Klima-SnackBar Homo sapiens sapiens hat der Erde per eine Freundschaftsanfrage g geschickt... g … Bestätigen? Earthbook wurde entwickelt im Wissenschaftsjahr 2012 – Zukunftsprojekt Erde. © Verbraucherzentrale Hessen Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013 Klima-SnackBar © Verbraucherzentrale Bundesverband © Verbraucherzentrale Hessen Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013 Klima-SnackBar Anthropogener Treibhauseffekt Ausstoß von Treibhausgasen vv. a Treibhausgasen, a. durch die Verbrennung fossiler Energieträger (Erdöl, Erdgas, Kohle) © Stefan Redel – Fotolia.com © Nickolay Ni k l Kh Khoroshkov hk – Fotolia.com F t li © Verbraucherzentrale Hessen Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013 Klima-SnackBar Anstieg der CO2-Konzentration Quelle: verändert nach Liedtke, C. et al (2008): Mut zur Nachhaltigkeit – Vom Wissen zum Handeln – Didaktische Module – Klima Ozeane (KLIO), S. 28. © Verbraucherzentrale Hessen Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013 Klima-SnackBar © fotola70 – Fotolia.com © Klaas Köhne – Fotolia.com © Martina Topf – Fotolia.com © Verbraucherzentrale Hessen © Surrender – Fotolia.com Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013 Klima-SnackBar Klimaschutzziele UN-Klimakonferenz 2007 in Bali: Senkung der Emission von Treibhausgasen bis 2050 um mindestens 50 Prozent gegenüber 2000 © nicmeyer – Fotolia.com © Verbraucherzentrale Hessen UN Klimakonferenz 2009 UN-Klimakonferenz in Kopenhagen: Begrenzung des Temperaturanstiegs auf maximal 2° C Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013 Klima-SnackBar Klimabelastung nach Lebensbereichen T ibh Treibhauspotenzial i l pro Kopf K f und d Konsumbereich K b i h 2009 15% Heizung 26% Strom 8% PKW ÖPNV 1% 11% 14% Flug E äh Ernährung 7% 18% Sonstiger Konsum Infrastruktur Zahlen aus: Ökoinstitut: CO2- Einsparpotentiale für Verbraucher, 2010, S. 5 © Verbraucherzentrale Hessen Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013 Klima-SnackBar Die Landwirtschaft verursacht ca. 16% der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland. © chukov – Fotolia.com © Verbraucherzentrale Hessen Quelle: www.oekolandbau.de; © BLE, Bonn; Foto: Thomas Stephan Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013 Klima-SnackBar Treibhausgase aus der Landwirtschaft in Deutschland Quelle: Bioland e.V. 2010: Klimaschutz & Biolandbau in Deutschland © Verbraucherzentrale Hessen Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013 Klima-SnackBar Maßstab für Klimaschädlichkeit Methan Berechnung von CO2-Äquivalenten Äquivalenten (CO2e) als Maß für die Klimaschädlichkeit Methan ist 23 mal schädlicher als CO2. Lachgas CO2 Lachgas ist rund 300 mal schädlicher als CO2. © Verbraucherzentrale Hessen Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013 Klima-SnackBar Beitrag g der Lebensmittel am THG-Potenzial Ernährungsanteil = 1,74 t CO2e pro Kopf/Jahr 3,0% 1,0% 4 0% 4,0% 6,0% 26,0% 6,0% 7,0% 8,0% 39,0% Fleisch Milchprodukte Transporte ohne Flug Backwaren Obst Sonstige Kalte Getränke Süßwaren etc. Gemüse Zahlen aus: Ökoinstitut: CO2- Einsparpotentiale für Verbraucher, 2010, S. 36 © Verbraucherzentrale Hessen Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013 Klima-SnackBar Was wir heute essen und wie es produziert wird,, entscheidet über p das Klima von morgen. © Verbraucherzentrale Hessen Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013 Klima-SnackBar KlimaKlima-SnackBar – Wie hängen Klima und Ernährung zusammen? Erläuterungen zur einführenden PowerpointPowerpoint-Präsentation Folie 1 Kurzfilm „Earthbook“ Der Kurzfilm „Earthbook – Die Erde geht online“ lehnt sich an das soziale Netzwerk Facebook an. Zunächst nur begleitet von Mond und Sonne entwickelt sich das soziale Netzwerk der Erde im Verlauf der Erdgeschichte rasant. Nach Bestätigung der Freundschaftsanfrage des Menschen und dessen Gründung der Gruppe „Industrielle Revolution“ beginnen die Probleme. Der Erde wird es bald zu viel… Der Film zeigt eindrücklich die seit Beginn der industriellen Revolution wachsende Verantwortlichkeit des Menschen für den Klimawandel und den Raubbau, den wir mit unseren Ressourcen treiben. Das Umdenken beginnt mit der Einladung zur UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro (Erdgipfel von Rio) und der Gründung der Gruppe „Erneuerbare Energien“. Es endet mit dem Versprechen, die Erderwärmung auf maximal 2°C zu begrenzen. Quelle: Der knapp vierminütige Film wurde im Wissenschaftsjahr 2012 – Zukunftsprojekt Erde erstellt und ist unter http://www.youtube.com/user/wissenschaftsjahr abrufbar (Zugriff am 27.02.2013). Folie 2 Natürlicher Treibhauseffekt „Ohne die schützende Hülle der Atmosphäre würde unsere Erde bis auf eine durchschnittliche Temperatur von etwa -18 °C auskühlen. Erst durch das Vorhandensein von unterschiedlichen Spurengasen wie z.B. Kohlendioxid, Wasserdampf, Lachgas oder Methan kommt es zu dem (natürlichen) Treibhauseffekt, der unser Leben auf der Erde bei mittleren Durchschnittstemperaturen von +15 °C erst ermöglicht. Die Gase lassen die ankommende Sonnenstrahlung zwar passieren, jedoch wird die von der Erdoberfläche abgestrahlte langwellige Wärmestrahlung von den Spurengasen zurückgehalten bzw. ‚absorbiert’ und in alle Richtungen wieder abgestrahlt. So kommt an der Erdoberfläche mehr Strahlung an als ohne Spurengase: die Sonnenstrahlung und die von den Treibhausgasen abgestrahlte Wärmestrahlung. Der natürliche Treibhauseffekt ist somit für die Erwärmung der Erdoberfläche verantwortlich und ist die Voraussetzung für das Leben auf der Erde in der heutigen Form.“1 Quelle Graphik: Verbraucherzentrale Bundesverband Folie 3 Anthropogener Treibhauseffekt Treibhauseffekt „Neben dem natürlichen Treibhauseffekt beeinflusst der Mensch zunehmend das Klima auf der Erde. Man spricht hier vom zusätzlichen, dem anthropogenen Treibhauseffekt. Seit Beginn der industriellen Revolution, Anfang des letzten Jahrhunderts, wurde vermehrt fossile Energie (Kohle, Heizöl, Erdgas) gefördert. Der Stoff, aus dem die Energie-Träume sind, war und ist der Kohlenstoff (C), bei dessen Verbrennung Energie erzeugt werden kann und der die bis dahin vorherrschende Muskelkraft verdrängt hat. Durch die Verbrennung der fossilen Energieträger kommt es zur Freisetzung des seit Millionen von Jahren in der Erdkruste eingelagerten Kohlenstoffs, der als Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre abgegeben wird. CO2 ist hauptverantwortlich für den zusätzlichen Treibhauseffekt. Daneben sind auch Methan (CH4), FCKW und Distickstoffoxid (N2O), auch Lachgas genannt, klimaschädlich. Ozon, das fälschlicherweise immer wieder im Zusammenhang mit 1 Zitiert von den Internetseiten Klimanet des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg; abrufbar unter http://www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/44465/ (Zugriff am 28.02.2013) © Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013 Klima-SnackBar Klimaveränderungen genannt wird, spielt hier jedoch keine Rolle.“ 2 Folie 4 Anstieg der CO2-Konzentration Die Graphik zeigt den Kohlendioxidgehalt (blau) in den letzten 650.000 Jahren. Obwohl im Verlauf dieser 650.000 Jahre immer wieder starke Schwankungen zu verzeichnen waren, ist der aktuelle Anstieg der CO2-Konzentration ebenso deutlich wie außergewöhnlich. „In den letzten zwei Jahrhunderten haben sich die Konzentrationen treibhausrelevanter Spurengase deutlich erhöht. Dies führt zu einer Erwärmung der Atmosphäre. Aus Messungen in Eisbohrkernen der Antarktis geht hervor, dass zwischen dem CO2-Gehalt und der Temperatur ein eindeutiger Zusammenhang besteht. Je höher die CO2-Konzentration war, desto höher fiel auch die Temperatur aus. Daraus lässt sich schließen, dass eine Verdoppelung des CO2-Gehaltes von heute 360 ppm auf ca. 700 ppm zu einer globalen Erwärmung um etwa 2,5°C im Jahresdurchschnitt führen wird. Dies ist ein erheblicher Sprung, wenn man sieht, dass in den letzten 160.000 Jahren lediglich 5 °C Temperaturdifferenz zwischen einer Warmzeit und einer Eiszeit (Riss- oder Würmeiszeit) liegen. Derzeitige Klimamodelle sagen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine weltweite Erwärmung von durchschnittlich 1,4–5,8 °C voraus.“3 An der Graphik wird zusätzlich die Korrelation zwischen der CO2-Konzentration und der Temperatur deutlich (Temperaturverlauf in rot). Allein zwischen 1906 und 2005 stieg die durchschnittliche Temperatur auf der Erdoberfläche um 0,74 Grad. In den letzten 50 Jahren ging dieser Vorgang bereits doppelt so schnell wie in den ersten 50 Jahren. „Seit Beginn der Industrialisierung hat sich die CO2-Konzentration der Atmosphäre um etwa 35 Prozent erhöht und ist die höchste seit mindestens 0,65 Millionen Jahren. Der Anteil von Lachgas nahm um ca. 18 Prozent, der Methangehalt sogar um rund 148 Prozent zu.“4 Quelle Graphik: verändert nach Liedtke, C. et al (2008): Mut zur Nachhaltigkeit – Vom Wissen zum Handeln – Didaktische Module – Klima Ozeane (KLIO), S. 28. Nach: Latif, M. (2007): Wie stark ist der anthropogene Klimawandel? In: Müller, M.; Fuentes, U.; Kohl, H. (Hrsg.): Der UN-Weltklimareport. Köln. S. 186–189. Folie 5 Folgen des Klimawandels „Die Erde erwärmte sich nach der letzten Eiszeit um rund 5° Celsius. Diese natürliche Erwärmung vollzog sich in einem Zeitraum von 20.000 Jahren. Die bis zum Jahr 2100 vorhergesagte anthropogene Klimaerwärmung könnte, wenn keine geeigneten Gegenmaßnahmen umgesetzt werden, ähnliche Ausmaße in viel kürzerer Zeit erreichen.“5 (6) Bereits bei einer Erhöhung der globalen Temperatur um ein Grad würden die gesamten Ostalpen kein Eis mehr führen. Bei einer weltweiten Erwärmung von durchschnittlich 1,4– 5,8 °C würde durch die thermische Ausdehnung des Meerwassers der Meeresspiegel um ca. 10– 90 cm ansteigen. Überschwemmungen und Sturmfluten, Landverlust in Küstennähe und die dadurch ausgelösten großen Migrationen werden die Folge sein. Neben dem Abschmelzen des Inland- und Meereseises werden Veränderungen von Meeresströmungen, Dürren in Tropen und Subtropen, Starkniederschläge und Hitzewellen, mehr Stürme und stärkere tropische Wirbelstürme laut Umweltbundesamt als Folge des Klimawandels prognostiziert. 2 Zitiert von den Internetseiten Klimanet des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg; abrufbar unter http://www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/44465/ (Zugriff am 28.02.2013) 3 Zitiert von den Internetseiten Klimanet des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg; abrufbar unter http://www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/44465/ (Zugriff am 28.02.2013) © 4 Zitiert aus Liedtke, C. et al (2008): Mut zur Nachhaltigkeit – Vom Wissen zum Handeln – Didaktische Module – Klima Ozeane (KLIO), S. 27. 5 Zitiert aus Liedtke, C. et al (2008): Mut zur Nachhaltigkeit – Vom Wissen zum Handeln – Didaktische Module – Klima Ozeane (KLIO), S. 29. Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013 Klima-SnackBar Quellen: Umweltbundesamt (2009): Klimaveränderungen, Wichtige Erkenntnisse aus dem 4. Sachstandsbericht des zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaveränderungen der Vereinten Nationen( IPCC). Abrufbar unter http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3840.pdf (Zugriff am 28.02.2013). Internetseite Klimanet des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg; abrufbar unter http://www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/44465/ (Zugriff am 28.02.2013) Folie 6 Klimaschutzziele Der Aktionsplan von Bali (2007) (2007 Im Dezember 2007 fanden auf Bali die 13. Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention und die 3. Vertragsstaatenkonferenz des Kyoto-Protokolls statt. Die wichtigsten Ergebnisse der Klimakonferenz waren: die Reduktion der globalen Treibhausgasemissionen: Es wurde festgehalten, dass zur Abwendung von Umweltschäden für Industriestaaten Reduktionsziele von 25 bis 40 Prozent bis 2020 gegenüber 1990 nötig wären und die Emissionen bis zum Jahr 2050 auf deutlich weniger als 50 Prozent des Niveaus des Jahres 2000 sinken müssen; ein fairer Anteil der Schwellenländer an den Reduktionsmaßnahmen: Die Schwellenländer erklärten sich dazu bereit, zukünftig eigene messbare, berichtspflichtige und überprüfbare Reduktionsmaßnahmen umzusetzen.“ Der Klimagipfel 2009 in Kopenhagen Die Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf maximal 2° Celsius wurde auf dem Klimagipfel 2009 in Kopenhagen in der Kopenhagen-Vereinbarung („Copenhagen Accord“) als politische Erklärung formuliert und in der Weltklimakonferenz in Cancún 2011 von der Weltgemeinschaft offiziell anerkannt. Folie 7 Klimabelastung nach Lebensbereichen Die durchschnittlichen Treibhausgasemissionen eines Bundesbürgers liegen in der Größenordnung von 11,5 t CO2eq pro Jahr. Der Lebensbereich Infrastruktur umfasst sämtliche öffentliche Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheitswesen, Wasserversorgung, Recht und Ordnung, jedoch ohne den öffentlichen Personennahverkehr. In Sonstiger Konsum sind Emissionen aus der Produktion von Möbeln, Textilien oder auch Papier zusammen gefasst. Der Anteil für Ernährung mit 1,74 t CO2eq (15,2 %) liegt an dritter Stelle nach Sonstigem Konsum und Heizung. Er setzt sich aus der landwirtschaftlichen Erzeugung und der Lebensmittelverarbeitung incl. Transport bis zum Geschäft zusammen. Die Nahrungszubereitung und Einkaufsfahrten wurden nicht berücksichtigt, ebenso wenig der Stromverbrauch von Kühl- und Gefriergeräten, Herd und Geschirrspülern und sonstiger Stromverbrauch in Küche und Esszimmer. Würde man nur den Stromverbrauch mit berücksichtigen, stiege der Anteil der Ernährung an den Treibhausgasemissionen auf mehr als 18,5 %. Quelle und Zahlen Graphik: Grießhammer, R. et. al (Hrsg: Öko-Institut) (2010): CO2-Einsparpotentiale für Verbraucher, Freiburg. Folie 8 Landwirtschaft als Emittent von Treibhausgasen Treibhausgasen Der Beitrag der Landwirtschaft zur globalen Erwärmung rückt stärker in den Blickpunkt von Politik und Öffentlichkeit. Weltweit stammen 14 Prozent aller klimaschädlichen Treibhausgase aus der Landwirtschaft. Für Deutschland wird ein Wert von 16 Prozent angegeben. Besonders bedeutend sind die Bearbeitung der Böden und Haltung von Rindern. Durch Bodenbearbeitung und Humusabbau werden große Mengen an CO2 frei. Im Verdauungstrakt von Rindern entsteht durch den Abbau von organischem Material unter Sauerstoff-Ausschluss Methan (CH4). Die Klima schädigende Wirkung von Methan ist ca. 23 Mal so © Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013 Klima-SnackBar groß wie die von Kohlendioxid (CO2). Ein Rind rülpst etwa alle 40 Sekunden, um das Methan aus dem Verdauungstrakt zu befördern. 111,7 Kilogramm Methan fallen damit durchschnittlich im Jahr pro Milchkuh an. Dies entspricht einer Fahrleistung von 18.000 km eines Personenkraftwagens mit durchschnittlichem CO2-Ausstoß von130g/km. Auf die Landwirtschaft in Deutschland entfallen 6,8 % der CO2-Belastung (58,9 Mio t CO2eq), davon wiederum: 77 % aus den Böden durch Bodenbearbeitung und Humusabbau (45,5 Mio t CO2eq) 19 % aus Energieverbrauch und der Stickstoffdüngerherstellung (11,4 Mio t CO2eq) 83,2 % des Lachgasausstoßes (50,1 Mio t CO2eq), davon wiederum: 79 % aus der Bodennutzung durch Stickstoffumsätze im Boden und Landnutzungsänderungen (39,4 Mio t CO2eq). Dabei gilt: Je intensiver die mineralische oder organische Düngung ist, umso mehr Lachgas entsteht. 17 % aus der Stickstoffdüngerherstellung (8,5 Mio t CO2eq) 53,7 % der der Methanemissionen (25,6 Mio t CO2eq), davon wiederum: 76,2 % durch Tierhaltung (19,5 Mio t CO2eq), besonders von Rindern, 22,3 % aus Wirtschaftsdüngermangement (5,7 Mio t CO2eq) 1,2 % aus der Stickstoff-Düngerherstellung (0,3 Mio t CO2eq) Quelle Zahlen: Döhler et al. (2011): Nationale Klimaschutzziele - Potentiale und Grenzen der Minderungsmaßnahmen, In: KTBL Schrift 485, Tagung "Zukunftorientiertes Bauen" 6.-7. April 2011, Tabelle 1, S. 65 Folie 9 Anteile landwirtschaftlicher Produktionszweige an den Treibhausgasemissionen Mit 71 Prozent der Gesamtemissionen wird die Tierhaltung als Hauptursache für den TreibhausgasAusstoß der Landwirtschaft gesehen (roter Ring). Dabei machen die Treibhausgase aus der Futtermittelproduktion für die Tierhaltung den größten Anteil aus (grünes Kuchenstück). Die Treibhausgas-Emissionen für Bodennutzung kommen durch den Einsatz von mineralischen Stickstoffdüngern, Humusverlusten, Bodenerosion, Landnutzungsänderung von Mooren und anderen Feuchtflächen und Umbruch von Grünland in Ackerland zustande. Auf die Erzeugung tierischer Nahrungsmittel entfällt der deutlich größere Teil, weil bei der Erzeugung dieser Produkte hohe Veredelungsverluste entstehen. Im Durchschnitt sind für die Erzeugung einer tierischen Kalorie sieben pflanzliche Kalorien notwendig. Die direkten Emissionen aus der Tierhaltung betragen rund 20 Prozent (blaues Kuchenstück). Diese entstehen überwiegend durch mikrobielle Prozesse im Pansen der Wiederkäuer, bei dem Methan freigesetzt wird. Quelle Graphik: Bioland e.V. (Hrsg.) (2010): Klimaschutz & Biolandbau in Deutschland – Die Rolle der Landwirtschaft bei der Treibhausgasminderung – Biolandbau als Lösungsstrategie für eine klimaschonende Lebensmittelerzeugung, Mainz. Folie 10 Klimawirksamkeit verschiedener Klimagase Klimagase im Vergleich Um die Klimabelastung von Lebensmitteln vergleichen zu können, rechnen Wissenschaftler alle Treibhausgase auf die Wirksamkeit von CO2 auf so genannte Kohlendioxid-Äquivalente um. Die Kohlendioxid (CO2)-Äquivalente sind ein Maß für die Klimaschädlichkeit, bezogen auf eine bestimmte Menge an Lebensmitteln. Das globale Erwärmungspotenzial der anderen Gase wird in Relation zur Klimawirksamkeit von CO2 gestellt. Das Treibhauspotenzial kann durch verschiedene Methoden ermittelt werden. Die wichtigsten und anerkanntesten Methoden sind Ökobilanzierung und Stoffstromanalyse. Bei beiden Methoden wird der gesamte Entstehungsprozess von Produkten betrachtet. Je nach den Datengrundlagen werden unterschiedliche Zahlen ermittelt, die lediglich eine Abschätzung des Treibhauspotenzials darstellen. Die Klimawirkung einer Tonne Methan entspricht etwa 23 Tonnen Kohlendioxid (CO2). Lachgas (N2O) hat die 296-fache Wirkung von CO2, bezogen auf einen 100-Jahre-Zeitraum. Um die Wirksamkeit der verschiedenen Klimagase miteinander vergleichen zu können, werden sie in Relation zu CO2 gesetzt. © Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013 Klima-SnackBar Die Einheit dafür sind CO2-Äquivalente (CO2eq), die Bezeichnung ist Globales Erwärmungspotenzial (Global Warming Potential = GWP). Quelle: Koerber, K. v., Kretschmer, J. und M. Schlatzer (2007): Ernährung und Klimaschutz – Wichtige Ansatzpunkte für verantwortungsbewusstes Handeln. In: Ernährung im Focus (aid), 2007/ 07, S 130-137 Folie 11 Treibhauspotenzial einzelner Lebensmittel Die Fleisch- und Milchproduktion in der industriellen Landwirtschaft leisten einen erheblichen Beitrag zum Klimawandel – mit steigender Tendenz. Im Fall von CO2 beträgt der Anteil weltweit neun Prozent, bei Methan sogar ein Drittel und bei Lachgas fast zwei Drittel. Damit belastet die landwirtschaftliche Nutztierhaltung das Klima deutlich mehr als der gesamte Transportverkehr der Welt zusammengenommen – Autos, Eisenbahnen, Schiffe und Flugzeuge mit insgesamt 13,5 Prozent. Die größten Möglichkeiten zur Verminderung von ökologischen Belastungen im gesamten Ernährungssystem liegen daher in einer deutlichen Reduzierung des Anteils tierischer Lebensmittel, insbesondere von (Rind-)-Fleisch und (fettreichen) Milchprodukten. Allein mit dem Verzicht auf Fleisch ließe sich der Ausstoß an CO2-Äquivalenten schätzungsweise um 100 Mio. t pro Jahr reduzieren, was knapp 40 % der gesamten Treibhausgas-Emissionen des Ernährungssystems entspricht. Wichtiger als die absoluten Zahlen ist die Relation zwischen den einzelnen Lebensmittelgruppen, die diese Graphik sehr anschaulich zeigt. Quelle Graphik: Grießhammer, R. et. al (Hrsg: Öko-Institut) (2010): CO2-Einsparpotentiale für Verbraucher, Freiburg. S. 36 Folie 12 Fazit: Ernährung und Klima Unsere Ernährung beeinflusst das zukünftige Klima. Denn abhängig von der Art und Weise, wie Lebensmittel erzeugt, verarbeitet, gelagert, transportiert, gekühlt und am heimischen Herd zubereitet werden, entstehen mehr oder weniger klimawirksame Treibhausgase. Der Bereich Ernährung hat ein großes Einsparungspotenzial an Treibhausgasen, wenn wir zu einer Änderung unserer Ernährungsgewohnheiten bereit sind. Auswirkungen auf das Klima werden unsere Ernährungsgewohnheiten in jedem Fall haben. Die Folgen jedoch werden sich erst in etwa 30 Jahren zeigen. Ergänzende Informationen zur Unterrichtsvorbereitung Unterrichtsvorbereitung Einen informativen und gut verständlichen überblick über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Klimaschutz haben 2007 Koerber et al. veröffentlicht. Der achtseitige Artikel „Ernährung und Klimaschutz – Wichtige Ansatzpunkte für verantwortungsbewusstes Handeln“ ist in der Zeitschrift „Ernährung im Focus“ erschienen und unter http://www.bfeoe.de/eif_0507_130_137_1U.pdf abrufbar. (Zugriff am 22.02.2013) © Projekt gefördert durch das Land Hessen / Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Stand März 2013