Die Auswirkungen der Ozeanv

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Die Auswirkungen der Ozeanversauerung auf Schlüsselorganismen ...
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Informationsdienst Wissenschaft
Pressemitteilung
Die Auswirkungen der Ozeanversauerung auf Schlüsselorganismen im Meer
Marie de Chalup, Wissenschaftliche Abteilung
Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik
Deutschland
25.09.2009 15:04
Neben der globalen Erwärmung tragen die CO2-Emissionen zu einem zwar weniger bekannten,
aber dennoch ernst zu nehmenden chemischen Phänomen bei: der sogenannten
Ozeanversauerung. Im Rahmen einer europäischen Zusammenarbeit [1] mit Forschern des Royal
Netherlands Institute for Sea Research haben nun Wissenschaftler des Instituts für Ozeanographie
(LOV) in Villefranche-sur-Mer gezeigt, dass im Meer lebende Schlüsselorganismen, wie z. B.
Tiefseekorallen und Pteropoden, in den kommenden Jahren stark von der Ozeanversauerung
betroffen sein werden. Ihre Arbeiten wurden in zwei Artikeln im Fachjournal Biogeosciences
veröffentlicht [2,3].
Seit 1800 haben die Weltmeere ein Drittel der anthropogenen CO2-Ausstöße absorbiert, wodurch die
globale Erwärmung begrenzt werden konnte. Dadurch hat sich jedoch auch die chemische
Zusammensetzung des Meerwassers verändert. Die Ablagerung von atmosphärischem Kohlendioxid in den
Tiefen des Meeres hatte u.a. die Versauerung der Ozeane zur Folge. Bleiben die CO2-Emissionen auf dem
aktuellen Niveau, wird der durchschnittliche pH-Wert der Weltmeere um 0,4 pH-Einheiten abnehmen. Dies
würde einer Verdreifachung des Säuregehalts der Meere entsprechen.
Die LOV-Forscher um Jean-Pierre Gattuso untersuchten die Auswirkungen einer derartigen Abnahme der
pH-Werte auf zwei wichtige Bewohner des arktischen Meeresökosystems: der Pteropode (planktonische
Meeresschnecke) und die Lophelia pertusa (Kaltwasserkoralle). Die planktonische Meeresschnecke ist ein
wichtiger Bestandteil der ozeanischen Nahrungskette, da sie zu den Lieblingsspeisen von Zooplankton,
Heringen, Walen und anderen Raubtieren zählt. Der andere untersuchte Meeresbewohner ist die Lophelia
pertusa, deren Riffe in der Tiefsee einen Zufluchtsort für viele andere Tierarten bietet.
Die Ozeanelogen fanden heraus, dass eine um 0,4 pH-Einheiten erhöhte Wasserversauerung bei beiden
Arten ein verlangsamtes Wachstum zur Folge hat. Unter diesen Bedingungen brauchen die Pteropoden 30
Mal so lange, um ihr Schneckenhaus aufzubauen. Bei den Kaltwasserkorallen Lophelia pertusa sinkt die
Wachstumsrate um 50 Prozent. Im Gegensatz zu tropischen Korallen werden Kaltwasserkorallenriffe jedoch
nur von einer oder zwei Korallenarten gebildet. Eine durch die Ozeanversauerung verlangsamte
Wachstumsrate könnte demzufolge die arktischen Meeresökosysteme dramatisch verändern.
Die einzige bislang bekannte Möglichkeit die Versauerung der Ozeane zu beeinflussen, besteht darin, die
künftigen CO2-Konzentrationen in der Erdatmosphäre zu beschränken. Die nächsten Verhandlungen zur
Verminderung der CO2-Emissionen, anlässlich der im Dezember 2009 stattfindenden United Nations Climate
Change Conference in Kopenhagen, müssen neben den Folgen steigender Temperaturen auch die
Auswirkungen der zunehmenden Ozeanversauerung auf die Ökosysteme berücksichtigen.
- [1] European Project on Ocean Acidification (EPOCA): http://www.epoca-project.eu/
- [2] Impact of ocean acidification on a key Arctic pelagic mollusc (Limacina helicina). Comeau S., Gorsky G.,
Jeffree R., Teyssié J. L., Gattuso J.-P.
- [3] Calcification of the cold-water coral Lophelia pertusa under ambient and reduced pH. Maier C.,
Hegeman J., Weinbauer M. G., Gattuso J.-P.
Kontakt: Jean-Pierre Gattuso - Tel: +33 493 763 859 -E-Mail: [email protected]
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Quellen:
- Pressemitteilung des Französischen Zentrums für wissenschaftliche Forschung (CNRS) - 07.09.2009
- Pressemitteilung des Portals zur europäischen Forschung und Entwicklung (CORDIS) - 16.09.2009
Redakteur: Julien Sialelli, [email protected]
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Chemie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
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