NoRSK GEOLOGISK TIDSSKRIFT UTGIT AV NORSK GEOLOGISK FORENING MED STATSBIDRAG SAMT MED BIDRAG FRA NANSEN­ FONDET OG SULITELMAFONDET HEFTE 2 BIND IX. Side OLAF ANTON BROCH: Ein Suprakrustaler Gneiskomplex auf der Halbinsel Nesodden bei Oslo (mit 9 Textflguren, 16 Tafeln u. l Karte) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 OSLO 1926 A. W. BRØGGERS BOKTRYKKER l A/5 Av Nor sk geologisk tidssk rift er utkommet: Bind l. 1905-1909. Pris 8 kroner. In n h o l d: Hans Reusch: En eiendommelighed ved Skandinaviens hovedvandskille. English Summary. }. H. L. Vogt: O ber anchi-eutektische und anchimonomineralische Eruptivgesteine. Johan Kiær: Kalstadkalken. English Summary. }. Rekstad: . Et profil fra de løse masser ved Fredrikshald. English Summary. }. H. L. Vogt: Ober die schriige Senkung_ und die spiitere schriige Hebung des Landes im nordlichen Norwegen. /. H. L. Vogt: O ber die lokale Glaciation an den Lofoteninseln am Schlusse der Eiszeit. }. Rekstad: Iagttagelser over landets hævning siden istiden på øerne i Bokn­ fjord. English Summary. Th. Vogt: Schwerspat aus norwegischen Vorkommen. K. O. Bjørlykke: Et par nye fossilfund. Adolf Hoel: Geologiske iagttagelser på Spits. A. W. Brøgger: Et fund av en bergenekspedisjonene 1906 og 1907. English Summary. benpil med flintegger fra yngre stenalder. K. O. Bjørlykke og}. Schetelig: Norsk geolo­ gisk forenings historie og virksomhet til utgangen av 1909. Bind Il. 1910-1913. Pris 12 kroner. I n n h o l d: K. O. Bjørlykke: Fjellproblemets stilling .i. Norge og Sverige ved utgangen av 1909. English.. Summary. Olaf Holtedahl: Uber einige norwegische Oleniden. Thorolf Vogt: Uber Petalit von Elba. W. Werenskiold: Om iserosjon. English Summary. K. O. Bjørlykke: En hardpandannelse i Norge - i arid klima. English Summary. Olaf Holtedahl: Hennungsbygdens alunskiferfelt. Deutsches Resume. P. A. Øyen: Nogen bemerkninger om raperioden i Norge. English Summary. H. Reusch: Et par skuringsfenomener. }. Schetelig: Mineralogische Studien I . / . Schetelig: Hitteren o g Smølen. } . H . L . Vogt: O m t o endemorenetrin i det nord­ H. Reusch: lige Norge samt om endemorenenes størrelse og betydning for opdemning. Terrengets former ved Hols kirke i Hallingdal. Mindre meddelelser. Norsk geologisk forenings virksomhet 1910-1912. Literatur 1911-1912. Bind Ill. 1914-1915. Pris 8 kroner. I n n h o l d: }. H. L. Vogt: Preglaciale dalløp i Trøndelagen. Deutsches Resume. K.O. Bjørlykke: Havler og morene. English Summary. C. W. Carstens: Teoretiske betraktninger over krystallisasjonsrekkefølgen i et kismagma. }. P. Ravn og Th. Vogt: Om en blokk av neocom fra Havø i Vesterålen. Deutsches Resume. }. Bråstad: Discinella Holsti-faunaen ved Bråstadelven nord for Gjøvik. English Summary. /. Schetelig: Skapolit fra sydnorske pegmatitganger. English Summary. G. Holmsen: Om sporene efter en lokal bredannelse yngre enn storbreens avsmeltningsperiode i den skandinaviske halvøs bresjøområde. }. Rekstad: Om strandlinjer og strandlinje­ dannelse. English Summary. H. Reusch: Vieskaret i Førde i Søndfjord. English Summary. Mindre meddelelser. Norsk geologisk forenings virksomhet 1913-1914. Literatur 1913-1914. Bind IV. 1916-1917. Pris 8 kroner. I n n h o Id: John Oxaal: Huler av Grønlitypen. Gunnar Holmsen: Om strand­ linjenes fald omkring gabbroområder. English Summary. Hans Reusch: Morene over laget grus ved Bergen. English Summary. Gunnar Holmsen: Forskyvninger i snelinjens hø ide under avsmeltningsperioden. English Summary. D. Danielsen: De gamle havmerkene i Brufjellet ved Åensire. Th. Vogt: Om recente og gamle strand­ linjer i fast fjell. English Summary. Th. Vogt: Kupfervitriol und Gips von Løkken C. Bugge: Kort oversikt over de sølvførende ganger på Kongs­ Grube in Meldalen. berg. }. Schetelig: Vismutblyglans fra Skjoldevik pr. Haugesund. }. H. L. Vogt: Die Sulfid-Silikatschmelzlosungen. }. Schetelig: Høgbomit i norsk jernmalm. Mindre meddelelser. Norsk geologisk forenings virksomhet 1915-1916. Literatur 1915-1916. Bind V. 1918-1919. Pris 15 kroner. In n h o l d: C. W. Carstens: Norske peridotiter l-Ir. E. A. Stensio: Notes on some Fish Remains collected at Hornsund by the Norwegian Spitzbergen Expedition in 1917. Olaf Holtedahl: Notes on the Ordovician Fossils from Bear Island collected during the Swedish Expeditions of 1898 and 1899. H. Reusch: En asbestforekomst i Vanylven. W. Werenskiold: Eksplosjonsrør ved Lysaker. Olaf Holtedahl: On the EIN SUPRAKRUSTALER GNEISKOMPLEX AUF DER HALBINSEL NESODDEN BEI OSLO MIT 16 TAFELN UND EINER KARTE VON OLAF ANTON BROCH Vorwort. N achfolgend wird die deutsche, nur wenig umgearbeitete Ausgabe einer Abhandlung veröffentlicht, welche der mathematisch­ naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität in Oslo zur Er­ langung der Würde eines "cand. real. " 's vorgelegt wurde. Ich möchte an dieser Stelle meinen zwei Lehrern, den Universitätsprofessoren jAKOB ScHETELIG und V. M. GoLDSCHMIDT, meinen herzlichsten Dank aussprechen für das liebenswürdige Entgegenkommen, welches sie mir stets während meiner Arbeit, die im Mineralogischen Institut und Mineralogisch­ Geologischen Museum der Universität ausgeführt wurde, er­ wiesen haben. Den Namen des Professors j AtOB ScHETEUG, Direktor des Geologischen Museums, will ich um so mehr speziell her­ vorheben, weil der Umfang seiner Hilfe in keiner Weise aus Herren der Abhandlung hervorgehen wird. - Auf seine Veranlassung wurde die Arbeit aufgenommen (vgl. " Einleitung''), und die Ergebnisse sind mit ihm stets eingehend diskuttiert worden. Seine wertvollen Anweisungen gingen immer darauf hinaus, mir der, geeigneten Weg der Forschung zu zeigen, ohne mich "der Freude der Entdeckung" zu berauben. Auch Professor Dr. V. M. GoLDSCHMIDT, Direktor des Mineralogischen Instituts, hat aber immer das regste Interesse für die Arbeit gezeigt, was schon öfters aus der Abhandlung selbst hervorgehen wird. -- Als Lehrer der Mineralogie und Petrographie der Universität hat er mich früher, und auch während der Ausführung dieser Arbeit, in die petrographischen Arbeitsmethoden eingeführt. Norsk Geol. Tidsskr. IX. 6 OLAF ANTON BROCH 82 Im Museum und im Institut habe ich Arbeitsplatz und die besten Arbeitsbedingungen g e funden. Alle Appar a te standen immer zu meiner Verfügung, Instrumente sind auf meine Ver­ anlassung neu eingekauft worden, etwa 300 Dün m : c h li �e sind vom Präparanten der Universität angefertigt worden, photo­ graphische Aufnahmen sind im Museum dargestellt etc. etc. Den beiden Herren Direktoren sage ich dafür meinen besten Dank. Weiter bin ich den im Museum und Institut angestellten Damen und Herren in verschiedener Weise zu größtem Dank verpflichtet. Speziell möchte ich Chemikerin, Frl. HELGA HouGEN für Hilfe und Unterricht bei der Ausführung der Gesteinsanalysen danken. Bei der Feldarbeit sind mir die topographischen Karten, die mir die Herren Ingenieur SrowNER-SVENDSEN und Land­ messer GR0NDAHL freundliehst überlassen haben, zu großem Nutzen gewesen. Reihe von Die genannten Herren, Einwohnern Nesoddens haben sowie eine ganze mich durch ihr immer freundliches Entgegenkommen sehr verpflichtet. Das Durchsehen des deutschen Manuskriptes wurde von meinem Freund, Herrn Dr. B. BoDDING WIGER besorgt. Daß die Darstellung dieser Arbeit bunt und verwickelt ausgefallen ist, wird kaum jemand stärker fühlen als der Ver­ fasser selbst. Die hier behandelten geologischen Verhältnisse bieten aber ein so buntes und verworrenes Bild, daß eine glückliche formelle Behandlung bei einigermaßen gedrängter Darstellung kaum erreichbar ist. Oslo, Juni 1926. Olaf Anton Brach. GNEISKOMPLEX AUF 83 NESODDEN Einleitung. Nur etwa fünf Kilometer südwestlich von 0 s I o (früher K r i s t i a n i a) liegt Tangen (Nesodtangen). die n_ördlichste Spitze der schmalen Halbinsel N e s o d d e n. Diese Halbinsel wird westlich und nordwestlich vom 0 s I o f j o r d, östlich und nordöstlich vom B u n d e f jo r d begrenzt. - Die markierte Talsenkung zwischen H a l a n g s p o l l e n und B r e v i k (vgl. die Situationskarte, die der geologischen Karte beigefügt ist) bildet die natürliche, südliche Abgrenzung der Halbinsel 1. - Die Fig. I. Die Halbinsel N esodden von Oslo (N ordosten) aus gesehen. Das Vorland (etwas idealisiert) wird von suprakrustalen Gesteinen eingenommen (S. 207). Im Vordergrunde die silurischen Inseln des Bundefjords und das Silurland Oslos; im Hintergrunde die Hügel des Oslogebietes. geologische Einheit "Nesodden" entspricht somit dem Kirch­ spiel Nesodden, sowie einem Teil des Kirchspiels Frogn. Von den (spärlichen) qu a r t ä r e n Ablagerungen, den p o s t­ k a I e d o n i s c h e n G ä n g e n, - die mit den Eruptivgesteinen des Oslogebietes verknüpft sind, - und den p o s t k a I e d o­ n i s c h e n Br e c c i e n abgesehen, ist Nesodden wahrscheinlich nur aus p r ä k a m b r i s c h e n Gesteinen aufgebaut. Wie die meisten Urgebirgsgebiete Norwegens ist N es­ odden geologisch sehr unvollkommen, ja, fast gar nicht unter­ sucht worden. Im geologischen Museum der Universit ät finden sich einige Handstücke, die aus Nesodden stammen, und zwar L e p t i t I (7) S. !58. OLAF ANTON BROCH 84 (sog. "Quarzschiefer" ) und G l i m m e r s c h i e f e r, sowie einige Stufen mit D i s t h e n, St a u r o I i t h und G r a n a t. - Mehrere dieser Spezimina entstammen der Zeit des Professors KEILHAU (1834-1858) ( Disthen von Nesodden wird von ScHEERER 1 erwähnt); andere sind von Einwohnern Nesoddens in den letzten paar Dezennien zum Museum eingesandt worden. Von Zeit zu Zeit haben Studentenexkursionen nach dem Strande N esoddens stattgefunden, wobei freilich nur recht flüchtige Untersuchungen unternommen werden konnten. Professor ScHETELIG2 (vgl. das Vorwort) hat einige Re­ kognoszierungsreisen innerhalb Nesodden vorgenommen, und hat auf Grundlage seiner Beobachtungen im Felde und des im Museum vorliegenden Materials erschlossen, daß hier Gesteine wahrscheinlich s u p r a k r u s t a I e n Ursprungs vorhanden sind. Die Aufgabe des Verfassers wurde somit, die Ausbreitung dieser Gesteine festzustellen, sowie ihre Grenzen gegen den Gneisgr anit zu untersuchen, aus dem Nesodden augen­ scheinlich größtenteils besteht. Die Untersuchungen bestätigen, nach den Anschauungen des Verfassers, die Annahme des Professors ScHETELIG: daß sich in Nesodden Gesteine finden, welche auf der Erdoberfläche und gebildet sind. -- Diese Gesteine sind stark metamorphosiert, ihre ursprüngliche Natur kann nur bis zu einem gewissen Grade festgestellt werden. Sie bilden aber eine deutliche Einheit und sollen, der Auffassung ScHETELIGS gemäß, als s u p r a k r u s t a I e G e s t e i n e bezeichnet werden. Nach den bisherigen Untersuchungen existieren innerhalb Nesodden mindestens zwei kleine Gebiete solcher suprakrustalen Gesteine. - Das eine befindet sich auf der Westseite bei Spro (vgl. die Situationskarte), und wird im folgenden nur kürzlich erwähnt werden. Das andere liegt auf der Nordostseite (siehe die Karte), und bezeichnet den Gegenstand dieser Abhandlung. ­ Die Gesteine dieses Gebietes werden im folgenden zusammen­ fassend als " S u p r a k r u s t a I k o m p I e x" dem Gneisgranit und den Pegmatitgängen gegenübergestellt. 1 2 (47). (48). GNEISKOMPLEX AUF 85 NESODDEN Übersicht über die Tektonik des Gebietes. Welche die Gesteine sind, die im vorhandenen Gebiete auftreten, geht aus einem BI ick auf die Farbenerklärung der geologischen Karte hervor. Ihre Namen werden in diesem Abschnitt ohne weiteres benutzt, ihre nähere Beschreibung erfolgt in den späteren Abschnitten. Der Gneisgranit ist jü n g e r als die suprakrustalen Ge­ steine. Von der Kontaktzone sei hier nur erwähnt, daß es sich um einen typischen I n t r u s i v k o n t a k t handelt, und daß man an gewissen Stellen typischen M i g m a t i t sieht, wie er häufig aus dem skandinavischen Urgebirge beschrieben worden ist 1. Wie schon S tre i c h e n''' aus der innerhalb Topographie des meisten Stellen N bis NNW. hervorgeht, ist das Suprakrustalkomplexes an den Das Streichen des Granites ist an der Grenze gewöhnlich mit dem der suprakrustalen Gesteine konform, und ebenso mit dem der typischen Kontaktgesteine (.,Natron-Tonerde-Gesteine"'"' ''). --- Das F a I I e n ist gewöhnlich ziemlich steil, und an den meisten Stellen östlich. Im südlichen und nördlichen Teil des Gebietes weichen indessen die Verhältnisse etwas ab. Im südlichen Teil befindet sich die eigentliche Migmatitzone, die dem Ufer entlang gut aufgeschlossen ist. Das Streichen wird hier von den suprakrustalen Komponenten des Migmatites, und zwar von Ieptitischem Gneis und Glimmerschiefer''"'"'', deutlich markiert; es ist etwas veränderlich, überwiegend aber ungefähr ö s t I i c h e r Richtung. Das Fallen ist nördlich und ziemlich steil. Im Migmatit lassen sich hie und da Falten beobachten. Die Faltungsachsen fallen gegen Norden, der Abstand der Achsenebenen benachbarter (Fig. l, Tafel IV). Falten beträgt gewöhnlich ein paar Meter. Nordwärts, längs des Strandes, kommt man aus der Migmatitzone in ein Gebiet von Glimmerschiefer, leptitischem Gneis und eigentümlichen .,Veniten" hinein. - Bei diesen I * (5!1. Die Angaben über Streichen und Fallen beziehen sich, wenn nicht anderes gesagt, auf die Schiefrigkeitsfläche. ** ''** Für einige einzelne dieser Kontaktgesteine läßt sich das Streichen kaum beobachten, - sie können massenförmige Textur besitzen. Auch biotitisierte Amphibolitschollen kommen im Migmatit vor. 86 OLAF ANTON BROCH Gesteinen, und zwar wesentlich bei den Veniten kommt Fältelung vor. Die Faltungsachsen sind wie diejenigen der Faltung im Migmatit orientiert, der Abstand der Achsenebenen benachbarter Falten hat eine Größenordnung von etwa zehn Zentimetern. Ein wenig südlich von Strandstuen, bei [12,3 4,4] ':' erleidet · die Schiefrigkeitsfläche eine B i e g u n g (wie dies etwa vom Verlauf des großen Amphibolitganges angedeutet wird). Das Streichen steil wird nördlich, das Fallen senkrecht, oder w e s t l i c h. Von Strandstuen an sind die Gesteine, die am Strande auftreten, fast ausschließlich Leptit, leptitischer Gneis und Glimmerschiefer, bei Helvik [II 14] tritt das oben erwähnte · östliche Fallen ein. Von hier an setzt sich dieses ziemlich steile, östliche Fallen bis zur Nordspitze Nesoddens (Tangen) fort. Im nördlichsten Teil wird das Streichen ein wenig mehr westlich. Dies alles gilt jedoch nur für die Ostseite der Halbinsel. Ein Profil, z. B. von Oksval [5,3 23,8] nach Nordwesten hin · gezeichnet, würde klarlegen, wie das Fallen im nördlichen Teil gegen Westen hin abnimmt. In der Tat wird es an einigen Stellen horizontal oder ganz schwach östlich bis nördlich. mag somit aussehen als gehe das Es Streichen kontinuierlich in ein westliches über. An der Westseite, am Oslofjord, wird das hier zu ent­ werfende Bild der Tektonik von der großen Verwerfung zer­ schnitten, welche die Ostgrenze des Oslogebietes bezeichnet 1 (s. die Situationskarte). --Allerdings scheinen die Beobachtungen in der Nähe von Flaskebäk [0 23] gewisse Schlußfolgerungen zu erlauben. · Die Aufschlüsse sind hier nur wenig an Zahl (eine Moräne am Fuße des westlichen Abhanges der Halbinsel ist in die Karte als "Wiesen" eingezeichnet), scheinen jedoch zu zeigen, daß das Fallen hier westlich, das Streichen N bis NNO gerichtet ist. Bei [1,2 20,5] · kann ein beobachtet werden (Fig. 2). * Zahlen in [ I (7). flacher Sattel im Gneisgranit Die Faltungsachse fällt schwach J beziehen sich auf das Koordinatensystem der Karte. GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 87 N !5° 0.- Auf der Ostseite des Sattels ist das Fallen östlich, und der Gneisgranit bildet hier unzweifelhaft das Liegende des Suprakrustalkomplexes. Auf der Westseite ist das Fallen westlich. Bei Flaskebäk und ein wenig südlich von Flaskebäk stehen suprakrustale Gesteine westlichen Fallens an. Das Vorhandensein der benachbarten, postkaledonischen Grabenversenkung des Oslofjords deutet die Möglichkeit· an, daß das westliche Fallen an der Westseite des Gebietes vielleicht I Fig. 2. Sattel im Gneisgranit mit Einlagerung von Amphibolit. Photographie gegen Norden aufgenommen. nicht präkambrisch bedingt sei, daß es aber als eine großartige Schleppungserscheinung mit U mbiegung der ganzen U rgebirgs­ platte aufgefaßt werden könnte*. jedoch sieht man im Suprakrustalkomplex in der Nähe von Tangen f0,7 · 28,3] (z. B. bei [0,8 der Schiefrigkeitsfläche * (Fig. 3). Unzweideutige Schleppung läßt · 26,3]) wiederholte Faltung Die Faltungsachseo sind hier sich bei [0,5 · 26,0] beobachten. Ein Mänait(?)-Gang ist hier ungefähr in der Meeresoberfläche wie mit einem Messer in nord-südlicher geschnitten. gegen Osten oder Gesteine Richtung von der Verwerfungsebene ab­ Auf der Ostseite des "Schnittes" fällt der Komplex schwach Norden ab, auf der Westseite sind suprakrustale (Glimmerschiefer) mit steilen westlichem Fallen zu sehen. OLAF ANTON BROCH 88 wie diejenige des oben erwähnten Sattels im Gneisgranit orientiert, d avon abgesehen, daß sie ein steileres Fallen aufweisen*. Diese wiederholte Faltung als postkaledonische Schleppungs­ erscheinung aufzufassen, dürfte weniger natürlich fallen; eher möchte sie wohl durch präkambrische Faltungsbewegungen her­ vorgerufen sein. · Die obenerwähnte, gleichmäßige Orientierung der Faltungs­ achsen deutet nun wahrscheinlich darauf, daß die Faltung des . Fig. 3. Wiederholte Faltung des Glimmerschiefers bei Tangen. Photographie gegen Süden aufgenommen. Gneisgranites und diejenige der suprakrustalen Gesteine an Tangen gemeinschaftlichen Ursprungs sind. Demgemäß dürfte die Tektonik als p r ä k a m bri s c h b e­ d i n g t und p e r i k l i n a l interpretiert werden. Nicht unwahr­ scheinlich steht man einem granitischen Antiklinalbatholith im Sinne GEIJERS 1 gegenüber; im Osten, Norden und eventuell im Westen von suprakrustalen Gesteinen flankiert. * Derartige Faltung der Schiefrigkeitsebene Suprakrustalkomplex beobachtet werden. Faltungsachsen ist gewöhnlich ungefähr kann auch anderswo im Die Horizontalprojektion der N-S gerichtet. Die Achsen fallen in den meisten Fällen gegen Norden, können aber auch horizontal sein. 1 In vereinzelten (17) S. 91. Fällen ist südliches Fallen beobachtet worden. 89 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Eine Stütze dieser Auffassung bildet auch die Existenz der in der Einleitung erwähnten, suprakrustalen Gesteine auf der Westseite der Halbinsel (an Spro, s. die Situationskarte). Der Gneisgranit Der Gneisgranit wurde bisher als eine Einheit behandelt. Schon aus den Beobachtungen im Felde geht aber hervor, daß verschiedene, gneisgranit­ ähnliche Gesteinstypen auftreten. I. Beobachtungen im Felde. An Sörbystrand [12,7 0,4] und südlich davon (außerhalb · des kartierten Gebietes) tritt h e 11 er G n e i s g r a n i t auf, hell­ grau mit einem Stich ins Rötliche. Das mittelkörnige und gewöhnlich gleichkörnige Gestein ist verhältnismäßig wenig schiefrig. Hie und da treten porphyrische Varietäten auf, auch feinkörnige Fazies sind beobachtet worden. Dieses anscheinend wenig metamorphe Gestein wurde T o r v v i k­ g r a n i t genannt (nach der Schiffsanlaufsstelle Torvvik, etwa 500 m südlich von Sörbystrand). Am Strande auf der Nordseite der Brücke "Sörbystrand" sieht man außer dem hellen Torvvikgranit einen dunkleren Typus als integrierender Bestandteil des Migmatites. Es sieht so aus, als stehe dieser dunkle Granittypus zu dem Torvvik­ granit in demselben Verhältnis wie die glimmerschieferartigen und amphibolitischen Komponenten des Migmatites, d. h. daß er älter als der Torvvikgranit sei. (Fig. 3, Tafel IV). Derartige dunkle, gneisgranitähnliche Gesteine kommen im Solberg-Wald und Flateby-Wald [10,4 · 1,3] und Flateby [7,5 · (Wälder der 3, 7] !7,4 · Höfe Solberg 4,7]) in recht großer Menge vor. Ihr eigentliches Gebiet liegt etwa zwischen den Punkten [12,0 2,0] [9,0 2,0] [8,5 7,0] [9,5 7,0] [10,0 5,0] · · · · · [12,0 4,0]. - Im Walde sind sie nicht sehr gut aufgeschlossen. · Z. T. sieht es aus, als können sie recht große, zusammen­ hängende Gebiete einnehmen, z. T. wechseln sie schlierenförmig mit hellem Gneisgranit Die Schlieren laufen dem Streichen parallel und können unscharf begrenzt sein. Diese dunklen Gesteine zeichnen sich makroskopisch be­ sonders durch reichlichen Biotilgehalt aus, außerdem lassen 90 OLAF ANTON BROCH sich Quarz, Feldspat und oft auch Granat wahrnehmen. Auch hornblendereichere Varietäten sind beobachtet worden. - Es gilt von ihnen allen, daß sie fast immer sehr deutlich planschiefrig sind, und zwar insbesondere die glimmerreicheren Typen. genannten dunklen Die Gesteine werden in dieser Abhandlung zusammenfassend als ,.G n e i s g r a n i t e b a s i s c h e r F a z i e s " ( " b a s i s c h e G n e i sg r a n i t e " ) bezeichnet. - Es muß sofort betont werden, daß der Ausdruck "Gneisgranite basischer Fazies" für deskriptive Zwecke aufgestellt worden ist. Ob er wirklich eine einheitliche Gattung bedeutet, bleibt vorläufig eine offene Frage. Nach den bisherigen Erfahrungen scheinen aber die basischen Gneisgranite der Grenzzone des Granites zu gehören, und zwar sind sie fast ausschließlich in der Nähe des Migmatites beobachtet worden; sie bilden im großen gesehen etwa eine Übergangszone zwischen diesem und dem Gneisgranit ':'. Eine vorläufige Skizzierung ihres möglichen Ursprunges wird später ( S. 141 ff. ) entworfen - wenn auch unter allem Vorbehalten. Der im nördlichen Teil des Gebietes auftretende Gneisgranit ist gewöhnlich von roter Farbe. ( Diese Farbe entstammt viel­ leicht kleinen Eisenglanzschuppen, die in einigen Dünnschliffen im Plagioklas und Mikroklin wahrgenommen wurden). - Nach ihrem makroskopischen Aussehen sind diese "r o t e n Gneis­ g r a n i t e" nicht viel, wenn überhaupt, basischer als der Torvvik­ granit. Augenscheinlich sind sie metamorph, teils mit plan­ schiefriger, teils mit lentikulärer Textur. - Der makroskopische Mineralinhalt ist gewöhnlich der des Torvvikgranites; anstatt Biotites kann Hornblende auftreten, hie und da kommen poikiloblastische Granaten vor. In dem Gebiet der roten Gneisgranite kommen lokal Gneise vor, deren grünliche Farbe auf Epidotgehalt deutet. Ein derartiges, e p i d o t f ü h r e n d e s G e s t e i n (S. I02) kommt z. B. westlich vom See Skoklefaldtjern vor (ein wenig außerhalb der Karte). * Basischer Gneisgranit tritt auch östlich von Skoklefaldtjern bei (5,0 16,0] · als schmale Grenzzone gegen den Suprakrustalkomplex auf. Ein anscheinend ziemlich basischer (dunkler) Gneisgranit tritt in der Grenzzone in der Nähe von Solhaug (8,4 7,6) auf. Gemäß den petro­ · graphischen Untersuchungen gehört jedoch dieses letzteres Gestein den "roten Gneisgraniten" an (s. unten). GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 91 In der Nähe streicht gegen Norden hin mit steilem Fallen eine Myl o n i t­ zo n e von etwa 10 m Mächtigkeit (S. I 02). Ein feinkörniger G n e i s g r a n it m i t r o t e n F e l d s p a t a u g e n tritt mit einer Mächtigkeit von etwa 10 m bei [6,2 · 9,0] auf (S. 102), d. h. ungefähr in der Fortsetzung der Mylonitzone. In der Nähe von Flaskebäk ist der G n e i s g r a n i t bisweilen vo n h e l l e n A d e r n d u r c h g e s e t z t (S. l03) ( z .B.bei [0,7·20,4]), anscheinend Spalten mit Quarz ausgeheilt. Sie sind wohl wahrscheinlich in Verbindung mit den postkaledonischen Verwerfungsbewegungen gebildet. Unter den eingesammelten Handstücken von r o t e m G n e i s­ g r a n i t findet sich eines, welches makroskopisch den gewöhnlichen Mineralinhalt: Quarz, roten Feldspat und Biotit zeigt. Im Dünn­ schliff stellte sich aber heraus, daß der F e 1 d s p a t ein eigentümlicher, und zwar p e r t h i t i s c h e r ist (S. 103). Das Vorkommen dieses Gneises scheint recht lokal begrenzt zu sein (S. I 04, Petitnotiz). II. Petrographische Untersuchungen. a. a. Torvvikgranit. QuaI itati ve m Zwischen Sörbystrand und Torvvik. i n e r a I o g i s c h e Z u s a m m e n s e t z u n g. ( Fi g. I, Taf el XI). Die H a u p tg e m e n g t e il e ':' Myrmekit), Plagioklas sind Quarz, Mikroklin ( m. und Biotit g e m e n g t e il e sind Apatit, (Lepidomelan). Zirkon, Neben­ Titanit(?), Granat, samt Serizit, Chlorit und Kalkspat. Die Quarzkörner zeigen unregelmäßige Umgrenzung. Die Auslöschung ist undulös*'\ jedes Körnchen scheint in unregelmäßig begrenzte Teile von leicht verschiedener Orientierung aufgebrochen zu sein. Einschlüsse von Zirkon (Durchmesser ca. 0,05 mm), Apatit (D. ca. 0,05), unzersetztem Biotit (D. 0,02-0,2) sowie von kleinen Individuen von Mikroklin (D. 0,2) sind wahrgenommen worden. ­ Ganz kleine, farblose Einschlüsse (D. 0,005) mit niedriger Licht­ brechung sind im Quarz- und zwar nur im Quarz- vorhanden*':":'. * Als Hauptgemengteile werden die Mineralien bezeichnet, welche in großer Menge im Gestein vorkommen, als Nebengemengteile diejenigen, die in kleiner Menge vorhanden sind. ** U ndulöse Auslöschung zeigt der Quarz sämtlicher in dieser Arbeit be­ handelten, präkambrischen Gesteine. *** Derartige kleine Einschlüsse kommen im Quarz praktisch bei sämtlichen hier untersuchten Gesteinen vor. 92 OLAF ANTON BROCH Der Mikroklin, bei Nieals + Geflechtstruktur aufweisend, zeigt kleine, subparallele Spindeln höherer Licht- und Doppelbrechung, wahrscheinlich aus Albit. Die Grenzlinie der Mikroklinkörner ist wellig, das Mineral gewöhnlich unzersetzt. Einschlüsse von Zirkon etc. wie beim Quarz, dazu kleine, rundliche Quarzkörner (D. ca. 0, 15 mm) und gleich große Plagioklas­ individuen. Der Plagioklas zeigt Albit- und Periklinlamellierung. Seine Zu s a m m e n s e t z u n g':' ist Ab8,, An1ö mit etwas saurerer Randzone. Einschlüsse wie beim Quarz und Mikroklin. In einem Indi­ viduum wurden kleine, tropfenförmige Granate (D. ca. 0,15 mm) wahrgenommen. Der Plagioklas ist etwas zersetzt (serizitisiert). Die kleinen farblosen Einschlüsse lassen sich vom Muskovit nicht unterscheiden. Myrmckit ist in großer Menge vorhanden, und so gut wie immer, deutlich an Mikroklin geknüpft. Die Zusammensetzung des Myrmekitplagioklases ist nicht genau festgestellt , der letztere scheint um ein wenig saurer als der übrige Plagioklas zu sein. Auch der Myrmekitplagioklas weist saure Randzone auf. Quarz ist auch in dieser Randzone vorhanden; wenn aber die "Würmer" angenähert senkrecht auf die Umgrenzung des Myrmekites stehen, was oft der Fall ist, so sehen sie in der Randzone gleich wie eingeschnürt aus�":'. Die Umgrenzung der Myrmekitkörner ist gewöhnlich wellig, jedoch sind einige Individuen gegen Mikroklin idiomorph begrenzt (s. Fig. 1 Tafel XI)*':":'. Biotit ist als leistenförmige Individuen vorhanden mit starkem Pleochroismus: x ' h e l l o l ive n g r ü n <y' s c h w a r z g r ü n b i s o p a k. Schnitte ohne Spaltrisse zeigen: y ß s c h war z, 2 E k 1 e i n, vielleicht 0. Der Biotit ist somit ein Lepidomelan. Der Biotit zeigt einen höheren Grad von I d i omorp h i e als die übrigen Hauptgemengteile, er ist (gegen Quarz) etwas korrodiert. Einschlüsse von Zirkon (und Titanit?) von pleochroitischen Höfen umgeben, sowie von Apatit wurden wahrgenommen. Der Biotit ist etwas zersetzt; er führt sekundär ausgeschiedenes Eisenerz, wahrscheinlich Eisenglanz (bei auffallendem Licht oft rot, sonst schwarz-opak). Wenn Eisenerz in größerer Menge vor= " Wo nichts anderes gesagt wird, ist die Zusammensetzung der Plagioklase immer mittels mehrerer a- und :z-Schnitte,- möglichst unter Kontrollierung der Lichtbrechung gegen Canadabalsam und Quarz, -- nach Becke (2J bestimmt. ** vgl. (2). ** * vgl.(l5) S. 27. I. GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 93 handen ist, erscheint der Biotit chloritisiert (blaßgrün mit schwachem Pleochroismus und niedriger Doppelbrechung). Apatit kommt als rundliche Körnchen (D. 0,05) vor (s. oben) . Der Zirkon (s. oben) zeigt oft rektanguläre (idiomorphe) Um­ grenzung (D wie beim Apatit). Titanit (?). Bezüglich einiger kleinen Körnchen ließ sich nicht sicher feststeHen, ob sie Zirkon oder Titanit seien. Außerdem finden sich, oft im Biotit eingeschlossen, trübe Aggregate, die aus Kalkspat samt einer unorientierten, opaken Masse mit gelblichem, mattem (sammetähnlichem) Reflex bestehen. Sie sind wahrscheinlich Pseudomorphosen nach Titanit (s. S. 98)''. Granat als kleine, tropfenförmige Individuen m. 0,15-0, 30 mm.l von schwacher roter Farbe kommt in kleiner Menge vor (s. auch oben beim Plagioklas) . Kleine Einschlüsse von chloritisiertem Biotit(?) sind vorgefunden. Kalkspat, mit schmalen Zwillingslamellen, ist in nicht ganz unwesentlicher Menge vorhanden. Er scheint immer an schwach­ grünem Chlorit mit niedriger Doppelbrechung und unternormaler Interferenzfarbe geknüpft zu sein, und zwar so, daß der Kalkspat größere Parteien innerhalb des Chloritindividuums bildet, indem gleichzeitig subparallele Zipfel (oder Fäserchen) von Chlorit etwa wie Überreste im Kalkspat liegen. - Diese Chlorit-Kalkspat­ Aggregate sind anscheinend an Biotit geknüpft. �· St r u k tur. Der mittlere K o r n d u r c h m e s s er':":' des Granites beträgt etwa 0,4 mm die Mikroklinindividuen können Durchmesser bis '' Ähnliche Zersetzungsprodukte von Rutil jedoch ohne Kalkspat sind bei anderen Gesteinen wahrgenommen worden (s. S. 165l. ''"' Die Messung der mittleren Korndurchmesser wird bei Nicols durch Abzählung der Körner auf zwei Systemen von Indikatrixlinien zu 1,785 mm (entsprechend der Länge des Okularmikrometers) unter­ nommen. Die Linien eines Systemes sind untereinander parallel und willkürlich über die Ebene des Dünnschliffes verteilt. Ihre Anzahl variiert mit der Korngröße des Gesteins und beträgt gewöhnlich min­ destens 5 (bei grabkörnigeren Gesteinen wurden Indikatrixlinien zu 4,05 mm verwendet - der schwächsten Vergrößerung des Mikroskopes entsprechend). Die Linien des einen Systemes stehen auf denjenigen des Anderen senkrecht. Einschlüsse werden als Körner gerechnet, jedoch nicht solche die als sekundär angesehen werden (Serizit etc.). Ein Mineral mit undulöser Auslöschung wird als mehrere Körner gerechnet, falls bei Nicols-'- deut. lieh diskontinuerliche Übergänge wahrgenommen werden. ·�� c- OLAF ANTON BROCH 94 auf 5 mm aufwdsen. (In porphyrischen Varietäten sind mehr als zentimetergroße Feldspateinsprenglinge vorhanden). Die S t r u k t u r wurde als diejenige eines im wesentlichen unverände rten Erstarrungsgesteins aufge faßt (s. Fig. I, Tafel XI). Die Kristallisationsfolge dürfte etwa die nachfolgende sein: 1. Apatit, Zirkon, Titanit. 2. Biotit. 3. Grana•. 4. -Plagioklas, Mikroklin, Quarz. Sekundär: Chlorit, Kalkspat, Serizit. Spuren einer Mörtelstruktur deuten auf eine beginnende Metamorph ose. - Inwieweit das Au ftreten von Myrmekit e in Zeichen stattge funde ner Metamorphose ist, bleibt wohl noch etwas zwei felha ft (vgl. etwa Es KOLA 1 ) . y. Q u a n t i t a t i ve che m i sch e u n d m i n e r a l o g i sche Z u s a m m e n s e tz u n g . Das 2,655 s p e z i fi sch e be stimmt. Auf G e w i c ht Grundlage des Gesteins wurde der ch e m i sche n zu A n a- 1 y s e des Gesteins wurde die quantitative, mineralogische Zu­ sammensetzung in folgender Weise festgestellt (s. Tabelle 2*): 1. Zirkon wurde nicht mitberechnet 2. Von dem kleinen S-Gehalt wurde abgesehen. 3. P205 wurde als Apatit verrechnet. 4. C02 wurde als Kalkspat verrechnet. 5. Überschuß an CaO wurde als Anorthit verrechnet. 6. Na20 wurde als Albit verrechnet. 7. Geometrisch wurde 0,11 O;o Granat gefunden, welcher als Al­ mandin berechnet wurde. 8. Der Biotit ist (s. oben) ein etwas zersetzter Lepidomelan. Falls angenommen wird, daß der Anteil der femischen Komponenten, welcher nicht im Granat gebunden ist, sich im Biotit findet, zeigt die Analyse ein einem Lepidomelan entsprecnendes Verhältnis FeO melan aus Brevik, II, Tabelle 1). (+ Fe203): MgO (vgl. Lepido­ Wenn weiter angenommen wird, daß der zersetzte Biotit einen höheren Wassergehalt aufweist als der entsprechende unzersetzte, so ist auch der H20-.Gehalt der Analyse nicht unwahrscheinlich.1 (15). * Die Zahlen der Tabellen sind mit zwei Dezimalen angegeben, um den Vergleich mit den Analysenwerten zu erleichtern. GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Zwei Analysen (lll und IV, Tabelle 95 1) von einem Lepidomelan und dessen Umwandlungsprodukt durch Clarke und Riggs bestätigen die von vornherein wahrscheinliche Vermutung, daß bei der Umwandlung eines Biotites unter Wasseraufnahme sein und (K20 -r H20) Prozentgehalt an Si02, Al203, (Fe203 +- FeO), MgO annähernd unverändert bleibt. Eine entsprechende An­ näherung ist bei der vorliegenden Berechnung hinreichend. 31,24 Dia (Fe203 + FeO). Für den 3,15 O/o dieser Oxyde übrig. Der Quotient Für MgO beträgt der entsprechende Quotient 0,094, also Der Lepidomelan aus Brevik enthält Biotit im beträgt Torvvikgranit bleiben 0,100. beinahe dasselbe. - Multipliziert man die (K20 -;- H20) der Lepidomelananalyse mit 1/z Prozentzahlen (0,100 -r für Si02, Al203, 0,094), so findet man recht wahrscheinliche Werte dieser Oxyde im Biotit des Granites (als Pro­ zente des Bauschalchemismus). Indem der H20-Gehalt infolge der Analyse 0,91 O/o beträgt, ergibt sich weiter (mit der obenerwähnten Annäherung) der K20-Gehalt. Werden Ti02 und MnO zum Biotit verrechnet, so erhält man den in der Tabelle 2 mitgeteilten Biotitgehalt. Auf 100 o;o umgerechnet er­ gibt sich die in der Tabelle I unter I angeführte Biotitzusammensetzung. Tabelle I. II Si02 • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Ti02 .. . . . . . .. .. . . . .. . .... Al203 • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Fe203 . ..... . .... .. .... ... FeO . .. ....... ....... ..... MnO .. ................... MgO .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . K20 .... .................. H.o . . . .. . . . .. . ...... . .. . . 111 IV V 33,5 3,0 12,2 8,8 23,5 0,4 6,5 2,9 9,2 33,42 3,14 12,22 9,41 21,83 0,72 6,84 7,86 4,32 34,21 34,61 33,83 16,53 20,15 14,17 0,91 1,34 6,50 4,55 17,95 31,25 3,01 0,34 1,08 1,96 13,40 8,42 23,01 100,0 100,78 100,31 _ _l_E_ 100,06 7,54 0 9,87 ---- 99,07 I. Berechnete Zusammensetzung des Biotites im Torvvikgranit. II. Lepidomelan, Brevik 111. do. Na20, , Pikes 0,08 ü;o F). I (einschl. 1,02 O;o Na20). Peak, Colorado 2 (einschl. 0,48 o;o CaO, I ,43 o ;o IV. Stark umgewandelter Teil von 11!3 (einschl. 0,81 o;o CaO, 0,54 Ojo F). V. "Voigtit" (Schmid)4, nach Tschermak 4 das Umwandlungsprodukt eines Biotites (einschl. 2,04 O!o CaO, I S. 413. 11. 2 S. 290. F. S. 290. G. (40) (10) 3 (10) 4 (49) (56). 0,89 o.o Na,O, 0,96 o;o Na20). OLAF ANTON BROCH 96 Die in dieser Weise erlangte Biotitzusllmmensetzung bezeichnet in der Wirklichkeit den Durchschnitt vom Biotit und Chlorit des Gesteins (auch wird sekundär ausgeschiedenes Erz in dieser Weise zum "Biotit" gerechnet). Es ist wohl nicht unwahrscheinlich, daß die angeführten Vergleichsanalysen ähnliche Durchschnittswerte bezeichnen. 9. Für Kalifeldspat bleiben 5,03 o,'o K20 übrig. 10. Der Überschuß an Si02 wird als Quarz angesehen. Tabelle 2. � 0. <t: Si02 • • • • 0 0 0 . 0 Ti02 . . . . .. . .. Al203 • • • • • • • • • Fe,O" .. .. . . . . . FeO . . . . . . . . .. MnO . . . . .... . MgO .. . ...... Caü .......... Na20 .. ....... K20 .......... H20·c- ........ H20+ ........ P205 ..... .... C02 .......... s . . ...... . . .. Summe ....... Heller Gneisgranit (Torvvikgranit). �0 u öl u c <t: 0. rn c "' c ;::: ·_.", .D ö CQ <t: .:;:( .:2 �� :::<: 2,35 14,77 0,04 3,30 19,31 0,30 1,99 3,87 0,02 1,21 5,45 0,87 0,04 2,28 0,04 0,64 0,26 0,09 1,09 2,54 0,29 5,03 0,91 - - - - 0,20 - "' "' E E "' N .... "' "' Cl C}) ..:::-"' c <t: CFJ 72,85 0,30 12,21 0,87 2,32 0,04 0,64 1,44 2,54 5,32 0,91 0,30 0,20 0,07 72,85 0,30 33,08 12.54 0,87 2,32 0,04 0,64 1,44 2,54 5,32 0,91 - - 0,20 0,07 0,07 0,02 -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- 0,46 0,16 5,43 21,18 0,10 9,84 29,78 1 1 1 G . ... . . ... . . · 3,22 2,79 V . ... . . ...... 0,146 0,057 2,63 8 I 0,095 1 1 1 1 100,04 37,562 33,08 100,04 100,03 1 4,05 3,18 2,5 61 2,6495 0,025 3,104 11,64 12,495 37,562 = Gefunden: s -� s �� 2,661 2,655 I Analyse und Modusbestimmung des Verfassers. Diese Berechnungswerte ergibt 12,54 ° o Al2 03, die Analyse zeigt 12,21 ° o. Die berechnete Plagioklaszusammensetzung ist AbR1An19, die mikroskopisch gefundene ist AbH;;An15 (etwas CaO wäre vielleicht als Titanit zu verrechnen). Das spezifische Gewicht des Gesteins wurde nach SCHMIDT 1 berechnet. Plagioklas's (Ab85An15) 1 (23). GoLD­ Die Zahl des spezifischen Gewichtes des wurde dem Rosenbusch-Wülfingschen GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Lehrbuch 1 97 entnommen, - als Dichte des Biotites wurde die­ jenige des Lepidomelans aus Brevik angenommen. Nach der Beschreibung ÜXA ALS2 s cheint der Smaalens­ granit (Öst foldgranit, Idefjordsgranit) ein dem Torvvikgranit verwandter T ypus zu sein. Der Torvvikgranit ist etwas reicher an femischen Gemengteilen. (S. 89) zeigt mikroskopisch Die feinkörnige Fazies des Torvvikgranites einen ähnlichen wenig grüne Mineralinhalt. Außer dem grünen Biotit ließ sich ein Hornblende wahrnehmen. Der mittlere Korndurchmesser be­ trägt 0,2 mm. b. "Gneisgranite basischer Fazies". Die au f S. 89 ff. erwähnten, dunkleren Gneise führen als Ha u p t g e m e n g t e i I e Quarz, Plagioklas und Biotit. führen grüne Hornblende anstatt Biotit. können auch nebeneinander vorkommen. Mikroklin feldspat) fehlt oder kommt in sehr kleiner Menge vor. läßt sich makroskopisch wahrnehmen. Einige Hornblende und Biotit (Kali­ Granat N e b e n g e m e n g t e iI e sind gewöhnlich Apatit, Titanit und Zirkon. Schwefelkies ist mitunter beobachtet worden, vielleicht auch Orthit (?). Kalk­ spat kommt häufig vor. Die Gesteine sind gewöhnlich ziemlich zersetzt; sie zeigen unfrischen Biotit und stark serizitisierten Plagioklas. (wenigen) Nach den Bestimmungen schwankt die Zusammensetzung des letztgenannten Minerals zwischen Ab80An"0 und Ab,0An30• Die St r u k t u r ist kristalloblastisch (granoblastisch), die T e xt u r schiefrig. Ein biotitführender Typus aus [9,2 3, 8] im Flateby-Wald · wurde etwas näher untersucht (s. F ig. 2, Tafel Xll. Im Mikro­ skop konnten folgende Mineralien festgestellt werden: Quarz mit unregelmäßiger Begrenzung und undulöser Aus­ löschung, kleine Einschlüsse von Biotit, Zirkon etc. führend. Plagioklas mit einer gewissen Andeutung polygonaler Be­ grenzung, jedoch darf hier von deutlicher Pflasterstruktur nicht I 2 (4tll S. 348. 145' S. 84. ;-.Jorsk Geol. Tidsskr. IX. 7 OLAF ANTON BROCH 98 gesprochen werden. Das Mineral ist stark serizitisiert, seine Zu­ sammensetzung ließ sich nicht bestimm en. Zwillingslamellierung kommt vor. Die Lichtbrechung ist höher als die des Canada­ balsams. Als Einschlüsse wurden an ein paar Stellen kleine Individuen ' von Mikroklin (mit karakteristischer Zwillingsstruktur und y nie­ driger als die Lichtbrechung des Canadabalsams). Ob diese Ein­ schlüsse etwa in größerer Menge vorhanden sind, konnte wegen der Serizitisierung nicht festgestellt werden. Nach Musterung der Feldspatkörner am Dünnschliffrande zu schließen, woselbst Mine­ ralien mit niedriger Lichtbrechung verhältnismäßig leicht zu ent­ decken wären, dürfte es eher ausgeschlossen sein. Biotit, teilweise chloritisiert und sagenitführend. Er zeigt den Pleochroismus: ' schmutzigbraun. rx' farblos (gelblich) < y Die Individuen können gebogen sein, Kalkspat liegt oft als ca. 0, 05 mm dichte Platten auf deren Spaltflächen. Einschlüsse von Titanit kommen reichlich vor. Die Titanit­ körner sind z. T. unzersetzt, z. T. sind sie am Rande in trübe Aggre­ gate umgewandelt, welche mit den oben (S. 93 ) beschriebenen identisch zu sein scheinen. Chlorit mit schwachem Pleochroismus (grünlich-farblos) , höchst wahrscheinlich auf Kosten des Biotitt:os gebildet. Außerdem lassen sich unorientierte Aggregate aus Chlorit und Serizit wahrnehmen. Titanit (s. auch oben unter Biotit) in großer Menge. (Die Menge wurde nach Rosiwal auf 2, 3 Gewichtsprozenten geschätzt.) Die kleinen, schwach braunen, oft spitz rhombenförmig begrenz ten Körnchen sind z. T. perlschnurartig angeordnet. Apatit als häufige, rundliche Körnchen. Zirkon in kleinen Mengen. Kalkspat, s. oben unter Biotit. Roter Granat kann makroskopisch beobachtet werden. Seine Lichtbrechung wurde mittels der Prismenmethode bestimmt. Sie beträgt 1, 804 - es handelt sich also um einen Almandin. (Nach Eskola 1 würde seine Formel FenMg24Ca4 sein, falls das Gestein als G:anit angesehen wird. Wird es als "Gneis oder Glimmer­ schiefer" genommen, so ist die Formel Fe72Mg16Ca12.) Das s p e z i f is c h e G e w i c h t des Gesteins is t 2,753. Die che m i s c h e A n a I y s e des Gesteins ergab die unten in der Tabelle 3 angegebene Zus ammenset zung. I (18) S. 8 ff. GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 99 Tabelle 3. "Basischer Gneisgranit", Flateby- Wald. fvlol :Zahl , I Si02 Ti02 Al2Üo .. Fe203 . FeO .. MnO . ...... MgO . . .... . CaO .. . . . . . Na20 . .. . . K20 .. .. . . .. H20 H20+ ... . . P200 . . . . .. . ... 62,41 0,95 15,01 1,56 5,39 1,040 0,012 0,147 0,010 0,075 0,06 0,001 2,74 2,88 2,12 3,09 2,45 0,22 0,068 0,052 0,034 0,033 0,22 0,001 0,77 0,02 0,018 . . . co2 ........ s .. .. .. .. l Q 27,30 5,00 18,35 17,82 8,62 c or ab an 2: sal 77,09 MgSiO, hy I \ FeSi03 mt il ap cc � fern 6,80 7,00 2,32 2,58 0,34 1,80 20,84 97,93 99,89 Analyse und Normberechnung des Verfassers. Eine Modusberechnung würde mit der starken, sekundären Umwandlung von zweifelhaftem Wert sein. Nur sei bemerkt, daß das nach Abzug von Apatit, Titanit und Kalkspat über­ schüssige CaO, mit dem Na20 der Analyse die Plagioklaszu­ sammensetzung Ab75An25 ergibt . Die hohen, normativen Werte von C (und Q) sind in der sekundären Umwandlung b egrü ndet Handstücke, etwas nördlicher im Flateby-Wald [8,3 6,0] eingesammelt, zeigen Gneistypen, die von den soeben beschriebenen nur wenig abweichen. Im Dünnschliff von einem der Handstücke ( Plagioklaszusammensetzung Ab70An30) wurde ein wenig Mikroklin wahrgenommen. Eine andere Probe (Plagioklaszusammensetzung ungefähr Ab8uAn20) führt ein wenig grüne Horn­ blende. Beide führen Biotit. Kleine, frische Einschlüsse von Biotit im Quarz zeigen den Pleochroismus des Biotites im Torvvikgranit (gelb-grün). Aus demselben Ort stammt ein Typus, der grüne, poikiloblastische Hornblende als Fernischen Bestandteil führt, daneben ein wenig zersetzten Biotit. Er ist mikroklinfrei, die Plagioklaszusammensetzung ist Ab70An30. Etwas östlicher, bei [9,3 6,2], also in der Nähe der Granitgrenze, wurde ein ähnlicher, hornblendeführender Gneis gefunden. Dieser Gneis enthält auch Epidot, z. T. als Einschlüsse in der Hornblende (vgl. S. 102 u. 188). · · OLAF ANTON BROCH 100 Der basische Gneisgranit, der östlich von Skoklefaldtjern an [ 5, 0 16, 0] auftritt (Fußnote S. 90) ist mit den basischen Gneis­ graniten des Flatebywaldes verwandt. - Seine hellen Mineralien sind Quarz und Plagioklas. Mikroklin ist in kleiner Menge vor­ handen. Der Plagioklas ist etwas serizitisiert, seine Zusammensetzung ist Ab70An25• Die Körner zeigen frische Randzonen von Albit*, der Übergang zwischen Kern und Rand ist diskontinuierlich. - Die dunklen Gemengteile sind grüner Biotit und poikilitisch durch­ löcherter Granat. Dazu kommen noch Apatit, Zirkon(?) und Titanit (?). Ein Individuum von Schwefelkies mit quadratischem, (idiomorphem) Querschnitt (0, 1 mm) wurde beobachtet, auch ein wenig Kalkspat. · c. Die roten Gneisgranite. In diesem Abschnitt erfolgt die petrographische Beschreibung der S. 90 ff. erwähnten Gneise. Die epidotführenden Gesteine und diejenigen mit perthi­ tischem Feldspat, sowie der Mylonit wurden als Abkömmlinge von "roten Gneisgraniten" aufgefaßt. Die "roten Gneisgranite" (s. Fig. 3, Ta fel XI) sind der mikroskopischen nahe verwandt. Untersuchung mit gemäß dem Torvvikgranite Die Dünnschliffe weisen gewöhnlich Reichtum an Quarz und Mikroklin auf. Der Plagioklas zeigt einen stark serizitisierten bestimmen ist. Kern, dessen Zusammensetzung schwierig zu Nach vereinzelten Auslöschungsbestimmungen zu urteilen, scheint sie derjenigen des Plagioklases im Torvvik­ granit ähnlich zu sein. Die frische Randzone ist saurer als der Kern. des Plagioklases Myrmekit ist fast immer vorhanden und zeigt gewöhnlich konvexe Begrenzung gegen Mikroklin. Wenn der Biotit unzersetzt ist, ist er immer grün mit dem Pleochroismus: cx'gelb < y' grün (bläulichgrün-schwarzgrün-opak). Die früher erwähnte Sc h i e f r i g k e i t der roten Gneis­ granite äußert sich im Dünnschliff durch eine deutliche Parallel­ anordnung der Glimmerblätter. Der mittlere K o r n d u r c h m e s s e r ist gewöhnlich um ein wenig * kleiner als der des Torvvikgranites (er beträgt etwa Ein Individuum zeigt die Auslöschungswerte: Kern a, 7, Randzone a -7- 8,5 (Verkürzungen nach ßecke (2)). GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 10 1 0,3 mm.�'), was wohl hauptsächlich in Zerbrechung der Quarz ­ körner begründet ist. Daß die m e t a m o r p h e Um b i I d u n g bei diesen Gesteinen weiter vorgerückt ist als bei dem Torvvikgranit, beweisen auch die großen, von Quarz und Feldspat poikilitisch durchlöcherten Granate (Fig. 3, Tafel XI). Weiter ist die St r u k t ur als knstallo­ Ioblastisch zu bezeichnen. Betreffs des Mineralinhaltes läßt sich noch folgendes hin­ zufügen: Titanit, als kleine, schwach braunfärbige, oft spitz rhombenförmig begrenzte Körner, ist häufig. Oft ist er in Biotit (u. Hornblende, s. unten) eingeschlossen, oft wird er als zerstreute Körnchen im Dünnschliff beobachtet, bisweilen sind die Körnchen perlschn_urartig angeordnet. - In einigen Dünnchliffen lassen sich "die trüben Aggregate" (vgl. S. 93 u. 98) wahrnehmen, z. T. als opake Rand­ zonen mit einem Kern von unzersetztem Titanit. Grün e Hornblende ist neben dem grünen Biotit in mehreren Dünnschliffen beobachtet worden, die erstere z. T. in größerer Menge als der letztere. - Sie zeigt gewöhnlich eine gebuchtete Grenzlinie und ist am öftesten von Quarz und Feldspat poikilitisch durchlöchert; dabei scheinen die Einschlüsse von Plagioklas gegenüber der. anderen zu überwiegen. - Ihr PIe o c h r o i s m u s ist: rx' hell gelbgrün < y' dunkelgrün mit einem Stich ins Bläuliche (y' ein wenig bläulicher als beim Biotit). Die D o p p e I b r e c h u n g wurde mittels der Polarisationsfarbe auf 0, 015-0, 02 geschätzt, die A u s ­ I ö s c h u n g ist schief, de' A c h s e n w i nkeI ca. 70'' (nach der Hype rbe lkrümm ung) , der opti s che Chara k te r negativ. Die Hornblende ist, wie der Biotit, z. T. etwas zersetzt, mit Eisenerz auf Spaltflächen ausgeschieden. Oft ist sie teilweise oder vollständig chloritisiert. Orthit (?) kommt als Seltenheit vor und wird in der Regel als kleine, schwach braune, anscheinend etwas zersetzte Körnchen beobachtet. Wenn die Körnchen in Hornblende oder Biotit ein­ geschlossen vorkommen, sind sie von pleochroitischen Höfen um­ geben. - In einem hornblendeführenden Granittypus von " Hen­ skogen" [9, 2 7, 7J tritt dieses Mineral in recht großer Menge auf, teils als kleine Einschlüsse in Horn blende, teils als größere Körner (Durchmesser bis ca. 0, 5 mm) . Der Pleochroismus des Minerals · * In der Richtung parallel der Trace der Schiefrigkeit gemessen, ist der mittlere Korndurchmesser größer als in der darauf senkrechten. 102 OLAF ANTON BROCH ist sehr undeutlich, bis kaum wahrnehmbar. Die Körner sind von unregelmäßigen Rissen durchsetzt und verraten bei Nicols + eine Doppelbrechung, die innerhalb eines und desselben Individuums an Stärke wechselt (lnterferenzfarbe: schwarz bis gelb I. Ordnung). - Das Mineral wurde auch als Randzone eines farblosen Kernes ( Epidot?) wahrgenommen.':' Schwefelkies kommt als Seltenheit vor. Epidot-Klinozoisit (oder z. T. Zoisit?) wurde wahrgenommen als kleine Einschlüsse im Plagioklas. Gleichzeitig tritt immer Seri­ zitisierung auf, und Serizitisierung allein scheint die häufigste sekundäre Umbildung des Plagioklases zu sein. Größere Körner von Epidot können in vereinzelten Fällen vorkommen. So sind sie z. B. als Einschlüsse in der Hornblende des eben erwähnten Gneisgranites von Henskogen wahrgenommen worden (vgl. S. 188). Der e p i d o t f ü h r e n d e G n e i s (Fig. 4, Tafel XI) (S. 90) zeigt im Dünnschliff: Quarz, Mikroklin, Plagioklas (mit Serizit und Epidot), Chlorit, Epidot, Titanit und Apatit. Der Epidot kommt, von zerstreuten kleinen Individuen im Plagioklas abgesehen, als rundliche Körnchen mit einem Durchmesser von etwa 0,2 mm vor, und zwar in parallelen Zonen angeordnet. Z w i II i n g e nach (100) sind häufig. Die A u s I ö s c h u n g ist schief und dispergierend. Die D o p p e 1b r e c h u n g dürfte (nach der Interferenzfarbe) 0,025---0,03 sein. A c h s e n ­ s c h n i tte mit und ohne Spaltrisse lassen sich wahrnehmen: I. Achse A (Spaltrisse), 'l.• den Spaltrissen parallel, Achsenebene darauf senkrecht, p > " (um :z) . 2. Achse B (schlecht entwickelte oder keine Spaltrisse), ? < "· O p t i sch e r Ch a r a k t e r negativ. - Nach Goldschlagt somit etn eisenreicher Epidot (mit ca. 200o des Eisensilikates). Der M y 1 o n i t (Fig. 5, Tafel XI), S. 91 erwähnt, besteht vorwiegend aus Q uarz und Klinozoisit, daneben findet sich zersetzter Plagioklas, ein wenig Muskm•it (u. Serizit). -- Quarz und K!inozoisit ist in parallel laufenden Zonen angeordnet, der Plagioklas ist an die Klinozoisitzonen geknüpft. - Das Gestein senkrecht auf die Richtung der Zonen durchsetzend, können mikro­ skopische, schmale Risse beobachtet werden, die mit einem feinkörnigen Gemenge (Korndurchmesser 0,002-0,03 mm) aus (Klino-?)Zoisit, Muskovit und Quarz gefüllt sind. - Der mittlere Korndurchmesser des Mylonites beträgt 0,09 mm. Der G n e i s g r a n i t m i t r o t e n F e I d s p a t a u g e n (S. 91) führt größere Quarz- und Feldspatindividuen, von kleineren umgeben. Er ist von Rissen * 1 Im selben Dünnschliff sieht man Epidot mit myrmekitähnlicher Struktur. Die "Würmer" scheinen aus Quarz zu bestehen. (21). GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 103 durchsetzt, welche mit einer feinkörnigen Masse aus Quarz, Plagioklas, Eisenerz, und ein wenig Chlorit gefüllt sind. Außer den genannten Mineralien enthält das Gestein Mikroklin, Myrmekit, Chlorit (mit Eisenglanzschuppen), Titanit und Kalkspat. Der Plagioklas ist serizitisiert, bei Nicols , erscheint er flec:kig, vielleicht perthitisch (s. unten). Die K a t a k 1 a s s t r u k t u r deutet darauf, daß dieses Gestein (wie auch der Mylonit) eine Zermalmungszone der roten Gneisgranite repräsentiert. Auf h y d r o t h e r m a 1 e Tä t i g k e i t deutet das Vorkommen, von Kalkspat und Chlorit. Dünnschliffe von G n e i s g r a n i t m i t h e I I e n A d e r n (S. 91) lassen ebenfalls Kataklasstruktur erkennen. Feine Risse (0,02 mm) mit Quarz, Plagioklas, Chlorit und Kalkspat gefüllt lassen sich wahrnehmen. Wenn die Risse durch Quarzkörner hindurchlaufen, führen sie, außer Chlorit und Kalk­ spat, vorwiegend Quarz. - Der Plagioklas des Gesteins ist serizitisiert, seine Zwillingslamellen bisweilen gebogen. Einschlüsse (?) (vgl. die später folgenden Bemerkungen über perthitischen Feldspat S. 122 ff.) von Mikroklin sind im Plagioklas vorzutlnden, jedoch nur selten. Der Plagioklas weist unzersetzte, aderförrnige Parteien auf, welche dieselbe Orientierung wie die zersetzten zeigen, auch selbständige, frische Individuen kommen vor. Der Gn e i s g r a n i t m i t p e r t h i t i s c h e m F e l d s p a t (S. 91) (Fig. 6, Tafel XI) enthält Quarz, Mikroperthit und Biotit. samt Apatit, Zirkon, Titanit (?) und Kalkspat. Der Quarz ist in Individuen mit verschiedener Orientierung zerbrochen, welche undulöse Auslöschung zeigen. Außer den größeren Individuen finden sich kleinere, die im Perthit eingeschlossen sind. Der Feldspat erscheint bei Nicols + unregelmäßig gefleckt ' (Fig. 6, Tafel XI), aus zwei Komponenten bestehend, von denen die eine eine höhere Doppelbrechung als die andere aufweist. Die erstere ist ein verhältnismäßig unzersetzter Plagioklas, bisweilen mit Zwillingslamellen. Die Zusammensetzung ist Ab91Anw Die letztere ist mit ihrer niedrigen Licht- und Doppelbrechung ein Kalifeldspat, weist aber nicht die Zwillingsstruktur des Mikroklins auf. Er ist anscheinend völlig unzersetzt. -- Der Plagioklas scheint den Hauptbestandteil zu bilden, seine Menge übertrifft jedoch die­ jenige des Kalifeldspats nicht um vieles':' . Die Umgrenzung des Feldspates ist unregelmäßig. Außer dem Perlhit lassen sich Individuen von stark serizitisiertem Plagioklas, der vielleicht nicht perthitisch ist, wahrnehmen. Der Biofit zeigt, wenn er unzersetzt ist (d. h. als kleine Ein­ schlüsse im Quarz) , den gewöhnlichen Pleochroismus (gelb�grün) . � * Den Feldspat als Antiperlhit zu bezeichnen ist vielleicht nicht berech­ tigt, es scheint, als ob ihm eine besondere Bildungsweise zugeschrieben werden muß (S. 122). 104 OLAF ANTON BROCH Die größeren Individuen sind indessen mehr-weniger chloritisiert (mit ausgeschiedenen Eisenglanzschuppen). Apatit und Zirkon treten wie in den übrigen Gneisgraniten auf, Titanit (?) ist durch die oben (S. 101) erwähnten Pseudo­ morphosen vertreten. Die S t r u k t u r des Gesteins ist kristalloblastisch. Die Schie­ frigkeit äußert sich im Dünnschliff durch Parallelität der Biotit- ( u. Chlorit-) Leisten, sowie dadurch, daß der mittlere Korndurchmesser, in der Richtung der Trace der Schiefrigkeit gemessen, größer aus­ fällt als bei Messung in der darauf senkrechten Richtung. Endlich ist z. T. eine Anordnung der Gemengteile in Zonen wahrzunehmen. Ein Handstück des soeben beschriebenen Gesteins wurde \'Om Verf. bei der ersten Rekognoszierungsexkursion innerhalb Nesodden (1921) mit­ genommen. Später (1924) wurden Handstücke von rotem Gneisgranit aus der Nähe des Fundortes eingesammelt. Die mikroskopische Durchmusterung des eingesammelten Materials zeigte, daß der "Perthitgneis" nur ganz lokal auf­ treten kann - die untersuchten Gesteine gehörten ausnahmslos zu den ge­ wöhnlichen, roten Gneisgraniten. - Jedoch zeigte erneute Untersuchung der Dünnschliffe von roten Gneisgraniten, daß vereinzelte Individuen von "perthi­ tischem Plagioklas" (wenn auch nicht von genau demselben Typus wie der beschriebene) in einigen von diesen Gesteinen auftreten. Ein interessantes Beispiel weist ein Spezimen auf, welches in der Nähe des Fundortes vom "Perthitgneis" (ca. [1,5 21,5]) genommen wurde. - Im Dünnschliff sieht man wie gewöhnlich: Quarz, Mikroklin, Myrmekit, seriziti­ sierten Plagioklas, Chlorit (augenscheinlich nach Biotit) und vielleicht Kalk­ spat, daneben noch Titanit und Apatit. - In einem Teil des Dünnschliffes mit feinen, epidotführenden Rissen ist nicht Mikroklin, sondern ein perlhi­ lischer Feldspat zu sehen. Der Plagioklaskomponent des letztgenannten ist ziemlich stark serizitisiert, wenn auch nicht so stark wie der übrige Plagio­ klas des Gesteins, von dem nicht mit voller Sicherheit entschieden werden kann, ob er vielleicht perthitisch sei. Bei Nieals + sieht man den Plagioklas des erwähnten Teils des Dünnschliffes - oft mit Zwillingslamellen - flecken­ förmige Parteien von Kalifeldspat netzförmig umgeben. Der Kalifeldspat zeigt keine Zwillingsstruktur, er überschreitet oft die Zwillingsgrenze des Plagio­ klases ohne die optische Orientierung zu ändern. · Von den bisher untersuchten Gneisgraniten, welche Mikro­ perthit (" perthitischen Plagioklas") führen, läßt sich zusammen­ fassend folgendes sagen: 1. 2. 3. 4. Sie Sie Sie Sie sind metamorph, z. T. stark schiefrig. zeigen oft Kataklasen. sind z. T. mikroklinarm oder -frei. verraten hydrothermale Umwandlung (Chlorit, Kalkspat). GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN lOS Bezüglich des 4. Punktes sei bemerkt, daß hydrothecmale Um­ mit Chlocitisierung überhaupt bei den Gesteinen des wandlung untersuchten Gebietes recht häufig vorkommt. Über die Bildungsweise der eigentümlichen Perthite vgl. S. 122 ff. Die Bezeichnung ,. rote Gneisgranite" bezieht sich auf das Hauptgestein im nördlichen Teil des Granitgebietes. Graugefärbte Varietäten treten zwar auch auf, jedoch in verhältnismäßig kleiner Menge. Mikroskopisch sind sie vom roten Gestein nicht zu unterscheiden. - Der etwas dunkle Typus von Sol­ haug (Fußnote S. 90) gehört mikroskopisch zu den roten Gneisgraniten; sein totaler Eisengehalt, als FeO berechnet, beträgt (nach Analyse von Frl. H. HouGEN) 2,ssoo. Zusammenfassung und einige Schlußfolgerungen. Der im südlichen Teil des untersuchten Gneisgranitgebietes auftretende, sog. T o r v v i k g r a n i t ist ein recht saurer Granit mit Kalivormacht Die im nördlichen Teil auftretenden sog. "r o t e n G n e i s g r a n i t e" sind mit dem Torvvikgranite ver­ wandt. Nach den bisherigen Beobachtungen zu urteilen, sind sie wahrscheinlich als dessen metamorphe Äquivalente aufzufassen. Die Metamorphose fand - wenigstens in ihren letzten Phasen - bei niedriger Temperatur statt, worauf insbesondere das Auftreten von Kataklasstrukturen, zumal von Mylonitisierung, deutet. - Die Bedeutung der stellenweise auftretenden, eigen­ tümlichen Perthite wird später diskuttiert werden .(S. 122 ff. ). In der Grenzzone zwischen Granit und suprakrustalen Gesteinen wird an einer gewissen Stelle Migmatit beobachtet (s. die Karte). Dessen etwaige Fortsetzung bilden die sog. "b a s i s c h e n G n e i s g r a n i t e" - an Biotit oder Hornblende reichere, metamorphe Gesteine, die, wenigstens zum Teil, älter als der Torvvikgranit zu sein scheinen. Stellenweise wechseln sie ohne scharfe Grenzen schlierenförmig mit hellem Gneis­ granit. Der Versuch einer Deutung dieser zuletztgenannten Erscheinungen wird später (S. 141 )f. ) kürzlich angedeutet werden. Leptite.- Leptitische Gneise. - Glimmerschiefer. Als Name gewisser, feinkörniger, präkambrischer Gesteine, die früher oft als Granulite oder Hälleflinten bezeichnet wurden, haben schwedische und finnländische Geologen �eit den letzten Jahren das Wort "Leptit" ein- 106 OLAF ANION BROCH geführt 1. Die nähere Präzisierung des Begriffes erbietet gewisse Schwierig­ keiten, verschiedene Verfasser legen dem Wort nicht genau dieselbe Bedeutung zu lvgl. Diskussion in "Geologiska Föreningen"2). Nur so viel läßt sich sagen, daß viele, vielleicht die meisten Gesteine, auf welche der Name Leptit ange­ wandt worden ist, als suprakrustale Gesteine, und zwar oft als ursprüngliche Laven und Tuffe aufgefaßt wurden. Mit "Leptit" sollen in dieser Abhandlung bezeichnet werden: fei n­ kö r n i g e , (m e t a m o r phe), v o r z u g s w e i s e w e n i g s chi e f r i g e , p r ä­ k a m b r i s che G e s t e i n e, f ü r w e l ch e z ufo l g e ihr e r g e o l o g i sche n A s s o z i a t i o n u n d pe t r o g r a ph i s ch-che m i s che n Cha r ak t e r e i n s u p r ak r u s t a l e r Ur s p r u n g w ahr s ch e i n l i ch o d e r d o ch n i cht a u s g e s ch l o s s e n i s t . I. Beobachtungen im Felde. Der größere Teil des Gebietes der suprakrustalen Gesteine wird von L e p t i t e n , l e p t i t i s c h e n G n e i s e n (s. unten) und G l i m m e rsc h i e f e r n eingenommen. Die t yp i s c h e n L e p t i t e sind feinkörnige, hell bläulich­ graue Gesteine, oft mit einem Stich ins bräunlichviolette (Biotit) oder grünliche (Chlorit). Sie zeigen eine massenförmige Textur mit wenig ausgesprägter oder fast fehlender Schiefrigkeit und keine bevorzugte Teilbarkeitsebenen. Sie sind oft von Dia­ klasen durchsetzt; eine Andeutung horizontaler, bankiger(?) Absonderung kann an einzelnen Orten (z. B. bei Strandheim [11,5 12,4]) wahrgenommen werden. - Die Gesteine sind gewöhnlich gleichmäßig körnig':'. Einige sind so feinkörnig, daß die einzelnen Hauptgemengteile kaum unterschieden werden können; die letztgenannten Gesteine sehen makroskopisch quar­ zitähnlich. In der Regel läßt sich jedoch Biotit, bisweilen Mus­ kovit wahrnehmen. Zum Teil können unter der Lupe Körner von Quarz und Feldspat erkannt werden. · Als eine äußerst seltene Erscheinung, nur ein paarmal wahrgenommen, sind im Leptit des behandelten Gebietes vereinzelte schmale "Schlieren" oder Adern vorzufinden, welche Granat -- bisweilen auch Epidot - in einer hellen Grundmasse führen. Diese Schlieren sind gegen angrenzenden Leptit nicht scharf abgegrenzt. I (35). 2 (36). * s. "Blastoporphyrischer Leptit" S. 118. GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 107 Von den typischen Leptiten nicht prinzipiell verschieden sind höchst wahrscheinlich etwas schiefrige, sonst den Leptiten sehr ähnliche Gesteine, in denen Muskovit oft leicht festzustellen ist. Sie können als s c h i e f r i g e L e p t i t e bezeichnet werden. -­ Außer den typischen Leptiten und den feinkörnigen, "schie­ frigen Leptiten" kommen in großer Menge etwas mehr grob­ körnige, z. T. gneisartige Gesteine vor, die makroskopisch wie auch mikroskopisch - einerseits den obenerwähnten lepti­ tischen Gesteinen recht ähnlich sind, andererseits (wenn mehr schiefrig, s. unten) von Glimmerschiefern kaum zu unterscheiden sind. Sie sind beinahe überall innerhalb des Leptit-Glimmer­ schiefer-Gebietes zu finden und werden hier "I e p t i t i s c h e G n e i s e " genannt. Diese leptitischen Gneise sind oft muskovit­ reich, sie sind mehr oder weniger schiefrig; die schiefrigen Typen könnten ebensogut als Glimmerschiefer bezeichnet werden. Es sieht so aus, als ob alle petrographischen Übergangstypen zwischen Leptiten und Glimmerschiefern im vorhandenen Ge­ biete sich finden. Bei der Durchmusterung des eingesammelten Materials hat sich auch herausgestellt, daß Gesteine, die durchaus gleich sind, aber an verschiedenen Stellen eingesammelt wurden, während der Feldarbeit das eine Mal als Glimmerschiefer, das andere Mal als leptitische Gneise bezeichnet wurden. Ebenso sind einander durchaus ähnliche Gesteine bisweilen als schiefrige Leptite, bisweilen als leptitische Gneise bezeichnet worden. Die Gattung der leptitischen Gneise wurde somit in der Tat deshalb zwischen diejenigen der Leptite und Glimmerschiefer eingeschaltet, weil diese durch Übergangs­ typen miteinander verknüpft zu sein scheinen, wenn auch die t y pis che n Vertreter der beiden Gattungen sehr verschieden sind. Man versteht aber, daß die Abgrenzung der Gattung der leptitischen Gneise eine subjektive werden mußte. Bedeutungsvoll scheint es zu sein, daß typische Leptite in der Nähe des Gneisgranites nicht auftreten. Wo die Kontakt­ zone nicht von " Natron-Tonerde-Gesteinen" eingenommen wird, treten "leptitische Gneise" und Glimmerschiefer auf. Auch am "Berger-Weg" (der Weg, der sich von Berger Brücke [11 ,9 7,8] nach Westen hin buchtet, s. die Karte), wo Pegmatit­ gänge und ptygmatische Pegmatitadern in großer Menge auf­ treten, werden keine typischen Leptite, sondern Glimmersch iefer und leptitische Gneise vorgefunden. · 108 OLAF ANTON BROCH Es könnte somit aussehen, als ob aus den Leptiten durch Metamorphose Gesteine gebildet wurden, die sich von den sog. leptitischen Gneisen nicht unterscheiden lassen. Daß zu einem großen Teil die leptitischen Gneise und (s. oben) deshalb auch viele Glimmerschiefer ähnlichen Ursprungs wie die Leptite sind, scheint also nach den feldgeologischen Beobachtungen nicht unwahrscheinlich zu sein. -jedoch geht aus den petrographischen Untersuchungen (s. unten) hervor, daß die Leptite, wenn auch untereinander verwandt, so doch nicht mineralogisch-chemisch identisch sind. An den meisten Stellen innerhalb des Gebietes wechseln Leptit (beziehungsweise schiefriger Leptit oder leptitischer Gneis) mit Glimmerschiefer (bez. leptitischem Gneis) in schmalen Zonen, und oft können Bruchstücke von Glimmerschiefer in Leptit wahrgenommen werden, seltener umgekehrt (Fig. 2, Tafel VII). Der Maßstab der Karte erlaubt somit unmöglich eine exakte Kartierung. Der größte Anteil des Gebietes wurde deshalb als "Glimmerschiefer-Leptit-Komplex" eingezeichnet. Dabei wurde versucht, dem Grade der Schiefrigkeit, beziehungsweise der Menge der Glimmerschieferkomponenten, durch mehr oder weniger dichte Schraffierung (mit grüner Farbe) schätzungsweise einen Ausdruck zu geben. Die Schraffierun g gibt auch d i e Richtung des Streichens an. Einige mehr ausgeprägte G!immerschiefergebiete, die zum Teil deutliche Grenzen gegen Leptit (leptitischen Gneis) auf­ weisen, erlaubten eine genauere Kartierung. - Unter solchen Gebieten scheint das zwischen Ursvik [7,5 19,5] und dem Berger-Weg (S. I 07) liegende, sich durch einen etwas abwei­ chenden Glimmerschiefertypus von den übrigen zu unterscheiden. Dieser Glimmerschiefer enthält oft Granat, und oft können sehr charakteristische granatführende Quarzlinsen (S. 190) wahrge­ nommen werden. - Durch die etwas dunklere, bräunliche Farbe seiner verwitterten Oberfläche läßt sich dieser Glimmerschiefer an den meisten Stellen ziemlich leicht von den leptitischen Gneisen unterscheiden, und zwar ist er gegen die letztgenannten scharf abgegrenzt. Dieser Gesteinstypus wird in der vorhandenen Abhandlung als "p l a n s c h i e f ri g e r G r a n at g l i m m e r s c h i e f e r d e s B e r g e r -W e g s" bezeichnet (S. 123). · GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 109 Granatführende Glimmerschiefer treten sonst nur vereinzelt und als sehr kleine Vorkommen auf. Bei "F u r u k o l l e n" [2,0 26,2) konme die etwaige Ausbreitung eines grobkörnigen, gneisartigen Glimmerschiefers (oder leptitischen Gneises) in die Karte eingezeichnet werden (S. 126). Am Hofe T a n g e n [ 1,5 27,9) wurde ein Glimmerschiefertypus angetroffen, der wegen seines feinschuppigen Muskovites als S e r i z i t s c h i ef e r be­ zeichnet werden kann. Makroskopisch lassen sich biotitreichere Parteien fleckenweise auf der Schiefrigkeitsfläche wahrnehmen (S. 126). · · Ähnliche Gesteine kommen an einigen wenigen anderen Stellen in kleiner Menge vor. Bei 0 k s v a l [5,3 23,8] steht ein etwas eigentümlicher Serizitschiefer · an. Er wurde als "s c h e c k i g e r S e r i z i t s c h i e f e r" bezeichnet, weil beliebige Durchschnitte helle fleckenförmige Parteien aufweisen (Durch­ messer ca. 3-4 mm), von dunkler, biotitreicher Grundmasse umgeben. Der Abstand zwischen benachbarten, hellen Flecken ist kleiner als der Durch­ messer eines Fleckens. Alle bisher erwähnten, schiefrigen Gesteine zeigen plane Schiefrigkeit. - G e f ä I t e l t e r G r a n a tg l i m m e r s c h i e f e r ist z. B. am Berger-Weg bei [10,3 7,7] zu finden (s. Fig. 1, Tafel VII). Mit HoLMQUIST 1 könnte man ihn als einen Venit bezeichnen, er wird auch später (S. 126, 159, 194) erwähnt werden. Die G r e n z I i n i e i m F e I d e (s. auch oben) zwischen Glimmerschiefern und Leptiten ist, wenn sie dem Streichen entlang verlauft -was am gewöhnlichsten ist- häufigst ziemlich gerade, ungefähr N-S-laufend. Sonst hat sie oft, im großen (s. die Karte) wie im kleinen gesehen, einen zickzackförmigen Verlauf. Dabei sieht man oft linsenförmige Bruchstücke aus Glimmerschiefer im Leptit (Fig. l, Tafel I). Überhaupt sind Bruchstücke von Glimmerschiefer im Leptit, wie oben erwähnt, häufig zu finden. - Daraus zu erschließen, daß die Leptite etwa als jüngere Intrusivgesteine aufzufassen seien, würde jedoch allzu kühn sein. HoLMQUIST 2 erwähnt ähnliche Strukturen auf Runmarö, wo j ü n g e r e sog. Metabasitgänge durch Streckungs­ und StaUungsbewegungen als Bruchstücke im angrenzenden Leptit verteilt worden sind. - Derartige Erscheinungen dürften · I 2 (33) S. 629. (341 S. 206. 110 OLAF ANTON BROCH in Urgebirgsgebieten häufig sein 1, so daß eine Bestimmung des gegenseitigen A 1 t e r s v e r h ä I t n i s s e s von Leptit und Glimmer­ schiefer (insb. dem Granatglimmerschiefer des Berger-Wegs) auf die obenerwähnte Grundlage nicht erlaubt ist. (Wie schiefrige daß die oben erwähnt, scheinen Abkömmlinge von Leptite schieden sind, auch Leptiten zu mineralogisch-chemisch also möglicherweise viele Glimmerschiefer sein, auch ist erwähnt, untereinander etwas ver­ keine genetische Einheit be­ zeichnen.) An einer einzigen Stelle, ca. [ 1 1,8 9,5] , ist eine ptygmatische Zone von etwas schiefrigem Leptit in Glimmerschiefer beobachtet worden 1Fig. 2, Tafel i). Die Zone überquert die Schiefrigkeit des Glimmerschiefers und entspringt einer größeren Leptitpartei. Sie könnte als eine Apophyse aufgefaßt werden -- eine Auffassung, die allerdings gar nicht zwingend ist. (Der Glimmer­ schiefer an dieser Stelle ist möglicherweise mit dem planschiefrigen Granat­ glimmerschiefer des Berger-Wegs verknüpft, er führt jedoch keine Granate.) · Der zickzackförmige Verlauf der Grenzlinie zwischen Leptit und Glimmerschiefer, das spitze nördliche und südliche Auskeilen der größeren Leptitmassen bei Helvik l11 ,0 · 12,0] und Berger [11,9 7,8], sowie die wirre Vermischung von Glimmerschiefer und Leptit innerhalb fast des ganzen Gebietes, dürfen wohl am besten als Erscheinungen intensiver Faltungsbewegungen gedeutet werden. · Der Verlauf der Schiefrigkeitsfläche und die Richtungen deren Faltungs­ achsen wurde früher behandelt (s. den Überblick über die Tektonik). II. a. Petrographische Untersuchungen. Leptite, schiefrige Leptite, leptitische Gneise. Q u a I i t at i v e m i n e r a I o g i s c h e Z u s a mm e n s et z u n g. (Fig. 1 u. 2, Tafel XII). x. Die Durchmusterung einer großen Anzahl von Dünnschliffen zeigte, daß der Mineralinhalt der Leptite, der schiefrigen Leptite, und der leptitischen Gneise zwar innerhalb jeder der drei Gat1ungen etwas wechselnd ist (s. unten), daß aber die unten angeführten Mineralkombinationen in jeder Gattung vor­ kommen, so daß betreffs Mineralinhalts kein wesentlicher Unterschied zwischen diesen Gesteinen besteht. I (34) S. 622. !II GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Die nachfolgenden H a u pt g e m e n g t e i I e sind wahrgenom­ men: Quarz, Plagioklas, Mikroklin (u.Myrmekit), Biotit (u. Chlorit), Muskovit. Diese Komponenten kommen in wechselndem Mengen­ verhältnis vor, der Quarz ist immer vorherrschend. Folgende Kombinationen sind beobachtet worden,,; : !. 2. Quarz Plagioklas Mikroklin Biotit Muskovit. 3. 4. 5. ( ) ., 6. ( ) ( ) " 7. " ( ) 8. " Die 1. Kombination ist die gewöhnlichste, die übrigen ver­ hältnismäßig selten. Unter 5, 6, 7 und 8 ist angedeutet, wie die I. Kombination mit dem wechselnden Mengenverhältnis der Komponente sozusagen gegen 2. 3. oder 4. hin neigen kann. Im Felde sind die typischen Leptite, wie aus den Feldbeobachtungen hervorging, einander sehr ähnlich, so daß vom makroskopischen Aussehen die Mineralkombination niemals erschlossen werden kann. Auch gibt die Lokalität hierüber keine Auskunft. So wurden z. B. bei der Untersuchung von Dünnschliffen von Proben, die auf der Strecke zwischen [9,8 11 ,2] und [9,8 9,3) gesammelt waren, sämtliche der obenerwähnten Mineralkombina­ tionen vorgefunden, ohne daß je von vornherein erschlossen werden konnte, welche zu erwarten sei, auch wenn ein Dünnschliff einer Probe entstammte, · · welche in unmittelbarer Nachbarschaft anderer, schon untersuchten Proben eingesammelt war. Betreffs der Hauptgemengteile soll das nachfolgende er­ wähnt werden: Der Plagioklas ist immer mehr oder weniger serizitisiert. Sekundäre Unwandlung unter Bildung von Epidotmineralien scheint eine quantitativ völlig untergeordnete Rolle zu spielen. - Zwillings­ lamellierung nach dem Albitgesetz, seltener nach dem Periklingesetz, kommt vor. Für die Lamellierung sowie nach dem erstgenannten wie nach dem letzgenannten Gesetz gilt, daß die Lamellen des einen Systems oft wenig an Zahl und schmal sind, diejenige des anderen breit. * Oft fehlt Zwillingslamellierung. Wenn hier ein Mineral in ( ) geschrieben ist, bedeutet dies, daß es in sehr kleiner Menge vorkommt (etwa 1-3 Körnchen in einem Dünnschliff!. 112 OLAF ANTON BROCH Die Zusammensetzung und ca. Ab,0 An30, schwankt und scheint von der zwischen Abno An10 * Mineralkombination des Gesteins nicht abhängig zu sein. Der Mikroklin zeigt die gewöhnliche Gitterlamellierung. Aus­ nahmsweise können die Gesteine K a l i f e l d s p a t o h n e Z w i l l i n g s­ biId u n g e n führen. Myrmekit kann in mikroklinführenden Leptiten beobachtet werden, jedoch nur in kleiner Menge. Der Biutit zeigt, wenn er unzersetzt ist, den PIe o c h r o i s m u s : schwach gelb rx' < y' rein dunkelbraun. Dieser b r a u n e B i o t i t scheint einen charakteristischen Unter­ schied zwischen einerseits dem Gneisgranit und andererseits den Leptiten- ja, d e n G e s t e i n e n d e s S u p r a k r u s t aIk o m p I e x e s ü b e r h a u p t - zu bilden. - Oft ist er etwas chloritisiert (geblaßt), mit Sagenil und sekundär ausgeschiedenem Erz. Biotit Chlorit ferenzfarbe auftreten. und den Der Chlorit Pleochroismus: Auch kann anstatt zeigt anomale, blaue Inter­ farblos (gelblich)-schwach bläulichgrün, und führt oft kleine Einschlüsse, wahrscheinlich von Zirkon; wie im Biotit von pleochroitischen Höfen umgeben. Muskovit tritt bisweilen in recht großen Mengen auf. Als N eb e n g e m e n g t e i l e sind wahrgenommen worden: Apatit, Zirkon, Rutil, Titanit, Schwefelkies, Turmalin, Kalkspat, Eisenerz. Apatit ist immer in größerer oder kleinerer Menge vorhanden, und zwar als kleine, rundliche oder abgerundet rektanguläre Körnchen. Zirkon Körnchen ist gewöhnlich, zeigen vielleicht Umgrenzung wie der immer vorhanden. Apatit, oft Die sind sie im Biotit eingeschlossen und von pleochroitischen Höfen umgeben. Rutil ist sehr oft als kleine, gelbbraune oder grünliche Körner mit schwachem Pleochroismus wahrzunehmen. Die Umgrenzung ist gewöhnlich unregelmäßig rundlich, bisweilen sieht man Andeutung rektangulärer Begrenzung. schlüssen von Biotit worden. - Zwillinge ist Auch allotriomorpher (bei kommen Ieptitischen Rutil mit Ein­ Gneisen) vorgefunden ausnahmsweise vor. - Sagenit­ gewebe wurde oben (Biotit) erwähnt. Titanit ist selten mit Sicherheit beobachtet. Einige der klein­ sten Körnchen, welche als Zirkon angesehen wurden, sind vielleicht in der Wirklichkeit Titanit. Der analysierte Leptit von Ursvik (s. unten) enthält sowohl Rutil als Titanit. ''' Plagioklas mit weniger als 10 Oo An ist in leptitischen Gesteinen wahr­ genommen, scheint jedoch .,posterieur" zu sein (S. 120 ff., 126 ff.). GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Schwefelkies vorkommender morphe ist ein häufiger, Nebengemengteil Körnchen (Hexaeder), 113 wenn auch in kleinen Mengen und ist als oft mit kleine, streng idio­ einer schmalen Randzone von Hämatit wahrzunehmen. Turmalin * kommt mehr sporadisch vor und ließ sich als ein­ zelne, verhältnismäßig idiomorphe und zwar recht große Säulchen (Durchmesser ca. 0, 1-0,2 mm) in einigen Dünnschliffen beobachten. Die Säulchen sind von unregelmäßigen Rissen durchquert und zeigen den Pleochroismus: uJ (y') gelblich braun > ' c: (x') farblos. In der Nähe der Grenze des Suprakrustalkomplexes gegen Granit sind feinkörnige, turmalinreiche Gesteine in kleiner Menge gefunden. Sie werden später iS. 180, Fußnote) behandelt werden. Kalkspat ist häufig, in kleinen Mengen, oft an Rissen, vor­ handen. Eisenerz, z. T. sicherlich Hämatit, ist öfters in Chlorit und zersetztem Biotit vorzufinden. �· S t r u k t u r u n d T ex t u r. Die typischen Leptite sind gleichkörnig mit dem mittleren Korndurchmesser 0, I 0-0,14 mm. Größere Korndurch­ messer. bis auf ca. 0,25 mm, haben die leptitischen Gneise. Oben wurde mitgeteilt, daß der Mineralinhalt der Leptite und der leptitischen Gneise derselbe ist. - Aus der mikroskopischen �- Untersuchung ging weiter hervor, daß auch die Unterschiede an Struktur und Korngröße eine scharfe Sonderung zwischen den genannten Gattungen nicht rechtfertigen, alle Übergangs­ typen ließen s ich auch mikroskopisch feststellen. (Es hat sich herausgestellt, daß wenn ein Leptit makroskopisch als "typisch" bezeichnet wurde, sein mittlerer Korndurchmesser nie mehr als 0,14 m rn betrug.) Die Struktur der Gesteine ist k r i s t a II o b I a s t i s c h. Die typischen Leptite sind gr a n o b l a s t i s c h; ihre Hauptgemengteile sind rundlich, mit welliger bis zackiger Umgrenzung. (001) ist gewöhnlich bei Muskovit und Biotit entwickelt, sonst sind die ':' S. auch Fußnote S. 124. :-lorsk Geol. Tidsskr. IX. 8 114 OLAF ANTON BROCH Hauptgemengteile völlig xenoblastisch ':' und deren kristallo­ blastische Reihe ist: Muskovit - Biotit Plagioklas - Quarz Mikroklin. Die leptitischen Gneise weisen alle Übergänge zwischen granoblastische und I e p i d o b I a s t i s c h e Struktur auf. Die massenförmige bis schiefrige T ex t u r wurde oben (S. 106 ff.) erwähnt. Die Schiefrigkeit macht sich im Dünnschliff durch parallele Anordnung der Glimmerblätter geltend; wenn sie mehr ausgesprochen ist - d. h. bei vielen leptitischen Gneisen -- durch größeren mittleren Korndurchmesser der Quarz- und Feldspatkörner in der Richtung der Schiefrigkeit als in der darauf senkrechten Richtung. I· Qu a n t i t a t i v e m i n e r a l o g i s c h e u n d c h e m i s c h e Z u s a m m e n s e t z u n g. Aus den angeführten Beobachtungen geht hervor, daß die Leptite innerhalb des studierten Gebietes saure Gesteine mit etwas schwankender Zusammensetzung sind. N ä h e r u n t e r s u c h t wurde ein etwas schiefriger Leptit mit der Mineralkombination 1 (S. 111), an "Skovrein" in der Mähe von Helvik genommen (ca. [9,4 11,5] (s. Fig. 1, Tafel XII). Nebengemengteile sind Apatit und Zirkon. Die Zusammensetzung des Plagioklases wurde mikroskopisch zu Ab71An29 bestimmt. Der Biotit ist etwas chloritisiert. Der mittlere K o r n d u r c h m e s s e r beträgt 0,12 mm. Das s p e z i f i s c h e G e wic h t wurde als 2,708 be­ stimmt. - Auf Grundlage der c h e m i s c h e n A n a I y s e wurde die folgende Mineralberechnung ausgeführt: · I, 2, 3, 4, 5, 6, s. S. 94. 7. Mittels der Planimetermethode von jOHANNSEN I wurde der Gehalt an Muskovit in Volumprozenten bestimmt. 8 Gesichtsfelder mit einem Durchmesser von je 2 mm ergaben: 6,80- 8,30 - 7,38 - 5,10 -- 10,605,58 5,71 - 9,28 - im Mittel 7,34 Oo. - Als spezifisches Gewicht für ':' Aneinander grenzende Plagioklasindividuen der leptitischen Gneise können geradlinige Begrenzung aufweisen. 1 (38). GNEISKOMPLEX AUF N ESODDEN 115 Muskovit wurde 2,87 angenommen. Der Gehalt an Muskovit in Gewichts­ prozenten ist somit 7,81. Die Zusammensetzung und das spezifische Gewicht des Muskovites wurde dem "Circular MineralSlide Rule" MEADS I entnommen. 8. Die Analyse ergibt ein Verhältnis MgO: Fe203: FeO, welches dem­ jenigen des Lepidomelans aus Wärmland 2 entspricht. Durch ein demjenigen S. 94 beschriebenen ähnliches Verfahren wurde die Biotit- (oder Biotit Chlorit-)Zusammensetzung der Tabelle 4 erreicht. ··· Tabelle 4. Si02 TiO, ............. Al,03 Fe203. ... .. .. ........ FeO MnO ............. MgO ............. K,O .............. H,O ............. . • . . . . • . . . • . . . • . . • . . . . • • . • . I. I I. . l TI! 37,0 2,9 16,0 6,6 14,7 0,2 11,5 5,7 5,4 37,04 2,12 15,96 6,63 14,43 12,26 8,37 2,64 --��;;-�� Berechnete Zusammensetzung des Biotites im Leptit, "Skovrein". Lepidomelan, Wärmland2 (einschl. 0,44 oo . F, 0,27 Oo f Na20J. 9. Der Überrest an K,O (2,31 O'o) als Kalifeldspat (Mikroklin) verrechnet, verlangt 2,49 oo Al203• Die Analyse zeigt nur 1,88oo, was vielleicht die niedrige Summe erklärt. 10. Der Überrest an Si02 wird als Quarz angesehen. Der Berechnung sollen die folgenden Bemerkungen angeknüpft werden: Die Zusammensetzung des Plagioklases ist, wenn alles Kalk- und Natronsilikat in Anspruch genommen wird, Ab75An25• Mikroskopisch wurde IS. oben) Ab71An29 gefunden. Jedoch dürfte wohl der Mikroklin etwas Albitsilikat enthalten. Bei der Berechnung des sp. Gewichtes wurde deshalb ein solcher Anteil des berechneten Albites zum Kalifeldspat addiert, so daß die Plagioklaszusammen­ setzung mit dem restierenden Albit Ab71An29 ausmachte (s. Tabelle 5). Das sp. Gewicht des Plagioklases wurde dem Rosenbusch-Wülfingschen Lehrbuch entnommen. Als sp. G. für den supponierten, natronhaltigen Kalifeldspat wurde dasjenige des Kalifeldspates von Bolton, Massachussetts3, benutzt, der einen ähnlichen Natrongehalt aufweist. - Das in der Tabelle angeführte sp. Gewicht des Biotites (2,9) ist dasjenige des "average" Biotites des "Circular Mineral Slide Rule" 1; ein etwas höherer Wert dürfte mit der -­ II 1 (42). 2 (12) Bd. S. 694. 117. 3 (31) B. II S. 1403. 116 OLAF ANTON BROCH berechneten ßiotitzusammensetzung nicht unwahrscheinlich sein und würde auch eine bessere Übereinsstimmung zwischen dem berechneten und ge­ fundenen sp. Gewicht des Gesteins ergeben. Tabelle 5. Leptit, "Skovrein". � -5 � u "i;i 'öl u 0.. -< Si02 .. . .. . Ti02 . .... AI,03 Fe203 FeO ........ MnO . ... MgO . CaO ........ Na20 ....... K20 ........ . H,o-:-. . H20+ P205 . CO, . . .. s . .. Summe ..... . • . . • . . • • . . • • . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . - 0,26 . . . " . . 8,87 - - 44,19 - 0,20 - - - , 2,31 - 0,03 - - -- -- -- 0,46 0,05 4,74 1 13,23 7,81 15,64 Ab 1s An2n " I 0,1455 3,161 2,72 1 0,0184 " Ab11An," I 16,10 " 1 --- --- 44,19 -- --- -- 4,74110,80 2,664 5,8240 13,67 1 t: -< 73,65 73,65 0,45 0,45 12,13 11,51 1,03 1,03 2,31 2,31 0,03 0,03 1,81 1,81 1,28 1,28 1,56 1,56 4,12 4,12 l,Hl I, 19 0,15 0,20 0,20 0,03 0,0,� 0,0.3 99,79 99,35 2,49 0,92 0,89 0,35 0,84 - 'öl ::l r.rJ I 81 1,56 . " 0' '- Q) lfJ >- <!) E E "' ::l oml - 0,02 1,00 -- " �"V 2,16 9,11 3,53 5,79 0,45 1,58 2,56 3,01 2,49 1,03 2,31 - - - " G" V . ...... ö3 :'E t: - . . lfJ ::l ;:;: c:i.. ' :..:r:.J :: J "''0 0 "" - . • . 0 t: -< - . . > 0 .0 ... " " 1 1 I 2,87 2,9 2,586 1 2,653 I 2,722 5,395 5,2820116,695037,0149 1 s 99,79.'37,0149 Gefunden: s � -, 2,692 2,708 Analyse und Modusbestimmung des Verfassers. Auch ein Leptit der Mi n e r a I k o m bin a t i o n 4 (S. 111) (Fig. 2, Tafel XII) aus Ursvik [7,5 19,5] wurde a n a l y s i e r t. Seine Nebengemengteile waren: Apatit, Titanit, Rutil, Zirkon, Schwefelkies, hierzu noch ein wenig Kalkspat.- Die Zusammen­ setzung des Plagioklases ist gemäß mikroskopischer Unter­ suchung Ab69 An:u· Der mittlere K o r n d u r c h me s s e r beträgt 0,13 mm, das s p e z i f i s c h e Ge w i c h t wurde zu 2,710 be­ stimmt. - Die M i n e r a I b e r e c h n u n g wurde folgendermaßen unternommen (s. Tabelle 7): · GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 1. s. 117 S. 94. S wurd e als Schwefelkies verrechnet. Die hierzu nötige Eisenmenge wurde dem Eisensesquioxyd e der Analyse entnommen* ( vgl. Tabelle 7) . 3. Der kleine TiO,-Gehalt wurde als gleichmäßig zwischen Rutil, Titanit und Biotit verteilt angesehen, was für diese Berechnung hir.reichend genau 2. sein dürfte. 4. P205 wurde als Apatit verrechnet. 5. Der Überrest an CaO wurde als Anorthit verrechnet. 6. Na20 wurJe als Albit verrechnet. (Die nach der Analyse berechnete Plagioklaszusam:11enzetzung ist demgemäß Ab67 An33. ) 7. Fe203, FeO, MgO, H20 und der Überrest an Al203 sind in ungefähr demselben Verhältnis wie im Biotit des Freibergergneises ill, Tabelle 6) vor­ handen. Falls angenommen wird, daß der Biotit des Leptites denselben Gehalt an Si02 und K20 wie der erwähnte Freibergerbiotit aufweist, erhält man die Biotitzusammensetzung I der Tabelle 6. Tabelle 6. Il Si02 . . . . . . . . . . . . . Ti02 A l20s . . . . . . . . . . . . Fe20s . . . . . . . . . . . . . FeO . ... .. ... . ... . MnO ..... . ..... . . MgO ... . . .. . K 20 . . . . . .. . . . .. . . . • I. I!. • • • • . . • • • • • • H20 . . . . . . . . .. . . . 33, 1 1,2 19,8 5,8 17,3 0,3 9,2 8,9 4,4 33,09 3,05 20,03 2,85 17,94 0,26 8,70 8,88 3,75 100,0 99,97 Berechnete Zusammenzetzung des Biotites im Leptit, Ursvik. Biotit aus Freibergergneis I (einschl. 0,48 Oio N a 20, 0,94 Oio CaO). Gemäß dieser Berechnung zeigt die Analyse einen um 0,41 zu hohen Prozent an K20. Die Kalibestimmung der Analyse dürfte allzu hoch aus­ gefallen sein, der Plagioklas des Gesteins ist nur wenig serizitisiert. 8. Der Überrest an Si02 wurde als Quarz angesehen. Die Berechnung des sp. Gewichtes erfolgte wie früher. Der Biotit hat eine Zusammensetzung wie die Haughtonite HEDDLEs2. Als Mittelwert d es spezifischen Gewichtes der Haughtonite gibt HEDDLE 3,04 an, welche Zahl hier verwendet wurde. (Allerdings schwanken die angegebenen Werte der spezifischen Gewichte der Haughtonite ziemlich stark.) * FeO wurde im CooK'schen Apparat bestimmt (s. "Arbeitsmethoden"). I (12) Bd. 11 S. 697. 14S. 2 (29). 118 OLAF ANTON BROCH Tabelle 7. Leptit, Ursvik. c"" � · "5 SiO, . . . . FeO . MgO MnO CaO . . . . . .. . . .. .. .. Na20 ... K20 .... H20-·· .. H20+ .. P20s . . C02 . . . s .... . .. .1 .. l Summe .;:! Cl:: 0.. Ti02 . • • Al,03 ... Fe203 Fe .. . .. (::; -;;; .;::... (::; f= - --- -- 0 <C �I j I ," :0 -:c -- - - -- 1 1 1 1 1 1 I 0 ca er 0,22 2,36 0,08 2,61 0, 17 0, 15 1 1 0,28 0, 1 1 0,27 0,39 1 1,73 22, 1 1 10,26 G . ... 5,19 4,25 3,5 3, 16 V ...... 0,054 0,026 0,077 0, 123 2.664 12,777 s Gefunden: s 99, 19.36,557 � 1 l <C ---- - = ! 54, 04 2,7 10 0,74 1,77 1,77 0,94 0,94 0,03 0,03 2,66 2,66 2,6 1 2,6 1 0,91 1,32 0,45 0,45 0,12 0, 17 0, 17 0 0, 15 0, 15 - l l l 99, 19 99,78 o.o6 99,72 3,04 2,653 3,375 20, 125 36,557 ' --- 77,80 77,80 0,34 0,34 10,62 10,62 0,80 0,06 0,74 - 0,9 1 0,45 2 0 + � ::l VJ 3,40 54,04 0, 12 4,29 2,03 0, 6 1 1,77 0,94 0,03 ... "'(::; E E ro ::l · 5,07 15,2 1 4,30 0,13 1 <C 0,08 0, 1 1 0, 1 1 1 0.. VJ OJ (f) OJ I :I :I 2,692 Analyse und Modusbestimmung des Verfassers. Die untersuchten Leptite sind chemisch mit den sauren Gliedern der Granitfamilie verwandt; die oben angeführten Analysen entsprechen ungefähr denjenigen der Liparite. Anhang 1. Blastoporphyrischer Leptit. Am Strande nicht weit südlich von Helvik, bei [ II ,5 12,0], finden sich einige kleine Vorkommen eines feinkörnigen, hell­ grauen, porphyrisch aussehenden Gesteins, das sich wegen seiner Farbe im Felde zum Teil nur wenig von den umgebenden Leptiten unterscheidet'�. Es handelt sich dabei von schmalen, dem Streichen parallel laufenden Zonen. Die Mächtigkeit konnte in ein paar Fällen bestimmt werden und betrug 1-2 m. Die Grenze ist scharf. Es dreht sich vielleicht um jüngere Intrusionen. · * Andere kleine Vorkommen des Gesteins sind deshalb vielleicht über­ sehen worden. GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 119 M i k r o s k o p i s c h (Fig. 3 u. 4, Tafel XII) sieht man Quarz, Plagioklas, Biotit, Muskovit, Apatit, Zirkon. Die Mineralien bilden eine feinkörnige G r u n d m a s s e, deren mittlerer K o r n d u r c h­ m e s s e r in einem Dünnschliff als 0, 13 mm festgestellt wurde. S t r u k t u r e II ist diese Grundmasse derjenigen der Leptite ähnlich. Betreffs der Mineralien mag erwähnt werden, daß die PIa g i o k Ia s­ z u s a m m e n s e t zu n g etwa Ab80An20 (ein o:-Schnitt in einem Dünn­ schliff), und daß der Biotit der bei den Leptiten gewöhnliche br a u n e ist (vgl. S. 112). Weiter ist der recht reichliche Muskovit­ gehalt zu betonen. In der feinkörnigen Grundmasse liegen größere Quarzkörner (Durchmesser bis ca. 5 mm) - die aber in Teile mit etwas ver­ schiedener optischer Orientierung zerbrochen sind (vgl. Fig. 3, Tafel XII). Diese Quarzkörner scheinen von Einschlüssen frei zu sein; sie sind gewöhnlich länglich (spitz linsenförmig), die Um­ grenzung ist wellig; sie sind, wie es scheint, an der Grenze gegen Mikroklin und Quarz der Grundmasse korrodiert. Ähnliche Mikroklinkörner sind ebenfalls anwesend (Fig. 4, Tafel XII). Diese Körner sind Aggregate von mehreren (größeren) Individuen 1, die gegeneinander gewöhnlich geradlinige Begrenzung aufweisen. Diese Gesteine wurden als pnmar porphyrisch aufgefaßt und scheinen ähnlich wie die Leptite zusammengesetzt zu sein. Sie wurden "blastoporphyrische Leptite" genannt, wobei es fest­ zuhalten ist, daß die im behandelten Gebiete auftretenden Leptite überhaupt nicht ohne weiteres als eine geologische Einheit zu fassen sind. Oben wurde erwähnt, daß diese Gesteine vielleicht int r u s i v seien. Wenn dies der Fall sein sollte, so würden si e jünger als der umgebende Leptit sein (bei [II ,5 12,01 von der Min eral­ kombination I. S. 111 ). jedoch kann ihr intrusiver Charakter gar nicht als bewiesen angesehen werden, sie könnten indem sie dem Streichen paralel laufen mit fast ebenso großer Wahr­ scheinlichkeit als extrusiv aufgefaßt werden. · Das porphyrische Gestein ist, wie aus dem oben angeführten hervorgeht, chemisch und z. T. petrographisch mit den Leptiten nahe verwandt. Das Vor­ handensein \'011 braunem Biotit und der große Muskovitgehalt sprechen gegen ihre Angehörigkeit zum Gneisgranit I vgl. (52) S. 466. 120 OLAF ANION BROCH Anhang 2. Erscheinungen der Kataklase. Makroskopisch Jassen sich bei den Leptiten häufig schmale, oft dunkelgefärbte Risse wahrnehmen, deren Breite selten I mm erreicht. Besonders häufig sind sie in der Nähe von Tangen [0,6 28,3] anzutreffen. - Die mikroskopische Untersuchung zeigte, daß die Risse mit einem in der Regei sehr feinkörnigen Material aus scharfeckigem Quarz und Feldspat ("Mikrobreccie" ) gefüllt sind. Weiter ist gewöhnlich Chlorit und Kalkspat vor­ handen. Die Körner sind mit einer Masse zusammengekittet, deren Bestand oft schwierig zu bestimmen ist. Es sieht so aus, als ob sie oft, außer aus Chlorit und Kalkspat, aus Feldspat mit niedriger Lichtbrechung, vielleicht Kalifeldspat, besteht. In mehreren Fällen hat sich herausgestellt, daß diese "rissigen" Leptite einen mi k r o p e r t h i t i s c h e n F e l d s p at (vgl. unten) führen. Einige Beobachtungen im Dünnschliff eines solchen Leptites aus "Knatten" [2,2 26,7] sollen als Beispiel erwähnt werden. (Fig. 5 u. 6, Tafel XII). Der Mineralinhalt des Gesteins ist Quarz, Mikroperthit, Chlorit, Apatit, Schwefelkies, Kalkspat; überdies ein wenig Mikro­ klin (s. unten), vielleicht etwas "nicht perthitischer Plagioklas" , samt Schachbrettalbit(?). Der Mikroperlhit (Fig. 6, Tafel XII) besteht gleich wie aus einer "Grundmasse" von z. T. zwillingslamelliertem Plagioklas (Ab92 Ans), in welchem fleckenartige Parteien von Kalifeldspat, gewöhnlich mit verwaschenen Konturen vorhanden sind (vgl. S.l 03) Häufig lassen sich auch Kerne aus Kalifeldspat, von Plagioklas umgeben, wahrnehmen. - Der Kalifeldspat zeigt anscheinend keine Zwillingsstruktur. Zwei kleine Individuen von Mikroklin wurden im Dünn­ schliff entdeckt. Das eine war in einer eigentümlichen Weise mit Mikroperthit verwachsen (s. Fig. 4). Die Mikrobreccie der R i s s e besteht unzweifelhaft z. T. aus Quarz und Perthit. Zum Teil ist das Material so feinkörnig, daß die Gemengteile nicht bestimmt werden können. Die Masse hat eine Lichtbrechung, die niedriger ist als diejenige des Canada­ balsams, und könnte somit aus Kalifeldspat allein bestehen. jedoch ist die Anwesenheit eines sauren Plagioklases natürlich · · . 121 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN nicht ausgeschlossen, so daß vielleicht auch die kleinsten Körnchen aus Perthit bestehen. - Unter den Mineralien der Mikrobreccie finden sich auch einige Körnchen von Plagioklas, die mit ihrer unregelmäßigen Zwillingslamellierung an Schachbrettalbit er­ innern - weiter sind in kleiner Menge Chlorit, in größerer Menge Kalkspat wahrzunehmen. (Die Risse könnten an einigen Stellen etwa als "Kalkspat mit ein­ geschlossener Mikrobreccie" charakterisiert werden - über relativ große Teile der Risse löscht der Kalkspat einheitlich aus s. fig. 5, Tafel X I I). Kataklaseerscheinungen kommen auch (seltener) an­ e.B derswo im untersuchten Gebiete vor. Als Beispiel sei erwähnt, daß in einem Dünnschliff des soeben beschriebenen, "blasto­ porphyrischen Leptites" (An­ hang I , oben) ein ähnlicher Riß mit Mikrobreccie wahr­ genommen wurde. Die Breite des Risses betrug ca. 0, 1 mm, das Material der Breccie war sehr feinkörnig, so daß dessen Natur nicht festgestellt werden fig. 4. Verwachsung von Mikroklin konnte. Außer Chlorit und (Geflechtstruktur) und Perlhit (weiß Kalifeldspat); P lag iok la s , schwarz Kalkspat besteht es indessen von Perlhit (P), Plagioklas(? ) (Pli und aus höchst wahrscheinlich Canadabalsam (CBJ umgeben. Quarz und Feldspat. Mikroklin­ Vergr. 165. körner, welche dem Risse an­ grenzen, können gegen den letztgenannten eine schmale Randzone aus Plagioklas aufweisen, zum Teil sind die genannten Mikroklin­ körner aderförmig mit Plagioklas durchwoben. Auch Risse ohne Mikrobreccie kommen in den Leptiten vor, insbesondere in der Nähe von Tangen. Diese Risse sind gewöhnlich mit derjenigen Substanz ausgeheilt, woraus das Mineral besteht, welches sie durchsetzen. So beim Plagioklas mit neugebildetem Albit, bei Quarz mit Quarz etc. = = 122 OLAF ANTON BROCH Anhang 3. Perthitischer Feldspat (Mikroperthit) in den Leptiten und verwandten Gesteinen. Oben ( Anhang 2) wurde erwähnt, daß Ji'\ikroperthit oft in mechanisch beanspruchten Leptiten vorkommt. Es möchte hier nur hinzugefügt werden, daß Dünnschliffe, die keine Risse auf­ weisen'\ auch ähnlichen Ji'\ikroperthit führen können, z. T. als sporadische Individuen, z. T. in Zonen angeordnet; in diesem letzten Falle war der Ji'\ikroperthit in einem Dünnschliff von radialstrahligem Chlorit begleitet. Die mikroperthitführenden Gesteine enthalten fast aus­ nahmslos Chlorit, oder doch stark zersetzten Biotit, oft auch Kalkspat. Der behandelte, eigentümliche Mikroperthit scheint in Gesteinen aus dem Gebiete in der Nähe von Tangen am häufigsten vorzukommen. Wie aus dem obigen (Anh. 2 u. 3) und dem S. 103 ff. an­ geführten hervorgeht, ist der perthitische Feldspat, der in den roten Gneisgraniten und den Leptiten bisweilen auftritt, von demselben, eigentümlichen Typus (vgl. Fig. 6, Tafel XI u. Fig. 6, Tafel XII). Auch sind die Erscheinungen, welche das Auftreten dieses Perthites begleiten, bei den Gneisgraniten und den Lep­ titen durchaus ähnlich. Somit dürften die genannten Perthit­ vorkommen bei den ersteren und bei den letzteren bezüglich ihres Ursprunges identisch, und zwar als sekundär zu bezeich­ nen sein. Die Assoziation des Perthites mit Chlorit und Kalkspat könnte vielleicht auf hydrothermale Bildung des erstgenannten hindeuten, man könnte etwa an infiltrative Prozesse denken. Ob hierbei Stoffzufuhr stattgefunden hat, muß dahinbleiben. Die Bildungen möchten als metasomatisch bezeichnet werden, jedoch vorläufig nur im weitesten Sinne (im Sinne Lindgrensl). - Ihr besonders reichliches Auftreten in der Nähe von Tangen, sowie ihre oft wahrgenommene Anknüpfung an Kataklase­ erscheinungen, ließe sich dahin deuten, daß sie vielleicht irgend* Feine Risse im umgebenden Gestein können natürlich im Felde übersehen worden sein. I (4 1). GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 1 23 wie mit den postkaledonischen Vorgängen im Oslogebiet ver­ knüpft sind. - Inwieweit die letztgenannten Erscheinungen etwas wirklich gesetzmäßiges darstellen, würde erst eine syste­ matische Untersuchung der Gneise in der Nähe der post­ kaledonischen Verwerfungen klarlegen können. Bis weitere Untersuchungen vorliegen, sei nur bemerkt, daß diese Perthite den Anschauungen des Verfassers nach gewisse Züge mit den­ jenigen der Fenite 1 gemeinsam zu haben scheinen. b. Glimmerschiefer. 1. Der planschiefrige Granatglimmerschiefer des Berger-Wegs (vgl. S. I 08). a. Qu a I i t a t i v e m i n e r a I o g i s c h e Z u s a m m e n s e t z u n g (Fig. I , Tafel XIII). Am Berger-Weg [ 1 0,9 8,2] wurde Material für nähere Untersuchung eingesammelt. Die mikroskopische Untersuchung ergab den M i n e r a I i n h a I t: Quarz, Plagioklas, Granat, Tur­ · malin, Biotit, Muskovit, Apatit, Zirkon, Rutil, Titanit (?), Eisenerz, Schwefelkies. Der Quarz hat wellig-gezackte Umgrenzung und ist in der Richtung der Schiefrigkeit abgeplattet. Der Plagioklas hat ähnliche Umgrenzung, Zwillinge sind nicht beobach tet worden. Die Zusamme nse tzu ng ist (annähernd) Abso Aneo· Der Granat wird im Dünnschliff als rundlich begrenzte, schwach rote Körner mit einem Durchmesser von ca. 5 mm ge­ sehen. Das Mineral ist von kleinen, scharfeckigen Quarzkörnern poikilitisch durchlöchert. ( Wegen der poikilitischen Durchlöcherung kann die idioblastische Ausbildung des Granates im Dünnschliff nicht immer deutlich wahrgenommen werden.) Auch (wenige) Ein­ schlüsse von Biotit und Turmalin sind vorhanden. - Um die Granate herum schmiegen sich Glimmerblätter. - Makroskopisch läßt sich wahrnemen, daß der Granat die Farbe des Almandins hat und zum Teil recht klar ist. Er ist idiomorph ((211) nebst kleinen Flächen (110)). Das s p e z i f i s c h e G e w i c h t beträgt nach der Schwebe­ methode ( Westphalsche Wage, Clericis Flüssigkeit) ca. 4,03, die 1 (9) s. 150 ff. 124 OLAF ANTON BROCH Lichtbrechung nach der Prismenmethode I ,804. Nach FüRD 1 ist die Zusammensetzung somit 7 Almandin + 2 Pyrop + I Andradit (bez. 7 Almandin + 3 Grossular), nach dem Diagramme EsKOLAs2 ergibt sich die Formel Fe73Mg16Ca11. Turmalin. In einem Dünnschliff des Analysenmaterials (s. unten) ließ sich ein Individuum in Granat eingeschlossen wahrnehmen. Das Mineral ist sonst recht häufig und kommt als idiomorphe Prismen vor (Größe ca. 0,3 0, I mm), zum Teil in unorientierten Aggregaten'': (Pseudomorphosen) von stark gefärbtem Chlorit (je­ doch ohne Muskovit3 umgewandelt. Der Biotit ist wie derjenige der Leptite brauner Farbe (vgl. S. 112). Er kann z. T. etwas chloritisiert sein. Der Muskovit ist in größerer Menge als der Biotit vorhanden. Biotit und Muskovit sind subparalell angeordnet. Apatit ist vorhanden, gewöhnlich als kleine, rundliche Körner. Der Zirkon ist z. T. im Biotit eingeschlossen und von pleo­ chroitischen Höfen umgeben. Sowohl Rutil als Titanit (?) kommen vor, wenn auch in sehr kleinen Mengen. Schwefelkies ( Magnetkies?). Ein einziges Individuum mit fran­ siger Umgrenzung, etwa wie zerbrochen aussehend, wurde wahr­ genommen. Eisenerz. Kleine Mengen schwarzen, opaken Materials, die z. T. an Biotit geknüpft sind, wurden als Eisenerz angesehen. - Anm. In einem Dünnschliff ließ sich ein größeres (D. ca. 3 mml, strahlig bis wirbeiförmiges Aggregat von Muskovit ( Serizit) und ein wenig blallgrünem Chlorit wahrnehmen. Auf zwei Seiten löst es sich strahlenförmig zwischen Quarzkörnern auf, auf zwei anderen Seiten ist es von Muskovit (m. Biotit) und Granat begrenzt. Das Aggregat ist unzweifelhaft ein Umwandlungsprodukt (von Disthen?), kaum aber von Turmalin. (Ein völlig idiomorphes Individuum von T. ist in der Masse in der Nähe deren Grenze eingeschlossen.! ß. S t r u k t u r u n d Te x t u r . Die deutlich plan::::chiefrige Textur ist von ParaHelanordnung der Glimmerblätter, von Abplattung der Quarz- und Plagioklas­ körner und von einer mcht sehr deutlich wahrnehmbaren I (19). 2 (18). S. 9. 3 Ähnliche Aggregate lassen sich (seltener) bei den Leptiten und den leptitischen Gneisen wahrnehmen. (421 S. 45. GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 1 25 Sonderung in glimmerreicheren und -armeren Zonen bedingt. Der mittlere K o r n d u r c h m e s s e r wurde wie auf S. 93 ( Fuß­ note) angegeben bestimmt und betrug 0, 1 9 mm. ( In der Richtung der Trace der Schiefrigkeit gemessen beträgt der Korndurch­ messer 0,27 mm, in der derauf senkrechten 0, 1 1 mm. ) Das Gestein weist deutliche Kristallisationsschiefrigkeit auf. y. C h e m i s c h e Z u s a m m e ns e t z u n g. Das s p e z i f i s c h e G e w i c h t des Gesteins wurde zu 2,785 bestimmt. Die chemische Analyse ergab das in der Tabelle 8 angeführte Resultat. Tabelle 8. "Planschiefriger Granatglimmerschiefer des Berger- Wegs." O;o SiO,................ TiO, ................ Al203 • • • . • • • • • . • • • . • Fe20s............... Feü . . .............. MnO ........... .. . . i'v\gO .. . ....... ..... CaO ................ Na20 . .............. K20 . . . . .... .... ... . H20 . . . ... ........ H20 + . . .. . . . .. . . . . P20,................ co2 . . . . ...... . . . s................... 60,33 0,59 18,73 1,85 4,16 0,08 2,66 1. 10 2,23 4,72 2,21 0,30 0,12 o,o9 0,02 99,19 Analyse des Verfassers. S. 108 wurde erwähnt, daß zwischen dem Berger-Weg (S. 1 07) und Ursvik 17,5 1 9,5] ein anscheined einheitliches Gebiet von Granatglimmerschiefer auftritt. Die mikroskopische Untersuchung der eingesammelten Proben hat gezeigt, daß der Mineralinhalt zierr�­ lich konstant ist, und zwar besteht er aus Quarz, Plagioklas (Oligo­ klas -- Andesin) Muskovit und Biotit. Der Granat ist ziemlich unregelmäßig verteilt und kann über recht großen Gebieten fehlen. Turmalin kommt selten vor. - Glimmerschiefer, die außer den genannten Hauptgemengteilen Mikroklin führen, kommen ebenfalls im erwähnten Gebiete vor, anscheinend jedoch nur in dessen Grenz· 126 OLAF ANTON BROCH zone, wo auch Leptite und leptitische Gneise auftreten. Es sieht so aus, als ob der echte Granatglimmerschiefer in diesem Gebiete durchgehends kalifeldspatfrei sei. Anm. Der g e f ä l t e l t e G r a n a t g l i m m e rsc h i e f e r von [10,3·7,7] (Fig. 1, Tafel Vll) zeigt mikroskopisch die Mineralzusammensetzung und Struktur des planschiefrigen. Die helleren Adern, welche den v e n i t i s c h e n Habitus hervorrufen, bezeichnen Anreicherung von Quarz und Plagioklas, die dunkleren bestehen wesentlich aus Glimmer. Die F a 1 t u n g ist nicht kon­ form. Der sinusoide Verlauf der quarzreichen Adern ist aus der Fig. 1, Tafel V II ersichtlich. Die glimmerreicheren Parteien zeigen spitzwinklige Faltung mit angenähert planen Schenkeln. 2. Andere Glimmerschiefer. Der Glimmerschiefer von "F u r u k o 11 e n" (S. 109) führt Quarz, Plagio­ klas ( A b70An30 etwas serizitisiert, z. T. mit schmalen Albit- u. Periklinlamellen), Mikroklin (in recht großer Menge), Myrmekit (wenig), Biotit (etwas chlori­ tisic:rt), iHuskcwit (in verhältnismäßig kleiner Menge), samt Zirkon und Apatit. Sein mittlerer K o r n d u r c h m e s s e r beträgt 0, 15 mm. Nach dem mikroskopischen Aussehen könnte dieser Glimmerschiefer ebensogut als .,schiefriger, leptitischer Gneis" bezeichnet werden. Der S e r i z i t z c h i e f e r (S. 109) von Tangen führt Quarz, Plagioklas, Mikroperthit, Biotit, Muskovit (Chlorit -- sehr wenig) und die Nebenge­ mengteile Apatit, Zirkon (?) und Turmalin. Der Plagioklas ist gemäß sei ner Lichtbrechung(< Canadabalsam) s a ue r (5--10 n o An). Der Mikroperthit (vgl. die Ausführungen S. 122 ff.) kommt nicht häufig vor. Nach dem mikroskopischen Bild könnte er etwa als "Plagioklas, mit Kalifeldspat gefleckt" bezeichnet werden. Der Biofit ist braun, z. T. etwas chloritisiert. Muskovit i st in großer Menge vorhanden. Sowohl der Muskovit als der Biotit kommen als kleine Schuppen vor. Ein S e r i z i t s c h i e f e r, welcher in unbedeutender Menge im Leptit­ gebiet zwischen Oksval [5,3 · 23,8] und Ursvik [7,5 · 19,5] vorkommt, ist makro- und mikroskopisch dem soeben beschriebenen ziemlich ähnlich. Sein Mineralinhalt ist Quarz, Plagioklas, Mikroklin (in recht großer Menge), Biotit, Muskovit, Zirkon, Apatit, Eisenerz. - Der mittlere Ko r n d u r c h ­ m e s s e r beträgt 0, 10 mm. Der "sch e c k i g e S e r i z i t s c h i efe r " aus Oksval (S. 109) führt Quarz, Plagioklas (Kalifeldspat), chloritisierten Biotit, Muskovit and Eisenerz. Die hellen "fleckenförmigen Parteien" bestehen aus Muskovit, Quarz und Plagioklas. Der Muskovit ist von Plagioklas und von etwas Quarz poikili­ tisch durchlöchert, wodurch myrmekitähliche Strukturen entstehen, die sich am besten in Schnitte senkrecht der c-Achse des Muskovites wahrnehmen GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 1 27 lassen. - In Streupräparaten mit einer Immersionsflüssigkeit von der Licht­ brechung n 1,5267 konnte festgestellt werden, daß Kalifeldspat nur in äußerst geringer Menge vorhanden, und daß der Plagioklas ein sehr saurer ist (3so.o An). Die dunkleren Parteien sind gegen die hellen nicht scharf abgegrenzt. Sie führen chloritisierten Biotit. Im Dünnschliff läßt sich keine Paralleltextur nachweisen, die c-Achsen der Muskovitindividuen können beliebige Winkel mit der Ebene des Dünn­ schliffes einschließen. Das Gestein ist sehr feinkörnig und ist wahrschein­ lich mit den oben erwähnten Serizitschiefern nahe verwandt, seine Struktur möchte als p o i k i I o b I a s t i s c h b i s d i a b I a s t i s c h charakterisiert werden (s. auch S. 138). � Dünnschliffe der "gewöhnlichen Glimmerschiefer", die inner­ halb des "Glimmerschiefer-Leptit- Komplexes" verbreitet sind (vgl. S. 108 ff.), zeigen, daß diese hinsichtlich Struktur (Textur) und Korngröße dem planschiefrigen Granatglimmerschiefer des Berger­ Wegs ähnlich sind. Ihre Hauptgemengteile sind: Quarz, Plagio­ klas, Mikroklin, Muskovit und Biotit. Mikroklin kann fehlen. Der Mineralinhalt ist somit (qualitativ) derjenige der Leptite und 1eptitischen Gneise. Der Muskovitgehalt ist größer als bei den meisten letztgenannten, jedoch gibt es auch mit Hinblick hierauf Übergänge zwischen Glimmerschiefern und leptitischen Gneisen ( vgl. S. 107, I 13). � � Zusammenfassung und einige Schlußfolgerungen. In dem untersuchten Gebiete kommen feinkörnige Gesteine, sog. Leptite vor. Die t y p i s c h e n L e p ti t e sehen makro­ skopisch ganz gleich aus, sie sind feinkörnige, massenförmige Gesteine, deren helle Farbe ihren kieselsäurereichen Chemismus verraten. Mikroskopisch haben sie Quarzreichtum und grano­ blastische Struktur gemeinsam. Die verschiedenen Kombinationen ihrer Hauptgemengteile sind S. 1 1 1 tabellarisch zusammen­ gestellt. Die genauere Untersuchung hat erwiesen (s. Tabelle 5 und 7), daß die Gesteine chemisch mit Lipariten verwandt sind. Außer den gleichkörnigen Leptiten kommen in sehr kleiner Menge porphyrische, leptitähnliche Gesteine ( blastoporphyrische Leptite ) vor; sie sind vielleicht als jüngere Intrusivgesteine aufzufassen. - Die Leptite ohne weiteres als geologische Ein­ heit zu bezeichnen ist wohl kaum erlaubt, allerdings ist es deren Chemismus und Struktur nach nicht ausgeschlossen, daß sie � " " 128 OLAF ANTON BROCH umgewandelte L a v e n oder T u f f e bezeichnen, wenn auch natürlich ursprüngliche Arehosen oder sogar feinkörnige Intru­ siven nicht ausgeschlossen sind ( vgl. auch S. 1 67, 1 96). An den Leptiten geknüpft kommen in kleiner Menge S e r i z i t s c h i e f e r vor, die wohl ziemlich zwanglos als Abkömm­ linge von Leptiten gedeutet werden können ( s. auch S. 1 38). M1t den Leptiten eine wirre Mischung bildend, z. T. als Bruchstücke in den erstgenannten verteilt, kommen in großer Menge G l i m m e r s c h i e f e r vor, deren Mineralinhalt qualitativ derjenige der Leptite ist. Sie unterscheiden sich strukturell und durch höheren Muskovitgehalt von den erstgenannten. Die Gattung der "le p t i t i s c h e n G n e i s e" wurde für Gesteine aufgestellt, welche in großer Menge im Glimmerschiefer-Leptit­ Gebiet auftreten und petrographisch eine Zwischenlage zwischen den Leptiten und den meisten Glimmerschiefern einnehmen ( vgl. auch S. 1 67, 1 96). Die Sonderung einerseits zwischen "schiefrigen Leptiten" und leptitischen Gneisen, andererseits zwischen leptitischen Gneisen und den genanten Glimmer­ schiefern ist keine scharfe, und zwar als eine recht subjektive zu bezeichnen. - Diese petrographisch unscharfe Abgrenzung könnte vielleicht auf einen gemeinsamen Ursprung hindeuten, nicht unwahrscheinlich sind viele dieser Glimmerschiefer als Abkömmlinge von Leptiten zu fassen. Betreffs des Auftretens von eigentümlichen, s e k u n d ä r e n P e r t h i t e n in leptitischen Gesteinen (und Granit) sei auf das S. 1 22 ff. angeführte hingewiesen. Zwischen Ursvik [7, 5 19,5] und dem Berger-Weg ( S. 1 07) liegt ein Granatglimmerschiefergebiet Der G r a n a t g l i m m e r ­ s c h i e f e r scheint unter den Glimmerschiefern eine besondere Lage einzunehmen, und wird später wiederum zur Besprechung kommen ( S. 159, 1 96). Mit ihm verknüpft, und wahrscheinlich als eine venitisch entwickelte Fazies des erwähnten planschief­ rigen Granatglimmerschiefers aufzufassen, ist der gefältelte Granatglimmerschiefer, welcher ebenfalls am Berger-Weg auftritt. Die venitische Entwickelung dürfte in irgendeiner Weise mit der gefältelten Textur in Verbindung stehen, und weil nichts darauf hindeutet, daß die Textur durch Stoffzufuhr hervorgeruft · GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 129 worden ist, kann man mit HOLMQUIST 1 das Gestein als einen endamorphen Venit bezeichnen, wahrscheinlich auch als epigene­ tisch, weil der planschie frige Granatglimmerschie fer keine deut­ lich gebänderte Textur aufweist (s. auch S. 159). Amphibolitgänge. I. Beobachtungen im Felde. a. Verlauf, Alter etc. der Gänge. Große Mengen von Amphibolit sind bei S t r a n d s t u e n [12,0·5,0] und im Fl a t e b y- W al d vorhanden. Bei Strand­ stuen ist leicht festzustellen, daß es sich um gang förmige Massen mit Mächtigkeit bis auf 20 m handelt. Dies ließ sich in dem zum Teil stark überdeckten Waldterrain erst durch detaillierte Kartierung nachweisen (vgl. die Karte)':'. Ob diese Massen alle miteinander zusammenhangen, ließ sich nicht entscheiden; daß sie mitunter auskeilen können, ist nachgewiesen [II ,6 ·5,6]. Im Walde grenzen sie gegen "Natron-Tonerde-Gesteine" an, die Grenzen sind schar f, aber recht o ft überdeckt. Bei [10,I · 5,7] ist ein solcher Gang verzweigt, indem eine Apophyse (? ?) in das angrenzende "Natron-Tonerde-Gestein" ( Staurolith-Augen­ gneis) hineinläu ft. Ein wenig östlicher ist der mächtige Gang anscheinend von Staurolith-Augengneis abgeschnitten (die Grenze ist nicht entblößt). Mit dem gewöhnlichen Verlauf dieser Gänge (s. die Karte) ist es aber möglich, daß er hier eine Umbiegung in der Richtung N W erleidet. Außer von mehr massenförmigen "Natron-Tonerde-Gesteinen" sind diese Gänge auch z. T. von gefältelten Gesteinen umgeben. Diese letztere Erscheinung, sowie der stark gebogene Verlauf der Gänge samt die Änderung des Streichens im Gebiet dieser Gesteine ( s. "Überblick über die Tektonik"), deutet alles au f intensi ve Faltungsbewegungen hin. - Wahrscheinlich bezeichnen alle diese Amphibolitgänge eine ursprünglich zusammenhangende Gesteinsmasse, welche 1 (33) s. 630. " Die Aufschlüsse sind in die Karte mit dunkelbrauner Farbe eingezeichnet. Norsk Geol. Tidsskr. IX. 9 130 OLAF ANTON BROCH später ge faltet und in kürzere Teile zerteilt worden ist. - Gegen Norden hin keilen diese Massen offenbar öfters zwischen die "Natron-Tonerde- Gesteine" aus, im Nordwesten verschwindet eine der Massen unter die Erdbedeckung an einer Stelle [9,5 5,9], wo sie ihrer Richtung nach vielleicht in den Gneis­ granit hineintaucht Es ist nicht gelungen den Gang in de m Gneisgranit - an der betreffenden Stelle zwar "basischem Gneisgranit" - wiederzufinden. Immerhin ist der Granit hier zum Teil stark überdeckt. Kleine Amphibolitgänge, die am B e r g e r-W e g ( S. 107) ( s. Fig. 5. S. 143) begegnen, sind wahrscheinlich mit dem großen Gang bei Str andstuen verknüpft. Bei [12,0 5,31 streicht näm­ lich ein Amphibolitgang von 3 m Mächtigkeit gegen Norden hin, dessen Fortsetzung bei [ II ,8 6,2] linsenförmig ausgewalzt wa hrgenommen wird. Die Linsen haben eine Länge von ca. 10 m und eine maximale Mächtigkeit von 75 cm und sind mit­ einander verbunden. Eine ähnliche Linse ist bei [ II,5 7,4] wahr­ zunehmen. Kleine Amphibolitgänge die nur selten (z. B. bei [6,5 17,3] [5,2 16,8], [0,7 25,3]) eine Mächtigkeit bis auf 2-3 m erreichen, sind recht häufig im GI i m m e r s c h i e f e r - L e p t i t- G e b i e t an­ zutreffen. Sie laufen gewöhnlich dem Streichen parallel, was aber nicht immer der Fall ist (s. unten). Diese Gänge wurden bei der Feldarbeit nicht verfolgt, was im Walde eine sehr schwierige und undankbare Arbeit sein würde. Oben wurde aber klargelegt, daß sie zum Teil linsenförmig ausgewalzt sind. Daß sie indessen auch ununterbrochen fortsetzen können, und zwar über lange Strecken, ließ sich nicht weit nördlich von Ursvik bei [6,8 21,4] feststellen. Eiil Gang von 1,5-2 m Mächtigkeit ließ sich hier von der Strandlinie an 200 m gegen Nord-Westen hin ver folgen (s. die Karte). Bei dem ersten Anblick scheint der Gang geradlinig zu verlaufen. Die nähere Untersuchung stellte heraus, daß der Verlau f schwach bogen­ förmig ist, und daß die Gänge (s. unten) oft zusammengeklappt ( verdoppelt) sind, wodurch bisweilen schmale, linsenförmige Leptitstücke in den Amphibolit eingeschlossen worden sind. Der erwähnte Gang gehört einer Serie steilstehender Gänge · · · · · · · · GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 131 an':', welche an Ursvik [7,5 19,5] und längs des U fers Ursvik­ Oks val [5,3 23,8] wahrzunehmen sind. Alle diese Gänge laufen nach Nord-Westen hin, durchschneiden somit die Schiefrigkeit­ fläche des Glimmerschie fer-Leptit-Komplexes (Fig. 3, Ta fel I). Sie lassen sich aber nicht alle so weit ver folgen wie der oben­ erwähnte. So wurde bei [7,0 20,6] festgestellt, daß ein Gang von 2 m Mächtigkeit schon 3 m westlich von der Strandlinie ver­ schwindet, indem er anscheinend unter dem Leptit hineintaucht - Es ist wahrscheinlich, daß die neun Gänge der erwähnten Serie eine ursprünglich kleinere Anzahl repräsentieren, die durch Faltung anscheinend verviel fältigt worden ist. Im Mi g m a t i t sind kleine Schollen von Amphibolit in nicht unwesentlicher Menge vorhanden. Sie haben gewöhnlich die Form stark ausgewalzter und z. T. gebogener Gänge, die Gang form kann bisweilen auch recht gut erhalten sein. Auch außerhalb der eigentlichen Migmatitzone läßt sich im G n e i s g r a n i t Amphibolit nicht selten warhnehmen. Größere gangförmige Massen mit ca. 10 m Mächtigkeit wurden bei [6,5 9,0], [6,1 11,1] und [5,0 14,4] vorge funden. Ob diese Gänge miteinander ununterbrochenen Zusammenhang haben, oder ob sie im Gneisgranit verteilte Schollen eines Ganges bezeichnen, läßt sich nicht feststellen. - Kleinere Schollen von Amphibolit sind im Gneisgranit hie und da zerstreut. · · · · · · Die Amphibolitgänge an Strandstuen, und unzwei felha ft zum übe rhau pt die im Glimmerschiefer­ Leptit-Gebiet vorkommenden, sind älter als die Pegmatitintru­ sionen. So sind im mächtigen Amphibolitgang südöstlich von Strandstuen bei [ 12,4 4,4] schmale pegmatitische Adern der Schie frigkeit parallel intrudiert. Zum Teil sind die Adern auch durchsetzend, und weiter sieht man hier ptygmatische Pegmatit­ adern, die längs der Ganggrenze intrudiert sind. - Die Amphi­ bolitgänge des Glimmerschiefer-Leptit-Gebietes sind am Berger­ Weg und bei Urs vik von Pegmatitgängen durchsetzt. - Daß die erwähnten Amphibolitgänge älter als die jüngste (präkam­ brische) Faltung sind, dürfte oben klargelegt worden sein. Die größeren Teil, vielleicht · " Neun Gänge wurden observiert. 132 OLAF ANTON BROCH Gänge an Ursvik sind anscheinend jünger als die Leptite, und es wird somit wahrscheinlich, daß die Amphibolite intrusiv sind, daß also deren suprakrustale Charakter recht zweifelhaft ist. Wie die Leptite können aber natürlich auch die Amphibolite nicht ohne weiteres als eine genetisch einheitliche Gruppe auf­ gefaßt werden, wenn auch so eine Auffassung betreffends der großen Amphibolitgänge an Strandstuen und im Flateby-Wald, sowie betreffe nds der kleinen Gänge im Glimmerschiefer-Leptit­ Gebiet als recht wahrscheinlich zu bezeichnen ist. Die Amphibolitschollen im M i g m a t i t sind älter als der Gneisgranit und können somit ähnlichen Ursprungs wie die soeben erwähnten Amphibolitgänge sein. Ob dasselbe auch für die größeren Amphibolitgänge im G n e i s g r a n i t gilt, läßt sich kaum endgültig entscheiden. Daß so was nicht völlig aus­ geschlossen ist, wird später erläutert werde n ( S. 141 ff.). b. Das Aussehen der Gesteine (makroskopische Mineralzusammensetzung, Textur, Biotitisierung etc.). Die Amphibolite sind auf frischem Bruche gewöhnlich fast g anz schwarz gefärbt und scheinen dann aus Hornblende mit nur kleinen Mengen von hellen Gemengteilen zu bestehen. Sie sind gewöhnlich gleichkörnig und planschiefrig. Ein bräunliches Schimmern auf der Schiefrigkeitsfläche läßt sich bisweilen wahrnehmen und verrät die Anwesenheit von Biotit. Der Biotit kann auch, z. B. bei den Amphibolitschollen im Migmatit, der herrschende femische Gemengteil sein, und die Bezeichnung des Gesteins als Amphibolit ist in diesem Fall descriptiv· fehler­ haft, jedoch (s. unten ) genetisch berechtigt. Die Amphibolite sind bisweilen chloritisiert und in dem Falle von blaß grünlich­ grauer Farbe. - Die verwitterte Oberfläche der Gesteine ist gewöhnlich bräunlich. Idiomorphe Feldspat-Individuen mit rektangulärer Begren­ zung':' ließen sich in kleiner Anzahl auf der glazialgeschliffenen Oberfläche des großen Amphibolitganges südlich von Strand­ stuen wahrnehmen. Diese Feldspatindividuen sind wahrschein­ lich als primäre P o r p h y r- Einsprenglinge zu deuten. " Die Größe eines solchen Individuums wurde zu 20 >< 14 mm gemessen. GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 1 33 Granat ist oft wahrzunehmen, jedoch nicht immer. Die Individuen sind oft sehr unregel mäßig innerhalb eines und desselben Ganges verteilt, so daß deren An- oder Abwesenheit kaum von prinzipieller Bedeu tung ist. Sie sind gewöhnlich deutlich idioblastisch, mit sechseckigem Querschnitt (llO)'Z' . Die Farbe ist bläulich rot; mit derjenigen der Granate des Granat­ glimmerschiefers verglichen ( S. 123), etwas dunkler, vielleicht auch durchgehends ein wenig bräunlicher. - O ft wurde wahr­ genommen, daß die Granate in der Nähe der Ganggrenze größer sind als in der Gangmitte. An der Grenze des großen Amphibolitganges bei Strandstuen beträgt beispielsweise der Durchmesser der Granate 4-5 cm, in der Gangmitte nur ca. 0,5 cm. - Faustgroße Granate (110) kommen an der Grenze des Amphibolitganges bei [ 5 ,3 16,7J vor. Oben wurde erwähnt, daß die Amphibolite bisweilen b i o t i t­ f ü h r e n d sind, und daß Biotit sogar der herrschende femische Gemengteil sein kann. Auf Veranlassung des Herrn Professor V. M. GoLDSCHMlDT, der auf das Au ftreten biotitreicher Amphi­ bolite in der Nähe von granirischen Intrusivkontakten 1 auf­ merksam gemacht hat, wurden einige Beobachtungen über diese Erscheinung gemacht. Goldschmidt hat dabei folgende allgemeine Züge mitgeteilt: Gange weisen längs ihrer Grenzzone oft großen B i o t i t­ r e i c h t u m auf. Wo das Gestein Biotit führt, enthält es auch verhältnismäßig viel Pl agioklas (bez. Epidot oder Kalkspat etc.). Der Biotit ist unzweifelhaft auf Kos ten des Amphibols unter Zufuhr von K gebildet. Dabei ist Ca ausgeschieden worden und kann im Plagioklas (bez. Epidot, Kalkspat etc.) wieder­ gefunden werden. · Schon 1908 erwähnt BECKE in seinem Vortrage " Ü ber Myrmekit" 2 "die kaum abzuleugnende Abgabe von K a n den Kontakthof der Tiefen­ gesteine". - Metasomatischer Kalizufuhr zu granitischen Kontaktgesteinen ist weiter von ERDMANNSDÖRFFER3 behandelt worden. Seine Resultate * In einer Amphibolitscholle im Migmatit waren die Granate linsenförmig ausgewalzt. I (22). 2 (3). 3 ( 131. S. 790. 13 4 OLAF ANTON BROCH wurden von GoLDSCHMIDT diskuttiertl, der sich später in seiner Abhand­ lung über das Stavangergebiet2 so äußert: ., Metasomatische Prozesse dürften sich in Amphiboliten vorwiegend durch Biotitbildung äußern." - Die große Verbreitung biotitisierter Amphibolite im Urgebirge scheint erst von dem letztgenannten Verfasser in den Vordergrund gezogen zu sein. Im G Ii m m e r s c h i efe r- L e p t i t- G e b i e t wurden insbeson­ dere die Gänge im Leptit bei Ursvik untersucht. Die Gänge weisen eine 20-30 cm mächtige Grenzzone auf, die aus einem anschei­ nend grobkörnigen Gestein mit Augentextur besteht; hell bläulich­ graue (oder grünliche) Linsen mit Durchmessern von wenigen mm, die wie die mikroskopische Untersuchung (s. unten) zeigte, aus Plagioklas und Quarz bestehen, liegen ziemlich dicht aneinander in einer biotitreichen Grundmasse. Makroskopisch läßt sich in dieser Zone keine Hornblende wahrnehmen. Das Gestein der Grenzzone geht gradweise in den gewöhnlichen, gleichkörnigen Amphibolit der Gangmitte über.':' der Aber auch dieser Amphibolit, selbst in der Mitte mächtigsten Gänge (3 m), weist neben Hornblende auch ein 50-60 cm auf­ wenig Biotit auf. Gänge, die Mächtigkeiteil bis auf weisen, sind (makroskopisch) anscheinend völlig biotitisiert. Die Amphibolitschollen keiten von im M i g m a t i t können bei Mächtig­ l m vollständig biotitisiert, somit die Hornblende - wie aus den mikroskopischen Untersuchungen hervorgeht - bisweilen völlig von Biotit ersetzt sein. Eine Augentextur ist hier nicht vor­ handen und scheint überhaupt zu den Amphibolitgängen bei Ursvik begrenzt zu sein. Die Amphibolitgänge im Gneisgranit sind unzweifelhaft- wie die Durchmusterung der Handstücke zeigte - mehr oder weniger bioti­ tisiert, jedoch liegen hier nicht systematische Beobachtungen vor. In der Nähe der G r a n i t g r e n z e , innerhalb des Suprakrustal­ komplexes, wurde insbesondere der s t u e n (bei [12,4·4,4]) erforscht. hier eine Mächtigkeit von etwa Gang südlich von Strand­ Die biotitisierte Grenzzone hat 50 cm und geht gradweise in den echten Granatamphibolit über, aus welchem die Gangmitte besteht. - Eine schmale, pegmatitische Ader (1 cm), die in nordwestlicher Richtung den Amphibolitgang*�' durchsetzt, von biotitisiertem Gestein (Mächtigkeit ist zu beiden Seiten l 0 cm) umgeben, dagegen läßt sich keine Biotitisierung längs N-S-laufender Pegmatitadern wahrnehmen.- Wo die großen Amphibolitgänge an ,. Natron- TonerdeI (24). 2 (25). S. 54. * Die von Eskola in dem Orijärvi-Gebiete beobachtete Erscheinung, daß die Schiefrigkeit der Amphibolitgänge im allgemeinen parallel der Gang­ grenze läuft ((15) S. 118), tritt in diesem Gebiete nicht auf. ** Die Schiefrigkeitsebene des Amphibolites streicht hier ungefähr N -S. GNEISKOMPLEX Gesteine" grenzen, scheint AUF die 135 NESODDEN Biotitisierung von derselben Größenordnung zu sein wie bei Strandstuen. Nach den bisherigen Beobachtungen sieht es somit aus, als ob die Biotitisierung ziemlich weit außerhalb der Granit­ grenze vor sich gegangen ist. Auch scheint sie in der Nähe dieser Grenze nicht greifbar stärker zu sein als z. B. bei Ursvik. Bei Intrusivkontakten scheint somit die Erscheinung, wie von GoLDSCHMIDT angenommen, regionalen Charakters zu sein. Es verdient vielleicht Erwähnung, daß sowohl bei Ursvik wie bei Strandstuen viel Pegmatitmaterial vorhanden ist. II. Petrographische Untersuchungen. Die M i t t e des Amphibolitganges südöstlich von S t r a n d ­ s t u e n l12,4 4,4] führt die M i n e r a l i e n: Hornblende. Granat, Ilmenit, Plagioklas, Quarz, Biotit, Apatit, Zirkon (?) (Fig. 3, Tafel XIII). · Die Hornblende ist der alles überwiegende Bestandteil: Kurze (110), T e r m i n a l f l ä c h e n s c h l e cht entwickelt, Z wil l i n g e (nach (100)) s e l t e n , 2V ca. 80" (Hyperbelkrümmung), Pr i s m e n optischer Charakter negativ, Schnitte senkrecht ß zeigen (ß' bräun­ starken PIe o c h r o i s m u s: "{ grün (bläulich) > x farblos (gelblich) Andere Schnitte können bräunliche Farbe aufweisen lichgrün). D o p p e Ib r e c h u n g Schnitten senkr e cht ß). Granat. 0,025-0,030 (Interferenzfarbe in c:y=13-14 5 mm, i d i o b l a s t i s c h Durchmesser ca. (110), im Dünnschliff schwach rot. E i n s c h Iü s s e von Hornblende, Ilmenit, Quarz. Der p o i k i Io b Ia s t i s c h e gesprochen wie derjenige der Charakter Granate und in den granatführenden Gneisgraniten. spezifisches nicht so aus­ L i c h t b r e c h u n g und 1,795 bez. 3,95 bestimmt (S. 123). Nach FoRo 1 : 6 Almandin + 3 P yrop + 1 Andradit, nach E SKOLA2: Die G e w i c h t wurden ist im Granatglimmerschiefer Fe62Mg14Ca24 - somit Bestimmung des (19). (18). keine gute Übereinsstimmung. sp. Gewichtes dürfte etwas unsicher sein, was aber - wie ein Blick auf die 1 zu Diagramme Fords beweist - 136 die OLAF ANTON BROCH Unübereinstimmung nicht erklärt. Die Lichtbrechung dürfte ziemlich genau bestimmt sein*. Ilmenit: bisweilen in Große Mengen von allotriomorphen, opaken Körnern, Granat und Hornblende eingeschlossen. Mit dem Stahlmagnete konnte kein Erz dem pulverisierten Gestein entzogen werden (s. auch Ilmenit der Ganggrenze, unten). Der Ilmenitreichtum entspricht chemisch einem hohen Ti02-Gehalt (s. unten). Plagioklas'�*: In kleiner Menge als allotriomorphe Körnchen zwi­ schen den Horblendeindividuen. Zwillinge kommen vor. Das Mineral ist stark serizitisiert, so daß seine Z u s a m m e n s e t z u n g schwierig festzustellen ist. Ein x-Schnitt zeigte den Auslöschungswert so daß der Plagioklas 24-25 °, ein basischer Andesin oder saurer Labra­ dorit sein dürfte. ist in sehr kleiner Menge als Quarz kleine Körnchen vor­ handen. Biotit. Kleine, frische, b r a u n e Schuppen lassen sich in kleiner Menge wahrnehmen Apatit, als Zirkon (?): Biotit (3�4 Individuen in einem Dünnschliff) . kleine, runde Körnchen, ist verhältnismäßig häufig. Kleine, z. T. bräunliche Körner in Hornblende und eingeschlossen umgeben. (Orthit z. T. und von markierten, pleochroitischen Höfen ?). Die S t r u k t u r ist k ristalloblastisch mit der Reihe: Granat .. . .. . . ... . . .. idioblastisch Hornblende Ilmenit, Plagioklas . . .. xenoblastisch Der mittlere K o r n d u r ch m e s s e r ist 0,20 mm (von den Granaten wurde bei der Messung abgesehen). Die G a n g g ren z e (F ig . 4, Tafel XIII)':":":' desselben Amphi­ bolitganges weist ungefähr gleichgroße Menge von braunem Biotit und grüner Hornblende auf. Die Hornblende ist am Rande und z. T. im Inneren etwas chloritisiert. Die Granate (Durchmesser 4-5 cm s. S. 133) sind wie die­ 3,95). jenigen der Gangmitte zusammengesetzt (n =I, 793, sp. G. ca. " Goniometerablesungen gemäß dem Schema von M. WEBSKY Zeitschr. Krist. 4. 1880. ** Dünnschliffe mit idiomorphen Feldspateinsprenglingen (S. 132) sind nicht angefertigt worden. *** Die Dünn schliffe wurden vom Analysenmaterial angefertigt. (s. unten). Ihr Abstand von der Ganggrenze ist deshalb nicht genau festgestellt, er beträgt 0---50 cm. 137 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Der scheint in Plagioklas mitte vorhanden größerer Menge als in der Gang­ zu sein, vielleicht ist dies auch mit dem Quarz der Fall. Die Ilmenitkörner der Ganggrenze sind kleiner, aber häufiger als diejenigen der Gangmitte. Sie sind am Rande oft in Leukoxen umgewandelt. Die Ganggrenze ist vielleicht ein wenig feinkörniger als die Gangmitte. Das s p e z i f i s c h e G e w i c h t der Gangmitte wurde zu 3, 122, dasjenige der Ganggrenze zu 2,992 bestimmt. - Durch­ schnittsproben ( S. 209) der Gangmitte und -grenze wurden ana­ lysiert (s. Tabelle 9). Die Analyse der Ganggrenze (übrigens in der Hauptanalyse teilweise verunglückt) entspricht der durch­ schnittlichen Zusammensetzung einer Zone von 50 cm Mächtigkeit. Tabelle 9. Granatamphibolit, I Si02 .. . .. Ti02 Al20s Fe20s . ... FeO ........ MnO ....... MgO . ..... CaO ... ... Na20 ....... . • . 0 • • • • • ' • • 0 • . • . . . K.o ........ H20 H20 + ..... P 20s ... . . co 2 .. ..... s . . . ... • • . . . . . . • • . 0 Gang mitte - I Strandstuen. Ganggrenze Einzelwerte 45,28 45,64 2,53 2,43 15,96 1,96 2,28 12,79 12,61 0,25 0,20 6,04 6,42 8,41 5,38 2,33 1,41 1,61 3,17 1,25 2,28 0,14 0,32 0,61 0,56 0,00 0,34 0,10 0,08 Mittel 45,40 2,28 45,52 2,35 1,90 2,09 12,61 0,20 - 6,44 5,51 1,58 2,92 2,43 0,32 - 6,43 5,45 1,49 3.04 2,36 0,32 0,56 0,34 0,08 I Diffe renz - 0,24 -7-0,18 � 0,13 """'"""0,18 -7- 0,05 + 0,38 -7- 2,96 -7- 0,84 + 1,43 + 1,1l 1-: -7- 0,05 _;_ 0,34 -7- 0,02 -- 99,26 Analysen des Verfassers. Bei dem Vergleich der chemischen Zusammensetzung der Gangmitte mit derjenigen der Ganggrenze ist die starke Ab­ nahme von Caü mit gleichzeitiger Zunahme von K20 (und H20) 138 OLAF ANTON BROCH sehr auffällig. Die prozentische Differenz . der CaO-Gehalte von Gangmitte und Ganggrenze beträgt beinahe 3, und die Differenz der in Silikaten gebundenen CaO-Mengen ist un­ zweifelhaft größer, weil das Grenzgestein Karbonate ( C02)':' samt Leukoxen enthält. Die Na20 -Menge in der Ganggrenze ist kleiner als diejenige der Gangmitte. Der H20 -Gehalt ist größer, teils wegen der Biotitbildung, teils aber auch wegen sekundärer Hydratisierung ( Chlorit, s. oben). Die übrigen Differenzen sind verhältnismäßig klein. Die scheinbare Zunahme des MgO-Gehaltes könnte vielleicht in einem primären Unter­ schied zwischen Ganggrenze und Gangmitte begründet sein, ebenso wahrscheinlich ist sie aber in diesem Falle innerhalb der Analysenfehler zu suchen (s. oben). Dies letzteres darf dagegen betreffs der anderen (größeren) Differenzen ausgeschlossen sein. Besonders interessant ist dann die Ve r d r ä n g u n g v o n Ca d u r c h K, ein metasomatischer Prozeß, der überhaupt häufig sein dürfte. So sieht man innerhalb des hier behandelten Gebietes, wie die basischen Plagioklase gewöhnlich stärker serizitisiert sind als die sauren. - Die poikilo­ blastische Verwachsung von Albit, Quarz und Muskovit im "scheckigen Serizitschiefer" von Oksval (S. 126) könnte wie durch metasomatische Ver­ drängung des ,,Anorthitkalkes" mittels Kali (in einer niedrigeren Temperatur­ zone) gedacht werden. Vielleicht mittels (oder teilweise mittels) des Kalis eines im ursprünglichen Gestein vorhandenen Kalifeldspates, etwa nach dem Schema: Ob hierbei die reagierenden Lösungen tatsächlich Feldspatmoleküle enthalten, soll hier nicht diskuttiert werden, die Gleichung gibt nur quan­ titativ mögliche Verhältnisse an. - Ein bekanntes Beispiel des Austausches von K und Ca geben weiter die Permutite. - In der von ERDMANNSDÖRFFER I angegebenen Analysenserie läßt sich ebenfalls eine Abnahme des Kalkgehaltes in Verbindung mit Zunahme des Kaligehaltes wahrnemen - leider ist bei diesen Analysen nicht immer der C02-Gehalt bestimmt worden. * I Falls alles C02 an CaO gebunden ist, würde die Differenz zwischen silikatgebundenem CaO der Gangmitte und -grenze 3,4 o.o betragen. (14), s. auch S. 133 der vorliegenden Abh., vgl. die Diskussion GoLD­ SCHMIDTS in "Kontaktmetamorphose". 139 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Man hätte erwarten können, daß die verschwundene Kalk­ menge einer ä q u i v a 1 e n t e n Kalizunahme entsprechen würde. Dies scheint nach den Analysen nicht der Fall zu sein; jedoch sei erstens bemerkt, daß das zugeführte Kali sekundär teilweise ausgelaugt sein kann (vgl. den hohen Wassergehalt der Gang­ grenze, vgl. auch den Biotit im Torvvikgranit, Tabelle I, S. 95), zweitens, daß der Austausch nach recht verwickelten, und zwar in verschiedenen Fällen nach verschiedenen Schemen stattfinden dürfte (vgl. die Ausführungen S. 147 ff). Das verdrängte CaO kann teilweise zur Neubildung von Titanit ( Leukoxen S. 137, Titanitaggregate, s. unten) verbraucht sein; eine große Menge ist unzwei felhaft verschwunden. Der Amphibolit der Gänge am B e r g e r -We g ist mikro­ skopisch dem Gestein von Strandstuen ähnlich. Die Gänge sind etwas biotitisiert (genauere Beobachtungen betreffends dieser Erscheinung liegen hier nicht vor). Einige von den Proben führen Titanit, mit opaken Einschlüssen, wahrscheinlich von Ilmenit, andere führen nur Ilmenit. Die Amphibolite von Ur s v i k wurden etwas näher unter­ sucht. Von einem Gang mit ca. 50 cm Mächtigkeit, der 25 m südlich von der Brücke ansteht, wurden Dünnschliffe aus der Gangmitte (gleichkörnig S. 134) und der Ganggrenze (Augen­ textur) mikroskopiert. Die Ga n gmi t t e (Fig. 5, Tafel XIII) führt: Hornblende, Plagioklas, Biotit, Quarz, Titanit, Orthit (?), Apatit, Kalkspat. Die Hornblende ist die bei den Amphiboliten des hier be­ handelten Gebietes gewöhnliche grüne und bildet den überwiegenden GemengteiL Der ist in recht großer Menge vorhanden. jedoch Plagioklas nicht in so großer Menge wie die Hornblende. Er ist stark seri­ zitisiert und weist einige Einschlüsse von unregelmäßig begrenztem Quarz auf. Zw!llingslamellierung ist recht häufig. setzung ist ca. Ab;,0An50, übrigens löschungsbestimmung nach; wahrscheinlich variabel etwas sie ist nur aber (s. unten). Die Z u s a m m e n­ einer einzelnen bei Das diesen Aus­ Gesteinen Mineral ist gewöhnlich allotriomorph (xenoblastisch). Brauner Biotit kommt in nicht unbedeutender Menge vor. wie 140 OLAF ANTO� BROCH Der Quarz ist ein Nebengemengteil, jedoch im Vergleich mit der Gangmitte von Strandstuen in relativ großer Menge vorhanden, teils als selbständige allotriomorphe Körnchen, teils als Einschlüsse im Plagioklas. Der Titanit läßt sich als einzelne, größere, z. T. idioblastische Individuen ( D. bis 0,35 mm) mit starkem Pleochroismus (braun­ farblos) wahrnehmen. Orthit (?). umgeben, (vgl. S. in Braune Biotit Einschlüsse, oder Hornblende von sind pleochroitischen Höfen wahrscheinlich Orthit I 0 1). Apatit findet sich als kleine, rundliche Körnchen*. Der Die S t r u k t u r ist wie bei allen hier untersuchten Amphi­ boliten kristalloblastisch. Das Gestein ist ziemlich gleichkörnig, mit etwas schiefriger Textur. Die G a n g g r e n z e führt dieselben Mineralien wie die Gang­ mitte, jedoch ist hier der Plagioklas vorherrschend (Fig. 6, Tafel XIII). Die S. 134 erwähnten L i n s en bestehen aus mehreren Plagioklasindividuen, von zahlreichen, kleinen, unregel­ mäßig begrenzten Quarzkörnchen poikilitisch durchlöchert. Der Plagioklas führt überdies kleine Einschlüsse von Biotit und Hornblende. Einige Auslöschungsbestimmungen ergaben die Z u s a m m e n s e t z u n g Ab36An64. Der Plagioklas ist etwas zersetzt. Biotit und Hornblende schmiegen sich in schmalen Zonen (0,2 -2 a 3 mm breit) zwischen den Augen. Der prozentische Biotitgehalt dürfte kaum bedeutend größer als derjenige der Gangmitte, der Quotient zwischen den Mengen an Biotit und Horn blende wird aber ein höherer sein (die Plagioklasmenge ist größer). Der Titanit findet sich als kleine Körnchen, öfters in Aggregaten gehäuft. Typische "griesige" Aggregate, aus Titanit bestehend, sind bei manchen Amphiboliten und "basischen Gneisgraniten" wahrgenommen worden, sie dürften Umwandlungsprodukte von Ilmenit sein (vgl. die griesigen (..gryniga") Aggregate Mäkinens 1). * I Auch längliche Aggregate kleiner, rundlicher Apatitkörnchen, die an die Titanitaggregate (S. 98) erinnern, wurden in einigen Amphiboliten wahr­ genommen. (44) S. 117. GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 141 Ein ähnlicher Gang (aber mit granatreicher Grenze) auf der Nordseite der Brücke zeigt die bei diesen Gängen in der Grenzzone gewöhnliche Augentextur ( vgl. S. 134). Die Bestimmung des Plagioklases zeigte, daß dessen Zu s a m m e n s e t z u n g innerhalb eines und desselben Dünnschliffes v a r i i e r t, und zwar zwischen Ab60An40 und Ab42An58 (vielleicht zwischen Ab64An36 und Ab40An60). � S. 131 wurden emtge A m p h i b o l i t g ä n g e i m G n e i s­ g r a n i t erwähnt. Auch diese Gänge weisen Biotitisierung auf, jedoch wurde das Untersuchungsmaterial eingesammelt ehe diese Erscheinung ins Auge gefaß t war. Interessant ist die groß e Ä h n l i c h k e i t d i e s e r G e s t e i n e mit den amphibolführenden " b a s i s c h e n G n e i s g r a n i t e n". Die Gesteine sind reicher an Quarz und Plagioklas als der Amphibolit von Strandstuen. Zwei Plagioklas-Bestimmungen ergaben Ab69An81 und Ab65An35• Der Pleochroismus der Horn­ blende weicht von dem der Hornblenden der übrigen Amphi­ bolite ab, indem y bläulicher ist; er ist somit demjenigen der Hornblende in den basischen Gneisgraniten ähnlich. Fig. 3, Tafel VI zeigt Dünnschliffe von Amphiboliten und hornblendeführenden Graniten, und weist eine Reihe mit ab­ nehmender Menge von femischen Gemengteilen auf (vgl. die Bemerkungen zu den Tafeln). Der Gedanke meldet sich unwillkürlich, daß die schlierigen Gneisgranite zum Teil syn­ tektische Gesteine und die Amphibolitgänge im Gneisgranit relikt seien. � Diese Deutung erbietet jedoch gewisse Schwierigkeiten und kann nicht als endgültig betrachtet werden. - Der Aufschluß von festen (basischen) Stoffen in sauren Schmelzflüssen ist z. B. von TENOW und BENEDICKS I teoretisch diskuttiert worden. Die Untersuchungen der erwähnten Verfasser ziehlen insbesondere darauf, die sog. "basischen Aussonderungen" schwedischer Urgebirgsgranite zu erklären. Hierbei wird der oft zonale Bau dieser Ein­ schlüsse(?) besonders vor Auge gehalten. Ein ähnlicher Zonenbau wurde bisher bei den basischen Granitschlieren und den Amphibolitgängen im Gneisgranit des vorhandenen Gebietes nicht wahrgenommen. Auch weichen die genannten Schlieren an Größe von den von T. und B. behandelten kleinen I (55) S. 1509 ff. 142 OLAF ANION BROCH Einschlüssen itb, -- sie scheinen relativ große Areale einzunehmen. -- Nach der Gruppiering von T. und B. wäre es am ehesten der Typus 5 (Fig. 7.5) in einem hervorgerückten Stadium, der für den Vergleich mit diesen Schlieren in Betracht kommen könnte. - Bewegungen im Magma hätte ein Zerstreuen der .,Konkretionszonen" hervorrufen können, ohne daß vollständiges Schmelzen hierzu notwendig wäre. -- Bei den Amphibolitgängen, die wie erwähnt mit den basischen Gneisgraniten zweifelsohne gewisse gemeinsame Züge auf­ weisen, fällt es viel schwieriger, diese Ähnlichkeit durch Zerstreuen unter Beimischung (Einwanderung) von salischen Gemengteilen (aus dem Granit­ magma) zu erklären. Die Erhaltung ihrer Gangform müßte in dem Falle so gedeutet werden, daß das Zerstreuen ein teilweises sei, etwa wie eine Art von Lockerung, die das Einwandern der salischen Bestandteile erlaubte. Bei langsamem Empordringen des Granites ist es indessen nicht notwendig, daß die Aufschmelzung gemäß des Schemas von T. und B. vor sich geht. Dies letztgenannte setzt ja k a I t e Bruchstücke voraus, von denen zuerst die Randzone erwärmt wird. Unter hinr eichend langsamem Empordringen des Granites (bez. Hineinsinken oder "Aufschmelzung" der Nebengesteine) würde aber gleichmäßige Erhitzung des Nebengesteins unter gleichzeitiger eutek­ tischer Schmelzung der gesamten Masse stattfinden können. Dadurch würde der basische Einschluß in eine breiartige Masse übergehen (femische Mineralien in eutektischen Schmelzflußl. - Daß unter Umstände salische Gemengteile aus Granit in das angrenzende Gestein hineinwandern können, beweisen Beobachtungen an Hornfelsschollen 1. Die Möglichkeit, daß die Amphibolite im Gneisgranit primär saurer sind (vgl. Fig. 3, Tafel V I) als der Amphibolit von Strandstuen, liegt natürlich vor, und überhaupt ist die Frage vom Entstehen der "basischen Gneisgranite", die wohl auch als Differentialionsprodukte gefallt werden könnten, und vom Ursprung der Amphibolitgänge im Gneisgranite eine recht schwierige. In der Tat liegen noch nicht hinreichend viele Beobachtungen vor. Insbesondere dürfte der Vergleich der Basizitäten von Gangmitte und Ganggrenze der Amphibolite im Gneisgranit, sowie das Feststellen der Verbreitung derartiger basischer Gesteine innerhalb des Gneisgranitgebietes Nesoddens überhaupt, von Wichtigkeit sein. "Dioritoide Ganggesteine". (Granat-Andesin(-Labradorit)-Gneise mit Hornblende oder Biotit). Südöstlich von Strandstuen [12,3 4,6] in der unmittelbaren Nähe des großen Amphibolitganges kommen kleine, gangförmige Massen eines saureren, granatführenden Gesteins vor. Die Gänge, deren eingehendere Untersuchung noch übrigbleibt, haben Mächtigkeilen von ca. I m und zeigen oft hufeisen­ förmigen Verlauf. - Höchst wahrscheinlich mit diesen Gängen verwandt sind ähnliche, aber annähernd geradlinige Gänge, die am Berger-Weg (S. 107) vor­ kommen (s. Kartenskizze, Fig. 5). · 1 (24) S. 29, 34. GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 143 Das Gestein ist hier ziemlich feinkörnig, schiefrig und von bräunlich­ grauer Farbe. Makroskopisch können Granat und Hornblende oder Biotit sowie helle Mineralien wahrgenommen werden. - In einem Dünnschliff ließen sich die folgenden G e m e n g t e i I e nachweisen IFig. I, Tafel XIV): Quarz, Plagioklas, Granat, Hornblende, Biotit, Apatit, Ilmenit(?), sowie ein wenig Eisenglanz. Der Quarz ist reichlich vorhanden und weist rundliche, gebogene Um­ grenzung auf. Auch Plagioklas kommt in recht grcßer Menge vor. Er ist ziemlich frisch, mit häufigen, breiten Zwillingslamellen. Hie c;nd da lassen sich größere Individuen (D. ca. 0,7 mm) wahrnehmen. Der Plagioklas ist xenoblastisch, die Z u s a m m e n s e t z u n g ist Ab48An52. Der Granat ist häufig, als idioblastische (110), schwach rote Körner ID. I -2 mm), von Quarz poikilitisch durchlöchert. Fig. 5. Kartenskizze, am Berger-Weg aufgenommen. I. Überdeckt. 2. Leptitischer Gneis und Glimmer­ schiefer. 3. Pegmatit. 4. "Dioritoides Ganggestein". 5. Amphibolit. 6. do. mit Granat. Die Hornblende ist in kleinerer Menge als der Quarz vorhanden, und ist im Dünnschliff gleichmäßig verteilt, als nicht besonders große Individuen, deren Hauptzonen subparallel orientiert sind. Das Mineral ist nicht besonders idioblastisch, ( I I 0) ist vorherrschend, kleine Flächen ( 0 I 0) lassen sich ebenfalls wahrnehmen. Die T e r m i n a 1 f 1 ä c h e n sind s c h 1 e c h t entwickelt. Der P 1 e oc h ro i s m u s ist demjenigen der Hornblende der Amphibolite ähnlich. c:y 14 y -+- 'Y. = 0,025-0,30. Brauner Biofit findet sich in ungefähr derselben Menge wie die Hornblende. Apatit kommt als kleine Körnchen mit rundem oder abgerundetem, rektangulärem Querschnitt vor. Als Ilmenit sind wahrscheinlich die kleinen, opaken Erzkörnchen an­ zusehen, welche sich hie und da beobachten lassen. Kleine, rote Eisenglanz-Schuppen kommen in geringer Menge vor, in der Regel an Biotit geknüpft. Die S t r u k t u r ist granoblastisch. Wenn von den Granaten und den einzelnen, größeren Plagioklasindividuen abgesehen wird, so sind die Haupt­ gemengteire von ziemlich gleicher Größe. Der mittlere K o r n d u r c h m e s s e r beträgt dann 0, I 3 mm. = °, 144 OLAF ANTON BROCH Einzelne Dünnschliffe von makroskopisch ähnlichen Gesteinen, die in der Nähe des soeben erwähnten Gesteins eingesammelt waren und größere, aber seltnere Granate (D. ca. 3 mm) aufweisen, zeigten k e i n e H o r n ­ b I e n d e . Der Plagioklas erwies sich als etwas mehr serizitisiert, die Indivi­ duen gewöhnlich parallel der Trace der Schiefrigkeit etwas länglich. Sie zeigen gegeneinander geradlinige Begrenzung, wodurch eine Art Pflasterstruktur her­ vorgerufen wird. Nach einigen einzelnen Bestimmungen ist die Zusammen­ setzung Ab56An, •. Daß diese letzteren Gesteine mit der hornblendeführenden Varietät verwandt sind, ist nach ihrem Auftreten im Felde nicht unwahrscheinlich, auch zeigen die Beobachtungen an den Amphiboliten (s. oben), daß ursprüng­ lich identische Gesteine betreffs Hornblende-Biotit-Gehalt völlig verschieden sein können. Direkter Zusammenhang zwischen diesen "dioritoiden Ganggesteinen" und den Amphiboliten ist im Felde nicht nachge�iesen worden. Die "diori­ toiden Ganggesteine", die übrigens quantitativ eine untergeordnete Rolle spielen, kommen aber augenscheinlich nur in der Nähe des großen Amphi­ bolitganges von Strandstuen vor. Falls sowohl dieser Amphibolit wie die "dioritoiden Gänge" als eruptiv anzusehen sind, so ist ein gemeinsamer Ursprung nicht unwahrscheinlich. Plagioklas-Biotit-Gneise. (Gänge). In den Gebieten Helvik [ 11,0 14,0] - Helviktangen [9,717,8] und Oksval [5,3- 23,8] - TangeJaget [3,0- 27,3] finden sich em1ge gangförmige Vorkommen eines eigentümlichen Gesteins. Die Mächtigkeit der Gänge variiert von ca. 30 cm bis 1-2 m, am öftesten beträgt sie ca. I m_ Im erstgenannten Gebiete laufen die Gänge anscheinend immer der Schiefrigkeit des Glimmerschiefer-Leptit-Gebietes parallel und sind innerhalb zwei getrennter Strecken verfolgt worden. Die eine Strecke läuft in der Nähe des Ufers, und zwar zwischen [I 0, 7 14,6] und Helviktangen. Es handelt sich hier nicht um einen. zusammenhangenden Gang, eher aber um linsenförmig ausgewalzte Bruchstücke eines solchen, wie es z. B. bei [9,9 16,4] beobachtet wurde. - Die zweite Strecke läuft der erstgenannten parallel, etwa 100 m weiter westlich. · · · 145 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Im anderen Gebiete (0ksva1-Tange1aget) laufen die Gänge z. T. der Schiefrigkeit parallel, z. T. weisen sie krummlinigen Verlauf auf. Es dreht sich offenbar um Gangvorkommen, welche den­ jenigen der Amphibolite von Ursvik ähnlich sind. M a k r o s k o p i s c h läßt sich eine violettartig-bräunliche, schiefrige G r u n d m a s s e , mit B iotit, Feldspat und Quarz wahrnehmen. P orp h yro bIa s t e n von Granat sind bisweilen, aber verhältmäßig selten, vorhanden. Besonders ins Auge fallend sind häufige, helle A u g e n, augenscheinlich von Feldspat, welche wenn verwittert weiß, auf frischem Bruche grünlich sind. (Wie die Augen der Amphibolite von Ursvik, S. 134.) Die Form dieser Augen ist etwas wechselnd, weshalb das Gestein in ver­ schiedenen Typen auftritt (vgl. Fig. 6.) I. Augen mit Durchmessern von 5-10 mm, einigermaßen gleichmäßig in der Grundmasse verteilt. Die Schnitte sind rhombisch bis linsenförmig, auch quadratisch, z. T. können sie an Zwillingsbildungen erinnern (Fig. 6, I-IO). 2. Augen von Form und Größe wie oben, aber perlschnurartig, auf der glazialgeschliffenen Oberfläche subsymmetrisch an beiden Seiten gerader Linien angeordnet (Fig. 4, Tafel 1) 3. Die Augen sind miteinander verbunden und gleich wie zusammen­ fließend. Sie sind unregelmäßig begrenzt ( Fig. 6, I 1). 4. Die Augen sind linsenförmig mit kleinerem Durchmesser (2-3 mm) und ziemlich dicht aneinander liegend. Das Gestein ist in diesem Falle dem Grenzgestein der Amphibolitgänge von Ursvik (S. 134) makroskopisch mehr--weniger ähnlich, weicht aber oft von den letztgenannten durch etwas hellere (violette) Schattierung ab. (fig. 6, I 2). Die m i k r o s k o p i s c h e Untersuchung desMateria1s vom Typu s 2 (aus "Steinbu" [10,0· 15,7] ) ergab, daß die G r u n d­ rna s s e aus Quarz, Biotit, Plagioklas und Apatit besteht. Der Quarz ist Biotit in recht großen Mengen vorhanden. Brauner kommt auch recht reichlich vor. Plagioklas, Xenoblastischer Zwillingslamellen (Albit- und vorhanden. et was serizitisiert, Periklingesetz) ist mit häufigen ziemlich spärlich Die Zu s a m m e n s e t z u n g ist (gemäß eines einzelnen IX-Schnittes) Abn2An3s· Der Apatit ist ein recht groß und häufig. Norsk Geol. Tidsskr. IX. Nebengemengteil, die Körner sind 10 aber 146 OLAF ANION BROCH Die S t r u k t u r ist kristalloblastisch, das Gestein feinkörnig (wie ein leptitischer Gneis). Die A u g en (Fig. 2, Tafel XIV) bestehen aus mehreren (etwa 6�12) xenoblastischen Plagioklas-Individuen, die ein wenig Biotit als Einschlüsse enthalten und mit kleinen (D. 0,01� 0,16 mm , im Mittel 0,07 mm) runden Quarzkörnern vollgespickt sind. Die Körner weisen keine einheitliche optische Orientie­ rung auf. � Das mikroskopische Bild erinnert an eine Illustra­ tion, die von ASKLUND 1 veröffentlicht ist. 0 r) �. l'm \(7 0 ]. v r �. V\J '1. (\ 0 V $. 07 • � f G. D /Q 11. Fig. 6. Plagioklas- Biotit-Gneis. lz nat. Größe. 1-10; Schnitte von Augen im Gestein vom Typus l und 2. 6: Rekonstruktion eines "Auges", die Flächen a und b sind als Schnittflächen im Handstück beobachtet worden. 11 Gestein vom Typus 3 (Oksval Tangelaget). 12: Gestein vom Typus 4 (schematisch!. · ·· ASKLUND (l. c.) hat eine gruppenweise einheitliche Auslöschung der Quarzkörner wahrgenommen, welches sich indessen bei den hier umhandelten Augen nicht nachweisen ließ. Der genannte Verfasser hat das molekulare Verhältnis von Anorthit, Albit und Quarz festgestellt, und gibt An: Ab: Q 0,203 :0,309 : 1,000 an. Der Quarzgehalt der hier umhandelten Augen wurde auf ungefähr das Doppelte geschätzt. = Der Plagioklas weist schöne Zwillingslamellierung nach Albit- und Periklingesetz auf, seine Zus a m m e n s e t z u n g wurde als Ab61 An3n bestimmt und ist somit m it derjenigen des Grund1 ( I). GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 147 massenplagioklases sowie mit der von AsKLUND angegebenen identisch (s. oben). Die Gesteine vom T y p u s 1 zeigen ähnliche Verhältnisse. Bei ihnen ließen sich auch kleine, idiomorphe Titanit-Individuen feststellen. (In einem Dünnschliffe konnte Muskovit - sekundär? - und Schwefelkies nachge­ wiesen werden.) Der Plagioklas zeigt sehr konstante Zusammensetzung, und zwar Ab6oAn4o· T y p u s 3 ist mikroskopisch mit den obenerwähnten Typen identisch. Die Gesteine vom T y p us 4 gehören nach den mikro­ skopischen Beobachtungen größtenteils unzweifelhaft derselben Kategorie wie die obenerwähnten an, eine Kategorie, die durch Durchlöcherung der Augen mit runden Quarzkörnchen charak­ terisiert ist. Der Plagioklas kann z. T. etwas saurer sein (Ab65 An35). Einige Dünnschliffe zeigen indessen nicht die typi­ schen r u n d e n, sondern unregelmäßiger begrenzten Quarz­ körnchen im Plagioklas eingeschlossen. Z. T. erscheint die Grundmasse verhältnismäßig quarzarm, und das Gestein erin­ nert dann an die Ganggrenze der Amphibolite von U rsvik, allerdings ist Hornblende nie vorgefunden, und weiter enthielt der Plagioklas, wenn seine Zusammensetzung festgestellt werden konnte, nie mehr als 40°/o An. � Die von AsKLUND beschriebenen poikiloblastischen Plagio­ klase finden sich nach seiner Darstellung':' in der biotitführenden Grenzfazies eines Amphibolitvorkommens, und der genannte Verfasser deutet die Möglichkeit einer primären Granophyr­ struktur an. Nach den oben angeführten Beobachtungen, mit denjenigen an den Amphiboliten gemachten, und vielleicht mit den von ASKLUND angegebenen Daten zusammengehalten, ist es nicht ausgeschlossen, daß die Struktur in Verbindung mit Biotitisierung von mehr oder weniger basischen Gesteinen hervorgerufen worden ist. -- Das eine Ausscheidung von Si02 bei Biotitisierung von Hornblende unter Zufuhr von Kali denk­ bar ist, wird durch das nachfolgende Schema erläutert':': � "fältspatslirig ** Das Schema Räsonnement fachter Form Randzon" I. c. S. 404, 408. ist unter demselben Vorbehalt wie S. 108 gegeben. Das zielt nur darauf, die quantitativen Verhältnisse in verein­ zu geben. 148 OLAF ANION BROCH 2 Ca (Mg, Fe) 3Si4 01 2. 3 CaMg�Al2Si3Ü12 + 2 K20 "Hornblende" + H20 = 2 [ K2HA18Si30u. 3(Mg,Fe)2Si04l +5Si02+5Ca0 Biotit Quarz Falls die Hornblende (bez. das (die) unter den vorhandenen Bedingungen stabile(n) Mineral(-ien)) nur die im Schema ange­ führten Komponente und im angegebenen Mengenverhältnis enthält. so würde bei der Biotitisierung Kieselsäure und Kalk freigemacht werden. Nach den rein stöchiometrischen Verhält­ nissen würde somit die Möglichkeit der Bildung eines Q u a r z ­ Bio t i t - F e I s e s unter Abgabe von gelöstem Kalk vorliegen. Wenn aber die Hornblende daneben Natron, etwa als bei­ gemischtes NaAISi206 enthält, würde dies mit dem ausgeschie­ denen Si02 AI b i t bilden können. Führt die Hornblende mehr Al203 als oben angenommen - was wohl oft der Fall ist - so würde dies mit CaO und Si02 A n o r t h i t geben können. Im Maximum könnte bei der Biotitisierung nach dem hier ent­ worfenen Schema die Hälfte des CaO in dieser Weise gebunden werden (soweit freier Si02 (Quarz) nicht von vornherein vorliegt). Daß die poikilitische Durchlöcherung der Plagioklasaugen durch Biotiti­ sierung hervorgerufen sei, ist somit nicht ausgeschlossen, bewiesen ist es aber natürlich nicht. Viele andere Deutungen lassen sich in der Tat denken. - So machte Professor V. M. GoLDSCHMIDT t auf die perlschnurartige Anordnung der Nordmarkitfeldspate in Hornfelsschollen aufmerksam, und deutete als eine Möglichkeit an, daß die Augen ursprünglich aus Kalifeld­ spat bestehen könnten, der später in Myrmekit umgewandelt wurde, so daß der umhandelte poikiloblastische Plagioklas als Myrmekit (oder als ein Derivat von Myrmekit) aufgefaßt werden könnte. Hierfür sprechen vielleicht die Quer­ schnitte der Augen (Fig. 6), die unwidersprechlich an Pseudomorphosen erinnern. -Auf Veranlassen des Professors GoLDSCHMIDT wurde das Volumen­ verhältnis von Quarz und Plagioklas der Augen schätzungsweise (nach Rosr w AL) bestimmt, und zwar wurde Q: P ca. 1: 1 gefunden. BECKE2 gibt das Ver­ hältnis der Breiten von Quarzstengeln und zwischenliegenden Plagioklas­ parteien im ."v\yrmekit des Granitgneises von Stillup zu 1 : 4 oder 1 : 5 an, bei Myrmekit aus Andesin bestehend 1: 2 oder I : 1 5 was der hier erwähnten Deutung nicht widerspricht. Der von AsKLUND angegebene Quarzgehalt be­ trägt jedoch bei derselben Plagioklaszusammensetzung - wie ein einfacher � , I (22). 2 (2). S. 140. , 149 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Überschlag zeigte - nur ungefähr die Hälfte des in den hier umhandelten Augen gefundenen. --- (Die erwähnte Deutung wurde von GüLDSCHMIDT selbstverständlich unter allem Vorbehalt ausgesprochen*.) Der Dünnschliff einer Probe vom Typus I aus Helviktangen [9,7 17,7] zeigte, daß der Plagioklas sowohl in der Grundmasse als in den Augen teil­ weise von S k a p o I i t ersetzt war. Der Skapolit der Augen war, wie die obenerwähnten Plagioklase, von kleinen, runden Quarzkörnchen poikilitisch durchlöchert und enthielt Einschlüsse (Überreste?) von Plagioklas der Zu­ sammensetzung ca. Ab60An40. Dieselbe Zusammensetzung zeigte der Plagio­ klas der Grundmasse. Außerdem ließen sich Quarz, ßiotit, Titanit, Apatit, Schwefelkies und (Klino? -)Zoisit feststellen. - Der Skapolit, der nach seiner Lichtbrechung (mit Quarz und auf den Spaltrissen liegenden, kleinen Serizitschuppen verglichen) und seiner hohen Doppelbrechung kalkreich sein dürfte, ist wahrscheinlich sekundär. Die Augen bestehen aus m e h r e r e n Individuen (die Querschnitte Fig. 6 könnten sonst als Pseudomorphosen nach Skapolit gedeutet werden), eine granatführende "Schliere" (S. 106) in der Nähe des Ganges enthielt ebenfalls Skapolit. · Anhang. "Cordieritgneis". Zwei Handstücke, die während Studenten­ exkursionen vor dem Anfange dieser Arbeit aus der Nähe von Tangen mit­ genommen wurden, wurden bisher als vermutlicher Cordieritgneis angesehen. - Das eine dieser Handstücke erwies sich sowohl makro- als mikroskopisch als ein typischer Vertreter der im obigen Abschnitte umhandelten "Plagioklas­ ßiotit-Gneise". Das andere ist von einem etwas abweichenden Typus. Makro­ skopisch unterscheidet es sich nicht sehr viel von den erwähnten Gesteinen. Es ist von grünlicher Farbe (Chloritisierung) und enthält nicht unwesentliche Mengen von idiomorphem Schwefelkies (100). Die linsenförmigen Augen sind von dunklerer Farbe und weniger an Zahl. Mikroskopisch wurde festgestellt, daß die Grundmasse aus Quarz, serizitisiertem Plagioklas samt Chlorit** (anscheinend nach Biotit) besteht. - Ein einzelnes Auge trat im Dünnschliff auf. Es besteht größtenteils aus Serizit samt großen Mengen von kleinen, unregelmäßig begrenzten Quarzkörnern. Außerdem lassen sich nicht ganz unbedeutende Mengen von Chlorit nachweisen, z. T. auf parallel lau­ fenden, geradlinigen Rissen, die das Auge ununterbrochen durchsetzen. (Weniger deutlich läßt sich ein anderes System von chloritgefüllten Rissen, die annähernd senkrecht auf die obenerwähnten laufen, wahrnehmen). Der Chlorit weist kräftigen Pleochroismus: y' blaugrün, 'Y.. farblos, auf. Die Aus­ löschung ist den Rissen parallel. - Das mikroskopische Bild erinnert an den * Unter Voraussetzung eines ursprünglichen Kalifeldspates ließ sich die Myrmekitbildung auch unter Biotitisierung denken, etwa derart, daß das Ca ur,d Na des Myrmekitplagioklases der Hornblende (vgl. die oben gegebene schematische Darstellung) und das K des Biotites dem Kali­ feldspat enstammte. ** ·:' grün, 'Y.. farblos. Unternormale, blaue Interferenzfarbe. 150 OLAF ANTON BROCH von MÄKINEN I beschriebenen Gigantholiten (Pseudomorphosen nach T u r­ m a l i n), das hier umhandelte Vorkommen weist aber keine Granate auf. Der Mangel an Feldspat ist unwesentlich (MÄKINEN I. c.). Drei Auffassungen dieses Gesteins sind dann verhältnismäßig nahelie­ gend: I. Das Gestein ist eine serizitisierte Fazies der oben beschriebenen Plagioklas-Biotit-Gneise. Der Chlorit (sowohl in der Grundmasse als in den Augen) wäre in diesem Falle auf Kosten des Biotites gebildet. 2. Die Augen sind Pseudomorphosen nach Turmalin. -- 3. Die Augen sind Pseudo­ morphosen nach Cordierit. - Dieses letztgenannte Gestein ließ sich im Felde nicht wiederfinden, vielleicht ist das Vorkommen bei der Anlage des Weges und der Brücke (Tangen) verhehlt worden. - Das Vorkommen eines Cordieritgneises inner­ halb des Gebietes ist somit recht zweifelhaft, und das Gestein spielt in jedem Falle eine quantitativ untergeordnete Rolle. Z u s a m m e n f a s s u n g d e r d r e i l e t zte n A b s c h n i t t e (Amphibolitgänge, "Dioritaide Ganggesteine", Plagioklas-Biotit-Gneise). !Fig. 5; Fig. 6; Fig. 3, 4, Tafel I; Fig. 2, Tafel IV; Fig. 3, Tafel V I; Fig. 3, 4, 5, 6, Tafel X I I I; Fig. I, 2, Tafel XIV). Wie aus der Karte hervorgeht, finden sich in der Nähe von Strandstuen l12,0 5,3] und im Flateby-Walde größere · gangförmige Massen von Amphibolit. Wahrscheinlich bezeichnen die Massen einen ursprünglichen, intrusiven Gang, der später durch Faltungsbewegungen aufgebrochen worden ist. Das Gestein zeigt gabbroiden Chemismus (Tabelle 9). Kleine Amphibolit­ gänge in der Nähe von Berger [1 I ,9 7,8] sind höchst wahr­ scheinlich mit den genannten größeren Massen verknüpft. Ob dasselbe für die anderen, kleinen Gänge gilt, welche im Glimmerschiefer-Leptit-Gebiet verbreitet sind, läßt sich nicht sagen. - Diese letzteren laufen, wie diejenigen am Berger, hauptsächlich dem Streichen parallel, jedoch nicht immer (vgl. die Gänge bei Ursvik, S. 131, s. Fig. 3, Tafel I). -Die "diori­ toiden Ganggesteine", welche saurer (quarzreicher) als die Amphibolite sind, kommen in kleinenMengen, und zwar augen­ scheinlich nur in der Nähe der großen Amphibolitgänge von Strandstuen vor. Sie sind wahrscheinlich mit den letztgenannten - · I (43). S. 49 ff. GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 15 1 verknüpft. - Im Migmatite finden sich kleine Bruchstücke von Amphibolit, anscheinend ursprüngliche Gänge. Ähnliche kleine Bruchstücke finden sich auch hie und da im Gneisgranitgebiet Die erwähnten Amphibolite sind größtenteils, vielleicht aus­ schließlich älter als die Pegmatite und wohl auch älter als der Granit':'. Ob dies mit den größeren Amphibolitgängen, die im Gneisgranit vorkommen, der Fall ist, ist mehr zweifelhaft, jedoch vielleicht nicht ausgeschlossen. Es wurde unter allem Vorbehalt angedeutet, daß diese Gänge vielleicht relict seien, und daß die sogenannten basischen Gneisgranite vielleicht zum Teil durch "Aufschluß" von basischen Gesteinen (Amphiboliten) in dem Granit entstanden seien. Die Amphibolitgänge sind in ihrer Grenzzone b i o t i t i ­ s i e r t, der Biotit ist auf Kosten der Hornblende unter meta­ somatischer Zufuhr von K und Ausscheidung von Ca gebildet worden (vgl. Tabelle 9) ':":'. Bei der Biotitisierung der Amphi­ bolitgänge bei Ursvik [7 ,5 19,5] sind eigentümliche Augen­ texturen hervorgerufen worden; es sieht so aus, als ob hierbei Plagioklas und Quarz gebildet worden sind, und zwar ist der Plagioklas kalkreich (in diesem Falle scheint das Ca der Horn­ blende Anorthitbildung veranlaßt zu haben, und ist vielleicht nicht vom Gestein verschwunden). - Eigentümliche Strukturen und Texturen (Fig. 6; Fig. 4, Tafel I; Fig. 2, Tafel XIV) , die den Gesteinen eine gewisse Ähnlichkeit mit den Ganggrenzen der Amphibolitgänge von Ursvik verleihen, weisen die sog. Plagioklas-Biotit-Gneise auf, die wohl einen Chemismus etwa wie Glimmer-Diorite haben möchten, und die eine besondere, nicht leicht festzustellende Lage innerhalb der basischen und intermediären Gänge des Gebietes einnehmen. - Die stöchio­ metrischen Verhältnisse bei der Biotitisierung von Hornblenden wurden bei der Beschreibung dieser letztgenannten Gesteine (S. 148) kürzlich behandelt. · '' Sie sind wahrscheinlich jünger als die Leptite und unzweifelhaft älter als die letzte Faltung des Gebietes. ''"' Die Beobachtungen über Biotitisierung wurden auf Veranlassen von Professor V. M. GoLDSCH MI DT unternommen, der schon früher bedeutungs­ volle Beobachtungen über diese Erscheinung gemacht hat (s. oben S. 133). 152 OLAF ANION BROCH Disthengneise. I. Beobachtungen im Felde. Die Disthengneise kommen fast ausschließlich in der Nähe der Grenze des Suprakrustalkomplexes gegen den Gneisgranit vor. Im Flateby-Wald (westlich von Flatebyviken [11,8 6,0]) nehmen sie recht große Gebiete ein, sonst finden sie sich wesentlich innerhalb einer ziemlich schmalen Zone der Gneis­ granitgrenze entlang. Außerhalb der Grenzzone ist nur ein einziges, kleines Vorkommen beobachtet worden, und zwar im Glimmerschiefer bei "Fjellhammer" [9,6 12,1] in der Nähe von Helvik. - Bei "Kvellsol" [1,2 24,4] und "Bratli" [0,5 25,4] kommt ebenfalls ein wenig Disthengneis vor, es ist aber wahr­ scheinlich, daß der Gneisgranit von diesen Vorkommen nicht weit entfernt ist (vgl. "Einleitung"). Die Vorkommen von Bratli könnten übrigens den postkaledonischen Verwerfungsbreccien angehören. Von dem Disthengneis lassen sich im Felde verschiedene Typen unterscheiden. Im Norden des Gebietes, unweit Flaskebäk (ungefähr [I ,0 23,0] ) werden Disthenporphyroblasten beobachtet, an schmale biotitreiche Zonen oder Schlieren geknüpft, welche in den Gesteinen des Glimmerschiefer-Leptit-Komplexes ihren Verlauf haben. Die Grenze gegen den Gneisgranit wird in diesem Gebiet von einer recht mächtigen Zone aus "hellem Gneis"'' gebildet. Ähnliche helle Gneise sind in der Grenzzone fast überall vorhanden. - Südwärts der Grenze entlang sieht man, daß mehr oder weniger biotitreiche, disthenführenden Schlieren längliche Parteien (Größenordnung I 10 m) in diesen hellen Gneisen bilden, und zwar anscheinend ohne scharfe Grenzen. Die Längenrichtung der Schlieren ist der Granitgrenze (dem Streichen) parallel. · · · · · , * Unter "hellem Gneis" werden hier Plagioklas- (insb. Albit-Oligoklas-) reiche Gesteine verstanden, die der Grenze entlang vorkommen; es sind die Albitgneise, Gedritgneise und Staurolith-Gedrit-Gneise, die später behandelt werden. Helle Gneise im engsten Sinne sind die Albit­ gneise. 1 53 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN S üdlicher bei "Bakkelund" (ca. [9,5 8,5]) fängt der Disthen­ gneis an, einen bedeutenderen Teil des Komplexes auszumachen. Außer als "Schlieren" , auf der einen Seite [8,9 8,5] in hellen Gneisen, auf der anderen (z. B. bei "Mistral" [9,0 8,8]) in leptitischen Gneisen, kommt er hier als größere, zusammen­ hängende Massen von selbständigerem Charakter vor*. Das Gestein ist hier schiefrig und schlierig. Der schlierige Charakter äußert sich durch größeren oder kleineren Biotit­ reichtum in schmalen paraHellaufenden Zonen (Fig. 2, Tafel Il). Die Disthenporphyroblasten, die an die biotitreicheren Zonen geknüpft sind, haben eine fransige Umgrenzung, die vielleicht auf Zwillingsbildungen zurückzuführen ist. Zum Teil läßt sich hier gefältelte Textur wahrnehmen. Den makroskopischen Charakter des Disthengneises von Bakkelund weisen auch diejenigen vom Flateby-Wald auf. Von einem derartigen Disthengneis wurde bei Flatebyviken [11 ,7 5,7] Analysenmaterial eingesammelt (S. 1 56). - Im Flateby-Wald tritt auch ein anderer Typus auf, welchem der schlierige Charakter fehlt. Große Porphyroblasten von Disthen sind gleichmäßig in einer gleichkörnigen und recht grobkörnigen Grundmasse aus Quarz, Feldspat und Biotit verteilt. Das Gestein ist etwas schiefrig, aber nicht so stark als die obenerwähnten Typen. Bei den letztgenannten waren die Disthenporphyroblasten an biotitreiche Zonen geknüpft, hier sind sie von biotitreichen Zonen umgeben (Fig. 3, Tafel II). Die Porphyroblasten des hier behandelten Gesteinstypus treten als lange (bis auf I 0 cm), schmale KristaBe auf, mit isometrischem Querschnitt, von 100 und 010 begrenzt. (Das abgebildete Gestein, Fig. 3, Tafel II weicht in dieser Hinsicht etwas ab.) Im großen Ganzen treten die Porphyroblasten der verwitter­ ten Oberfläche mehr oder weniger hervor, wodurch das Gestein im Felde oft ein charakteristisches, warziges Aussehen aufweist (Fig. 2, Tafel II). Die Größe der Disthenindividuen wechselt, · · · · * Bei "Fjelltun" (7,9 11,5] kann das Bild an ursprüngliche Stratifikation · erinnern (Fig. 1, Tafel II). Bei "Mistral" [9,0 8,8! sind die Strukturen einigermaßen denjenigen von Fjelltun ähnlich, jedoch sind die "Schichten" · von Disthengneis oft wiederholt unterbrochen und voneinander getrennt, so daß eine etwaige "Telegrammstruktur" (Morse- Zeichenstruktur) entsteht. 154 OLAF ANION BROCH die Querschnitte können, mit Durchmessern von der G röße 2-3 mm anfangend, bis auf diejenigen der Fig. 3, Tafel II abgebildeten aufweisen (s. auch Albitgneis S. 176). Das M i n e r a I ist gewöhnlich von heller Farbe. Die charakteristische, blaß himmelblaue Farbe kommt vor; seltener sind tiefblaue Individuen zu finden; oft sind die Porphyroblasten weißgrau oder grünlich. Sie können eine gelbe Randzone aufweisen und können (selten) auch durchaus gelb sein. Die gelbe Farbe ist, wie die mikroskopische Untersuchung zeigte in sekundärer Umwandlung (Serizitisierung) begründet (S. 160). Das G e s t e i n (die Grundmasse) ist gewöhnlich hell bräun­ lich-violetter Farbe (Biotit) und schiefrig. Bei Flatebyviken ( II ,7 5,7] laufen hie und da helle Quarz-Feldspat­ · reiche Adern mit Mächtigkeilen bis auf 10 cm dem Streichen parallel. Sie zeigen Andeutung ptygmatischer Faltung und sind vielleicht mit den Pegmatit­ gängen des Gebietes verknüpft (vgl. den Abschnitt " Pegmatite. Ptygmatische Adern. Venite" ). In diesen Adern und z. T. auch im Disthengneis zu beiden Seiten der Adern treten recht große Muskovitindividuen auf. Der Muskovit ist sonst untergeordnet oder fehlend. In der Sammlung des Mineralogisch.Geologischen Museums findet sich eine Stufe, die tiefblauen Disthen in einer Quarzniere aufweist * . Solche Vorkommen sind gewiß sehr selten; während der Feldarbeit ist nur ein einziges iim Flateby-Wald) wahrgenommen. Die Quarzniere bildet hier eine Verdickung einer ptygmatischen Pegmatitader (s. S. 191). II. Petrographische Untersuchungen. (Fig. 3, 4, 5, Tafel XIV). er.. D i e a u f t r e t e n d e n Min e r a l i e n. Als H a u p t g e m e n g t e i 1 e ':":' können Disthen, Quarz, Plagioklas (Oligoklas), Biotit und oft Chlorit (nach Biotit) sowie ein wenig Muskovit (in vielen Fällen sicher sekundär, durch Serizitisierung von Disthen gebildet) auftreten. Als Neb e n­ g e m e ngt e i l e lassen sich gewöhnlich Apatit, Rutil und Zirkon, seltener Turmalin und Staurolith feststellen. "' Die Stufe entstammt wahrscheinlich der Zeit KEILHAUS (vgl. Einleitung) und ist angeblich aus Fladebye (d. h. dem Flateby - Wald). '� * Betreffs des Auftretens von farblosem Chlorit in Disthengneisen vgl. S. 176. 155 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Der Disthen ist im Dünnschliff farblos und mehr-weniger starken Serizitisierung (bisweilen serizitisiert, sieht Serizit) bisweilen und häufigen Zwillingsgrenzen un d ist ist er mit seiner fast völlig man nur eine schmale Randzone aus Zwillingsbildungen nach verschiedenen (mit unregelmäßigen Gesetzen) leicht zu identifizieren. !Die Doppelbrechung wurde nach der Interferenzfarbe auf ca. 0,008--0,015 geschätzt. Schnitte mit vielen Spaltrissen haben gewöhnlich parallele Aus­ ' löschung y parallel den Spaltrissen, zeigen oft Bisectrix y, und lassen die Teilbarkeit nach 0 01 erkennen. o:-Schnitte weisen wenige Spaltrisse auf - und einen Auslöschungswinkel - 30° (y'). Der Achsenwinkel ist groß.) Das Mineral ist mehr oder weniger poikiloblastisch, unter den Ein schlüssen ist Quarz vorherrschend. Der poikiloblastische Charakter kann so ausgesprochen sein, daß der Dünnschliff eines Porphyro­ blasten wesentlich Quarz aufweist, mit zerstreuten, kleinen Flecken von Disthen, welche oft die gleiche optische Orientierung haben. Wenn dies letzteres nicht der Fall ist, l iegen wahrscheinlich Zwil­ lingsbildungen vor (gruppenweise gleichzeitige Auslöschung). Quarz ist immer, aber in wechselnder Menge vorhanden. Plagioklas Menge. kommt fast immer vor*, ebenfalls in wechselnder Die Z u s a m m e n s e t z u n g schwankt bei den untersuchten Gesteinen zwischen Ab112An8 und Ab82An18. Das Mineral ist gewöhn­ lich frisch (wenig serizitisiert). Zwillinge sind selten. Biotit ist immer und gewöhnlich in großer Menge vorhanden. Er ist dem Biotit der Leptite und Glimmerschiefer ähnlich. Zum Teil ist er etwas chloritisiert, mit Sagenitnadeln und Erz. Apatit und Zirkon kommen als kleine, rundliche Körnchen vor, der letztere ist, wenn im Biotit eingeschlossen, von scharf begrenzten, pleochroitischen Höfen umgeben. Rutil läßt sich in recht großen ,'V\.engen beobachten. Er ist bräunlich-gelb oder grünlich, zeigt bisweilen idiomorphe Umgrenzung, bisweilen ist er völlig allotriomorph (xenoblastisch) . Brauner Turmalin, denjenigen der Glimmerschiefer und Leptite ähnlich, kommt bisweilen vor. In recht großer Menge ließ er sich im Disthengneis von "Fjellhammer" (S. 152) nachweisen, im Disthen­ gneis aus Bakkelund Staurolith (S. 153) kommt er als Einschlüsse im Disthen vor. ist in verschwindender Menge in ein paar Fällen festgestellt worden (s. aber auch Staurolith-Disthen-Gneis) . Nur die eingesammelte Probe vom Disthengneis von " Fjellhammer" IS. I 52) (somit außerhalb der Kontaktzone !) wies keinen Plagioklas auf. 156 OLAF ANTON BROCH ß. St r u k t u r u n d T e xt u r. Daß die Disthengneise als p o r p h y r o b I a s t i s c h bezeichnet werden müssen, geht aus dem obigen h e rvor. Der p o i k i I o­ b I a s t i s c h e Charakter der Porphyrobiasten ist schon erwähnt. Die G r u n d m a s s e ist g r a n o b I a s t i s c h mit ungefähr gleich großen Quarz- und Feldspatkörnern. Die U m g r e n z u n g der Körner kann w e I I i g sein; an vielen Stellen, z. B. im Flat e by­ Walde, ist die Umgrenzung, besonders der Plagioklaskörner, p o ly g o n a l, wodurch eine recht typische Pfl a s t e r s t r u k t u r hervorgerufen wird. Wenn das Gestein diese S truktur aufweist, ist es (makroskopisch ) oft etwas locker- zuckerkörnig. - Der mittlere K or n d u r c h m e s s e r der Grundmasse beträgt gewöhn ­ lich ca. 0,20 mm. Die mehr oder weniger ausgeprägte Schiefrigkeit wird durch Parallelanordnung der Glimmerblätter hervorgerufen. y. Q u a n t i t a t i v e m i n e r a l o g i sche und c h e m i sche Z u s a m m e n s e t z u n g. Das Analysenmaterial wurde S. 153 erwähnt. Mikroskopisch wurden im Gestein Disthen, Plagioklas, Quarz, Biotit (und ein wenig Muskovit) als Hauptgemengteile, und Apatit, Zirkon, Rutil und Staurolith als Nebengemengteile festgestellt ( Fig. 3, 4, 5, Tafel XIV). Der Disthen zeigt eine schmale Randzone von Serizit, samt schmalen Serizitzonen an den Rissen nach 00 I ; er ist verhältnis­ mäßig frisch und verhältnismäßig wenig poikiloblastisch. Der Plagioklas ist auch recht unzersetzt. wurde als etwa Der Anorthitgehalt 1 7-18 O;o bestimmt. Der Biofit ist nur wenig chloritisiert. Die Bestimmung des s p e z i f i s c h e n G e w i c h t e s ergab 2,784. Auf Grundlage der c h e m i s c h en An a l y s e des Herrn E. KLüVER wurde die M i n e r a I b e r e c h n u n g in nachfolgender Weise unternommen (s. Tabelle II) . 1, 2, 3, 4, 5, 6, s. S. 94. Die berechnete Plagioklaszusammensetzung beträgt AbsoAn2o· 7. Baü wurde als Celsian verrechnet. 8. Ti02 wurde als Rutil verrechnet. (0,8 Ofo der Dünnschliffebene wird von Rutil eingenomrr:en, was einem höheren Rutilgehalt als dem berechneten GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 1 57 entsprechen wurde - wahrscheinlich ist Rutil in dem betr. Dünnschliffe zufällig reichlich repräsentiert). 9. Nach RostWAL wurde der Muskovitgehalt auf 0,75 Vol.proz. geschätzt. Die Schätzung darf nur als angenähert betrachtet werden. Wenn es sich aber um derartig kleine Mengen handelt, wird ein eventueller Fehler nicht besonders störend auf das Resultat einwirken. Dies wird durch die recht wahrscheinliche Biotitzusammensetzung bestätigt, welche die weitere Berechnung ergibt (s. unten). 10. Fe20a, FeO, MnO, MgO, sowie Überrest an K20 und H20 werden zu Biotit verrechnet. - Das Mengenverhältnis dieser Oxyde entspricht dem Biotit (Haughtonit) von Loch- na-Muilne (II, Tabelle 10) . Wenn angenommen wird, daß der Biotit im Disthengneis denselben Gehalt an Al203 und Si02 wie der genannte Biotit aufweist, so ergibt sich die Zusammensetzung I der Tabelle 10. Tabelle 1 0. SiO , . . . . . . . . Al,03 . . . . . . . Fe,O" . .. ' . . FeO . . . . . .. . MnO . . .. . . . . .. M gO K,O .. .. .. . . H,O . . . . . . . I. . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . .. . . . . . .. . .. . . . .... . . . . . .. I I I I II 36 4 17,3 3,3 15, 9 0,2 11,8 9,9 5,3 36,46 17,25 4,18 15,33 0,54 12.23 9,20 3,39 99,6 99,93 Berechnete Zusammensetzung des Biotites im Disthengneis. ßiotit ( Haughtonit), Loch- na-Muilne I leinschl. 0,66 o o Na20, 0,69 o o CaO). II. I I. 12. Der Überrest an Al203 wurde als Disthen verrechnet. Der Überrest an Si02 wurde als Quarz angesehen. Bei der Berechnung des sp. Gewichtes wurde der Wert für Feldspat dem ROSENBUSCH-WÜLFINC'SCHEN Lehrbuch2 entnommen, für ßiotit wurde der Wert 3,03 angewandt", für Disthen, dessen sp. Gewicht als 3,5-3,7 angegeben wird, der Wert 3,5, weil hierdurch die beste Übereinstimmung zwischen dem berechneten und dem experimentell bestimmten scezifischen Gewicht des Gesteins erreicht wird. 1121 S. 695, No. 125. 1461 S. 348. ''' HEDDLE ((29) S. 75) gibt für Haughtonit praktisch identischer Zusammen­ I z setzung 3,032 an. 158 OLAF ANTON BROCH Tabelle II. Disthengneis, Flatebyviken. "ff "' 0. .;::: : '- "' <t: 0 c u <t: <t: ·:;: (: "' ·r;, a:i u .D 0 "" lfJ :::l '5 e:: c CJ 0 "' ::l 'f) Cii :E t: .;:::: 0' Cl V E E :::l (/) I Q) lfJ ,.;;--. "' c <t: - 2,52 15,41 0,03 0,36 7,43 4,31 36,91 66,97 66,97 Si02 0,63 0,63 Ti02 0,63 17,64 17,64 - 2,13 4,34 0,03 0,31 3,52 7,31 Al203 - 0,66 0,66 0,66 Fe,O, - 3,24 3,24 3,24 FeO . . . . 0,03 0,03 0,03 MnO .. . 2,40 2,40 2,40 MgO 1,37 1,37 CaO . . . . 0,16 0,04 1,17 0,04 0,04 BaO - 0,04 2,64 2,64 Na,O . . . 2.64 2,12 2,12 K 0 0,09 2,03 0,04 1,08 1,22 1,22 H207 . . 0,96 H,O + .. 0,12 0,12 0,12 P205 0,03 0,03 0,03 CO , . . . . Sp. CI . . . . Sp. F . . . . -I -I -I -I s . . . . . . -I -I 0,017 -I • 2 • . • 0 0 0 . • . 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 . . . Summe . G V . . . . [ [ 1 1 1 . . · 3,22 2,79 . . . . 0,087 0,025 . [ [ [ [ [ [ [ [ [ 0,28 o,ü7 5,82 22,39 o, 1o 0,63 o,8o 2o,39 11,62 36,91 99,0 1 99,987 2,651 10,830 1 1 1 1 1 3,5 2,65 4,25 2,87 3,03 0,148 0,279 6,725 3,320 13,930 35,444 ' s 99,01/35,444 Gefunden: s � cc 2,795 2,784 1 - Analyse von E. KLÜVER. Modusbestimmung des Verfassers. Das Resultat könnte darauf deuten, daß der Biotit in der Wirklichkeit ein niedrigeres spezifisches Gewicht als voraus­ gesetzt habe (er ist ein wenig hydratisiert--chloritisiert). Nach ähnlichen Erwägungen wie die für den Biotit im Torvvikgranit (S. 94) geltend gemachten, könnte der etwas hohe Wassergehalt (s. Tabelle 10) dahin gedeutet werden, daß der Biotit weniger K20 als oben angenommen enthalte, d. h. daß der berechnete Biotilgehalt ein wenig zu hoch, der Muskovitgehalt ein wenig zu niedrig sei. - Eine Ungenauigkeit ist es ebenfalls, daß der kleine Staurolithgehalt nicht mitgerechnet wurde. Diese Unge­ nauigkeit ist aber kaum größer als diejenige, die bei der Vernach­ lässigung von Zirkon verursacht wird. 159 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Staurolith-Disthen-Gneise. Die Disthengneise können wie oben erwähnt ein wenig Staurolith führen. Als Übergangstypen zwischen Disthen- und Staurolithgneis (s. den folgenden Abschnitt) treten Gneise auf, die Porphyroblasten sowohl von Disthen als von Staurolith führen; im Felde gibt es zwischen Disthen- und Staurolith­ gneisen scharfe Grenzen. Folgt man etwa dem Berger-Weg (S. 107) nach Westen hin, so gelangt man aus dem Gebiete des planschiefrigen Granatglimmerschiefers [ 10 8 8,0] , · nach kurzer überdeckter Strecke in das Gebiet des gefältelten, " venitischen" Granatglimmerschiefers [10,4 7 ,7] (S. 109, 126, 194) (Fig. 1, Tafel VII). Nur wenig westlicher tritt ein Gestein auf, das sich vom gefältelten Granatglimmer­ · schiefer augenscheinlich nur dadurch unterscheidet, daß in ihm anstatt des Granates Staurolith auftritt. Bald nachher fängt Disthen an, neben dem Stauro­ lith aufzutreten, und endlich verschwindet Staurolith indem man in das Disthengneisgebiet von Bakkelund (S. 153) hineintritt. (Dieser Disthengneis geht weiter westlich (bei "Aastorp" [8,9 8,3]) in Staurolith- und Staurolith­ Gedrit-Gneis über. Auch dieser Übergang ist anscheinend kontinuierlich, · wenn auch das Terrain hier etwas überdeckt ist.) - Es besteht somit an­ scheinend eine kontinuierliche Übergangsserie zwischen dem gefältelten Granatglimmerschiefer und dem Disthengneis. -- Falls nun der gefältelte Granatglimmerschiefer nur eine Fazies des planschiefrigen ist, was nach Mineralinhalt iS. 126) und Lokalität recht wahrscheinlich sein könnte, so sieht es also aus, als ob der G r a n a t g I i m m e r s c h i e f e r d e s B e r g e r-W e g s g e n e t i s c h m i t d e n D i s t h e n- u n d S t a u r o l i t h g n e i s e n v e r k nü p f ist, und somit, wie später hervorgehen wird, auch mit den übrigen "Natron­ Tonerde-Gesteinen". Einzelne Dünnschliffe von Staurolith-Disthen-Gneisen wurcen bearbeitet. Die Gesteine unterscheiden sich m i k r o s k o p i s c h nicht wesentlich von einerseits den Disthengneisen. Staurolith braunem in Staurolith-, andererseits den Man sieht P o r p h yro bIa s t e n von Disthen und einer Biotit, Grundmasse in wechselndem von Quarz, Plagioklas Mengenverhältnis. Als und Neben­ gemengteile treten Rutil, Apatit und Zirkon auf. Gesetzmäßige Verwachsungen von Disthen und Staurolith scheinen selten zu sein. Makroskopisch wurde die Erscheinung 160 OLAF ANTON BROCH nie beobachtet, und im Dünnschliff nur in einem einzelnen Falle'�: Der Bisectrix "- beider Mineralien stand auf der Ebene des Dünn­ schliffes senkrecht. Schwingungsrichtung ; des Staurolithes war mit der Trace von (0 I 0) !Spaltrissen 1 des Disthens parallel. (Auslöschung des Disthens 30°). Somit die gewöhnliche Orientierung: Fläche I 00 Disthen :f 0 I 0 Staurolith Zone 100:010 Disthen :f 100:010 Staurolith Ein loser Block aus biotitreichem, zuckerkörnigem Gneis bestehend, welcher bei Strandstuen gefunden wurde, zeigt makroskopisch Porphyroblasten von Staurolith, in kanariengelben Pseudomorphosen umgewandelt, die den rhombisch -linsenförmigen Querschnitt des Staurolithes zeigen und Über­ reste von rotbraunem Staurolith enthalten. Daneben finden sich ähnlich gefärbte Prismen !Länge 1-2 cm, Dicke ca. 3 mm) vom Habitus des Disthens. Der Dünnschliff zeigte, daß der Staurolith teilweise serizitisiert war**, weiter ließ sich serizitisierter Disthen nachweisen. Die Grundmasse erwies sich als aus braunem Biotit großen, polygonalen Plagioklasen und ein wenig Quarz bestehend. Streupräparate der gelben Prismen wiesen große Mengen von Serizit auf. Sowohl Staurolith wie Disthen können somit in k a n a r i e n g e l b e Se r i z i t p s e u d o m ur p h o s e n umgewandelt werden. Die gelbe Farbe ist wohl durch eine andere Oxydationsstufe desselben Farbstoffes verursacht, welchem die blaue Farbe des Disthens, vielleicht auch die rote Farbe des Staurolithes zuzuschreiben ist***. Staurolithgneise ':":"":' . I. Beobachtungen im Felde. Die Staurolithgneise gehören im Felde im großen gesehen denselben Gebieten wie die Disthengneise. Sie sind ausschließ­ lich in der Nähe des Gneisgranites vorgefunden worden. -- Im Norden treten sie schlierenförmig in leptitischen Gneisen und * Wegen des poikiloblastischen Charakters der Porphyroblasten und der häufigen Zwillingsbildungen des Disthens würden allerdings solche Ver­ wachsungen recht schwierig zu entdecken sein. ** Serizitisierung ist bei den Staurolithen von Nesodden äußerst selten. *** Nach dem Vorschlag von Professor V. M. GoLDSCHMIDT werden später Staurolith und Disthen von Nesodden auf Vanadium untersucht werden. **** Staurolithführende, helle "Garbenschiefer" und "Staurolith-Augengneise" werden später behandelt. 161 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Glimmerschiefern, sowie in "hellen Gneisen" auf. Größere, zusammenhängende Gebiete von Staurolithgneis liegen im Flateby­ Walde vor. - Die G r u n d m a s s e der Gesteine ist derjenigen der Disthengneise einigermaßen ähnlich, vielleicht ist sie gewöhn­ lich etwas biotitärmer. - Außerdem kommen z. B. bei "Fjelltun" [7,9 II,5] Staurolithgneise mit Porphyroblastendurchmesser von 0,2-1 cm in ziemlich feinkörniger, oft wenig schiefriger Grund­ masse vor, eine Grundmasse, welche, als Gestein genommen, wie die leptitischen Gneise aussieht. Die S t a u r oIi t h p o r p h y r o bIa s t e n können in der Grundmasse ziemlich ungleichmäßig verteilt sein. Bei "Fjelltun" [7,9 1 1,5], wie auch an manchen Orten im nördlichen Teil des Grenzgebietes sind sie zum Teil in Zonen angeordnet. Diese Zonen können biotitreicher als das Nebengestein sein (vgl. Disthengneis). Sehr oft, vielleicht am häufigsten, sind die P o r­ p h y r o b l a s t e n v o n e i n e r mehr-weniger markierten, h e l l e n Z o n e u m g e b e n , deren Breite zwischen 2 und I0 mm wechselt. Im Flateby-Wald kommt Staurolithgneis vor, dessen Stau­ rolithporphyrobiasten die Größe 1 x 2 x 8 cm erreichen kann, und welche in einer recht grobkörnigen Grundmasse aus Quarz, Feldspat und Biotit gleichmäßig-_ verteilt sind (Fig. 1, Tafel VIII). Die Porphyroblasten sind von "hellen Zonen" umgeben, die oft eine Breite bis auf 10 mm haben. Hie und da sieht man dieselben hellen Parteien auch in der Grundmasse zwischen den Porphyroblasten, und z w a r s i n d s i e d a nn a l s d i f f u s b egren zt e , ku rze, z. T. p t y g m a t i s c h e Ade r n ent ­ w i c k eIt (Fig. 2, Tafel VIII). - Dieser Gn eis, aus welchem bei [II ,5 5,8] , also i n d e r u n m i t t eIb a r e n N ä h e d e s an a ly s i e rt e n D i s t h e n g n e i s e s , das Analysenmaterial ein­ gesammelt wurde, zeigt keine Spur von dem schlierigen Habitus, welcher so viele Disthen- und Staurolith-Disthen-Gneise (selte­ ner Staurolithgneise) charakterisiert, und ist mit seinen gleich­ mäßig verteilten Porphyroblasten als ein wohl definierter Gesteinstypus zu bezeichnen. Wie bei den Disthengneisen treten die P o r p hy r o bIa s t e n der Oberfläche gewöhnlich hervor (Fig. 1, Tafel VIII). Nur in einem einzigen Falle wurde ein Zwilling, und zwar anscheinend nach (232), (in der Oberfläche) vorgefunden. Sonst sind die · · · 1'\orsk Geol. TiJsskr. IX. II 162 OLAF ANTON BROCH Porphyroblasten meist einfache, idioblastische Individuen. Vor­ herrschend ist ( II 0), auch (00I) läßt sich beobachten, seltener (0 I 0) ( schmal) . (101) (?) kommt auch vor. � Die Kristalle weisen die charakteristische rotbraune Farbe des Staurolithes auf, doch fällt sie wegen poikilitischer Durchlöcherung etwas. hell aus. Die Flächen sind rauh, oft mit kleinen, ( parallelen) , spiegelnden Parteien, durch unregelmäßige, kleine Grübchen voneinander getrennt. Die Spaltbarkeit nach (010) läßt sich wahrnehmen. Das Mineral ist gewöhnlich ziemlich unzersetzt. 11. Petrographische Untersuchungen. Im Mikroskop ( Fig. 6, Tafel XIV; Fig. I, 2, 3, 4, Tafel XV ) sieht man die Ha u p t g e m e n g t e i 1 e: Staurolith, Plagioklas, Quarz, Biotit und die N e b e n g e m e n g t e i l e: Rutil, Apatit, Zirkon. Der farblos. Staurolith zeigt den Pleochroismus: Er ist von unregelmäßigen ' y goldgelb > Rissen durchsetzt, sich Spaltrisse (parallel der Schwingungsrichtung z. x' T. lassen ' y ) wahrnehmen. Er ist immer (s. aber auch Staurolith-Augengneis) poikilitisch durch­ löchert, wobei die Quarzeinschlüsse gegenüber den anderen (wesent­ lich ein wenig Plagioklas) stark vorherrschen Die poikiloblastische Struktur kann fast ebenso ausgesprochen sein wie diejenige des Disthens (S. 155). Der Staurolith ist auch mikroskopisch deut­ � lich idioblastisch, indem geradlinige Begrenzung, trotz des starken poikilitischen Charakters, oft wahrgenommen wird (Fig. 6, Tafet XIV Fig. 3, 4, Tafel sie kommen in XV). Zwillinge müssen außerordentlich selten sein, keiner der Dünnschliffe vor. Das Mineral kann sekundär serizitisiert sein, wenn auch dies selten vorkommt. Bei .,Fjelltun" [7,9 I I ,5] kommt chloritisierter Staurolith vor. In einem · Dünnschliff wurde festgestellt, daß das Mineral teils am Rande, teils vollständig in einen feinschuppigen Chloritaggregat verwan­ delt war. Der Plagioklas hat ziemlich konstante die zwischen Ab112Ans und Ab88An12 liegt. Individuen Zu s a m m e n s e t z u n g, Die U rngrenzung der ist in vielen Dünnschliffen wellig, oft aber auch poly­ gonal. Zwillingsbildungen nach Albit- und Periklingesetz sind selten, die Lamellen wenig an Zahl und breit. Der Quarz kommt wie der Plagioklas in wechselnden Mengen vor, seine Umgrenzung ist wellig. Der Biotit ist der Sagenit und Erz. gewöhnliche braune, z. T. chloritisiert mit GN EISKOMPLEX AUF NESODDEN Der Rutil (Fig. I, Tafel 163 XV) ist wie derjenige in den Disthen­ gneisen, bisweilen ist er im Plagioklas eingeschlossen. Apatit und Zirkon kommen in nicht bedeutender Menge vor. Betreffs S t r ukt u r und T ext u r der Staurolithgneise sei folgendes erwähnt: Feinkörnige Typen (mittlerer Korndurch­ messer ca. 0,17 mm) mit granoblastischer Grundmasse kommen z. B. bei "Fjelltun" [7,9 11,5] vor. Im Flatehy-Wald kommen mehr grobkörnige Gneise vor (mittlerer Korndurchmesser der Grundmasse ca. 0,25 mm), die oft eine recht ausgeprägte Pflasterstruktur (polygonale Plagioklase) aufweisen, was einer gewissen zuckerkörnigen Konsistenz des Gesteins entspricht. Die h e l l e n Z o n e n (S. 161) (Fig. 2, Tafel VIII), welche die Porphyroblasten umgeben, treten mikroskopisch nicht immer so deutlich hervor. Am besten lassen sie sich in den fein­ körnigen Typen von Fjelltun beobachten. D e r i d i o b l a s t i s c h e S t a u r ol i t h, v o n k l e i n e n Q u a r z k ö r n c h e n (mit Durchmessern wie denjenigen der Quarzindividuen in der Grundmasse) p o i­ k i l i t i s c h d u r c h l ö c h e r t, i s t v o n g r o ß e n , p o l y g o n a len P l a g i o k l a s e n (Ab88An12), mit Durchmessern bis auf 0,7 mm, u m g e b e n (Fig. 6, Tafel XIV). Das A n a ly s e n m a t e r i a l wurde oben (S. 161) erwähnt (s. auch Fig. I und 2, Tafel VIII, Fig. I, 2, 3, 4, Tafel XV); es führt die gewöhnlichen Mineralien. Der Biotit ist ein wenig chloritisiert, die Plagioklas-zusammensetzung wurde mikro­ skopisch zu Abs9An11 bestimmt. Die A nalys e wurde von E. KLüVER ausgeführt. - Eine vorläufige M i n e r a I b e r e c h­ n u n g ergab als Resultat das unten (Tabelle 12) angeführte. · Der Modus wurde folgenderweise bestimmt: 1, 2, 3, (4), .5, 6, 7, 8, s. S. 1.56. Die berechnete Plagioklaszusammen­ setzung beträgt AbuoAn1o. Y. Vorläufig wird angenommen, daß der Biotit wie derjenige des Disthen­ gneises zusammengesetzt ist. I 0. Die Überreste an Al203, Fe"O", FeO, MgO (und H20) werden zum Staurolith verrechnet. DiesVerfahren führte zu einer Staurolithzusammensetzung, die nach den molekulären Verhältnissen nicht unwahrscheinlich war, dabei aber sehr MgO-reich. Deshalb wurde die Zusammensetzung 164 OLAF ANTON BROCH Tabelle 12. Staurolithgneis. Flatebyviken. Si02 Ti02 ••••. •••. ••••••• Al20a . . Fe20s . ... . . . .. . . . . . . Fe ü MnO. . . .... . . ... . ... MgO . .... . ... . . . .. CaO . . . . . . .... . . . . . . BaO . . ....... . . .... . Na20 . . . . . . . .. . . ... . K20 ... . 00... H20 + . .. . . .. H20 +- ... . . . ... . .. .. P205•••••••••••••. •• co2 .. ... ..... . . . . . Cl . . . .. . .. . ... F . .. ... ............. s 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 66,16 0,63 17,91 0,92 2,10 o,n2. 2,28 1,26 0,016 5,92 1,15 1,14 0,34 0,1 I o Sp. Sp. 0,017 0 . 0 0 0 . . . 0 0 0 . 0 0 0 0 0 0 . . . 0 0 . 0 . . 0 0 . 0 . 0 0 0 0 0 . _ . 0 . . 0 0 0 99,97, Quarz . . Staurolith . ..... .... . . . Biotit . . . . . . . . . . . . . . . . Albit . ..... . .. ..... . . Anorthü .. .. ... . . ... Celsian . . . . . . . . . . . . . . Rutil . . . .. . ..... . . . . . Apatit . . . . . . . . . . . . . ... 0 0 0 0 . . . . . 0 0 . . . 0 0 . 21,99 9,05 II ,74 50,09 5ß2 0,04 0,63 0,26 99,62 Analyse von E. KLÜVER. Vorläufige Modusbestimmung des Verfassers. des Biotites chemisch nachgeprüft'\ und es stellte sich heraus, daß dies letzteres Mineral etwas eisenärmer als bei der Berech­ nung vorausgesetzt war. Dies wird aber das oben angeführte Endresultat nicht wesentlich beeinflussen. - Daß der Staurolith trotzdem relativ MgO-reich ist, bleibt dabei nicht ganz unwahr­ scheinlich. Eine Analyse des Staurolithes von Nesodden ist noch nicht unternommen, sie möchte eventuel bei einer späteren Gelegenheit veröffentlicht werden. * Bestimmung von Eisen und Magnesia. GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Anhang 1. 165 "Staurolith-Augengneise". Im Flateby-Wald kommen in großen Mengen Gneise mit eigentümlicher, grober Augentextur vor (Fig. 4, Tafel II; Fig. I, Tafel III; Fig. 3, Tafel X). Die Augen bestehen aus femischem Material, von hellen Zonen umgeben, welche denjenigen um den Porphyroblasten in den Staurolithgneisen ähnlich, aber von größeren Dimensionen als die letzterwähnten sind. Die nähere Beschreibung dieser höchst ei gentümlichen Gesteine wird für eine spätere Publikation vorbehalten , an dieser Stelle seien nur einige vorläufige Ergebnisse mitgeteilt.- Makroskopisch erkennt man, daß die Augen eine "P u p i l l e" in Form einer oder mehrerer rotbrauner, idioblastischer Staurolithkristalle von 3-4 mrn Größe, eine "Ir i s" (der dunkle Kern, der in den Abbildungen zum Vorschein kommt) aus strahligem bis wirbei­ förmigem Chlorit, und einen weißen "Au g a p f e l" (helle Zone) aus Quarz- Feldspat aufweisen. - Die Grundmasse wird aus Staurolithgneis mit poikilioblastischen Staurolithkristallen von 4 -5 mm Größe gebildet. Das Gestein tritt in etwas verschie­ denen Typen auf (vgl. die Abbildungen), die nachfolgenden mikroskopischen Beobachtungen beziehen sich auf denjenigen, der in der Fig. 4 , Tafel II abgebildet ist. �- Die G r u n d m a s s e enthält: Staurolith. ldioblastisch, poikilitisch von Quarz und Plagioklas durch löchert. Plagioklas. Reichlich vorhanden. Polygonale Umgrenzung. Frisch. Wenige und breite Zwillingslamellen nach Albit- und Periklingesetz. Anorthitgehalt etwa 8-9° o. Quarz. Recht reichlich. Wellige Umgrenzung. Biotit. Braun, etwas chloritisiert. Rutil. Wie bei den Disthen- und Staurolithgneisen, aber am Rande und an Rissen in eine opake, matt-geblich reflektierende Masse verwandelt, welche den früher erwähnten Pseudomorphosen nach Titanit ähnlich ist (S. 93). Die S t r u k t u r ist granoblastisch, die Plagioklase zeigen Pflasterstruktur. Der mittlere Korndurchmesser ist etwa 0,20 mm. Die Staurolithe der " P u p i II e" sind idioblastisch und enthalten augenscheinlich k e i n e E i n s c h l ü s s e . Die helle Zone ("A u g a p f e l") besteht aus Quarz und polygonal umgrenzten Plagioklasen. In der "I r i s" erkennt man außer Rutil zwei Chlor i t art e n. Chlorit 1 findet - 166 OLAF ANTON BROCH sich als strahlig bis wirbeiförmig angeordnete Schuppen am Rande der "Iris" und ist zum Teil im Quarz und Plagioklas der hellen Zone eingeschlossen. Wirbeiförmige Einschlüsse, insbesondere im Plagioklas, welche an die von ScHMIDT und BECKE 1 beschriebenen erinnern, lassen sich wahrnehmen. Der Chlorit ist von s c h w a c h e r ' F a r b e mit dem Pleochroismus y farblos < 'Y. 1 sehr schwach grünlich. Die Interferenzfarbe ist gelbweiß (1. Ordnung). -- Der innere Teil der Iris zeigt sich aus länglichen Körnern (ca. 3 >. 12 mm) aufgebaut zu sein, welche anscheinend zum größten Teil von gleich­ mäßig orientiertem Chlorit (Chlorit 2) bestehen. Außer dem Chlorit läßt sich feines, opakes Material wahrnehmen, derartig angeordnet, daß die Körner gleich wie in ihrer Längenrichtung gestreift aus­ sehen. Außer den genannten Gemengteilen lassen sich auch Streifen höherer Doppelbrechung erkennen, welche, wie aus der Beobachtung bei stärkerer Vergrößerung hervorgeht, aus einem feinschuppigen, farblosen Aggregat, vielleicht Serizit, bestehen. Chlorit 2 ist etwas stärker grüngefärbt als der obenerwähnte wirbeiförmige Chlorit ( 1 ). ' y' ist den Streifen parallel, der Pleochroismus ist: y grünlich > o.' farblos. Die langen Körner könnten das Umwandlungsprodukt eines im vorliegenden Schnitte wie monotom aussehenden Minerals sein. Nach dem makroskopischen Aussehen würde man am ehesten an eine Hornblende denken, und nach der Assoziation mit dem f arb lo se n Chlorit ist ein ursprünglicher Gedrit n ich t ausgeschlossen (S. 175 ff.). Die Einschlußwirbel könnten auf eine Deformation des Gesteins während des Wachstums der Albitholoblasten hindeuten 1• Die Beobachtungen können aber nicht mit voller Sicherheit dahin gedeutet werden, daß die hellen Quarz-Albit-Zonen etwa jünger sind a ls das e ventuel le HornblendemineraL Eine Zer­ splitterung des letztgenannten während seines Wachstums durch mechanische Deformation ist wohl nicht ausgeschlossen. - Anhang 2. Feinkörnige Gneise mit kleinen Individuen von Staurolith und Disthen. Der schlierige Charakter der Disthengneise wurde S. 152 ff. erwähnt. Aus der Fig. 1, Tafel I I geht hervor, wie schmale, porphyroblastische Disthengneiszonen mit feinkörnigerem Gestein l (4). S. 195. GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN · 167 wechseln können. Das feinkörnige Gestein läßt sich von den leptitischen Gneisen der Mineralkombination 4 (S. 1 11) nicht unterscheiden. Einige Handstücke aus feinkörnigem Gestein, welche als "leptitische Gneise" angesehen wurden und verschiedenen Stellen''' der Disthen- un d Staurolithgneisgebiete entstammten, erwiesen sich mikroskopisch als disthen- oder staurolithführend. Die erwähnten Mineralien sind als spärliche, kleine (mikro­ skopische) Individuen vorhanden. Daneben findet sich (in den Handstücken aus Flatebyviken) auch mehr oder weniger Turmalin (von demselben Typus wie demjenigen der Glimmerschiefer und Leptite). - Die erwähnten Handstücke entstammen zweifelsohne feinkörnigen Parteien innerhalb der schlierigen Disthengneise. - Es ist in dieser Verbin dung wiederum hervorzuheben, daß die Gattung der "leptitischen Gneise" eine etwas heterogene ist (vgl. S. 128, 196). Plagi o klas Gedrit Gneise - I. - . Plagioklas-Gedrit-Gneise im Flateby-Wald. Im Flateby- Wal d in der Nähe der Granitgrenze bei [10,0 7,0] fin den sich amphibolführende, helle Gneise von verschie denen Typen. Einer von ihnen, welcher gemäß mikro­ skopischer und chemischer Untersuchung (s. unten) ein Oligoklas­ Gedrit-Gneis ist, erweist sich im Felde als von einer hellen, · grobkörnigen, zuckerkörnigen Grundmasse bestehend, in welcher gleichmäßig verteilte, schwarze Amphibolindi viduen reichlich vorhanden sind (Fig. 2, Tafel III). An einigen Stellen führt das Gestein auch Granat, un d es geht ohne scharfe Grenzen in einen granatreichen Amphibolgneis über (Fig. 3, Tafel III). a. Oligoklas-Gedrit-Gneis. (Fig. 2, Tafel 111; Fig. 5, 6, Tafel XV). Mikroskopisch zeigt der Oligoklas-Gedrit-Gneis die Mine­ ralien: Plagioklas, rhombischer Amphibol, Chlorit, Quarz, Biotit Ilmenit (Leukoxen), Apatit, Zirkon, Schwefelkies. , ''' lnsb. flatebyviken [11,7 · 5,7]. 168 OLAF ANTON BROCH Der Plagioklas ist in großen Mengen vorhanden. Die großen, polygonal begrenzten Individuen sind ziemlich unzersetzt. Zwillinge sind selten, ebenso Spaltrisse nach M, weshalb die Bestimmung der Z u s a m m e n s e t z u n g (als Ab84An16) etwas unsicher ist. Sie stimmt aber mit den Bestimmungen in granatführenden Typen (s. b. S. I 7 I) gut überein. Der Amphibol(Gedrit) zeigt parallele A u sI ö s c h u n g (bei dem granatführenden Typus wurde c: y als 0 bestimmt). Farbe und P l e o c h r o i s m u s sehr schwach (y' rötlich, IX1 grünlich(?)). D o p p eI b r e c h u n g ca. 0,015-0,020 oder mehr (Interferenzfarbe). A c h s e n w i n k e I groß. Optisch + (?). In Längenschnitten lassen sich Risse beobachten, welche die Spaltbarkeit nach ( 110) über­ schneiden. Die Individuen sind r e c h t i d i o b l a s t i s c h (110) mit der maximalen G r ö ß e ca. 20 >� 4 >< 2 mm. Sie sind n i c h t s ehr p o i k iI o b I a s t i s c h, führen immerhin kleine E i n s c hI ü s s e von Zirkon und braunem Biotit außer Ilmenit und Quarz. An den obenerwähnten Rissen ist ein wenig Chlorit vorhanden, mit IX1 sehr schwach grünlich >· y' farblos und von heller, graugelber Inter­ ferenzfarbe. Er ist dem Chlorit 1 des Staurolith-Augengneises ähnlich (S. 165). Übrigens erkennt man, denselben Rissen entlang, kleine Mengen einer gelbbraunen oder grünlichbraunen Substanz, wie auch der Amphibol im Inneren fleckenweise schwach braun­ gefärbt sein kann - wahrscheinlich wegen sekundärer Oxydation von zweiwertigem Eisen. Der Quarz ist in nicht großer Menge vorhanden, die Grenz­ linie wie gewöhnlich wellig. Der Biotit läßt sich als kleine, braune Schuppen, zum Teil in der Hornblende eingeschlossen, wahrnehmen. Ilmenit. Rundliche, opake Körnchen, oft mit einer sehr schmalen Randzone aus Leukoxen. Die Körner sind oft reihenförmig ange­ ordnet. In diesen Reihen ist auch A p a t i t, bisweilen ebenfalls Z i r k o n vorhanden. Apatit. Kleine, rundliche Körner in recht großer Menge (s. oben unter Ilmenit). Zirkon. Kleine Körnchen, oft in der Hornblende eingeschlossen und von pleochroitischen Höfen umgeben. Schwefelkies. Nur ein einziges, kleines Körnchen wurde wahr­ genommen. Die reichliche Plagi oklasmenge gi bt dem Gestein eine schöne P f l a s t e r s t r u k t u r (Fig. 5, 6, Tafel X V ; Fi g. l , 2, Tafel XV I). Der mi ttlere K o r n d u r c h m e s s e r beträgt etwa 0,55 mm. Mit der zuckerkörnigen Grundmasse und der fe hlenden Schiefr igkeit läßt sich die T ext u r als massenförmig bezeichnen. - Das GNEISKOMPLEX AUF N ESODDEN 169 s p ezifi s c h e G e w i ch t des Gesteins wurde als 2,795 be­ stimm t. Auf Grundlage der c h em i s ch e n A n a I y s e von E. KLüVER w urde die nach folgende M i n e r a l b e r e ch n u ng unternomm en (s. Tabelle 14). 1, 2, 3, 4, 5, 6, s. S. 94. Die berechnete Plagioklaszusammensetzung ist AbssAn15· 7. Ti02 wurde als Ilmenit verrechnet. 8. Von der kleinen K,O-Menge ausgehend, wurde der Biotilgehalt be­ rechnet. Ohne erwähnenswerten Fehler kann die Zusammensetzung des Biotites als mit derjenigen des Biotites im Disthengneis (S. 157) identisch angesehen werden. 9. Die Überreste an Al203, (Fe2031, MnO*, MgO und H20 sind in Mengenverhältnissen vorhanden, welche einem Gedrit entsprechen. Der Gedrit von Gedres (II, Tabelle 13) enthält die erwähnten Oxyde in ungefähr denselben Verhältnissen, und wenn angenommen wird, daß der vorhandene Amphibol einen ähnlichen Gehalt an SiO, wie der letzterwähnte Gedrit auf­ weist, so ist seine Zusammensetzung wie I, Tabelle 13. Tabelle 13. II Si02 Al203 Fe,03 FeO .............. MnO ............ MgO ............ CaO ............. H,O ............. . • • • . • . . • . . . . . . . . . . • • • . • • . . . . • . . . • • . . . . . . 42,9 17,5 2,5 18,8 0,2 13 8 Ii 18,82 4,3 15,51 1,90 4,50 100,0 100,11 , . . 42,86 16,52 Berechnete Zusammensetzung des Gedrites im Oligoklas-Gedrit-Gneis, Flateby-Wald. !Ii Gedrit, Gedres '· Der hohe Gehalt an Fe203 darf sekundärer Oxydation zugeschrieben werden (s. oben). 10. Der Überrest an SiO, wird als Quarz angesehen. Bei der Berechnung des sp. Gewichtes wurde für Plagioklas der im RosENBUSCH-WÜLFING'sCHEN Lehrbuch2 für Ab"An15 angegebene Wert * MnO könnte vollständig oder teilweise zu Biotit verrechnet werden. t (31J. B. I l. S. 1 185. XII. 2 (46). Ebenfalls ist wohl etwas Ti02 im Biotit und im Gedrit vorhanden. 170 OLAF ANTON BROCH Tabelle 14. Oligoklas-Gedritgneis, Flateby- Wald. -1 I �I -3 .... u 0 == -;;; u <t: == <!) .D E <t: . . . . . . . . . . . . . . . . . . • • • • . . . • . • . • 0,32 • CO, .............. CI ............... F ................ s ............... . Summe . . G . ... . . . .. . V ... .. . . . . . . . . . . . . . . . . 0,09 . . . . . CJ 0 ::J V (/) ;;;-, <!) E E -;;; c <t: ::J (fJ Sp. Sp. 0,01, . 2,091 3,10123,44122,45 99,64i 99,98, · 3,2211 2,7� 2,638 4,79 3,03 1 3, � 5 2, 25 _ 0,437 1,023i7,4;:,0 8,413 3;:,,,3��II . 0,23 0,01 18,0�2 .. lo,74I0,20I7,56I4o,o6l . N .... '"' 1 . P205 - ·;::: "0 <!) - 1111 10,06 22,45 64,24 64.24 1,10 1,10 1,10 15.43 15,43 0,68 0,68 5,89 5,89 0,051 0,05 3,61 3,61 2,05 2,05 0 4,68 4,68 0,31 0,31 1,19 1,19 0,33 0,32 0,32 0,09 0,09 . . cn ;:: Siü, ....... ..... - 3,28 27,34 Tiü, .. . . . ... AI ,O, . .... . . .. 2,76 Fe,O, . . ...... .. .. Feü ..... ........ MnO ............ . MgO .. ........... CaO ... . .. . .... . 0,42 0,11 I ,-'12 BaO .. .. . . .. . . I -1 Na ,O ... .. .. . .. K,O ............ . H,O+ .......... -I -I H,O+ ..... .... . 0 1 1 99,64 35,735 1 , s Gefunden: s = 1 - � 2,794 2, 795 Analvse von E. KLÜVER. Modusbe�timmung des Verfassers. verwendet, für Ilmenit der Mittelwert der Zahlen, welche von HINTZE t für Ilmenite aus Miask und Egersund angegeben wird Nach HtNTZE 2 und DANA3 könnte der Wert 3,15 als für den Gedrit zutreffend angesehen werden (die angegebenen Daten sind spärlich). Ein wenig nördlich von dem erwähnten Gedritgneisvorkommen wurde ein mehr feinkörniger, schlieriger Typus eines dem soeben behandelten ähnlichen Gesteins in überdecktem Terrain (im "Berger-Wald") gefunden. Mikroskopisch erwies sich dieses Gestein als quarzreich, mit granoblastischer Struktur. Der Gedrit ist hier stärker sekundär umgewandelt mit größeren Mengen des gelbbraunen Zersetzungsproduktes. t 2 3 131). (31) (11). B. I. S.1879-1881. 17 1 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN b. Oligoklas-Gedrit-Gneis mit Granat. In dem Plagioklas-Gedrit-Gneis von [ 10,0 7,0] kann roter Granat auftreten, dessen Lichtbrechung und spezifisches Gewicht als 1,806 bez. ca. 4,06 bestimmt wurde (vgl. S. 123) . Der Durch­ messer der Granate kann eine Größe bis auf ein paar cm er­ reichen. Im Dünnschliff ist er schwach rot und nicht besonders idioblastisch, von kleinen, scharfeckigen Quarzkörnern poikilitisch durchlö�hert. Das granatführende Gestein unterscheidet sich sonst nur dadurch von dem granatfreien, daß die Gedritindividuen etwas kleiner sind (Fig. 1, 2, Tafel XVI). · Anm. In der Nähe von "Fjelltun" [7,9 · 11,5] findet sich ein Vorkommen eines ähnlichen, granatführenden Plagioklas-Gedrit-Gneises, das wie ein un­ regelmäßig gebuchteter kleiner G a n g aussehen kann. Daß ein wirklicher, eruptiver Gang vorliegt, läßt sich jedoch nicht sicher behaupten. In dem gleich�n Gebiete erkennt man ja an Schichtenbau erinnernde Strukturen im Disthengneis (vgl. Fig. 1, Tafel ll). c. Anhang: Oligoklas-Granat-Cummingtonit-Gneis aus dem Flateby- Wald. S. 167 wurde erwähnt, daß der Oligoklas-Gedrit-Gneis bisweilen Granat führen kann (s. b. oben), und daß er ohne scharfe Grenzen in ein granatreiches Gestein übergeht (Fig. 3, Tafd !!!). Dies Gestein weist eine Grundmasse von etwas dunklerer, graugrüner Farbe auf, die außer Biotit, Quarz und Feldspat kleine Holoblasten von schwarzem Amphibol enthält. Die Gra n a te, deren Durchmesser variabel is t (von w e n i ge n mm bis auf mehret e cm), sind von roter Farbe und rundlich, ohne besonders deutliche idioblastische Entwickelung. (110) (?) scheint vorherrschend zu sein. Um die Granate herum erkennt man schmale. helle, feldspatreiche Zonen. denjenigen der P o rphyr o ­ blasten der Staurolithgneise ähnlich. - Mi k r os k o p is c h lassen sich die folgenden Mineralien feststellen: Plagioklas, Quarz, Granat, Cummingtonit, blauer Amphibol, blauer Chlorit, brauner Biotit, außer Ilmenit, Apatit, Zirkon und Kalkspat. Plagioklas. Große, polygonale Individuen, z. T. etwas seriziti­ siert, z. T. frisch. Die serizitisierten Individuen können eine schmale, unzersetzte R a n d z o n e mit höherer Doppelbrechung (augenscheinlich saurer) aufweisen. -- Zwillinge sind selten. Die Z u s a m m e n- 172 OLAF ANTON BROCH s e t z u n g wurde nicht genau festgestellt, weicht aber gemäß einigen :x-Schnitten von AbK0An20 nicht um vieles ab. Quarz mit gewöhnlicher, welliger Umgrenzung ist in nicht kleiner Menge vorhanden. Die Granate sind schwach rot mit kleinen, scharfeckigen Ein­ schlüssen von Quarz. Unregelmäßige Risse sind vorhanden, welche mit Chlorit gefüllt sind. Dieser Chlorit hat anomale, blaue Inter­ ' ferenzfarbe und zeigt y grün > :x' farblos. Cummingtonit. Farblose Hornblende mit c: y 1 8 , 2 V ca. 90° (Hyperbelkrümmung), y ...;- :x ca. 0 025, "'[ ...;- ß ca. 0,013 (Interferenz­ farbe). Das Mineral weist eine deutliche, an Spaltbarkeit erinnernde Teilbarkeit nach (001) auf (hiermit übereinsstimmend lassen sich :x-Schnitte mit zwei aufeinander annähernd senkrechten Systemen von Spaltrissen beobachten). Nach der geologischen und chemischen (s. unten) Verwandtschaft des Gesteins mit den gedritführenden Gneisen ist die Hornblende unzweifelhaft ein Cummingtonit 1• Der Cummingtonit weist eine schmale R a n d z o n e v o n b I a u e m A m p h i b o! auf, der die gleiche Orientierung wie der Cumming­ tonitkern bezitzt (vgl. unten). Die Cummingtonitindividuen haben gewöhnlich eine Größe von einigen mm und sind im Gegensatz zum Gedrit wenig idioblastisch, mit großen, konkaven Einbuchtungen. Auch in den Konkavitäten ist die schmale Randzone von blauer Hornblende beobachtet worden. Blaue Hornblende (Alkaliamphibol ?) ist, außer als schmale Rand· zone um den Cummingtonitindividuen herum, auch als selbständige Individuen vorhanden. Für diese Hornblende wurden bestimmt: c: y 16,5, 2 V ca. 70 (Hyperbelkr. ), Opt. ...;- , p > 'J deutlich, ·r ...;- :x ca. 0,017 , '{ ...;- � ca 0,015, P l e o c h r o i s m u s: ·r blau (mit einem Stich ins grünliche, etwa wie verdünntes Berlinerblau) > � blaugrün > :x hellgelb. Z w i 11 i n g e sind als Seltenheit vor­ handen. Auch diese Hornblende weist schön entwickelte Te i 1b a r k e i t nach (00 1) auf. Die blaue Hornblende scheint in be­ trächtlich kleinerer Menge als der Cummingtonit vorhanden zu sein. Betreffs der Verwachsungen von Cummingtonit und blauer Hornblende (s. oben) sei erwähnt: Die Schwingungsrichtung :x' der beiden Mineralien ist gleichmäßig orientiert. :x-Schnitte vom Cummingtonit lassen :x auch in der blauen Randzone erkennen. Deutlicherweise sind die kristallographischen Achsen der beiden Hornblenden gleichmäßig orientiert, was mit dem kleinen Unter­ schied ihrer Auslöschungswerte bedeutet, daß auch Bisectrices und optische Normalen (annähernd) gleichmäßig orientiert sind. Anstatt der Randzone von blauer Hornblende kann der Cummingtonit eine R a n d z o n e v o n b l a u e m C h l o r i t aufweisen. = '' , � = I (15). GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 173 Blauer Chlorit, dessen Farbe derjenigen der Hornblende ähnlich ist, mit kräftigem P 1 e o c h r o i s m u s: ' ( blaugrün > x' farblos ( gelblich), n i e d r i g e r D o p p e l b r e c h u n g und unternormalen roten, blauen und violetten lnterferenzfarben, findet sich, außer an den Cummingtonit geknüpft, auch als kleine Schuppen in recht großer Menge im Plagioklas eingeschlossen. Das mikroskopische Bild erinnert dann gewissermaßen an dasjenige, welches unter "Staurolith-Augengneis" beschrieben wurde, wenn auch die Einschlüsse nicht wirbeiförmig sind. - Nach dem Auftreten dieses Chlorites als Randzone um den Cummingtonit herum erscheint es glaublich, daß er ein sekundäres Umwandlungsprodukt der blauen Hornblende ist. Brauner Biotit ist in nicht großer Menge vorhanden. Zum Teil ist er chloritisiert, und der Chlorit weist anomale, blaue lnter­ ferenzfarbe und y' schwach grün > x' farblos auf. Ilmenit und Apatit ist in derselben Weise wie oben unter Oligoklas-Gedrit-Gneis erwähnt, vorhanden. Zirkon kommt untergeordnet vor. Kalkspat läßt sich in kleinen Mengen neben dem blauen Chlorit beobachten. Tabelle 15. Oligoklas-Granat-Cummingtonit-Gneis. SiO, .... . . . . .... . . . . 64,77 Ti02....•..•.••••••. 0,95 Al203 ... . . .. ••••• • 15,34 Fe,03 . .••••• . . • . . . 0,60 FeO . . . . . . . . . . . . . . . . 6,09 MnO . . . . . . . . . . . . . . . 0,09 MgO . . . . ..... . . . .. . . 2,21 CaO .. . . . . . . . . . . . . . 2,92 BaO .. . . .. . . .. .. ... . 0 Na20 . . . . . . . . . . . . . . . 4,67 K,O . . . . . . . . . . . . . . . . 0,52 H20 + . . . . . . . . . . . . . . 1,16 0,31 H20 + . . . . . . . . . . . . . . P20"................ 0,31 0,03 CO, . . . . . . . . . . . . . . . . Cl . . . . .... ...... ... . Sp. F . . ... . . . .... . . . .. . . Sp. s................... 0,011 • • • • 99,981 Analyse von E. KLÜVER. Die S t ru k t u r des Gesteins ist mit den großen, polygo­ nalen Plagioklasen derjenigen der erwähnten Gedritgneise ähnlich. Die T ext u r ist schwach schie f rig. Das s p e z i f i s c h e Gewich 174 OLAF ANTON BROCH wurde als 2,787 bestimmt. Die c h e m i s c h e Z u s a m m e n ­ s e t z u n g ist nach der Analyse von E. KLüVER (Tabelle 15) mit derjenigen des O!igoklas-Gedrit-Gneises fast identisch. Der Oligoklas-Granat-Cummingtonit-Gneis ist etwas kalkreicher, was dem basischeren Plagioklas entspricht. Der größte und be­ deutungsvollste Unterschied liegt aber im MgO-Gehalt, welcher bei dem granatreichen Gestein kleiner ist. Eben hierin ist wohl das Auftreten des Granates begründet (vgl. S. 184 ff). II. Andere Gedritgneise ("Garbenschiefer") (s. auch Anm. S. 171). An der Grenze des Suprakrustalkomplexes gegen den Granit kommen an vielen Stellen helle Gneise mit einem schwarzen, garbenförmigen Mineral vor, das augenscheinlich stark chloritisiert ist. Das Aussehen der G r u n d m a s s e ist etwas wechselnd. Man findet feinkörnige Typen (etwa wie lepti­ tische Gneise) und grobkörnige (wie der Oligoklas-Gedrit-Gneis oder noch grobkörniger). Weiter enthält die Grundmasse wech­ selnde Mengen von Biotit, Mengen, die jedoch gewöhnlich gering sind. In der Regel besitzt sie eine lose, zuckerkörnige Kon­ sistentz und ist von heller bis schneeweißer Farbe. Die G a r b e n können in verschiedener Weise in der Grundmasse verteilt sein. Es gibt Typen mit zerstreuten Garben - von hellen Zonen umgeben, wie früher an Granat und Staurolith beobachtet wurde­ (Fig. I, Tafel IX), weiter finden sich Typen, bei denen die Garben den Hauptanteil ausmachen. Die Garben können recht unregel­ mäßig verteilt sein (s. Fig. 7), aber auch recht regelmäßig (Fig. 3, Tafel IX), bisweilen sind sie reihenförmig angeordnet. In diesen Gesteinen tritt bisweilen Staurolith auf, und zwar in wechselnder Menge. - Die mikroskopische Unter­ suchung ergab, daß die Garben gewöhnlich aus Chlorit bestehen, und zwar tritt neben eisenhaltigen Zersetzungsprodukten der farblose Chlorit auf, welcher an den Gedrit des Oligoklas-Gedrit­ Gneises (und an den Gedrit des "Gedritfelses", s. unten) ge­ knüpft war. Die Garbengneise sind somit höchst wahrscheinlich ursprüngliche Gedritgneise. Wenn sie Staurolith führen, können GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 175 sie als S t a u r o I i t h- G e d r i t- G n e i s e bezeichnet werden (Fig. 2, Tafel IX), und sind dann als Übergangstypen Z\Vischen Stau­ rolithgneisen und Gedritgneisen zu bezeichnen. Bisweilen, aber seltener, können sie Granat führen. Die Garbenschiefer führen als helle Gemengteile Quarz und sauren Plagioklas, als Neben­ gemengteile sind Apatit (bisweilen fehlend), Rutil und Zirkon vorhanden. Fig. 7. [5, 1 · Beispiel unregelmäßiger Verteilung der Garben in Garbengneis bei I ö.2]. Unten rechts: Granate. Schwarz: chloritisierte Hornblende. Weiß: schneeweiße, quarz-albit-reiche Grundmasse. 11 o nat. Größe. Anhang: Gedritfels von Fjelltun. Unter den losgesprengten Steinen eines neu angelegten Weges bei "Fjelltun'' [7,9 11,5] fanden sich einige (mit Gewicht bis auf 3 kg), die · makroskopisch anscheinend nur aus grobkristallinischer, garbenförmiger Horn­ blende bestehen, neben Granat und Individuen von Staurolith (1 cm) außer ein wenig hellen Gemengteilen. Mikroskopisch ließen sich auch frischer Biotit, Plagioklas, Quarz und ziemlich viel Rutil neben ein wenig Apatit feststellen. Die Hornblende ließ sich als Gedrit bestimmen, war aber größten­ teils in die früher erwähnte, gelbbraune Substanz verwandelt und war mit dem charakteristischen farblosen Chlorit verknüpft. Die Chloritschuppen wurden oft an Rissen in dem zersetzten Gedrit beobachtet. 176 OLAF ANTON BROCH Es sieht so aus, als ob die Gedrite der in diesem Abschnitte be­ handelten Gesteine oft in einen farblosen Chlorit, welcher präsumtiv eisenarm ist ("Magnesiachlorit"l, neben eisenhaltigen Zersetzungsprodukten sekundär verwandelt wurden. - Dieser Chlorit kann aber auch in disthenführenden Albitgneisen ls. unten) und ebenfalls in grobporphyroblastischen Disthen­ gneisen auftreten, welche letztere im nördlicheren Teil des Gebietes als "Schlieren" (im hellen Albitgneis) vorkommen; bei den letztgenannten (disthenführenden) Gesteinen jedoch ohne die obenerwähnten eisenhaltigen Zersetzungsprodukte. ln den Disthengneisen ist das Mineral als recht große, makroskopisch schwach grünliche Schuppen vorhanden. - Die nähere Unter­ suchung des farblosen "Magnesiachlorites" wird für eine spätere Arbeit vor­ behalten. Albitgneise. Im vorigen Abschnitte wurde dargelegt, wie die (chloriti­ sierten) Hornblendebüschel der Garbenschiefer (Garbengneise) in der oft schneeweissen Grundmasse ungleichmäßig verteilt sein können. Wenn die Garben hinreichend zerstreut vor­ kommen, kann man Handstücke erhalten, welche nur aus der hellen Grundmasse bestehen, und somit fast ausschließlich Quarz und sauren Plagioklas enthalten. An den meisten Vorkommen der Garbenschiefer können derartige Handstücke angefertigt werden. - Im nördlichen Teil des Kontakthofes werden in­ dessen größere Areale von (nach dem Biotit- bez. Chloritgehalt) mehr oder weniger hellen bis schneeweißen, gewöhnlich zucker­ körnigen Gesteinen eingenommen, und die schwarzen Büschel sind an Menge untergeordnet. Die Garbengneise treten somit hier als schlecht abgegrenzte Parteien in den schneeweißen Gesteinen auf, und über weite Strecken (z. B. bei [ 1,4 22,5] und [3,8 22,0]) fehlen die Hornblendebüschel, und man steht A l b i t g n e i s e n gegenüber.- Es wurde früher erwähnt (S. 152, 176), daß in diesen Albitgneisen Schlieren von Staurolith- und Disthengneisen auftreten können, die sich oft durch größeren Biotitgehalt von dem weißen Nebengestein unterscheiden. Die Disthengneisschlieren können bisweilen "Magnesiachlorit" führen (S. 176). Aber auch diese Schlieren können über weite Strecken fehlen. Die Albitgneise besitzen oft eine massenförmige T ext u r mit schlecht entwickelter oder fehlender Schiefrigkeit. Der zuckerkörnige Habitus erweist sich mikroskopisch als einer · · 177 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN m ehr-weniger ausgeprägten polygonalen Begrenzung der Plagio­ klase ents pr e chend ( P f l a ste r s t r u k t u r) (Fig. 3, Tafel XV I). Der Mi n e ra l i n halt der Gneise ist gemäß mikrosko p i scher U ntersuch ung : Albit, Quarz, Chlorit, als Hauptgemengteile, neben Rutil, Zirkon, Apatit und daneben oft sehr kleine Mengen von Disthen (kleine Körnchen, D. ca. 2 mm) (Fig. 4, Ta fel XVI) als Nebengemengteile. Albit Der bildet immer einen Hauptanteil des Gesteins und ist oft an Menge alles überwiegend. Die Zusammensetzung schwankt etwa zwischen Ab\l6An4 und Ab112An H. Das Mineral ist gewöhnlich frisch oder nur wenig serizitisiert. Feine Zwillingslamellierung ist nicht selten. Quarz. In wechselnder Menge, oft wenig. Gewöhnliche wellige Umgrenzung. Chlorit. lich auch Kleine Mengen von chloritisiertem Biotit ist gewöhn­ (immer?) der vorhanden. früher In erwähnte den disthenführenden Typen wurde farblose "Magnesiachlorit" in kleiner Menge beobachtet. Augenscheinlich fehlt den Gesteinen die eisen­ haltige, gelbbraune Substanz, welche neben "Magnesiachlorit" als Zersetzungsprodukt von Gedrit auftritt. Rutil, und der von demselben Staurolithgneise ist, tritt Typus wie derjenige der zum Teil in nicht Disthen­ unbedeutender Menge auf. Zirkon läßt sich als kleine Körnchen beobachten, an Apatit scheinen die Gesteine recht arm zu sein. Der Quarz- und Chloritg ehalt eines schneeweißen, disthen­ (Fig. 3, Tafel XVI) aus [3,7 22,3] (im "Skoklefald­ Wald"), welchem der f a rb l o s e Chlorit fehlt und dessen Plagio­ kla szus ammenset zung als Ab92AnH bestimmt wurde, wurde (nach der Planimetermethode von festgesteilt geometrisch 1 j oHAN NSEN ) . Der mittlere Korndurchmesser des Gesteins beträgt 0,18 mm. - 6 Gesichtsfelder mit Durchmessern von je 4 mm ergaben: reien Typus :�1 I I 1 4 · 15 \'ol.proz. Quarz. 18 15 I �'I1 4I ,0 \'·o.proz . Chlorit. 7 3 138!. :'\orsk Geol. Tidsskr. IX. 12 17 8 OLAF ANTON BROCH Falls der Überrest als Plagioklas angesehen wird, ergibt sich somit (ein wenig zu hoch) 80,5 V o l . p roz. P l a g i okl a s . Wenn weiter angenommen wird, daß der Chlorit einem ursprüng­ lichen Biotit entspricht, von einer Zuzammensetzung wie der­ jenigen des Biotites im analysierten Disthengneis so erhält man die chemische Zusammensetzung und den Modus (in Gewichts­ prozenten), welche in der Tabelle 16 angeführt sind. Tabelle 16. Albitgneis, Skoklefald- Wald. Si02 . . Al203 . Fe2Ü3 . FeO . . ,V\g O . . Ca O . . Na20 . K20 . . H20 . . . • . . . . • . . ....... . . . . • . • . . . . . . . • • • . • . • • • • • • . . . . . ... . .. .. .. . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70.3 17.4 0,2 0.8 O,ö 1,4 . . . . . . . . . . . . . . . . 8,ß . .. . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . 0,5 0,2 100,0 Plagioklas . . . . . . . . . . . . Q uarz . . . . . . . . . . . . . . . . ßiotit . . . . . . . . . . . . . . . . 80 173 - 7) 15 5 100 Ein disthenführender, zuckerkörnigcr, schwach schiefriger Albitgneis (Fig. 4, Tafel XVI), der ebenfalis schneeweiß ist und im Skoklefald-Wald (bei [3, 7 19,3]) vorkommt, wurde ana­ l y s ier t. Sein mittlerer K o r ndu rch m e sse r beträgt0,24 mm, der Plagioklas ist gemäß mikroskopischer Untersuchung von der Zusammensetzung Ab(,tAnr;. Der Disthen ist etwas serizi­ tisiert (s. die Abbildung). Das Gestein enthält sowohl grünen Chlorit (nach Biotit) als den farblosen "Magnesiachlorit". Das s p e z i f i s c h e G e w i c h t des Gesteins wurde als 2,64 1 bestimmt. - Auf Grundlage der Analyse wurde die Mineralberechnung folgendermaßen ausgeführt (s. Tabelle 17): · 1, 2, 3, .f, 5, (), s. S. 94. Die berechnete beträgt Ab,,6An,. 7. Ti20 w urde als Rutil verrechnet. Plagioklaszusammensetz ung 179 GNEISKOMPLEX AUF NESO D DEN MgO wurde zu einem Magnesiachlorit verrechnet, dessen Zu-ammen­ 8. setzung nach der Formel (4 H,O · 5 MgO · Al203 3 Si02) • berechnet wurde. Fe,03 wurde auf FeO umgerechnet und zum FeO- Wert der Analyse addiert. Die gesamte FeO-Menge Formel (4 H,O · wurde danach zu einem 5 FeO · Al203 • 3 Si02) Eisenchlorit von der I Die beiden Formel sind verrechnet. dem .,Circular Mineral Slide Rule"t entnommen.) Die zwei Chlorite wurden addiert und in der Tabelle 17 als "Chlorit" angeführt''. Falls man, von dem K20-Wert der Analyse ausgehend, den Muskovit­ 9. (Serizit-)Gehalt berechnet, wird sich etwa 70 o Muskovit ergeben. Ein Blick ins Mikroskop genügt um einzusehen, daß dieser Wert allzu hoch ist. betreffende Berechnungsweise verlangt weiter mehr H20 und viel Die mehr Al203 als die Analyse zeigt. Der K20-Wert der Analyse ist unzweifelhaft zu Tabelle 17. Albitgneis, Skoklejald- Wald. . c;; u 1,3ö . 1,15 • ' . . . . . 1 . • S. . . . . . Summe . 0,10 o,o4 I i :... - .0 ;:l 0::: � 49$7 14.08 .c u 0,49 1 0,63 :I 8,5 5 -I ·j 1 oml 3,16 2,7 2 0.073 0,02() 1 1 1 I 1 � 0,49 Ci CJ ;:l (fj I 0,40 0,42 0,42 1,20 1,5 0 :I1 2,5 5 :I - 0,37 0,14 >. ;:l ifJ 0,86 14,78 0,33 (f, E E 1,41 0,28 3,14 72,5 0 2,630 28,75 7 1 � V "' N -= 0 70 0,03 0,23 c: V N 't:: " ifJ ..s I .....1 I I G .,,,, \' j 0,13, . I 0 c: <o:: . . ·1 " 'I H.,o -cP203 • • CO , I -= :J <o:: SiO, . . TiO, . . Al203 • Fe203 . FeO ' ' 1v1n0 . . Mg() . . CoO . . Na,O . K,O . H,O � :... ·- ·- " c.. 1 1 Sp. 68,98 68,[)8 OAJI 1 0,49 18,33118,33 0,42 0,42 0,42 0,42 - 0,33 0,80 8,55 0,37 1 1 0,42 0, I 0 0,03 1 1 1 1 1 3,12 2,36 14,78 2 -< I 0,33 0,80 8,5 5 0,85 0,42 0,06 0,10 0,03 0,01 1 99,24 99,79 1 4.2� 3..:5 2.65 3 2.3 2.87 0,1bi 1,110 1,088 0,614 5 , 5 75 37,418 -1 s � Gefunden: s � 99,24 37,41 8 = 2,65 2 2,641 Analyse und l1-1odusbestimmung des Verfassers. I 1421. Hierbei wurde Fe203 als solches angeführt, um den Vergleich mit den Analysenwerten Zl1 erleichtern. 1 80 OLAF ANTON BROCH hoch ausgefallen. (Daß der Chlorit wesentliche Mengen an K20 enthält ist unwahrscheinlich.) Deshalb wurde der tv1uskovitgehalt von dem H20-Wert ausgehend berechet. 10. Der Überrest an Al.03 wurde als Disthen verrechnet. II. Der Überrest an Si02 wurde als Q uarz angesehen. Bei der Berechnung des spezifischen Gewichtes wurden die nötigen Daten in der Literatur gefunden, wie früher angegeben. Das spezifische Ge­ wicht 2,3 wurde als für den "Chlorit" einigermaßen zutreffend angesehen. - Der Gehalt an Disthen ist vielleicht ein wenig zu hoch berechnet, jedoch gewiß richtiger Größenordnung (in einem Dünnschliffe, dessen Areal ein wenig mehr als 200 mm 2 beträgt, wurde etwa Form eines Individuums -- eingenommen). Quarzgehalt planimetrisch bestimmt. Die 2 mm2 von Disthen - in der -- Als Kontrolle wurde der 15 Bestimmung ergab Vol.proz. Quarz. --- Immerhin sind die Quarzkörner dieses Gesteins ziemlich ungleich­ mäßig verteilt. Der Kontakthof und die "Natron-Tonerde-Gesteine" (neben Z u s a m m e n f a s s u n g der obigen Abschnitte: Disthengneise, Staurolith­ Disthen -Gneise, Staurolithgneise, Plagioklas- Gedrit-Gneise, Albitgneise). Wie aus der Karte hervorgeht, wird ein Teil der Grenze des Supra­ krustalkomplexes gegen den Granit vom "Glimmerschiefer- Leptit-Komplex" eingenommen. Es ist früher erwähnt, daß typische, feinkörnige Leptite in der Grenzzone nicht auftreten (S. 107), dagegen Glimmerschiefer und leptitische Gneise, was dahin gedeutet wurde, daß diese leptitische Gneise und z. T. die Glimmerschiefer vielleicht Derivate von Leptiten seien. Ein anderer Teil der Grenzzone wird von Migmatit eingenommen und kommt in dem nächst­ folgenden Abschnitt zur Behandlung. In dem Suprakrustalkomplex, in der Nähe des Migmatites, kommen eigentümliche "Venite" vor. Abkömmlinge von Leptiten oder Gli mmerschiefern sind. die vielleicht Auch diese sollen erst später zur Besprechung kommen*. Überwiegend wird die Grenze des Suprakrustalkomplexes gegen den Gneisgranit von den Disthen-Staurolith-Gedrit-Albit* Es sei in dieser Verbindung hinzugefügt, daß unweit der Grenze einer Stelle [11,7 6,4] · an verschwindende Mengen von feinkörnigen Gneisen wahrgenommen worden sind, welche sich als Turmalin-Plagioklas-Felse mit ein wenig Biotit und Quarz bezeichnen lassen (rig. und wohl pneumatolytische Umwandlungsprodukte von 2, Tafel XIII) leptitischen Gneisen sind. Die eventuelle Pneumatolyse (ßorpneumatolyse) ist aber nur in sehr geringem Umfang vor sich gegangen. Es genügt, die nach den bisherigen Beobachtungen äußerst begrenzte Erscheinung in dieser Weise zu erwähnen. GNEISKOMPLEX AUF NESO D DEN 181 (Oligoklas-)Gesteinen gebildet. Der unmittelbare Kontakt zwischen dem Gneisgranit und den genannten Gesteinen ist wegen Vega­ tation und Erdbedeckung nicht wahrgenommen worden, wenn auch an vielen Stellen ein Zwischenraum von nur wenigen Metern konstatiert worden ist. Daß der somit nicht unmittelbar beobachtete Kontakt ein scharfer ist, läßt sich aus dem Mangel an petrographischen Übergangstypen erschließen. - Der innere Kontakthof gegen den Gneisgranit scheint fast immer von den besonders plagioklasreichen Gliedern eingenommen zu sein, und zwar von Albitgneisen und Garbenschiefern. Im Felde finden sich Ü b e r g ä n g e zwischen den oben­ erwähnten Gneisen. So wurde S. 1 59 gezeigt, wie Staurolith- und Disthengneise miteinander verknüpft sind. Die Staurolithgneise sind wiederum durch Staurolith-Gedrit-Gneise (S. 175) mit den Gedritgneisen verknüpft, die letzteren durch garbenärmere Varietäten mit den Albitgneisen ':' ununterbrochen verbunden (S. 176)':":'_ Betreffs der Grenzen dieser Gesteine gegen den Glimmer­ schiefer-Leptit- Komplex läßt sich nicht sehr viel sagen. Dies ist zum Teil in der Vegetation und der Erdbedeckung begründet, wesentlich aber darin, daß die "hellen Gneise" (insb. die Albit­ gneise, z. T. die Gedritgneise) im Felde von den leptitischen Gneisen oft schwer zu unterscheiden sind. - Der Disthengneis wechselt an einigen Stellen mit leptitischem Gneis in einer Weise, die an Stratifikation erinnert (Fig. 1, Tafel I I), an anderen Stellen sieht man Bruchstücke von Disthengneis im leptitisch en Gneis, wodurch die Grenzzone zwischen den letztgenannten Gesteinen derjenigen zwischen Glimmerschiefern und Leptiten ähnlich ist. - Solche "leptitische Gneise" , welche in der Nähe von den Staurolith- und Disthengneisen auftreten, können bisweilen ein­ zelne, kleine (mikroskopische) Staurolith- und Disthenindividuen aufweisen (S. 166), sind aber sonst mit vielen leptitischen Gneisen Die Albitgneise sind wiederum, wie die mikroskopische Untersuchung zeigte, auch dadurch mit den Disthengneisen verknüpft, daß sie Disthen führen können. ** S. 159 wurde weiter gezeigt, daß vielleicht auch die Granatglimmer­ schiefer des Berger-Wegs mit den Disthen-Staurolith-Gneisen verknüpft seien. 182 OLAF ANTON BROCH der Mineralkombination 4 (S. 111) sozusagen identisch. Dies sowie der eigenartige Wechsel von Disthengneis und leptitischem Gneis, der bei "Fjelltun" beobachtet wurde (Fig. I, Tafel li), deutet die Möglichkeit an, daß vielleicht ein Teil der leptiti­ schen Gneise der erwähnten Mineralkorn bination ähnlichen Ursprungs wie die Disthen- und Staurolithgneise sind (vgl. Es ist nach den soeben gegebenen Ausführungen S. 196). selbstverständlich, daß die Kartierung der umhandelten Kontakt­ gesteine eine zur Hälfte schematische werden mußte. - Die Gesteine, die in den Abschnitten: Disthengneise, Stauro­ lith-Disthen-Gneise, Staurolithgneise, Plagioklas-Gedrit-Gneise, Albitgneise behandelt wurden, sind, wie aus den Analysen und Mineralberechnungen hervorgeht (vgl. die Zusammenstellung der Analysen und Mineralberechnungen), durch größeren oder kleineren Tonerdeüberschuß, neben kleinerer oder größerer Natronvormacht, charakterisiert. Weiter sind sie gewöhnlich kalkarm, die Menge der femischen Gemengteile ist wechselnd, zum Teil sehr klein. Kieselsäure ist immer in Überschuß vorhanden. Es wurde soeben hervorgehoben, wie diese Gesteine i m Fe I d e miteinander durch Übergänge verknüpft sind. Von den vorhandenen chemischen Komponenten ausgehend und ohne auf die Frage nach ihrem Ursprung oder, wenn man will nach der Genesis der Gesteine einzugehen, kann eine kurze Übersicht über die auftretenden Mineral-( Phasen-) Kombinationen in der unten aufgestellten Weise schematisiert gegeben werden. Hierbei wird vom Quarz vorläufig als immer anwesend abge­ sehen, weiter sei ein für allemal erwähnt, daß das CaO immer im Plagioklas':' gebunden ist, das Wasser im Biotit. Endlich wird auch von den Nebengemengteilen abgesehen: a) K20 nimmt für sich MgO, FeO ( -:- Fe2Ü3) und Al203 unter Bildung von Biotit (Haughtonit) und wird hierbei selbst völlig verbraucht. bi Na,O nimmt für sich Al,03 unter Bildung von Albit und wird hierbei selbst völlig verbraucht. '' Bei dem Oligoklas-Granat-Cummingtonit-Gneis ist wahrscheinlich etwas Na20 und CaO in dem blauen Amphibol gebunden. 183 GNEISKOMPLEX AUF NESO D DEN I. Die Tonerde und die ferromagnesischen Komponente können in der obenerwähnten Weise völlig verbraucht sein (Albitgneis). 2. Ein Tonerdeüberschuß ist vorhanden lAibitgneis mit Disthen, Disthengneis). 3. wie 2, aber zudem ein Überschuß an ferromagnesischen Kompo­ nenten (Staurolith- Disthen-Gneis). 4. wie o. wie 3 , aber kleinerer Tonerdeüberschuß (Staurolithgneis). 4, aber noch kleinerer Tonerdeüberschuß !Staurulith-Gedrit­ Gneise). 6. wie S, aber weiter sinkender Tonerdeüberschuß (Plagioklas-Gedrit­ Gneise). c) Nach der Biotitbildung* können die Eisenoxyde und MgO in ver- schiedenem Mengenverhältnis übrig sein. MgO ist vorherrschend. Farbloser Chlorit (wahrsch. diaphtoritisch nach einem unbekannten schuß) vorhanden sein Mineral) kann (auch bei Tonerdeüber­ (disthenführende Albitgneise und Disthen­ gneise, mit "Magnesiachlorit"). 8. Die Eisenoxyde (insb. FeO) sind vorherrschend: Bildung von Granat (7. granatführende Gedritgneise, 13 granatführender Gedrit-Siaurolith­ Gneis ( Gedritfelsi). Diese Ausführungen entsprechen den folgenden, tatsächlich beobachteten Mineralkombinationen: 1. Quarz. Plagioklas. Biotit. 2. 3. 4. Disthen. Staurolith. Staurolith. S. Gedrit. 6. Gedrit. Disthen und Gedrit sind nicht nebeneinander nachgewiesen worden. 17. Quarz. Plagioklas. Biotit. Disthen. Magnesiachlorit). 8 'l.. Granat. Gedrit 8 ,3. Staurolith. In dieser Zusammenstellung wird von den wahrscheinlich diaphtoritischen, ':":' oft farblosen Chloriten abgesehen, die in vielen gedritführenden Gneisen neben eisenhaltigen Zersetzungs­ produkten als Umwandlungsprodukt, wahrscheinlich von Gedrit, auftreten. - Eine Ausnahme bildet Punkt 7 hier sind die - Es wird hierbei keine bestimmte Ausscheidungsfolge supponiert! ''* Es ist allerdings nicht ausgeschlossen daß diese Diaphtorese zeitlich eng an die eigentliche Metamorphose geknüpft war, vgl. die Beobach­ t ungen an den Staurolith-Augengneisen. 184 OLAF ANTON BROCH eisenhaltigen Zersetzungsprodukte nicht vorhanden, und das ursprüngliche Mineral ist unbekannt (vgl. Fußnote S. 1 86). D i e M i n e r a I k o m b i n a ti o n e n , welche in diesen Kon­ taktgesteinen auftreten, s ind o f f e n b a r g e w i s s e n G e s e t z ­ m ä ß i g k e i t e n u n t e r w o rfe n . - C h e m i s c h s i n d d i e G e s t e i n e a l l e d u r c h T o n e r d e ü b e r s c h u ß o der Na t r o n ­ I m F e I d e sin d sie v o r m a ch t c h a r ak t e r i s i e r t. d u r c h Ü b e r g ä n g e m i t e i n a n d e r v e r k nüp f t . Deshalb ist ihre Zusammenfassung in eine Gattung berechtigt, un d zwar sollen sie als N a t r o n-T o n e r d e- G e s t e i n e bezeichnet werden. Die gesetzmäßigen, sich mit dem Chemismus sozusagen kontinuierlich ändernden Mineralkombinationen, welche oben angeführt sind, machen die Vermutung wahrscheinlich, daß die betreffenden Gesteine Systeme repräsentieren, welche sich in chemischem Gleichgewicht befanden. für derartige Systeme wurde bekanntlich die mineralogische Phasenregel von V. M. GoLDSCHMIDT aufgestellt, gemäß welcher die maximale Anzahl von Mineralien ( Phasen), welche zu erwarten ist, derjenigen der auftretenden chemischen Komponente gleich ist. Die maximale Anzahl von Mineralien ist hier unter 8 z oben angegeben, die betreffende Mineralkombination wurde im "Gedritfels" von Fjelltun (S. 1 75) wahrgenommen. - Bekannt­ lich werden bei der Abzählung jene Oxyde, welche in Ver­ bindungen auftreten, die in den Mineralien isomorph gemischt sind, als eine Komponente verrechnet. So wird gewöhnlich MgO mit FeO zusammengezählt, Fe�Oa mit Al2Üa, und oft CaO (Anorthit) mit Na20 (Albit). - Ein derartiges Verfahren würde in diesem Falle eine um eins zu große Phasen-(Mineralien-) zahl ergeben, was leicht dahin gedeutet werden könnte, daß es sich hier zum Teil um Ungleichgewichte handele. Die Vor­ aussetzung des obenerwähnten Verfahrens ist aber natürlich, was von verschiedenen Verfassern nicht immer ausdrücklich betont wurde, daß die betreffenden Verbindungen auch in der Tat lückenlose Mischungsreihen unter den vorhandenen Bedingungen bilden können. - Es wurde früher (vgl. S. 174) gezeigt, daß wenn Eisen in den Gedrit-(Cummigtonit-)Gesteinen im Ver­ hältnis zum Magesium in größerer Menge auftritt, Granat als neue Phase neben dem Hornblendemineral hervorgerufen wird. -- 185 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Es sieht sehr wahrscheinlich aus, daß dies darin begründet ist, daß das Hornblendemineral (Gedrit, Cummingtonit) unter den vorhandenen Bildungsbedingungen nicht unbegrenzte Mengen des Eisensilikates aufnehmen kann.':' Somit dürfte die Abzählung von Phasen und Komponenten dem untenstehenden Schema gemäß unternommen werden. ( Dem Schema ist selbsverständlich an und für sich keine reelle Bedeutung zuzuschreiben, es ist nur als eine Art von Buchführung aufzufassen, zur Erleichterung der Ü bersicht.) Si02 • • • • • • • • • • Al20" . . . . . . ... \ Fe2o" ......... I FeO . . .. . . . . . . . \ Mn O . . . . . . .. . . f MgO . . . . . . . . . . CaO .. . . . . . . . . \ Na,O . .. . . . . . . . { K20 . . . . . . . . . . . H20 . . .. . . .. . . Quarz Staurolith Granat Gedrit Plagioklas Biotit Lösung Unter der Voraussetzung, daß Feü und MgO, wenn emer von ihnen ( Feü ) dem anderen gegenüber an Menge hinreichend überwiegt, als unabhängige Komponenten auftreten, stehen somit die beobachteten Mineralkombinationen mit der Phasenregel in guter Ü bereinstimmung. Zu demselben Ergebnis kam ESKOLA t betreffs des Auftretens von Almandin in gewissen Gesteinen des Orijärvigebietes: Fe O und MgO treten als unabhängige Komponenten auf, und zwar ist dies hier darin begründet, daß Cordierit von Eisen nur beschränkte Mengen enthalten kann, während dagegen die Mischungsserien bei Biotit, Pyroxenen und Amphibolen (worunter Anthophyllith) als lückenlos erscheinen. -� In dem hier behandelten Gebiete ist es dagegen augenscheinlich das Hornblendemineral (Gedrit, Cummingtonit), welches die Rolle des ,,Separators" spielt. - Bei der Diskussion anläßlich eines Vortrages des Verf. in " Norsk Geologisk Forening" am 4. März 1926 über die Gesteine Nesoddens äußerte Hr. TH. VoGT, daß auch er zu Jer Schlußfolgerung, daß MgO und FeO als selbständige Komponenten auftreten können, gekommen sei, und zwar bei dem Studium gewisser Gesteine der Sulitjelma�Gegend: anscheinend "zu viele" Phasen kommen bisweilen vor, * Im Oligoklas�Granat-Cummingtonit�Gneis (S. 171) wurde neben Granat auch blauer Amphibol vielleicht etwa als "Gehilfe in der Not" herbei­ gerufen. Hier ist auch eine gewisse Ausscheidungsfolge angedeutet. I (1 6) :-i. 34. 186 OLAF ANTON BROCH auch hier tritt neben grüner Granat bei genügend großem Quotient Fe01Mg0 auf, zwar Hornblende. -- Es dürfte vielleicht hervorgehoben werden, daß ob ein Mineral als "Separator" auftreten soll, nicht nur vom Mengen­ verhältnis der betreffenden physikalisch-chemischen Oxyde abhängt, sondern wohl auch von den Bedingungen, unter denen sich das Gleichgewicht einstellte. -- Viele sog. "Ungleichgewichte" dürften als solche, wie neuer­ dings BowENI gezeigt hat, durch ähnliche Erwägungen wie die oben ange­ führten beseitigt werden''. Es darf somit wahrscheinlich sein, daß die Natron-Tonerde­ Gesteine Systeme darstellen, die unter bestimmten Druck­ Temperatur-Bedingungen ihren Gleichgewichtszustand (mit großer Annäherung) erreicht haben. Welche diese Bedingungen gewesen sind, läßt sich nicht sagen, nur sei erwähnt, daß das Auftreten von Disthen wohl auf relativ hohen Druck und niedrige Temperatur deutet. Die Gesteine gehören der Mesozone Grubenmanns an. Der Migmatit. In dem Abschnitt "Übersicht über die Tektonik" wurde der Migmatit kürzlich erwähnt. Einige weitere Beobachtungen lassen sich hier anführen. - Wenn man südwärts durch das Gebiet der Glimmerschiefer und der leptitischen Gneise dem Ufer entlang geht, so sieht man, daß ungefähr halbwegs zwischen Strandstuen [12,0 5,3] und Sörbystrand I I 2,7 0,4] kleine Streifen und Fransen von Gneisgranit in den erwähnten Gesteinen auf· 1 · (5). Es wurde oben erwähnt, daß Gedrit neben Disthen nicht wahrgenommen worden ist. sein. --- Es dürfte dies in dem Auftreten von Staurolith begründet Es wurde aber in den vorhergehenden Abschnitten gezeigt, daß die Gedrite augenscheinlich bei Diaphtorese in farblosen Chlorit neben eisenhaltigen Zersetzungsprodukten verwandelt werden konnten. Derselbe farblose Chlorit tritt in gewissen disthenführenden Gesteinen auf (s. Albitgneise), aber dann ohne eisenhaltige Zersetzungsprodukte. Der farblose Chlorit dürfte ziemlich sicher als ein (recht eisenarmes) Magnesiamineral angesehen werden, und demzufolge dürfte er in den disthenführenden Gesteinen als Zersetzungsprodukt eines Magnesia­ minerals gefaßt werden, vielleicht einer Magnesiahornblende. Das Nicht­ auftreten von Staurolith in solchen Gesteinen dürfte in dem Falle in Eisenmangel begründet sein. 187 GNEISKOMPLEX AUF NESO D DEN zutreten beginnen (Fig. 8), und wie ihre Menge südwärts immer größer wird. DerÜbergang zwischen dem Gneis­ granit und dem Suprakrustalkomplex ist somit hier im Großen gesehen ein gradweiser, was schematisch auf der Karte angedeutet ist, bis wenig südlich von Sörbystrand der helle Torvvikgranit mit nur wenigen Einschlüssen auftritt. Die Mischungen von Gneisgranit und leptitischem Gneis, wozu noch Glimmerschiefer und biotitisierte Am­ Fig. 8. Schmale Streifen von phibolitschollen kommen, treten mit Gneisgranit in leptitischem verschiedenen Strukturen auf, zum Teil Gneis. Halbwegs zwischen Strandstuen und Sörbystrand. kann der Migmatit arteritisch entwickelt t,'4 nat. Größe. sein (Fig. I, Tafel IV). Einige Struktur­ typen von Sörbystrand sind unten (Fig. 9.} abgebildet (s. auch Fig. 1, 2, 3, Tafel IV). Es ist früher erwähnt, daß in dem Migmatit außer den soeben erwähnten Komponenten in der Nähe von Sörbystrand auch basischer Gneisgranit auftritt ( Fig. 3, Tafel IV). Am Ufer in der Nähe der Nordgrenze des Migmatites tritt ein Gestein auf, dessen Ursprung als recht rätselhaft charakterisiert werden muß. Grenzen gegen das Nebengestein (leptitischen Seine Gneis) sind verwischt: das Vorkommen ist lokal begrenzt und sehr gering (Fig. 4, Tafel Ill). Makrosko­ pisch besteht das Gestein aus einer hellen quarzitähnlichen Grundmasse, in welcher größere Hornblendeindividuen reichlich vorkommen. lVlikroskopisch tritt der Q uarzreichtum hervor. Fig. Sl. Strukturtypen des 2. Außer Quarz Migmatites. Amphibolit. kommt skapo!itisicrter Pla{;ioklas Sörbystrand. 3. Granit. I. Leptitischer Gneis. 188 OLAF ANTON BROCH neben blaugrüner, allotriomorpher Hornblende vor. Diese letztere ist von Klinozoisit (z. T. von pleochroitischen Höfen umgeben) und tisch durchlöchert. Skapolith poikili­ Auch mj'rmekitähnliche Verwachsungen von Klinozoisit und Quarz 1?J lassen sich wahrnehmen. -- Das Gestein hat also mit dem 102) mikroklinreichen Gneisgranit von Henskogen IS. viele gemeinsame Züge, und auch mit dem basischen Gneisgranit der Grenzzone (S. 99) zeigt er eine gewisse Ahnliehkeil (Epidotmineralien als Einschlüsse in der Hornblende). Daß die reichen Hornblende in sämtlich erwähnten Minerols, vielleicht Pj'roxens, Fällen auf Kosten eines kalk­ gebildet ist, dürfte wahrscheinlich sein. -- In dieser Verbindung sei auch daran erinnert, daß die Hornblende, die in einigen der Gneisgranite auftritt, insbesondere von Plagioklas poikilitisch durchlöchert war (S. 1011. Pegmatite. Ptygmatische Adern. Venite. a. Die Pegmatite. Die Pegmatitgänge bezeichnen augenscheinlich die jüngsten präkambrischen Gesteine des Gebietes, indem sie sowohl den Gneisgranit als die suprakrustalen Gesteine durchsetzen. Die Größe der Gänge ist variabel (s. die Karte), die kleinsten sind von der Größe 20-40 cm. Häuflgst sind die Gänge injiziert und dann gewöhnlich linsenförmig. Der Durchsch nitt in der topographischen Oberfäche kann auch zirkelförmig sein; so sieht man z . B. wenig südlich von Strandstuen (bei [12,3 4, 7]) kleine, zirkelförmige Intrusionen (D. 0,5-2 m) reihenförmig der Schiefrigkeit parallel angeordnet, z. T. durch "Nabelstränge" von Pegmatitmaterial miteinander verbunden, z. T. oh ne sicht­ bare Verbindung. Die Gänge können auch hufeisenförmigen Verlauf aufweisen. Die Schiefrigkeitsfläche der Nebengesteine schmiegt sich gewöhnlich um die Gänge herum. Am Berger-Weg (S. 107) läßt sich beobachten, wie das Nebengestein eines größeren Pegmatitganges von Pegmatitadern (Mächtigkeit ca. 20 cm) durchwoben ist, und wie der Pegmatit­ gang selbst Einschlüsse vom Nebengestein (Glimmerschiefer und leptiiischem Gneis) enthält. - Bei [5,2 17,2] ist die Verfllzung von Pegmatit- und Glimmerschiefermaterial so innerlich. daß sich in dem überdeckten Terrain nicht entscheiden ließ, ob h ier ein großer Gang mit vielen Einschlüssen vorhanden, oder ob der Komplex als Glimmerschiefer (leptitischer Gneis) mit vielen kleinen Pegmatitintrusionen zu bezeichnen sei. · · 189 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Die Pegmatitgänge sind im Glimmerschiefer-Leptit-Komplex sowie in dem Gneisgranit verbreitet. Sie scheinen in den Natron­ Tonerde-Gesteinen sehr spärlich vorzukommen. Besonders häufig sind sie auf der Strecke zwischen Sörbystrand [I 2,7 0,4] und Strandstuen [12,0 5,3], sowie am Berger-Weg. Auch bei Ursvik kommen sie recht reichlich vor (s. d. Karte). - Typischer Schrift­ granit ist bei [3,0 26,0] vorgefunden worden. Die vorläufige m i k r o s k o p i s c h e Untersuchung der Peg­ matite ergab, daß sie gewöhnlich, vielleicht immer, Mikroklin führen, jedoch in wechselnder Menge. So scheint bei den Pegmatiten des Berger-Wegs Plagioklas gegenüber dem Mikroklin stark vorherrschend zu sein. Außerdem ist Quarz immer reich­ lich und auch Muskovit gewöhnlich vorhanden. Wenn Biotit vorkommt, ist er, wie derjenige der suprakrustalen Gesteine. b r a u n. Dies ist vielleicht etwas auffällig, indem, wie früher öfters erwähnt, die Gneisgranite durch g r ü n e n Biotit charak­ terisiert sind. Die grüne Farbe des Granit-Biotites und die braune der Biotite der übrigen Gesteine ist so gesetzmäßig, daß ein primärer Unterschied zwischen den erwähnten Mineralien sicher vorliegen dürfte. · · · Ein eigentümlicher Leitergang (Fig. 1, Tafel V) ließ sich wenig südlich von Strandstuen bei [12,2 · 4,71 beobachten. Die " Leiterstufen", die mit einer einzelnen Ausnahme in das Nebengestein (leptitischen Gneis) nicht hinein­ wandern, bestehen in ihrer Mitte aus Quarz, welcher zu beiden Seiten von grobkristallinischem Feldspat umgeben ist. gemengtei1e: Quarz, unfri s c hen Der Gang selbst führt als Haupt­ Plagioklas, braunen Biotit und ein wenig Muskovit. Seine Struktur erinnert - was bei diesem Vorkommen (Fig. 1, Tafel \') auffällt · an diejenige der leptitischen Gneise. b. Ptygmatische Adern, und Venite. Scharf begrenzte ptygmatische Adern kommen im Glimmer­ schiefer-Leptit-Komplex reichlich vor. Zum größten Teil handelt es sich d abei um pegmatitische Adern, seltener lassen sich ptygma­ tische Quarzadern beobachten. Am Berger-Weg und am Ufer zwischen Strandstuen und Sörbystrand sind diese Adern oft sehr schön entwickelt, und zwar zeigen sie gewöhnlich sinusoiden Verlauf (Fig. 2, Tafel V). Daß die Faltungsachsen der ptygma­ tischen Adern gebogen sein können geht u. a. daraus hervor, daß ihr Verlauf in der topographischen Oberfläche in sich 190 OLAF ANTON BROCH geschlossen (ringförmig) erscheinen kann (Fig. 4, Tafel IV), wodurch bisweilen achatähnliche Strukturen hervorgerufen werden. - Ü bereinsstimmend mit der erwähnten Erscheinung, daß bei den Pegmatitgängen die Schiefrigkeit des angrenzenden Gesteins sich die Grenze anschmiegt, läßt sich bei den ptygma­ tischen Adern bisweilen feststellen, wie die Schiefrigkeit mit den Adern konform verläuft. Ob dies immer der Fall ist, läßt sich nicht sagen, in einem Falle wurde die Erscheinung aber mit Sicherheit nachgewiesen (Fig. 4, Tafel VI). Oft ist im Nebengestein Biotit an der Grenze angereichert (wie dies übrigens auch bei den Pegmatitgängen vorkommen kann). Diese scharf begrenzten ptygmatischen Adern können, wie aus der Fig. 4, Tafel IV hervorgeht, in Pegmatitgängen ihren Aus­ sprung nehmen. Der Zusammenhang zwischen den Pegmatit­ gängen und den erwähnten Adern ist dadurch festgestellt. Andererseits stehen diese scharf begrenzten Adern ebenfalls zu dem Nebengestein in einer nachweisbaren Beziehung. So wurde wenig nördlich vom Berger-Weg eine der früher erwähnten Q u a rz-G r a n a t-L ins e n (S.l08), die im Granatglimmerschiefer des Berger-Wegs auftreten und deren Granate mit denjenigen des erwähnten Schiefers identisch sind, als Erweiterung einer solchen Ader bemerkt (Fig. 3, Tafel V)':'. Die Q u a r z - G r a n a t - L i n s e n treten im Granatglimmerschiefer des ßerger-Wegs und (in kleinerer Menge) in den Staurolith- und Disthengneisen desselben Gebietes auf (s. d. Karte). Auch in gewissen .,Piagiok!as-\"eniten" kommen sie vor (s. unten). - An der ersterwähnten Stelle haben sie eine Form annähernd \\·ie dreiachsige Ellipsoide; die Achsenlängen dürfen im Mittel etwa die nachfolgenden sein: a 0,5 m, b 0,2 m, c 0, I m. Die � Ebene a b fällt 70 90° W WSW, bc 20-0' 0-0 NO. cc Die Achse b ist ungefähr horizontal und N-- Nl\"W gerichtet. Die Linsen bezeichnen ver­ mutlich annähernd die Abbildung des Strainellipsoides. --- In einem einzelnen Falle wurde, im Disthengneis bei [9,5 8,5], ein linsenförmiger, durchsetzender Gang der Quarz- Granat-Masse nachgewiesen. - Die mikroskopische Unter­ suchung stellte heraus, daß die Granate von kleinen Quarzkörnern rwie · diejenigen des Granatglimmerschiefers) poikilitisch durchlöchert sind, weiter, daß die Quarzgrundmasse kleine Mengen von idiomorphem, braunem Biotit und kleinen Muskovitleisten enthält. ··· Auch Linsen, die aus reinem Quarz bestehen, können als Verdickungen und zwar von recht großen Dimensionen lfig. 4, Tafel V) von - pegmatitischen Adern aurtreten. 191 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Im Disthengneis des F1ateby-Waldes [10,4 6,9] wurde eine disthenführende Quarzniere als Erweiterung einer ähnlichen Ader vorgefunden (S. 154). Außer den erwähnten, scharf begrenzten Adern kommen auch d i ffu s b e g r e n z t e , h e l l e ptyg m a t i s c h e A d e r n vor, und zwar erstens diejenigen im S t a u r o l i t h g n e i s des Flateby-Waldes (s. oben S. 161; vgl. Fig. 2, Tafel VIII), die petrographisch mit den hellen Zonen identisch sind, welche die Staurolithporphyroblasten umgeben, zweitens schmale Adern, die sehr diffus und deshalb nicht leicht zu entdecken sind, und die in I e p t i t i s c h e m G n e i s der Mineralkombination 3 (d. h. ohne Kalifeldspat, S. 111) am Berger-Weg auftreten können. Auch diese letzteren bezeichnen, wie die mikroskopische Unter­ suchung ergab, eine Anreicherung von Plagioklas und Quarz. An dieser Stelle sei ein kleines Vorkommen h e II e r D r ü s e n in l e p t i t i s c h e m G n e i s der Mineralkombination 4 (d. h. ohne Kalifeldspat und Muskovit, S. 111) bei [ 4,3 21,4] erwähnt. Diese Drüsen (Fig. l u. 2, Tafel X) enthalten in ihrem mittleren Teil große Muskovitkristalle, welche von der Schiefrigkeit des Gesteins unabhängig orientiert sind. Die Drüsen scheinen blind zu enden, und zwar sind sie (vgl. die Ä bbildungen) gegen den leptitischen Gneis unscharf (diffus) begrenzt. Nach dem mikroskopis chen Bild zu erschließen, ist es sehr wahr­ scheinlich, daß es sich hier um eigenartige Derivate vom "Leptit" handelt. Die abgebildete Drüse zeigt die gewöhnliche grano­ blastische Struktur der lep titi s c hen Gneise, mit wellig umgrenzten Quarz- und Feldspatkörnern; sie unterscheidet sich mikro­ skopisch nur sehr wenig von dem ben achbarten leptitischen Gneis, und zwar besteht der Unterschied darin, daß die Drüse biotitärmer ist. · · Etwa 200 m südlicher wurde ein Gestein gefunden, daß zu einem ge­ wissen Grade an das soeben behandelte erinnert. Die großen Muskovitkristalle kommen nicht vor, dagegen kleinere, leistenrörmige Individuen, oft an rote Eisenglimmerschuppen geknüpft, welche sich auch makroskopisch beobachten lassen. Außerden werden die Hauptgemengteile: Quarz, Plagioklas (Ab92An8). Biotit und die Nebengemengteile Zirkon und opake Körnchen wahrgenommen, Diese letztgenamten Körnchen sind vielleicht wie mit den früher erwähnten Pseudomorphosen nach Rutil oder Titanit (S. 98, 16SJ identisch aufzufassen. Dabei ließ sich aber auch ein kleines Individuum von S t a u r o 1 i t h be- 192 OLAF ANTON BROCH obachten, und zwar ist dies das einzige Beispiel gleichzeitigen Auftretens von Staurolith und Muskovit. leptitischen Gneisen. Die Struktur und die Korngröße ist wie in den Parallel der Schiefrigkeit laufen helle, biotitarme Zonen, plagioklasreich, im Mikroskop Pflasterstruktur aufweisend. --- Im Felde sind Schlieren von Staurolithgneis in der unmittelbaren Nähe vorhanden, und das hier umhandelte Gestein bezeichnet wahrscheinlich eine Entwickelung der S. 166 erwähnten "feinkörnigen Gneise mit kleinen Individuen von Staurolith und Disthen'', eine Entwickelung, welche derjenigen der oben erwähnten leptitischen Gneise mit ihren diffus begrenzten Adern einigermaßen analog sein dürfte. Die oben erwähnten leptitischen Gneise können mit ihren Adern, in welchen Plagioklas angereichert ist, als Pl a g i o k l a s­ v e n i t e bezeichnet werden. Auch der Staurolithgneis ist als etwas venitisch zu bezeichnen. - Südlich von Strandstuen kommen indessen Bildungen vor, bei denen der venitische Habitus noch ausgesprochener ist. Diese Bildungen, welche ebenfalls als Plagioklasvenite zu bezeichnen sind, weisen inter­ essante Verhältnisse auf. So sieht man bei r12,2 4,7] an der Ostgrenze des großen Amphibolitganges, jedoch scharf vom Amphibolite abgegrenzt, einen Venit, dessen Strukturtypus an die S u r r e ils t r u k t u r e n von HoLMQUisT1 erinnert (Fig. I, Tafel VI), jedoch mit dem Unterschied, daß die hellen Drüsen · (s. die Abbildung) nicht blind enden, sondern durch helle Adern miteinander verknüpft sind. Die hellen Adern verlaufen zwischen den Drüsen wie die Kraftlinien zwischen magnetischen Polen (vgl. HoLMQUIST op. cit.). Das Gestein ist als Ganzes genommen schiefrig, grobkörnig mit einer gewissen zuckerkörnigen Konsi­ stenz, und recht biotitreich. Große idiomorphe Muskovitkristalle sind im Gestein ungefähr gleichmäßig verteilt, und zwar sind diese Kristalle v o n d e r S chi e f r i g k e i t v ö l l i g u n a b h än g i g o r i e n t i e r t (vgl. oben). - Die hellen Adern und Drüsen be­ stehen vorwiegend aus Quarz und Feldspat, mit kleineren Mengen von Biotit, die dunklen Adern sind biotitreich. Dabei sieht man aber auch Adern, welche betreffs des Mineralinhaltes eine Zwischenlage zwischen den hellsten und dunkelsten Adern ein­ nehmen, und zwar derart, daß alle Übergangstypen zwischen den fast eisen-magnesiafreien hellsten und den dunkelsten, biotit­ reichsten Parteien als Adern vorkommen. t (34) S. 198-199. 193 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Ein Dünnschliff einer Partei des Gesteins von mittlerem Biotitgehalt zeigt eine mineralogische Zusammensetzung der Kombination 8 der Ieptitischen Gesteine entsprechend (d. h. ohne Kalifeldspat und mit nur wenig Muskovit, S. 11 1); der mittlere Korndurchmesser beträgt ca. 0,25 mm (s. Fig. 5, Tafel XVI). Q uarz Der zeigt wellige Umgrenzung. Der Plagioklas ist polygonal begrenzt und ist z. T. etwas serizitisiert. Zwillingsbildungen sind selten. Zu s amm e n s e t z u n g AbqAn111• Der Biofit ist der gewöhnliche braune. Die Muskovit. (fig. 6, Tafel XVI) obenerwähnten, sind nach (00 1) großen Porphyroblasten (?) streng idiomorph, nach dem pseudohexagonalen Prisma wellig begrenzt (korrodiert?). - Außer den großen Individuen, welche unabhängig von der Schiefrigkeit orientiert sind, kommen in geringer Menge kleine Muskovitleisten vor, die von der Größe und Anordnung der Biotitleisten sind. Als Nebengemengteile sind Apatit und Zirkon vorhanden. Der Dünnschliff einer glimmerärmeren Ader weist dieselben Mineralien auf, mit dem Unterschied, daß der Biotit (und der leistenförmige Muskovit) an Menge stark zurücktreten. Die großen Muskovitkristalle dagegen sind ebenso reichlich, vielleicht reichlicher vorhanden als in den biotitreichen Zonen. - Der ersterwähnte Dünnschliff läßt deutliche P f l a s t e r s t r u k t u r erkennen, bei dem letzteren ist diese Struktur weniger auffällig, weil der Quarz reichlicher vorhanden ist. Bei 112,4 3,7] kommt ein ähnlicher Venit mit hellen Adern und Drüsen vor ( Fig. 2, Tafel VI ) . Dieser Venit ist ptygmatisch entwickelt; die Drüsen scheinen überwiegend (ausschließlich?) aus Plagioklas zu bestehen (Zwillingsriefung ist makroskopisch wahrnehmbar). Der Venit zeigt im Mikroskope denselben Mineral­ inhalt wie der obenerwähnte. Die Muskovitkristalle der hellen Adern sind klein�r und weniger idiomorph, aber auch hier von der Schiefrigkeit unabhängig orientiert. Keine ausgesprochene Pflasterstruktur ist wahrnehmbar. - Sehr auffällig ist es, daß in diesem Venit die obenerwähnten Qu a r z-G r a n a t - L i n s e n auftreten. Der Venit geht südlich, westlich und nördlich mehr­ weniger gradweise in einen Komplex von Glimmerschiefer und leptitischem Gneis über, indem die hellen Adern allmählich · Norsk Geol. Tidsskr. IX. 13 OLAF ANTON BROCH 194 kürzer und seltener werden. - Die zwei Ietzt genannten Er­ scheinungen, wozu noch das Auftreten der diffusen Adern in leptitischen Gneisen am Berger-Weg und auch wohl der veni­ tische Habitus des gefältelten Granatglimmerschiefers des Berger­ Wegs (S. 109, 126, 159; Fig. 1, Tafel V I I) hinzukommen, sprechen deutlich dafür, daß diese Plagioklasvenite als eigentümliche Ent­ wickelungsformen von Gesteinen des Berger-Weg- Komplexes zu fassen sind. - Es ist somit nicht ganz undenkbar, daß fein­ körnige. massenförmige Leptite unter Umständen als grobkörnige, drüsige Venite auftreten können! Daß die Bildung der Venite unter Vorhandensein von Wasser bez. Lösungen vorsichgegangen ist, dürfte fast unzweifel­ haft sein, und die vielen benachbarten Pegmatitgänge geben sozusagen einen Fingerzeig, daß die Lösungen vielleicht magma­ tischen Ursprungs seien. Ob bei der Bildung wesentlicher Stoff­ zufuhr von außen stattgefunden hat, läßt sich nicht sicher ent­ scheiden. jedoch muß es als wahrscheinlich bezeichnet werden, daß eine Zufuhr von wesentlichen Mengen nicht stattgefunden hat, daß also die Venite als endamorph1 oder annähernd enda­ morph zu bezeichnen sind. Falls dem so nicht wäre, so müßte das ursprungliehe Substrat, etwa des Venites von [ 12,2 4, 7] · (Fig. I, Tafel VI), sehr basisch gewesen sein . - Auf einer ge­ wissen, wenn auch wahrscheinlich geringen Zufuhr, könnten die oben aus mehreren Lokalitäten beschriebenen großen Muskovit­ kristalle hindeuten. Daß es sich aber wahrscheinlich um Injektionen sozusagen in mechanischem Sinne nicht handelt, sondern vielmehr um infiltrative Prozesse, scheint daraus her­ vorzugehen, daß die Adern, welche in dem soeben erwähnten Venite autreten, betreffs ihrer chemischen Zusammensetzung jede Zwischenstufe zwischen den hellsten, salischen und den dunkelsten, femischen Parteien vertreten können. Auch die diffuse Begrenzung der Adern in den leptitischen Gneisen des Berger-Wegs und die ähnliche Begrenzung der Drüsen von [4,3 21,4] könnten hierfür sprechen. Bedeutungsvoll ist es auf alle Fälle, daß die Bildungen, die in diesem Abschnitte behandelt wurden, zu beweisen scheinen, · I (331. GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 195 daß während der Geschichte des Gneiskomplexes in einer späten Epoche, die mit der Bildungszeit der Pegmatite ungefähr zu­ sammenfällt, e i n e f l ü s s i g e (b e z. fl u i d e) P h a s e i n b e­ t r ä c h t I i ch e r Me n g e v o r h a n d e n g ew e s e n i s t, und, was insbesondere die Verknüpfung von Quarz-Granat- und Quarz­ Disthen-Linsen mit den ptygmatischen Adern zeigen, daß mittels des Fluidums " i n t e r g r a n u l a r e" S t o f f w a n d e r u n g e n in dem Gestein über nicht unbedeutende Strecken stattgefunden haben. Betreffs des Mineralinhaltes der scharf begrenzten ptygma­ tischen Pegmatitadern sei envähnt, daß die Gemengteile: Quarz, Plagioklas, Mikroklin, brauner Biotit und Muskovit inwechselndem Mengenverhältnis auftreten. Der Mikroklin kann der vorherr­ schende Feldspat sein, kann aber auch untergeordnet sein, ja, sogar fehlen. Somit sind alle petrographische Übergangstypen zwischen den scharf begrenzten mikroklinreichen Adern und den diffusen Adern der Ieptitischen Gneise vom Berger-Weg vorhanden. Zum Schluß sei erwähnt, daß die scharf begrenzten ptygma­ tischen Adern ebenso wie die Pegmatite in den Natron-Tonerde­ Gesteinen sehr selten sind, und zwar sind sie bei den besonders plagioklasreichen Gliedern der erwähnten Gesteinsserie (d. h. bei den Albitgneisen und den gedritführenden Gneisen) noch nicht nachgewiesen worden. - Adern wie diejenigen der Plagioklas­ venite wurden, wie erwähnt, im Staurolithgneis des Flateby-Waldes vorgefunden. Solche Adern sind in den erwähnten plagioklas­ reichen Gesteinen nicht vorhanden; sind sie ja auch mit der Grundmasse solcher Gesteine petrographisch identisch! Abriss der petrogenetisch-geologischen Geschichte des präkambrischen Gebietes. (Zu s a m m e n f a s s u n g.) Die suprakrustale Natur des Gneiskomplexes wurde schon in der Einleitung betont; und sie dürfte aus der petrographischen Untersuchung der Gneise deutlich hervorgegangen sein. Nach den üblichen Vorstellungen beweist ja der große Tonerdeüber­ schuß, der insbesondere bei den Disthengneisen deutlich vorliegt, 196 OLAF ANTON BROCH den sedimentogenen Ursprung der betreffenden Gesteine. Die tonerdereichen Gesteine treten gesellschaftlich mit Leptiten auf, deren Chemismus liparitisch ist. Wenn auch die Lagerungs­ verhältnisse durch Faltungsbewegungen so kompliziert worden sind, daß aus ihnen wenig zu erschließen ist, so ist man auf Grund der chemischen und assoziativen Verhältnisse dazu be­ rechtigt, die Gneise als ursprüngliche Oberflächenbitdungen zu charakterisieren. Die Gneise mit Tonerdeüberschuß repräsen­ tieren nach dieser Anschauungsweise tonige Sedimente, die Leptite v i e I I e i c h t Laven oder Tuffe. Treten somit die Hauptergebnisse recht einfach hervor, so liegen andererseits in dem Gebiete viele Verhältnisse vor, die sich nicht so unmittelbar erklären lassen. Es treten in Mengen Glimmerschiefer und "leptitische Gneise" auf, die betreffs ihres Ursprunges etwa wie vieldeutige Gesteinstypen charakterisiert werden können. Die erwähnten Gesteine sind aber zum Teil mit den Disthengneisen (Granatglimmerschiefer des Berger-Wegs, "feinkörnige Gneise mit kleinen Indi­ viduen von Staurolith und Disthen" etc.), zum Teil mit den Leptiten augenscheinlich assoziiert und durch petrographische Übergangstypen mit ihnen verknüpft. - In ähnlicher Weise, viel­ leicht noch deutlicher, sind diejenigen Natron-Tonerde-Gesteine, welche kleinen oder keinen Tonerdeüberschuß aufweisen, mit den Disthengneisen verknüpft, und die eigentümlichen Venite, die in dem vorhergehenden Abschnitt behandelt wurden, scheinen ihrerseits mit den Leptiten oder Glimmerschiefern genetisch ver­ bunden zu sein. Somit ist durch die Hauptergebnisse der Untersuchung die Bezeichnung des gesamten Gebietes als ein S u p r a k r u s t a 1k o m p I e x gerechtfertigt. Die Amphibolitgänge sind wahrscheinlich jünger a!s die obenerwähnten Gesteine. Bei ihnen ist suprakrustale Bildung weniger wahrscheinlich, lieber sind sie als Intrusionen aufzufassen. Nach der Struktur, welche aus der Karte und den An­ führungen S. I 08 ff. hervorgeht, sieht es so aus, als ob der Suprakrustalkomplex intensiven Faltungsbewegungen unterworfen worden ist, wodurch isoklinale Falten entstanden, deren Schenkel (nach der heutigen Lage der Gesteine) nördlich und deren Achsen GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 197 steil gerichtet sind. Charnieren höherer und niedriger Ordnung werden durch den zickzackförmigen Veriauf der Grenzlinie zwischen Leptiten und Glimmerschiefern angedeutet. Eine Haupt­ charniere scheint im Flateby-Walde vorhanden zu sein, worauf insbesondere die stark gebogenen Amphibolitgänge, die gefältelten Gesteine, sowie die Änderung des Streichens (sowohl desjenigen der Schiefrigkeit als desjenigen der Gesteinsgrenzen) und die große Mächtigkeit der Natron-Tonerde-Gesteine hindeuten. Der geologische Bau des Suprakrustalkomplexes erinnert somit an eine alpine Naptektonik. Man erhält den Eindruck, daß diese Tektonik in den Haupt­ zügen schon vor dem Empordringen des Granites (bez. Hinein­ sinken der suprakrustalen Gesteine) vorhanden gewesen sei, und von denjenigen Faltungsbewegungen superponiertwurde, während welcher das Empordringen des Granites unter Bildung des Anti­ klinalbatholites (S. 88) und Entwickelung der Schiefrigkeit stattfand. Die große Charniere des Flateby-Waldes wäre als ein in mechanischer Hinsicht schwaches System zu bezeichnen, und zwar hat hier das Granitmagma Gelegenheit gefunden, sich mit den suprakrustalen Gesteinen innig zu vermischen, wodurch der Migmatit gebildet wurde. Die Längenrichtung der Einschlüsse im Gneisgranit (Migmatit) zeigen nach dem Westen, d. h. nach den inneren Teilen des Granitmassives hin, was von einer Remplazierung suprakrustaler Gesteine durch Gneisgranit berichten könnte. - Es ist hervor­ zuheben, daß Natron-Tonerde-Gesteine als Einschlüsse im Granit nie vorgefunden worden sind'': . Bei dem ersten Anblick könnte die Erscheinung, daß im Migmatite leptitische Gneise, Glimmer­ schiefer und Amphibolite in Menge vorhanden sind, während die Natron-Tonerde-Gesteine fehlen, dahin gedeutet werden, daß diese letzteren vielleicht vom Granit vollständig assimiliert seien. Dies dürfte aber nicht die Erklärung sein, denn die Natron-Tonerde-Gesteine bilden ja an den meisten Stellen die � Ein staurolitharmer Staurolithgneis kann jedoch makroskopisch dem Gneisgranit recht ähnlich sein. Nach grobporphyroblastischen Natron­ Tonerde-Gesteinen sowie typischen, hellen Gneisen würde man wahr­ scheinlich suchen. innerhalb des Gneisgranit-(Migmatit-)Gebietes vergeblich 198 OLAF ANTON BROCH Grenze des Suprakrustalkomplexes gegen den Granit und sollten somit einer vollständigen Assimilation stark ausgesetzt gewesen sein. Ihr bloßes Vorhandensein spricht somit gegen eine solche Annahme, umsomehr als ihre Grenze gegen den Gneisgranit scharf zu sein scheint (S. 18 1). Es ist somit naheliegend zu erschließen, daß der Granit suprakrustale Gesteine remplaziert hat, zum Teil unter voll­ kommener Assimilation von denjenigen, die ihm chemisch einigermaßen verwandt waren (Leptite u. ä.), vielleicht unter teilweisem "Aufschluß" von basischen Gesteinen unter Bildung von "basischem Gneisgranit" . Die tonerdereichen Sedimente dagegen und zum Teil auch die Amphibolite bildeten dabei eine "physiko-chemische Barriere" gegen das weitere Hervor­ dringen des Granites. Es wurde früher mehrmals die innige Verknüpfung der Natron-Tonerde-Gesteine untereinander betont. Auch wurde der Disthengneis als ursprünglich sedimentär charakterisiert. Nach assoziativen Kennzeichen sollten somit die Natron-Tonerde­ Gesteine Sedimente repräsentieren. Wenn man aber die chemi­ sche Zusammensetzung der besonders plagioklasreichen Glieder ins Auge faßt (s. die Zusammenstellung der Analysen), so könnte es so aussehen, als stehe diese Zusammensetzung mit dem ge­ nannten Ergebnis in scharfem Widerspruch. Es gibt wohl kaum Sedimente derartigen Chemismus, im Gegenteil würde man eher glauben, daß sich die Analysen auf Eruptivgesteine bezögen"'. Die Angehörigkeit der Gesteine zu einer gemeinsamen genetischen Gattung ist aber fast unzweifelhaft (vgl. den Abschnitt "Der Kontakthof und die Natron-Tonerde-Gesteine" ), und falls der große Tonerdeüberschuß der Disthengneise als Beweis deren sedimentogenen Natur angesehen wird, so scheint es die einzige rationelle Deutung zu sein, daß die Natron-Tonerde-Gesteine s u b s t a n z i e l l v e r ä n d e r t e S e d i m e n t e sind. Die Analysen vom Disthen- und Staurolithgneis vergleichend, erkennt man sofort, daß diese Gesteine betreffs der meisten * Man vergleiche etwa die Analyse des Albitgneises mit derjenigen des eruptiven Albitfelses von Langedalsnipen ((39) S. 30). GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 199 Korn ponenten fast isochemisch sind. Ein Unterschied besteht darin, daß der Disthengneis etwas eisenreicher als der Staurolith­ gneis ist, was jedoch den mineralischen Unterschied in keiner Weise erklärt, im Gegenteil, von vornherein hätte man eher glauben sollen, daß der Staurolithgneis sich als der eisenreichere erweisen würde. Der prinzipielle Unterschied besteht darin, daß der Staurolithgneis n a t r o n r e i c h e r als der Disthengneis ist. Hierdurch wird der Mineralunterschied zwischen den er­ wähnten Gesteinen hervorgerufen, und zwar entspricht dieser Unterschied chemisch einer Herabsetzung des Tonerdeüber­ schusses beim Staurolithgneis. Bei den übrigen analysierten Natron-Tonerde-Gesteinen ist die Höhe des Natrongehaltes ebenfalls sehr auffällig':', und unter diesen weist nur der eine der Albitgneise einen, übrigens ganz unbedeutenden, Tonerde-· überschuß auf. Es ist somit eine fast zwingende Schlußfolgerung, daß die substantielle Veränderung hauptsächlich in einer m e t a s o m a­ tischen Zufuhr von Natron unter Beseitigung des T o n e r d e ü b e r s c h u s s e s besteht. - Metasomatische Natronzufuhr dürfte wohl jetzt für viele metamorphe Gebiete als eine geologische Tatsache angesehen werden. Es genügt, auf Arbeiten von BR 0 G G E R 1, HEZNER2, BRAUNS3 und GoLDSCHMIDT 4 hinzuweisen. Weiter können Arbeiten von SuNorus5 und GEIJER6 erwähnt werden. '·' Nach den Analysen ergibt sich das NIGGLI'SCHE k ((28) S. 28): Torvvik­ granit 0,581, basischer Gneisgranit 0,490, Leptit, Skovrein 0,635, Leptit, Ursvik 0,250, Glimmerschiefer 0,582, Amphibolit, Gangmitte 0,312, do .. Ganggrenze 0,549. � Disthengneis 0,338, Staurolithgneis 0,116, Oligoklas­ Granat-Cummingtonit-Gneis 0,068, Albitgneis 0,061, Oligoklas-Gedrit­ Gneis 0,042. 1 (8) S. 116. 2 132) S. 211 u. a. 3 16) S. 169, 170. 4 124) s. 36, 203, 298, 343. 125). 126). 5 (54). 6 120). 200 OLAF ANTON BROCH Daß in dem vorhandenen Gebiete Stoffwanderungen und metasomatische Prozesse vorsichgegangen sind, ist schon unter der Behandlung der Biotitisierung der Amphibolite und der Behandlung der Venite erwähnt worden. Betreffs der Auffassung des Begriffes Metasomatose herrschen in der Literatur verschiedene Ansichten; man vergleiche etwa diejEnigen von GoLn­ SCHMIDT t mit denjenigen von L I N D G R E N 2. --- Vielleicht wäre es praktisch, den Begriff G e s t e i n s m eta s om a t o s e aufzustellen, und zwar für solche Metamorphosen, die in einer V e r ä n d e r u n g d e s B aus c h a l c h e m i s m u s eines Gesteins unter bestehen. Bildung von neuen, wohldeftnierbaren Gesteinstypen Der Begriff wäre - mit GoLDSCHMIDT übereinstimmend -- auf solche Erscheinungen zu begrenzen, wo sich die Veränderung theoretisch durch chemische Gleichungen ausdrücken ließe. Als Chemismus eines Gesteins ist der Einbegriff der Analysenwerte zu fassen, so wie diese durch die Analyse des getrockneten Gesteinspulvers erscheinen. - Die Gesteins­ metasomatose kann eine m u t a t i v e sein, indem die Menge einiger Kompo­ nenten vergrößert, diejenige anderer vermindert wird. Biotitisierung (S. 138) mit eventuell die ihrem Austausch von Kalk Serizitisierung nach dem Austausch von Kalk gegen Wasser. metasomatose unter ausschließlicher S. 138 Beispiele sind die gegen gegebenen Kali, und Schema mit Möglich ist weiter eine Gesteins­ Anreicherung Komponenten; sie läßt sich als a d d i t iv bezeichnen. eines oder mehrerer Die Frage nach mög­ licherweise solcher Umwandlung kommt gleich unten zur Behandlung. Als e x p u 1 s i v wird die Gesteins metasomatose charakterisiert, wenn die Veränderung aus schließlich in dem Verlust gewis ser Komponenten besteht. Als Beispiel diene die Bildung eines Wollastonitfelses unter Abgabe von C02 aus einem Kalksandstein. Es dürfte als festgestellt gelten, daß in diesem Gebiete die Alkalien während Stoffwanderungsprozessen verschiedenen Wegen gefolgt sind, und zwar hat sich das Kali den Fernischen Gestemen unter Bildung von Biotit, das Natro11 den Gesteinen mit Tonerde­ überschuß unter Bildung von Albit angesellt. Hierdurch ent­ standen metasomatische Natron-Tonerde- und " Kali- Ferromag­ nesia-Gesteine" . Daß Kali und Natron gegebenenfalls auch andere Wege einschlagen können, ist eine Tatsache'': . Austausch von Kalk gegen Natron ist von SuNmus3 behandelt worden, und wohlI 2 3 * (27). (4 1 ). (54). Vgl. (50). GNEISKOMPLEX AUF 201 NESODDEN bekannt ist das Vermögen toniger Sedimente, Kali festzuhalten. - In derselben Verbindung ist auch die spätere Serizitisierung der Disthenpophyroblasten dieses Gebietes erwähnenswert. Es kann, hauptet wie ja auch von vornherein wahrscheinlich ist, be­ werden, daß das Resultat metasomatischer Prozesse von Druck-Temperatur-Bedingungen ebensoviel wie von stoff­ lichen Verhältnissen abhängig ist. Ob bei der Natronzufuhr ist, Bildung der die einzige Natron-Tonerde-Gesteine die substanzielle Veränderung gewesen ob also von additiver Gesteinsmetasomatose zu reden ist, läßt sich kaum entscheiden. Falls dies der Fall wäre, so müßten die ursprünglichen Substrate von recht verschiedener Zusammen­ setzung gewesen sein; und dies ist ja bei einer Serie von Ton­ schichten gar nicht ausgeschlossen. Die ursprünglichen Gesteine wären in dem Falle zum Teil ziemlich reine Quarz-Kaolin­ Sedimente gewesen. Die erwähnte den Frage läßt sich aber aus Untersuchungen nicht entscheiden, ebensowenig wie die Frage nach der F o r m in welcher das Natron zugefuhrt wurde. Die Q u e 11 e des Lösungen zu suchen Natrons dürfte sehr wahrscheinlich in sein, welche mit dem Granit verknüpft waren. Hierfür spricht die Lokalisierung der Natron-Tonerde­ Gesteine, und insbesondere, daß die plagioklasreichsten Glieder (Albitgneise, gedritführende Albitgneise) in dem inneren Kontakt­ hof sehr verbreitet sind.. Auch kann die sehr große Quantität des zugeführten Natrons hierfür sprechen. Es wurde Amphibolit kontakten S. 133 nach häufig dürften typische HEZNER (1908 dessen Glieder erwähnt, GOLDSCHMIDT ist. Auch daß in die die der Biotitisierung Nähe von von Intrusiv­ Natron-Tonerde-Gesteine Intrusivkontaktbildungen sein. So ist von op.cit.) eine Gesteinsserie beschrieben worden, mit den Natron-Tonerde-Gesteinen auffällige Ähnlichkeiten aufweisen':'. Die Gesteine gehören den "Tremola "­ und "Sorescia "-Serien des St. Gotthard an. Die Tremolaserie " Geradezu ergötzlich ist die Assoziation eines blaugrünen (alkalireichen) Amphibols mit einem farblosen (Cummingtonit?). Der farblose tritt aber hier als Randzone des gefärbten au f (op. cit. S. 166), vgl. Oligoklas­ Granat- Cummingtonit-Gneis. 202 OLAF ANTON BROCH ist nach HEZNER unzweifelhaft sedimentär, und die Soresciaserie mit ihren "hellen Gneisen" mit " Natronvormacht" bildet eine Übergangsserie zwischen dem Tremolagranite und der Tremola­ serie. HEZNER behauptet, daß Natronzufuhr hier stattgefunden hat: " Die Möglichkeit einer substanziellen Beeinflussun g .... am ehesten der Einwirkung n atron haltiger Dämpfe . ....n icht von der ( op.cit, Hand zu weisen" S.211), und meint in der "oft ganz eisblumenartigen Ausbildung der Hornblendebüschel in den Garbenschiefern" ein Zeichen von "Sublimationsvor­ gängen" zu finden. Es möchte an disser Stelle an die disthen- und staurolith­ führenden Diese Paragonitschiefer des St. Gotthard erinnert werden. Gesteine sin d Tonerdegestein en, ebenfalls Beispiele von natronreichen wenn auch das Natron hier in einer etwas anderen Weise gebunden ist. Betreffs der Genese der letzt­ erwähnten Gesteine liegt aber, soweit dem Verfasser bekannt ist nicht viel Literatur vor. Viele der sogenann ten beschrieben worden sind, Natronleptite, die zeigen mit den in aus Schweden dieser Arbeit umhandelten Albitgneisen große petrographisch-chemische Ähn­ lichkeit.':' -- Außer Natronleptiten werden in der Arbeit von SJöGREN, jOHANNSON und SAHLBOM1 cordieritführende Natron­ leptite, und Cordierit-Gedrit-Gesteine erwähnt. - Viele Natron­ leptite ließen sich vielleicht als metasomatische Abkömmlinge von tonerdereichen Sedimenten deuten. Es wurde wie die in dem Abschnitte über Pegmatitbildungen mit rungen verknüpft zu sein die Venite mitgeteilt, "intergranularen" Stoffwande­ scheinen, und wie ein genetischer Zusammenhang der Venite, unter welchen auch der Staurolith­ gneis von bildungen Flatebyviken nicht zu erwähnen unwahrscheinlich ist. Staurolithgneis zu den Veniten gehört, ist, mit den Pegmatit­ Schon darin, daß der liegt eine Andeutung, daß die Natron-Tonerde-Gesteine ihr jetziges Gepräge un gefähr zur Zeit der intergranularen Stoffwanderungen erhielten , welche unter anderem zur Ausbildung von Plagioklasveniten führten, ::. Vgl. I (52). z. B. (53) S. 1 11. GNEISKOMPLEX NESODDEN AUF 203 un d daß somit die Venite, die Pegmatite, die Natron -Tonerde­ Gestein e un d wohl auch die biotitisierten Amphibolite ("Kali­ Ferromagnesia-Gesteine") alle währen d ein er spätmagmatischen Phase sozusagen scheinlich stehen. mit endgültig geprägt wurden , und somit wahr­ dem Torvvikgran it in genetischer Verbindung Es sei in diesem Zusammenhan g auch an die auffällige Pegmatitarmut im Gebiete der plagioklasreichen Natron -Tonerde­ Gestein e erinnert. Wen n auch die Verhältn isse in ihren Ein zelheiten n icht als endgültig gedeutet an gesehen werden vielleicht erlaubt sein , um ein dürfen, so wird es doch ein igermaßen ein heitliches Bild der Stoffwanderun gsprozesse zu bekommen , die n achfolgenden Vermutungen auszusprechen: Alkalireiche Lösun gen , Magma des Torvvikgran ites en tstammen , dran gen die dem in die an ­ grenzenden Gestein e hinein . Die tonerdereichen Gesteine spielten im Großen genommen für die Natron verbin dungen die Rolle ein es Absorption sapparates, die Rolle für die Kaliverbin dun gen . basischen Gesteine dieselbe 1 n dem an gren zenden Ge­ -- stein fand aber auch Auflösun g un d Stoffverlust statt. So wurden die basischen Gestein e kalkärmer; Almandin und Disthen kristallisierten aus Lösungen in den pegrmtitischen Adern aus'': , und die hellen Adern un d Drüsen der eigentümlichen Plagioklas­ venite südlich selektive von Lösung Strandstuen salischer sin d wahrschein lich Gemengteile mit durch n achfolgender Kristallisation gebildet worden . Die An häufun g großer Muskovit­ kristalle in einigen der Plagioklasven ite kön n te dahin gedeutet werden, daß ein gewisser, wen n auch geringer Stoffzufuhr von außen stattgefun den habe. Die magmatischen Lösun gen haben weiter zur Bildun g von wirklichen Pegmatitgängen un d mit ihnen verknüpften ptygmatischen Adern Anlaß gegeben . Die recht wahrscheinliche Verkn üpfun g dieser Bildungen mit den soeben erwähnten wurde oben beton t. - Somit macht es den Eindruck, als ob bei der An wesenheit einer reichlichen Men ge ein er flüssigen (fluiden ) Phase - man könn te sagen ein er Während einer Exkursion im Herbst 1925 machte Professor V. M. GüLD­ auf die besonders starke Biotitisierung solcher basischer Gänge aufmerksam, welche in Glimmerschiefer und glimmerreichem Disthengneis verlaufen. SCHJI\IDT 204 OLAF ANTON BROCH " Durchschwitzung" der Gesteine - unter intergranularen Stoff­ wanderungen, zum Teil über weite Strecken, ein Zusammen­ spiel von verschiedenen Prozessen stattgefunden hat, Prozessen, wc:lche beziehungsweise als intrusiv, injektiv, inflltrativ, meta­ somatisch zu bezeichnen seien. Eine strenge Sonderung zwi�chen diesen verschiedenartigen Prozessen dürfte in vielen Fällen weder berechtigt noch möglich sein. Die Anwesenheit einer reichlichen Menge von Flüssigkeit (Fluidum) bei der Bildung der Natron-Tonerde-Gesteine ist wie oben gesagt wahrscheinlich. Dies könnte, wie aus dem Nachfolgenden hervorgehen darf, auch in recht guter Übereinsstimmung mit dem Auftreten von plagioklasreichen Zonen um die idioblastischen, Fernischen Mineralien stehen, welche selbst überwiegend Quarz und nur wenig Plagioklas als Einschlüsse enthalten (man vergleiche insbesondere die Beobachtungen im Staurolithgneis Fig. 2, Tafel VII I; Fig. 6, Tafel XlVI. Zwar sind die erwähnten Erscheinungen unter den Begrifr "Sammelkristallisation" hineinzufügen; dies erzählt aber davon nur wenig, in welcher Weise diese Strukturen entstanden sind.* Falls, wie oben, ange­ nommen wird, daß die Tonerde der Plagioklase dem ursprünglichen Gestein entstammt, und ihre Bindung im Plagioklas die Ursache des Auftretens von Staurolith in dem Staurolithgneist ist, so könnten die Strukturen in der Weise gedeutet werden, daß der Plagioklas zu einem l;roßen Teil jünger ist als der Staurolith (bez. Gedrit etc.'''*), was wiederum bedeutet, daß ein großer Teil des Plagioklases sich gleichzeitig in Lösung befunden habe. - Die Anwesenheit einer großen Menge von Flüssigkeit wird aber einen hochgradig plastischen Zustand, ja, sozusagen eine gewisse Annäherung an den magmatischen Zu­ stand bedeuten, und zwar wäre diese Annäherung nach den obigen Anfüh­ rungen bei den plagioklasreichsten Gliedern recht ausgesprochen gewesen. Man könnte in dem schlierenförmigen Auftreten von Disthen- und Staurolith­ gneisen in den Albitgneisen, sow ie in den eigentümlichen Verteilungsweisen der Garben in denselben Gneisen Zeichen eines solchen Zustandes sehen, und zwar ist die Möglichkeit, wenn auch weithin nicht bewiesen, so doch nicht oh11e weiteres abzuweisen, daß die massenförmigen O!igoklas-Gedrit­ Gneise und (disthenfreien) Albitgneise vielleicht während einer gewissen Phase der metasomatischen Prozesse in einem so weitgehenden Maße flüssig waren, daß ihre Klassifikation als nicht eruptiv nur bis zu einem gewissen Grade berechtigt ist. In dem Auftreten eines gangförmigen granatführenden O!igoklas-Gedrit·Gneises bei "Fjelltun" (S. 171) einen entscheidenden Beweis für den magmatischen Zustand zu sehen, wagt der Verfasser, bevor weitere Für den sozusagen feineren Ausbau der Deutung der Natron-Tonerde­ Gesteine werden wohl eben in diesen Strukturen wichtige Anhaltspunkte zu finden sein. '"' Vgl. Staurolith-Augengneis, vgl. auch Fußnote S. 185. 205 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Untersuchungen vorliegen, nicht; immerhin ist der Gedanke sehr anziehend: daß wäre die Metamorphose nur einen Schritt weitergegangen, so wäre nicht nur der chemische Sedimentcharakter (durch völlige Beseitigung des Tonerde­ überschusse,) verschwunden, sondern auch der geologische, und man würde einer Provinz von palingenetischen, natronreichen Eruptivgesteinen gegenüber­ gestanden se!n, die durch metasomatishe Prozesse hervorgerufen wäre und etwa in der Bildung der Fenite I ein Analogon haben würde. Nach dem was hier und in früheren Abschnitten angeführt ist, können die gegen seitigen Altersverhältn isse der verschieden en Bildun gen , welche in dem behandelten Gebiete vorhanden sind, tabellarisch un gefähr wie n achfolgen d aufgestellt werden , wobei von den Amphibolitgän gen im Gn eisgranit abgesehen wird. Die jüngsten der Bildungen, welche in dem Schema angeführt sin d, sin d möglicherweise n icht alle präkambrisch. Diaphtoritische Bildungen : Chloritisierun g, Serizitisierun g ( Kataklasen, Perthite ?). Spätmagmatische Phase des Torvvikgranites: intergranulare Stoffwan derungen im Natron -Tonerde-, un d Gn eiskomplex, Bildun g von Kali-Ferromagn esia-Gestein en, In trusion von Pegmatiten . Empordrin gen des Torvvikgran ites (bez. Hin ein sin ken des Suprakrustalkomplexes): Bildung des Antiklin albatolites un d Entstehun g der Schiefrigkeit, Bildun g von Migmatit (und basischem Gneisgran it ?). Faltun gen. Intrusion von basischen Gesteinen ? (Amphibolite). Faltun gen ? Bildun g von ton igen Sedimenten un d an deren supra­ krustalen Gestein en . Jüngere Bildungen. a. Gänge des Oslogebietes und Verwerfungen. Innerhalb des umhandelten Gebietes finden sich kleinere Gänge des Oslogebietes in großer Menge. Diese Gesteine sind nicht genauer untersucht worden. In der Farbenerklärung der Karte findet man deshalb nur die Haupt­ gruppen: Diabasgänge und leukakrate Gänge. Nicht alle Vorkommen derI 19), S. 174. 206 OLAF ANION BROCH artiger Gänge sind eingezeichnet, so findet sich z. B. bei Oksval kleine Camptonit- oder Madeiritgänge, die bei der Zeichnung der Karte nicht mit­ genommen wurden. -- Unter den leukakraten Gängen finden finden sich Mänait (bei Helvik) und Gänge, die nach dem makroskopischen Aussehen als Hedrumit zu bezeichnen wären, sowie verschiedene Syenitporphyre. Die leukakraten Gänge, die wie die Diabasgänge selten eine Mächtigkeit von mehr als 2 m erreichen, sind fast immer injiziert. Eine Ausnahme bildet der große Syenitporphyrgang bei Tangen, der illl großen ganzen längs der Verwerfungsebene verläuft (vgl. die Situationskartei und bei Tangen der Abrasion gegenüber etwa wie eine Barriere aufzutreten scheint (s. d. Karte). Dieser Gang sowie der Hedrumitl?i-Gang bei TangeJaget und derjenige bei Bratli waren schon vor dem Anfang dieser Arbeit bekannt''· - Die Diabas­ gänge sind ebenfalls öfters injiziert, sie können aber auch durchsetzend sein. Die Spaltenverwerfungen des Oslogebiets sind bekanntlich von BR0GGER1 behandelt worden. Er faßt Nesodden und den Boden des Bundefjords als eine im großen gesehen zusammenhängende Platte auf, die im Verhältnis zu dem subkambrischen Peneplan eine schräge Lage einnimmt, und zwar derart, daß die Ostseite eingesunken ist. Daß die Platte aus mehreren, im Verhältnis zueinander ein wenig verschobenen Teilen bestehen könnte, ist natürlich hierbei nicht als ausgeschlossen anzusehen. Verwerfungsbewegungen, die aber wahrscheinlich verhältnismäßig klein sein dürften, lassen sich ja innerhalb Nesodden an manchen Stellen verspüren. Die Talsenkung zwischen [0, 7 27,6] und [2, 7 25,3) bezeichnet höchst wahrscheinlich eine Verwerfung. So sieht man bei [0,7 27,6] und [I ,6 26,31 Schleppung (s. d. Karte) und bei [2,7 25, 3] ein wenig Breccie. Die Sprunghöhe der Verwerfung läßt s ich nicht bestimmen; nach der geringen Menge der Breccienbildungen braucht sie aber nicht bedeutend zu sein. - In kleinen Mengen läßt sich Breccie auch andererorts beobachten. - Die Talsenkung [6, 8 13, 7) [8,0 17,0] könnte nach dem Verlauf der Grenzlinien der präkambrischen Gesteine ebenfalls eine Verwerfung bezeichnen. - Die postkaledonischen Gänge lassen sich gewöhnlich über recht weite Strecken verfolgen. Dies ist in dem Gebiete nördlich von Oksval nicht der Fall. Es sieht eher so aus, als ob sie öfters abgeschnitten seien, wenn auch dies nicht unmittelbar beobachtet worden ist. Weiter ist hier am Strande oft Breccie zu sehen; vielleicht ist dieses Gebiet durch Verwerfungen mosaikartig aufgeteilt. Daß eine größere Verwerfung an der Ostseite Nesoddens vorhanden ist, ist nicht ausgeschlossen. Am Strande zwischen T dngelaget und Oksval ist der geologische Bau oft gestört (brecciiertl, bei Heivik sieht man an der Landstraße, etwa 100 m westlich von der Brücke, ähnliche Störungen, und bei Berger sowie ein wenig südlich von Berger sind Breccien vorgefunden · · · · · · · * Der Gang von Bratli wird von der Verwerfungsebene abgeschnitten und wurde als Mänait angesehen. Das makrosko"pische Aussehen erinnert an dasjenige der Hedrumite, vielleicht ist der Gang als Lindöit anzw;ehen. I (71. GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 207 worden, welche schwarzes, graphitähnliches Material (nach kambrischem Alaunschiefer?) und neugebildeten Albit, an Schachbrettalbit erinnernd, führen. Am Berger-Weg sind Störungen im Glimmerschiefer-Leptit-Komplex vorgefunden worden, welche sich als Schleppungserscheinungen deuten ließen (eventuell wäre die Ostseite eingesunken). -- Es sieht so aus, als ob Störungen am Strande häufiger sind als sonst, immerhin sind aber am Strande die Auf­ schlüsse besonders gut. Es wurde früher (S. 1221 erwähnt, daß die sekundären Perthite vielleicht als jüngere Bildungen aufzufassen sind, die mit den postkaledonischen Vor­ gängen möglicherweise verknüpft seien. b. Das Relief, die quartären Ablagerungen, die Vegetation. Wie aus der Karte hervorgeht, ist das (topographische\ Relief von der Tektonik bedingt. Es ist deutlicherweise besonders während der Eiszeit ent­ wickelt worden: N -S-laufende Gletscherschliffe sind sehr häufig, ebenso RundbuckeL Die Täler verlaufen gewöhnlich dem Streichen entlang und sind oft in Glimmerschiefer ausgegraben worden. Die Grenze zwischen dem Gneisgranit und den suprakrustalen Gesteinen ist oft in dem Terrain markiert. Von Nordosten (O:;lo) gesehen weist N esodden ein etwas niedrigeres Vorland auf, im Hintergrunde ragen die Hügel lldiernsaasen (ca. 150 m) und Toaasen (2lo m) u. a. empor (s. Fig. 1, S. 83). Der nördliche Teil des Vor­ landes, sowie dessen Abhang gegen den Bundefjord werden von den supra­ krustalen Gesteinen eingenommen. Die quartären Ablagerungen sind tonige Sedimente und gröbere Glet­ scherablagerungen. Wesentlich aus Ton bestehen die Wiesen der Höfe: Solberg, Flateby und Skoklefald. Der Waldboden wird gewöhnlich aus Moränenenmaterial gebildet*; wenn Verwitterungserde vorhanden ist, bildet sie nur dünne Schichten. Am leichtesten scheint der Glimmerschiefer zur Erdbildung Veranlaß zu geben. Wenn von den Wiesen der Höfe und von den kleinen Villagärten abgesehen wird, ist das Gebiet fast vollständig mit Nadelwald bedeckt. Trotzdem findet man wegen der dünnen Erdbedeckung an vielen Stellen recht gute Aufschlüsse** . Die Vegetation ist in den Leptitgebieten und den Gebieten der hellen Gneise recht spärlich. Die Albitgneise treten oft als nackte, schneeweiße, kleine Rücken hervor ( Kali- und Phosphorsäuremangel ?). * Eine größere Moräne bei Flaskebäk ist in die Karte als "Wiesen" ein­ gezeichnet. ** In die Karte wurden als "Waldboden mit Erdbedeckung" solche Strecken bezeichnet, wo keine oder nur schlechte Aufschlüsse vorhanden sind. 208 OLAF ANION BROCH Bemerkungen über die Arbeitsmethoden. I. Die Feldarbeit und die Karte. Die vorliegenden topographischen Karten erwiesen sich als nicht hin­ reichend genau und waren in allzu kleinem Maßstab aufgenommen. Deshalb wurde eine neue Karte ausgearbeitet, und zwar ursprünglich mit dem Maß­ stabe I : 5 000 (nach Vollendung der Feldarbeit verkleinert!. Hierzu wurde unternommen: "Messung erster Ordnung": Polygonale Züge mit Tachymeter (Theo­ dolithl dem Ufer, den Wegen und den elektrischen Kraftleitungen entlang. Die festgestellten Punkte wurden im Felde soweit möglich (mit roter Farbe) markiert. Die Punkte wurden demnach mit zugehörigen Höhenwerten und Nummern auf Pauspapier eingezeichnet. Dieses Pauspapier mit seinem Punkten­ system wurde zur: "Messung zweiter Ordnung mit Kartierung" verwendet: Das Papier wurde an dem " Army Sketching Case" * befestigt. Mittels A. S. C. läßt sich der (erdmagnetische) Azimut beliebiger Ziellinien feststellen, und die Ziel­ linien können unmittelbar auf das Pauspapier eingezeichnet werden (A. S. C. ist mit Diopterkompas und Transporteur versehen). Die Länge der Ziellinien wurde mit dem neuen Entfernungsmesser der Firma Leitz bestimmt (Messung von Längen zwischen 10 und 200 m). Zwischen den Punkten der Messung erster Ordnung wurde in der angedeuteten Weise polygonale Züge zweiter Ordnung eingezeichnet. Die Höhenmessungen der Züge zweiter Ordnung wurden mittels Barometer unternommen. II. Petrographische Untersuchungen. a. Mikroskopische Untersuchungen. Das Wesentliche betreffs der mikroskopischen Untersuchungen dürfte aus der Abhandlung selbst hervorgegangen sein, nur sei bemerkt, daß die diagnostischen Kennzeichen der gewöhnlichsten Mineralien absichtlich in der vorliegenden !gedruckten) Ausgabe nicht mitgenommen worden sind (vgl. das Vorwort). - Zu den Untersuchungen wurde ein gewöhnliches Polarisations­ mikroskop der Firma Zeiss verwendet. b. Das AnalysenmateriaL Für die Analyse wurde immer möglichst frisches Material ohne Ver­ witterungshaut verwendet. Die benutzten Mengen wurden nach den Korn­ durchmessern und den Strukturen der betreffenden Gesteine abgepaßt. (Torvvikgranit I Handstück: basischer Gneisgranit I größeres Hand­ stück: Leptit Skovrein ein Teil eines Handstückes: Leptit Ursvik ein Teil eines Handstückes: Granatglimmerschiefer I größeres Handstück; �-· -- -� ··-· - * Beschreibung bei der Firma W. & L. E. GURLEY, Troy, N. Y. zu beziehen. 209 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Amphibolit Gangmitte - 5,5 kg.; do. Ganggrenze - 4,5 kg.; Disthengneis - ca. 25 kg.; Staurolithgneis - II,5 kg.; Oligoklas- Gedrit-Gneis - 4,5 kg.; Oligoklas- Granat-Cummingtonit- Gneis 7 kg.; Albitgneis - ein Teil eines Handstückesl. Die größeren Mengen wurden mit Dynamit losgesprengt Die Durchschnittsproben wurden mittels Quartierung während allmählichen Zerreibens. im Stahl- und Achatmörser dargestellt *. - -­ c. Die Bestimmung des spezifischen Gewichtes . Die spezifischen Gewichte der Gesteine wurden pyknometrisch bestimmt, indem aus jener Fraktion des Analysenmaterials (s. oben), deren maximale Partikelgröße Erbsengröße war, eine Durchschnittsprobe von ca. 15-20 Gramm herausgenommen wurde. Die Proben wurden in tarierten Pyknometern mittels konzentrierter Schwefelsäure im Vakuumexsikkator 24 Stunden getrocknet und nachher gewogen. Die Pyknometer von je 50 cm3 Kapazität wurden dann ungefähr zur Hälfte mit destilliertem Wasser gefüllt. Danach wurden sie unter den Rezipienten gebracht, und es wurde bis zum beginnenden Sieden evakuiert, wonach die Pyknometer, nach 12-24-stündigem Stehen im evakuierten Rezipi­ enten neben der Wage, gefüllt und gewogen wurden. = d. Die Analysen. 4 Analysen sind von Herrn E. KLÜVER ausgeführt worden, die übrigen vom Verfasser. - Die Hauptanalyse wurde im großen ganzen nach H ILLEBRAN D 1 ausgeführt. Alkalien, C02, FeO, H,O, S. P205 und MnO wurden für sich bestimmt. Die Alkalien wurden nach Lawrence Smith, C02 gravimetrisch, H20 nach Penfield, FeO im Cook'schen Apparat bestimmt, Ti02 und MnO kolorimetrisch. S wurde mittels der Flüssigkeit von Lunge in Lösung gebracht und nach dem Zusatz von Hydroxylaminchlorid als BaS04 gefällt. - Der Grad der Genauigkeit, welcher den Analysen des Verfassers zuzuschreiben ist, dürfte aus den Mineralberechnungen hervorgehen. ''' Die größeren Mengen wurden zuerst im Backensteinbrecher und in der Spindelmühle (Öffnung 3 mm) zerkleinert. 1 (30). Norsk Geol. Tidsskr. 1\. 14 - • c;i 0 ' �� - C!l [:; "OlJ 73,65 0,45 11,51 1,03 2,31 0,03 1,81 1,28 1,56 4, 12 1,19 0,15 0,20 0,03 Q) 77,80 0,34 10,62 0,80 1,77 0,()3 0,94 2,66 2,61 1,32 0,45 0,12 0,17 0 ::: .....l 0. ::J ifJ .... ;;: .><! · Q) > Q) • E Q) '""' r .s e.n -Cl) OC!l �� () :COJJ Q) � .: bn - 0 E " > , - Or/JE Q) 0 0C'lj c<j:t:: t- t- ,_... "'"0 � ", � if) ..Co O.a; .o- c;o .-:: � "' N c > '""' '""' Cl) � .... 0(f) OJJ "' �V � C C E" .Co O.a; .0- c;o bn - c .::::= ro � Sp . Sp . > Cl LI: -� .o ..c on·0 > Q) >· c Q) Q) 0-'< .s�r Sp. Sp. x r/JLI: "' "' '""' Cl) "� O_o --��>� c "' -� "0 a;- "0 ul Sp. Sp. x OOJJ CJJ··" -c 0 :;2 . "' ifl "'U... Qa; .... . "0 » Q)_D , c;i .� � o-o 0 • >< Sp. Sp. ouLI: :..=:J C'j �E� -'<E.o » - ·- "' "'Oll � Ooo:; '- � .!::: 0 ifJ OOJJ "' �·a:; F ......... ..... ..... . . .. . . . H20 + . . . H20+ P,05 ................ • . . . . . . .. . Fe20:� ................ . .. . . FeO MnO ................ MgO ....... ......... CaO................. BaO ................ Na,O. .. . . . . . . Si02. . Ti02 . - - - 60,33 45,28 45,52 66,97 166,16 64,24 I 64,77 0,59 2,53 2.35 0,63 0,()3 1,10 0,95 18,73 17,91 15,43 15,34 1,85 15.96 1,96 2,09 17,64 0,66 0,68 0,60 4,16 12,79 12,61 3,24 0,92 2, 10 5,89 6,09 0,08 0,25 0,20 0,03 0,025 0,05 0,09 2,66 6,04 6,43 2,40 2,28 3,61 2,21 1,10 8,41 5,45 1,37 1,26 2.05 2,92 0,016 0 0 2,23 2,33 1,49 0,04 2,64 5,92 4,68 4,72 1,61 3,04 2,12 I, 15 0,31 4,67 2,21 1,25 2,36 1,22 1,14 1,19 0,52 1,16 0,30 0,14 0,32 0,96 0,34 0,33 0,31 0,12 0,12 0,32 0,31 0,09 00 6 1 0,56 0,34 0,03 0,0 II 0,09 0,03 s ................... 0, 02 0,021 0,03 0,151 0,02 o,1o: 1I 0,08 0,01, 0,01,1 0,01, o,o11 lwo,031 99,891 99,351 99,781 99, w I 99,2() I - 199,98, 199,97ol99,9871 99,981 . ............. - Cl) .....l 0. c "' lf) '- � " (f) 0 .><! .... > Q) " .:: -�� .r::w... . () o.S Q) �.:§ · 1 62.41 . . . . . . . . . . . . . . . I 72,85 0,30 0,95 A120:�.... . . . . . . . . . . . . 12,21 I 15,01 0,87 1,56 .. . . ... . 2,32 5,39 0,04 0,06 0,64 2,74 1,44 2,88 . . . 2,54 2,12 K.o ................. 5,32 3,09 .. . . .. 2,45 . . .. . .. .. . 0,91 0,30 0,22 0,20 0,22 co . . .. 0,07 0,77 Cl .................. _; Qio ::r:t: ü > - .... t-"> QOJJ .><! Q) "' 0 .... '""' OJJ ifl ;::, ·- ·0 0 "' "0 Zusammenstellung der Analysen und Mineralberechnungen. I I1 - � "0 - 70,3 17,4 0,2 0,8 0,() 1,4 8, 6 0,5 0.2 >< <((f) - --"' -�� o .o '(i) � fr� � (f) '"d 0,0 I 99,79j 100,0 Sp . I 6B,981 0,49 18,33 0.42 0,42 0,.�3 0,80 8,55 0,85 0,42 O,Oö 0,10 0,03 >< <((f) - --"' ii �--"' 0 OJJ � u)'"d � '1) � c � � "0 � 0 n ::r: o;:l ;:o z z -1 0 >- [E 0 N . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Quarz . . . . ... . . . . . . . . Kalifeldspat . . .... .. . . Albit Anorthit ...... Celsian .. . . . . . . . . . .. . Muskovit . . ......... .. Disthen .. .... . ... . . .. Staurolith . . . . . . .. .. . . Granat . . . . ... . . . . . . . Biotit . . . . .. . .... . . . . . Chlorit . . . . . .. . . . . . .. Gedrit . . . .... .... . . . . Pyrit . . . . . .... .... .. . Ilmenit . . . .. . . ... ... . Rutil . .. . . . ... . . . Titanit . . . . . . ... . . . Apatit . . .. .. .. ..... .. Calcit . .. . . . . ... 0,46 0,39 0,05 -/nn,7D /Hn,1n/ 0,28 0,11 0,27 15,64 10,26 44,1D 54,()4 16,10 10,80 22,11 4,74 11,73 7,81 I, II, III, IV, V, VI, VII, XII: VIII, IX, X, XI: XIII: 0,0,46 16 1100,041 0,10 D,84 5,43 33,0!3 29,78 21,18 I Analysiert vom Verfasser. Analysiert von E. KLÜVER. Geometrisch analysiert vom Verfasser. -I :I , 36,91 21,99 1 22,45 22,39 50,09 40,0() 5,R 2 5,82 7,56 0,10 0,03() 0,80 11,62 I 9,05 20 39 11,745 3,10 23,44 0,63 0,63 2,09 0,28 0,26 0,74 0,07 0,20 /n9,o 1 /nn,62, /99,64 / 25 5 I . �1 0,4ll 0,23 0,07 1 1 99,241100 14,7R I 15 72,50 73 7 3,14 I 3,12 2,36 z N I� lg z rn (fl 0 > c 'Tl tT1 ><: ." r tT1 (fl ;;>; 0 3: Cl 21 2 OLAF ANTON BROCH Literaturübersicht (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) Om en kisforekomst bunden til grönsten.- Geol. fören. förhandl. Stockholm. 43. S. 403. --- I 921. F. BECKE. Zur Physiographie d. Gemengt. d. kryst. Schiefer. Denkschr. Kaiser!. Akad. Wiss. Wien. 75 B. I Halbb. - 1913. Über Myrmekit. T. M. P. M. 27.- 1908. Struktur und Klüftung. - Fortschr. Min. Kris!. Petr. IX. S. 185. -- 1924. N. L. BowEN. The Mineralogical Phase Rule.- j.Wash. Acad. Sc. Vol. 15, nr. 13 rPapers from Carnegie lnst. nr. 570). -- 1925. R. BRAUNS. Die chemische Zusammensetzung granatführender krist. Schiefer etc.- N. jb. f. Min. BB. 27. -- 1912. 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Sc.- 1856. 97. H. ScHNEJJ)ERHÖHN. Über die Umbildung etc. --- N.Jb f. Min. B B. 40. S. 163. - 1916. j. j. SEDERHO L M. Bull. Comm. Geol. Finlande. No. 23. - 1907. SJÖGREN, jOHANNSON, SAHLBOM. Chemical and Petrographical Studies etc. - Geol. fören. förhandl. Stockholm. 36.- 1914. N. SuNDIUS. Grythyttefeltets geologi. - Sveriges Geol. Unders. Arsbok 1922. Zur Frage d. Albitisierung. - Geol. fören. forhandl. Stockholm. 38. S. 44ß. -- 1916. 0. TENOW og C. BENEDICKS. Basiska Utsöndringar etc. - Geol. fören. förhandl. Stockholm. 32. HJ10. G. TscHERMAK. Sitz.ber. Akad. Wien. 1864. 49. (44) E. 145) 146) 14/i (48) 149) (SO) iSll 152) 153) (54) 1551 MÄKINEN. -· 1561 --- 215 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Bemerkungen zu den Tafeln. TAFEL I. I. Bruchstück von Glimmerschiefer in leptitischem Gneis. Berger-Weg. S. 109. Brach phot. 2. Ptygmatischer Gang(?) von Leptit im Glimmerschiefer. S. 110. Brach phot. 3. Kleiner Amphibolitgang im Leptit mit schmalen Zonen von Glimmer­ schiefer. Ursvik. S. 131. - Brach phot. 4. Plagioklas- Biotit-Gneis vom Typus 2. Helvik. S. 145. Rechen­ schieber 15 cm. - Brach phot. - - - TAFEL !1. I. Schmale, biotitreiche Zonen mit Disthen in leptitischem Gneis. "Fjelltun". Fußnote S. 153. 27 mm. - Brach phot. Durchmesser der Müme 2. Disthengneis. Bakkelund. S. 153. Die Gletscherschliffe streichen nördlich. Durchmesser der Münze 27 mm. - Brach phot. 3. Disthengneis. Strandstuen. S. 153. Durchmesser der Münze 27 mm. - Brach phot. 4. Staurolith-Augengneis. Flateby-Wald. S. 165. Rechenschieber 15 cm. -- Broch phot. � TAFEL I. Ill. Staurolith-Augengneis. Flateby-Wald. S. 165. Rechenschieber 15 cm. -- Brach phot. 2. Oligoklas-Gedrit-Gneis. Flateby-Wald. S. 167 ff. Rechenschieber 15 cm. -- Broch phot. 3. Oligoklas-Granat-Cummingtonit-Gneis. Flateby-Wald. S. 167 ff. Rechenschieber 15 cm. -- Broch phot. 4. Hornblende- und skapolithführendes, quarzreiches Gestein. Zwischen Strandstuen und Sörbystrand. S. 187. - Brach phot. = = � 216 OLAF ANTON BROCH TAFEL IV. I. Faltung im Migmatit nördlich von Sörbystrand. Im Vordergrund: schmale Streifen von Granit, mit Ieptitischem Gneis etc. wechselnd. S. 85, 187. - Broch phot. 2. Leptitischer Gneis und biotitisierter, ausgewalzter Amphibolit. Aus dem Migmatit von Sörbystrand. S. 187. - Broch phot. 3. "Basischer Gneisgranit" und Torvvikgranit. Im Hintergrunde ein Pegmatitgang. Nördlich von Sörbystrand. S. 89, 187. Richtung der Aufnahme: südöstlich. - Broch phot. 4. Kleiner Pegmatitgang mit ptygmatischen Adern. Zwischen Strandstuen und Sörbystrand. S. 190. Richtung der Aufnahme: westlich. - Broch phot. TAFEL V. 1. Leitergang südlich von Strandstuen. S. 189. Rechenschieber�-- 15 cm.- Broch phot. 2. Ptygmatische Ader. Berger-Weg. S. 189. Rechenschieber 15 cm. Broch phot. 3. Quarz-Granat- Linse als Verdickung einer ptygmatischen Ader. Nördlich vom Berger-Weg. S. 190. Broch phot. 4. Quarzlinse mit ptygmatischen Pegmatitadern. ßerger-Weg. Fußnote S. J 90. - Broch phot. -- TAFEL VI. 1. Plagioklasvenit. Südlich von Strandstuen. S. 192. Rechenschieber 15 cm. - Broch phot. 2. Plagioklasvenit. Zwischen Strandstuen und Sörbystrand. S. !93. Rechenschieber 15 cm. - Broch phot. 3. Dünnschliffe von Amphiboliten und hornblendeführenden Graniten (vgl. S. 141 ff.). lt nat. Größe. (Die Abbildungen sind aus der gleichen Photo­ graphie herausgeschnitten und zusammengeklebt). A. Granatamphibolit (unten Granat), Strandstuen. B. Amphibolit im Gneisgranit, ca. [6,5 9,0]. C. Amphi­ bolit im Gneisgranit, ca. [6,7 6,5[. D. Amphibolit im Gneisgranit, ca. 200 111 südlich von Skoklefald. E. "Basischer Gneisgranit", Flateby-Wald. F. ,,Basi­ scher Gneisgranit", Flateby-Wald. G. Gneisgranit ("roter", mit Hornblende), Henskogen. 4. Ptygmatische Ader, ca. 150 m nördlich von Ursvik. Die Horizontal­ projektion des Hammers ist nordwestlich gerichtet, das "Fallen'' des Hammers beträgt 35 ".-Die Abbildung zeigt, wie die Schiefrigkeitsfläche mit den ptygrna­ tischen Adern konform verlaufen kann, vgl. S. 190. - - · · TAFEL 1. VII. Gefältelter Granatglirnmerschiefer. ßerger Weg. B. Larssen phot. -- 4s nat. Größe. -- S. 109, 126, 159, 194. 217 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 2. Bruchstücke von Granatglimmerschiefer in leptitischem Berger-Weg. S. 108.- 2s nat. Größe. -- B. Larssen phot. Gneis. TAFEL VIII. I. Staurolithgneis, Flatebyviken. S. 161 ff., 163. I /s nat. Größe. L. Monsen phot. 2. Staurolithgneis (wie 1), frischer Bruch. Die Porphyroblasten sind von hellen Plagioklas-Quarz-Zonen umgeben. Unten links: ptygmatische Entwickelung der hellen Zonen. S. 161 ff.- l/1 nat. Größe.-- L. Monsen phot. TAFEL I X. 1. Garbenschiefer, Aastorp [8,9 8,3]. S. 174. 2/3 nat. Größe. L. Monsen phot. S.'7 nat. 2. Staurolithführender Garbenschiefer, Aastorp. S. 174. Größe. - L. Monsen phot. 3. Garbenschiefer, Skoklefald-Wald. S. 17 4 . I 3 nat. Größe. -- L. Monsen phot. · -­ ---- TAFEL X. I. Helle Drüse (mit großen Muskovitindividuen in ihrer Mitte) in leptitischem Gneis. S. 191. - l,!l nat. Größe. - L. Monsen phot. 2. Wie I, Rückseite, diffuse Begrenzung der Drüse zeigend. 3. Staurolith-Augengneis, Flateby-Wald. S. 165. -- Is nat. Größe. L. Monsen phot. - TAFEL XI. 1. Torvvikgranit, zwischen Sörbystrand und Torvvik. Mitte: Lepidomelan, etwas korrodiert. Rechts: Myrmekit, an der Grenze gegen Mikroklin idiomorph. -- B. Larssen phot. S. 91 ff. 10 x. - Nic -- 2. S. 97. "Basischer Gneisgranit", 10 Flateby-Wald. Serizitisierter Plagioklas. - Nie -. - B. Larssen phot. 3. Roter Gneisgranit, nördlich von Skoklefald. Unten rechts: poikilo­ blastischer Granat. S. 100 ff. 10 x: . - Nie . -- Broch phot. 4. Epidotführender Gneis(-grar:it). S. 102. 10 > . -- Nie i-. B. Lars­ sen phot. 5. i\1ylonit. S. 102. 10 x. - Polarisator. -- B. Larssen phot. 6. Gneisgranit mit perthitischem Feldspat (hell: Albit, dunkel: Kali­ feldspat!. S. 103, vgl. Fig. 6, Tafel XII. 10 x. Nie -'-. - B. Larssen phot. . -- - - TAFEL XII. 1. Leptit, "Skovrein". S. 114. 10 >.--Nie . -- Broch phot. 2. Leptit, Ursvik. S. 116. 10 x. - Ni e +. B. Larssen phot. 3. Blastoporphyrischer Leptit, südlich von He1vik. S. 118 ff. KorroB. Larssen phot. dierter Quarzeinsprengling. 10 Nie �. - - 218 OLAF ANTON BROCH 4. Wie 3 -- Feldspateinsprengling, aus mehreren Mikroklinkörnern bestehend. 5. Kataklastischer Leptit, " Knatten". S. 120 ff. Kalkspatgefüllter Riß Nie +. - Broch phot. mit Mikrobreccie (vgl. Petitnotiz S. 121). 10 ><. 6. Vergrößerte Partei von 5, den eigentümlichen, sekundären " Perthit" zeigend (S. 120, 122 ff.). 55 ><. - Nie +.- Broch phot. - -- TAFEL XIII. 1. Granatglimmerschiefer, Berger-Weg S. 123. Oben links : Granat. Polarisator. - Broch phot. Ungefähr in der Mitte: Turmalin. I I ><. 2. Turmalin-Plagioklas-Fels, Flatebyviken. S. 180 (Fußnote). 10 ><. Polarisator. -- B. Larssen phot. 3. Granatamphibolit Gangmitte, südlich von Strandstuen. S. 135. Oben rechts: Granat mit Einschlüssen von Ilmenit (schwarz) und Hornblende. Weiß (oder trüb) : Plagioklas. 10 x . - Polarisator. - Broch phot. 4. Granatamphibolit Biotitisierte Ganggrenze, Lokalität wie 3. S. 136. Schwarze Körner von Ilmenit. Etwas Hornblende neben dunklen Leisten von Biotit. I 0 x . -- Polarisator. - B. Larssen phot. 5. Amphibolit. Gangmitte, schwach biotitisiert, ca. 25 m nördlich von Ursvik, S. 139. 10 x. - Polarisator. B. Larssen phot. 6. Amphibolit, Lokalität wie 5. Biotitisierte Ganggrenze mit Augen­ textur. S. 140. I 0 x - N ic +. B. Larssen phot. --- -- TAFEL XIV. "Dioritoides Ganggestein", Berger-Weg. S. 143. Mitte: Granat. Polarisator. - Broch phot. 2. P!agioklas-Biotit-Gneis, Helvik. Dünnschliff eines Auges. S. 146. Broch phot. Nic +. 30 ><. 3. Disthengneis, Flatebyviken. S. 154 ff., 156. Teil eines Porphyroblasten. 5,5 '<. Polarisator. -- Broch phot. 4. Wie 3. - Nie +. Nic +. 5. Dünnschliff wie 3 und 4. Grundmasse. 5,5 ><. Broch phot. 6. Staurolithgneis, "Fjelltun". S. 163. Staurolithindividuum mit kleinen Einschlüssen (wesentlich Quarz), von grobkörniger Plagioklaszone umgeben. 5,5 "< . Nie -. -- Broch phot. 1. 10 ><. -- - -­ TAFEL XV. I. Staurolithgneis, Flatebyviken. S. 163. Grundmasse. Grau: brauner Polarisator. -- Broch phot. Biotit, schwarz : Rutil. 5,5 ><. 2. Wie 1. - Nie Polarisator. - Broch phot. 3. Wie I: Porphyroblast - 5,5 x. 4. Wie 3. - Nie +. - -- GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN 5. 10 Oligoklas-Gedrit- Gneis, Flateby-Wald. Polarisator. - B. Larssen phot. 6. Wie 5. - Nie -x. 219 S. 167 ff. Schwarz: Ilmenit. - TAFEL XVI. 1. Oligoklas-Gedrit-Gneis (m. Granat). S. 171. 10 x. - Polarisator. ­ B. Larssen phot. 2. Wie I. - Nie +. 3. Albitgneis, Skoklefald-Wald. S. 177. Tubus gehoben (schwarz: Staub und Blasen im Canadabalsam). 30 . -- Polarisator. - Broch phot. 4. Albitgneis m. Disthen, Skoklefald-Wald. S. 178. Serizitisiertes Indi­ viduum von Disthen. 10 x. Nie +. - Broch phot. 5. Plagioklasvenit von mittlerem Biotitgehalt, südlich von Strandstuen. S. 193. 10 x. - Nie -+-. - B. Larssen phot. 6. Plagioklasvenit, Lokalität wie 5. S. 193. Großes Muskovitindividtmm, von der Schiefrigkeit unabhängig orientiert. 5,5 ><. Nie +. - Broch phot. -- - - - Norsk Geol. Tidsskr. IX. Tafel I N oiJ Li: - oiJ Li: Olaf Anton Brach: Gneiskomplex auf Nesodden. ..f oiJ Li: rt) oiJ Li: Tafel I I Norsk Geol. Tidsskr. IX. N oiJ ü: - oiJ ü: ..,: oiJ ü: rri oiJ ü: Norsk Geol. Tidsskr. IX. Tafel 111 N oll ü: � oll ü: ....: rt) oll ü: oll ü: Tafel IV Norsk Geol. Tidsskr. IX. Fig. 4. - oll ti: rri oll ti: Tafel V Norsk Geol. Tidsskr. I X. Fig. 4. ...: oiJ ii: rti oiJ ii: Tafel VI Norsk Geol. Tidsskr. I X. Fig. 4. C) <..) . .. ...... . ' - ob ü: L...: CÜ w <( r<) ob ü: Tafel VII Norsk Geol. Tidsskr. I X. Fig. I. Fig. 2. Tafel V I I I Norsk Geol. Tidsskr. IX. Fig. I. Fig. 2. Norsk Geol. Tidsskr. IX. Tafel I X Fig. I. Fig. 2. Fig. 3. Tafel X Norsk Geol. Tidsskr. IX Fig. I. Fig. 2. Fig. 3. Norsk Geol. Tidsskr. IX. Tafel XI Fig. I. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig 6. . Tafel XI I Norsk Geol. Tidsskr. IX. Fig. I. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Tafel X I I I Norsk Geol. Tidsskr. IX Fig. I. fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Norsk Geol. Tidsskr. IX. Tafel XIV Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Norsk Geol. Tidsskr. IX. Tafel XV Fig. I. Fig. 2. ·Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Tafel XVI Norsk Geol. Tidsskr. I X. Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. .Fig. 6. 221 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Inhaltsverzeichnis. Seite Vorwort ... . .... ... . . . .. . . .. . . . . . . . . . . . .. . .. .. . . .. . . . . . .. ..... . .. 81 Einleitung ...... . ........ . . ...... .... .. . . ......... . ...... ........ 83 Übersicht über die Tektonik des Gebietes .. . . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . 85 Der Gneisgranit . . . . . . .. .. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . 89 I. Beobachtungen im Felde ......... . . .. . . . . .... . .. . . . .. . . . . . . 89 II. Petrographische Untersuchungen .... ...... .... .............. 91 a. Torvvikgranit. Zwischen Sörbystrand und Torvvik......... 91 7.. Qualitative mineralogische Zusammensetzung ........ . 91 p. Struktur ... . ...... ... .... ......... .......... ... ... 93 Quantitative chemische und mineralogische Zusammensetzung .............. ..... . . .... . . . . . . ......... ... b, Leptite. I. II. 94 "Gneisgranite basischer Facies" . ... .......... ........... 97 c. Die roten Gneisgranite .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I 00 Z u s a m m e n f a s s u n g und einige Schlußfolgerungen . . . !OS Leptitische Gneise. --- Glimmerschiefer .................... 105 Beobachtungen im Felde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I 06 ·-- Petrographische Untersuchungen . . .... ..... ...... ..... ...... 110 a. Leptite, schiefrige Leptite, leptitische Gneise . .... .... . . . . 110 7.. Qualitative mineralogische Zusammensetzung .... .. ... 110 [:l. Struktur . .. .... . . ... .. ... . .. . . . . .. . ... .. ... . . . 113 . . . . , . Quantitative mineralogische und chemische Zusammensetzung Anhang I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anhang 2. Erscheinungen der Kataklase ... . . . ... . . . ..... Anhang 3. Perlhilischer Feldspat (Mikroperthitl in den Leptiten und 120 verwandten Gesteinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b. Glimmerschiefer . . .. ....... . .... . I. . . . . . �- 122 .. .. .......... . . 123 . Der planschiefrige Granatglimmerschiefer des Berger-Wegs ... ....... . . ......... . .. . ..... . 7.. 114 Blastoporphyrischer Leptit... . ...... ...... .. .... 118 123 Qualitative mineralogische Zusammensetzung . . . ... . 123 . . Struktur und Textur . . . ....... . . ................... 124 Chemische Zusammensetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . l25 Andere Glimmerschiefer... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 2. Z u s a m m e n f a s s u n g und einige Schlußfolgerungen .... 127 222 OLAF ANTON BROCH Seite Amphibolitgänge ................................................. I. 129 Beobachtungen im Felde .......... . ......... .... ..... . ..... 129 a. Verlauf, Alter etc. der Gänge ... ........ . ............ ... 129 b. Das Aussehen der Gesteine (makroskopische Mineralzusam­ rllensetzung, Textur, Biotitisiernng etc.l................... 132 II. Petrographische Untersuchungen . ... ....... .. .. . . ... ....... 135 . " Dioritoide Ganggesteine" iGranat-Andesin(-Labradorit)-Gneise mit Horn­ blende oder Biotit) .. .. . . . ................ . . . . ... . ....... ..... 142 Plagioklas- Biotit-Gneise. (Gänge) . . .. ...... .... .. ... . . .. ... .... ... 144 . . Z u s a m m e n fas s u n g der drei letzten Abschnitte (Amphi­ bolitgänge, Gneise) . . " Dioritoide . . Disthengneise ... . .. ... ... .. ... . I. Ganggesteine", Plagioklas-Biotit- ...... ... . .. .... .. ........... ... . . . . . . . ... .. 150 . . .... . .... .. ... ...... ... .. . 152 . . . . Beobachtungen im Felde . ......... ... . .. . . ... ..... ....... 152 . . II. Petrographiscne Untersuchungen ...... ... . ...... . ....... .. . . !54 "· Die Auftretenden Mineralien .. ............ .... .. . . . !54 ß. Struktur und Textur .. .............. .............. 156 . y. Quantitative mineralogische und chemische Zusammensetzung ........................ ................... !56 Staurolith-Disthen-Gneise ................... . ..................... 159 Staurolithgneise .. ....... ........ .. .. . I. . . . . .. . . . . . ... . . .......... 160 . . Beobachtungen im Felde . .. .. .. . . .. . . . ... ... .. . ....... . 1fi0 . . . . II. Petrographische Untersuchungen . ... .. . . ..... ... .... ... . 162 . Anhang l. . . "Staurolith-Augengneise" ...... . .. .. .. ... . ......... 165 . . Anhang 2. Feinkörnige Gneise mit kleinen Individuen von Staurolith und Disthen .... .... ...... ........ ... ..... ...... 166 . . Plagioklas-Gedrit-Gneise .......... .................... . ........... 167 I. Plagioklas-Gedrit-Gneise im Flateby-Wald ........ . ........... 167 a. Oligoklas-Gedrit-Gneis ................ ...... ..... . .... . 167 b. Oligoklas-Gedrit-Gneis mit Granat .... ... .. . .. .......... 171 c. Anhang: Oligoklas-Granat-Cummingtonit-Gneis Flateby-Wald ....... .. ... .. .......... .. . . . . . . aus . dem .... ..... 171 II. Andere Gedritgneise ("Garbenschiefer") . ..... .. ........ ... 174 . Anhang: Gedritfels von Fjelltun . ............ . . .... .. .. .. ...... 175 . Albitgneise ............ . . . ............. . . . . ........... .... ...... . 176 Der Kontakthof und die "Natron- Tonerde-Gesteine" (neben Z u s a m m e n­ f a s s u n g der obigen Abschnitte: Disthengneise, Staurolith-DisthenGneise,. Staurolithgneise, Plagioklas-Gedrit-Gneise, Albitgneise) ... . 180 Der Migmatit. .... .. . . .............. . ..... .. .. ... .. . ...... . ... 186 . Pegmatite. . Ptygmatische Adern. Venite ... . . . . . . . ........ ...... .. . 188 . . a. Die Pegmatite ............ ... .... ....... .. ....... . ... li'8 . . b. Ptygmatische Adern, und Venite ................... ..... 189 Abriß der petrogenetisch-geologischen Geschichte des präkambrischen Gebietes. !Zu s a m m e n fas s u n g) . ..... ..... . . .. ........... ... 195 jüngere Bildungen ........... ..... .. .......... . .............. ... 205 . . 223 GNEISKOMPLEX AUF NESODDEN Seite a. Gänge des Oslogebiets und Verwerfungen ............ 205 . b. Das Relief, die quartären Ablagerungen, die Vegetation 207 Bemerkungen über die Arbeitsmethoden ........................... I. II. . 208 Die Feldarbeit und die Karte .............................. 208 Petrographische Untersuchungen 208 a. Mikroskopische Untersuchungen ..................... .... 208 b. Das Analysenmaterial .................................. 208 c. Die Bestimmung des spezifischen Gewichtes ............. 209 d. Die Analysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zu s a m m e n s t e l l u n g der Analysen und Mineralberechnungen Literaturübersicht........... Bemerkungen zu den Tafeln . . . . ... .... . ... ...... . . . . . . . 209 . . . . . . 210 . ......... 212 215 Gedruckt 8. September 1926. 5 4 3 2 6 1 9 8 10 11 12 28 28 Geologische Karte der Nordestseite 27 <lU-.'l�Cll'lfJC'1 tct \100 von Ne�odden Q(af [L�ttOtt J3"LOC� 27 1824 26 26 Massstab 1 Ae9ui 10000 5m. istanz 25 25 24 24 23 FAJ.Lf.N UND S'I:REICHP:N ,. + i· � 22 21 FALTUNGSAC HSE FAL'l'UliOSACHSE DER FAELTEWNO ' r\ 0 6 � ) 23 STEIL � 6 � A 6 ' 60 - 30' � A � 30'- + ' 90'- 60 22 o ' 21 HORIZOIITAL 20 20 u svik 19 19 18 18 17 17 16 16 15 15 14 14 13 13 12 12 11 �;] � 9 8 7 6 5 4 3 11 1\'ALDBOORN MIT ERDBEDECKUNG I, , D ca " 10 WIESEN (u.GAr.RTEN) - ... � � [EJ lliTI D . � D D � � D � 6 I � )) * I D !;:,;}.: ));:;/: I .., 0,9,. V!.RIERFUNG 1 0,7• DIABAS 0,5� PEG14ATIT 8 DO. (SCHEMATISCH\ - C<UARZ GRANAT - LINSEII (SCI!fliATISCR) IIIGliATIT 0,1 .. O!IE!f.GRANIT AMI'HIOOLIT ------------------- PLAGIOKLASGNEIS {1n•h.ALBITONE!S) - , : • OLIOOKLAS - GEDRIT -,und OLIGOKLAS GRANAT - CUJ.!MING'J'ONIT - ONF.lS .. . GARBENGNEIS U NO STAUROLITH - A GE �� "I 'I �I llE IS "' n "' "I • I !I STAUROLirHONEIS STAUROLITH - .. � :: . :! I t-CCHIEFr:Rl 4 'I ol DISTHEN :I tJ - GNEIS i: DISTHENGNEIS I I 00. (OEFAELTELT - SCHLIERIG) : ----------------� OLI!JU:ERECHIEFER 00. 1 7 0,2 .. 00, 2 [ITI D D 9 LEUitOKRA'l'E OANOOESTEIIIE (!IEDRUMIT ,liAENAlT ,SYENI11'0RPHY!IE) . .. . . D 10 0,8• BRECCIE (OEP'AELTELT GL!IJN!:RSCEIF.FER • LF.PTIT - - 2 V!:II ITISCH) ltOIIPLEX SER ICITSCHIF.fER LEPTIT (-ISCHER G 2 N!: 1 IS l 3 TRYKT I NORGES GEOGR. OPMALING 1026 4 5 6 1 8 9 10 GEOLOGISK TIDSSKRIFT 1926 Paleozoic Series of Bear Island, especially on the Heclahook System. Gunnar Holmsen: Fortsettelsen av Trondhjemsfeltets kisdrag mot nord. English Summary. Steinar Foslie: Brofosshølen i Tunhøvd, Norges største jettegryte. H. Reusch: Litt om llsvikens strand­ linje ved Trondhjem. P. A. Øyen: Postglacial- (og glacial)-tiden i Skandinavia. H. Reusch: Falske strandlinjer. English Summary. P. A. Øyen: Kalktuff i Norge. C. W. Carstens: Cummingtonit fra Sauda, Ryfylke. H. Reusch: En liten forekomst av kulsubstans i Hallingdal. English Summary. Gunnar Holmsen: Resultatet av en pollenundersøkelse i kalktuff. Mindre meddelelser. Norsk geologisk forenings virksomhet 1917-1919. Literatur 1917-1919. Bind VI. 1920-1921. Pris 20 kroner. I n n h o l d: Leif Stormer: Om nogen fossilfund fra etasje 3 a a. ved Vekkerø, Kristiania (Oslo). Olaf Holtedahl: Om Trysilsandstenen og sparagmitavdelingen. English Summary. Gunnar Holmsen: Die Stratigraphie einiger hochliegenden Torfmoore in Kristianias (Oslos) Umgegend. Th. Hiortdahl: De to bergmestre Strøm. Pentti Eskola: Om metasomatiska omvandlingar i silikatbergarter. English Summary. Jakob Schetelig: Anomit og Leuchtenbergit fra Dypingdal, Snarum. Johan Kiær: Oversikt over kalkalge­ floraene i Norges Ordovicium og Silur. English Summary. Pentti Eskola: The Mineral Facies of Rocks. P. A. Øyen: Kalktuffen ved Tingvoll og Gillebu. Johan Kiær: Siluren i Brumunddalen og Veldre. Thorolf Vogt: Om Dopplerit fra Andøen i Vesterålen. Leif Stormer: En ny Boeckia-form fra Dictygraptuskalk på Hadeland. English Summary. Takob Schetelig: Thortveitite, a Silicate of Scandium, (Se, Y)i Sii 01• Norsk geologisk forenings virksomhet 1920-1921. Bind VII. 1922-1923. Pris 20 kroner. I n n h o l d: J. H.L. Vogt: Hans Reusch. C. W. Carstens: Av Trondhjemsfeltets geologi. Nyere undersøkelser. W. Werenskiold: Høie strandlinjer på Spitsbergen. Hans Reusch: Efterhøst II-V II. V. M. Goldschmidt: Das Vorkommen des Elements No. 72 (Hafnium) im Malakon und Alvit. A. Nummedal: Om flintplassene. English Summary. F. Rinne: Physikalische Bemerkungen zur Tektonik der Erdbaumassen. Brynjulf Dietrichson: Jettegryter og skjellbanke ved Vansjø nær Moss. P. A. Øyen: Uria arra from the Brick-works of Aure. C. W. Carstens: Der unterordovicische Vulkanhorizont in dem Trondhjemgebiet. K.O. Bjorlykke: En vulkanrest ved Skår i Greipstad, Vest. agder. English Summary. Th. Vogt: Forholdet mellem sparagmitsystemet og det marine underkambrium. English Summary. Norsk geologisk forenings virksomhet 1922-1923. Bind VIII. 1924-1925. Pris 20 kroner. I n n h o l d: P. A. Øyen: Norges arktiske flora med bemerkninger om dens inn vandring. Gunnar Holmsen: En pollenundersøkelse av et stenaldersfund i Tjølling. Bjarne Samdahl: Analyse des Skutterudits. ]. Rekstad: Flyttblokker langs Norges kyst. H. Reusch: Optegnelser fra Hadeland. C. W. Carstens: Rapakiwigesteine an der westlichen Grenze des Trondhjemgebietes. Tom Barth: On Contact Minerals from Precambrian Limestones in Southern Norway. Fr. Ulrich: Notiz Uber die Kristall­ struktur der Korund-Hiimatitgruppe. Gunnar Holmsen: Professor O. E. Schiøtz. C. W. Carstens: Mineralforkommen im Trondhjemgebiet. Astrid Monsen: O ber eine neue ordovicische Graptolithenfauna. W. Zachariasen: O ber die Kri stall struktur von BeO. Tom Barth: Die Kristallstruktur von Perowskit und verwandten Verbindungen. Gulbrand Lunde: The Crystal Structure of Thallous Chloride and Thallous Bromide. T. Barth and G. Lunde: The Effect of the Lanthanide Contraction on the Cubic Pla­ · tinum Metals. C. W. Carstens: Ein aus Rapakiwigesteinen umgewandelter Augengneis. Ivar Oftedal: The Crystal Structure of Skutterudite and related Minerals. T. Barth and G. Lunde: X-Ray lnvestigations on the Platinum Metals, Silver and Gold. Olaf Holtedahl: A "Pipe-Rock" in the upper Carboniferous of Bear Island. T. Barth and G. Lunde: Lattice Constants of the Cuprous and Silver Halides. T. Barth and G. Lunde: Contri­ butions to the Study of the Structure of Mixed Crystals. W. Zachariasen: Die Kristall­ struktur der Telluride von Zink, Cadmium und Quecksilber. Gunnar Holmsen: Die Struktur und das Raumgewicht des Torfes. Mindre meddelelser. Norsk geologisk forenings virksomhet 1924-1925. Lov for N. g. f. Statutter for Reuschmedaljen. Medlemsfortegne1se. Red aktør: Professor j. S cHETELIG, Geologisk Museum, Oslo NORSK GEOGRAFISK TIDSSKRIFT UTGITT AV DET NOR SKE GEO GRAFISKE S ELSKAB Redaktør: Prof. dr. Olaf Holtedahl (Ut k o m m e r h v e r t fj e r d i n g å r i h e f t e r å c a. 64 s i d e r) Tidsskriftet vil omfatte de mange forskjellige grener av geografien: regional geografi, politisk-, økonomisk-, historisk geografi, etno­ grafisk- og antropologisk geografi, dyre- og plantegeografi, fysisk geografi o. s. v. Hvert hefte vil foruten originalartikler inneholde oversikter over nyheter av geografisk interesse, dessuten omtale av geografisk litteratur der kan være av særlig interesse for norske lesere m. m. - Pris! kr. 6.oo pr. år, fritt tilsendt. Abonnement kan tegnes ved alle landets postanstalter samt ved direkte henvendelse til A. W. BRØGGERS BOKTRYKKERI%- OSLO NORSK GEOLOGISK TIDSSKRIFT (NO RWEGIAN GEOLOG I C AL RE VIE W) EDITED BY THE NORWEGIAN GEOLOGICAL SOCIETY is published in parts, sent free by post. Price 20 Kr. (Norwegian) pr. volume of about 400 pages. The Society has since 1910 published 8 volumes. Prices: Vol. I 8 Kr., Il 12 Kr., Ill and IV 8 Kr. each, V 15 Kr., VI and the following volumes 20 Kr. each. A dress of the editor: GEOLOGISK MUSEUM, TRONDHJEMSVEIEN 23, OSLO