SurTec® 615 Manganphosphatierung für Eisen und Stahl Eigenschaften • flüssiges Konzentrat • bildet dunkelgraue/schwarze Manganphosphatschichten aus • erzeugt einen guten Korrosionsschutz in Verbindung mit geeigneten Konservierungsmitteln • dekorative Oberfläche mit besserem Korrosionsschutz gegenüber einer Brünierung • hervorragende Gleiteigenschaften zur Verschleissminderung bei Maschinenteilen • ausgezeichneter Haftgrund für Schmiermittel und anschliessende Beschichtungen • einfache Badführung Anwendung SurTec 615 wird im Tauchverfahren angewendet. Konzentration: 100 ml/l (entspricht: 132 g/l) Ansatz: Das Bad zu 2/3 mit entionisiertem Wasser füllen, die erforderliche Menge SurTec 615 zugeben und auf Endvolumen auffüllen. Temperatur: 97 °C pH-Wert: 2,0 Kontaktzeit: 5-30 min GesamtsäurePunkte: 50-60 Freie SäurePunkte: 12-15 Freie SäureVerhältnis: 4-5 Fe (II)-Punkte: max. 7 (entspricht max. 4 g/l Fe) Schichtdicke > 2 µm Schichtgewicht: > 5 g/m2 Bewegung: nicht erforderlich Filtration: nicht erforderlich Heizung: aus Chromnickelstahl, W.St.-Nr.: 1.4571 Kühlung: nicht erforderlich Absaugung: aus Arbeitsschutzgründen erforderlich (95-98°C) (1,9-2,1) Seite 2 Verfahrensablauf: hochalkalisch Reinigen (z.B. SurTec 138 / 089) Spülen Beizen (z.B. SurTec 088 in je 10 Vol% H2SO4/H3PO4) Spülen evtl. Vorspülen in SurTec 615 V (zum Erzeugen dicker Schichten) Phosphatieren in SurTec 615 Spülen Befetten (z.B. SurTec 590) Trocknen Hinweise: Schichtdicke, Kristallstruktur und Schwärzungsgrad sind abhängig vom Werkstoff und dessen vorangegangener Bearbeitung (z.B. gehärtet o.ä.) SurTec 615 kann eine Vorspülung in SurTec 615 V erfordern. Sowohl durch Wahl der Voraktivierung, als auch durch Einstellung der Badparameter kann die Schichtdicke definiert werden. Für dicke Schichten sollte die Chargenbelastung pro Badvolumen nicht zu gross gewählt werden. Bei dichter Schichtausbildung und zu hoher Badbelastung wird sehr viel Mangan(II) dem Bad entzogen. Das kann zu einer Senkung des Freien-Säure-Verhältnisses (FSV) führen, der pH der Lösung wird kleiner und der Beizangriff der Lössung verstärkt sich. Um das Freie-Säure-Verhältnis (FSV) zu korrigieren, muss Mangan(II)carbonat zugegeben werden. Höhere Gesamtsäure (GS) Punktzahlen von bis zu 100 GSPunkten sind teilweise empfehlenswert zur Abscheidung dicker Phosphatschichten und um die Badstabilität zu erhöhen. Instandhaltung: Dosierung nach Analyse; je nach Durchsatz alle 10 Tage entschlammen; regelmässiges Ergänzen der Verdampfungsverluste mit Wasser Den Gehalt an Gesamtsäure und die Eisen(II)-Punktzahl regelmässig analysieren und korrigieren. Die Korrektur der GS-Punkte muss in kurzen Zeitabständen erfolgen, so dass nicht mehr als 2 Punkte auf einmal ergänzt werden müssen. Am besten ist eine kontinuierliche, automatische Ergänzung. Gelegentlich müssen Tank und Heizeinrichtung gereinigt werden. Dazu den sich im Bad gebildeten Schlamm absetzen lassen und die überstehende Lösung in ein leeres Becken pumpen (z.B. geleerte Spüle). Nach dem Reinigen das klare Phosphatierbad zurückführen, fehlendes Volumen mit entionisiertem Wasser ergänzen und die Gesamtsäure-Punkte bestimmen und einstellen. Seite 3 Konzentrationsbestimmung Probenahme An einer gut durchmischten Stelle Probe entnehmen, ggf. auf Raumtemperatur abkühlen lassen. Bei vorhandener Trübung absetzen lassen und dekantieren oder über Faltenfilter filtrieren. Gesamtsäure (GS) Reagenzien: 0,1 N Natronlauge Phenolphthalein als Indikator Durchführung: 10 ml Bad in einen 250 ml Erlenmeyerkolben pipettieren, mit VE-Wasser auf etwa 70 ml verdünnen, 5 Tropfen Indikator zugeben und mit der 0,1 N Lauge von farblos nach rosa titrieren. Berechnung: der Verbrauch in ml entspricht den Gesamtsäure-Punkten Korrektur: Pro fehlendem Gesamtsäure-Punkt = Zugabe von 2 ml/l SurTec 615 (entspricht 2,7 g/l) Freie Säure (FS) Reagenzien: 0,1 N Natronlauge, Indikator: Dimethylgelb-Lösung (0,1 %ig) Durchführung: 10 ml Bad in einen 250 ml Erlenmeyerkolben pipettieren, mit VE-Wasser auf etwa 70 ml verdünnen, 2-3 Tropfen Indikator zugeben und mit 0,1 N Lauge von rot nach gelb titrieren. Berechnung: der Verbrauch in ml entspricht den Freie Säure Punkten Berechnung des Freien Säure Verhältnisses (FSV): GS / FS = FSV Bei zu kleinem FSV, einstellen mit Mangan(II)carbonat Fe-Punkte Reagenzien: 30-40 Gew%ige Schwefelsäure, 0,1 N (0,02 mol/l) Kaliumpermanganat-Lösung Durchführung: 10 ml Bad in einen 250 ml Erlenmeyerkolben pipettieren, mit VE-Wasser auf ca. 70 ml verdünnen, 10 ml der Schwefelsäure zugeben und mit der 0,1 N Kaliumpermanganat-Lösung von farblos nach rosa titrieren. Berechnung: der Verbrauch in ml entspricht den Fe-Punkten Verbrauch im ml x 0,56 = g/l Fe(II) Korrektur: Steigt der Eisengehalt über 4 g/l, bzw. über 7 Fe-Punkte, wird ein Teil des zweiwertigen Eisens mit Wasserstoffperoxid zu dreiwertigem Eisen aufoxidiert, welches als schwerlösliches Eisen(III)-phosphat als Schlamm ausfällt. Zum Entfernen von 1 Fe-Punkt (0,56 g/l Eisen) müssen 0,8 ml/l Wasserstoffperoxid (35 %ig) zugegeben werden. Das Wasserstoffperoxid muss in der 5-fachen Menge VE-Wasser vorgelöst und langsam unter Rühren der Phosphatierlösung zugegeben werden. Seite 4 Nach gründlicher Durchmischung so viele g/l Mangan(II)carbonat zugeben, wie vorher ml/l Wasserstoffperoxid (35 %ig) zugegeben wurden (z.B. 0,8 g/l MnCO 3 nach 0,8 ml/l H2O2). Diese Eisenkorrektur sollte am Schichtende durchgeführt werden, damit sich das Eisen(III)phosphat am Boden absetzt und nicht als feiner gelber Staub auf der Teileoberfläche. Technische Spezifikation bei 20 °C Aussehen: flüssig, grün Dichte: 1,30 g/ml pH-Wert: (10 g/l) 2,5 Inhaltsstoffe • Mangansalze • Phosphorsäure • Nickelsalze Vorratshaltung Um eine störungsfreie Produktion zu gewährleisten, ist eine Vorratshaltung unerlässlich. Wir empfehlen - pro 1.000 l Bad - folgende Mengen auf Lager zu halten: SurTec 615 140 kg Umweltschutz Verbrauchte Lösungen von SurTec 615 sowie Spülwässer sind den örtlichen Bestimmungen entsprechend aufzubereiten bzw. zu entsorgen. SurTec 615 selbst ist nach § 19g WHG eine wassergefährdende Zubereitung, WGK 2 (Selbsteinstufung). Produktsicherheit SurTec 615 fällt unter die Kennzeichnungspflicht der Gefahrstoffverordnung. Gefahrensymbol/-bezeichnung: C - ätzend Weitere Angaben entnehmen Sie bitte den EG-Sicherheitsdatenblättern. Gewährleistung Für unsere Produkte haften wir nur im Rahmen der geltenden gesetzlichen Bestimmungen. Die Gewährleistung gilt ausschliesslich für den Anlieferungszustand eines Produktes. Gewährleistungs- und Schadensersatzansprüche nach Weiterverarbeitung unserer Produkte bestehen nicht. Für Anwendungsfragen wenden Sie sich bitte an die SurTec Schweiz in Schachen: Tel.: 041 497 00 60; Fax: 041 497 00 61, oder an unser zentrales Entwicklungsund Anwendungslabor in Deutschland, Tel.: 0049 / 6251-171-744. www.SurTec.ch 11.02.2005/SV,PV/28.08.2007/CH