WS 508 Brain Gym - Koordinationstraining und Gehirnjogging

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WS 508 Brain Gym - Koordinationstraining und Gehirnjogging
Kerstin Dürr
Koordination
Unter Koordination versteht man das in räumlich-zeitlich-dynamischer Hinsicht optimale, also harmonische
und ökonomische Zusammenspiel von Gehirn (Zentralnervensystem), Nerven und Muskeln (intermuskuläre
Koordination) untereinander sowie das Zusammenspiel der Muskelfasern innerhalb eines Muskels
(intramuskuläre Koordination) zu zielgerichteten und gleichgewichtssicheren Bewegungen (Willkürmotorik)
und situationsangepassten Bewegungen (Reflexmotorik).
Teilgebiete der Koordination sind:
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
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
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Gleichgewichtsfähigkeit
Rhythmisierungsfähigkeit
Wahrnehmungs-, Anpassungs- und Umstellungsfähigkeit (Personen, Objekte, Musik, Rhythmus)
Räumliche Orientierungsfähigkeit
Reaktionsfähigkeit (optischer, akustischer oder taktiler Reiz)
Kopplungsfähigkeit (Kombination von 2 oder mehreren Bewegungen)
Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit (Dosierung des Krafteinsatzes entsprechend der Aufgabe)
Gehirnforschung
Mit zunehmendem Alter nimmt die Anzahl der Nervenzellen sowie der Verknüpfungen der einzelnen NZ, der
sog. Synapsen, im Gehirn ab. Es kommt zu Einlagerungen von Stoffwechselprodukten im Gehirn.
Bestimmte Eiweiße, die Tau-Fibrillen und Beta-Amyloide, bilden unauflösliche Plaques an den NZ und an
den Verbindungen zwischen den einzelnen NZ, die eine korrekte Impulsübertragung von NZ zu NZ nicht
mehr zulassen oder blockieren.
Durch mangelnde Bewegung ist die Durchblutung im Gehirn zusätzlich vermindert, durch O2- Nährstoff- und
Wassermangel kann das Gehirn nur unzureichend arbeiten.
Folgen sind Einbußen im Kurzzeitgedächtnis (Merkfähigkeit) und Arbeitsgedächtnis (Handhabung
verschiedener Gegenstände, Koordinationsstörungen), in der räumlichen und zeitlichen Orientierung
(Uhrzeiten!), Sprach- und Ausdrucksschwierigkeiten
Durch Bewegung kommt es zu:
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Einer Steigerung der Durchblutung im Gehirn

Einer vermehrten Ausschüttung verschiedener Hormone zur besseren Impulsübertragung sowie zur
Stimmungsaufhellung
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Neubildung von Nervenzellen

Ausbildung vielfacher neuer Synapsen

Einer verbesserten Koordination und Bewegungssicherheit
Körperliche Aktivitäten können sein:
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Wandern/Spazierengehen/Walken/Nordic Walking

Schwimmen

Radfahren/Ergometertraining
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Gymnastik

Langlauf
Idealerweise sollen diese Tätigkeiten verknüpft werden mit Denksportaufgaben, die zusätzlich das Gehirn
aktivieren und es so zu einem Bewegten Gehirntraining kommt.
Hierbei handelt es sich um Merkaufgaben, Rechenaufgaben, Sprachtrainingsaufgaben, Lateral- und
Überkreuzbewegungen, Reaktionsübungen, Dual-Tasking-Aufgaben mit und ohne Hilfsmittel. Im
Vordergrund sollte aber immer der Spaß und die Freude an der Bewegung stehen ☺
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Zusätzlich zu einem Bewegungsprogramm, das aus Ausdauer-, leichten Kräftigungen sowie
Koordinationsübungen besteht, soll das Gehirn angeregt werden durch
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Erlernen neuer Abläufe, Tätigkeiten (Gedicht, Instrument, Tänze)

Regelmäßiges Pflegen sozialer Kontakte, geselligen Treffen, Verabredungen

Pflegen eigener Hobbies

Regelmäßige und ausreichende Trinkmenge

Korrekte Medikamenteneinnahme

Reduktion der Risikofaktoren Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht, übermäßiger Alkoholkonsum
1. „Zahlenklavier“:
Im Sitzen: auf einem großen Blatt Papier steht eine lange Reihenfolge von Zahlen, z.B.
112233442535124…..die TN lesen die Zahlenreihenfolge und spielen beidhändig mit den
entsprechenden Fingern wie auf einem Klavier die gesamte Zahlenreihenfolge auf den OS/auf dem
Tisch
2. „Blauer und roter Pfeil“:
Im Sitzen: LP zeigt i.W. einen blauen Pfeil und einen roten Pfeil
a)
Bei dem blauen Pfeil  Armbewegung in die gezeigte Richtung

Bei dem roten Pfeil  Armbewegung in die entgegengesetzte Richtung
b)

re Arm reagiert auf blauen Pfeil, li Arm auf roten Pfeil
3. „Fächer-Faust und umgekehrt“:
Im Sitzen:
a) re Hand vw mit Fächer, li Hand an Brust mit Faust; i.W. andere Seite
b) re Hand vw mit Faust, li Hand an Brust mit Fächer, i.W. andere Seite
c) 4 x a) und 4 x b) im Wechsel
4. Das
„Z“
Re Hand tippt die Linien eines „Z" ab: an li Schulter, re Schulter, li Hüfte, re Hüfte
Li Hand tippt um 1 versetzt das „Z“: an re Hüfte, li Schulter, re Schulter, li Hüfte
5. „Richtungsgehen mit Farbkarten“:
Frontale Blockaufstellung: LP zeigt 4 verschiedene Farbkarten: rot – blau – grün – gelb
a) Bei rot 1 Schritt vw, bei blau 1 Schritt nach re, bei grün 1 Schritt li, bei gelb 1 Schritt rw
b) LP nennt die folgenden Obst-/Gemüsesorten: Kirsche, Pflaume, Gurke, Banane
c) LP zeigt rot und sagt blau/Pflaume….das GEZEIGTE gilt  vw
d) LP zeigt rot und sagt blau/Pflaume… das GESAGTE gilt  re
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6. „Gegenteil: : Beugen und strecken – auf und zu - tief und hoch“
Frontale Blockaufstellung; LP macht 3 verschiedene Bewegungen vor  die TN müssen die
entgegengesetzte Bewegung machen; Erschwerung: 2 Bewegungen kombinieren.
a) Knie beugen und strecken
b) Grätsche und geschlossene Beine
c) Arme in Hochhalte und Arme in Tiefhalte
7. „Der defekte Roboter“:
Paarweise; P1 ist Roboter und wird von dahinterstehendem P2 bedient; Die Pärchen bewegen sich frei
im Raum, je nach Roboterbedienung
Der defekte Roboter führt aber die Richtungswechsel genau seitenverkehrt aus als normal!

re angetippt
 nach li abbiegen


li angetippt
auf Rücken
 nach re abbiegen
 stehenbleiben

auf Kopf
 weitergehen
8. „Orientierungslauf“
mit Gegenständen
LP verteilt in der Halle 8-10 verschiedene Gegenstände wie Schuh, Stuhl, Seil, Reifen, Hütchen,..
a) Die TN sollen sich eine Reihenfolge von 4-5, später 6-7, später 8-10 Gegenständen merken und
festlegen und diese Reihenfolge permanent abgehen
b) LP vertauscht mehrere Gegenstände die TN sollen trotz der veränderten Position die Reihenfolge
beibehalten
mit Reifen
Auf dem Hallenboden verteilt liegen pro TN 1 Reifen = R1. Jeder TN merkt sich seinen 1.Reifen, in dem
er steht. Dann freies Gehen zur Musik in der Halle. Auf Kommando  jeder TN sucht seinen Reifen R1.
Dann sucht sich jeder TN einen weiteren Reifen = R2., evtl. einen dritten Reifen = R3. Auf Kommando
der LP  stellt sich jeder je nach Ansage in seinen Reifen R1, R2 oder R3
9. „Zahlenwürfel + Geschichte“
TN gehen zur Musik frei im Raum und merken sich
a) die von der LP nacheinander gezeigten Ziffern auf einem Schaumstoffwürfel 4…2…6…1…2…
b) denken sich dazu mit den gemerkten Zahlen eine Geschichte aus, die sie später vortragen
10. „Rechenkärtchen“
Jeder TN bekommt von der LP ein Rechenkärtchen mit Start-und Rechenzahl, z.B.
a) Startzahl: 2; Rechenzahl 7  während des Gehens frei im Raum addiert er fortlaufend die Zahl 7,
bei der 2 beginnend, dazu, bis er über 100 kommt. Dabei die errechneten Zahlen aussprechen
b) Startzahl: 101; Rechenzahl: 4  Rechenzahl subtrahieren, bis man bei 0 ist.
Die Kärtchen werden dann immer wieder getauscht
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11. „Tip-Gang mit Sandsäckchen“:
Frei im Raum gehen; LP nennt eine Zahl von 1-4 / Alt. Paris-Rom-Peking-Hamburg
TN führen die vereinbarte Bewegung dazu 1 x aus, dann wieder weitergehen
1 = SS re halten und an li Knie tippen
2 = SS re halten und an re Fuß außen tippen
3 = SS li halten und an li Knie tippen
4 = SS li halten und an re Fuß rw gekreuzt tippen
12. „Sandsäckchentausch“
Innenstirnkreis, evtl. 2-3 Kreise à 6 P.; pro TN 1 Sandsäckchen (SS) in der re Hand
Das 1.SS wird mit der re Hand nach re weitergegeben, gleichzeitig nimmt die li Hand das 2.SS
Das 2.SS wird mit der li Hand überkreuzt nach re weitergegeben, die re Hand nimmt überkreuzt das
3.SS….
13. „3 rechts – 2 links“
Großer Innenstirnkreis; 2-3 SS;
das SS wird zum 3.TN nach re geworfen, dann zum 2.TN nach li….
14. „Fußballgeschichte“:
Alle TN im großen Innenstirnkreis, LP erklärt und erzählt die Bewegungsgeschichte;
dann in 2 Kreisen
Bewegungsgeschichte
Der Fußball
Der große Paul und der kleine Toni suchten ihren Fußball. Sie schauten auf demSchrank und im
Schrank, sie schauten hinter dem Baum und sogar im Teich. Aber sie konnten ihn nirgendwo finden. Da
hatten sie eine tolle Idee. Sie nahmen ihre Fahrräder, radelten bergauf und bergab zu ihrem Opa. Der
hatte zumGlück noch in der Kiste hinter seinem Auto einen alten Fußball. Der große Paul und der kleine
Toni fühlten sich wie im siebenten Himmel.
Die unterstrichenen Wörter werden zunächst mit dem gesprochenen Text in Bewegung umgesetzt, dann
werden nach und nach die unterstrichenen Wörter ganz durch Bewegungen ersetzt.
15. „Seilwerfen“:
a) je 4 TN stehen im Viereck; pro Gruppe 1 geknotetes Seil; sich das Seil beliebig im Kreis zuwerfen
b) dito mit 2 geknoteten Seilen
c) 4 Kommandos:
1= HT zum re Nachbarn weiterwerfen
2= HT um den Rücken herumgeben
3= HT zum Gegenüberstehenden werfen
4= HT unter einem Bein durchgeben
5= eigene Auswahl der Gruppe
 LP gibt die Kommandos an
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16. Seilflechten mit 4 Personen“:
Je 4 Seile pro Gruppe werden oben an einer Sprossenwand dicht nebeneinander festgeknotet. Jeder
TN hält 1 Seilende fest; Je nach Aufstellung nebeneinander ist er Nr. 1,2,3 oder 4  ÜL nennt lauf eine
Zahl, z.B. „2“  alle 2er müssen unter einem oder mehreren anderen Seilen durchgehen oder hinten
um die anderen TN herumgehen, so dass sie eine andere Position einnehmen  jeder hat dadurch
eine andere Nummer
 auf Kommando des ÜL lösen alle Gruppen, ohne ihre Seile loszulassen, die Seilzöpfe auf
demselben Weg wieder auf
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