Diabetes von A – Z (von Actos bis zertifiziertes Wundmanagement)

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Das diabetische Fußsyndrom
Prävention und Therapie
Dr. Elisabeth Krippl
Diabetes- und diabetische Fussambulanz Sanatorium Hera
Schwerpunktpraxis für chronische Wundbehandlung 1130 Wien
Ärztin für Allgemeinmedizin
Fachärztin für Innere Medizin
zertifizierte Wundmanagerin ZWM®
Spätkomplikationen des Diabetes
mellitus
• Gefäßerkrankungen
– Makrovaskulär
• pAVK (Gefäßerkrankung der unteren Extremitäten)
• KHK (coronare Herzerkrankung, Herzinfarkt)
• cerebrale Arteriosklerose (Gefäßerkrankung der Hirngefäße mit
Schlaganfall)
– Mikrovaskulär
• Diabetische Retinopathie (= Augenerkrankung, kann zur Erblindung
führen), diabetische Nephropathie (Nierenerkrankung mit Dialyse als
Endpunkt)
Spätkomplikationen des Diabetes
mellitus
• Neuropathische Veränderungen
– Distal symmetrische sensomotorische
Polyneuropathie
→ Diabetisches Fußsyndrom
– Erektile Dysfunktion
– Gastroparese
Das Diabetische Fußsyndrom
• Eine der schwerwiegendsten und kostenintensivsten
Folgeschäden des Diabetes mellitus
– Breites Krankheitsbild
• Fußpilz-Infektion
• Ulzeration
• Infektion (Osteomyelitis, Sepsis)
• Destruktion (Gewebe und Knochen)  Charcot Fuß
• Hauptursache für Hospitalisierung
• enorme gesundheitsökonomische Belastung
Behandlungskosten )
(25 % der
Epidemiologie
• 40 – 60 % aller nichttraumatisch
bedingten Amputationen bei Patienten
mit Diabetes mellitus
• Die Amputationsrate der diabetischen Gesamtpopulation ist um
den Faktor 10 – 40 gesteigert
• 30 % der Patienten mit Amputation werden zum Pflegefall
• 85 % aller diabetesbezogenen Amputationen geht eine
ulceröse Läsion voraus
• perioperative Mortalität liegt bei 5 - 10 %
• Mortalitätsrate bei 40-86 %
Epidemiologie
• Jeder 6. Diabetiker entwickelt im Laufe seines Lebens
ein Fußgeschwür
• Jedes Jahr entwickeln 4 Mio. Menschen weltweit ein
Fußulcus
• Alle 30 Sekunden fällt irgendwo auf
der Welt ein Bein dem Diabetes zum
Opfer (laut IDF und IWGDF 6/05)
• Bis zu 85% der Amputationen könnten verhindert
werden
Risikofaktoren
• lange Diabetesdauer mit schlechter Stoffwechselkontrolle
• PNP (diabetische Neuropathie)
• Multimorbidität: Nephropathie, KHK, Hypertonie,
Hyperlipidämie, Herzinsuffizienz
• pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit)
• Adipositas, falsche Ernährung
• Nikotin-, Alkoholkonsum
• mangelnde Schulung, inadäquate Fußpflege
• ungeeignetes Schuhwerk
• soziale Isolation, Immobilität, eingeschränkte Sehkraft
• Fußdeformität, eingeschränkte Gelenkmobilität
• Zustand nach abgeheiltem Ulcus oder nach Amputation
Pathogenetische Mechanismen
zur Entstehung eines DSF
• diabetische Polyneuropathie (PNP)
• Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
• Mischform
70%
60%
50%
40%
30%
20%
62%
PNP
25%
pAVK
13%
Mischform
10%
0%
Verteilungsmuster
3 Komponenten der Neuropathie
• Motorische Neuropathie
• Autonome Neuropathie
• Sensible Neuropathie
Motorische Neuropathie
verminderte Innervation der kleinen Fußmuskeln,
überwiegend der kleinen Zehenstrecker
 Krallenzehenbildung, Hohl- und Spreizfußstellung
 Druckmaximierung unter den Mittelfußköpfchen mit
Hyperkeratosebildung
 Ausbildung von Druckulcera (Mal perforans)
Autonome Neuropathie
• Verlust der Schweißsekretion
 trockene, schuppende Haut und fehlende
Geruchsbildung
• Hyperkeratosen bei Druckbelastung, Rhagaden
• Hyperperfusion
– Vasodilatation durch Ausfall der sympathischen
Nervenfasern
– Öffnung arteriovenöser Shunts
 warme, rosige Füße, Fehlen der reflektorischen
Vasokonstriktion bei Lageveränderung
• Ödemneigung durch erhöhte Kapillarpermeabilät
Nervengefäßversorgung
normale Nervengefäße
A=Arteriole, V=Venole
pathologische Nervengefäße
S=arteriovenöse Shuntbildung NV=neue Gefäßsprossungen
Sensible Neuropathie
• Asymptomatische Form
– Patient subjektiv noch beschwerdefrei
• Symptomatische Form
– Par- und Hyperästhesien
– Schmerzen – brennend, stechend, ziehend oder
krampfartig
– „restless legs“
– Beschwerden in Ruhe und Nachts
– Langsamer Verlauf, proximal aufsteigend
Verlust der Warnfunktion durch Schmerzen und
quälende Missempfindung
Neuropathischer Fuß
•
•
•
•
Hyperperfusion (erweiterte Hautgefäße)
Verminderte Schweißproduktion
Hyperkeratosen (an druckbelasteten Stellen)
Atrophie der kleinen Fußmuskeln
 veränderte biomechanische Belastung
 Deformierungen
 Neuropathische diabetische Füße sind
WARM, ROT und TROCKEN
Typischer Fuß bei diabetischer
Neuropathie
Auswirkungen
• Verminderte Sensibilität
• Schmerzlose Verletzungen
• Hyperkeratosen
(eventuell Einblutungen)
• Druckulcera (Mal perforans)
an Fußsohlen
Plantares Druckulcus
Ulcus
Ulcus
Stadieneinteilung nach Harkless&Wagner
• Grad 0
• Grad 1 A/B
• Grad 2 A/B
Deformation, Hyperkeratosen (Callosities)
• Grad 3 A/B
Tiefe Ulzeration mit Abszedierung oder
Osteomyelitis mit erheblicher Weichteilentzündung
• Grad 4 A/B
Gangrän der Zehen oder von Teilen des Vorfußes
mit/ohne Abszedierung oder Osteomyelitis
mit/ohne Weichteilentzündung
• Grad 5 A/B
Gangrän mit Übergreifen auf den ganzen Fuß
Oberflächliche Hautläsion ohne Begleitentzündung
Tiefe Ulzeration mit Einbeziehung von Sehnen,
Knochen,Gelenkkapseln mit mäßiger
Weichteilentzündung
Periphere arterielle
Verschlusskrankheit (pAVK)
• Sehr schmerzhaft (Claudicatio
intermittens)
• Häufig bei Rauchern, Patienten mit KHK
und Hypertonie
• Blasse Füße, evtl. livide verfärbt und kalt
• Äußerst schmerzhafte Verletzungen
• Fußpulse abgeschwächt oder nicht
tastbar
• Sensibilität erhalten
• Ulcera und Nekrosen an Zehen und
Ferse
Nekrose
Stadien der pAVK nach Fontaine
I
Keine Beschwerden, aber nachweisbare
Veränderungen (Stenose, Verschluß)
II a schmerzfreie Gehstrecke > 200 m
II b schmerzfreie Gehstrecke < 200 m
III
Ruheschmerz
IV
Ulcerationen, Nekrosen, Gangrän
Differenzialdiagnose
Neuropathie
Angiopathie
• Ulcus an druckexponierter Stelle
• Ulcus an Akren
• Par-, Hypästhesie, Ruheschmerz
• Claudicatio, Ruheschmerz
• Pulse unauffällig
• Pulse abgeschwächt bis fehlend
• Sensibilität reduziert, aufgehoben
• Sensibilität normal
• Reflexe abgeschwächt
• Reflexe normal
• warmer Fuß, trockene Haut
• kühler, blass-livider Fuß
• Ulcus indolent
• Ulcus schmerzhaft
Neuropathisches vs. Ischämisches
Ulcus
Neuropathisch – Ischämische
Mischformen
• Verzögerte Diagnose der pAVK
• Verminderte Druckempfindung
 Drucknekrosen
• Schlechte Durchblutung
 körpereigene Abwehr herabgesetzt
• Erhöhtes Infektionsrisiko
Komplikationen
• Wundinfektion, Osteomyelitis
• Generalisierte Infektion (Sepsis)
• Osteoarthropathie (Charcot-Fuß)
• Amputation (hoher Prozentsatz)
und Folgen
• Komplikationen der diabetischen
Grunderkrankung (z.B. cardiovaskulär)
Infektion
Mazeration
Charcot Fuß (Osteoarthropathie)
Amputation
Diagnostik
• Anamnese (Diabetesdauer, Missempfindungen, etc.)
• Fußinspektion
–
–
–
–
–
Form (Deformierung)
Beschaffenheit der Haut
Entzündungszeichen
Frakturen (Charcot-Fuß)
Beurteilung der Schuhversorgung
• Laborchemie
– HbA1C, Blutbild, CRP, Leber- und
Nierenfunktionsparameter,
Lipidstatus, etc.
Erweiterte Diagnostik
• Röntgen
• MRT (Goldstandard bei Osteomyelitis)
• Bakterienkultur
• Pilzdiagnostik
Abstrich
Diagnostik der diabetischen PNP
• Ausschluss anderer Ursachen
• Einfache orientierende
neurophysiologische Tests
– Reflexe
– Schmerz: Nadel
– Berührung: Wattebausch
– Temperatur: Tiptherm
– Druck: Monofilament (SemmesWeinstein)
– Vibration: Stimmgabel (Rydell-Seiffer)
– EMG, NLG, evozierte Potentiale
Diagnostik der pAVK
• Hausärztliche Diagnostik
– Anamnese
– Fußinspektion
– Fußpulse
• Weiterführende fachärztliche Diagnostik
– Dopplerindex
– Duplex
– Angiographie
Prävention und rechtzeitig
eingeleitete
Therapie von immenser
Bedeutung
Angestrebte Ziele
•
Vermeidung von Komplikationen
•
Reduktion der Amputationsrate
(St. Vinzenz Deklaration von 1989)
•
Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität und
der Mobilität
•
Reduktion der Kosten
Prävention
Vorbeugen ist Trumpf
• Patientenschulung und -motivation
• Tägliche Fußhygiene mit lauwarmem Wasser
• Tägliche Fußkontrolle - auch der
Zehenzwischenräume
• Fußpflege durch geschultes Personal
– Keine unsachgemäße Selbstbehandlung
• tägliche Bewegungsübungen der
Fuß- und Zehengelenke
• Eincremen - nicht in Zehenzwischenräumen
Prävention
• peinlichster Schutz vor Fußschädigungen und
Verletzungen Integrität der Hautoberfläche erhalten
– keine heißen Fußbäder oder Heizkissen
keine heiße Wärmflasche
– Vermeiden von Barfußgehen
• Adäquate Schuhversorgung
– in Hinblick auf Größe, Material und Luftdurchlässigkeit
– Pedographie bei Patienten mit PNP
Prävention
Regelmäßige Kontrollen beim Arzt (Screening)
Risikofaktor
Fußuntersuchung
Keine Neuropathie
1 x alle 12 Monate
Sensorische Neuropathie
1 x alle 6 Monate
Sensorische Neuropathie und
pAVK und/oder Fußdeformität
1 x alle 3 Monate
Zustand nach früherem Ulcus
1 x alle 1 bis 3 Monate
Prävention
Individuell angepasstes Schuhwerk
Risikogruppe
Schuhwerk
0: keine Sensibilitätsstörung
normaler Konfektionsschuh
1: Sensibilität vermindert oder PAVK
konfektionierter Schutzschuh
2: Sensibilität vermindert und Fußdeformität
orthopädischer Maßschuh
3: Sensibilität vermindert und
eingeschränkte Gelenksbeweglichkeit
oder früheres Ulcus und Deformität
orthopädischer Maßschuh
mit starrer Vorfußrolle
4: Charcot-Arthropathie
+ Vorfußfraktur
+ Mittelfußfraktur
+ Rückfußfraktur
orthopädischer Maßschuh
mit starrer Vorfußrolle
mit Mittelfußversteifung
mit Rückfuß/Sprunggelenksversteifung
5: Akutes Ulcus
Entlastungsschuh , Verbandschuh
Therapie - causal
• Jeweilige Grundkrankheit behandeln
–
–
–
–
•
•
•
•
•
•
•
Blutzuckereinstellung optimieren
(HbA1C < 6,5%)
Blutdruckeinstellung
(< 135/80 mm Hg)
Fettstoffwechsel
(LDL < 100, HDL > 40, TG < 150)
Gewichtsreduktion
(BMI < 25 – 27 kg/m2)
Therapie der PNP und/oder pAVK
Lokaltherapie
Versorgung mit Spezialschuh
Patientenschulung
Lymphdrainage
Ernährung, Zusatzstoffe (z. B. Zink systemisch)
Thromboseprophylaxe bei immobilen Patienten
Therapie
aktualisierte Leitlinien
• Lebensstilmodifikation → Basis jedes
antidiabetischen Managements
– ÖDG Empfehlung bezüglich Lebensstilmodifikation
Nikotinkarenz
Ernährung
Bewegung
Gewichtsnormalisierung Gesunde
3x wöchentlich 30 Minuten
• Pharmakotherapie → Stufenschema
Therapie symptomatisch
Therapie der pAVK
• Gefäßrevaskularisierung
– konservativ
• regelmäßiges Gehtraining
• nächtliches Tieflagern der Extremitäten ab Stadium IIb
• Hämorheologische Maßnahmen mit vasoaktiven Substanzen
(z.B. oral: Trental, i.v.: Prostavasin)
• Antikoagulation (Acetylsalicylsäure)
• Lokale Lyse
– interventionell oder gefäßchirurgisch
•
•
•
•
Perkutane transluminale Angioplasie (PTA), Dilatation
Pedale Bypässe
Profundaplastik
Amputation Stadium IV
Orthopädische Therapie
• Einlagen
• Orthopädische Schuhversorgung
• Orthesen (Entlastungsorthesen)
• Vollkontaktgips (TCC)
• Chirurgische Rekonstruktion
Maßnehmen mit Scan
Druckentlastung
Pedographie
Plantare Druckverteilung
Schuhtechnische Versorgung
Cave: Kein
Vorfußentlastungsschuh!!
• Patienten kippen nach vorne – die zu
entlastende Stelle trägt das ganze
Gewicht
• Höhendifferenz – Hüft- und
Rückenprobleme
Dr.Elisabeth Krippl
Lokale Ulcustherapie
• Wunddébridement - Schaffung eines sauberen
Wundgrundes
– (chirurgisch, biochirurgisch, autolytisch od.
enzymatisch)
Lokale Ulcustherapie
• Feuchte Wundbehandlung
– Wundkonditionierung mit interaktiven Wundverbänden
(Hydrogele, Alginate, Hydrofaser, PU-Schaumstoffe,
Hydrokolloide)
– Antimikrobielle Wundverbände (Aktivkohle, Silber)
– Folien, nichtadhärende Wundverbände
– Biologische Therapieoption
Lokale Ulcustherapie
• Infektionskontrolle
– Verdacht auf Wundinfektion
•
•
•
•
•
•
Fieber, positive Laborparameter
übelriechendes Sekret bzw. Pus, Verfärbung des Gewebes
plötzliches Stehenbleiben des Heilungsverlaufes
vermehrtes Auftreten von Nekrosen und Belägen
tiefe Wunden, Wundhöhlen, Fisteln, Taschenbildungen
vermehrte Wundschmerzen
– Antibiotikaregime nach Antibiogramm (Wundabstrich)
AB-Therapie systemisch – niemals lokal!
Niemals okklusive Verbände auf eine
infizierte Wunde!
AB-Therapie systemisch – niemals lokal!
Lokaltherapie
Niemals Tupfer und Mullbinden auf
stark sezernierende Wunden!
Keine Betaisodona- oder sonstigen
Fußbäder
Dr.Elisabeth Krippl
Aufgaben des Wundverbandes
– Wundschutz
• Schutz vor mechanischen Einflüssen, vor Verschmutzung
und chemischen Irritationen
• Schutz vor Austrocknung und Verlust von
Körperflüssigkeiten (Elektrolytverlusten)  feuchtes
Wundmilieu
• Schutz vor Sekundärinfektionen
– Aktive Beeinflussung der Wundheilung
• Reinigung der Wunde
• Schaffung eines wundheilungsfördernden Mikroklimas
Aufgaben eines
Wundverbandes
– Entfernung ohne Traumatisierung der Wunde
– Möglichkeit des Wundmonitorings
– Anpassungsfähigkeit und geringer
Platzverbrauch im Schuh
– Kosteneffektivität und leichte Verfügbarkeit
Erweiterte Wundtherapie
•
•
•
•
•
•
•
V.A.C.System (vacuum assisted closure/V.A.C.™)
Lasertherapie (Low level Laser)
HBO – Therapie (Hyperbare Oxygenation)
Ozontherapie
Magnetodyn
Vagusstimulation
Elektrotherapie
Dr.Elisabeth Krippl
Cave
• Auch kleine Wunden stellen beim Diabetiker einen
medizinischen Notfall dar und müssen unverzüglich
von einem qualifizierten Arzt behandelt werden!
• Die Hälfte aller diabetisch bedingten Amputationen
könnten verhindert und eine Verbesserung der
Lebensqualität erzielt werden
• Prävention von immenser Bedeutung
• Motivation und Compliance fördern
Zusammenfassung
• Kausale-Therapie  jeweilige Grundkrankheit behandeln
•
•
•
•
•
Blutzuckereinstellung optimieren
(HbA1C < 6,5%)
Blutdruckeinstellung
(< 135/80 mm Hg)
Fettstoffwechsel (LDL < 100, HDL > 40, Triglyzeride < 150)
Gewichtsreduktion
(BMI < 25 – 27 kg/m2)
Gefäßrevaskularisierung (konservativ, interventionell oder
gefäßchirurgisch)
• Lokaltherapie
• Debridement, Wundreinigung, interaktive Wundverbände
• Adäquate Schuhversorgung  Druckentlastung
Zusammenfassung Therapie des DFS
• Prävention und rasch eingeleitete Therapie ist immens
wichtig
• Behandlung der Grunderkrankung
– BZ einstellen, Gefäßrevaskularisierung, Risikofaktoren
eliminieren
• Druckentlastung
– Orthopädische Einlagen oder Schuhe, Orthesen
• Adäquate Lokaltherapie (feuchte Wundbehandlung)
• Ergänzende Therapien
– Nahrungsergänzung, Lymphdrainagen, Laser, Strom,
Magnetodyn
• Soziales Umfeld miteinbeziehen, Psyche
Dr.Elisabeth
Krippl
berücksichtigen, Mitarbeit
des
Patienten fördern,
Geduld und Hausverstand
Ärztin für Allgemeinmedizin
Fachärztin für Innere Medizin
zertifizierte Wundmanagerin ZWM®
Cave
•
•
•
•
•
•
Keine Betaisodona oder sonstigen Fussbäder
Keine lokalen Antibiotika oder sonstige Salben
Keine Tupfer auf sezernierende Wunden
Keine Pehahaft-Verbände
Keine Vorfußentlastungsschuhe
Keine okkludierenden Verbände v.a. nicht bei
Infektion
Dr.Elisabeth Krippl
Einflussfaktoren
• Eine erfolgreiche Wundtherapie berücksichtigt
Einflussfaktoren, die sich auf die Wundheilung
ungünstig auswirken
• Lebensalter und Herzkreislauffunktion
• Stoffwechselstörungen, wie Diabetes Mellitus
• Eiweiß- und Vitaminmangel
• schlechter Ernährungszustand,
Flüssigkeitsmangel
• schlechter Immunstatus
Dr.Elisabeth Krippl
Ärztin für Allgemeinmedizin
Fachärztin für Innere Medizin
zertifizierte Wundmanagerin ZWM®
Unterstützende und begleitende
Maßnahmen
• Nahrungsergänzung
• Entlastung mit Vorfußentlastungsschuh →
NEIN Fersenentlastungsschuh, Orthese
– anschließend orthopädischer Schuh
•
•
•
•
Lagerungsmaßnahmen, Spezialbett, -matratze
Krücken, Rollstuhl
Immobilisation
Lymphdrainagen
Dr.Elisabeth Krippl
Grundvoraussetzung für Therapieerfolg
• Vor Beginn einer Lokaltherapie immer
Abklärung der Ursachen
• Behandlung der Grundkrankheiten und
Defizite
– Bei Diabetes Blutzuckereinstellung optimieren
– Bei Ulcus cruris evtl. Venen-OP, Abklärung
einer Vaskulitis und bei Diagnose
dementsprechende Therapie
– Nötigenfalls Lymphdrainagen und/oder
bandagieren → Kompression
Dr.Elisabeth Krippl
Ärztin für Allgemeinmedizin
Fachärztin für Innere Medizin
zertifizierte Wundmanagerin ZWM®
Grundvoraussetzung für Therapieerfolg
• Arterielle Durchblutung ? → gegebenenfalls
revaskularisieren (PTA, pedale Bypässe)
• Druckentlastung
• Ernährungsstatus bei Bedarf substituieren
• Ausgiebiges Débridement vor Beginn einer
Therapie und auch laufend während der
Therapie
Dr.Elisabeth Krippl
Ärztin für Allgemeinmedizin
Fachärztin für Innere Medizin
zertifizierte Wundmanagerin ZWM®
Wundmanagement
• Behandlung von chronischen Wunden stellt neben
persönlichen Leiden der Betroffenen auch einen
hohen Kostenfaktor dar
• Nicht die Behandlung der Wunden steht im
Vordergrund, sondern die des Menschen
• adäquate und sinnvolle Therapie angepaßt an die
Lebensumstände des Einzelnen auswählen
• systematische Vorgangsweise in Form eines
Wundbehandlungskonzeptes, eben eines
Managements unter Berücksichtigung aller
auslösenden Faktoren und des sozialen Umfeldes
Dr.Elisabeth Krippl
Ziele der Wundtherapie
• Infektionen und Komplikationen vermeiden
• Heildauer verkürzen
• Mobilität, Selbständigkeit und
Lebensqualität erhalten bzw. verbessern
• Reduktion der Amputationsrate
• Kosten minimieren
• Materialverbrauch senken
• Pflegeaufwand reduzieren
• Einsatz topischer Antibiotika reduzieren
Dr.Elisabeth Krippl
Conclusio
• Eigenverantwortung -Selbstkontrolle, Fußhygiene,
lifestyle
• Regelmäßige Screenings
• Risikofaktoren minimieren
• Bei geringsten Verletzungen Arzt konsultieren
• Regelmäßige Fußpflege
• Prävention extrem wichtig
Gut organisierte medizinische
Versorgung
&
interdisziplinäre Zusammenarbeit
und Kommunikation
Ärzte, Pflegepersonal, Wundmanager, Fußpfleger, Orthopädieschuhmacher,
Heilmasseure od. Physiotherapeuten
 Optimierte Patientenbetreuung
Dr.Elisabeth Krippl
Ärztin für Allgemeinmedizin
Fachärztin für Innere Medizin
zertifizierte Wundmanagerin ZWM®
Zufriedene Patienten
Dr.Elisabeth Krippl
Ärztin für Allgemeinmedizin
Fachärztin für Innere Medizin
zertifizierte Wundmanagerin ZWM®
George B. Shaw
„ I marvel that society would pay a surgeon a large sum of
money to remove a patient´s leg…
….but nothing to save it.“
Aus des Diabetikers Fuß soll
kein Diabetischer Fuß werden!
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