Langres

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Langres gehört zum nationalen Netz der Städte und Geschichts- und Kunstlandes
Städte und Geschichts
Geschichts-- und Kunstland
Langres
Das Ministerium der Kultur und der Kommunikation, der Leitung der Architektur und des Erbes, gewährt die Benennung
Städte und Geschichts- und Kunstland den Gebietskörperschaften, die ihr Erbe beleben. Er garantiert die Kompetenz der
Führer-vortragenden und der Anreger des Erbes und der Qualität von ihren Handlungen.
Antike Überreste in der Architektur des XX. Jahrhunderts stellen die Städte und Lander das Erbe in seiner Vielfalt auf der
Bühne dar. Heute ein Netz von 130 Städten und bietet das
Land Ihnen sein Know-How auf ganz Frankreich an.
In der Nähe
Dijon, Besançon, Chalon-sur-Saône, Dôle, Bar-le-Duc,
profitieren Geschichts- und Kunststädte von der Benennung.
© Photos : Jean-François Feutriez, David Covelli, Angélique Roze
lassen Sie
erzählen
Langres
innerhalb
der Stadtmauer
Rundgang innerhalb der Stadtmauer
Rundgang
Monumente
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Plan von der Gesellschaft
SOGEFI realisierter Moissac
Tel. : 05 63 04 45 25
Geradeaus zum
Urheberrecht reserviert.
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Das Museum für Kunst und Geschichte
(Seite Saint-Didier)
Die Überreste der Kapelle Saint-Didier, die zu Beginn des 12. Jahrhundert gebaut wurde, wurden von dem heutigen Museum eingeschlossen. 1838 wurde es auf Initiative einiger
Gelehrter innerhalb der jungen Gesellschaft für Geschichte und Archäologie von Langres gegründet. Dort wurden die zahlreichen antiken Ausgrabungsfunde gesammelt, konserviert und ausgestellt, die während des Baus der Zitadelle und den Modernisierungsarbeiten an der Stadtmauer entdeckt wurden. Es ist das erste Bauwerk der Haute-Marne, das
1840 zum Historischen Bauwerk ernannt wurde, jedoch existieren nur noch der Chor, das Viereck des Schiffes sowie ein Joch. In dieser Kapelle wurden die Reliquien des
Stadtpatrons konserviert und verehrt.
Seit der Gründung des Museums für Kunst und Geschichte 1996 vervollständigen Kunstsammlungen die archäologischen Sammlungen.
(Seite „place du Centenaire")
Ende des 19. Jahrhunderts riss die Stadt mehrere Häuser ab (den heutigen place du Centenaire), um einen überdachten Markt zu bauen. Er wurde aus Guss gebaut und mit Glasfenstern versehen, die gut Licht gaben. 1956 wurde er teilweise abgebaut, um einem riesigen Brunnen zu weichen, der die im Süden der Stadt neugebauten Kollektivhäuser mit
Wasser zu versorgen. Die letzten Überreste des Marktes verschwanden schließlich 1988 im Zuge des Baus für das Museum für Kunst und Geschichte. 1996 wurde es fertiggestellt. Es passt sich seiner Umgebung an: die runde Form nimmt den Verlauf der Straßen auf und die Fenster unterteilen die Fassade im selben Schema wie die schmalen umliegenden Häuser. Das Museum zeigt die umfassendsten Sammlungen archäologischer Funde und Kunst der Region.
INNERHALB DER STADTMAUER
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Im Jahre 1616 bat der Bischof Sébastien Zamet die Kongregation der Oratorianer darum, die Leitung seines Seminares zu
übernehmen und dort die Priester der Diözese auszubilden. Der
Prälat bewilligt den Neuankömmlingen Ländereien und Gebäude des Priorats Saint-Amâtre, das im Süden seiner Stadt liegt.
Die Kapelle wird aber erst 1676 fertiggestellt. Schlicht in ihren
Ausmaßen, dem Aufbau und den Verzierungen, wird der Eingang von einem ionischen
Portalrahmen, der auf den
Giebel
aufgesetzt
ist,
umrahmt.
Die Schließung im Zuge der
frz. Revolution führt zu einem
Umbau der Kapelle in ein
Theater im Jahre 1838. Das
Dekor an der Außenseite
zeugt von dieser neuen Bestimmung: Masken, Partituren
und Musikinstrumente erscheinen auf dem Giebel. Im
Jahre 2000 wird das Theater
komplett saniert und bietet
heute bis zu 250 Zuschauern
Platz.
Die alte Kapelle der Oratorianer
Alte Jesuitenschule
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Im Jahre 1621 wurden Jesuiten nach Langres berufen. 30 Jahre
später richteten sie an diesem Ort ihre Schule ein. Sie lag mitten
in der Stadt und konnte bis zu 200 junge Adlige aus Langres
und seiner Umgebung aufnehmen. Im Jahre 1746 wurde das
Gebäude durch einen Brand zerstört, aber man begann sofort
mit dem Bau einer neuen Schule. 1762 wurden die Jesuiten aus
dem Königreich vertrieben. Die Fertigstellung des neuen Gebäudes im Jahre 1770 erleben sie deshalb nicht mehr.
In der Form eines U gebaut, erstreckt sich das für Studium und
Gebet konzipierte Gebäude im südlichen Teil der Stadt auf der
alten Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert. Begrenz wird es
durch eine umzäunte Mauer mit einem Portal, auf dem eine
Allegorie der Bildung zu sehen ist, die von Antoine Besancon,
einem Bildhauer aus Langres, geschaffen wurde. Die nach
hinten führenden Seitenflügel grenzen an diesen Zaun und
rechterhand an die Fassade der Kapelle. So ergibt sich ein
Altarbild enormer Größe, das durch seine Fülle an dekorativen
Elementen im Kopfteil erstaunt, auf dem eine Vielzahl von
Strahlen und Engelsköpfen zu erkennen sind. Die das Gesamtbild umgebenden Feuerkrüge vervollständigen das baroc3
ke Dekor.
Der Diderot-Platz
Der frühere Platz Chambeau war lange angelehnt an die Stadtmauer des Bas-Empire. Vor dem Durchbruch der heutigen „rue
Leclerc" im Jahre 1612, war die gallo-romanische Mauer (in
der Nord-Süd-Achse, heutige „Rue Diderot") an dieser Stelle
unterbrochen. Denis Diderot wurde dort im Jahre 1713 , im
Haus Nr. 9, geboren. Er stammte aus einer Familie von Messerschmieden und besuchte das nahegelegene „Collège des
Jésuites", bevor er mit 15 Jahren nach Paris ging. Als eklektischer und weitschweifender Autor versucht er sich an vielen
Stilen: Philosophie, Roman, Theater, Kunstkritik. Er lehnte
Intoleranz ab und wies auch die Autorität der traditionellen
Moral zurück. Mit anderen kämpft er für die Vernunft und die
Universalität des Guten im Menschen. Sein erstaunlich modernes Hauptwerk ist die Enzyklopädie. Zusammen mit
Alembert ist Diderot mehr als zwanzig Jahre lang mit diesem
Werk des menschlichen Wissens zugange.
Anlässlich seines 100. Todesgedenktages im Jahre 1884
wurde der Platz seiner Geburt nach ihm benannt und eine
Statue errichtet. Sie stammt von Frédéric Bartholdi und steht
auf einem Sockel, auf dem die wichtigsten Mitarbeiter der
Enzyklopädie genannt werden.
Das Fachwerkhaus
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Viele Häuser in Langres
haben noch aus dem Mittelalter eine geringe Straßenbreite, mehrere Etagen und
eine Doppelfunktion zum
Wohnen und Arbeiten. Im
Streben nach Modernität
wurden die meisten straßenseitigen Fassaden in den
Folgejahrhunderten umgebaut. Mit seinem Fachwerk
aus Holz stellt dieses haus
eine Besonderheit dar. Die
unterschiedlichen Funktionen
sind klar angeordnet: die
beiden
Kellergeschosse
waren als Lager vorgesehen, das Erdgeschoss aus Stein diente
als Werkstatt oder Verkaufsraum der Handwerker und die
oberen Stockwerke waren die Wohnräume.
Kathedrale Saint-Mammès
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Die Kathedrale Saint-Mammès war eine sehr große
Diözese zwischen Champagne und Bourgogne. Der Bau
wurde 1150 begonnen und zum Ende Jahrhunderts
fertiggestellt.
Es ist der letzte große Bau in der Linie der romanischen
Abtei Cluny, die Ende des 11. Jahrhunderts gebaut
worden war. Von unterschiedlichen Kunstrichtungen
beeinflusst, vereint die Kathedrale harmonisch romanische Verzierungen mit den ersten gothischen Innovationen.
Das Gewölbe sitzt auf Spitzbögen, was neu in dieser
Region war, und gab dem Raum damit mehr Weite und
eine bessere Beleuchtung als in anderen Bauten von
Cluny.
Im Jahre 1768 wurde die Fassade erneuert. Die eindrucksvolle neo-klassizistische Fassade besteht aus zwei
Türmen, die einen Vorbau mit Kopfteil umgeben. Dieses befindet sich über zwei riesigen Bildnissen der
Synagoge (links) und der Kirche (rechts). Jede der drei
Stufen zeigt Säulen oder Pilaster unter dorischem, ionischem oder corinthischem Einfluß. Während der Revolution wurde der Symbolcharakter einiger Verzierungen
verändert. So wurden beispielsweise am Nordportal
(links) die Mitra und der Bischofsstab in eine phrygische Mütze und ein Liktorenbündel umgewandelt.
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Im Herzen des alten kanonischen Viertels - dem religiösen Kern - liegend, gibt das Kloster Zeugnis von der
Wichtigkeit des Domkapitels. Dieser Zusammenschluss
von Domherren wählte den Bischof und war eine vermögende und einflussreiche Herrschaft. Das Kloster
bestand zunächst aus vier Galerien, die einen Garten
umgaben, ein von der Außenwelt abgeschlossener Bereich für Andachten und sogar für Bestattungen der
Domherren. Die gotischen Galerien hatten Gewölbe mit
gekreuzten Spitzbögen und mit Haken und Blättern
verzierte Kapitelle. Die zum Garten gehenden Fenster
hatten ein Füllmauerwerk, das bis zum Beginn des 19.
Jahrhunderts sichtbar war. Der obere Stock der Südgalerie diente als Zehnt-Kammer, in der Ostgalerie (die
1748 wiederaufgebaut wurde) war die Bibliothek untergebracht.
Während der Revolution wurden zwei der vier Galerien
zerstört; nach mehreren unterschiedlichen Nutzungen
wurde das Kloster bis 1980 als Grundschule genutzt.
Nach vielen Restaurierungsarbeiten zieht die Bibliothek
Marcel Arland im Jahre 1987 in die Räumlichkeiten.
Seit 1991 findet man im Hof ein Werk des zeitgenössischen Künstlers François Bouillon : " Y d'If ". Als Relikt
aus vergangenen Zeiten befindet sich im zentral gelegenen Brunnen ein das Stück einer Eibe in Form eines Y.
Dieser Buchstabe mit seinen drei Richtungen symbolisiert die Reinheit oder die Dreieinigkeit. Die Spirale
suggeriert die Unendlichkeit und wird vom Y je öfter
interpunktiert, desto weiter man sich vom Zentrum
entfernt.
Das Kloster der Kathedrale
Die Sparkasse
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Im Jahre 1903 erwirbt die Stadt ein kanonisches Haus,
das direkt neben der Kathedrale liegt. Ein Architekturwettbewerb wird ausgeschrieben, um ein Haus für die
Sparkasse zu gestalten. Das Projekt verfolgt dabei auch
Arbeiten auf der Seite zum Platz Jeanne-Mance hin, die
Freilegung der südlichen Seite der Kathedrale sowie
einen direkten Zugang zum Kloster. Gewinner des
Wettbewerbs wird Charles Danne, ein Architekt aus
Dijon, der mit der Lage des Gebäudes, das im Winkel
zu dem Platz liegt, spielt, um dessen imposanten
Charakter noch zu akzentuieren. Der reiche Fassadenschmuck ist eine Mischung aus früheren Stilen: Renaissance, Barock, Klassizismus.
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Seit Ende des 16. Jahrhunderts ging die Ansiedlung der
königstreuen Bourgeoisie einher mit dem Bau der ersten
Herrenhäuser. Die Übernahme administrativer Aufgaben
führte bei einigen Familien zu deren sozialem Aufstieg,
und diese Erfolge wollten sie natürlich in Stein gemeißelt
sehen. So baut im Jahre 1613 Philibert Piétrequin, der
Generalbefehligte der königlichen Vogtei in Langres
dieses Haus.
Die Residenz ist L-förmig zwischen Hof und Garten
gebaut. Mit seinen Zierstreifen und Wasserspeiern erinnert der Sims an die Renaissance, von der Kargheit des
Klassizismus dann verdrängt. Eine Rundmauer sorgte für
den Schutz vor neugierigen Blicken. Ein majestätisches
Tor aus dem 18. Jahrhundert schmückt die Mauer.
Haus Piétrequin, genannt Piépape
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Bischof Sébastien Zamet gründet im Jahre 1638 - als
Reaktion auf die Pestepidemien - die Bruderschaft der
Barmherzigkeit, die diesen „armen Kranken" helfen
sollten. Dieser jungen Institution wird die Leitung eines
Krankenhauses anvertraut, das in mehreren Gebäuden um
diesen Ort untergebracht ist.
Ein Brand im Jahre 1770 führt zur Konzeption eines
funktionelleren Neubaus. Nach den Plänen von Nicolas
Durand, dem Hofarchitekten der Champagne, besteht das
neue Hospital aus zwei Pavillons, in der Mitte durch eine
Kapelle mit zwei Seitenflügeln verbunden. Letztere waren für die Kranken vorgesehen. In den Pavillons waren
die Genesenden untergebracht sowie eine Apotheke und
ein Operationssaal. Alle Gebäude verbindet Symmetrie
und Erhabenheit, sie umschließen einen Garten. Als
zentrales Gebäude ist die Rundkapelle mit einem neoklassizistischen Dekor von hoher Qualität versehen. Das
Werk des Bildhauers Antoine Besancon unterstreicht die
Bestimmung des Ortes: Das Hospital nimmt Waisen auf
(im Giebel der Kapelle dargestellt) während auf den
Säulen, die das Portal umgeben, die Medizin (Puls nehmen) und die Chirurgie (Operation des Grauen Stares)
dargestellt werden.
Hospital der Barmherzigkeit
Haus Du Breuil de St-Germain
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Im Jahre 1576 erwarb Sébastien Valtier de Choiseul eine große
Parzelle und errichtete dort ein Herrenhaus. Der Bau sah ein
Ecktürmchen vor, mit dem der Platz überblickt werden konnte,
der Unterbau erhält ein Bossenwerk. Der auf den Hof gehende
Teil der Fassade ist symmetrisch: das Dekor konzentriert sich
vor allem auf die Tür, die reich geschmückt ist mit manieristischen Themen, so wie es Ende des 16. Jahrhunderts sehr in
Mode war. Bossen oder Diamantrustika, verzierte Säulen,
Hörner und Vasen des Wohlstandes, gewölbte Giebel und
Löwenmäuler helfen dabei, die eher bescheidenen Dimensionen der Tür größer wirken zu lassen. Gegen 1770 baut Philippe Profilet de Dardenay den senkrechten Flügel um und
versieht ihn mit einer Fassade, die den Proportionen der Renaissance entspricht. Durch eine geringe Abweichung, eine Terrassentür, ein Ochsenauge und einen Giebel wird der zentrale
Vorbau hervorgehoben. Der Mauerschmuck wird durch zwei
Blumengirlanden, zwei Büsten auf Sockeln und ein Medaillon
aus Ton vervollständigt, das vielleicht den damaligen Eigentümer darstellt. Zur selben Zeit wird an das Haus die
Schutzmauer und das Portal gebaut. Im 19. Jahrhundert fügt
die Familie Du Breuil de Saint-Germain die Dachgauben
hinzu, die von anderen Gebäuden der Renaissance stammten.
sowie Schutzschilder. Letztere nehmen die Form der
Schilder am gallo-romanischen Bogen auf und zeigen
einmal mehr, wie die Renaissance sich von der Antike
inspirieren ließ. Das Erdgeschoss wurde Ende des 19.
Jahrhunderts umgebaut und das zentrale Tor abgebaut, um
einer neuen Türeinfahrt parallel zur Straße zu weichen.
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Um 1550 gebaut, besteht dieses hochwertige Wohnhaus
aus zwei Gebäuden, eines zur Straße, das andere zu
einem Garten hin gehend. Verbunden sind sie durch
einen Korridor mit Wendeltreppe. Die Küchenräume
im Untergeschoss erhalten Licht durch den tiefgelegten
Hof, am Fuße zur gartenseitigen Fassade. Unter diesem
Hof gibt es eine Regenwasserzisterne mit Brunnenrand
und einer Kuppel. Die Fassade erstreckt sich in einem
komplexen Aufbau über zwei Stockwerke im Wechsel
von schmalen und breiten Jochs. Die ionischen und
korinthischen Säulen teilen jedes Stockwerk und heben
das Relief der gesamten Komposition heraus. Das Maßwerk und das Gefache der Fenster aus Stein unterstützen
das Karomuster der Fassade. Das obere Fries ist reich
und vielfältig verziert mit Pflanzendarstellungen. Das
innere Fries wirkt mit seinen Tierköpfen oder
„bucranes" karg und regelmäßig und setzt sich dadurch
vom oberen ab. Die Tür wird erhöht durch eine Öffnung
und einen dreieckigen Giebel mit einer Pflanzendekoration, aus der Löwenmäuler und Widderköpfe kommen.
Das Renaissance-Haus
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Im Jahre 1581, nach über zwei Jahrhunderten seiner
Existenz, erwirbt das Bistum ein riesiges, gothisches
Gebäude am Platze des Weizenmarkts (heute Rathausplatz). Neben der Kommunalverwaltung beherbergte
das neue Haus das Gericht und bald darauf die Gefängnisse der königlichen Justiz. Ein Brand im Gefängnis
machte einen kompletten Neubau des Gebäudes ab dem
Jahre 1774 notwendig. Unter der Leitung von Nicolas
Durand, Architekt der Champagne, wird in dem Neubau
wieder die Kommunalverwaltung sowie die Gerichtsbarkeit und das Gefängnis eingerichtet. Das königliche
Gefängnis werden allerdings hinter dem Gebäude errichtet. Die schöne mit Säulen verzierte Fassade bleibt
von einem Brand im Jahre 1892 verschont, der den Rest
des Gebäudes vernichtet. Im Giebel ersetzt das Siegel
RF (Französische Republik) die während der Revolution
verbrannten königlichen Waffen. Es sind jedoch noch
immer die gleichen Engel, die das Wappenschild (Ecu)
der Republik tragen.
Das Rathaus
Die Alte Kapelle des UrsulinenKlosters 1670-1680
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Die seit 1613 in Langres ansässigen Ursulinen-Schwestern
hatten die Aufgabe, junge Mädchen zu unterrichten und
ältere Internatschülerinnen aufzunehmen. Die Glaubensgemeinschaft war zunächst in einem vornehmen Privathaus
in der rue de la Tournelle untergebracht, bevor 1631 mit
dem Bau eines zweckdienlicheren Klosters begonnen
wurde. Die Kapelle wurde jedoch erst gegen Ende des
Jahrhunderts fertiggestellt (gegen 1670-1680). Das stark
beschädigte Portal zeigt noch heute reiche Verzierungen:
paarweise angeordnete Säulen, Nischen, Putten mit Flügeln, ineinander verschlungene Symbole... Die Umnutzung
als Kaserne ab 1818 führt schließlich 1974 dazu, dass zwei
Drittel der Gebäude abgerissen wurden, um einem Wohngebäude zu weichen.
Die Renaissance-Fassade (rue St-Didier)
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Diese fast quadratische Fassade erstreckt sich über drei
Stockwerke; ein jedes ist mit zwei Säulen und einem
Fries verziert. Die Anordnung der Orden ist konventionell: ionisch im Erdgeschoss, korinthisch im ersten
Stock und gemischt im zweiten Stock. Das Fries im
ersten Stock zeigt eine Auswahl an Musikinstrumnten
Die Kirche Saint- Martin
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Im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt, hatte sich das Priorat
Saint-Martin außerhalb der Stadtmauern angesiedelt. Es ist
der Anfang eines Viertels, dass Mitte des 14. Jahrhunderts in
die Stadtmauer integriert wird. Das heutige Gebäude stammt
aus mehreren Bauperioden zwischen dem 13. und dem 18.
Jahrhundert. Aus der ersten Periode stammen der Chor und
die meisten Joche des Kirchenschiffs. Aus dem Ende des
Mittelalters stammt der hängende Schlüssel des mittleren
Jochs.
Ein Brand im Jahre 1725 führt zu Umbauten des Gebäudes,
dessen Seiten verdoppelt wurden, wobei der ursprüngliche
gothische Stil beibehalten wurde. Claude Forgeot, ein Architekt aus Langres, bewies seine Kreativität mit der 1745
fertiggestellten Fassade. Sie ist nüchtern und symmetrisch
gehalten, das Augenmerk wird auf die Umrahmung des
Portals gelenkt, das sich als Vorbau mit ionischen Verzierungen und einem gewölbten Giebel hervorhebt.
Der einzige Glockenturm passt nicht in diese Symmetrie:
Wollte Forgeot beides bewusst gegenüberstellen? Mit 52
Metern Höhe umfasst er 4 Stockwerke. Der erste Stock passt sich
der schlichten Fassade an, der
zweite ist verblendet und beschränkt sich auf Pilaster und korinthische Kuppeln, der dritte war mit
Vorrichtungen zum Schallschutz
versehen und weist Pilaster mit
gemischten Kuppeln auf. Die
Gesamtheit wird gekrönt durch
reichlich vorhandene Zierelemente, Feuerpötte, deren Fuß in Flügelspitzen übergehen.
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