Thermodynamik 2

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Thermodynamik 2
2. Hauptsatz
Inhalt
• Wärmekraftmaschinen / Kälteprozesse
• 2. Hauptsatz der Thermodynamik
– Reversibilität
– Carnot Prozess
– Thermodynamische Temperatur
• Entropie
– Entropiebilanzen
– Anergie und Exergie
• Kreisprozesse
– Dampfkraftprozesse
– Kälteprozesse / Wärmepumpen
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Seite 25
Wärme-Kraft-Maschinen
z.B.: Dampfkraftanlage
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Seite 26
Wärme-Kraft-Maschinen
Allgemein:
Wärmequelle
TH
Qzu
WKM
Wnetto
Qab
Wärmesenke
TL
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Seite 27
Kraft-Wärme-Maschine
Dampfkältemaschine
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Seite 28
Thermischer Wirkungsgrad / Leistungszahl
erwünschte Energie
Wirkungsgr ad 
aufzubringende Energie
|W |
• Wärmekraftprozess: th 
| QH |
• Kälteprozess:  KM
| QL |

|W |
• Wärmepumpe:  WP
| QH |

|W |
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Seite 29
Der 2. Hauptsatz
• Es ist unmöglich eine zyklisch arbeitende Maschine zu
konstruieren die nichts anderes macht, als einem
Wärmereservoir Wärme zu entziehen und in Arbeit
umzuwandeln.
(Lord Kelvin, M. Planck)
• Es ist unmöglich eine zyklisch arbeitende Maschine zu
konstruieren, die keinen anderen Effekt produziert als
die Übertragung von Wärme von einem kälteren auf
einen wärmeren Körper.
(Clausius)
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Seite 30
Illustration des 2. HS
TH
QH
Kelvin-Planck
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Clausius
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Seite 31
Äquivalenz beider Formulierungen des 2. HS
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Seite 32
Reversibilität
Ein Prozess ist reversibel, wenn er
umgekehrt werden kann, ohne dass er
irgendeine Veränderungen in der Umgebung
hinterlässt.
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Seite 33
Reversibilität
Ein irreversibler Prozess
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Seite 34
Reversibilität
Ein reversibler Prozess
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Seite 35
Irreversible Prozesse
• Reibung
• Expansion gegen Vakuum
• Wärmeübertragung mit endlich großer
Temperatur-Differenz
• Mischung
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Seite 36
Carnot‘scher Kreisprozess
QH
Dampferzeuger
Turbine
Pumpe
W
Kondensator
QL
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Seite 37
Carnot-Prozess
1-2: Reversible isotherme
Wärmeübertragung
TH
QH
1
Dampferzeuger
Pumpe
(Dampferzeuger)
2-3: Reversible adiabate
Temperaturänderung
2
Turbine
(Turbine)
W
3-4: Reversible isotherme
Wärmeübertragung
(Kondensator)
Kondensator
3
4
QL
TL
4-1: Reversible adiabate
Temperaturänderung
(Pumpe)
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Seite 38
Carnot‘scher Kreisprozess
Auch ein Carnot-Prozess: z.B. mit einem idealen Gas
(1)
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(1) – (2)
(2) – (3)
(3) – (4)
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(4) – (1)
Seite 39
Carnot Prozess - Wirkungsgrad
1. Kein (irreversibler) Kreisprozess, der
zwischen den gleichen Temperaturniveaus
arbeitet wie ein Carnot Prozess, kann einen
höheren Wirkungsgrad haben als ein
reversibler Carnot-Prozess.
2. Jeder Carnot Prozess, der zwischen den
gleichen Temperaturniveaus arbeitet, hat
den gleichen Wirkungsgrad, unabhängig
vom Arbeitsmedium.
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Seite 40
Carnot Prozess - Wirkungsgrad
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Seite 41
Die Thermodynamische Temperatur
Kombination von 3
Carnot-Prozessen
Q1
Q1
Q2
T1> T2 > T3
Q2
QL
TL
th  1 
 1
TH
QH
Q3
Q3
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Seite 42
Beispiel: Carnot Prozess 1
Wärmekraftmaschine
Ein Dampfkraftwerk benötigt eine Wärmezufuhr
von 1MW bei einer Temperatur von 550°C und gibt
Wärme bei 300K an die Umgebung ab. Dabei wird
eine Leistung von 450kW produziert.
• Wie viel Wärme wird an die Umgebung
abgegeben und welchen Wirkungsgrad hat das
Kraftwerk?
• Was wäre der höchstmögliche Wirkungsgrad
einer Maschine bei diesen Randbedingungen?
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Seite 43
Beispiel: Carnot Prozess 2
Kältemaschine
Eine Klimaanlage soll 4kW von einem 24°C
warmen Raum entnehmen und an die
Außenluft (35°C) abgeben.
Wie viel Arbeit wird dafür mindestens
benötigt?
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Seite 44
Die Clausiussche Ungleichung
Q
T
Q
T
Reversible Prozesse:
Irreversible Prozesse:
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0

Q
T
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0
0
Seite 45
Die Entropie
P
• Extensive Zustandsgröße
• Definition:
(1)
a
dS 
b
Qrev
T
 Q 
S 2  S1   

T  rev
1
2
(2)
v
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d.h. durch den integrierenden Faktor
1/T wird aus der Prozessgröße Q eine
Zustandsgröße, die Entropie S
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T,s Diagramm von Wasser
Kritischer Punkt
○
Temperatur, T
P1 > P2
Entropie, s
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Seite 47
Carnot-Prozesse im T,s-Diagramm
Wärmekraftmaschine
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Kältemaschine
Seite 48
Zur Interpretation
• Bei reversiblen Prozessen entspricht die Fläche
unter der Kurve im T,s-Diagramm der
übertragenen Wärme.
• Reversible Prozesse, die adiabat (Q = 0) ablaufen,
sind isentrop (d.h. s1 = s1).
Aber:
– nicht alle adiabaten Prozesse sind isentrop!
– nicht alle reversiblen Prozesse sind isentrop!
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Seite 49
Irreversible Prozesse:
Entropieänderung geschlossener Systeme
Irreversible Kreisprozesse:
 Q 
  T irrev  0
 Q
Für einen Teilprozess: dS  
 T

Allgemein:
dS 
Q
T
 dSirr


irrev
mit
dSirr  0
(Wobei das Gleichheitszeichen
für reversible Prozesse gilt)
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Entropieänderung geschlossener Systeme
• Die Entropie kann auf 2 Arten erhöht werden:
1. Wärmeübertragung auf das System
2. Irreversible Prozesse
• Sie kann nur durch Wärmeübertragung vom
System verringert werden
• Bei adiabaten Prozessen kann die Entropie nur
zunehmen
• Aufgrund von Irreversibilitäten ist die vom
System geleistete Arbeit immer geringer als im
reversiblen Fall (Wirr< Wrev)
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Prinzip der Entropiezunahme
System, T
Q
Umgebung, TU
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Prinzip der Entropiezunahme
• Gesamtentropie = Entropie des Systems
+ Entropie der Umgebung
dSGes  dS Syst  dSUmg   dSirr  0
ΔSGes > 0 irreversibler Prozess
ΔSGes = 0 reversibler Prozess
ΔSGes < 0 unmöglicher Prozess
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Seite 53
Prinzip der Entropiezunahme
Integrierte Form:
SGes  S Syst  SUmg  0
wobei
S Syst  S 2  S1
SUmg
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Q12

TU
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Beispiel: Eine Maschine
Ein Erfinder meldet ein Patent über eine kontinuierlich
als Kreisprozess arbeitende Maschine an. Sie nimmt
eine Wärmestrom (Q̊1) von 10kW bei 100°C und einen
zweiten Wärmestrom (Q̊2) von 5kW bei 200°C auf. Sie
soll eine Wellenleistung (P) von 10kW abgeben. Die
abzugebende Wärme wird bei 15°C an die Umgebung
abgeführt.
Ist dieser Prozess möglich, oder sollte man das Patent
direkt ablehnen?
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Seite 55
Entropie
• Mithilfe der Entropie kann die Aussage
des 2. Hauptsatzes quantifiziert werden:
– Nur solche Prozesse können stattfinden, bei
denen die Entropie gleich bleibt (reversibel)
oder zunimmt (real, irreversibel).
• Entropie kann auch als Maß der Wahrscheinlichkeit eines Prozesses gesehen
werden.
– Ordnung / Unordnung
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Fundamentalgleichung
Gibbs‘sche Gleichungen
TdS = dU + pdV
TdS = dH - Vdp
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Seite 57
Entropieänderung
• Festkörper und Flüssigkeiten (dv ≈ 0, cv ≈ const)
T2
s  s2  s1  cv ln
T1
• Perfekte Gase (ideale Gase mit cv = const
und cp = const)
T2
p2
s  s2  s1  c ln  R ln
T1
p1
0
p
T2
v2
s  s2  s1  c ln  R ln
T1
v1
0
v
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Seite 58
Entropieänderung
• Ideale Gase:
p2
s2  s1  ( s  s )  R ln
p1
0
T2
0
T1
s0 für einen Referenzdruck aus Tabellen
• Andere Stoffe:
– Tabellen
– Diagramme
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Seite 59
Beispiel: Entropieänderung von Luft
Ein Kilogramm Luft (R = 0,287 kJ/kg K) wird
von 25°C auf 900K erhitzt und gleichzeitig
von 100 auf 300kPa komprimiert.
Wie groß ist die Entropieänderung der Luft,
wenn sie als perfektes Gas angesehen
werden kann?
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Entropiestrombilanz für offene Systeme
1
m
p1 , T1 , v1 ,
h1 , s1
dS KR
dt
Sirr
2
m
p2 , T2 , v2 ,
h2 , s2
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Seite 61
Entropiestrombilanz für offene Systeme
Q 
dS KR
m ein sein   m aussaus    Sirr 

T
dt
ein
aus
für stationäre Prozesse :
dS KR
0
dt
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Seite 62
Beispiel: Entropiebilanz
Eine Dampfturbine arbeitet reversibel und
adiabat. Dampf strömt mit bei 1MPa und
300°C ein. Der Druck am Auslass beträgt
15kPa. Wie viel Arbeit wird pro kg Dampf
von der Turbine abgegeben?
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Seite 63
Beispiel: Entropieprodutkion
• Eine Dampfturbine hat am Eingang 450°C
und 3MPa. Der Austritt ist als gesättigter
Dampf bei 10kPa. Was ist die
Entropieproduktion in der Turbine
aufgrund von Irreversibilitäten?
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Seite 64
Isentrope Wirkungsgrade
• Vergleicht einen Prozess mit dem idealen,
reversiblen (isentropen) Prozess
 s ,Turbine 
W
Ws const
h2  h1

h2 s  h1
Ws const h2 s  h1
 s , Kompressor 

W
h2  h1
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Isentrope Wirkungsgrade
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