85. Medizinischer Sonntag - „Hilfe, mir wird schwindlig!“

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Ratgeber
PD Dr. Jörg Tautenhahn, Chefarzt der Gefäßchirurgie des Klinikums
Magdeburg, verfolgte mit seinem Beitrag das Ziel, aus der Sicht
des Gefäßchirurgen die Wundheilung von pAVK-Patienten in
einen größeren Zusammenhang zu stellen. Er machte deutlich,
dass solche Patienten in der Regel multimorbide Patienten sind,
die begleitende Gefäßerkrankungen mit hohem Risiko für
Amputationen oder lebensbedrohliche Gefäßverschlüsse aufweisen. Vermeidung von Risikofaktoren und eine frühzeitige Diagnose
und Therapie sind wirksame Möglichkeiten für die steigende
Anzahl dieser Patienten.
In seinem Beitrag „Entzündung in der Leiste“ befasste sich Prof. Dr.
Thomas Bürger, Chefarzt der Gefäßchirurgie am DiakonissenKrankenhaus Kassel, mit einer Erkrankung, die auf vielfältigen
Ursachen beruhen kann, und daher einer entsprechenden
Differentialdiagnostik bedarf. Auf dieser Basis ist dann eine
gezielte Therapie möglich.
In einem weiteren Beitrag von Dr. Jannasch standen einige
Sonderformen der Wundbehandlung im Mittelpunkt. Neben der
schon beschriebenen Vakuumtherapie werden auch andere physikalische (Elektrostimulation) oder chemische (Ozonanwendung)
Verfahren erprobt. In jedem Fall steht der Einsatz solcher
Methoden erst am Anfang und bedarf einer individualisierten
Anwendung sowie der Akzeptanz und der Compliance des
Patienten.
Vorweihnachtliche Bescherung im Kinderdorfhaus
(Fotos: Monika Mengert-Ulrich/Text: Dagmar Halangk)
85. Medizinischer Sonntag
„Hilfe, mir wird schwindlig!“
Schwindel ist sehr unangenehm, kann jedoch harmlos sein. Er
kann aber auch ein Signal für zum Teil bedrohliche Krankheiten
sein. Um die verschiedenen Formen von Schwindel sowie mögliche medikamentöse und operative Therapiemöglichkeiten ging es
beim 85. Medizinischen Sonntag am 28. November 2010 – einer
gemeinsamen Veranstaltungsreihe von Volksstimme, Urania und
Universitätsklinikum. „Es kann viele Gründe geben, warum einem
Menschen schwindelig wird“, so Prof. Dr. Christoph Arens, Direktor
der HNO-Uniklinik. Wichtige Hinweise auf die Ursache liefert die
Beschreibung der Schwindelgefühle und der Umstände, unter
denen das Problem auftritt.
Schwindelattacken gehen meist auf ein gestörtes Gleich­ge­
wichtssystem zurück. Dazu gehören das Innenohr, die Augen
sowie diverse Sensoren im ganzen Körper, die mit dem Gleich­
gewichtszentrum am Stammhirn über zahlreiche Nervenbahnen
verbunden sind. Überall in diesem Netzwerk kann es zu Störungen
kommen, die zum Verlust der Balance und damit zu Stürzen führen. Eine häufige Ursache ist der „Morbus Meniére“. Symptoma­
tisch dafür ist eine Kombination aus Drehschwindelattacken,
Druck­gefühl im Ohr, zeitweiligem Hörverlust und Ohrensausen
(Tinnitus). Nicht wenige Schwindelattacken im Alter sind auch die
Folge von Herzrhythmusstörungen oder von Herz-KreislaufSchwächen. Wird das erkannt, ist ebenfalls eine deutliche
Besserung möglich – beispielsweise durch Einsatz eines Herz­
schrittmachers. Mitunter sind Medikamente oder Virusinfektionen
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UMMD aktuell 1_Februar 2011
Prof. Dr. Christoph Arens (re.) und OA Dr. Andreas Oldag
(Foto: Uwe Seidenfaden)
Auslöser von Schwindelattacken. Oberarzt Dr. Andreas Oldag von
der Universitätsklinik für Neurologie machte zudem darauf aufmerksam, dass Schwindelattacken unter anderem auch Anzeichen
einer Hirnblutung, einer chronisch-entzündlichen Hirnerkrankung
(Multiple Sklerose) oder eines Hirntumors sein kann.
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