- Dr. Edibon

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AKTUELLE S3-LEITLINIE
KLINISCHE ERNÄHRUNG IN DER ONKOLOGIE
DIE NEUE S3 LEITLINIE
Klinische Ernährung in der Onkologie
Die Dr. Edibon® Ergänzende Bilanzierte Diät (EBD) für Patienten mit tumorassoziierter Insulinresistenz
entspricht in relevanten Punkten den Empfehlungen der neuesten S3-Leitlinie „Klinische Ernährung in
der Onkologie“ (Arends, 2015). Die aktuelle Leitlinie umfasst insgesamt 48 Empfehlungen.
Wir haben die wichtigsten Aussagen und Empfehlungen sinngemäß für Sie
zusammengefasst und mit den Aussagen weiterer führender deutscher
Onkologen zu diesem Thema ergänzt:
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Tumorpatienten sind aufgrund ihrer Erkrankung und Therapie besonders gefährdet,
eine Mangelernährung zu erleiden.
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Zwischen 24 % und 54 % der Patienten weisen
bereits prätherapeutisch eine Mangelernährung auf (Fietkau & Höffken, 2016). Etwa 50 %
aller Krebspatienten sterben mit Symptomen
einer Kachexie (Zopf & Herrmann, 2016). Zur
Sicherstellung einer möglichst frühzeitigen
Behandlung sollten zuverlässige und einfach
anzuwendende Screenings eingesetzt werden
(Arends, 2016). „Es sollte nicht erst bis zu einer krankheitsassoziierten Mangelernährung
gewartet werden“ (Weimann, 2016).
Die Tumorkachexie wird noch zu wenig in das
Therapiekonzept integriert (Zopf & Herrmann,
2016). Dabei sollte „jedem an der Behandlung
von Krebskranken Beteiligten“ klar sein, „dass
die Ernährung von Krebskranken integraler
Bestandteil des Gesamtbehandlungskonzepts
sein muss und keine Nebensache ist“ (Fietkau
& Höffken, 2016).
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Eine wichtige Ursache für Mangelernährung
sind chronische Entzündungsreaktionen
sowie vom Tumor ausgelöste katabole
Vorgänge, die meist nicht durch einfachen
Mehrverzehr üblicher Nahrung ausgeglichen werden können. Sie verschlechtern die
Lebensqualität und die Prognose.
„Charakteristisch für die Tumorkachexie ist
ein systemisches Inflammationssyndrom“
(Zopf & Herrmann, 2016). „Die Entzündungsvorgänge sind hauptsächlich für die tumorassoziierten
Stoffwechselveränderungen,
den Schwund an Fett- und Muskelmasse,
die Ausbildung des Erschöpfungssyndroms
(Fatigue) sowie Appetitlosigkeit (Anorexie)
verantwortlich“ (Zopf & Herrmann, 2016).
Die Erkennung und Verhütung von Ernährungsstörungen sowie ihre individuell angemessene Behandlung sollte Teil der supportiven Betreuung jedes Tumorpatienten sein.
Die häufig mit Krebserkrankungen assoziierten systemischen Entzündungsreaktionen
beeinflussen auch den Eiweiß-, Fett- und
Zuckerstoffwechsel. Der Eiweißumsatz ist
oft erhöht und es wird Muskelmasse abgebaut. Die Glukosetoleranz sinkt und die
Insulinwirkung ist vermindert (tumorassoziierte Insulinresistenz). Dagegen bleibt die
Fähigkeit zur Verwertung von Fetten meist
erhalten oder ist gesteigert.
„Es wird deshalb empfohlen, Fett als günstigen Energieträger zu sehen und bei inflammatorischem Stoffwechsel bis zu oder sogar
über 50 % der Nichteiweißenergie in Form
von Fett anzubieten“ (Arends, 2016).
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Besonders wichtig ist eine ausreichende
Energie- und Eiweißzufuhr.
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Bei mobilen Patienten wird von 30 kcal pro
kg Körpergewicht ausgegangen, bei Bettlägerigen von 25 kcal/kg. Die Empfehlung für
die Eiweißzufuhr lautet 1,2 bis 1,5 g pro kg
Körpergewicht, bei ausgeprägten Entzündungen auch bis 2 g/kg. „Mehrere randomisierte
Studien fanden, dass durch eine Beratung
der Tumorpatienten sowie eine individuelle
Ernährungsbetreuung eine Verbesserung der
Ernährungs- und Gewichtssituation.. erreicht
werden kann“ (Fietkau, 2016).
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Der Fettanteil der Nahrung soll insbesondere bei Vorliegen einer Insulinresistenz
sowie zur Erhöhung der Energiedichte
deutlich erhöht werden, da insulinresistente Tumorpatienten Fett besser verwerten
können als Kohlenhydrate. Zudem gibt es
experimentelle Hinweise darauf, dass Fette
und ihre Stoffwechselprodukte (Ketone) das
Tumorwachstum hemmen können.
„Die ketogene Diät nimmt eine Sonderstellung ein, da sie auch auf den Tumorverlauf
Auswirkungen haben könnte. Die Kostform
kann im Rahmen einer Tumortherapie durchgeführt werden, sollte aber von erfahrenen
Ernährungsbetreuern begleitet... werden“
(Betz, 2016).
Die Zufuhr von Omega-6-Fettsäuren sollte
den Bedarf nicht überschreiten, da sie Entzündungsreaktionen fördern. Stattdessen
sollten MCT- und Olivenöle sowie Omega-3-reiche Fische bzw. Fischöle bevorzugt
werden.
Zur Entzündungshemmung wurden langkettige mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren aus Kaltwasserfischen am häufigsten
untersucht. Da ihr Nebenwirkungsprofil
gering ist, können sie zur Steigerung von Appetit, Nahrungsaufnahme, Körpergewicht und
Lebensqualität angeboten werden (Arends,
2016).
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Einseitige Diäten können eine Mangelernährung verstärken. Auch „Krebsdiäten“, die
Heilung versprechen, werden nicht empfohlen.
„Krebsdiäten sind von Ernährungsumstellungen, Nahrungsergänzungsmitteln und
Phytotherapie insofern abzugrenzen, dass sie
– insbesondere im Internet – mit einer krebsheilenden Wirkung und somit als Alternativmedizin beworben werden (Gschwendtner &
Weis, 2016).
DR. EDIBON® Ergänzende Bilanzierte Diät (EBD)
Ist ein diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (Ergänzende Bilanzierte Diät)
zur diätetischen Behandlung bei tumorassoziierter Insulinresistenz.
Entspricht den Vorgaben der Diätverordnung und ist unter ärztlicher Aufsicht anzuwenden.
Ist eine supportive, diätetische Maßnahme zu bestehenden onkologischen Therapien. Sie ist kohlen hydratlimitiert, besonders fettreich und eignet sich daher für den Einsatz im Rahmen einer Diät zur
verstärkten Bildung von Ketonen aus Fett (ketogene Diät).
Ist eine einfach anzuwendende und genussvolle Möglichkeit der individuellen, supportiven Betreung
von Tumorpatienten. Voraussetzung ist, dass Fette und ggf. Ketonkörper verwertet werden können.
Ist aufgrund ihrer Zusammensetzung geeignet, einer drohenden Mangelernährung sowie Katabolie
und Entzündungsvorgängen entgegen zuwirken.
Wurde von Ärzten für Ärzte entwickelt - als supportive Ergänzung zu bestehenden onkologischen
Therapien.
Zum Weiterlesen siehe folgende Quellen:
Arends, J et al.: Klinische Ernährung in der Onkologie (S3-Leitlinie der DGEM). Aktuelle Ernährungsmedizin
2015;40:e1-e74 (http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/073-006.html)
Arends, J: Prinzipien der Ernährungstherapie. Der Onkologe 2016;22:241-250
Bertz, H: Ernährung bei chemotherapeutischen Maßnahmen. Der Onkologe 2016;22:262-267
Fietkau, R: Einfluss der Ernährung bei Strahlen- und Radiochemotherapie. Der Onkologe 2016;22:268-274
Fietkau, R, Höffken, K: Keine Nebensache – Ernährung von Krebskranken. Der Onkologe 2016;22:228-230
Gschwendtner, KM, Weis, J: Ernährung und Komplementärmedizin. Der Onkologe 2016;
22:275-280
Weimann, A: Ernährung bei operativen Maßnahmen. Der Onkologe 2016;22:251-261
Zopf, Y, Herrmann, HJ: Grundlagen der Kachexie bei Tumorpatienten. Der Onkologe 2016;
22:233-240
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