< Index 35. Kongress der DGRh und 21. Jahrestagung der ARO Hamburg, 19. - 22. September 2007 S30.1 RANK/RANK-Ligand/OPG-System in der Entstehung der Osteoporose Schett G. Medizinische Klinik 3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Receptor Antagonist of NFκB Ligand (RANKL) ist als gleichzeitig membranständiges und lösliches Zytokin ein wesentlicher Regulator des Knochenstoffwechsels. RANKL kommt als Trimer vor und ist dem Tumornekrosefaktor (TNF) nahe verwandt, bindet aber spezifisch an den Rezeptor RANK (Recepto Antagonist of NFκB). RANKL ist auf Stromalzellen sowie aktivierten T-Zellen (Th1 und Th17) exprimiert und wird durch Zytokine wie TNF, Interleukin-1, 6, 11 und 17 sowie anderen Faktoren wie Vitamin D und Prostaglandin E2 induziert. Bei Bindung von RANKL an seinen Rezeptor RANK, der an der Oberfläche von mononukleären Zellen exprimiert wird, kommt es zur Differenzierung letzterer in Osteoklasten. Dies fördert die Knochenresorption. Ein löslicher Rezeptor von RANKL namens Osteoprotegerin (OPG) interferiert mit der RANKL/RANK Bindung und reguliert somit die Knochenresorption. Phase-II Studien an Patienten mit postmenopausaler Osteoporose haben gezeigt, dass Hemmung von RANKL durch einen monoklonalen Antikörper (Denosumab) nicht nur die Knochenresorption senkt, sondern auch zu einem Anstieg der Knochendichte im Bereich von Wirbelkörpern, Schenkelhals und Radius führt. Dies betrifft sowohl die trabekuläre als auch die kortikale Knochendichte. Derzeit ist eine Phase-III Studie mit dem Ziel einer signifikanten Senkung der Frakturrate im Laufen. Hemmung von RANKL dürfte auch eine interessante neue Methode zur Kontrolle der knöchernen Schädigung bei rheumatoider Arthritis darstellen. Eine Phase-II Studie konnte zeigen, dass Denosumab bei Patienten mit RA zu einer Hemmung der knöchernen Erosionen führt. In Zusammenschau dürfte die Hemmung von RANKL das therapeutische Repertoire der Osteoporosetherapie in Zukunft deutlich erweitern.