4 Sportmotorik

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1. Sportmotorik – Definitionen
Universität Wien - WS 2004/05
Sportmotorik
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Hermann Schwameder
Prof. Hermann Schwameder, WS 04/05
Sportmotorik
Beinhaltet alle organismischen Teilsysteme und
Teilprozesse, die sportliche Bewegungen des
Menschen auslösen und kontrollieren
1. Sportmotorik – Definitionen
1. Sportmotorik – Definitionen
Motorische Kontrolle
Koordination
Bezieht sich auf die Aufgabe der oben
genannten Teilsysteme und –prozesse, die
Freiheitsgrade des menschlichen Körpers zu
kontrollieren
Harmonisches Zusammenwirken der
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Teilsysteme und –prozesse auf der
Prof. Hermann Schwameder, WS 04/05
Prof. Hermann Schwameder, WS 04/05
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ƒ Muskelkontraktionen (intermuskuläre Koordination)
ƒ motorische Einheiten eines Muskels
(intramuskuläre Koordination)
2. Physiologische und psychomotor. Grundlagen
2.1. Sensorische Systeme
ƒ Sensorische Systeme
ƒ Funktionen
ƒ Effektorische Systeme
ƒ Reflexe
Prof. Hermann Schwameder, WS 04/05
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ƒ Teilbewegungen
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ƒ Zentralnervale Strukturen
und Verarbeitungsprozesse
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Ebene von
ƒ Aufnahme von
körperäußeren und
körperinneren Prozessen
sowie Relationen des
Körpers zur Umwelt
ƒ Verarbeitung in
unterschiedlichen Instanzen
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2.1. Sensorische Systeme
2.1. Sensorische Systeme
ƒ Sensorik
ƒ Sensorik – mehrere Ebenen
ƒ Bewusster Zugriff
(kortikale Ebene)
Prof. Hermann Schwameder, WS 04/05
Prof. Hermann Schwameder, WS 04/05
ƒ Bezugspunkt für die
Planung und Vorbereitung
einer Bewegung
ƒ Kontrollfunktion während
der Bewegungsausführung
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ƒ Unbewusster
(automatisierter) Zugriff
(subcortikale bzw. cerebelläre
Ebene)
ƒ Motorische Eigen- und
Fremdreflexe
(Rückenmarksebene)
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2.1. Sensorische Systeme
2.1.1. Visuelles System
Für die Sportmotorik wichtige
sensorische Systeme
ƒ Sinnesorgan des visuellen
Systems ist das Auge
ƒ Visuelles System
ƒ 120 Millionen Stäbchen
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ƒ Vestibuläres System
ƒ Propriozeptives System
(Stellung und Bewegung von Körperteilen, Kräfte, …)
ƒ Kineästhetisches System
(Druck, Vibration, …)
ƒ Nozizeptives System (Schmerzrezeptoren)
Prof. Hermann Schwameder, WS 04/05
Prof. Hermann Schwameder, WS 04/05
ƒ Akustisches System
Olivier & Rockmann, 2003
modif. nach Eysel, 1993
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2.1.2. Akustisches System
2.1.3. Vestibuläres System
ƒ Das Hörorgan (Cochlea) liegt im Mittelund Innenohrbereich
ƒ Vestibularapparat
ƒ 3 Bogengangorgane, 2 Maculaorgane
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ƒ Die Afferenzen zum Großhirn laufen auf
sehr kurzem Weg über den Hörnerv
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ƒ 6 Millionen Zäpfchen
Olivier & Rockmann, 2003
modif. nach Zenner, 1993
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Olivier & Rockmann, 2003
modif. nach Zenner, 1993
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2.1.4. Propriozeptives System
2.1.4. Propriozeptives System
ƒ Propriozeption
ƒ Funktionen
ƒ Bereitstellung von Informationen über Kräfte,
Spannungen, Kontraktionsgeschwindigkeiten,
Gelenkstellungen usw.
ƒ Muskelempfindungen
ƒ Gelenksempfindungen
ƒ Muskellängensystem
(Intrafusale Muskelfasern, Muskelspindeln)
ƒ Golgi-Sehnenrezeptoren
ƒ Mechanorezeptoren der Gelenke
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Prof. Hermann Schwameder, WS 04/05
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ƒ Sehnenempfindungen
ƒ Aktive Entspannung in den Arbeitspausen der
Muskulatur
2.1.6. Nozizeptives System
ƒ Empfindungen der
Körperoberfläche (Haut)
ƒ Schmerzrezeptoren
ƒ Hautoberfläche
ƒ Golgi-Mazzoni-Körperchen
ƒ Vater-Pacinische
Lamellenkörperchen
ƒ Krausesche Endkolben
ƒ Ruffini-Körperchen
ƒ Merkelsche Tastzellen
ƒ Haarfollikel
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ƒ Knochen
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ƒ Begrenzung der Kontraktionsgeschwindigkeit
2.1.5. Kinästhetisches System
ƒ Freie Nervenendigungen
ƒ Muskeln
ƒ Sehnen
ƒ Gelenke
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2.1. Sensorisches System
2.2. ZNS und Verarbeitungsprozesse
ƒ Rezeptorsystem und
Latenzzeiten
bei motorischen Reaktionen
ƒ Zentralnervensystem (ZNS)
ƒ Gehirn
ƒ Rückenmark
ƒ Akustische Reize: ca. 100 – 180 ms
ƒ Kinästhetische Reize: ca. 90 – 150 ms
ƒ Propriozeptive Reize: ca. 50 – 80 ms
ƒ Vestibuläre Reize: < 100 ms
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ƒ Optische Reize: ca. 150 – 250 ms
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ƒ Begrenzung der Kraftentwicklung
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ƒ Meissner-Tastkörperchen
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ƒ Voreinstellung von Spannungsendzuständen
(stiffness) über die Muskelspindeln zur Realisierung
zentralnervaler motorischer Programme
ƒ Physiologische Träger der
Verarbeitung von Informationen
aus den Sinnesorganen
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2.2. ZNS und Verarbeitungsprozesse
2.2. ZNS und Verarbeitungsprozesse
ƒ Gehirn
ƒ Motorische Repräsentation (Homunculus)
ƒ Großhirnrinde (Cortex)
ƒ Basalganglien
ƒ Kleinhirn
ƒ Brücke
ƒ Verlängertes Mark
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ƒ Mittelhirn
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2.3. Effektorische Systeme
2.3.1. Muskelkontraktion
ƒ Funktionen
ƒ Bewegungen starten
ƒ Körperbewegungen entstehen
durch Muskelverkürzungen
(Kontraktionen)
ƒ Bewegungen ausführen
ƒ Aufbau des Muskels
ƒ Bewegungsausführungen
überwachen
ƒ Bewegungsergebnis bewerten
ƒ Ausführungsvorschriften der
Prozesse speichern
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ƒ Zwischenhirn
ƒ Myofibrille
ƒ Sarkomer
ƒ Myosin, Aktin
Olivier & Rockmann, 2003
modif. nach Matthews, 1972
2.3.1. Muskelkontraktion
2.3.1. Muskelkontraktion
ƒ Motorische Einheit
ƒ Kontraktionskraft
ƒ Sämtliche von ihm versorgte
Muskelfasern
ƒ Zahl der versorgten
Muskelfasern liegt zwischen
10 und mehreren Tausend, je
nach Größe und Funktion des
Muskels
ƒ Frequenzierung
ƒ Entladung eines Motoneurons
führt zu einer Einzelzuckung
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ƒ Muskelfaser (Muskelzelle)
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ƒ Motorneuron
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ƒ Muskel
ƒ Wiederholte Entladungen führen
zu Überlagerungen (Summation)
ƒ Rekrutierung
ƒ Muskelfasertypen
ƒ Intramuskuläre Koordination
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2.4. Reflexe
2.4. Reflexe
ƒ Willkürbewegungen haben
Handlungscharakter
ƒ Im Sport bedeutsame Reflexe
ƒ Reflexe zur Rechts-Links-Koordination
ƒ Zielgerichtet
ƒ Reflexe sind stereotype Antworten
des Nervensystems auf sensorische
Reize
ƒ Großteil der Reflexe läuft über die
Ebene des Rückenmarks
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Prof. Hermann Schwameder, WS 04/05
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ƒ Bewusste Planung und Korrektur
ƒ Gehen und Laufen, gekreuzte
Streckreflexe
ƒ Steuerfunktion des Kopfes
ƒ Halsreflexe steuern den Muskeltonus
ƒ Zurücknehmen des Kopfes bewirkt
Körperspannung und –streckung
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2.4. Reflexe
ƒ Unerwünschte Wirkungen von
Schutzreflexen
ƒ Einknicken der Hüfte bei nach hinten
gerichteten Bewegungen
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ƒ Abfaller rückwärts im Wasserspringen
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ƒ Lidschlussreflex
ƒ Schießsport
ƒ Torwarte im Hand- und Fußball
ƒ Block im Volleyball
ƒ Halsstellreflex
ƒ Kopf an die Brust beim Rückwärtssalto
ƒ Kopf in den Nacken beim Kopfsprung
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