Alle an Bord?

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Alle an Bord?
Wie Patienten und Angehörige mehr in den
Infektionsschutz eingebunden werden können
„Berliner Tag der Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher“
15.April 2016, Berlin
N.-O. Hübner, J. Krafczyk-Korth, S. Fleßa, C.-D. Heidecke und A. Kramer
Das AHOI-Projekt:
Aktivierung der Patienten, Pflegebedürftigen
und Pflegenden für eine hygienebewusste
Partizipation an der Infektionsprävention
Projektpartner
KOMPASS e. V.
Koordinierte medizinische Versorgung
für Patientensicherheit und
Sektorenübergreifende Infektionsprävention
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Patientensicherheit:
Worauf kommt es Patienten an?
• Aufklärungsgespräche zur Patientensicherheit sind
für 51 % vor dem Klinikaufenthalt sehr wichtig
• 65 % fürchten sich vor der Ansteckung mit einem
multiresistenten Erreger
http://www.asklepios.com/Pressemitteilung_15092015.Asklepios
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Wie haben wir bisher in der Hygiene auf
diese Sorgen reagiert?
Im Fokus standen infektionspräventive Maßnahmen der
behandelnden Ärzte und der Krankenpflege:
•
•
•
•
•
•
Händehygiene
Barrierenpflege
Antibiotic Stewardship
Desinfektion patientenaher Oberflächen
Aufbereitung der Medizinprodukte,
desinfizierende Flächenreinigung
Flankiert wurden diese durch:
• Gewährleistung der Wassersicherheit und unbedenklicher Lebensmittel
• Entsorgung und effektives Facility Management
• Schutzimpfungen
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Wie haben wir bisher in der Hygiene
bisher auf diese Sorgen reagiert?
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Hauptquellen von Infektionserregern
unbelebte Quellen
belebte Quellen
Wasser
Medical
Device
Oberflächen
Personal
Patient
Besucher
Auslass
Siphon
Kritisch
Semikritisch
Unkritisch
patientennah
patientenfern
Hände
Nasenhöhle
Resp.trakt
Kleidung
Hände
Resp.trakt
Blut
Haut
Stuhl
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Wen haben wir dabei bisher vergessen?
• In der Medizin behandeln Menschen Menschen
• Die Orte, die Beteiligten, die Instrumente wechseln,
der Patient jedoch ist immer dabei
Viszeralmedizin (2013): Hygienemanagement im OP und in der Endoskopie.
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Unsere aktuelle Sicht auf Patienten:
Risikofaktor, Überträger von MRE
Akzeptanz
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48 KRINKO-Empfehlungen
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48 KRINKO-Empfehlungen
aber keine einzige Richtlinie zur
systematischen Einbeziehung des
Patienten und seiner Angehörigen in
die Infektionsprävention.
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„Nichts ist mächtiger als eine Idee,
deren Zeit gekommen ist."
Victor Hugo
Infektionsprävention beginnt in den Köpfen
Leitung Klinik oder Praxis
Medizinischen Personal
Patient
• Gesetzliche Regelungen
• Schulungen
• Broschüren
• Qualitätsberichte
• Aktion Saubere Hände
• Bewertung
• Kontrollen
Vorhandenes Wissen wird bisher nur unzureichend genutzt!
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Unser Ansatz: Akzeptanz, Empowerment
und Compliance in einer Intervention
Medizinische
Dimension
Akzeptanz
Empowerment
Compliance
Psychosoziale
Dimension
Finanzielle
Dimension
Patient
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Compliance: Fordern
• Patienten, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen /
Besucher als kooperative Partner gewinnen
• Sie befähigen, sich aktiv in die Umsetzung
hygienerelevanter Prozesse einzubringen,
• Hygienestandards zu kennen und in eigenes Verhalten
umzusetzen.
• Dafür ist Aufklärung zur Risikowahrnehmung und zu
Handlungsmöglichkeiten Voraussetzung.
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Empowerment: Fördern
• Die Stellung der Patienten, Pflegebedürftigen und ihrer
Angehörigen / Besucher als kooperative Partner stärken
• Sie befähigen, die Umsetzung hygienerelevanter Prozesse
bewusst wahrzunehmen,
• konstruktive Rückmeldung zu geben und ggf. die Einhaltung
der Hygienestandards einzufordern.
• Dafür ist eine unterstützende Sicherheitskultur
Voraussetzung.
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Akzeptanz: Verstehen
• Ein offenes Klima schaffen, in dem Patienten,
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen / Besucher als
Kooperationspartner wahrgenommen werden.
• Das pflegerische und ärztliche Personal befähigen, die
Mitwirkung und Rückmeldung der Patienten,
Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen anzuregen,
wertzuschätzen, anzunehmen und in Verbesserungen
umzusetzen.
• Dafür ist die Kenntnis über Kommunikationsstrategie,
Hemmnisse und Erfolgsfaktoren Voraussetzung.
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Unser Ansatz: Akzeptanz, Empowerment
und Compliance in einer Intervention
Medizinische
Dimension
Akzeptanz
Empowerment
Compliance
Psychosoziale
Dimension
Finanzielle
Dimension
Patient
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Geplante Maßnahmen um die
Compliance der Patienten zu erhöhen
Geplante Maßnahmen:
• Aufklärungsfilm, -broschüren und optische Reminder zu:
• 5 Momente der Händedesinfektion für Patienten
• Hygienisch richtiges Verhalten von Besuchern und gegenüber Mitpatienten
• Anlegen persönlicher Schutzausrüstung, z. B. Mundschutz, Handschuhe
• Rechtzeitiges Erkennen einer Infektion
• Risiko-Fragebogen
• Antibiotika-Pass
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Patienten-Flyer der UMG
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Geplante Maßnahmen um das
Empowerment der Patienten zu erhöhen
• Aufklärungsfilme und -broschüren zu
Hygienestandards und der
Notwendigkeit ihrer Einhaltung durch
alle
• Check-out-Fragebogen
(infektionsvermeidendes Verhalten der
Mitarbeiter, Reinigung der
Räumlichkeiten)
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Infektionspräventions-Check-out
• anonymisiert zu beiden
Seiten (Arzt / Patient)
• einmalig am Ende des
stationären Aufenthalts
• regelmäßige, vergleichende
Stichprobe ( 1x 4 Wochen /
Jahr)
• Fachabteilungsspezifische
Auswertung
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Geplante Maßnahmen um die
Akzeptanz beim Personal zu erhöhen
• Befragungen von Mitarbeitern und
Patienten zur Einschätzung der
derzeitigen Stellung des Patienten,
Hemmnissen und Motivatoren
• Schulungen mit praktischen Übungen
zum Umgang mit Feedback
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Unser Ansatz: Akzeptanz, Empowerment
und Compliance in einer Intervention
Medizinische
Dimension
Akzeptanz
Empowerment
Compliance
Psychosoziale
Dimension
Finanzielle
Dimension
Patient
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Übersicht der AHOI-Instrumente
Interventionsinstrumente
Implementierungsinstrumente
zur Verbesserung der Zielparameter
Akzeptanz, Empowerment, Compliance
und zum
Gesundheitsmanagement
Interventionsinstrumente
z.B. Aufklärungsfilm
zur Einführung der Interventions- und
Erhebungsinstrumente
z.B. Implementierungshandbuch
Implementierungsinstrumente
Erhebungsinstrumente
Erhebungsinstrumente
zur Erfassung der Zielparameter
Akzeptanz, Empowerment, Compliance
und zum Gesundheitsmanagement
z.B. Akzeptanz-EmpowermentFragebogen
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Evaluationsinstrumente
Evaluationsinstrumente
zur Überprüfung des
Implementierungsgrades
der Interventions- und
Erhebungsinstrumente
z.B. Materialevaluationsbogen
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Planung
2016-2017 (12 Mon.)
1. Phase: Entwicklung und Testung
o Interventionen: Aufklärungsfilm,
Broschüren, Schulungen
Förderung durch:
o Erhebungsinstrumente
o Studiendesign für Testphase (inkl.
Datenschutz und Ethikantrag)
o Machbarkeitsprüfung
o Anpassung der Instrumente
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Ausblick
2016-2017 (12 Mon.)
1. Phase: Entwicklung und Testung
o Interventionen: Aufklärungsfilm, broschüre, Schulungen
o Erhebungsinstrumente:
Compliancemessung Patient,
Empowermentmessung Patient,
Akzeptanzmessung Personal,
Kostenerhebung, Führungsstilanalyse
o Studiendesign für Testphase (inkl.
Datenschutz und Ethikantrag)
2017-2019 (24 Mon.)
2. Phase: Studie
o
Studienplanung, Datenschutzkonzept, Ethikantrag
o
Rekrutierung der teilnehmenden
Einrichtungen
o
Datenerhebung in mehreren Häusern
(Basis- und Folgeerhebung)
o
Datenaufbereitung, -auswertung,
wissenschaftliche Verwertung
o
Vorbereitung der bundesweiten
Ausrollung
o Anpassung der Instrumente
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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
www.ahoi-infektionsschutz.de
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