Wind kann mehr Presse 16.05.2014 Die Hertener Stadtwerke können nicht nur 100 Jahre Erfahrung in Sachen Stromversorgung vorweisen. Sie sind in Zusammenarbeit mit der Stadt Herten und dem Anwenderzentrum H2Herten auch Vorreiter in Sachen Energiespeicherung. Mithilfe der Windstromelektrolyse-Anlage lässt sich Strom des Windrads auf der Halde Hoppenbruch in Wasserstoff speichern. Dieses Verfahren hat Modellcharakter für die Energiewende. Die Hertener Stadtwerke können nicht nur 100 Jahre Erfahrung in Sachen Stromversorgung vorweisen. Sie sind in Zusammenarbeit mit der Stadt Herten und dem Anwenderzentrum H2Herten auch Vorreiter in Sachen Energiespeicherung. Mithilfe der Windstromelektrolyse-Anlage lässt sich Strom des Windrads auf der Halde Hoppenbruch in Wasserstoff speichern. Dieses Verfahren hat Modellcharakter für die Energiewende. Viele Städte und Gemeinden erzeugen mittlerweile ihren eigenen Strom mit erneuerbaren Energien. Die Erzeugung durch beispielweise Photovoltaik oder Windräder ist allerdings wetterabhängig und schwankend. Es gibt also Tage, an denen mehr produziert als verbraucht wird und andersherum. Das Anwenderzentrum H2Herten auf dem ehemaligen Zechengelände Ewald ist auf Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie spezialisiert. Es betreibt seit April 2013 eine Windstromelektrolyseanlage, mit der Energie in Wasserstoff gespeichert werden kann. Dafür nutzt die Anlage den Lastgang, also den Verlauf der Stromerzeugung der Windenergieanlage auf der Halde Hoppenbruch. Wenn mehr Strom erzeugt wird, als das Anwenderzentrum für ihren Eigenbedarf braucht, wird der Überschuss an Strom mit einer Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt und gespeichert. Als Speichermedium bietet sich Wasserstoff an, weil er langfristig gelagert und bei Bedarf wieder zu in Strom umgewandelt werden kann. Darüber hinaus ist er das Element mit dem größten Energiegehalt. Bei Windflauten, zum Ausgleich und zur Stabilisierung des Netzes wird der Wasserstoff dann wieder zu Strom transformiert. Die Funktionsweise der Windstromelektrolyse-Anlage gliedert sich in drei Stufen: Energiewandlung: Wechselstrom wird in Gleichstrom und dann in Wasserstoff gewandelt. Energiespeicherung: Gleichstrom wird in Batterien kurzzeitig gespeichert. Wasserstoff lässt sich in Druckbehältern mittel- und langfristig speichern. Rückverstromung:Bei Bedarf wird der gespeicherte Wasserstoff wieder in Strom umgewandelt. Das produzierte Gas wird in einem 22 Meter hohen Speichertank am Anwenderzentrum gelagert. Als kurzfristige Stromspeicher kommen Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz. Für die Rückverstromung wird ein spezielles Brennstoffzellensystem eingesetzt. Das Anwenderzentrum produziert insgesamt 250.000 Kilowattstunden Strom im Jahr. Damit könnten rund 71 Haushalte für ein Jahr versorgt werden. Das dreiflügelige, 99 Meter hohe Windrad, das den Strom für das Anwenderzentrum und die darin sesshaften Betriebe produziert, wird von der Ruhrwind Herten GmbH betrieben. Die Gesellschafter sind der Regionalverband Ruhr (RVR), der Hertener Energiehandelsgesellschaft mbH und der Privatinvestor Jürgen Schmidt. Die Windenergieanlage erzeugt pro Jahr rund 2,6 Millionen Kilowattstunden Strom. Damit können etwa 800 Haushalte mit Energie versorgt werden. Die erzeugte Energie hängt stark von der Windgeschwindigkeit ab. Ist es windstill, entfällt die Produktion. Ist es zu stürmisch und die Windgeschwindigkeiten sind zu hoch, wird die Anlage zum Schutz ebenfalls ausgeschaltet. Basis für die Entwicklung der Windstrom-Elektrolyse-Anlage ist das Hertener Klimakonzept 2020+. Hinter dem Konzept stehen der effizientere Umgang mit Energie und eine nachhaltige Stadtentwicklung. Für Herten bedeutet dies beispielsweise konkret die Senkung des CO2Ausstoßes um 91.000 Tonnen (Basisjahr: 2006). Die Windstromelektrolyse ist ein Faktor, um das langfristige Ziel, bis 2050 komplett CO2-frei zu werden und auf fossile Energien verzichten zu können, zu erreichen. Als nächster wichtiger Schritt soll die Nutzung der Wärme und des freiwerdendes Sauerstoff bei der Elektrolyse vorangetrieben werden. Zukünftig könnte die Anlage als „Energiezentrale“ ausgebaut und mit anderen Erzeugungsanlagen auf dem Gelände verknüpft werden. Die Hertener Stadtwerke und das Copa Ca Backum feiern in diesem Jahr zahlreiche runde Geburtstage: Die Stromversorgung wird 100 Jahre alt. Das Kundenzentrum StudioB in der Hertener Innenstadt hat vor 15 Jahren zum ersten Mal seine Pforten geöffnet. Das Copa Ca Backum besteht seit 25 Jahren. Und die Wellnesswelt in der Copa Oase sowie das Kinderclub-Maskottchen "Copi" werden zehn Jahre alt.