zentrum für Mikroskopie im Nanometerbereich und Molekularpysiologie des Gehirns
Exzellenzcluster 171 – DFG-Forschungszentrum 103
Dr. Heike Conrad
Wissenschaftliche Programmkoordination, Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Humboldtallee 23, 37073 Göttingen
Telefon 0551 / 39-7065, [email protected]
www.cnmpb.de
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