Gesundheitsamt Region Kassel Aufklärung zur Schutzimpfung gegen Hepatitis A und B Hepatitis A Bei der Hepatitis A handelt es sich um eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis-A-Virus (HAV) ausgelöst wird. Dieses Virus wird meist durch infizierte Lebensmittel, Wasser oder Schmierinfektionen übertragen. Hepatitis A kommt vor allem in warmen Ländern (tropische und subtropische Gebiete) und in Ländern mit schlechten Lebens- und Hygieneverhältnissen vor. Besonders gefährdet sind Reisende aus Industrieländern in entsprechende Gebiete, weil nur wenige einen natürlichen Immunschutz besitzen. Bei Kindern verläuft die Erkrankung häufig unerkannt; trotzdem können sie andere Personen infizieren. Erwachsene erkranken in der Regel schwerer. Die Erkrankung beginnt ca. vier bis acht Wochen nach der Infektion mit untypischen Krankheitszeichen wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit. Dann kommt es zur Gelbsucht mit Gelbfärbung der Haut und der Bindehäute, dunkel gefärbtem Urin und hellem Stuhlgang sowie zu einer Vergrößerung von Leber und Milz. Der größte Teil der Erkrankungen heilt nach ein bis zwei Monaten folgenlos aus, jedoch ist in dieser Zeit, vor allem bei Erwachsenen, ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl vorhanden. Etwa ein Prozent der Patienten erleidet bleibende Schäden (z. B. Leberveränderungen). Tödliche Verläufe sind sehr selten. Eine wirksame Behandlung der Hepatitis A gibt es nicht. Impfung Der Hepatitis-A-Impfstoff wird aus abgetöteten Viren hergestellt, die auf Zellkulturen gezüchtet werden. Eine Übertragung von ansteckenden Krankheiten durch die Impfung ist daher nicht möglich. Die Impfung gegen Hepatitis A und B besteht aus drei Injektionen im Abstand 0, 4 Wochen und 6 Monate. Danach kann der Impferfolg durch eine Blutuntersuchung kontrolliert werden. Nebenwirkungen Prinzipiell können bei jeder Impfung zum Teil schwerwiegende Nebenwirkungen und Komplikationen auftreten. Tatsächlich sind diese jedoch sehr selten. Zu diesen seltenen Ereignissen zählen unter anderem vorübergehende Schmerzen, Rötung, Schwellung und Verhärtungen an der Injektionsstelle. Es kann zu allgemeinen unerwünschten Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Unwohlsein, Abgeschlagenheit oder Müdigkeit, Übelkeit, Fieber und Appetitverlust kommen. Sehr wenige Menschen bemerken in den Tagen nach der Impfung grippeähnliche Symptome oder gastrointestinale Störungen, wie Bauchschmerzen oder Erbrechen. In Einzelfällen kann es auch zu Erhöhungen der Leberenzyme im Blut, Entzündungen 5321.53.0113 der Nerven und Kribbeln an den Extremitäten kommen. Extrem selten kommt es zu allergischen Reaktionen wie Hautausschlag, Hautjucken, Nesselsucht, Schwellung der Schleimhäute bis hin zum Schock, entzündliche Hautrötung, Blutunterdruck oder Ohnmacht. Sehr selten kann es zu folgenden neurologischen Symptomen kommen: aufsteigende Lähmungen bis zur Atemlähmung, Autoimmunerkrankungen oder Blutbildveränderungen. Wer sollte geimpft werden? • Reisende in Länder mit schlechten hygienischen Bedingungen (besonders südliche Länder) • Personen mit einem erhöhten beruflichen Risiko, z. B. Mitarbeiter in Kindergärten, Tagesstätten, Grundschulen oder psychiatrischen und Behinderteneinrichtungen sowie Kanal- und Klärwerksarbeiter • Personen, die mit der Herstellung und der Verteilung von Lebensmitteln beschäftigt sind • Angehörige von Entwicklungsdiensten, Schutz- und Streitkräften bei Einsätzen in Endemiegebieten • Drogenabhängige und deren Betreuer • Hämophile Patienten • Homosexuell aktive Männer • Personen mit einer chronischen Erkrankung der Leber sowie • Kontaktpersonen von Hepatitis-A-Erkrankten Bei Impfung nach Kontakt mit einer ansteckungsfähigen Person ist gleichzeitig eine passive Immunisierung mit Hepatitis-A-Immunglobulin erforderlich. Wer sollte nicht geimpft werden? Nicht geimpft werden sollten Personen, die an einem akuten, fieberhaften Infekt erkrankt sind und Rekonvaleszente, Personen mit schwerwiegenden Komplikationen nach einer früheren Impfung sowie Patienten mit einer Allergie gegen den Impfstoff oder Bestandteile davon. Schwangerschaft Es ist nicht nachgewiesen, dass ein Impfstoff gegen Hepatitis A ein besonderes Risiko für schwangere Frauen oder für das Ungeborene darstellt. Um jedoch sicher zu gehen, sollten Schwangere nicht geimpft werden. Verhalten nach der Impfung Wir halten es für erforderlich, dass Sie sich nach der Impfung wegen möglicher Kreislauf- oder Überempfindlichkeitsreaktionen noch für ca. 1/4 Stunde im Wartezimmer aufhalten. In der Woche nach der Impfung sollten Sie ungewohnte Anstrengungen vermeiden. Eine Blutspende kann erst nach zwei Tagen erfolgen. Sollten Sie noch weitere Fragen zur Impfung und zu möglichen Nebenwirkungen und Komplikationen haben, fragen Sie bitte die Ärztin oder den Arzt. Hepatitis B Bei der Hepatitis B handelt es sich um eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis-B-Virus ausgelöst wird. Dieses Virus wird vor allem durch Körpersekret (z. B. beim Geschlechtsverkehr) und Blut infizierter Personen übertragen. Hepatitis B tritt weltweit auf. In Mitteleuropa sind ca. 0,5 % - 1 %, in den Subtropen und Tropen (v. a. in Asien) 5 % - 20 % der Bevölkerung infiziert. Bestimmte Berufs- und Bevölkerungsgruppen sind auch bei uns stärker gefährdet. Die Übertragung kann zum Beispiel stattfinden durch • • • • • • • • ungeschützten Geschlechtsverkehr Piercings, Tätowierungen mit unsterilen Instrumenten sehr enge soziale Kontakte Bluttransfusionen und Blutprodukte Dialyse medizinische Behandlung mit unsterilen Instrumenten Ansteckung des Fötus durch die Mutter Spritzentausch bei Heroinabhängigen. Die Erkrankung beginnt etwa zwei bis sechs Monate nach der Infektion mit zuerst untypischen Krankheitszeichen wie z. B. Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen. Im typischen Verlauf kommt es dann zu einer Gelbsucht, zu dunkel gefärbtem Urin und hellem Stuhlgang sowie zu einer Vergrößerung der Leber und gelegentlich auch der Milz. Etwa 1 % der Erkrankungen verläuft hochakut und endet meist tödlich. Bei ca. 10 % verläuft die Krankheit chronisch; in etwa 1/3 dieser Fälle entwickelt sich eine lebensgefährdende Leberzirrhose. Personen mit Hepatitis-B-Infektion haben ein erheblich höheres Risiko, an Leberkrebs zu erkranken. Eine spezifische Therapie der Hepatitis B gibt es nicht. Einen guten vorbeugenden Schutz verleiht in 95 % die Impfung gegen Hepatitis B. Impfung Der Hepatitis-B-Impfstoff wird aus Teilen der Virushülle hergestellt, die gentechnisch mit Hilfe von Hefezellen produziert werden. Die Impfung gegen Hepatitis A und B besteht aus drei Injektionen im Abstand 0, 4 Wochen und 6 Monate. Danach kann der Impferfolg durch eine Blutuntersuchung kontrolliert werden. Nebenwirkungen Prinzipiell können bei jeder Impfung zum Teil schwerwiegende Nebenwirkungen und Komplikationen auftreten, tatsächlich sind diese jedoch sehr selten. Zu diesen seltenen Ereignissen zählen unter anderem örtliche Reaktionen an der Impfstelle wie Schmerzen oder Taubheit, Juckreiz, Rötung und Schwellungen. Allgemeinreaktionen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Fieber, Schwindel, Muskel- und Gelenkschmerzen, niedriger Blutdruck, Magen- und Darmsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen oder Anstieg der Leberenzyme, allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Nesselsucht, Schwellungen, Bronchospasmus, anaphylaktische Reaktionen bis hin zum Schock, vorübergehender Blutplättchenmangel mit vereinzelten Blutungen oder Blutergüssen. Sehr selten kann es zu folgenden neurologischen Symptomen kommen: periphere Nervenentzündung, Sehnervenentzündung, Entzündung des Rückenmarkes, Encephalitis, entmyelinisierende Krankheiten des zentralen Nervensystems mit der möglichen Folge von Lähmungen. Wenn Sie Nebenwirkungen beobachten, sollten Sie dies dem Arzt mitteilen. Wer sollte geimpft werden? • • • • • • • • • Ab dem dritten Lebensmonat sollten alle Säuglinge und Kleinkinder vom Kinderarzt geimpft werden Neugeborene von Hepatitis-B-positiven Müttern sollten direkt nach der Geburt geimpft werden. Jugendliche, die noch nicht geimpft wurden, sollten eine Grundimmunisierung erhalten Dialysepatienten sowie Patienten, denen häufig Blut oder Blutbestandteile übertragen werden alle Personen, die in medizinischen oder zahnmedizinischen Einrichtungen arbeiten sowie Personen, die ein sonstiges Infektionsrisiko durch Blutkontakte haben (z. B. Polizisten) Familienangehörige und andere Kontaktpersonen von Hepatitis-B-Infizierten Reisende in Gebiete, in denen die Hepatitis B gehäuft auftritt, wenn ein enger Kontakt zur einheimischen Bevölkerung zu erwarten ist Personen mit häufigem Intimpartnerwechsel Drogensüchtige Wer sollte nicht geimpft werden? Nicht geimpft werden sollten Personen, die an einem akuten, fieberhaften Infekt erkrankt sind und Rekonvaleszente, Personen mit schwerwiegenden Komplikationen nach einer früheren Impfung sowie Patienten mit einer Allergie gegen den Impfstoff oder Bestandteile davon. Schwangerschaft Es ist nicht nachgewiesen, dass ein Impfstoff gegen Hepatitis B ein besonderes Risiko für schwangere Frauen oder für das Ungeborene darstellt. Um jedoch sicher zu gehen, sollten Schwangere nicht geimpft werden. Verhalten nach der Impfung Wir halten es für erforderlich, dass Sie sich nach der Impfung wegen möglicher Kreislauf- oder Überempfindlichkeitsreaktionen noch für ca. 1/4 Stunde im Wartezimmer aufhalten. In der Woche nach der Impfung sollten Sie ungewohnte Anstrengungen vermeiden. Eine Blutspende kann erst nach zwei Tagen erfolgen. Sollten Sie noch weitere Fragen zur Impfung und zu möglichen Nebenwirkungen und Komplikationen haben, fragen Sie bitte die Ärztin oder den Arzt. Sie erreichen die Impfstelle: Gesundheitsamt Region Kassel Wilhelmshöher Allee 19 - 21 34117 Kassel Tel.: (05 61) 10 03-19 60