Qualitätssicherung

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Qualitätssicherung bei
zentralvenösen(ZV) Dialysekathetern
Alois Gorke
Gesundheits- und Fachkrankenpfleger
Zentrum für Innere Medizin - Dialyse
SVO 2009 Zentralvenöse Dialysekatheter .............Qualitätssicherung ...............A. Gorke.....
Inhalte : Qualitätssicherung
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Was und wie und warum ?
Ziele und Ressourcen der Abteilung
Daten aus der Dokumentation
Katheteranlage und primäre
Komplikationen
• Katheterfunktion und Dysfunktion
– Adäquater Fluss und Störungen
– Exit Reizungen und Infektion
– Bakteriämie und Sepsis
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Qualitätssicherung
• Die EN ISO 9000:2005 definiert Qualitätssicherung
in Punkt 3.2.11 als “Teil des Qualitätsmanagement,
der auf das Erzeugen von Vertrauen darauf gerichtet
ist, dass Qualitätsanforderungen erfüllt werden.”
• Das volkstümliche Verständnis von
Qualitätssicherung weicht von der obigen Definition
nach ISO 9000 erheblich ab und wird oft mit
Qualitätsmanagement vermengt.
Wikipedia. de im Januar 2009
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Qualitätssicherung
• Qualitätssicherung sind Maßnahmen, die sicherstellen
sollen, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung ein
festgelegtes Qualitätsniveau erreicht.
• Dabei geht es nach ISO 9000 nicht etwa darum, die
Qualität eines Produktes zu optimieren, sondern ein
vorgegebenes – also gegebenenfalls auch ein niedriges Niveau zu halten. Das Produkt kann dabei sowohl
materiell sein, als auch eine erbrachte Leistung oder eine
verwendete Verfahrensweise.
• Der Prozess der Qualitätssicherung wird heute vielfach in
Unternehmen mit rechnergestützten Systemen
abgebildet.
Wikipedia. de im Januar 2009
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......Besser
genau
nachsehen
als raten
und
spekulieren
.....
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Qualitätssicherung bei ZV Dialysekathetern
• Ziele und Standards in Bezug auf Gesetze,
Richtlinien, Leitlinien, Stand von Wissenschaft
und Technik und Ressourcen notwendig
• Strukturierte Beobachtung und Vergleichen
unter Verwendung von Endpunkten
• Erfassung und Bewertung von Daten
- im Längsschnitt, z.B. pro Patient , Kathetertyp,
KAST, Lokalisation
- im Querschnitt, z.B. Daten pro Zentrum, pro
Kathetertyp, Lokalisation, Komplikation, Diagnose
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Ziele und Ressourcen
• Ziele bei Planung und Behandlung
– Anteil von Patienten mit Katheter < 10%
– Reduktion von Behandlungs- und Krankenhauskosten durch
Infektionsprävention, z.B. 50% Einsparung bei im Mittel 5/1000
Kathetertagen entspricht USD 5000/Patient (4)
• Ausbildungsstatus und Einsatz der Mitarbeiter
– Ausbildung und Einweisung der Mitarbeiter (1)
– Anzahl von Patienten pro Mitarbeiter und Korrelation zu Infektion,
z.B. mehr Infektionen bei Schlüssel von 4 : 1 auf 7 : 1 (2)
(1) NKF K/DOQI Update 2006
(2) CRP Vascular Access, EDTNA/ERCA, 1998
(3) Bethard, Seminar in Dialysis, 2003
(4) Allon, AJKD; 51, 2008)
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Ziele und Ressourcen
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Zusammensetzung des Teams
Informations- und Fortbildungsmöglichkeiten
Materialien, vor allem für aseptisches Handling
Behandlungs-- und Pflegestandard (3)
Auftrag zur Qualitätssicherung
(1) NKF K/DOQI Update 2006
(2) CRP Vascular Access, EDTNA/ERCA, 1998
(3) Bethard, Seminar in Dialysis, 2003
(4) Allon, AJKD; 51, 2008)
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Pflege- und Behandlungsstandards und Training
Rückgang der Katheterinfektionen nach Einführung
des NKF/DOQI Protokolls zur Katheterpflege
Verband:
• Material
• Methode
• Häufigkeit
Flussstörungen :
• Ja / Nein,
• Druck zu Fluss
• Maßnahme
Pflegestandard mit :
• Einweisung und Training
• Personal/Patient Schlüssel
Beathard, Sem Dial 2003
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Daten sammeln und auswerten
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Daten aus der Dokumentation, z.B.
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Patientendaten, evtl. Haupt- und Nebendiagnosen
Therapieschema, z.B. maximale UF
Kathetertyp, - ort, - lage
Datum der Katheteranlage, -entfernung
Voruntersuchungen, z.B. Flüssigkeitsstatus, Status
der Venen
• Endpunkte :
– Anteil der Akut- und Permanentkatheter in Bezug auf AV
Fistel und AV Prothese (1) NKF K/DOQI Update 2006
– Gesamtverweildauer in Kathetertagen
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Katheteranlage und frühe
Komplikationen - Endpunkte
• Röntgen Thorax mit Bestimmung des Katheterortes
• Komplikationen allgemein < 2% / Anlagen (1)
• Pneumothorax, Hemothorax, Hämotom, andere
• Funktion und Fluss
– Rate der primären Fehlfunktion < 5% / Anlagen (1)
• Früh im Verlauf
– Abknicken, Thrombosierung, Dislokation, primäre
Flussstörung (art. / ven. / beide Schenkel)
– mechanische Verletzung
(1) NKF K/DOQI Update 2006
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Katheterfunktion and - Fluss
• Zielwert für Fluss pro Katheter und Patient festlegen
– Z.B. mind. > 300ml nach Anlage (1)
– Vergleich mit Flussraten von AV Fisteln / Prothesen (1)
• Druck – Flow – Diagramm
– nach Anlage und Wiederholung nach Intervention
– Art. und ven. Druck bei Blutflusssteigerung in 50ml/min
Schritte
• Ansaugen und festsaugen
• zu Beginn / im Betrieb, Häufigkeit, bei QB von x in ml/min
• Dialyseleistung
– Online Clearance Messung pro Behandlung
– Kumulatives Blutvolumen (KBV) und Zeit
– Rezirkulation in %, z.B. < 10%
(1) NKF K/DOQI Update 2006
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Katheterfunktion :
Maßnahmen und Endpunkte I
• Druck – Flow – Diagramm (AP/VP/QB ml/min)
• Korrekturmaßnahmen, z.B. mit Fibrinolytika auch
im Verhältnis zu verschied. Blocklösungen
– Spülungen mit NaCl und anderen Mitteln (Häufigkeit)
– Urokinase oder rt-PA Instillation mit standardisierter
Dosierung (Häufigkeit)
– Urokinase oder rt-PA Infusionen mit angeordneten
oder standardisierten Dosierungen (Häufigkeit)
• Systemische Antikoag. : Einsatz, Ziele, Verlauf
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Katheterfunktion :
Maßnahmen und Endpunkte II
• Anzahl von Kathetern und –typen pro Patient,
Lokalisationen und Verweildauer
• Gründe für Entfernen eines Katheters
• Mechanische Intervention (Brushing, Stripping)
• Neuer Katheter
– Wechsel über Draht
– Katheter an neuem Ort
• Online KTV im Verhältnis zum KBV in Liter
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Viele Daten
verwirren,
Einzeldaten
bringen zu
wenig
Aussage :
also gezielt
suchen und
vergleichen
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Katheteraustrittstelle (KAST)
• Zielwerte für Anzahl der Verbandwechsel / Woche
– z.B. jede HD : NKF K/DOQI Update 2000 (1)
– z.B. 1x / Woche bei Transparenzverbänden (2)
• Standard für die Bewertung des KAST
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KAST Reizung und Verhärtung, z.B. cm / Durchmesser
KAST Rötung und Verhärtung, z.B. cm / Durchmesser
KAST Infektion durch Abstriche und Blutkulturen
KAST Tunnelinfektion, z.B. Abstriche und Sonographie
Schmerzen
Infektionsmarker, z.B. Leukozytose, CRP, PCT, Fieber
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KAST Probleme :
Maßnahmen und Endpunkte
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Alle Ereignisse pro 1000 Kathetertage, auch Jahr
Bakterien als KBE / ml / Infektionsmarker
Anzahl der Verbandswechsel (Jahr) und Ereignisse
Desinfektion in der Routine des VW (Häufigkeit)
Desinfektion als zusätzliche Maßnahme mit Dauer
Lokale präventive Therapie mit Antiseptika, wie
Polyvidon-Jod oder Mupirocin Salbe mit Zeitraum (1)
• Lokale und systemische Therapie bei/per Ereignis
(1) NKF K/DOQI Update 2006
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Katheterbezogene
Bakteriämie und Sepsis I
• Abstriche des KAST durch NaCl feuchte Watteträger
• Blutkulturen
– Periphere Vene(1) mit Vergleich zu Blut durch Katheter
oder zu NaCl oder Heparinblock oder Kultur der Spitze (1)
– Abnahme durch den Katheterlumen beeinträchtigt, z.B.
durch Reste der Blocklösung, bakteriellen Biofilm und
kontaminierte Anschlüsse
• Semi-quantitative Methode
– z.B. mit Verhältnis der KBE/ml von KAST Abstrich und
peripherer Blutkultur von mindestens 5:1 (nach CDC und C.
Brun-Buisson, Montpellier Seminar, 2001)
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Katheterbezogene
Bakteriämie und Sepsis II
• Kulturen der Katheterspitze und –lumen
– Ausrollen der Spitze und Auskratzen des Lumen nach
Explantation
• Abstriche am / im Kathetermaterial
– Konnektoren nur außen möglich, Lumen fast unmöglich
– Andere Materialien bedenklich, kaum eingeführt, wenig
Referenzen
• Endpunkt:
– Ereignis(se)/1000 Kath.-Tage, kein valides Ziel in Literatur
– Zentren mit Top Standard 0,11 – 0,5 / 1000 Kath. Tage
– Zentren mit gutem Standard < 2-3 / 1000 Kath. Tage
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Qualitätssicherung
mit
Genauigkeit,
Gefühl und
Augenmaß
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Qualitätssicherung in der Praxis
• Nur was geplant und dokumentiert ist, steht
zur Verfügung für eine Auswertung
• Aktionismus vermeiden und nicht im
Datendschungel untergehen
• Gezielte Bewertung und Nachschau von
ausgewählten Daten und Vergleich mit dem
Handling in der Praxis und Literiatur
• Verbesserungen geplant herbeiführen
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.. und in der
Qualitätssicherung nicht zu
vergessen :
QS ist wirklich Arbeit und es
kann sich echt auszahlen,
also mit Lob für die
Mannschaft nicht sparen
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