Verbundkrankenhaus Bernkastel / Wittlich Leistungen > Medizinische/ Pflegerische Leistungsangebote > Fach- u. Belegabteilungen > Allgemein- und Visceralchirurgie > Behandlungsübersicht Magen Der Magen ist der Speiseröhre nachgeschaltet und liegt unterhalb des Zwerchfells zwischen Leber und Milz. Nach hinten liegt er auf der Bauchspeicheldrüse. Der Magen ist Ort der weiteren Verdauung der Speisen. Portioniert wird der Speisebrei an den Zwölffingerdarm weitergegeben. Unser Spektrum: • Magenkrebs • Magengeschwür (Ulkus) • Ernährungssonden Magenkrebs Der Tumor macht im Frühstadium meist keine Beschwerden. Später kann Ekel vor Fleisch ein typisches Erstsymptom sein. Auch Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder Erbrechen können auftreten. Als ursächlich werden Rauchen, Konsum von Alkohol und Gepökeltem sowie Infektionen mit Helicobacter pylori diskutiert. Die Diagnose eines Magenkrebses stellt sich in der Regel durch eine Magenspiegelung mit Entnahme einer Probe. Zusätzlich werden u.a. die Endosonographie, Bauchultraschall angefertigt und Tumormarker bestimmt. Als Therapie ist häufig die komplette Entfernung des Magens nötig. Je nach Größe, Lage und feingeweblicher Differenzierung kann manchmal ein Magenrest erhalten werden. Als Ersatz des Magens wird eine neue Verbindung aus Dünndarm gefertigt. Bei fortgeschrittenen Tumoren werden operative Bypass-Verfahren angewendet oder es wird ein Stent ("Röhre") eingesetzt. Selbst bei der Entfernung des gesamten Magens ist es möglich, ein normales Leben zu führen, obwohl ein längerer Umstellungsprozess bei der Nahrungsaufnahme zu erwarten ist. Es müssen zunächst viele, kleine Mahlzeiten eingenommen werden, da primär noch keine Reservoirfunktion des Ersatzmagens besteht. Die Nachsorge besteht insbesondere aus einer Beratung zu Ernährungsfragen, medikamentöser symptomatischer Therapie z. B. zur Beseitigung von Übelkeit und in der Durchführung von Kontrolluntersuchungen. Ulkuskrankheit (Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre) 1 Geschwüre sind Defekte in der Schleimhaut des Magens oder des oberen Dünndarmes (Zwölffingerdarm). Oft sind sie die Ursache von Beschwerden im Oberbauch. Sie können jedoch auch symptomarm verlaufen und sich erst durch Komplikationen wie Blutungen oder Durchbruch (Perforation) bemerkbar machen. Bei einer Perforation bestehen heftigste Bauchschmerzen, die den Patienten sicher zum Arzt führen. Geschwüre werden heute mit Hilfe der Magenspiegelung (Endoskopie) diagnostiziert. Man weiß seit einigen Jahren, daß Geschwüre häufig durch eine chronische Infektion mit einem Keim verursacht werden, der in der Schleimhaut des Magens nistet (Helicobacter pylori). Eine andere häufige Ursache von Magengeschwüren ist die Einnahme schmerzstillender und entzündungshemmender Medikamente, wie sie häufig in Rheumamitteln, Grippemitteln, Kopfschmerztabletten usw. enthalten sind. Findet sich eine Infektion mit Helicobacter pylori als Ursache, so richtet sich die Therapie gegen diesen Erreger (Eradikationstherapie). Sie besteht meist aus einer Kombination von zwei Antibiotika mit einem starken Hemmer der Magensäuresekretion (Protonenpumpenblocker). Nach der Behandlung erfolgt in der Regel eine Kontrollendoskopie, um die Abheilung zu kontrollieren und um sicherzustellen, daß ein Magengeschwür nicht bösartig ist. Sollte jedoch eine Perforation auftreten, ist die unverzügliche Operation nötig. Hierbei wird über einen Bauchschnitt das entstandene Loch aufgesucht und kann in der Regel übernäht werden. Danach erfolgt die Durchführung der o.g. Eradikationstherapie. Auch die akute oder chronische Blutung aus Gefäßstümpfen im Ulkusgrund, die Durchwanderung sämtlicher Wandschichten oder das Einwachsen in ein Nachbarorgan, z.B. die Bauchspeicheldrüse können Operationsbegründungen darstellen. Ernährungssonden Aus verschiedenen Gründen kann es nötig werden, Ernährungssonden zu implantieren. Manchmal besteht eine Enge der Speiseröhre oder eine neurologische Krankheit verhindert ein regelrechtes Schlucken. In all diesen Fällen kommen unterschiedliche Sondensysteme zum Einsatz. Für den Patienten am Schonensten ist die PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie), die per Magenspiegelung einglegt wird. Allerdings kommt dieses Verfahren nur bei freier Speiseröhrenpassage in Frage. Alternativ kann eine Sonde per Operation in den Magen oder den Dünndarm eingelegt werden. Diese Operation kann auch minimal-invasiv (per Schlüssellochtechnik) durchgeführt werden. 2