Züchterstudie

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Rheinische Schecken, interessant und anspruchsvoll!
Rheinische Scheckenkaninchen
Für jede Ausstellung eine Bereicherung ist diese dreifarbige Mittelrasse, denn durch ihr
schönes Zeichnungsbild erfreuen sich nicht nur Züchter, sondern auch neutrale Besucher
an ihr.
In der heutigen Zeit, wo die Wirtschaftlichkeit nicht mehr absolut im Vordergrund steht, hat
sich diese Rasse sowohl in der Qualiät als auch in der Quantität gesteigert.
Auch wenn viele Zuchtfreunde, teilweise aus altersgründen sich von dieser Rasse getrennt
haben, stehen aber immer noch Züchter auch aus "erster Stunde" mit Ihren Tieren
erfolgreich auf den Schauen.
Seit Jahren erfolgreich gehören hierzu stellvertretend meine Zuchtfreunde Horst Nöthlich
und Heinz Öhrlich, mit denen ich seither problemlos zusammen arbeite. Das größte
Problem in meiner Zucht ist seit dem Jahr 2002 die Enterocolitis, diese bestimmt nahezu
was ich wann ausstellen kann und natürlich von welcher Qualität.In dieser Zeit habe ich
mehr als einmal daran gedacht meine Kaninchenzucht komplett einzustellen, allerdings
wenn man 26 Jahre dabei ist, ist dieses nicht so einfach, zum einen sind viele
Freundschaften geschlossen wurden, zum anderen hat man Verantwortung durch
Vorstandstätigkeiten die man natürlich nicht so einfach ablegen kann oder auch möchte.
Auch die Arbeit im Arbeitskreis Deutscher Scheckenzüchter mit meinem freund Josef
Steinack und der dazugehörigen Überregionalen Scheckenclubvergleichsschau sind u.a. ein
Grund über das aufhören nicht weiter nachzudenken.
Haarlos kommen die Jungen zur Welt
Stallgrößen und Stallklima beachten.
Meine Stallanlage besteht aus 81 Einzelställen, dabei verzichte ich auf Rostenhaltung und
lasse die Tiere in den Kotwannen laufen.Die Buchtengröße bei dieser Mittelrasse sollte 80
x80 cm nicht unterschreiten, da sich bekanntlich jedes Tier bei mehr Platz deutlich besser
entwickelt.Außerdem kommt hinzu, wenn Jungtiere dazu kommen, sollte hier genügend
Raum vorhanden sein. Um einwandfreie Luft in meiner Stallanlage zu gewährleisten, habe
ich eine Entlüftungsanlage, die bei inanspruchnahme kaum merken läßt, das Tiere im Raum
sind.Die Stallanlage gesamt hat eine Grundfläche von 8.50m x 7m. Die Buchten sind von
der Firma Altmann mit denen ich seit Jahren mehr als zufrieden bin.
Bereits nach 4-6 Wochen sehen die Kleinen der Mutter schon deutlich ähnlich
Größe und Gewicht.
Bekanntlich gibt es hier zwischen 3751 und 4500 gr. die volle Punktzahl, allerdings ist
natürlich darauf zu achten, das sich der Größenrahmen nicht unbedingt im unteren Bereich
abspielt.Zum einen sind damit natürlich spät geborene Tiere für die Schauen fast nicht
mehr brauchbar, zum anderen ist es schon lästig wenn man immer bedenken muß, sollte
die Schauanreise länger dauern, hoffentlich haben die Tiere nicht zuviel Gewicht verloren.
Hier ist man natürlich mit Tieren die 4,2 - 4,5 kg wiegen auf der sicheren Seite.Zuchttiere
dürfen das Gewicht gern auch überschreiten, so handhabe ich es zumindest in meiner
Zucht seit 23 Jahren.
Dieses kann man sehr gut in Zuchtbüchern festhalten, da die Entwicklung bei allen Tiere
unterschiedlich
ist
und
dieses
dokumentiert
werden
sollte.Nur
Tiere
die
"durchmarschieren" ohne zu kränkeln, werden dieses zum größten Teil weitergeben.
Ein
Vielversprechendes Jungtier, jedoch noch im „Babyhaar“
Köperform und Bau.
In dieser Position werden keine Kompromisse gemacht! Tiere die Im Typ nicht passen,
werden bei mir nicht eingesetzt. Hierbei spielt die Zeichnung teilweise überhaupt keine
Rolle. Die Zeiten der eckigen Hinterpartien sind in den meisten Zuchten vorbei, allerdings
ist dieses nicht alles.
Ein guter Stand mit einem dazugehörigen anständigen Auftritt , bei einem Rammler
kräftige Vorderläufe und eine gewisse Körperbreite gehören schon dazu. Auch stört mich
bei den Häsinnen eine kleine Wamme lange nicht so, als wenn das Tier keinen Stand zeigt
oder eckig wie ein Ziegenbock ist. Auch bei Verpaarungen von zu leichten mit zu schweren
Tieren herrscht teilweise die Meinung das dieses eine Ausgleichspaarung ist.Ich habe
dieses anders festgestellt, zu leicht mit zu schweren Tiere verpaart, gibt zu leicht und zu
schwer! Ein Tier muß ein "schönes Gesicht " haben, eben ein Typ sein, dann schaue ich
schon einmal über andere Kleinigkeiten hinweg. Es gibt im Stall doch kaum etwas
schöneres als wenn mich abends beim füttern klasse Typen aus den Buchten ansehen,
wenn diese dann auf den Schauen erkannt werden ist alles gut.
Position 3 .
Hier Punktabzüge vorzunehmen mit der Begründung Haarung halte ich für völlig falsch.Ein
gutes Fell ist auch im Haarugszustand klar zu erkennen.Natürlich gibt es auch Tiere die so
stark in Haarung sind, so das sie eigentlich gar nicht bewertet werden können.
Ich persönlich mag die Felle mit diesen lang überstehenden Grannen überhaupt
nicht.Demzufolge setze ich solche Tiere überhaupt nicht ein. Hier mache ich wenn
überhaupt nur mal bei einer Häsin eine Ausnahme, die Rammler sind in dieser Position
tadellos!
Bei nicht so langen Grannen, kommt auch das Zeichnungsbild besser heraus und die Farbe
tritt kräftig in Erscheinung. Tiere mit wenig Dichte sind oft auch an den Laufsohlen schwach
behaart, was dann natürlich auch wieder andere Schwierigkeiten mit sich bringt.
Allerdings achte ich darauf, das die Tiere auch noch Felle haben, die durchhaaren können,
was nützt mir das dichteste Fell, wenn auf Grund dessen das Tiere das ganze Jahr nicht
aus der Haarung kommt.
Die Kopfzeichnung ,eine lösbare Aufgabe.
Hier kann man natürlich durch züchterische Arbeit Kopfzeichnungen wirklich festigen.Diese
Position ist wirklich durch Fleiß beeinflußbar. Es ist nicht entscheidend ob der Backenpunkt
oval oder rund ist, es ist uninteressant ob die Augenringe 100% tig gleich sind, auch geht
die Welt nicht unter wenn sich vor dem Ohrenansatz ein kleiner Spritzer befindet.
Viel schlimmer ist es wenn hier Tiere mit Flammen (auch genannt Spiegel), ohne deutlich
erkennbaren Dorn oder einseitiger Unterkiefereinfassung sitzen. Dieses wohlgemeint
bezogen auf die Zucht.Hin und wieder ließt man, einseitige Unterkiefereinfassung, 13,5
Pkt!!! Hierbei handelt es sich um einen leichten Fehler, hierfür so einen krassen Punktabzug
vorzunehmen halte ich für übertrieben. Haben wir doch bei allen Zeichnungstieren in dieser
Position unendliche einzelne Punkte die alle mit in die Bewertung der Kopfzeichnung
einfließen sollten. Wenn ein leichter Fehler an der Kopfzeichnung ist, ziehe ich dafür 0,5
Pkt ab, fertig! Wenn es sich natürlich um mehrere fehlerhafte Abweichungen handelt, sollte
man hier auch ruhig mal die Bandbreite der Punkte nutzen um die guten von den nicht so
guten zu trennen.Es gibt allerdings keine ungleichmaßige Unterkiefereinfassung, auch
keine zu schmale oder zu breite! Der Standard sagt klar aus, eingefaßt! Dieses ist gerade
durch manch gelbe Unterkiefereinfassung nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen,
was die Vergangenheit gezeigt hat.
Position 5.
Die Rumpfzeichnung ist sehr sehr schwer beeinflußbar, da bei den Rheinischen Schecken
die zweifarbigkeit der Zeichnungsfarbe hinzu kommt. Schon oft lag ein Top Tier im Nest,
als dann nach einigen Tagen die gelbe Zeichnungsfarbe hinzu kam, habe ich es an einen
Halter abgeben können.
Allerdings wenn ich meine Tiere über Jahre aufmerksam beobachte, Zuchtbuch führe und
hier mit gesunden Menschenverstand und Fingerspitzengefühl heran gehe, weiß ich zum
größten Teil, welches Tier welchen Farbanteil wie vererbt.Selbstverständlich ist dieses nicht
zu 100% anzuwenden, allerdings wenn man bei seinen Tieren bleibt und nicht immer durch
Fremdeinpaarungen alles durcheinander bringt, ausgenommen man paart ein Tiere aus
einem gefestigten und "gewachsenen" Stamm ein ,wird man auch in dieser Position seinem
Ziel näher kommen. Der Aalstrich bereitet kaum Schwierigkeiten, hier sind Ausläufer oder
auch verjüngungen im Nackenbereich wohl die Fehlerquellen. Man spricht ja immer von 57 Zeichnungspunkten, ich bin der Meinung das auch 4 und 4, oder 10 und 10 gut aussehen
können. Hier kommt es darauf an, wie sie verteilt sind und wenn diese nicht 10x15 cm
groß sind, kann ein Tier mit mehr Zeichnungspunkten durchaus nett aussehen. Diese
sogenannten ungleichen Seiten, es gibt keine gleichen Seiten!! Natürlich bei auf der einen
Seite 3 under anderen 12 Punkte, sind die Seiten ungleich, das ist doch völlig klar. Auch 7
und 8 Punkte sind rechnerisch ungleich, hier zähle ich aber nicht, sondern lasse das
Gesamtbild auf mich einwirken um dann zu einem Ergebnis zu kommen. Wer schon einmal
Zeichnungstiere gezüchtet hat weiß, wieviel Tiere mit 7 Punkten auf jeder Seite geboren
werden! Bei den Rheinischen Schecken kommt ja noch hinzu, wenn das Jungtier bei der
Geburt auf jeder Seite einen schwarzen Punkt hat, wäre es ja nb, jetzt kommen auf jeder
Seite 6 gelbe gut angeordnet hinzu, jetzt ist die Seitenzeichnung zwar perfekt, allerdings
hat man jetzt farblich ein Problem.Deshalb sind für mich auch alle dreifarbigen Tiere vom
Schwierigkeitsgrad ganz oben anzusiedeln.
Die Position 6, Farbe
Die Intensivität der Farbe ist natürlich sehr wichtig. Die Zeiten der verblassten Gelbtöne
sind auch fast überall vorbei. Man sollte nur beachten, das natürlich an den kurz behaarten
Körperstellen die Farbe gelb nicht so intensiv wirkt , hier speziell im Bereich der
Unterkiefereinfassung und auch in den Ohrenrändern. Bekannt ist es ja, das alle
Zeichnungsmerkmale zweifarbig sein müssen, ausgenommen die Backenpunkte. Für mich
persönlich ist es überhaupt nicht entscheidend ob z.B. die Seitenzeichnung farblich anteilig
gestaltet ist, viel wichtiger ist es, die blassen verschwommenen Farben auszusortieren und
vor allem die nicht gedeckten Blumenoberseiten hier mal klar herauszustellen. Tiere mit
diesen Fehlern haben in der Zucht nichts zu suchen, wer diese ausstellt muß mit
Punktabzügen rechnen, da ist mit doch ein Tier mit einer gedeckten Blumenoberseite und
satten Farben, gleich wie sie aufgeteilt sind 100 mal lieber.
Im allgemeinen ist die Rheinische Schecke ein leistungsstarkes wunderschönes Kaninchen
für die es eine Leichtigkeit ist, Würfe von 7-9 Jungtiere aufzuziehen.Jeder der sich intensiv
mit dieser Rasse auseinandersetzt wird feststellen, das der Reiz diese anspruchsvollen
Tiere zu züchten einen kaum mehr los läßt.Man muß sich natürlich darüber im klaren sein,
das die Zucht kein Selbstläufer ist, sondern Arbeit ,Zeit und vor allem Gefühl und Auge
erfordert. Dieses ist aber in jeder Rasse notwendig wenn man mit Herzblut dabei ist und
Freude an erstklassigen Tieren hat.
Jens Jadischke
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