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GFZ - 75-090128-Teaser-PM-Totes Meer
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29.01.2009 | Das Tote Meer
Tektonische Konkurrenz unter zehn Kilometer dickem Sediment
Das Tote Meer liegt in einer Beckenstruktur, die sich unter dem
Meeresspiegel befindet. Dieses tiefe Absinken ist Resultat eines
tektonischen Konkurrenzkampfes zwischen den Prozessen in der
oberen Lithosphäre, die zum Absinken führen, und dem
kompensierenden Aufsteigen von Gestein in der tieferen Schichten
der Lithospäre.
Dieses Ergebnis präsentieren A. Petrunin und S. Sobolev vom
Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ in der aktuellen Ausgabe
Vibration über die sie den
von „PHYSICS OF THE EARTH AND PLANETARY INTERIORS“ (Vol.
Untergrund seismisch erkunden
171, S. 387 - 399). In einer Serie von thermomechanischen
können.
Modellrechnungen konnten sie zeigen, dass sich die spröde
Erdkruste absenkt, wenn die afrikanische und die arabische Platte
aneinander vorbeigleiten. Durch diese seitliche Verschiebung
wurde hier die Erdkruste ausgedünnt und es entstand ein Becken, das sich im Verlauf von rund 15
Millionen Jahren mit einer zehn Kilometer dicken Schicht an Sedimenten gefüllt hat. Im oberen
Teil des darunter liegenden Erdmantels wiederum führt die Herausbildung dieses Beckens zu
einem Aufsteigen des plastisch verformbaren, heissen Gesteinsmaterials. Diese konkurrierenden
tektonischen Prozesse bestimmen damit den Ablauf der Beckenbildung.
Die Trucks erzeugen eine
Petrunin und Sobolev stellten fest, dass die Abstiegs- oder Aufstiegsraten durch vier Größen
gesteuert werden: erstens durch die Dicke der oberen spröde Erdkruste und die Beckenbreite,
zweitens durch die Länge der Seitenverschiebung, drittens durch das Aufweichen der Erdkruste
infolge der Reibung und viertens durch die Viskosität des verformbaren Gesteins im oberen
Erdmantel.
Die entdeckten Mechanismen geben Einblick in die Bildung und Ausgestaltung solcher in
Seitenverschiebungen entstehenden Becken die stellen daher ein natürliches Gesteinslabor dar, in
dem die Verformungsgeschichte der Lithosphäre studiert werden kann.
Das Projekt wurde von der DFG gefördert und ist Teil des DESIRE -Projekts.
A. Petrunin, S.Sobolev: “Three-dimensional numerical models of the evolution of pull-apart
basins”, PHYSICS OF THE EARTH AND PLANETARY INTERIORS“ (Vol. 171, S. 387 - 399) DOI:
10.1016/j.pepi.2008.08.017
Ramon Brentführer | Erstellt: 29.01.2009
© Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum - GFZ
15.02.2009 10:22
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