Aids-Behandlung ausschließlich mit Vitaminen kann

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Aids-Behandlung ausschließlich mit Vitaminen kann
Menschenleben gefährden
Anklage gegen den deutschen Dr. Rath in Südafrika
Tübingen, 14. Dezember 2005. Bis heute muss sich der deutsche Arzt und
Wissenschaftler Dr. Matthias Rath zu einer Klage vor dem obersten Gerichtshof
Kapstadt verhalten. Die südafrikanische Treatment Action Campaign (TAC) und die
South African Medical Association hatten im November 2005 eine Klage gegen Rath und
die südafrikanische Gesundheitsministerin Manto Tshabalala-Msimang eingereicht.
Gegenstand der Klage sind Verstöße gegen die gesetzlichen Richtlinien für die
Vermarktung von Arzneimitteln. Dr. Rath und die Dr. Rath Health Foundation
befürworten in Südafrika den Einsatz von Nahrungsergänzungen und Vitaminen als
alternative Therapie für Menschen mit HIV/Aids.
Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS spricht sich gegen ausschließliche Vitamintherapie zur
Aids-Behandlung aus. Die einzig wirksame lebensverlängernde Aids-Therapie besteht
aus einer Kombination mehrerer anti-Aids Medikamente (ARVs). Wenn HIV-Infizierte
diese Medikamente erhalten, führt dies zu einer deutlichen Verlängerung der
durchschnittlichen Lebenserwartung der Betroffenen. Eine gesunde, vitaminreiche
Ernährung fördert dies weiter, kann aber die Therapie mit den spezifischen anti-Aids
Medikamenten nicht ersetzen. Bisher konnten keine Beweise vorgebracht werden, die
die ARV-vergleichbare Wirksamkeit einer Aids-Behandlung mit Multivitaminpräparaten
belegen.
Die Dr. Rath Health Foundation erachtet die Vitaminpräparate als Alternative zu AidsMedikamenten. In ihrer Werbung behauptet sie, dass ARVs die PatientInnen vergiften.
Auf Grund der Werbung besteht die Gefahr, dass PatientInnen ARVs zu spät oder gar
nicht einnehmen oder eine bereits begonnene, lebensverlängernde ARV-Therapie
abbrechen. Dies kann nicht nur tragischste Konsequenzen für die einzelnen Personen
haben, sondern Therapieunterbrechungen fördern auch die Resistenzbildung.
In Südafrika leben über fünf Millionen Menschen mit HIV und Aids. 600.000 brauchen
aufgrund ihrer fortgeschrittenen Immunschwäche dringend Behandlung. 2005 starben
300.000 Menschen in Südafrika an den Folgen der Immunschwächekrankheit. Die ARVMedikamente stellen derzeit hinsichtlich der Lebensverlängerung die einzig wirksame
Therapie im Kampf gegen Aids dar. Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS fordert die
südafrikanische Regierung auf, sich dafür einzusetzen, dass alle HIV-Infizierten, die eine
Aids-Therapie benötigen, Zugang zu lebensnotwendigen ARVs erhalten. Darüber hinaus
muss sie korrekt und umfassend über die Wirksamkeit der ARV-Therapie informieren.
Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS ist ein Zusammenschluss von über 90 kirchlichen und
zivilgesellschaftlichen Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie
mehr als 270 Basisgruppen. Gemeinsam wollen sie Politik und Pharmaindustrie stärker
in die Verantwortung für den Kampf gegen HIV/Aids nehmen. Der Ausbau der
finanziellen Ressourcen zur weltweiten HIV-Prävention und Aids-Bekämpfung und der
weltweite Zugang zur Therapie sind die zentralen Anliegen der Kampagne des
Bündnisses.
Pressekontakt: Katja Roll Büro: 07071 206 540 Mobil: 0176 241 94 898
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