Kirsten Hehmeyer Pressebüro Richard-Wagner-Straße 10, 10585 Berlin Telefon: +49 [0]30-343 84 207/208, Fax: -416 Mobil: +49[0]172 4064782 [email protected] www.deutscheoperberlin.de Stiftung Oper in Berlin Richard Strauss SALOME Musikdrama in einem Aufzug, Musik und Libretto von Richard Strauss nach dem Drama „Salomé“ von Oscar Wilde Dauer: 1 Std. 45 Min. (keine Pause) In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln Musikalische Leitung Regie Bühne und Kostüme Choreografie Licht Dramaturgie Alain Altinoglu Claus Guth Muriel Gerstner Sommer Ulrickson Olaf Freese Yvonne Gebauer, Curt A. Roesler Herodes Herodias Salome Jochanaan Narraboth Page 1. Jude 2. Jude 3. Jude 4. Jude 5. Jude 1. Nazarener 2. Nazarener 1. Soldat 2. Soldat Ein Cappadocier Sklave Burkhard Ulrich (Jan./Febr.) / Thomas Blondelle (April) Jeanne-Michèle Charbonnet Catherine Naglestad Michael Volle Thomas Blondelle (Jan./Febr.) / Attilio Glaser (April) Annika Schlicht Paul Kaufmann (Jan./Febr.) / James Kryshak (April) Gideon Poppe Jörg Schörner (Jan./Febr.) / Andrew Dickinson (April) Clemens Bieber Stephen Bronk / Alexei Botnarciuc (17. und 19. April) Noel Bouley (Jan./Febr.) / Dong-Hwan Lee (April) Thomas Lehman / John Chest (17. und 19. April) Alexei Botnarciuc (Jan./Febr.) / Andrew Harris (April) Tobias Kehrer Franz Xaver Schlecht (Jan./Febr.) / Michael Adams (April) Matthew Peña Orchester und Statisterie der Deutschen Oper Berlin. In Luxembourg: Orchestre Philharmonique du Luxembourg. Premiere: 24. Januar 2016, weitere Vorstellungen in Berlin: 29.1., 3.2., 6.2., 2.4. und 6.4.2016 In Luxembourg: 17.4. und 19.4.2016 Mit einem Schlag wurde der preußische Generalmusikdirektor Richard Strauss als einer der bedeutendsten Opernkomponisten seiner Zeit wahrgenommen, nachdem am 9. Dezember 1905 in Dresden SALOME uraufgeführt worden war. Dass Richard Strauss keine einzige Oper an „seinem“ Haus, der Berliner Hofoper, zur Uraufführung bringen mochte, hatte seinen Grund in der Auseinandersetzung um seine frühere Oper FEUERSNOT, die mit deren Verbot auf Betreiben der Kaiserin Auguste Viktoria nach acht Aufführungen endete. Die Befürchtungen des Komponisten waren nur zu berechtigt, denn auch die Berliner Erstaufführung der SALOME ging nicht ohne Eingriffe der Zensur vonstatten. Aufregend im wörtlichen Sinn war schon die Vorlage, „Salomé“ von Oscar Wilde, in französischer Sprache geschrieben und in Paris 1891 zur Uraufführung gebracht, während der Autor in London eine Zuchthausstrafe wegen „grober Unsittlichkeit“ verbüßte. In Berlin war das Theaterstück nur in Privataufführungen zu sehen, Max Reinhardt hatte es mit Gertrud Eysoldt in der Titelpartie inszeniert. Strauss hatte diese Inszenierung 1902 gesehen und entschloss sich später dazu, den Prosatext ohne Umweg über eine Libretto-Fassung in Versen zu vertonen. Er etablierte damit eine neue Kunstform der „Literaturoper“, die für das 20. Jahrhundert bestimmend werden sollte. Kurz vorher hatten Claude Debussy mit PELLEAS UND MELISANDE und Leoš Janáček mit JENŮFA Ähnliches hervorgebracht. Strauss lag also ganz im Trend der Zeit, auch wenn er Janáčeks Oper ganz bestimmt nicht und Debussys ziemlich sicher nicht kannte. Er nahm noch eine andere beinahe modische Erscheinung der Zeit auf: wie schon FEUERSNOT ist SALOME ein Einakter, fast exakt so strukturiert wie der berühmteste Einakter vom Ende des 19. Jahrhunderts, CAVALLERIA RUSTICANA von Pietro Mascagni, zweiteilig mit einem großen symphonischen Zwischenspiel. Mit ELEKTRA führte er diese Linie fort und zahlreiche andere Komponisten folgten ihm bis weit in die 20er Jahre. Die Aufregung, die wesentlich zu der Verbreitung des Theaterstücks wie auch der Oper beitrug, beruhte auf Schockelementen und bewusst kalkuliertem Voyeurismus. Der abgeschlagene Kopf des Propheten Jochanaan und der „Tanz der sieben Schleier“ der Salome sind die beiden Theatermomente, die jedem sofort einfallen, wenn er den Titel SALOME hört. Doch die Oper umfasst viel mehr als das, sie ist ein vielschichtiger Kosmos, der von einer kranken Familie berichtet, in der die Tochter vom Stiefvater bedrängt wird und von der Mutter keine angemessene Unterstützung erhält. Claus Guth interessiert vor allem die Auseinandersetzung zwischen Salome und Herodes. In ihren Tagträumen erschafft sie sich eine Gegenfigur zum Vater, einen Retter. Die Stimme, die sie hört, gehört Jochanaan. Mit ihm wird sie die Ordnung aufsprengen und sich befreien. Claus Guth, der in Berlin zuletzt an der Staatsoper im Schiller Theater THE TURN OF THE SCREW von Benjamin Britten inszeniert hat, debütiert mit dieser Regie an der Deutschen Oper Berlin. Seit 1999 inszeniert er regelmäßig bei den Salzburger Festspielen, wo er einen besonderen Erfolg mit der „Da-Ponte-Trilogie“ feiern konnte. DAPHNE und DER ROSENKAVALIER von Richard Strauss inszenierte Claus Guth in Frankfurt/Main, DIE FRAU OHNE SCHATTEN an der Mailänder Scala. Seine erste Strauss-Inszenierung galt ARIADNE AUF NAXOS, die er zusammen mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Muriel Gerstner herausbrachte, mit der er nun zum zweiten Mal zusammenarbeitet. Alain Altinoglu ist auf der ganzen Welt ein gefragter Konzert- und Operndirigent. Er war zehn Jahre Lehrer der Gesangsklasse am Pariser Konservatorium und hat dabei eine besondere Liebe zum Gesang, auch zum Liedgesang entwickelt, den er auch als Begleiter pflegt. An der Deutschen Oper Berlin dirigierte er 2011 die Premiere SAMSON UND DALILA. Catherine Naglestad hat die Partie der Salome u. a. bereits in Wien und Neapel gestaltet. In Hamburg sang sie zuletzt Cassandre in LES TROYENS von Hector Berlioz unter musikalischer Leitung von Kent Nagano. Für ihre Rollenportraits von Glucks Alceste und Bellinis Norma (Staatsoper Stuttgart, Regie: Jossi Wieler) wurde sie zur „Sängerin des Jahres 2006“ gewählt. An der Staatsoper München war sie 2015 als Brünnhilde (SIEGFRIED) und ist 2016 als Senta zu erleben. Michael Volle singt regelmäßig sowohl an der Deutschen Oper Berlin als auch an der Staatsoper im Schiller Theater, dort u. a. den FLIEGENDEN HOLLÄNDER. An der Deutschen Oper Berlin war er bereits als Don Giovanni und als Scarpia zu erleben; Jochanaan ist hier seine erste Neuproduktion. Jeanne-Michèle Charbonnet sang 2007 an der Deutschen Oper Berlin die Titelpartie in ELEKTRA von Richard Strauss. Nachdem sie bereits 2014 in Brüssel die Partie der Küsterin gesungen hat, erarbeitet sie sich nun mit Herodias eine weitere Fachpartie als Mezzosopran. Burkhard Ulrich ist seit 2001 Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin. Zu seinen wichtigsten Partien gehört Mime in SIEGFRIED, den er nicht nur hier, sondern auch in Bayreuth unter musikalischer Leitung von Kirill Petrenko und in der Regie von Frank Castorf sang. Nachdem er in Salzburg unter der musikalischen Leitung von Sir Simon Rattle den Ersten Juden in SALOME gesungen hat, übernimmt er nun die Partie des Herodes.