„Wo kommt das Müsli her?“

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Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Getreide in der Ernährung von Kindern
„Wo kommt das Müsli her?“ Getreide vom Bauernhof
Eine Handreichung zur Unterrichtsvorbereitung in der Primarstufe
Impressum
Herausgeber:
Hessisches Ministerium
für Umwelt, Energie, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz (HMUELV)
Referat Verbraucherschutz
Arbeitsgebiet Erzeuger-Verbraucher-Dialog (EVD)
Mainzer Straße 80
65189 Wiesbaden
Titelfoto:
© HMUELV – Diesner
Text:
Doris Freund
Wiesbaden, 2. Auflage September 2009
Einführung
Ernährungsverhaltensweisen und Präferenzen für bestimmte Lebensmittel werden
bereits im frühen Kindesalter geprägt. Zunächst primär im Rahmen des familiären
Umfeldes und später im erweiterten sozialen Beziehungsnetz der Kinder in außerhäuslichen Bereichen wie Freundeskreis, Kindergarten, Kindertagesstätte und Schule.
Die Basis für einen gesundheitsfördernden Lebensstil sollte rechtzeitig, durch alle
Bezugspersonen, die an der Erziehung und Prägung der Kinder beteiligt sind, gelegt
werden. Hier kommt insbesondere auch der Grundschule eine bedeutende Rolle im
Rahmen der schulischen Gesundheitsförderung zu.
Ziel muss es sein, gerade jüngeren Schülerinnen und Schülern ein Grundwissen hinsichtlich einer gesunden und bedarfsgerechten Ernährung mit qualitativ hochwertigen
Lebensmitteln nahe zu bringen.
Das Vertraut werden mit der Herkunft von Lebensmitteln sowie mit genussvollem
Essen und Trinken in vollwertiger Vielfalt sollte auf spielerische Art und Weise erlebt
und gelernt werden. Nur so ist es nachhaltig in den Köpfen der Erwachsenen von
Morgen zu verankern und fördert physisches und psychisches Wohlbefinden mit entsprechender Leistungsfähigkeit in der Schule, beim Sport und sonstigen Freizeitaktivitäten.
In diesem Sinne wurde die vorliegende Handreichung zur Unterrichtsvorbereitung in
der Primarstufe konzipiert.
Lehrerinnen und Lehrern an Grundschulen soll damit am ausgewählten Themenschwerpunkt „Getreide“ kurz und übersichtlich das wesentliche Hintergrundwissen für
die theoretische und praktische Umsetzung in ihrem Unterricht an die Hand gegeben
werden.
Selbstverständlich ist dieses Konzept offen für weitere eigene Ideen, die bei der persönlichen Unterrichtsvorbereitung entsprechend integriert werden können.
Die Handreichung ist inhaltlich nach folgenden Punkten strukturiert:
• Theoretische Grundlagen – Kleine Ernährungskunde
• Theoretische Grundlagen – Schwerpunkt Getreide
• „Wo kommt das Müsli her?“ – Getreide vom Bauernhof
- Ideensammlung zur praktischen Umsetzung der Thematik in der Primarstufe • Anleitung zum Sinnesparcours - Getreide erleben mit allen Sinnen • Anhang (Folien und zahlreiche Kopiervorlagen für Arbeitsblätter)
• Adressenverzeichnis (Ansprechpartner für den Bereich Landwirtschaft sowie Bezugsquellen über weiterführende Informations- und Unterrichtsmaterialien für die
Bereiche Gesundheit, Ernährung und Landwirtschaft)
Es ist unser Wunsch, dass diese praxisorientierte Konzeption nützliche Anregungen
zur Unterrichtsvorbereitung im Rahmen der schulischen Gesundheitsförderung bietet.
Viel Erfolg und gutes Gelingen!
Das Team des Arbeitsgebietes Erzeuger-Verbraucher-Dialog (EVD) im Hessischen
Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Referat
Verbraucherschutz
Wiesbaden, September 2009
Inhaltsverzeichnis
Theoretische Grundlagen – Kleine Ernährungskunde
1
Die Nährstoffe
1
Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)
4
Der Ernährungskreis
5
Theoretische Grundlagen – Schwerpunkt Getreide
7
Stellenwert des Getreides aus ernährungsphysiologischer Sicht
7
Aufbau des Getreidekorns
8
Die Bedeutung des „vollen Korns“
9
Getreidevielfalt: Korn ist nicht gleich Korn
11
Literaturverzeichnis
16
„Wo kommt das Müsli her?“ – Getreide vom Bauernhof
- Ideensammlung zur praktischen Umsetzung der Thematik in der
Primarstufe -
17
Anleitung zum Sinnesparcours
- Getreide erleben mit allen Sinnen -
20
Sinnesspiel: Hier gibt’s was zu sehen!
21
Sinnesspiel: Hier gibt’s was zu hören!
22
Sinnesspiel: Hier gibt’s was zu fühlen!
24
Sinnesspiel: Hier gibt’s was zu riechen!
25
Sinnesspiel: Hier gibt’s was zu schmecken!
27
Anhang
29
Adressenverzeichnis
30
1
Theoretische Grundlagen – Kleine Ernährungskunde
Die Nährstoffe
Das alltägliche Essen und Trinken ist für uns alle etwas selbstverständliches. Es stillt
auf genussvolle Art und Weise Hunger und Durst und erhält uns fit und gesund. Vorraussetzung dafür ist allerdings, dass in unserer Nahrung alle lebensnotwendigen
Nährstoffe enthalten sind, die der Körper täglich benötigt.
Nährstoffe sind die in Lebensmitteln enthaltenen Substanzen, aus denen der Organismus körpereigene Stoffe bilden kann.
Nährstoffe erfüllen in Form von Aufbaustoffen, Brenn- bzw. Kraftstoffen und
Schutzstoffen verschiedene Aufgaben im Körper.
Die Aufbaustoffe – Proteine (Eiweiße) und Mineralstoffe – bauen die Körpersubstanz auf und erhalten sie.
Proteine (Eiweiße) sind sowohl in pflanzlichen als auch in tierischen Lebensmitteln
enthalten und setzen sich aus 20 verschiedenen Aminosäuren zusammen. Einige
davon kann der Körper nicht selbst herstellen. Sie werden als unentbehrliche (früher
essenzielle) Aminosäuren bezeichnet und müssen daher regelmäßig über die Nahrung zugeführt werden. Die lebenswichtigen Aminosäuren sorgen für das Körperwachstum sowie für die Reparatur und Erneuerung von Körperzellen. Proteine sind
hauptsächlich in Milch und Milchprodukten, Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchten und Nüssen enthalten.
Mineralstoffe sind wichtige Bausteine (wie z. B. das Calcium) für Knochen und Zähne. Zudem greifen sie als Bestandteil von Enzymen in etliche Stoffwechselprozesse
des Körpers ein. Zahlreiche Lebensmittel enthalten Mineralstoffe: Milch und Milchprodukte, Fisch, Fleisch, Vollkornprodukte, Gemüse, Obst, Nüsse und Samen.
Wasser liefert zwar keine Energie und nur sehr geringe Nährstoffmengen, ist aber
dennoch unentbehrlich für das reibungslose Funktionieren des gesamten Körperstoffwechsels. Wasser ist Bestandteil jeder Körperzelle, dient als Lösungs- und
Transportmittel für alle Stoffe, die im Körper von einem Ort zum anderen transportiert
werden müssen und regelt zudem die Körpertemperatur.
Die Brenn- bzw. Kraftstoffe – Kohlenhydrate und Fette – liefern dem Körper
Energie für Wärme, Arbeit und Bewegung.
Zu den Kohlenhydraten zählen Stärke und Zucker. Sie sind Energielieferanten für
Herz, Gehirn, Muskeln und viele andere Organe. Bedeutende Quellen für Kohlenhydrate sind Getreide- und Getreideprodukte (z. B. Brot, Reis), Kartoffeln, Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst.
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Fette sind wichtige Energielieferanten. Ihr Brennwert übersteigt den von Kohlenhydraten und Proteinen um mehr als das Doppelte, daher sollten sie nur in Maßen genossen werden. Sie dienen als Träger fettlöslicher Vitamine und essenzieller Fettsäuren. Fettsäuren sind in gesättigter, einfach ungesättigter und mehrfach ungesättigter
Form in tierischen und pflanzlichen Fetten enthalten.
Die Schutzstoffe – Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente – regulieren
und steuern den Stoffwechsel (Stoffwechsel bezeichnet alle chemischen Abläufe im
Körper, z. B. die Umwandlung der Nahrung in kleinste Teile und ihre Verwertung).
Werden zu wenige Schutzstoffe aufgenommen, kommt es zu Mangelerscheinungen.
Vitamine sind für einen normalen Ablauf der chemischen Vorgänge in den Körperzellen unerlässlich. Es wird unterschieden zwischen den fettlöslichen (A, D, E, K) und
den wasserlöslichen (C, B-Gruppe wie B1, B2, B6, B12) Vitaminen.
Mineralstoffe beeinflussen den Stoffwechsel durch Regulierung biologischer Vorgänge. Zum Beispiel dient Calcium dem Aufbau der Knochen und Zähne, während
Magnesium einen Einfluss auf die Muskelerregung hat.
Die Spurenelemente Eisen, Jod, Kupfer, Zink, Selen etc. benötigt der Organismus in
viel geringeren Mengen als die Mineralstoffe. Dennoch sind sie für gut funktionierende Stoffwechselvorgänge ebenso lebensnotwendig.
Eine bedeutende Rolle spielen die Ballaststoffe, auch Faserstoffe genannt, die
ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln (reichlich in Getreide, Hülsenfrüchten,
Gemüse, Obst) enthalten sind. Ballaststoffe sind unverdauliche Pflanzenfasern, die
für eine gute Verdauung sorgen, Giftstoffe binden und Erkrankungen, z. B. des Verdauungstraktes, vorbeugen.
Als ebenso bedeutend gelten die so genannten sekundären Pflanzenstoffe,
die nur, wie es der Name schon besagt, in Pflanzen vorkommen. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Substanzen zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen besitzen (z. B. entzündungshemmend, Blutdruck regulierend, Cholesterinspiegel senkend) bzw. das Erkrankungsrisiko für Zivilisationserkrankungen wie Krebs, Diabetes mellitus oder Fettstoffwechselstörungen deutlich
senken können.
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BAUSTEINE DES LEBENS
DIE NÄHRSTOFFE
Sekundäre Pflanzenstoffe
besitzen zahlreiche
gesundheitsfördernde
Wirkungen
Ballaststoffe
LEBENSMITTEL
Wasser
sorgen für eine gute
Verdauung und beugen
Krankheiten vor
Nährstoffe
Aufbaustoffe
bauen die Körpersubstanz auf und
erhalten sie:
Mineralstoffe
Eiweiß
Brennstoffe und Kraftstoffe
Schutzstoffe
liefern dem Körper Energie für
Wärme, Arbeit und Bewegung:
regulieren und steuern
den Stoffwechsel:
Kohlenhydrate
Fette
Vitamine
Mineralstoffe
Spurenelemente
Quelle: Unterrichtsprojekt - Gesunde Ernährung, Zeitbild-Verlag, Bonn 1996,
ergänzt durch HMULV, Wiesbaden 2003
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4
Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung (DGE)
Damit dem Körper täglich alle notwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge zur
Verfügung stehen, muss bei allen Lebensmittelgruppen ausgewogen und vielseitig
zugegriffen werden.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse 10 Regeln für ein dauerhaft positives Ess- und Gesundheitsverhalten formuliert:
1. Vielseitig essen
2. Getreideprodukte – mehrmals am Tag und reichlich Kartoffeln
3. Gemüse und Obst – Nimm „5“ am Tag
4. Täglich Milch und Milchprodukte, einmal in der Woche Fisch;
Fleisch, Wurstwaren und Eier in Maßen
5. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
6. Zucker und Salz in Maßen
7. Reichlich Flüssigkeit
8. Schmackhaft und schonend zubereiten
9. Nehmen Sie sich Zeit, genießen Sie Ihr Essen
10. Achten Sie auf Ihr Gewicht und bleiben Sie in Bewegung
Bei der konkreten Umsetzung dieser Regeln bietet der Ernährungskreis eine hilfreiche Orientierung. Wer sich aus der Vielfalt des Ernährungskreises unter Beachtung
der empfohlenen Mengen bedient, isst automatisch die nötigen Kohlenhydrate, Proteine und Fette, füllt seine Vitamin- und Mineralstoff-Depots auf, nimmt in ausreichender Menge Ballaststoffe sowie Flüssigkeit zu sich und genießt zudem ein vollwertiges und abwechslungsreiches Essen und Trinken.
Im Ernährungskreis sind die Grundnahrungsmittel in 7 Gruppen eingeteilt und entsprechend in 7 Feldern dargestellt.
Da im menschlichen Körper ohne Wasser nichts läuft, sind die Getränke, mit ihrer
zentralen Bedeutung für alle Lebensvorgänge im Körper, in der Mitte des Kreises
angeordnet.
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5
Der Ernährungskreis
Der Ernährungskreis hilft bei der täglichen Auswahl der Lebensmittel:
Quelle: © Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e.V., Bonn
Im Ernährungskreis wird die Vielzahl von Nahrungsmittel in sieben Gruppen zusammengefasst. Anhand der Größe der Kreisausschnitte ist die Menge der jeweiligen
Lebensmittelgruppe für eine gesunde Ernährung symbolhaft zu erkennen.
Einteilung der sieben verschiedenen Lebensmittelgruppen:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Getreide, Getreideerzeugnisse und Kartoffeln
Gemüse und Salat
Obst
Milch und Milchprodukte
Fleisch, Wurst, Fisch und Ei
Fette und Öle
Getränke
Eine ausgewogene und vollwertige Ernährung hält gesund und fördert Leistung und
Wohlbefinden. Neben der Ernährung spielt auch körperliche Bewegung und Sport im
Alltag eine wichtige Rolle.
Nachfolgend werden die Lebensmittelgruppen noch einmal spezifischer erläutert:
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Reichlich trinken:
Täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit (Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees, Gemüsesäfte, verdünnte Obstsäfte, in Maßen Kaffee und schwarzen Tee, nur
selten Alkohol).
Reichlich pflanzliche Lebensmittel wie Getreideprodukte, Kartoffeln, Gemüse
und Obst essen:
• täglich 5-7 Scheiben Brot, 1 Portion Kartoffeln, Reis oder Nudeln
• täglich ca. 400 g Gemüse (gegart, roh und als Blattsalat)
• täglich 2 Portionen frisches Obst (200-300 g)
Obst und Gemüse liefern reichlich Vitamine und Mineralstoffe. Zudem werden sie seit
einigen Jahren auch wegen ihres hohen Gehaltes an sekundären Pflanzenstoffen
empfohlen. Das sind pflanzliche Inhaltsstoffe wie Farb-, Duft- oder Aromastoffe
(sichtbar sind beispielsweise die Carotinoide in allen rot-gelben Gemüsearten wie
Karotten, Tomaten, Paprika oder Mais sowie die Flavonoide in Rotkohl oder blauen
Weintrauben) mit gesundheitsfördernden Wirkungen. Einige schützen z. B. vor Bakterien, wehren schädliche freie Radikale ab und mindern so das Krebsrisiko und wirken positiv auf das Immunsystem.
Diese positiven Effekte kommen jedoch erst auf längere Sicht mit einer entsprechenden Verzehrmenge zum Tragen, d. h. es sollten täglich fünf Portionen Obst und Gemüse und diese konsequent über viele Jahre verzehrt werden.
Da Kinder und Erwachsene selten eine solche Menge Frisches täglich essen, wurde
zur Steigerung des Obst- und Gemüseverzehrs die Gesundheitskampagne „5 am
Tag – Obst und Gemüse“ gestartet.
Dieses Motto bedeutet: Iss täglich fünf Portionen Obst und Gemüse (bevorzugt nach
der Saison), davon zweimal Obst und dreimal Gemüse, am besten je einmal Rohkost, gegartes Gemüse und Salat. Das Maß für alle Portionen ist die eigene Hand.
So fallen automatisch die Mengen entsprechend angemessen für Kinder und Erwachsene aus. Eine Portion Gemüse oder Obst kann auch durch ein Glas Gemüseoder Obstsaft ersetzt werden.
Ausreichend tierische Lebensmittel essen:
Regelmäßig Milch, Joghurt, Käse und Fisch, seltener Fleisch, Wurst und Eier essen:
• täglich ¼ Liter fettarme Milch und 3 Scheiben Käse
• pro Woche 1 Portion Seefisch, insgesamt ca. 300-600 g Fleisch und Wurst,
maximal 3 Eier
Fettreiche Lebensmittel sparsam verwenden:
• täglich höchstens 40 g Streich- und Kochfett, z. B. 2 Esslöffel Butter oder Margarine und 2 Esslöffel Pflanzenöl
• auf versteckte Fette achten, z. B. in Wurst, Käse, Süßigkeiten, Fertigmenüs!
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Theoretische Grundlagen – Schwerpunkt Getreide
Stellenwert des Getreides aus ernährungsphysiologischer Sicht
Getreide und Getreideprodukte bieten neben Genuss und nachhaltiger Sättigung eine optimale Grundlage für eine gesunde und ausgewogene Nährstoffzufuhr.
Sie enthalten sehr wenig Fett und minimale Anteile an einfachen Kohlenhydraten
(Zucker). Im Gegensatz dazu liefern Getreide und Getreideprodukte bedeutsame
Mengen an komplexen Kohlenhydraten in Form von Stärke sowie hochwertiges
pflanzliches Eiweiß.
Produkte aus dem vollen Korn zeichnen sich zudem durch einen hohen Anteil an Mineralstoffen aus (insbesondere Calcium, Eisen, Kalium und Magnesium) sowie an
Vitaminen der B-Gruppe (B1 = Thiamin, B2 = Riboflavin, B6 = Pyridoxin und Niacin),
Vitamin E und geringe Mengen ß-Carotin.
Darüber hinaus sind Spurenelemente wie Zink, Kupfer, Chrom, Mangan und Selen
enthalten.
Besonders hervorzuheben ist auch der beträchtliche Ballaststoffgehalt von Vollkorngetreideprodukten, mit dem kaum ein anderes pflanzliches Lebensmittel konkurrieren
kann.
Der Verzehr von komplexen Kohlenhydraten, wie beispielsweise der Stärke des Getreidekorns, bewirkt mehrere gesundheitlich günstige Effekte.
Stärke wird auf dem Wege der Verdauung nur langsam in die einzelnen Zuckerbausteine zerlegt und in den Blutkreislauf aufgenommen. So sorgt sie für einen gleichmäßigen Blutzuckerspiegel verbunden mit einer ausgewogenen Leistungsfähigkeit
und einer lang andauernden Sättigung.
Die unverdaulichen Ballaststoffe erhöhen den Sättigungswert des Essens und sorgen für eine geregelte Verdauung.
Der Eiweißgehalt einzelner Getreidearten ist mit etwa 7 – 13 % relativ hoch. Allerdings wird, bedingt durch einen niedrigen Ausmahlungsgrad (s. S. 9), die Eiweißmenge um etwa 10 % herabgesetzt, da der Eiweißgehalt zur Kornmitte hin abnimmt.
Diese Minderung des Eiweißgehaltes entfällt bei der Verarbeitung des vollen Korns,
da hier die besonders eiweißhaltigen Randschichten mit verwertet werden.
Generell hat pflanzliches Eiweiß eine geringere „biologische Wertigkeit“ als tierisches
Eiweiß: Es kann vom menschlichen Körper weniger gut verwertet werden. Tierisches
Eiweiß ist in seinem Aufbau dem des Menschen ähnlicher und deswegen von besserer Verwertbarkeit.
Allerdings kann eine abwechslungsreiche Mischkost, entweder durch Kombination
verschiedener eiweißreicher Lebensmittel auf pflanzlicher Basis oder eine Mischung
pflanzlicher mit geringen Mengen tierischer Eiweißträger auch eine gute Aufnahme
lebensnotwendiger Eiweißbausteine gewährleisten.
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Einige Beispiele für günstige Eiweißkombinationen sind:
• Getreide und Hülsenfrüchte (z. B. Linsensuppe mit Brot)
• Getreide und Milch (z. B. Brot mit Käse belegt oder Müsli mit Milch)
• Kartoffeln mit Ei (z. B. Kartoffelomelett)
• Kartoffeln mit Milch (z. B. Pellkartoffeln mit Quark)
Aufbau des Getreidekorns
Quelle: Essen und trinken mit Genuss und Verstand, Kellogg Deutschland GmbH, Bremen, 1998
Die Körner der verschiedenen Getreidearten sind sich im Aussehen und Aufbau sehr
ähnlich.
Der Mehlkörper besteht aus großen Zellen, in die Stärkekörner eingebettet sind. Er
dient dem Getreidekorn als wertvoller Nährstoffvorrat, aus dem der junge Getreidekeim beim Wachsen seine Nahrung bezieht, solange, bis er über Wurzeln und Blätter
selbst Nährstoffe aufnehmen und bilden kann.
Der Mehlkörper ist von der so genannten Aleuronschicht umgeben, die vorwiegend
Eiweiß und Fett enthält.
Der Keimling, aus dem die neue junge Getreidepflanze entsteht, ist außerordentlich
reich an Fett und Eiweiß.
Das Getreidekorn ist von einer harten Schicht umgeben, die aus der Fruchtschale
und der Samenschale besteht. Diese äußeren Schichten dienen Korn und Keimling
als Schutz, deswegen enthält das Zellgewebe der Randschichten in großer Menge
faserförmige Ballaststoffe, die für Stabilität sorgen.
Die Vitamine und Mineralstoffe sind insbesondere in der Aleuronschicht, den Randschichten und im Keimling enthalten.
Die Körner nahezu aller Getreidearten sind von harten Spelzen umgeben. An deren
Spitzen befinden sich nadelförmige Fortsätze, die Grannen.
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Bei etlichen Getreidearten wie beispielsweise Gerste, Hafer und Dinkel bleiben die
Spelzen mit der Fruchtschale des Korns fest verbunden und werden auch durch den
Vorgang des Dreschens nicht abgelöst. Bei diesen so genannten Spelzgetreidearten
müssen die Spelzen sorgfältig abgetrennt werden. Dies geschieht während der Getreideverarbeitung in einem gesonderten Schälvorgang.
Bei den Brotgetreidearten Weizen und Roggen sowie beim Mais ist das Korn „nackt“,
d. h. ohne Spelzen.
Die Bedeutung des „vollen Korns“
Die Inhaltsstoffe des Getreides sind nicht gleichmäßig im ganzen Korn verteilt. Der
Hauptbestandteil der Kohlenhydrate, die Stärke, befindet sich im weißen Mehlkörper.
Der Anteil an Fett ist im Keimling konzentriert.
Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe sowie Ballaststoffe sind hauptsächlich in den
dunkleren Randschichten und im Keimling enthalten.
In vielen Getreideprodukten, die heute verzehrt werden, sind leider nicht mehr alle
wertvollen Inhaltsstoffe enthalten, wie es im Folgenden am Beispiel Mehl aufgezeigt
wird.
Mehl wird durch Ausmahlen des Getreides gewonnen. Um das Mehl lager- und
transportfähig zu bekommen, wird der leicht verderbliche Keimling vor dem Prozess
des Mahlens abgetrennt. Danach kann das Getreide unterschiedlich stark ausgemahlen werden, d.h. es wird ein unterschiedlicher Anteil an Randschichtenbestandteilen einschließlich der darin enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe
entfernt.
Ein niedriger Ausmahlungsgrad bedeutet, dass ein geringer Gehalt an Schalenbestandteilen enthalten ist. Es entsteht ein weißes Auszugsmehl, gekennzeichnet durch
eine geringe Typenzahl (z. B. Type 405).
Ein hoher Ausmahlungsgrad bedeutet, dass ein hoher Gehalt an Schalenbestandteilen enthalten ist. Es entsteht ein dunkleres Mehl, gekennzeichnet durch eine hohe
Typenzahl (Type 1050).
Bei der Herstellung von Vollkornmehl wird das komplette Korn mit sämtlichen Bestandteilen verarbeitet (Ausmahlungsgrad = 100 %) und enthält uneingeschränkt alle
Nährstoffe und Ballaststoffe.
Es kommt also zu bedeutsamen Unterschieden beim Vitamin-, Mineralstoff- und Ballaststoffgehalt in Abhängigkeit davon, ob das Getreide zu Auszugsmehl oder Vollkornmehl vermahlen wird.
Beispielsweise ergibt sich beim Vermahlen von 100 Kilogramm Weizen zu Auszugsmehl eine Mehlausbeute von etwa 75 Kilogramm. Die verbleibende Differenz wird als
„Abfall“ in der Tierfütterung genutzt, wo sie mit einer Effektivität von 10-35 Prozent in
tierische Lebensmittel umgewandelt wird.
Im Hinblick auf den Gehalt von Vitaminen und Mineralstoffen ergibt sich eine erhebliche Wertminderung:
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Beispielsweise liefern 100 Gramm Weizen zu Vollkornmehl vermahlen 480 Mikrogramm Vitamin B1, während 100 Gramm Weizen zu Auszugsmehl vermahlen mit
einer Ausbeute von etwa 75 Gramm lediglich noch ca. 45 Mikrogramm Vitamin B1
beinhalten.
Bei Roggen- und Weizenmehl kann der Verbraucher den Ausmahlungsgrad an der
Mehltypennummer erkennen, die auf der Packung deklariert ist. Eine hohe Mehltypennummer besagt einen hohen Ausmahlungsgrad mit entsprechend hohem Mineralstoffgehalt.
Beispiele:
Mineralstoffgehalt in mg/100g Ausmahlungsgrad in %
Weizenmehl Type 405
405
10 - 54
Weizenmehl Type 1050
1050
82 - 85
Weizenvollkornmehl
Gehalt des vollen Korns
100
Aus dem Wissen heraus, wie die gesundheitsfördernden Nährstoffe und Ballaststoffe
im Getreidekorn verteilt sind, empfiehlt sich folgende Konsequenz für die menschliche Ernährung:
Möglichst reichlich Vollkornerzeugnisse für den täglichen Speiseplan berücksichtigen mit abwechslungsreichen Rezepten wie z. B.
•
•
•
•
•
•
•
•
Frischkornmüsli mit Hafer und Früchten der Saison
Mehrkornbrot mit Kräutern
Vollkorngemüsepizza
Kunterbunter Reistopf mit Gemüse der Saison und Naturreis
Vollkornnudelauflauf mit Früchten
Dinkelvollkornpfannkuchen mit Spinat- oder Mangoldfüllung
Grünkernklößchensuppe
Hirsebratlinge mit Möhren und Lauch
Literaturtipp:
LEITZMANN, C., MILLION, H., Juni 2003: Vollwertküche für Genießer. Bassermann
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Getreidevielfalt: Korn ist nicht gleich Korn
Getreide und Getreideerzeugnisse stellen seit Jahrtausenden für die Menschen eine
wesentliche Nahrungsgrundlage dar. Getreide ist auch heute noch weltweit das wichtigste Grundnahrungsmittel.
Die herausragende Bedeutung des Getreides ist zum einen wirtschaftlich zu begründen, denn es zählt zu den preiswertesten Lebensmitteln. Gründe hierfür sind u. a. die
gute Lager- und Transportfähigkeit dieses Produktes. Zum anderen ist Getreide ernährungsphysiologisch außerordentlich bedeutsam, denn es enthält nahezu alle
Nährstoffe, die für den Menschen unentbehrlich sind.
Die bekanntesten Getreidesorten sind:
Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Mais, Reis, Hirse, Dinkel, Grünkern und Buchweizen. Buchweizen ist zwar ein Knöterichgewächs, wird aber wegen seiner kornähnlichen Früchte und seiner Zusammensetzung zu den Getreidesorten gezählt.
Die verschiedenen Getreidesorten haben einen z. T. recht unterschiedlichen Geschmack. Sie ermöglichen dadurch abwechslungsreiche Varianten hinsichtlich ihrer
Verwendung.
.
Weizen steht an erster Stelle im Weltgetreideverbrauch.
Weichweizen wird aufgrund seiner guten Backfähigkeit in erster Linie zur Zubereitung
von Brot, Brötchen und Backwaren verwendet. Er ist reich an Klebereiweiß, welches
die Backqualität günstig beeinflusst. Aus Hartweizen werden bevorzugt Teigwaren
und Grieß hergestellt.
Weizen hat einen milden Geschmack.
Roggen ist neben dem Weizen ebenfalls ein wichtiges Brotgetreide. Bei der Zubereitung des Teiges braucht Roggen allerdings längere Zeit zum Quellen als der Weizen,
da er einen geringeren Anteil an Klebereiweiß besitzt. Ein Vorteil von Roggenbroten
ist, dass sie nur langsam austrocknen und sich deswegen länger frisch halten als
Weizenbrote.
Roggen hat einen würzigen, kräftigen Geschmack.
Hafer weist von allen Getreidesorten den höchsten Gehalt an Fett, Eiweiß und Mineralstoffen, insbesondere an Calcium, auf. Zum Backen muss Hafermehl mit Weizenmehl gemischt werden, da Hafer kein Klebereiweiß enthält. Hafer wird bevorzugt zur
Zubereitung von Müsli, Brei, Suppen und Bratlingen verwendet.
Hafer wirkt durch seinen hohen Gehalt an Schleimstoffen lindernd bei Störungen des
Magen-Darm-Traktes. Als Schon- und Diätkost wird Hafer bei verschiedensten Erkrankungen eingesetzt, so z. B. bei Magen-Darm-Leiden, Gallen- und Nierenerkrankungen sowie Rheuma und Kreislaufbeschwerden.
Hafer hat einen milden, nussartigen Geschmack.
Gerste wird überwiegend als Futtergetreide genutzt. Für die menschliche Ernährung
können aus Gerste Grieß oder Graupen hergestellt werden. Letztere eignen sich besonders gut als Einlage für Suppen und Eintöpfe.
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Eine besondere Verwendungsform von Gerste findet sich in der Herstellung von
Malzkaffee. Zu diesem Zweck wird die Gerste zunächst angekeimt, dann als Malz
gedarrt, gemahlen und zuletzt geröstet.
Gerste hat einen pikanten Geschmack.
Mais enthält als einzige Getreideart größere Mengen an Carotin, der Vorstufe von
Vitamin A. Aus den Keimen wird das hochwertige Maiskeimöl hergestellt.
Aus Maisgrieß kann süßer oder pikanter Brei gekocht werden und aus Maismehl
können dünne Fladen (Tortillas) gebacken werden. Getrocknete Maiskörner sind
sehr beliebt für die Popcornzubereitung. Der Zuckermais, eine süß schmeckende
Maisart, wird als Gemüse verzehrt.
Mais hat einen würzigen Geschmack.
.
Reis ist etwa für die Hälfte der Menschheit ein wesentliches Grundnahrungsmittel.
Zwar hat er von allen Getreidesorten den niedrigsten Gehalt an Eiweiß aufzuweisen,
lässt sich aber gut mit eiweißreichen Lebensmitteln wie Milchprodukten, Eiern und
Hülsenfrüchten kombinieren und aufwerten. Reis kann sowohl pikant als auch süß
zubereitet werden und zeichnet sich durch seine leichte Verdaulichkeit aus.
Bei weißem Reis werden neben Spelzen und Keim auch die Fruchtschale, das so
genannte Silberhäutchen, durch Schleifen und Polieren entfernt. Somit geht ein großer Anteil an wertvollen Inhalts- und Ballaststoffen verloren. Der Parboiled-Reis wird
durch ein spezielles Verfahren mit Wasserdampf und Druck vor dem Schälen und
Entfernen des Silberhäutchens behandelt. Vitamine und Mineralstoffe gelangen etwa
zur Hälfte ins Innere des Reiskorns und bleiben trotz Schälens zumindest teilweise
dem Korn erhalten. Grundsätzlich ist Naturreis, mit seinem vollen Wert, den behandelten Reissorten vorzuziehen.
Naturreis hat einen würzigen Geschmack.
Hirse gilt als die älteste Getreideart, die von Menschenhand kultiviert wurde. Typisch
für die verschiedenen Hirsearten wie z. B. Rispen-, Perl- oder Kolbenhirse sind die
zahlreichen kleinen Körner von rundlicher Form, deren Größe (zwei bis fünf Millimeter) und Farbe (weiß, gelb, rötlich oder braun) von der jeweiligen Sorte abhängt.
Hierzulande wird hauptsächlich Samen der Rispenhirse angeboten, die wegen ihrer
goldgelben Farbe auch unter dem Namen „Goldhirse“ bekannt ist.
Hirse ist vorwiegend als ganzes geschältes Korn und in Form von Hirseflocken im
Handel erhältlich. Die kleinen runden Körnchen lassen sich ähnlich wie Reis zubereiten und passen gut als Beilage zu verschiedenen Gerichten. Allerdings ist bei der
Zubereitung zu beachten, dass Hirse beim Kochen stärker aufquillt als Reis und
deswegen mehr Wasser zum Garen benötigt wird. Darüber hinaus lassen sich aus
Hirseprodukten auch Suppen und Breie gut zubereiten.
Hirsespeisen zeichnen sich durch einen feinwürzigen Geschmack aus.
Dinkel ist eine uralte Weichweizensorte. Noch im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts
wurde der Dinkel in Süddeutschland sehr häufig angebaut. Doch nach und nach verdrängte der Weizen diese Getreideart, da er leichter zu bearbeiten war und bessere
Erträge brachte. Allerdings erlebt der Dinkel seit einigen Jahren eine Renaissance
und wird wieder vermehrt angebaut.
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Dinkel liefert hochwertiges, eiweißreiches Mehl mit hohem Klebergehalt und lässt
sich besonders gut verbacken. Zudem zeichnet sich Dinkelgebäck durch seinen
aromatischen Geschmack und gute Frischhaltung aus.
Dinkel hat einen pikanten, würzigen Geschmack.
Grünkern ist im halbreifen Zustand (im Stadium von Milchreife) geernteter Dinkel.
Die Getreidekörner sind dann noch grün, daher der Name Grünkern. Beim Vorgang
des Darrens werden die Dinkelähren nach der Ernte getrocknet. Auf diesem Weg
bekommt der Grünkern sein typisch würziges Aroma. Grünkern eignet sich nicht zum
Backen, aber sehr gut für Suppen, Aufläufe und Bratlinge.
Grünkern hat einen würzigen Geschmack.
Buchweizen ist, botanisch gesehen, eigentlich kein Getreide und zählt zu den Knöterichgewächsen. Da aber die Buchweizenkörner in ihrer Zusammensetzung dem
Getreide sehr ähnlich sind, und sich zudem auch so verarbeiten und verwenden lassen, wird er unter praktischen Aspekten dem Getreide zugeordnet. Im Handel ist
Buchweizen ganz, geschrotet, gemahlen oder in Form von Flocken erhältlich. Aus
dem leicht gräulich-grünen Buchweizenmehl lassen sich z. B. schmackhafte Pfannkuchen (Blini – ein bekanntes russisches Nationalgericht aus Buchweizen) zubereiten.
Buchweizen hat einen milden, nussartigen Geschmack.
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Quelle: Vollwertküche für Genießer, Falken-Verlag, Niedernhausen/Taunus, 1995
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Getreide und daraus hergestellte Produkte:
Schrot ist grob gemahlenes ganzes Korn von Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Grünkern und Dinkel. Schrot wird verwendet für Getreidebreie, Getreidegerichte (z. B.
Bratlinge) und Brot.
Flocken sind gedämpfte, gequetschte und getrocknete ganze Körner (grobe Flocken) oder aus Schrot (feine Flocken); nur Vollkornflocken enthalten auch Keimling
und Schalen. Flocken werden verwendet für Getreidebreie und Süßspeisen.
Graupen sind rund oder länglich geschliffene Mehlkörper des Korns von Weizen und
Gerste; Keimling und Schalen sind entfernt. Graupen werden verwendet für Getreidegerichte wie beispielsweise Suppen und Süßspeisen.
Grütze besteht aus grob geschroteten Mehlkörpern des Korns von Weizen, Gerste,
Hafer und Buchweizen; nur Vollkorngrütze enthält auch Keimling und Schalen. Grütze wird verwendet für Getreidebreie und Getreidegerichte.
Grieß besteht aus grob gemahlenen Mehlkörpern oder ganzen Körnern (Vollkorngrieß) von Weizen, Mais und Reis. Grieß wird verwendet für Getreidebreie, Süßspeisen und Getreideklöße.
Stärke ist ausgeschwemmte und getrocknete Stärke aus dem Mehlkörper von Weizen, Reis, Mais und auch Kartoffeln. Stärke wird verwendet für Backwaren und als
Verdickungsmittel für Soßen.
Speisekleie besteht aus abgetrennten Keimlingen mit Frucht- und Samenschalen
von allen Getreidearten. Speisekleie wird verwendet als isolierter Ballaststoff sowie
als Viehfutter.
Nudeln sind Teigwaren in verschiedenen Formen, die meist aus Weizenmehl, Wasser und evtl. Ei hergestellt werden; Vollkornnudeln werden aus Vollkornmehl hergestellt. Nudeln werden verwendet als Beilage und für Aufläufe.
Polenta ist Vollkorngrieß aus Mais. Polenta wird verwendet als Beilage, für Aufläufe
und Süßspeisen.
Bulgur ist geschälte und vorgekochte Weizengrütze. Bulgur wird verwendet als Beilage, für Salate und Aufläufe.
Couscous ist grober, vorgekochter Vollkorngrieß aus Weizen oder Hirse. Couscous
wird verwendet als Beilage, für Salate und Aufläufe.
Kasha ist geröstete Buchweizengrütze. Kasha wird verwendet für Müsli und Getreidegerichte.
Aus der großen Vielfalt der Getreidesorten und Getreideprodukte ist es ohne weiteres möglich, täglich abwechslungsreiche und gesunde Getreidegerichte zu genießen
– bevorzugt aus dem ganzen Korn!
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Literaturverzeichnis
HMUELV (Hrsg.), 2004: Weizen, Roggen, Hafer & Co. Heft, Hessisches Ministerium
für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
information. medien. agrar. (i.m.a.) e.V.: Getreideposter.
Download: http://ima.dbfaktshop.de/
information. medien. agrar (i.m.a.) e.V.: Sachinformation „Unser Getreide“.
Download: http://ima.dbfaktshop.de/
information. medien. agrar (i.m.a.) e.V.: Unterrichtsmappe – „Rund ums Korn“.
12,90 €, Download: http://ima.dbfaktshop.de/
AID (Hrsg.), 2001: Cerealien & Co. Heft 1194, aid Infodienst für Verbraucherschutz,
Ernährung und Landwirtschaft e. V., Bonn
AID (Hrsg.), 2008: Essen geht durch den Magen. Die kleine Ernährungslehre. Heft
1231, aid Infodienst für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft e. V.,
Bonn
AID (Hrsg.), 2008: 5 Sterne fürs Frühstücken. Bausteine für erlebnisorientiertes
Lernen in der Grundschule. Heft 3819, aid Infodienst für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft e. V., Bonn
DGE, aid (Hrsg.), 2004: Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der
DGE-Broschüre. aid Infodienst für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
e. V., Bonn und Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e. V., Bonn
KOERBER, K. v., MÄNNLE, T., LEITZMANN, C., 2004: Vollwert-Ernährung. Konzeption einer zeitgemäßen Ernährungsweise. 10., vollständig neu bearbeitete und
erweiterte Auflage, Haug Verlag, Heidelberg
LEITZMANN, C., MILLION, H., Juni 2003: Vollwertküche für Genießer. Bassermann Verlag
WATZL, B., LEITZMANN, C., 2005: Bioaktive Substanzen in Lebensmitteln.
3., unveränderte Auflage, Hippokrates Verlag, Stuttgart
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„Wo kommt das Müsli her?“ – Getreide vom Bauernhof
- Ideensammlung zur praktischen Umsetzung der Thematik in der
Primarstufe •
Der Einstieg ins Thema erfolgt mit einem Partnerinterview:
Was ich gerne esse und trinke / meine Lieblingsgerichte- und Getränke.
Schülerinnen und Schüler befragen sich gegenseitig, die Interviewergebnisse
werden im Klassenforum vorgestellt und diskutiert.
(s. Anhang – Kopiervorlage für das Arbeitsblatt:
Interview „Rund ums Essen und Trinken“)
•
Ein Gespräch über Genuss und Sättigung durch die täglichen Mahlzeiten schließt
sich an.
Die lebensnotwendigen Nährstoffe der Lebensmittel und ihre wesentlichen Funktionen für den menschlichen Organismus werden vorgestellt.
(s. Anhang – Folie: Bausteine des Lebens – Die Nährstoffe)
•
Mit Hilfe des Ernährungskreises wird veranschaulicht, wie die tägliche Auswahl
der Lebensmittel erfolgen sollte, um den Bedarf an lebensnotwendigen Nährstoffen zu decken.
(s. Anhang – Folie: Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der
DGE, Abb. Ernährungskreis)
•
Die Schülerinnen und Schüler tragen in einen Blanko-Ernährungskreis ein, was
sie am Vortag gegessen und getrunken haben und vergleichen ihre Eintragungen
mit den Empfehlungen des Ernährungskreises.
Die Arbeitsergebnisse (an welchen Punkten gibt es Übereinstimmungen, wo sind
Veränderungen notwendig?) werden im Klassenforum vorgestellt und diskutiert.
(s. Anhang – Kopiervorlage für das Arbeitsblatt:
Der Ernährungskreis – Bunte Vielfalt beim Essen und Trinken)
•
Ausgehend vom Ernährungskreis erfolgt die Überleitung zum Themenschwerpunkt Getreide.
Im Gespräch wird gemeinsam erarbeitet: Wo wächst Getreide und welche Sorten
gibt es? Zur Veranschaulichung werden die wesentlichen heimischen Getreidesorten (Weizen, Roggen, Hafer und Gerste) mit Ähren und Körnern in transparenten Zellglasbeuteln gezeigt. Es erfolgt eine genaue Betrachtung der Getreidesorten unter Berücksichtigung ihrer charakteristischen Merkmale (z. B. Grannen oder Rispen). Im Anschluss testet jede/r für sich, ob er die Getreidesorten
Weizen, Roggen, Hafer und Gerste voneinander unterscheiden und die Pflanzenteile richtig bezeichnen kann.
(s. Anhang – Kopiervorlagen für vier Arbeitsblätter:
Pflanzenteile kennen lernen und bezeichnen)
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•
Es wird ein Projekttag „Rund ums Getreide“ mit einem Spaziergang zu Getreidefeldern in der näheren Umgebung einplant und / oder eine Exkursion zu einem
Bauernhof in der Region organisiert.
(s. Anhang – Flyer: Bauernhof als Klassenzimmer)
Am Rand von Getreidefeldern werden einige Getreideähren von verschiedenen
Getreidesorten gepflückt und die entsprechenden Getreidekörner dazu vom Bauernhof mitgebracht oder im Lebensmittelhandel eingekauft.
•
In Arbeitsgruppen werden Getreide-Steckbriefe gestaltet und die fertigen „Kunstwerke“ als Getreideausstellung in der Klasse arrangiert.
Für jeden Steckbrief werden die Getreideähren und Körner einer bestimmten Sorte auf einen großen Karton geklebt, dann beschriftete farbige Karten mit typischen
Merkmalen und Verwendungszwecken passend zugeordnet sowie entsprechende
Lebensmittel aus Zeitschriften ausgeschnitten und in bunter Vielfalt dazu geklebt.
•
Mit den Schülerinnen und Schülern wird verabredet, dass jede/r von zu Hause ein
Lebensmittel mitbringt, welches Getreide beinhaltet (z. B. Brot, Brötchen, Zwieback, Kekse, Müsli, Haferflocken, Nudeln, Reis). Mit den verschiedenen Lebensmitteln wird ein Demo-Tisch in der Klasse gestaltet, um die Vielfalt von Getreideprodukten zu veranschaulichen.
Dazu passt das Spiel „Getreide-Detektiv“. Die Deklarationen aller verpackten Lebensmittel werden sorgfältig überprüft, um herauszufinden, welches Getreide sich
in den einzelnen Lebensmitteln versteckt. Auf einem Arbeitsblatt wird entsprechend aufgelistet.
(s. Anhang – Kopiervorlage für das Arbeitsblatt:
Getreide steckt in vielen Sachen)
•
Der Aufbau des Getreidekorns und dessen wertvolle Inhaltsstoffe werden vorgestellt.
(s. Anhang – Folie: Das Getreidekorn)
Dazu passt folgender Versuch:
Die Schülerinnen und Schüler bekommen einige Getreidekörner, die sie in einem
kleinen Schälchen mit Wasser einweichen und über Nacht stehen lassen, damit
die Körner aufquellen. Am folgenden Tag werden die Körner auf einem Schneidebrett mit dem Messer vorsichtig der Länge nach durch geschnitten und unter einer Lupe (oder einem Mikroskop) das „Innenleben“ eines Korns genau betrachtet
und erforscht. Jede/r notiert seine Beobachtungen auf einem Blatt und die Ergebnisse werden im Klassenforum ausgetauscht.
Jede/r bastelt für sich aus Karton ein Getreidekorn mit Mehlkörper, Keimling und
Randschichten.
(s. Anhang – Kopiervorlage für die Anleitung: Wir basteln ein Getreidekorn)
Zur Vertiefung und als Lernkontrolle füllt jede/r ein Arbeitsblatt aus.
(s. Anhang – Kopiervorlage für das Arbeitsblatt:
Der Aufbau des Getreidekorns)
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19
•
Die Bedeutung des „vollen Korns“ wird anhand des Getreideproduktes Mehl besprochen und die wesentlichen Punkte erarbeitet, in denen sich Auszugsmehl
und Vollkornmehl voneinander unterscheiden.
Dazu passt folgender Versuch:
Ganze Weizenkörner werden mit einer Getreidemühle zu feinem Vollkornmehl in
eine Schüssel vermahlen. In eine andere Schüssel wird Weizenmehl Type 405
gefüllt. Zum Vergleich werden beide Schüsseln nebeneinander gestellt. Welche
optischen Unterschiede sind sichtbar?
Danach siebt eine Gruppe einige Löffel Auszugsmehl durch ein feines Haarsieb,
während eine zweite Gruppe mit dem Vollkornmehl ebenso verfährt. Wo bleiben
Rückstände im Sieb und was ist das?
Mit den Schülerinnen und Schülern im Gespräch erarbeiten, dass beim Auszugsmehl die Randschichten mit wertvollen Nährstoffen verloren gehen, während
sie im Vollkornmehl komplett erhalten bleiben.
•
Ist eine Schulküche vorhanden, werden aus frisch gemahlenem Vollkornmehl
Brötchen gebacken und für die Klasse ein Frühstücksbüfett organisiert, bei dem
sich jede/r Brötchen bunt belegen kann.
(s. Anhang – Kopiervorlage für das Rezeptblatt:
Wir backen Weizenbrötchen)
Des Weiteren wird ein Müsli aus Vollkorn-Haferflocken zubereitet. Dazu quetschen die Schülerinnen und Schüler mit einer Flockenquetsche aus Haferkörnern
(geschälten Hafer besorgen!) selbst frische Haferflocken. Daraus bereitet sich jede/r mit weiteren Zutaten wie Obst und Joghurt ein Müsli zu und es findet ein gemeinsames Frühstück im Klassenverband statt.
(s. Anhang – Kopiervorlage für das Rezeptblatt:
Powermüsli mit Hafer & Apfel)
Als häuslicher Arbeitsauftrag bietet sich an: Jedes Kind bereitet zu Hause nach
seinem individuellen Geschmack ein Flockenmüsli zu und schreibt / malt dazu ein
Rezeptblatt. Die mitgebrachten Rezepte werden am folgenden Tag im Klassenforum vorgestellt. Gesammelt und vervielfältigt kann sich jede/r daraus einen MüsliRezepthefter zusammenstellen und für sich und seine Familie zu Hause abwechslungsreiche Müsli-Kreationen ausprobieren.
•
Die Schülerinnen und Schüler erstellen in Gruppenarbeit einen Sinnesparcours
mit verschiedenen Sinnesspielen. Erfahrungen mit allen Sinnen (sehen, hören,
tasten, riechen und schmecken) werden so auf spielerische Art und Weise als
ganzheitliche Lernerlebnisse – rund ums Thema Getreide – ermöglicht.
Zunächst wird der Sinnesparcours in der eigenen Klasse erprobt, kann danach
aber auch anderen Klassen, z. B. im Rahmen einer Projektwoche oder bei einem
Schulfest, angeboten werden.
(s. S. 20 – Anleitung zum Sinnesparcours - Getreide erleben mit allen Sinnen -)
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Anleitung zum Sinnesparcours
- Getreide erleben mit allen Sinnen -
Allgemeine Tipps zum Sinnesparcours
•
Der Sinnesparcours setzt sich aus fünf Sinnesspielen zum Themenschwerpunkt
„Getreide“ zusammen.
•
Die einzelnen Sinnesspiele werden in Gruppenarbeit von den Schülerinnen und
Schülern mit Hilfe der Anleitung selbstständig vorbereitet bzw. angefertigt. Dazu
zählt u. a. die Verteilung der Aufgaben sowie das Sammeln und Besorgen von erforderlichen Materialien bzw. Lebensmitteln.
•
Zu jedem Sinnesspiel werden Aufgabenkarten mit einer genauen Erklärung zum
Ablauf gestaltet. Ebenso Lösungskarten mit den notwendigen Auflösungen auf
der Rückseite der Karte. Dies kann, in Abhängigkeit vom Alter der Schülerinnen
und Schüler und der Ausstattung an der Schule, entweder handschriftlich erfolgen
oder im Computerraum am PC.
•
Für die Präsentation der Sinnesspiele ist jeweils ein Tisch erforderlich, auf dem
das Sinnesspiel ansprechend und übersichtlich angeordnet wird. Bei der Tischgestaltung sollte jede Gruppe auch für passende Dekoration (z. B. bei der Getreidebestimmung kann ein Ährenstrauß in einer schönen Vase aufgestellt werden)
und fröhliche „Farbtupfer“ (z. B. bunte Stoffsets oder Servietten) sorgen.
Es ist darauf zu achten, dass die Tische nicht zu dicht beieinander stehen, damit
an den einzelnen Stationen genügend Aktionsraum zur Verfügung steht, um die
Spiele auszuprobieren.
•
Die Betreuung einer Station sollte durch Mitglieder der jeweiligen Arbeitsgruppe
erfolgen. Sie / er können bei Bedarf erklären und sind dafür verantwortlich, dass
die Station „in Ordnung“ gehalten wird.
•
Die im Folgenden vorgeschlagenen Sinnesspiele bieten eine kleine Auswahl für
die Gestaltung eines Sinnesparcours. Möglicherweise haben die Schülerinnen
und Schüler darüber hinaus noch eigene Ideen für weitere Spiele. Diese sollten
natürlich aufgegriffen und umgesetzt werden – der Fantasie sind keine Grenzen
gesetzt!
Literaturtipp:
MEIER-PLOEGER, A., GOETZE, A., LANGE, M., 2006: Fühlen wie´s schmeckt Sinnesschulung für Kinder und Jugendliche. Ein Handbuch für Lehrkräfte und
alle Interessierten. Verlag food media, Künzell
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Sinnesspiel: Hier gibt’s was zu sehen!
Die Ähren und Körner vier unterschiedlicher Getreidesorten (Weizen, Roggen,
Hafer und Gerste) sind durch genaues Beobachten voneinander zu unterscheiden und zu benennen.
Text für die Aufgabenkarte
• Hier gibt’s was zu sehen!
• In den Schälchen sind Körner von vier verschiedenen Getreidesorten. Dahinter liegen die entsprechenden Getreideähren, wie sie auf dem Feld wachsen.
• Erkennst du, um welche Getreidesorten es sich handelt? Wie heißen sie?
• Mit den „Wer bin ich? – Karten“ kannst du kontrollieren, ob du die Getreidesorten richtig bestimmt hast – drehe sie einfach um und lies die Lösung!
Materialbedarf
• 4 kleine Schälchen
• mehrere Ähren von den Getreidesorten Weizen, Roggen, Hafer und Gerste
• etwa 250 Gramm Getreidekörner von jeder Getreidesorte
• 4 Kartonkarten (DIN A 5)
• 1 Kartonkarte (DIN A 4)
• 1 Filzstift zum Beschriften der Kartonkarten
• Schnur zum Binden der Ähren
• Passende Dekoration zur Tischgestaltung
Vorbereitung
• Die vier Kartonkarten jeweils einmal falten, damit sie aufgestellt werden können.
• Dann mit dem Filzstift beide Seiten gut lesbar beschriften. Auf die Vorderseite
wird „Wer bin ich?“ und auf die Rückseite wird ein Name von den gewählten
Getreidesorten geschrieben.
• Die Aufgabenkarte mit dem Text beschriften.
• Die Getreideähren von einer Sorte bündeln und mit der Schnur zusammenbinden.
• Die Getreidekörner jeweils in ein Schälchen füllen.
Spielaufbau
• Die Schälchen mit den Getreidekörnern in der Mitte des Tisches nebeneinander platzieren.
• Dahinter die passenden Getreideähren legen.
• Vor jedes Schälchen die passende „Wer bin ich? – Karte“ aufstellen.
• Am vorderen Tischrand die Aufgabenkarte gut sichtbar auslegen.
• Zusätzlich den Tisch schön dekorieren.
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Tipps zur Spielbetreuung
• Während des Spiels darauf achten, dass die „Wer bin ich? – Karten“ nach einer Getreidebestimmung wieder richtig beim passenden Schälchen abgestellt
werden.
• Während des Spielverlaufs, nach Bedarf, den Tisch ab und zu mal „in Ordnung“ bringen!
Sinnesspiel: Hier gibt’s was zu hören!
Bei dem Geräusche-Memory sind fünf verschiedene Produkte zu erraten.
Text für die Aufgabenkarte
• Hier gibt’s was zu hören!
• In den Gläsern sind Kerne von Obst und Körner von einer Getreidesorte zu
sehen.
• Im Korb davor befinden sich zehn Dosen, die mit Kernen oder Körnern gefüllt
sind.
• Je zwei Dosen enthalten den gleichen Inhalt.
• Bitte schüttele jede Dose geräuschvoll am Ohr und lausche dabei aufmerksam
– was ist in welcher Dose?
• Wenn du zwei Dosen gefunden hast, die zusammengehören, stelle sie bitte zu
dem passenden Glas.
• Von welchen Früchten stammen die Kerne und welche Getreidesorte hast du
erkannt?
• Die Auflösung (beachte die Buchstaben auf der Dose) findest du auf der Lösungskarte.
Text für die Lösungskarte
• Die in den Dosen enthaltenen Kerne stammen von folgenden Obstsorten:
Äpfeln (Dose A und F)
Pflaumen (Dose B und G)
Pfirsichen (Dose C und H)
Kirschen (Dose D und I)
•
-
Die Körner stammen von folgender Getreidesorte:
Hafer (Dosen E und J)
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Materialbedarf
• 10 Blechdosen mit Deckel oder schwarze Filmdosen mit Deckel
• 10 Klebepunkte
• 1 Filzstift (wasserfest) zum Beschriften der Klebepunkte
• 2 Kartonkarten (DIN A 4)
• 1 Filzstift zum Beschriften der Kartonkarten
• 5 kleine Gläschen mit Schraubdeckel
• Obstkerne von Äpfeln, Pflaumen, Pfirsichen und Kirschen
• Haferkörner
• Passende Dekoration zur Tischgestaltung
Vorbereitung
• Die beiden Kartonkarten als Aufgabenkarte und Lösungskarte (auf die Vorderseite nur Lösungskarte schreiben, auf die Rückseite die Auflösung schreiben) mit
dem Text beschriften.
• Die leeren Dosen paarweise mit den Obstkernen bzw. Haferkörnern füllen und
verschließen. Auf eine gleichmäßige Füllmenge bei den Dosenpaaren achten!
• Jeder Dosendeckel bekommt einen beschrifteten Klebepunkt mit dem entsprechenden Buchstaben (s. Lösungskarte).
• Die fünf Gläschen ebenfalls füllen. Davon vier mit je einer Sorte Obstkerne und
eins mit Haferkörnern.
Spielaufbau
• Die fünf Gläschen in der Tischmitte nebeneinander aufstellen.
• Davor den Korb mit den zehn Dosen platzieren.
• Am vorderen Tischrand die Aufgabenkarte und die Lösungskarte gut sichtbar auslegen.
• Zusätzlich den Tisch schön dekorieren.
Tipp zur Spielbetreuung
• Nach jedem Spiel darauf achten, dass alle zehn Dosen wieder gemischt in den
Korb gelegt werden.
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Sinnesspiel: Hier gibt’s was zu fühlen!
Fünf verschiedene Sorten Obst, Gemüse und Getreide, die verdeckt in einer Fühlkiste liegen, sind durch „blindes“ fühlen und tasten zu erraten.
Text für die Aufgabenkarte
• Hier gibt’s was zu fühlen!
• In der Fühlkiste liegen fünf verschiedene Sorten Obst, Gemüse und Getreide.
• Bitte stecke beide Hände durch die kreisförmigen Öffnungen der Kiste. Fühle und
taste die unterschiedlichen Formen, Oberflächen und Größen der einzelnen Sorten.
• Was ist in der Fühlkiste versteckt?
• Die Auflösung findest du auf der Lösungskarte.
Text für die Lösungskarte
• In der Fühlkiste befinden sich:
Apfel
Birne
Kartoffel
Möhre
Maiskolben
Materialbedarf
• 1 Kiste aus Naturholz oder 1 großer Schuhkarton (Säge oder Schere)
• 1 Apfel
• 1 Birne
• 1 Kartoffel
• 1 Möhre
• 1 Maiskolben
• 2 Kartonkarten (DIN A 4)
• 1 Filzstift zum Beschriften der Kartonkarten
• Passende Dekoration zur Tischgestaltung
Vorbereitung
• In eine Seite der Holzkiste zwei kreisrunde Öffnungen sägen, so groß, dass die
Hände bequem hindurchpassen (bei einem Schuhkarton mit einer Schere die
Öffnungen vorsichtig ausschneiden). Bei diesen Tätigkeiten wird die Hilfestellung
eines Erwachsenen benötigt.
• Die beiden Kartonkarten als Aufgabenkarte und Lösungskarte (hier auf die Vorderseite nur Lösungskarte schreiben und auf die Rückseite die Auflösung schreiben) mit dem Text beschriften.
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Spielaufbau
• Die Fühlkiste auf dem Tisch so platzieren, dass die kreisförmigen Öffnungen für
das Tasten mit beiden Händen gut erreichbar sind.
• Rechts und links von der Fühlkiste die Aufgabenkarte und die Lösungskarte gut
sichtbar auslegen.
• Vor Beginn des Sinnesspiels Apfel, Birne, Kartoffel, Möhre und Maiskolben unter
die Fühlkiste legen.
• Zusätzlich den Tisch schön dekorieren.
Tipps zur Spielbetreuung
• Darauf achten, dass wirklich nur mit den Händen getastet wird und nicht die Augen zu Hilfe genommen werden – mogeln ist nicht erwünscht!
• Möglichst an einem kühlen Ort einige Stücke von jeder Obst- und Gemüsesorte
als Ersatz lagern und bei Bedarf frisch nachlegen, denn nach längerer Spieldauer
fühlen sich manche Teile unangenehm weich und „abgegriffen“ an.
• „Abgegriffenes“ Obst und Gemüse im Kompostmülleimer entsorgen.
Sinnesspiel: Hier gibt’s was zu riechen!
Typische Gerüche von vier Gewürzsorten sind über den Geruchssinn zu ermitteln.
Text für die Aufgabenkarte
• Hier gibt’s was zu riechen!
• In den Gläsern sind vier Gewürze zu sehen.
• Die davor liegenden Stoffsäckchen enthalten jeweils eine Sorte davon.
• Bitte schnuppere an den einzelnen Stoffsäckchen – welcher Duft gehört zu welchem Gewürzglas?
• Ein Gewürz eignet sich besonders gut zum Würzen von Keksen oder Müsli – welches ist es?
• Die Auflösung findest du auf der Lösungskarte.
Text für die Lösungskarte
• Zum Würzen von Keksen oder Müsli eignet sich besonders gut das Gewürz Zimt.
• Die Stoffsäckchen enthalten:
A = Zimt
B = Nelken
C = Muskat
D = Kümmel
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Materialbedarf
• 4 kleine Gläschen mit Schraubdeckeln
• 4 Stoffsäckchen (einige Ersatzsäckchen)
• 4 verschiedene Gewürze, ganz (Zimtstangen, Nelken, Muskatnüsse und Kümmel)
zur Ansicht im Glas und zum Befüllen der Stoffsäckchen
• 1 Filzstift (wasserfest) zum Kennzeichnen der Stoffsäckchen
• Schnur zum Verschließen der Stoffsäckchen
• 2 Kartonkarten (DIN A 4)
• 1 Filzstift zum Beschriften der Kartonkarten
• 4 Becher mit Deckel zur Aufbewahrung der Gewürze (damit das Aroma erhalten
bleibt!)
• Passende Dekoration zur Tischgestaltung
Vorbereitung
• Die vier kleinen Gläschen mit Schraubdeckeln jeweils mit einer Sorte der Gewürze füllen.
• Die vier Stoffsäcken mit einem Buchstaben kennzeichnen (s. Lösungskarte), anschließend jeweils mit einer Sorte der Gewürze füllen und mit der Schnur fest zubinden.
• Die beiden Kartonkarten als Aufgabenkarte und Lösungskarte (hier auf die Vorderseite nur Lösungskarte schreiben und auf die Rückseite die Auflösung schreiben) mit dem Text beschriften.
Spielaufbau
• Die vier Gläschen mit den Gewürzen in der Mitte des Tisches nebeneinander
platzieren.
• Etwas davor die vier Stoffsäckchen legen.
• Am vorderen Tischrand die Aufgabenkarte und die Lösungskarte gut sichtbar auslegen.
• Zusätzlich den Tisch schön dekorieren.
Tipps zur Spielbetreuung
• Die Stoffsäckchen müssen nach Beendigung des Sinnesparcours bis zum nächsten Gebrauch in geschlossenen Bechern getrennt aufbewahrt werden, damit das
Aroma nicht zu schnell „verfliegt“.
• Nach häufigem Gebrauch verschmutzen die Stoffsäckchen. Deswegen sollten
noch einige als Ersatz zur Verfügung stehen und bei Bedarf ausgetauscht werden.
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Sinnesspiel: Hier gibt’s was zu schmecken!
Brotwürfel werden zur Verkostung angeboten.
Text für die Aufgabenkarte
• Hier gibt’s was zu schmecken!
• Auf dem Holzbrett liegen Brotwürfel zum Probieren.
• Bitte nimm dir einen Brotwürfel und kaue ihn gründlich und so lange durch, bis du
einen süßen Geschmack im Mund hast.
• Was ist passiert? – Auf der Lösungskarte findest du die Antwort!
Text für die Lösungskarte
• Brot enthält so genannte komplexe oder langkettige Kohlenhydrate in Form von
Stärke.
• Die Stärke muss zuerst in einzelne Zuckerbausteine gespalten werden, bevor
unser Körper sie verdauen und daraus Energie beziehen kann.
• Diese Spaltung beginnt schon im Mund, denn unser Speichel enthält Enzyme, die
langkettige Kohlenhydrate in Zuckerbausteine spalten, wenn intensiv gekaut wird
– daher also der süße Geschmack in deinem Mund!
• Jetzt weißt du, dass die Verdauung nicht erst im Magen, sondern schon im Mund
beginnt.
Materialbedarf
• 1 großes Holzbrett
• 1 Brotmesser
• 1 Päckchen Zahnstocher
• 1 Schälchen
• 1 Vollkornbrot
• 2 Kartonkarten (DIN A 4)
• 1 Filzstift zum Beschriften der Kartonkarten
• Info-Poster mit der Abbildung eines Getreidekorns
• Passende Dekoration zur Tischgestaltung
Vorbereitung
• Das Brot zunächst in dicke Scheiben und dann in mundgerechte Würfel schneiden.
• Die Würfel mit einem Zahnstocher aufspießen und auf das Holzbrett stellen.
• Die beiden Kartonkarten als Aufgabenkarte und Lösungskarte (hier auf die Vorderseite nur Lösungskarte schreiben und auf die Rückseite die Auflösung schreiben) mit dem Text beschriften.
• Poster mit der Abbildung eines Getreidekorns gestalten.
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Spielaufbau
• Das Holzbrett mit den Brotwürfeln in der Mitte des Tisches platzieren.
• Davor das Schälchen aufstellen, in dem die benutzten Zahnstocher entsorgt werden können.
• Am vorderen Tischrand die Aufgabenkarte und die Lösungskarte gut sichtbar auslegen.
• Das Poster mit der Abbildung des Getreidekorns hinter dem Tisch an der Wand
aufhängen.
• Zusätzlich den Tisch schön dekorieren.
Tipp zur Spielbetreuung
• Bei der Verkostung immer wieder darauf hinweisen, dass der Brotwürfel lange
genug gekaut und gut eingespeichelt werden muss, damit das „Süß-Experiment“
gelingt.
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Anhang
•
Kopiervorlage für das Arbeitsblatt: Interview „Rund ums Essen und Trinken“ (Quelle: HMUELV)
•
Folie: Bausteine des Lebens – Die Nährstoffe
(Quelle: Unterrichtsprojekt – Gesunde Ernährung, Zeitbild-Verlag, Bonn, 1996)
•
Folie: Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE, Abb. Ernährungskreis (Quelle: Foliensatz zu - Vollwertig essen und trinken nach den 10
Regeln der DGE -, Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (aid) e. V., Bonn, Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
e. V., Frankfurt, 2001)
•
Kopiervorlage für das Arbeitsblatt: Der Ernährungskreis – Bunte Vielfalt
beim Essen und Trinken (Quelle: HMUELV)
•
Kopiervorlagen für vier Arbeitsblätter: Pflanzenteile kennen lernen und bezeichnen (Quelle: Lernen an Stationen in der Grundschule / Getreide / 3.- 4.
Schuljahr / Kopiervorlagen und Materialien, Cornelsen-Verlag, Berlin, 1999)
•
Flyer: Bauernhof als Klassenzimmer
(Der Flyer beschreibt ein Projekt des HMUELV, des Hessischen Kultusministeriums und des Hessischen Bauernverbandes, bei dem Kinder und Jugendliche mit
„Kopf, Herz und Hand“ an landwirtschaftliche Zusammenhänge herangeführt werden.)
•
Kopiervorlage für das Arbeitsblatt: Getreide steckt in vielen Sachen
(Quelle: Lernen an Stationen in der Grundschule / Getreide / 3.- 4. Schuljahr /
Kopiervorlagen und Materialien, Cornelsen-Verlag, Berlin, 1999)
•
Folie: Das Getreidekorn
(Quelle: Essen und trinken mit Genuss und Verstand, Kellogg Deutschland
GmbH, Bremen, 1998)
•
Kopiervorlage für die Anleitung: Wir basteln ein Getreidekorn
(Quelle: HMUELV)
•
Kopiervorlage für das Arbeitsblatt: Der Aufbau des Getreidekorns
(Quelle: HMUELV)
•
Kopiervorlage für das Rezeptblatt: Wir backen Weizenbrötchen
(Quelle: HMUELV)
•
Kopiervorlage für das Rezeptblatt: Powermüsli mit Hafer & Apfel
(Quelle: HMUELV)
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Adressenverzeichnis
Ansprechpartner
Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Mainzer Straße 80
65189 Wiesbaden
Referat Verbraucherschutz
Arbeitsbereich Erzeuger-Verbraucher-Dialog (EVD)
Daniela Born-Schulze
Tel.: 0611 – 815 – 1472
Fax: 0611 – 815 – 1971
E-Mail: [email protected]
Weiterführende Informations- und Unterrichtsmaterialien für die Bereiche
Gesundheit, Ernährung und Landwirtschaft sind zu beziehen über:
aid infodienst
Verbraucherschutz – Ernährung – Landwirtschaft e. V.
Heilsbachstraße 6
53123 Bonn
Tel.: 0228 – 8499 – 0
Fax: 0228 – 8499 – 177
Internet: www.aid.de
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung e.V.
Ostmerheimer Straße 220
51109 Köln
Tel.: 0221 – 8992 – 0
Fax: 0221 – 8992 – 300
E-Mail: [email protected] (für Bestellungen)
E-Mail: [email protected] (für Anfragen, Mitteilungen)
Internet: www.bzga.de
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e. V.
Godesberger Allee 18
53175 Bonn
Tel.: 0228 – 37 766 00
Fax: 0228 – 37 768 00/802
Internet: www.dge.de
Sektion Hessen - Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e. V.
Taunusstraße 151
61381 Friedrichsdorf
Tel.: 06172 – 95 98 10
Fax: 06172 – 95 98 08
HESSISCHES MINISTERIUM
FÜR UMWELT, ENERGIE,
LANDWIRTSCHAFT
UND VERBRAUCHERSCHUTZ
31
E-Mail: [email protected]
Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung (HAGE) e. V.
Heinrich-Heine-Straße 44
35039 Marburg
Tel.: 06421 – 6007 – 0
Fax: 06421 – 6007 – 11
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hage.de
Information. Medien. Agrar (i.m.a.) e. V.
Adenauerallee 127
53113 Bonn
Tel.: 0228 – 9799370
Fax: 0228 – 9799375
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ima-agrar.de
Verbraucher-Zentrale Hessen e. V.
Große Friedberger Straße 13-17
60313 Frankfurt / Main
Tel.: 01805 – 97 20 10
Fax: 069 – 972010 – 50
E-Mail: [email protected]
Internet: www.vzh.de
Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung (GMF) GmbH
Beueler Bahnhofsplatz 18
53225 Bonn
Tel.: 0228 – 42 12 50
Fax: 0228 – 47 97 559
E-Mail: [email protected]
Internet: www.gmf-info.de
Landesvereinigung für Milch und Milcherzeugnisse Hessen e.V.
Lochmühlenweg 3
61381 Friedrichsdorf
Tel.: 06172 – 71 06 - 291
Fax: 06172 – 71 06 - 296
E-Mail: [email protected]
Internet: http://www.agrinet.de/lv-milch/
Landfrauenverband Hessen e.V.
Taunusstr. 151
61381 Friedrichsdorf
Tel.: 0 61 72 – 770 73
Fax: 0 61 72 – 770 75
E-Mail: [email protected]
Internet: http://www.landfrauen-hessen.de/
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FÜR UMWELT, ENERGIE,
LANDWIRTSCHAFT
UND VERBRAUCHERSCHUTZ
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FÜR UMWELT, ENERGIE,
LANDWIRTSCHAFT
UND VERBRAUCHERSCHUTZ
Name:
Datum:
Arbeitsblatt: Interview „Rund ums Essen und Trinken“
Was isst und trinkst du gerne . . .
☺ zum Frühstück?
…………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………
☺ zum 2. Frühstück (Pausenverpflegung)?
…………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………
☺ zum Mittagessen?
…………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………
☺ am Nachmittag (Zwischenmahlzeit)?
…………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………
☺ zum Abendessen?
…………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………
☺ Welches ist dein „Lieblingsessen“ und dein „Lieblingsgetränk“?
…………………………………………………………………………………………………
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FÜR UMWELT, ENERGIE,
LANDWIRTSCHAFT
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BAUSTEINE DES LEBENS
DIE NÄHRSTOFFE
Sekundäre
Pflanzenstoffe
besitzen zahlreiche
gesundheitsfördernde
Wirkungen
LEBENSMITTEL
Ballaststoffe
Wasser
sorgen für eine gute
Verdauung und beugen
Krankheiten vor
Nährstoffe
Aufbaustoffe
Brennstoffe und Kraftstoffe
Schutzstoffe
bauen die
Körpersubstanz auf und
erhalten sie:
liefern dem Körper Energie für
Wärme, Arbeit und Bewegung:
regulieren und steuern
den Stoffwechsel:
Mineralstoffe
Eiweiß
Kohlenhydrate
Fette
Quelle: Unterrichtsprojekt - Gesunde Ernährung, Zeitbild-Verlag, Bonn 1996,
ergänzt durch HMULV, Wiesbaden 2003
Vitamine
Mineralstoffe
Spurenelemente
Der DGE-Ernährungskreis
Fleisch
Wurst
Fisch
Milch und
Milchprodukte
Ei
Fette und Öle
Getreide
Getreideerzeugnisse
Kartoffeln
Getränke
Obst
Gemüse und Salat
Name:
Datum:
Arbeitsblatt: Der Ernährungskreis – Bunte Vielfalt beim Essen und
Trinken
Bitte trage – nach Lebensmittelgruppen geordnet – in diesen leeren Ernährungskreis ein, was du im Laufe eines Tages (z. B. gestern) gegessen und getrunken hast.
Vergleiche mit den Empfehlungen des Ernährungskreises!
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Anleitung: Wir basteln ein Getreidekorn
Materialbedarf:
1 Bastelschere, 1 Klebestift, 1 Stück weißen Karton, Buntstifte, 1 Locher, 1 Heftklammer mit rundem Kopf.
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•
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•
Bitte schneide die drei Abbildungen vom Getreidekorn mit einer Schere aus und
klebe sie dann – mit der bedruckten Seite nach oben – auf den Karton.
Jetzt schneide entlang der Umrisse jede Abbildung erneut aus.
Danach kannst du sie mit Buntstiften farbig gestalten.
Nun lege die drei Abbildungen folgendermaßen aufeinander:
1. Abbildung / Randschichten
2. Abbildung / Mehlkörper
3. Abbildung / Keim
Wenn alle Teile passend aufeinander liegen, loche sie an der unteren Seite in der
Mitte (dabei die Teile so unter den Locher schieben, dass nur ein Loch entsteht).
Zum Schluss hefte durch das Loch hindurch alle Teile mit der Heftklammer zusammen und biege deren beiden Enden auf der Rückseite auseinander – fertig ist
dein Getreidekorn!
Die einzelnen Teile kannst du wie einen Fächer auseinander schieben. So siehst
du auf einen Blick den Aufbau des Getreidekorns.
Viel Spaß!
Abbildung / Randschichten
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Abbildung / Mehlkörper
Abbildung / Keim
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Name:
Datum:
Arbeitsblatt: Der Aufbau des Getreidekorns
Das volle Korn hat’s in sich!
Eiweiß
Eiweiß
Eiweiß Fett
Fett Vitamine
Vitamine Mineralstoffe
MineralstoffeBallaststoffe
Ballaststoffe
Vitamine
Mineralstoffe
Stärke
Klebereiweiß
Eiweiß
Vitamine Mineralstoffe Stärke Klebereiweiß
Bitte streiche jeden einzelnen Begriff durch und trage ihn
unter „Wo ist was?“ passend ein.
Wo ist was?
Der Keim ist reich an:
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.............................................................................................................
.............................................................................................................
.............................................................................................................
Die Randschichten sind reich an:
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............................................................................................................
............................................................................................................
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Der Mehlkörper ist reich an:
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..........................................................................................................
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Rezeptblatt: Wir backen Weizenbrötchen
(Rezept für 10 bis 15 Weizenbrötchen)
Zutaten:
350 g Weizenschrot, sehr fein
150 g Weizenschrot, fein
300 – 350 ml lauwarme Milch
¾ Würfel Hefe (30 g)
1 Teelöffel Honig
50 g Pflanzenmargarine
lauwarme Milch zum
Bestreichen
Mohn oder Sesam zum Bestreuen
Zubereitung:
Löse zuerst in etwas lauwarmer Milch die Hefe auf.
Dann gibst du die restliche Milch, den Honig und die Pflanzenmargarine dazu.
Nun rührst du das Mehl sorgfältig ein.
Der Teig muss sehr gleichmäßig sein.
Nun deckst du die Schüssel mit dem Teig ab und stellst sie für rund 30 Minuten an
einen warmen Platz.
Danach kannst du aus dem Teig kleine Brötchen formen.
Lege sie auf ein gefettetes Backblech und decke sie dann wieder für eine halbe
Stunde zu.
Anschließend kannst du die Brötchen mit lauwarmer Milch bepinseln und sie mit Sesam oder Mohn bestreuen.
Backe die Brötchen im vorgeheizten Backofen bei 225° C etwa 15 bis 20 Minuten.
Viel Spaß und guten Appetit!
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Rezeptblatt: Powermüsli mit Hafer & Apfel
Zutaten:
3 gestrichene Esslöffel Hafer
1 Apfel
½ - 1 Teelöffel Honig
3 Esslöffel Joghurt
1 Prise Zimt
1 Teelöffel Sonnenblumenkerne
Zubereitung:
Fülle zuerst den Hafer in den Trichter der Flockenquetsche.
Stelle ein Schüsselchen vor die Öffnung der Flockenquetsche.
Drehe nun die Kurbel im Uhrzeigersinn so lange, bis alle Körner zu frischen Flocken
gequetscht sind.
Danach halbiere den Apfel und schneide in der Mitte vorsichtig das Kerngehäuse
heraus.
Nun schneide die Apfelhälften auf einem Brettchen in kleine Stücke und fülle die
Apfelstücke zu den Flocken ins Schüsselchen.
Gib Honig, Joghurt und Zimt dazu und vermische alle Zutaten gut mit dem Löffel.
Zum Schluss bestreue das fertig zubereitete Müsli mit den Sonnenblumenkernen.
Viel Spaß und guten Appetit!
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Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz
www.hmuelv.hessen.de
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