Der Wärmeaustausch im in festen Gewässern und Erdboden, in der Atmosphäre Dr. Johannes Schubert, Professor an der Königlichen Forstakatlemic Ebeiswalde. ILO Ico LT) = = CD CO Der Wärnieaustausch im Erdboden, festen in Gevvässern und in der Atmosphäre Dr. Johannes Schubert, Professor au der Königliclien Forstakailemie Eberswaldf Mit 9 Tafeln LIBRARY FACULTY OF FORESTRY UNIVERSITY OF TORONTO i1 Berlin. Verlag von Julius Springer. 1904. Inhalt. Seite 1. Eiiileitunn- 1 Tl. Der III. Der IV. Die Teniperaturverteilunjo- und täii'liche (laui»- der Teui})eratur und des \Väi-iiie,i>eh;dtes im Krd2 l)()deii \. jälirli(lie Wärineaustausch im festen Erdboden und dei' Wärniennisatz in Gewässern S der Atniosphäi'e 12 in Der Wasserdanipi'<iehalt der Atmosphäre und seine Hedeutuno- für den Enero'iehaushalt VI. Der Ki jährliche Gano- des Wärmeyehaltes in Boden, Wasser und Luft \U. Die Änderung'en des Wärmegehaltes in Boden, Der Einfluss des Meeres auf das Klinni ^\n•zeiehnis der Tabellen und Kurventafeln Wasser und 2."5 . Luft. 27 :\\ Digitized by the Internet Archive in 2010 with funding from University of Toronto http://www.archive.org/details/derwrmeaustausOOschu Einleitung. I. Bei allen Vorgängen der Körperwelt bleiben zwei Größen unverändert: Wir verstehen unter Energie die Menge der Materie und die der Energie. eines Körpers oder Systems die Fähigkeit des Körpers oder Systems Arbeit zu leisten, seinen Arbeitsvorrat, gleichviel ob die Energie als mechanische, Energie kann weder entelektrische, chemische oder als Wärme auftritt. stehen noch vergehen, aber sie wechselt dauernd Sitz und Form, und es ist der Meteorologie die Umwandlungen ein Hauptproblem Energie an der Erdoberfläche und in der Atmosphäre nach Art und Maß zu verfolgen. Schon im Jahre 1892 hat W. von Bezold') der auf die Wichtigkeit dieser Aufgabe hingewiesen und die theoretischen Grundlagen für ihre Behandlung erörtert. In mehreren Vorträgen auf der Natur- forscherversammlung zu Hamburg-) und im Berliner Zweigverein der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft habe ich versucht eine Übersicht über den periodischen Verlauf der in Form von Wärme aufgespeicherten Energiemengen zu geben in Boden, Luft und Wasser und lege hiermit eine zusammen- fassende Darstellung dieses Gegenstandes vor. Die Quelle der Energie sich Sonne und die ihre Träger sind die Sonnen- Treffen diese die Erdoberfläche, so bewirken sie eine Erwärmung, strahlen. die ist nach unten Umgekehrt gibt in das Innere die Erdoberfläche und nach oben an die Luft durch Ausstrahlung Wärme mitteilt. ab und be- Wie in den tieferen den Verlust aus Erde, Wasser und Luft. Wolkenoberflächen, an Wasserschichten werden auch in der Luft, besonders streitet durch direkt hervorgerufen. Ein- und Ausstrahlung Ein Teil der zugeführten Änderungen Wärme des Wärmezustandes wird zur Verdunstung von Wasser verbraucht und übt umgekehrt bei der Kondensation eine erwärmende oder die Abkühlung verzögernde Wirkung aus. Wir stellen nun die Frage, wie groß sind die täglich oder jährlich umgesetzten Wärmemengen und wie gestaltet sich der periodische Verlauf? ') d. Akad. -) H. Jg. Der Wärmeaustausch an der Erdoberfläche und d. Wissensch. zu Berhn 1892. S. 11:39. in der Atmosphäre. — Verhandhingen. 1901. Zweiter Teil. I. Leipzig 1902. S. 213. Vgl. Naturw. Rundschau XVI u. Meteorol. Ztschr. 1902. S. 117. — Sitzuugsl)er. Physik. Ztschr. S. 882. IL Der tägiidie Graug der Temperatur und des AVärmegehaltes im Erdbüdeu. Wir beginnen mit der Darstellung des täglichen Verlaufes der Boden- Pawlowsk bei St. Petersburg angestellten, von E. Leyst') bearbeiteten Beobachtungen. Der Boden war unbedeckt und beDer August ist aus- temperatur nach den 1888 steht in gelbem, feinkörnigem Quarzsand. aus reinem, Monat gewählt, weil in diesem die Störung des täglichen Ganges durch den und höchsten Werte sind in Tab. 1 durch starken Druck hervorgehoben. Man erkennt leicht die Verzögerung und Abschwächung, die der tägliche Gang nach der Tiefe hin erleidet: Minima und Maxima treten in den tieferen Schichten später auf als in den oberen, und ihre Differenz, die tägliche Temperaturschwankung, wird nach unten hin immer kleiner. Temperaturen unter 12,5 und über 20 kommen in 5 cm Tiefe während kürzerer Zeiten als oben und weiter nach unten garnicht mehr vor. Infolge der Verzögerung nach der Tiefe hin ist es etwa 0,5 m unter der Oberfläche in der Nacht am wärmsten und Mittags am kältesten. Die bedeutendsten Temperaturschwankungen hat der Juni, die geringsten der Dezember aufzuweisen; sie betrugen nämlich jährlichen wenig merklich ist. Die tiefsten *^ im Juni „ Dezember 40 cm 2 5 10 20 22,7 15,5 10,3 7,3 3,7 0,9", 1,1 0,8 0,4 0,3 0,2 0,1«. tief Wie jede periodische Änderung kann man sich auch den täglichen Temperaturgang einer Schicht aus mehreren Schwingungen von abnehmender Größe und Dauer, nämlich aus ganz-, halb-, dritteltägigen usw. zusammengesetzt denken. Es läßt sich zeigen, daß nach der Tiefe hin die kürzeren Schwingungen verhältnismäßig mehr abgeschwächt werden als die längeren. Unter Benutzung der von Helmholtz in die Akustik eingeführten Vorstellungen vergleicht Wild^) diese Änderung, welche die Temperatur') Über H. Wild. ^) die Bodentemperatur Bd. XIII. Über Meteorologie. die No. St. 7. in Bodentemperaturen Bd. VI. No. 4. Pawlowsk. Repert. für Meteorologie, red. von Petersburg 1890. St. in St. Petersburg Petersburg 1878. S. 18. und Xukuß. Repert. für — nach Schwingungen Khmgfarbe durch der Tiefe hin Zurücktreten 3 erleiden, mit jener Obertöne der von Tönen, den gegen deren Grundton reiner wird. Tabelle 1. Bodentemperatiir zu Pawlowsk. Seehöhe 40 m. August C. Tiefe 1888. 30" 20' ö. V. G. 50" 41' N. _ einer Schicht zuströmende zum anderen Teile wird Wärme zur sie 4 — nur zum Teil nach unten weiter Erhöhung der Temperatur dieser Schicht Ahnlich verhält es sich mit der von obenher stattfindenden verwandt. geleitet, Wärme- entziehung. Die Null- oder Wechselstellen des Temi^eraturgefälles und Wärmestromes haben noch eine besondere Bedeutung namentlich an der Oberfläche. Wenn die Nacht hindurch bis 6 Uhr Morgens aus dem Boden durch die Oberfläche Wärme ausströmt, so erreicht (im August) die gesamte im Boden enthaltene Wärmemenge oder Energie ihren niedrigsten Stand um 6 Uhr Morgens. Dieser Zeitpunkt liegt in Übereinstimmung mit einem früher theoretisch abgeleiteten Satze dem ^) ungefähr drei Stunden d. i. Minimums der OberflächenWenn andertemperatur, das nahezu mit Sonnenaufgang zusammenfällt. Morgens bis 4 Uhr Nachmittags Wärme Uhr in den 6 von seits erreicht der Wärmegehalt des Bodens seinen Boden einströmt, so höchsten Stand um 4 Uhr Nachmittags, etwa drei Stunden nach dem Maximum der Oberflächentemperatur. ein Achtel des Tages nach Eintritt des Unter „Wärmogehalt de 8 Bodens" verstehen wir die Wärmemenge, welche dem Boden zuzuführen ist, um ihn von gegebener Anfangstemperatur Temperatur (t) zu bringen. Behufs genauerer Fest(to) auf die jeweilige stellung betrachten wir eine senkrechte Säule, deren Horizontalquerschnjtt und die von der Oberfläche bis zu einer Tiefe Temperaturänderungen unmerklich sind. Dann ist der H reicht, in der die Wärmegehalt des Bodens pro Flächeneinheit gleich der Wärmemenge, die erfordert wird, um diese Säule von dem Anfangszustand (^u) auf den Endzustand (f) zu bringen. Es sei nun C die Volumenkapazität d. h. die Wärmemenge, die nötig ist, um der Raumeinheit des Bodens eine Temperaturerhöhung von einem Grad zu verleihen. Dann erfordert ein Stück der Erdsäule von der Höhe dh zur Temperaturerhöhung von ^o auf t Grad C (t to) dJi gleich der Flächeneinheit ist, Wärmeeinheiten. man — Säule, so ist die Bildet diese Größe für alle Teile der senkrechten Summe H /C(t-fo)dh mathematische Ausdruck für den Wärmegehalt Bodens oder die Ausgangspunkt (^o) beim täglichen Gange das Tagesmittel, so ist der eben gefundene Ausdruck für den Wärmegehalt von der Tiefe 7f unabhängig, falls diese nur so groß genommen wird, daß dort die täglichen Temperaturschwankungen verschwinden. der „Boden wärme". Wählt man des als -T. Schubert, Der jährliche Gang der Luft- und Bodentemperatur und der Wärmeaustausch im Erdboden. Berhn 1900. S. .50. — Zur Theorie der Wärmeleitung im Erdboden. Physik. Z. 1. Jhrg. S. 442. , Leipzig li»00. — Meteorol. Z. 1901, S. 377. — — 5 täglichen Minimum und Maximum des Wärmeaustausch oder -Umsatz. Er ist Der Unterschied zwischen dem Wärmegehaltes ergibt den täghchen den Boden hinein- oder Nachts ausströmenden Wärme, vorausgesetzt, daß nur Temperaturänderungen in Frage kommen. Die bei der Änderung des Aggregatzustandes des im Boden befindlichen Wassers umgesetzten Wärmemengen bleiben hierbei unberücksichtigt. gleich der gesamten tagüber in Als Beispiel diene der tägliche Gang des Wärmegehaltes in dem mit vom Wärme- für die Zeit Gras bedeckten, oben humosen Sandboden zu Eberswalde In Tabelle 2 sind die Abweichungen des 16. bis 30. Juni 1879. und darunter die ein- und ausströmenden Tagesdurchschnitt vom gehaltes Stunden angegeben. Die Einheiten sind hier wie im folgenden kleine oder Grammkalorien pro Quadratzentimeter. Wärmemengen für je zwei Tabelle 2. Wärmegehalt des Erdbodens. Seehöhe 42 m. Eberswalde, Juni 1870. 1:5" 50' ö. v. G. Abweichung vom Tagesmittel und Änderung Vormittag 52''50'N. cal/cm'. 6 1893 angestellt wurden. In der Zeit vom 10. bis 13. August, für welche Temperaturscliwankungen in Tabelle 3 angegeben sind, herrschte die mittleren namentlich Nachts klare Witterung. Tabelle 3. Tägliche Temperatiirschwankimg Finnland. Tiefe 10.— 13. August 1893. C. Schubert, Wärmeaustausch Tafel Täglicher Wä in r Gang megeha 1 1es verschiedenen Bodenarten. Finnland, am Lojosee. Abweichimg vom Vormittag 1? des Im August. Tagesinittel. Nachmittag 1. Tagen und drei Nächten ina August und September 1892 und an sechs Tagen und vier Nächten im August bis Oktober 1896 angestellt hat. In bezug auf den täglichen Wärmeumsatz im Wasser sei nur bemerkt, daß er den im festen Boden trotz geringerer Temperaturschwankungen an der Wasseroberfläche um ein Vielfaches Einen ungefähren Anhalt mögen die Beobachtungen geben, die übertrifft. ich am 9. bis 15. September 1902 in Heringsdorf 700 bis 800 m von der Küste bei einer Wassertiefe von etwa 8 m angestellt habe. Infolge der ungünstigen, vielfach trüben Witterung erscheint der Wärmeaustausch verDie Änderung der Temperatur von ungefähr Morgens hältnismäßig gering. 8 Uhr bis Nachmittags gegen 6 Uhr betrug im Durchschnitt aus drei Tagen vier und zwei Nächten m Tiefe 0,44" in 0,5 „ 2 „ „ 0,32 „ 5 „ „ 0,30" Wird die Rechnung bis zu 7 m Tiefe geführt, so ergibt sich ein täglicher Wärmeaustausch von 221 cal/cm-. Hiebei ist angenommen, daß 0,97 cal erforderlich sind, um 1 ccm Ostseewasser um einen Grad zu erwärmen. Mit Eücksicht darauf, daß die tiefsten und höchsten Werte des Wärmegehaltes nicht gerade genau auf die gewählten Zeiten gefallen sein werden, scheint es Tiefe angemessen, das Resultat auf etwa 230 cal/cm^ abzurunden. Bis 10 Avürde die Rechnung 270 cal ergeben, m — Tabelle 5 gibt eine Übersicht über den täglichen Wärmeaustausch für Die Zahlen verschiedene Bodenarten und Bedeckungen, sowie für die Ostsee. sind teils Mittel der einzelnen Tageswerte (unperiodische Schwankung), aus den mittleren Tageskurven entnommen Tabelle Täglich er 5. W arme au stausch. cal pro qcm. Südl. Finnland Ebers- Boden (Bedeckung) . . . Granitfelsen 7 m Tiefe, Sept. 1902 August — Juni 79 92 1893 period. unp. walde Moorwald (Fichten) Sandboden (Kiefern mit jungen Fichten), sehr schattig Sandboden, oben humos, unten lehmig (Kiefern) Moorwiese (Gras und Moos) Sandboden, oben humos (Gras) Sandboden (kärglicher Graswuchs) Ostsee bei Heringsdorf bis teils (periodische Schwankung). . . . unp. Oktober 90 period. unp. 1.") 21 24 4:5 m 31 38 62 SO 74 67 65 128 128 134 230. III. Der jäluiiclie Wäimeiiustaiisch im festen Erdboden nnd in (jewässern. Der jährliclie Gang der Tem])eratur in den oberen Erdschichten ist aus Der Verlauf der Temperatur und der ähnliches Bild wie beim täglichen Gange. Der zahlreichen Beobachtungen bekannt. Wärmebewegung ergibt ein Vergrößerung des Zeitmaßes entspricht eine solche des Tiefenmaßes im Verhältnis von etwa 1 : V365 = 1 : 19. Als Beispiel für die jährlichen Änderungen der Bodenwärme wählen 90. Der Wärmegehalt des wir die von Eberswalde für die Jahre 1876 grasbedeckten Sandbodens erreichte seinen tiefsten Stand am 21. März, — seinen höchsten am 7. September. Der jährliche während des Sommers durch die Oberfläche Wärmemenge, betrug 1850 cal/qcm. Über die Unterschiede Lande und im Waldboden des ein- jährlichen geben Wärmeaustausch, d. i. die oder im Winter austretende Temperaturganges im freien Beobachtungen der 16 Doppelstationen in Nord-, Mittel- und Westdeutschland Aufschluß, über die sich näheres in meiner mehrfach angeführten Schrift über Temperatur und Wärmeaustausch findet, welcher die folgenden Angaben entnommen sind. die Tabelle vieljährigen 6. Temperaturunterschied zwischen dem wärmsten und kältesten Monat Tiefe C. Freien gefundenen ermäßigt. Außerdem macht im jährlichen Gange bemerkbar. sich eine gewisse Verzögerung Die einfachen Gesetze der Wärmeleitung sind nur als Annäherungen an die wirklichen Vorgänge in der Natur aufzufassen. Die ungleiche Beschaffenheit des Bodens, der Wechsel des Wassergehaltes, die Verdunstung und Kondensation, das Gefrieren und Auftauen des Wassers, die Schneedecke bedingen mannigfache Abweichungen von der einfachen Theorie. Diese treten besonders in der täglichen Gang, Nähe der Oberfläche auf und beeinflussen daher den der sich in Schichten von geringer Tiefe abspielt, mehr als den jährlichen. Ziehen wir die Gewässer Bewegung in den Kreis unserer Betrachtungen, so treten Wassermassen und das Eindringen der Strahlen in größere Tiefen als maßgebende Ursachen gegenüber der eigentlichen Wärmeleitung in den Vordergrund, Die Oberfläche des festen Bodens erleidet unter dem Einfluß der Ein- und Ausstrahlung große Temperaturschwankungen, die die ist der aber stark abgeschwächt in die Tiefe geleitet werden. Für das Wasser das tiefe Eindringen der Temperaturänderungen charakteristisch, während diese an der Oberfläche verhältnismäßig gering sind. Zum Beweise benutzen wir die 14 jährigen Mittel der Königsberger Bodentemperaturen nach der Berechnung von A. Schmidt, ferner die von A. Seligo mitgeteilten Beobachtungen, die im 57 ha großen, meist abflußlosen Hintersee März 1898 bis bei Stuhm in Westpreußen, südlich von Marienburg, von Februar 1899 etwa alle 14 Tage angestellt sind. Ferner seien die Resultate einer dänischen Station, 1880 bis 87 Schultz' nach dem Segelhandbuch der Seewarte Tabelle Grund im Kattegat 7. Jährliche Temperatiirschwaukimg; Tiefe für für die Ostsee angeführt. C<^. cliroiien genannt, für Königsberg und Schultz' Grund. mittel für März und August Es sind die Monats- dargestellt. Die Zeichnung gibt zugleich ein anschauliches Bild von den Wärmemengen, welche dem festen Boden oder dem Wasser zuzuführen sind, um die Temperatur von dem Stande im März auf den im August zu erhöhen. Diese Zunahme des Wärmegehaltes für Land und Wasser steht in geradem Verhältnis zu der von der März- und August-Kurve eingeschlossenen Fläche. die August-Temperatur, dh, ein HöhenIst nämlich fi die März- und Volumen, so ist die Zunahme des pro Wärmekapazität abschnitt, C die t-> Wärmegehaltes von März bis August gleich der Summe fC(t2 — U)dh wenn C oder, für alle Tiefen gleich Anderseits ist die angenommen wird, Summe /(t,—U)dli der Fläche F, gleich Für den wird. festen die von der März- und August-Kurve eingeschlossen Boden (Sand) Salzgehalt C = ist (7= 0,4 bis 0,5, für Seewasser') von Die für Wasser geltende Fläche F übertrifft die für festes Land bei weitem und dies Verhältnis wird durch Hinzutreten des Faktors C noch etwa im Maßstabe 2 1 vergrößert. Es mag aber hervorgehoben werden, daß der Unterschied der Wärme3 bis 2"/„ 0,96 bis 0,97. : kapazitäten viel weniger ausschlaggebend ist als das tiefe Eindringen der Temperaturschwankungen, wie man sofort daraus erkennt, daß der jährliche Wärmeumsatz im Wasser mehr als das Zwanzigfache von dem im Lande ausmacht. Die weiter unten folgende Zusammenstellung in Tab. 15 enthält eine teils früher, teils neu berechneter Werte für den jährlichen Wärmeumsatz in Gewässern. Benutzt sind die Temperaturangaben von Seligo für Reihe den Hintersee^), von Hann für den Genfer und Bodensee, Meerbusen von Fiume nach Messungen von Luksch^). den Angaben von Pettersson ein ungefährer Wert jedoch unter Berücksichtigung des Salzgehaltes, wie für den Ferner für mitgeteilt. ist nach Ostsee^), die Für die fünf Skagerak und auf der WestZeitraumes 1880 87 dem Temperaturmittel des von Jütland sind die Dänischen FeuerschiÖ'stationen im Kattegat, seite — ) Thoulet et Chevallier. Sur la chaleur specifique de leaii de mer ä divers degres Comptes Rendus 1889. Tome 108. S. 794. Laudolt de dilution et de concentration. und Börnstein, Tabellen 1894. S. 335. -) A. Seligo. Untersuchungen in den Stuhmer Seen. Danzig 1900. Hann. Lehrbuch der Meteorologie. Leipzig 1901. Über die Beziehungen zwischen Pettersson. meteorologischen Phänomenen. Met. Z. 1896. S. 285. ') J. *) O. S. 87 u. 86. hydrographischen und Tafel Schubert, Wärmeaustausch. Linien Gleichzeitiger Temperaturen im festen Lande, Königsberg, und im Meer, Kattegat, Schultz' Grund. 2. — 11 — Segelhandbuch der Deutschen Seewarte für die Ostsee ') entnommen. Der Dänischen Stationen gefundene, auf größere Tiefe ergänzte Mittelwert erscheint besonders zuverlässig und zur Beurteilung der Bedeutung von Ost- und Nordsee für das Klima der Nachbarländer, insbesondere auch für die Deutschlands geeignet. Die ständig für die Ostsee bis 55 Für überein. die m Tiefe gefundene Zahl stimmt hiermit voll- Station Schultz" Grund, die einen recht regel- nach den einfachen Gesetzen der Wärmeleitung ein Wert abgeleitet, der den anderen hinreichend nahe kommt. Nach dem Hauptwert für die Dänischen Stationen ist die Wärmemenge, welche das Meer im Frühling und im Sommer in seinen Tiefen auf- mäßigen Temperaturverlauf zeigt, ist = 44000 cal/cmspeichert und im Herbst und Winter wieder abgibt Der Vergleich mit Ebers walde ergibt: Der jährliche periodische Wärmeaustausch im Meer beträgt das 24 fache von dem im freien Lande und das .34 fache von dem im Kiefernwalde. Beim Verhalten des Meeres ist das tiefe Eindringen der Temperaturschwankungen ausschlaggebend. Daß die Wärmekapazität pro Volumen, die beim Wasser nur etwa doppelt so groß ist als für Sandboden, weniger Bedeutung hat, Wie oben ersieht man auch aus dem Vergleich von Sand und Moorboden. Besprechung der täghchen Periode erwähnt wurde, ist die Wärmeder Raumeinheit beim Moor größer als beim Sandboden und kommt der des Wassers nahe. Trotzdem ist der tägliche Wärmeumsatz im Moorboden nur halb so groß wie im Sande. Auch die Verdunstung an der Wasseroberfläche und der dadurch bedingte Wärraeverbrauch verhindert bei der kapazität daß außerdem noch eine so große Wärmemenge nicht, in das Wasser ein- dringt. ') 1. danske met. Abt. Inst. 2. AuÜ. 3. Del. Berlin 1891. S. 4G. Vgl. Meteorol. Aurbog. Nautisk- met. lagttagelser. Kopenhagen. Udgivet af det Die TemperatniTerteiluiig und der AVärmeiimsatz IV. in der Atmosphäre. Die Temperaturverteilung in der Atmosphäre Ergebnisse der Berliner Luftfahrten dar, wie Berson herausgegebenen Berichtswerke') sie in Grund der dem von Assmann und auf stelle ich Den niedergelegt sind. direkten Beobachtungsergebnissen versuchte ich durch eine graphische Ausgleichung eine allgemeinere Bedeutung zu geben. wurden am Boden an Einerseits sind sie die und nach oben durch Anlehnung an die von Teisserenc de Bort für Paris vieljährigen Normalmittel sie gefundeneu bis 10 für Berlin^) km Höhe angeschlossen, geltenden hin Temperaturen^) Schwierigkeiten, die der begriiflichen und tatsächlichen ergänzt. Die Bestimmung der Luft- temperatur an der oberen Grenze der Atmosphäre entgegenstehen, sind da- durch umgangen, vom zeiten daß Mittel die periodischen dort gleich Null Abweichungen der einzelnen Jahres- angenommen wurden. Diese Annahme Beobachtungen ohne Zwang an. Die weiteren Rechnungen und graphischen Darstellungen für die Atmosphäre sind durchweg auf diese Abweichungen der Vierteljahrsmittel vom Jahresdurchschnitt gegründet. Die Temperatuten selbst, die in den obersten Schichten naturgemäß auf recht unsicheren Annahmen beruhen, sind nur zur Berechnung der Barometerstände verwandt und ihre üngenauigkeit ist für die Bestimmung Die Ermittlung des Wärmegehaltes der gesamten Atmosphäre ohne Belang. der Jahres- und Vierteljahresmittel des Luftdruckes in den verschiedenen Höhen erfolgte durch staffeiförmige Anwendung der barometrischen Höhenformel, wobei die Feuchtigkeit als Funktion der Temperatur in die Rechnung Werden nun die Abweichungen der Vierteljahrseingeführt worden war. schließt sich den vorliegenden temperaturen vom Jahresmittel getragen, ergibt ') so sich die bei den in Taf. 3 Wissenschaftliche Luftfahrten. zugehörigen Luftdruckwerten Braunschweig 1899-1900. Berson, Die Lufttemperatur. S. 93— W. v. Bezold, Theoretische Sclilußbetrachtungen. S. 301 u. -) G. Schwalbe, Meteorolog. Elemente für Berlin 1848—97. A. d. Deutsch. Met. Ges. 1898. 3. Bd. 9.">. S. 20. Vgl. daselbst 1901 Über den jährlichen Gang der Temperatur sphäre von J. Hann. Meteorol. Z. 1901. S. 28. ') ein- und Tab. 8 dargestellte Temperattir- in 303. Berliner Zweigverein und Meteorol. Z. 1901. S. 478. großen Hohen der freien Atmo- Schubert, Wärmeaustausch. Tafel Temperaturverteilung in der Atmosphäre (Berlin) Abweichung vom -10 Jahresmittel. 3. 13 — Diese Anordnung, bei der hat für die Atmosphäre in Absclmitte gleicher Liil'tmengen eingeteilt wird, der und auch die Berechnung der in der Luft aufgespeicherten EnergieWassermengen besondere Vorzüge'). verteilung^'in der Atmosphäre nach Druckstufen. Tabelle 8. Teuiperaturverteilung in der Atmospliäre. — — — 14 Die rechte Spalte von Tabelle 8 gibt Aufschluß darüber, wie sich der Temperaturgang mit wachsender Höhe d. i. mit abnehmendem Druck verschiebt. Die Zahlen geben die Verzögerung gegen die Erd- jährliche oberfläche Monaten an und sind gefunden, indem für jede Stufe die und zweiten Nullwertes (Jahresmittels) durch lineare Einschaltung bestimmt und hieraus das Mittel und dann der Unterschied gegen die am Boden geltende Zeit gebildet wurden. Mit der Entfernung von der Erdoberfläche wächst die Verzögerung gegen den Temperaturgang am Boden von einer Druckstufe zur andern erst schneller, dann langsamer; bei 500 mm Druck beträgt sie etwa einen Monat. in Eintrittszeiten des ersten Als „Wärmegehalt der Atmosphäre" bezeichnen wir mitW.v.Bezold ist, um die Luft bei konstantem Druck von die Wärmemenge, welche erforderlich einer Anfangstemperatur (/u) auf die jeweilige Temperatur (f) zu bringen, und beziehen diese Größe auf eine über der Flächeneinheit stehende Luftsäule. Beträgt der Luftdruckunterschied zweier Horizontalflächen zwischen das liegende Stück ihnen der Luftsäule 1 mm, so enthält cm^ Querschnitt Da die spezifische Wärme der Luft bei konstantem Druck 1,36 g Luft. f'p 0,2.38 ist, ergibt sich als Anzahl der Wärmeeinheiten, die zur Erhöhung der Temperatur um einen Grad für jenes Stück der Luftsäule erforderlich Zur Änderung der Temperatur vom Ausgangs0,324. ist, 0,238 1,36 f^) cal pro qcm nötig. punkt fo auf t Grad sind demnach 0,324 (f Mit anderen Worten: um den Wärmegehalt einer Luftschicht für die Druckstufe von 1 mm zu finden, multipliziert man die Temperatur mit dem Faktor 0,324, den man als „Wärmekapazität der 1 mm-Druckstufe" bezeichnen könnte. von 1 = = • Bei einem Druckunterschied von db von to Größe auf ist t Grad 0,324 (t — mm sind also zur db Wärmeeinheiten ^o) für jede Schicht zwischen 760 0,324/(^ und 760 — ^0) mm Temperaturerhöhung erforderlich. Diese Die Summe zu bilden. ^??> ij ergibt den Wärmegehalt Tafel 3 wird diese die von der Summe der ganzen Atmosi^häre für jede Jahreszeit in cal pro qcm. In durch die Fläche dargestellt, Temperaturkurve, der senkrechten Mittellinie und der horizontalen Kurven eingeschlossener Wärmegehaltes von einer Fläclienteil entspricht demnach der Änderung des Zur Auswertung der Flächen hat man nur die Jahreszeit zur anderen. Anzahl der Einheiten, die je einem Druckmillimeter und einem TemperaturGrundlinie begrenzt wird. Ein zwischen zwei grad entsprechen, mit 0,324 zu multiplizieren. am Eine entsprechende Skala ermittlung oder einer entsprechenden Rechnung auf Tab. 8 erhält man die nachstehenden Werte. ist Aus der FlächenGrund der Zahlen in unteren Rande der Zeichnung auf Taf. 3 angebracht. — — 15 Tabelle 9. Wärmegelialt der Atmosphäre. (Berlin.) Abweichun2' Winter Frühling — 944 — ü28 Änderung vom Jiihresmittel cal/cm-. Sommer 1 — 944 469 103 — 634 1731 316 Winter Herbst — 1413 Frühling und Herbst, deren Mitteltemperaturen an der Erd(^berfläche annähernd gleich sind, zeigen hier abweichendes Verhalten. Der Frühling Mit Hilfe der steht dem Winter, der Herbst dem Sommer am nächsten. durch Atmosphäre der Wärmegehalt der Mittel für die Jahreszeiten liißt sich die Formel 1290 darstellen, worin lu sin (vr + 226,8") + 125 die Zeit in sin (2 n: -f 60") Gradniaß von Anfang Januar bedeutet und ist. Der Unter- der Koeffizient des zweiten Gliedes möglichst klein gewählt schied zwischen dem höchsten und Stande des Wärmegehaltes oder tiefsten bedarf eine Wärmemenge von 2620 Grammkalorien, um eine Luftsäule von 1 Quadratzentimeter Querschnitt bei konstantem Druck von ihrem tiefsten Temperaturstande im Jahr auf den höchsten zu bringen. Umgekehrt erhält man aus dem Wärmegehalt durch Division mit der jährliche Wärmeaustausch ergibt sich zu 2620 cal'cm-, 0,324 . 760 = 246 d.h. es die Mitteltemperatur. Tabelle 10. Mitteltempenitur der Atmosphäre. (Berlin.) Abweichung vom Jahresdurchschnitt Sommer Frühling Winter — 3,8 — 2,6 4,5 I I C". Herbst 1,9 I Die jährliche periodische Schwankung beträgt 10,()'*. Seitliche Strömungen spielen in der leicht beweghchen Luft naturgemäß noch mehr als im Meere eine bedeutende Rolle. Das hindert aber nicht den Wärmegehalt und Wärmeaustausch der Atmosphäre gemäß den obigen Festsetzungen als physikalisch wohl definierte Größen anzusehen. Die Anwendung Vorgänge in der Luft ist allerdings mit größeren Schwierigkeiten verknüpft als beim homogenen Erdboden und nur unter vorläufiger Beschränkung auf eine ungefähre Annäherung möglich. derartiger Begriffe auf die wirklichen Doch ist die konsequente Durchführung einer auf das Energieprinzip ge- stützten Betrachtung atmosphärischer Erscheinungen zunächst haltung einfacher, gehender schematischer Annahmen, Annäherung größter Wichtigkeit. an die wirklichen unter Inne- dann mit allmählich weiterVerhältnisse eine Aufgabe von Y. Der Wasserdampfgehult der Atmosphäre und seine Bedeutung für den dem zum Euergielianslialt. Die Wärme, welche den Gewässern, dem feuchten Erdboden, sowie in der Luft schwebenden flüssigen Wasser zugeführt wird, dient nur Teil zur Temperaturerhöhung. Ein anderer Teil wird zur Verdampfung von Wasser verbraucht. Umgekehrt wird beim Übergang von Wasserdampt in die flüssige Form wieder Wärme frei. Um die Bedeutung der Verdunstungsund Kondensationswärme für den jährlichen Energiehaushalt der Atmosphäre zu ermitteln, ist zunächst der Wasserdampfgehalt der Luft in den verschiedenen Jahreszeiten festzustellen. Berliner Luftfahrten') zugrunde Wir legen wieder die Ergebnisse der und schließen sie mittels gleichung unten an die Normalwerte für Berlin^) an. graphischer Aus- Nach oben hin er- gänzen wir die Kurven unter der Annahme, daß bei der Druckstufe von 200 mm der Wasserdampfgehalt zu allen Jahreszeiten verschwindend klein sei. Tab. 11 und Tafel 4 geben für die vier Jahreszeiten die Abweichung der Tabelle 11. Verteilung des Wasserdampfes und der entsprechenden Temperatur in der Atmosphäre. (Berlin, ausgeglichen.) Abweichung vom Druck Jahresmittel. Schubert, Wärmeaustausch. Tafel 4. Verteilung des Wasserdampfes und der entsprechenden Temperatur in der Atmosphäre. (Berlin) Abweichung vom :3 -2 Jahresmittel. -1 Verlag von Julius Springer in Berlin. — vom spezifischen Feuchtigkeit — 17 nach Druckstufen Jahresmittel geordnet an. Die spezifische Feuchtigkeit ist die Menge Wasserdampf in Gramm, die in einem Kilogramm Luft (Gesamtgewicht) enthalten ist. Beträgt der Druckliegende Stück Die Horizontalebenen zweier unterschied = Feuchtigkeit bezeichnet, — 1,36 ^ ebenen mit dem Druckunterschied dh demnach =: 1,36 -- 1 Menge Wasserdampf dh sein. mm ist ihnen cm- Querschnitt 1,36 g Luft. wenn // die spezifische zwischen zwei Horizontal- Wassermenge würde befindliche In Tafel 4 zwischen ist, Die g. das faßt so von einer senkrechten Säule enthaltene hierin mm, 1 daher die von zwei Horizontal- der senkrechten Mittellinie und einer Jahreszeitenkurve begrenzte Wassermenge proportional, welche der zwischen beiden Ebenen der Fläche befindliche Teil der Atmosphäre mehr (rechts) oder weniger (links) enthält ebenen, als Die Flächen, welche von einer Kurve, der senk- im Jahresdurchschnitt. rechten Mittellinie und der horizontalen Grundlinie begrenzt werden, sind Wassermengen, welche die ganze Atmosphäre im Sommer und Herbst mehr, im Winter und Frühling weniger enthält als im JahresEine zwischen zwei Kurven liegende Fläche entspricht der durchschnitt. ein Maß für die Zu- oder Abnahme der gesamten atmosphärischen Feuchtigkeit von einer Durch Auswertung der Flächen oder eine entJahreszeit zur andern. sprechende Rechnung ergeben sich folgende Abweichungen vom Jahresdurchschnitt. Tabelle 12. Wasserdampf£»elialt der Atmosphäre. (Berlin. Abweichung vom Jahresmittel Winter Frühling Sommer Herbst Winter —0,25 0,80 0,09 —0,64 — 0,64 Änderung g/cm^. 0,39 1,05 — 0,71 — 0,73 Der Herbst weicht am wenigsten vom Jahresdurchschnitt ab, der Die größte Zunahme zeigt sich vom Frühling zum meisten. vom Sommer zum Winter verteilt sich gleichmäßig die Abnahme Sommer, auf die beiden Zwischenzeiten. Der Wassergehalt im Sommer übertrifft den im Winter um 1,44 g/cm-. Legt man nach W. v. Bezold einen mittleren Sommer am Wassergehalt von 1,65 g/cm- zugrunde, ergeben so sich als Jahreszeiten- mittel für Winter 1,01 Frühling Sommer Herbst 1,40 2,45 1,74 g/cnr. Das gesamte dami)fförmige Wasser der Atmosphäre würde Zustande den Boden im Winter 1,0, im Sommer also in flüssigem 2,5 cm hoch bedecken. Diese Größen und ihr Unterschied sind auf- — fallend ~ 18 gering im Vergleich zur jährlichen Niederschlagsmenge, die für das Deutschland 60 cm beträgt. Es erhellt daraus, wie oft das herabfallende Wasser wieder durch seitliche Zuführung und örtliche V'erdunstung ersetzt werden muß. nördliche und mittlere Welche Rolle spielt nun der Wasserdampf und die jährliche Änderung seiner Menge im Energiehaushalt der Atmosphäre? Um uns eine von ungefähre Vorstellung der Größe dieses Einflusses zu ver- gehen wir von der Amiahme aus, daß rund 600 cal Wärme zur Verdunstung von einem Gramm Wasser erforderlich sind. Wir haben dann die vorstehenden Zahlen mit 600 zu multi|)lizieren, um die Wassermengen schaffen, Wenn also der Wasserdampfgehalt vom Winter in Energiewerte umzusetzen. zum Sommer um 1,44 g pro (|cm zunimmt, so entspricht das einer EnergieDieser Betrag tritt zu der Energiemenge von rund 860 cal pro (|cm. vermehrung, welche mit der Temperaturerhöhung verbunden ist. hinzu. Es fragt nun, sich entsprechenden welche Temperaturänderungen eintreten würden, wenn die solchergestalt im Wasserdampf aufgespeicherten Energiemengen zur Erwärmung oder Abkühlung der Luft bei konstantem Druck verwandt werden. Bezeichnet tj die Feuchtigkeit, spezifische d. h. sind kg Luft enthalten und wird durch Zuführung der zur Verdunstung erforderlichen 600 ij cal die Temperatur der Luft bei konstantem Druck um t' Grade erhöht, so gilt die Gleichung y g Wasser in 1 1000 dem sp rech eil de Temperatur' Hiernach ist . 0,238 t' = 600 ij. von spezifischen Feuchtigkeitsgehalt die ' = Ö7238 '! = ^'^ ij g ..eiit- " Die Vierteljahrsmittel der entsprechenden Temperatur (t' } in Abweichungen vom Jahresmittel sind aus Tafel 4 zu entnehmen, wenn man die am unterenRande derZeichnung stehende Temperaturskala benutzt. Die Zahlenwerte sind in Tabelle 11 mit der spezifischen Feuchtigkeit zusammengestellt. Hatte die Luft ursprüngHch die Temperatur t, so erreicht sie durch Erwärmung um f Grade, die Temperatur t -}- f. Diese „ergänzte Temperatur" t -\-t' ^t -ir 2,5 y gibt also an, bis zu welchem Grade sich die Luft erwärmt hätte, wenn auch die Dampfwärme zur Temperaturerhöhung bei konstantem Druck verwandt wäre. Mit anderen Worten, Energiegehalt einer Luftmenge ,.ä(iuiTaleute zeichnung rührt von Herrn v. Bezold her, t + 1' ist die dem gesamten Temperatur". Letztere Be- auf dessen Anregung ich diese Untersuchung einbezogen habe. Die äquivalente oder ergänzte Temperatur ist in Tabelle 13 und Tafel 5 dargestellt. Ihr Gang ist wie man sieht namentlich in den unteren Schichten erheblich extremer als bei der eigentlichen Temperatur (Taf. 3). Winter und Sommer weichen nach unten zu Avesenthch stärker vom Jahresmittel und Frage in die von einander ab. Unmittelbar am Boden fällt allerdings die Verstärkung — — 19 Tabelle 13. Knersioverteilung in der Atmosphäre. (Berlin, ausgeglichen). Ergänzte Temperjitur t + ( 2,5 l Druck t Temperatur. y Spezifische Feuchtigkeit. Schubert, Wärmeaustausch. — = = = 2,5 ?/o = t[ — 20 1,36 . 0,238 (t—U) + 1,36 . 0,238 ^-^" +07248^^--'^^^ 1,36 • 0,6 (y—jh) oder + 2,5 r.v— — wenn 2,5 = und 0,324 + (U + Dies besagt: Um den Energiegelialt einer Luftvon 1 mm zu finden, multipliziert man die ergänzte 0,324 [/'—ifo [^ gesetzt wird. säule für die Druckstufe //..;], z'' ^' v/ ^„;], Die Verdampfungswärme, welche hierbei 324 2 5 596. genau genommen nicht 600, sondern Temperatur mit 0,324 (cal/cm^). • zugrunde gelegt wird, In dieser Weise ist Schichten verschiedenen die der Energiegehalt für der Atraos])häre Die Verteilung auf aus erhellt Tafel 5, in Summen Die wieder die Flächen den Energiemengen proportional sind. die Jahreszeiten = einzelnen Druckstufen und die für die ganze Atmosphäre berechnet. durch Summierung ' ' ist der für und ihre Änderungen bringt Tabelle 14. Energiei»ehalt der Atmosphäre. unter Einrechnung der Dampfwärine. (Berlin.) Abweichung vom Jahresmittel Winter Frühling — 1327 Änderung Vergleicht Sommer Herbst 1581 524 —778 — 1057 2359 54!) man 1 cal/cm". Winter —1327 — 1851 diese Zahlen mit denen für den einfachen Wärmegehalt im wesentlichen ihren sind die Unterschiede verstärkt. Die obigen Jahreszeitenmittel lassen sich durch die Formel darstellen in daß die Tabelle 9, so zeigt sich, 1770 sin Als gesamter jährHcher schließhch der {r- vier Jahreszeiten Nur Charakter beibehalten haben. + 230,9") periodischer + 200 sin (2 Energieumsatz Dampfwärme ergibt sich der Wärmeumsatzes hierzu Vergleicht man dagegen der Erdoberfläche oder und mit Dampfwärme die : 3600 = + 60"). der Atmosphäre Wert 3600 hältnis des einfachen 2620 w ist 100 : cal/cm-. ein- Das Ver- also 137. wirkliche Lufttemperatur mit der ergänzten an den Wärmegehalt der untersten Luftschicht ohne für Berlin, so ergibt sich für die jährUche das Verhältnis ^^^^ ^ 33 ^ _ ^^^ , Schwankung ^^^ Der Anteil der Dampfwärme am Energieumsatz erscheint demnach an der Erdoberfläche doppelt so hoch (75 7n) wie für den Durchschnitt der ganzen Atmosphäre (377o)- Tabelle 15. Jährlicher Wärmeaustausch. cal L ;i pro qcm. 11(1: 1290 1850 Sandboden mit Kiefernwald. Eberswalde Sandboden mit Gras. Eberswalde Atmosphäre: Ohne Dampfwärme (Berlin) Mit Dampfwärme (Berlin) 2 620 3000 Seen und Meere: Hintersee. Bodensee. Genfer See. Westpreußen. m Größte Tiefe 24 „ 14000 28000 18000 25000 29000 37000 m Bis 15 „ 30 „ „ 30 „ „ 60 Ost- und Nordsee, Durchschnitt 8,5 , Dänische Feuerschiffstationen. Schultz' Grund. Kattegat. Aus den Temperaturschwankungen berechnet 40500 40300 Aus den Verzögerungen berechnet Laesö Rende. Nördl. Kattegat Schultz' Grund. Anholts Knob. Horns . Südl. Kattegat Mittl. Kattegat . .... 40400 . 21 m 24400 . 26 „ 29 700 28 „ . Nordsee 32 Skagens Rift\ Skagerak 38 Gesamtwert auf größere Tiefe ergänzt Riff. .... Ostsee. Bis 65 34800 40400 42200 44000 „ „ m Meerbusen von Fiume. 43 500 Bis 43,6 m Auf größere Tiefe ergänzt .... 41400 47500 — In Tabelle 15 sind die 22 Werte des jährlichen Wärmeumsatzes in in der Atmosphäre und in Gewässern den oberen Erdschichten, Die Zahlen für den Boden und die Luft, wie für die Dänischen Stationen und den Meerbusen von Fiume geben die mittlere Den übrigen jährliche periodische Schwankung des Wärmegehaltes an. Für den Bodensee Werten hegt eine angenäherte Rechnung zugrunde. zusammengestellt. und Genfersee ist die Zunahme des Wärmegehaltes von Januar-Februar bis Zur Übersicht über die Größenverhältnisse dienen Juli- August mitgeteilt. folgende Relativzahlen: Wärmeaustausch im Kiefernwalde (Eberswalde) im freien Erdboden (Eberswalde) 0,7 1,0 in der Luft (Berlin) L4 in der Luft mit Dampfwärme 1,9 im Meer (Dänische Stationen) 24. .lälirlicher Gang des Wärmegehaltes im festen Erdboden und im Meer. Äbweichimg vom Jahresmittel. YI. Der jährliche Graug des Wäruiegehaltes in Boden, Wasser nnd Wir untersuchen nun den Lnft. Gang jährlichen des Wärmegehaltes in Diese sind Boden, Wasser und Luft auf Grund der einzelnen Monatswerte. für den Erdboden aus den Beobachtungen der Freistation Eberswalde, für das Wasser aus den Mittehverten der fünf dänischen Nord- und Ostseestationen berechnet. Da an letzteren die Beobachtungen bis zu verschiedenen Tiefen reichen, wurden zunäclist die arithmetischen Mittel der einzelnen einen jährlichen Wärmeumsatz von Monatswerte mit dem auf größere Monate für die fünf Orte gebildet, die 34300 cal/cm- ergeben. Um nun diese Tiefen ergänzten Wärmeaustausch von 44000 wurden sie mit -.^—=1,28 dem Faktor o4o00 einander folgenden Monatsmitteln wurde der cal in Einklang multipliziert. Aus zu bringen, je in der Mitte gelegene vier auf- Wert für den Monatsanfang nach einer früher^) abgeleiteten Formel berechnet. Für den Wärmegehalt der Atmosphäre lagen nur die Vierteljahrsmittel vor, zu deren Darstellung oben Sinusreilien verwandt wurden. Aus diesen den Anfang der einzelnen Monate oder sind nun rückwärts die besser gesagt, Jahreszwölftel hergeleitet. Diese Werte können natürlich nicht den gleichen Rang beanspruchen, wie die aus regelmäßigen Beobachtungen Werte für gefundenen Monatsmittel. Tabelle 16. Wärmegehalt. Moiiatsanfano^. Abweichung vom Jahresmittel. — 24: — Die Zahlenreihen der Tabelle 16 sind in Tafel 6 und 7 zur Anschauung Das auläerordentliche Überwiegen des Wärmeumsatzes im Meer gebracht. im Vergleich zum Festlande und zur Luft fällt in die Augen. Zur Untersuchung der zeitlichen Verschiebungen eignen sich die Ein- wegen in Tabelle 17 noch für Die Angaben gelten wieder für Eberswalde (Boden), Berlin (Temperatur über dem Festlande und Wärmegehalt Die Temperatur der unteren Luftder Luft) und die Dänischen Stationen. schicht^) hat mit dem Wärmegehalt, die ergänzte Temperatur mit dem unter ttittszeiten der Jahresmittel, die des Vergleichs einige weitere Größen mitgeteilt sind. Zurechnung der Dampfwärme vervollständigten Bnergiegehalt der unteren Luftschicht gleiche Eintrittszeiten, da diese Größen sich von jenen nur durch einen konstanten Faktor unterscheiden. Tabelle 17. Eintrittszeiten der Jahresmittel und Yerzögerung des jährlichen Ganges in Monaten. Eintrittszeiten Schubert, Wärmeauetauech. Verzögerung des jährlichen Wärmeganges in der mit wachsender Höhe. Druck Atmosphäre 25 Monate ermäßigt. Am schnellsten, nämlich mit einer Verzögerung von 0,39 Monaten folgt die Meereswärme der allerdings etwas unter der Oberfläche gemessenen Temperatur der Grenzschicht. Der Wärmegehalt ohne und der mit Berücksichtigung der Dampfwärme zeigen in der untersten Luftschicht zu einander entgegengesetztes Verhalten Der Wasserdampf übt am Boden wie in der ganzen Atmosphäre. zögernde, Am eine ver- im ganzen Luftmeer dagegen eine beschleunigende Wirkung aus. Boden gehen die Temp eraturänderungen infolge von Ein- und Ausstrahlung voran, die hiervon beeinflußten Änderungen des Wasserdampfgehaltes folgen. In der Höhe macht sich die Zuund Abführung des Wassers überwiegend bemerkbar, indem die Dampfmenge sich schneller, als es dem Temperaturgange entspricht, ändert. wir die schon Diese in Tabelle 8 Vorgänge werden noch weiter aufgehellt, wenn und 13 abgerundet angegebenen nach oben hin eintretenden Phasenverzögerungen an die Eintrittszeiten Wir anbringen, welche Monaten vom Eintritt des Jahresmittels der Lufttemperatur an der Erdoberfläche und erhalten so die in Tabelle 18 und Tafel 8 dargestellten Verschiebungen. Wir beachten wieder, daß die Temperatur einer Luftmenge ihrem Wärmegehalt ohne Dampfwärme, die ergänzte Temperatur dem Wärmegehalt mit Zurechnung der Dampfwärme proportional ist, daß also jene Größen mit diesen nach Tabelle 17 für die Bodenschicht gelten. zählen die Zeit in gleiche Eintrittszeiten haben. Tabelle 18. Eintrittszeiteii der Jahresmittel in Druck mm Monaten. — — 26 oder 2000 m Höhe. Oben tritt, wie es sein muß, wieder ein Ausgleicli ein. Es ist bemerkenswert, daß sich ein so regelmäßiger Verhiuf des Zeitunterschiedes, der im HöchstfuUe nur neun Tage beträgt, aus den Beobachtungen ergibt, und die Kurve der Phasenverschiebung in Tafel 8 gibt ein anschauliches Bild von der Rolle, welche der Wasserdampf beim Ablauf der jährhclien Wärmeänderungen in den verschiedenen Schichten der Atmosphäre spielt. Die Höhe von 2000 m, in welcher der Einfluß des Wasserdampfes am fällt nach den Wolkenbeobachtungen zu Potsdam wie aus folgenden von R. Süring mitCumulusbildung, der Region die meisten hervortritt, in geteilten Zahlen hervorgeht. Mittlere Wolkenhöhen in Sommer Alto-Cumulus Cumulus Cumulus (Gipfel) . . . . km. Winter 3.()H 3,35 2,10 1,74 1,88 1,69 YII. Die Äu(leniiii!;eu des Wärmegehaltes Luft. iii Boden, Wasser und Der Einfluß des Meeres auf das Klima. Zur weiteren Erläuterung der periodischen Änderungen des WärmeBoden, Luft und Wasser sind in Tabelle 19 die Änderungen Positive Zahlen bedeuten eine während der einzelnen Monate mitgeteilt. diesen Zahlenreihen tritt, wie Auch in Abnahme. eine Zunahme, negative des Wärmeumsatzes im Überwiegen in den früheren, das außerordentliche gehaltes in festen und flüssigen Erdöl »erfläche Wasser und das versclüedene Verhalten der deutlich zu Tage. Tabelle 19. Änderung des Wärmegelialtes während der einzelnen Monate. Einheit = 100 cal/cm^ : — Zur leicliteren — 28 Übersicht dienen folgende Relativzahlen: Wä Boden 111 e :i u im Mai Luft ohne Dampfwärme. mit „ r „ . Wasser . „ . „ „ f Wärmeabg abe n a h ni e: im November Oktober „ 1,0 1,0 ., 1,5 „ 2,2 „ „ 2,0 28 „ .. 29. Juni 1,4 Im Laufe des Oktober gibt das Meer 15 mal soviel Wärme ab Atmosphäre unter Einrechnung der Dampfwärme und 32 mal soviel feste Erdboden. als die als der Ho stellt sich das Meer als ein Wärmebehälter und Regulator von außerordentlicher Mächtigkeit dar. Sein Wärmehaushalt demgemäß auf wird großem Einfluß zu gewinnen, alle sein. sei Um davon abhängenden Vorgänge von entsprechend einen näheren Einblick in diesen der jährliche Zusammenhang Verlauf einiger klimatischer Erscheinungen zum Vergleich herangezogen. Wenn wird das Meer im Herbst so bedeutende Wärmemengen davon der über dem abgibt, so Meere und den Nachbarländern kommen, sei es durch direkten Temperaturausgleich, durch Verdampfung und durch Freiwerden der Kondensationswärme ein Teil be- findlichen Luft zu gute sei es bei der Mederschlagsbildung. Da die zum Vergleich Verdunstung mangels hinreichender Beobachtungen sich nicht eignet, untersuchen wir zunächst den jS^iederschhlg. Auf dem Festlande, insbesondere im norddeutschen Flachlande, ist die Niederschlags- menge im Sommer am größten. Wenn nun die reichliche Hergabe von Wärme und Wasserdampf von selten des Meeres im Herbst fördernd auf die Niederschlagsbildung einwirkt, so wird sich an der Küste eine Verschiebung der größten Regenhöhe vom Sommer nach dem Herbst hin bemerkbar machen müssen. Die Niederschlagsmengen für die Deutsche Nordseeküste zeigen in der Tat einen entsprechenden jährlichen Gang: ihr Maximum fällt auf den September. In Tabelle 20 sind die Regenmengen für Monate gleicher Dauer nach dem Segelhandbuch der Seewarte für die Nordsee zugleich mit den vom Meere abgegebenen Wärmemengen zusammengestellt. In Tafel 9 wurden die Niederschlags- und Wärmemengen in übereinstimmendem Maßstabe aufgetragen, derart, daß 1 cm Niederschlag oder ein g pro qcm dieselbe Ordinatenlänge hat, wie eine Wärmeabgabe von 600 cal pro qcm. Wie mau sieht, sind die im Herbst vom Meer gelieferten Wärmemengen nicht unbeträchtlich größer als es der Niederschlagsmenge für dieselben Zeiträume und gleiche Flächen entspricht. Die vom Meere durch Vermittelung des Wasserdampfes abgegebene Wärme kommt vornehmlich den Schichten der Atmosphäre zu gute, in denen die Schubert, Wärmeaustausch. mm Jan. Jan. Feb. März Feb, März April April Tafel Mai Juni Juli Aug. Mai Juni Juli Aug. Verlag von Julius Springer in Berlin. Sept. Sept. Okt. Nov. Dez. Okt. Nov. Dez. 9. — 29 Tabelle 20. Wärmegelialt des Meeres und Regenmenge, Temperaturgefälle an der Meeresoberfläche, Unterschied zwischen Land- und Seeklima. März Febr. Jan. Mai April Regenmenge I Vom Nov. Okt. Sept. Dez. Deutsche Nordseeküste. 63 | 78 | | I Meere abgegebene Wärmemenge, |— 2500|— 700o|— 1150o|— i;580o|— 000 4000 mm. Aug. Juli 58 I I I in 45 42 :'.9 4;'> 4(j Juni 8100| 88 07 | | (-.4 | (in | «400 cal/cm*. — (iOo| 0400 ] 12300 | 11500 I Überschuß der Temperatur der Meeresoberfläche über 0,4 0,0 0,:5 | I I — 0,0 —0,7 —0,5 | - I I 0,2 | die Lufttemperatur 0,1 | 0,0 | 20 | 1,7 Zunahme des Temperaturunterschiedes zwischen Helgoland und Jakutsk — 2,0 |- 10,0|— 11,0 |— — 10,7 Wolkenbildung stärkste W,0 I I —4,1 0,8 | 0,1 | 9,1 | 14,2 | 13,1 ()". 1,7 | C". | 4,0 I Durch vermehrte Wolkenbildung wird stattfindet. aber wiederum die Ausstrahlung und Abkühlung der Erdoberfläche im Herbst und Winter Wenn zeigt, so verringert. Meereswärme im Oktober die stärkste Abnahme wird auch die unmittelbare Wärmeübertragung von der Meeres- oberfläche ferner die an die benachbarte Luftschicht um diese Zeit besonders lebhaft wiederum von dem Tomperaturgofällc an der (xrenze von Meer und Luft abhängig und wird desto größer ausfallen, je mehr die Temperatur der Meeresoberfläche die der auflagernden Luft Umgekehrt wird kälteres Wasser von Luft höherer Temperatur übersteigt. Wärme empfangen. In Tabelle 20 ist an dritter Stelle der Überschuß der Diese Wärmeabgabe sein müssen. ist über die Lufttemperatur mitgeteilt. Es Beobachtungen der fünf Dänischen Feuerschifii"stationen In benutzt, an denen die Wassertemperatur in 0,7 m Tiefe gemessen ist. Temperatur sind der Meeresoberfläche wieder Tafel 9 ist die der jährliche durch eine Kurve Meereswärme. Gang dargestellt. Von April des Temperaturgefälles an der Meeresoberfläche Sie ist bis Juli ist die ein getreues Abbild des Verlaufes der Meeresoberfläche kälter, sonst wärmer Wie die Wärmeabgabe des Meeres ist auch der als die Luft. Temperaturüberschuß der Meeresoberfläche im Oktober und nächstdem in den folgenden beiden Monaten am größten. Im Jahresdurchschnitt die unterste ist die oberste Wasserschicht Luftschicht. Ein Grund einen hierfür halben Grad wärmer liegt darin, daß als erwärmtes Wasser aufsteigend und abgekühlte Luft absteigend das Bestreben haben, sich der Meeresoberfläche zu nähern. Schließlich sei noch gezeigt, wie der klima vom Wärmehaushalte Gang der des Meeres abhängig Lufttemperatur im Seeist. Um die Verschieden- 30 und kontinentalen Klimas recht ungetrübt und kräftig hervortreten zu Lassen, bilden wir den Temperaturunterschied zwischen der Nordseeinsel Helgoland und der rein kontinentalen Station Jakutsk in OstHelgoland ist nur im Juni und Juli kälter, sonst wärmer. Die sibirien. ozeanischen heit des jährKche Temperaturschwankung ist auf der Laudstation viermal so groß wie Der Temperaturüberschuß von Helgoland beträgt im Januar auf der Insel. 45 0, nimmt dann in der ersten Hälfte des Jahres ab, um vom Juli an wieder zu steigen, wie aus der letzten Zahlenreihe der Tabelle 20 und aus Tafel 9 er- Die größte Zunahme findet auch hier im Oktober und nächstdem im November statt. In diesen Monaten trägt das Meer durch Wärmehergabe am reichlichsten dazu bei, das Sinken der Lufttemperatur zu verlangsamen. sichthch ist. Wenn auch die komplizierte Natur der physikalischen Vorgänge an der Erdoberfläche und in der Atmosphäre nicht gestattet aus dem überein- stimmenden Verlauf zweier Erscheinungen mit vollständiger Sicherheit auf ihren kausalen Zusammenhang zu schheßen, so reden doch die vorstehenden Zahlenreihen und deren bildliche Darstellung eine äusserst beredte Sprache, geeignet die hohe Bedeutung zu kennzeichnen, die das Meer und sein den Ablauf der meteorologischen Vorden benachbarten Ländern und auf der Erde überhaupt Wärmehaushalt gänge in besitzt. für Yerzeiclmis der Tabellen imd KniTeutafelu. 1 •2 Seite Tafel Tabelle Bodentemperatur 7,u Eberswalde. Wärmegehalt des Erdbodens. 3 August Pawlowsk. in Granit, 5 Juni Sand und Moor 6 ;i Tägliche Temperaturschwankung 4 Wäriuegehalt in Granit, Sand und Moor 5 Täglicher Wärmeaustausch. (3 Jährliche Temperaturschwankung im freien und bewaldeten Boden 7 Jährliche Temperaturschwankung in März- und Augusttemperatur . 7 in Land und 9 Wärmegehalt der Atmosphäre 10 Mitteltemperatur der Atmosphäre 11 Verteilung des Wasserdampfes . 8 , . 9 Land und Wasser Temperaturverteilung in der Atmosphäre 2 INIeer 3 . . • • 13 ^^ 1^ und der entsprechenden Temperatur 4 der Atmosphäre 1:2 Wasserdampfgehalt der Atmosphäre 13 Energieverteilung in der Atmosphäre 5 Energiegehalt der Atmosphäre 15 Jährlicher Wärmeaustausch in Boden, Wasser Wasser und Luft. 16 Wärmegehalt 17 Verzögerung des jährlichen Ganges und Luft. Monatswerte Übersicht Ib . .... 19 . . -^ • • . . 21 6 u. 7 . 23 • • . . . Höhen 18 Eintrittszeiten in verschiedenen 19 Änderung des Wärmegehaltes 20 Wärmegehalt des Meeres und Niederschlagsmenge, Temperaturgefälle an der Meeresoberfläche, Unterschied zwischen Land- und Seeklima in . 17 14 in Boden, . 6 Übersicht 8 in 1 8 -"* -o 27 Boden, Wasser und Luft 9 . . 29 LIBRARY FACULTY OF FORESTRY UNIVERSITY OF TORONTO QC 901 S3B .£9 Schubert, Johannes Oscar Der Wärmeaustausch im festen erdboden SCHUBERT, QC 901 J. S38 Der Wärmeaustausch. r9i.5391 ISSUED TO J jJLJi Oi \>-<. |m esj o -z O CO