PDF - Kölner Philharmonie

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Erik Bosgraaf
Ensemble Cordevento
Montag
7. März 2016
20:00
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Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben
Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses
Franz Sauer aus.
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ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen
Gästen.
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Erik Bosgraaf Blockflöte
Ensemble Cordevento
Evgeny Sviridov Violine
Ivan Iliev Violine
Zdenka Prochazkova Viola
Linda Mantcheva Violoncello
Alessandro Pianu Cembalo
Montag
7. März 2016
20:00
Pause gegen 20:50
Ende gegen 21:50
PROGRAMM
Johann Sebastian Bach 1685 – 1750
Partita für Traversflöte solo a-Moll BWV 1013
Allemande
Courante
Sarabande
Bourrée anglaise
Johann Sebastian Bach / Thiemo Wind
Konzert für Blockflöte, Streicher und Basso continuo G-Dur
Zusammengestellt aus Bearbeitungen von Arien aus den
Kantaten »Preise dein Glücke, gesegnetes Sachsen« BWV 215
und »Liebster Jesu, mein Verlangen« BWV 32
für Blockflöte, Streicher und Basso continuo
[Allegro]
Adagio
Presto
Johann Sebastian Bach / Erik Bosgraaf
Konzert für Blockflöte, Streicher und Basso continuo d-Moll
BWV 1059R
Rekonstruktion eines Solokonzerts als mutmaßliche Vorlage für
das fragmentarisch überlieferte Konzert für Cembalo solo, Oboe,
zwei Violinen, Viola und Basso continuo d-Moll BWV 1059
Allegro
Adagio
Presto
Pause
2
Johann Sebastian Bach / Erik Bosgraaf
Konzert für Cembalo, Streicher und Basso continuo
A-Dur BWV 1055 (1738)
Bearbeitung für Blockflöte, Streicher und Basso continuo B-Dur
Allegro
Larghetto
Allegro ma non tanto
Johann Sebastian Bach / Erik Bosgraaf
Konzert für Cembalo, Streicher und Basso continuo
E-Dur BWV 1053
Bearbeitung für Blockflöte, Streicher und Basso continuo D-Dur
[ohne Bezeichnung]
Siciliano
Allegro
3
ZU DEN WERKEN
Gleicher Gehalt in neuer Deutung –
Musik Johann Sebastian Bachs,
für Blockflöte bearbeitet
Hilfsmittel zur musikalischen Früherziehung, Eltern-Folterinstrument, Inbegriff harmloser Hausmusik – die bekannten Klischees
sind allesamt wenig schmeichelhaft für ernsthafte Blockflötisten.
Und sie geben ein völlig falsches Bild von den Möglichkeiten
des Instruments – denkt man einmal an die Virtuosität und Ausdruckskraft, die etwa Antonio Vivaldi seinen Spielern abverlangt.
Vor allem mit der Musik des Barock bringt man die Blockflöte in
Verbindung – sicher zu Recht, denn in dieser Zeit erreichte ihre
Popularität und Spielkultur den Höhepunkt. Im Lauf des 18. Jahrhunderts wurde sie immer mehr durch die modische Traversflöte (Querflöte) verdrängt und um 1800 war sie, außer vielleicht
unter Amateurmusikern, praktisch ausgestorben. Die Gründe
dafür liegen auf der Hand: immer größere Orchester und Konzerthallen, die einen entsprechend stärkeren Klang verlangten.
Andere Bläser gleichen Intonationsprobleme bei besonders lauten (oder auch leisen) Tönen durch entsprechenden Ansatz aus.
Die Blockflöte ist dazu nur begrenzt in der Lage und konnte der
Entwicklung daher nicht folgen. Ihre Renaissance begann erst
im Zuge der Neubewertung Alter Musik im 20. Jahrhundert. In
Deutschland wurde das Instrument nun allerdings auch von
der Jugendbewegung entdeckt und bald in Massen produziert.
Dafür entwickelte man die auf den ersten Blick einfachere, aber
unhistorische »deutsche Griffweise« – sie wirkte sich letztlich
nachteilig auf Intonation, Ausdruck und Geläufigkeit aus und trug
viel zum zweifelhaften Image bei, das der Blockflöte lange Zeit
anhaftete. Inzwischen haben sich jedoch längst Flöten mit »barocker Griffweise« durchgesetzt, die den historischen Instrumenten
näher stehen.
Obwohl Johann Sebastian Bachs Lebensspanne durchaus noch
in die Blütezeit der Blockflöte fällt, setzte er sie weder in seiner
Kammermusik noch in Solokonzerten ein. Sie kommt allerdings
in den Brandenburgischen Konzerten Nr. 2 und Nr. 4 und auch in
vielen Kantaten zum Einsatz. Blockflötisten, die mehr Bach spielen möchten, müssen anders besetzte Werke für ihr Instrument
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adaptieren, und sie begehen damit keineswegs ein Sakrileg:
Schließlich war dieses Vorgehen in der Barockzeit an der Tagesordnung. Nicht zuletzt Bach selbst hinterließ viele seiner Werke in
unterschiedlich instrumentierten Fassungen. Und selbst wenn solche Alternativversionen nicht erhalten sind, kann es sie doch einmal gegeben haben; auf ihre Rekonstruktion haben Musikforscher
und Interpreten geradezu detektivischen Spürsinn verwandt.
Erstes Werk für die »flûte traversière« –
Bachs Partita BWV 1013
Die Partita a-Moll für Flöte solo BWV 1013 ist ein solcher Fall: Sie
ist in einer Abschrift von etwa 1722/23 überliefert und dürfte auch
ungefähr um diese Zeit entstanden sein. Zwar trägt das Manuskript der Partita den eindeutigen Titel Solo pour la flûte traversière
par J. S. Bach, doch es gibt Anhaltspunkte dafür, dass zumindest
zwei Sätze des Werks ursprünglich für ein anderes Instrument
bestimmt waren: Vor allem in der Allemande erhält der Flötist
nämlich kaum Gelegenheit zum Atmen, die Sechzehntelbewegung läuft in jedem der beiden Teile dieses Satzes von Anfang
bis Ende durch. Die Allemande und vielleicht auch die Courante
könnte ursprünglich für die Violine bestimmt gewesen sein, der
eine solche Schreibweise eher angemessen ist.
In ihrer erhaltenen Fassung war Bachs Partita vermutlich überhaupt das erste Werk eines deutschen Komponisten für unbegleitete Traversflöte. Nur in Frankreich, wo dieses noch recht
neue Instrument besonders beliebt war, hatte Jacques Hotteterre bereits zuvor Musik für Flöte solo geschrieben. Denkbar ist
im Übrigen, dass Bach sogar noch weitere Stücke für Soloflöte
geplant oder ausgeführt hat. Auf der Titelseite seines Manuskripts der sechs Sonaten und Partiten für Solovioline (BWV
1001 – 1006 aus dem Jahr 1720) findet sich nämlich der Eintrag
Libro Primo (erstes Buch). Vermutlich verstand Bach seine sechs
Suiten für Violoncello solo (BWV 1007 – 1012) als zweiten Band
einer Reihe für unbegleitete Melodieinstrumente. Die Flötenpartita könnte man dann als Beginn eines dritten Buchs ansehen.
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Ein neues Konzert entsteht –
Thiemo Winds Bearbeitung dreier
Kantatensätze
Auf das Flötensolo folgen heute Abend vier Solokonzerte, von
denen Bach selbst allerdings keines für Blockflöte bestimmt hatte.
Das erste stellte der niederländische Musikwissenschaftler und
Blockflötenexperte Thiemo Wind aus drei Kantatensätzen zusammen. Ohnehin sind ja einige der schönsten und aufwändigsten Instrumentalsätze Bachs als »Sinfonien«, also Einleitungen,
in seinen Kantaten »versteckt«, und auch seine Arien sind nicht
selten nach Art von Konzertsätzen angelegt. Bach nannte Werke
für den Gottesdienst übrigens gar nicht »Kantaten«. Wenn er sie
überhaupt mit einer Gattungsbezeichnung versah, wählte er lieber Begriffe wie »Motetto«, »Dialogus« – oder sogar »Concerto«.
In Thiemo Winds Arrangement finden Sätze aus einer weltlichen
und einer geistlichen Kantate Eingang: Die Huldigungsmusik
»Preise dein Glücke, gesegnetes Sachsen« BWV 215 entstand 1734
anlässlich eines Besuchs des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August III. in Leipzig. Da Bach offenbar nur wenig
Zeit, vielleicht drei Tage, zur Verfügung hatte, griff er vermutlich
auf frühere, heute verschollene Stücke zurück. Einzelne Sätze der
Kantate verarbeitete er später noch einmal in der h-Moll-Messe
und im Weihnachtsoratorium. Aus Bachs drittem Leipziger Kantatenjahrgang stammt »Liebster Jesu, mein Verlangen« BWV 32. Das
1726 entstandene Werk ist ein »Dialogus« – also ein allegorisches
Gespräch zwischen Jesus, dem eine Bassstimme zugeordnet ist,
und der »Gläubigen Seele«, einer Sopranstimme.
Vom Erfinder des Klavierkonzerts –
verschiedene Fassungen des Konzerts
BWV 1059
Unter den Nummern 1052 bis 1059 finden sich im Bach-WerkeVerzeichnis acht Cembalokonzerte; weitere Konzerte für zwei,
drei oder sogar vier Cembali schließen sich an. Ihre Entstehung,
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größtenteils wohl um das Jahr 1738, hängt mit dem Leipziger Collegium Musicum zusammen, einer Studenten- und Liebhabervereinigung, deren Leitung Bach 1729 zusätzlich zu seinem Kantorenamt übernommen hatte. Das Ensemble gab regelmäßig öffentliche
Konzerte in den Kaffeehäusern und -gärten der Stadt, und von
seinem Leiter erwartete man natürlich, dass er selbst etwas zum
Repertoire beisteuerte und als Solist hervortrat. Außerdem standen mit Bachs Söhnen und seinem Schüler Johann Ludwig Krebs
weitere ausgezeichnete Cembalisten zur Verfügung. Es gab also
eine große Nachfrage nach Konzertliteratur, und mit seinen Cembalokonzerten sorgte Bach für das entsprechende Angebot. Dabei
schuf er nebenbei eine ganz neue Gattung: Vor ihm dachte offenbar niemand daran, das gebräuchliche Continuo-Instrument einmal umgekehrt von Streichern begleiten zu lassen. Vielleicht aus
Zeitmangel oder weil es ihm an Vorbildern fehlte, griff er jedoch
auf bereits vorhandene Konzerte für Violine oder Oboe zurück,
deren Solostimmen er für das Tasteninstrument einrichtete. Die
Musikforscher sind sich einig, dass sämtliche Cembalokonzerte
auf früheren Werken für ein Melodieinstrument basieren.
Überliefert sind einige von Bachs Kompositionen in beiden Fassungen. Dagegen hat sich die vermutlich für Oboe bestimmte
Originalversion des Konzerts BWV 1059 leider nicht erhalten, und
selbst von der späteren Cembalofassung existiert nur ein Fragment von neun Takten. Doch glücklicherweise tauchen genau
diese neun Takte in der instrumentalen Eröffnung von Bachs 1726
entstandener Kantate »Geist und Seele wird verwirret« BWV 35
noch einmal auf. Aus diesem Stück, in dem die Orgel den Solopart übernimmt, lässt sich der Kopfsatz sowohl der Oboen- als
auch der Cembaloversion rekonstruieren.
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Klagegesang für die Liebesoboe –
das Konzert BWV 1055
Wie Bach vorging, wenn er Violin- oder Oboenkonzerte für
Cembalo transkribierte, das zeigen einige Konzerte, die in beiden Versionen erhalten sind: So entspricht dem Cembalokonzert D-Dur BWV 1054 das frühere Violinkonzert E-Dur BWV 1042
oder dem Cembalokonzert g-Moll BWV 1058 das Violinkonzert
a-Moll BWV 1041. Der Vergleich solcher Werkpaare hilft natürlich
bei der Rekonstruktion der Konzerte, die nur in ihrer Cembaloversion überdauert haben, wie etwa BWV 1055. In diesem Stück
lassen der Tonumfang und die Schreibweise des Soloparts darauf schließen, dass er ursprünglich für Oboe d’amore bestimmt
war. Dieses Instrument, eine kleine Terz tiefer gestimmt als die
gewöhnliche Oboe, wurde um das Jahr 1720 bekannt. Viel früher
kann also auch Bachs Konzert nicht entstanden sein.
Der Oboe d’amore gab der sogenannte »Liebesfuß« (ein birnenstatt trichterförmiges Ende) einen besonders weichen, lieblichen
Klang, der sicher gerade im zentralen Larghetto mit seinem klagenden Gesang besonders gut zur Geltung kam. Die Blockflöte
ist hier eine reizvolle Alternative. Die Ecksätze des Konzerts bieten schöne Beispiele für Bachs Umgang mit der italienischen,
vor allem durch Vivaldi geprägten Ritornellform: Ein längeres
Tutti eröffnet und beendet solche Sätze, und weitere Wiederholungen (»ritornelli« auf Italienisch) schieben sich normalerweise
zwischen die nur sparsam begleiteten Soloepisoden. Bei Bach
sind die Solo- und Tuttiabschnitte allerdings enger miteinander
verzahnt als üblicherweise bei Vivaldi. Sie überlappen einander
oder unterbrechen sich gegenseitig; das motivische Material
wird in kunstvollen Fortspinnungsprozessen entwickelt.
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Von der Oboe über Orgel und Cembalo
zur Blockflöte – das Konzert BWV 1053
Höchstwahrscheinlich lag ein heute verschollenes Oboenkonzert Bachs Cembalokonzert BWV 1053 zugrunde. Dieses Werk
ist allerdings leicht rekonstruierbar, zumal Bach seine drei Sätze
zusätzlich noch in zwei Kantaten übernahm. Die beiden ersten
sind in BWV 169 »Gott soll allein mein Herze haben« als Sinfonia
beziehungsweise als Arie »Stirb in mir Welt« bearbeitet, und der
dritte diente als Sinfonia der Kantate BWV 49 »Ich geh’ und suche
mit Verlangen«. Gemeinsam ist den beiden Kantaten außer dem
Entstehungsjahr 1726 auch die Beteiligung einer obligaten Orgel
an den Sinfonien; sie steuert teils recht virtuose solistische Passagen bei. Auch die Arie »Stirb in mir Welt« enthält einen Orgelpart, der auf die ältere Oboenstimme zurückgeht; die Gesangsstimme erfand Bach für die Kantate neu hinzu und flocht sie
kunstvoll in das ursprüngliche Material ein.
Zuerst Violin- oder Oboenkonzert, dann Kantatensatz und
schließlich Cembalokonzert – mehrfach erstellte Bach in dieser Reihenfolge unterschiedliche Bearbeitungen der gleichen
Musik. Wenn Erik Bosgraaf und das Ensemble Cordevento den
genannten Fassungen nun noch weitere Arrangements in Form
von Blockflötenkonzerten hinzufügen, können sie sich auf einen
Gedanken berufen, den Ferruccio Busoni vor genau 100 Jahren
in seinem Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst aussprach:
»Um das Wesen der ›Bearbeitung‹ mit einem entscheidenden
Schlage in der Schätzung des Lesers zu künstlerischer Würde zu
erhöhen, bedarf es nur der Nennung Johann Sebastian Bachs.
Er war einer der fruchtbarsten Bearbeiter eigener und fremder
Stücke, namentlich als Organist. Von ihm lernte ich die Wahrheit erkennen, dass eine gute, große, eine universelle Musik dieselbe Musik bleibt, durch welche Mittel sie auch ertönen mag.
Aber auch die andere Wahrheit: dass verschiedene Mittel eine
verschiedene – ihnen eigene Sprache haben, in der sie den nämlichen Gehalt in immer neuer Deutung verkünden.«
Jürgen Ostmann
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BIOGRAPHIE
Erik Bosgraaf
Erik Bosgraaf gehört zu den führenden
Blockflötisten weltweit. Sein Repertoire
reicht von Vivaldis Vier Jahreszeiten bis
hin zu zeitgenössischer Musik. Internationale Bekanntheit erreichte er durch
die Gesamtaufnahme von Jacob van
Eycks Der fluyten lust-hof. Seither hat er
mehrere weitere erfolgreiche Aufnahmen eingespielt. Rund 100 Kompositionen sind für ihn geschrieben worden,
darunter ein Dutzend Konzerte. Im Jahr
2011 erhielt er die Erlaubnis von Pierre Boulez, dessen Klarinettensolo Dialogue de l’ombre double für Blockflöte zu bearbeiten.
Die Uraufführung dieser Bearbeitung fand im ausverkauften großen Saal des Amsterdamer Concertgebouws statt, die Aufnahme
erschien 2015.
Als Solist arbeitet Erik Bosgraaf mit renommierten Orchestern
zusammen. Dazu zählen u. a. das Dallas Symphony Orchestra
unter Jaap van Zweden, das Residentie Orkest, das Noord Nederlands Orkest, die Philharmonie Zuidnederland, das Nederlands
Kamerorkest und das Helsinki Baroque Orchestra. Als improvisierender Musiker spielte er mit führenden Jazz-Musikern wie
dem Saxophonisten Yuri Honing und dem Cellisten Ernst Reijseger. Einem größeren Publikum wurde er durch die Zusammenarbeit mit den Filmemachern Werner Herzog und Paul und Menno
de Nooijer bekannt, für die er Filmmusik komponierte. Zusammen mit dem Gitarristen Izhar Elias und dem Cembalisten Alessandro Pianu gründete Erik Bosgraaf das Ensemble Cordevento,
mit dem er weltweit auftritt.
Erik Bosgraaf ist Dozent am Amsterdamer Konservatorium und
Gastprofessor an der Krakauer Musikakademie. Er wurde ausgezeichnet u. a. mit dem Borletti-Buitoni Trust Award (2009), dem
Niederländischen Musikpreis (2011) sowie der Gouden Viooltje
(Goldene Violine) (2012). In der Saison 2011/2012 war er Rising
Star der ECHO und in diesem Rahmen auch im Mai 2012 in der
Kölner Philharmonie zu Gast.
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Ensemble Cordevento
Der Name des Ensembles ist aus dem italienischen »Corde e
Vento« hergeleitet, eine Kombination der Worte für »Saiten«
und »Wind« (für »Bläser«). Die ursprüngliche Kernbesetzung,
die aus Erik Bosgraaf (Blockflöte), Izhar Elias (Gitarre) und Alessandro Pianu (Cembalo und Orgel) besteht, konzentriert sich auf
ein Repertoire, das um 1700 und davor entstanden ist. Je nach
Programm treten weitere Musiker hinzu. 2012 nahm das Trio spanische Musik für die erfolgreiche CD La Monarcha auf. Seither
präsentiert sich Cordevento auch als Barockorchester, das unter
der musikalischen Leitung des Blockflötisten Erik Bosgraaf auf
eine immer größere Anzahl an CD-Aufnahmen zurückschauen
kann. Auf die Aufnahme mit Blockflötenkonzerten von Vivaldi
folgte im Jahr 2011 eine von Erik Bosgraaf vorgenommene Adaption von Solokonzerten von Johann Sebastian Bach und im Jahr
2013 eine virtuose Blockflöten-Version der Vier Jahreszeiten von
Vivaldi, die inzwischen auch auf Vinyl herausgekommen ist. 2016
erscheinen zwei CDs mit Solo- und Doppelkonzerten von Georg
Philipp Telemann. Cordevento spielt auf Nachbauten historischer
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Instrumente. 2007 spielte das Ensemble das Eröffnungskonzert
der Berliner Tage Alter Musik und trat u. a. in Utrecht, Barcelona, Modena, Moskau, Sankt-Petersburg, Sofia, Hong Kong und
Seoul auf.
In der Kölner Philharmonie ist das Ensemble Cordevento heute
zum ersten Mal zu hören.
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KölnMusik-Vorschau
März
SO
13
20:00
MI
09
Christopher Purves Bassbariton
Barbara Hannigan Sopran
Tim Mead Countertenor
Victoria Simmonds Mezzosopran
Robert Murray Tenor
20:00
Filmforum
Orchester und ihre Städte: München
Mahler Chamber Orchestra
George Benjamin Dirigent
Angst essen Seele auf
Deutschland 1974, 93 Min.
Regie: Rainer Werner Fassbinder
George Benjamin
Written on Skin
Oper in drei Teilen
Text von Martin Crimp
KölnMusik gemeinsam
mit Kino Gesellschaft Köln
Karten an der Kinokasse
2012 dirigierte der Engländer George
Benjamin in Aix-en-Provence die Uraufführung seiner Oper »Written on Skin«.
So oft wie wohl keine andere Musiktheaterkomposition unserer Zeit stand das
Werk, dem eine Liebesgeschichte aus
dem 13. Jahrhundert zugrunde liegt, auf
den Spielplänen verschiedener Häuser.
Dieses Erfolgswerk des einstigen Messiaen-Schülers kommt in Köln halbszenisch und in einer außergewöhnlichen
Besetzung zur Aufführung: Sie ist
nämlich nahezu identisch mit der der
gefeierten Uraufführungsproduktion.
SO
13
15:00
Filmforum
Der Lieblingsfilm von Olivier Latry
Shine
Australien 1996, 101 Min. | Deutsche
Fassung, Regie: Scott Hicks
Medienpartner: choices
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e. V.
KölnMusik gemeinsam
mit Kino Gesellschaft Köln
19:00 Einführung in das Konzert durch
Stefan Fricke
Karten an der Kinokasse
Philharmonie für Einsteiger 5
MI
16
20:00
Symphonieorchester des
Bayerischen Rundfunks
Mariss Jansons Dirigent
Dmitrij Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 60
(»Leningrader«)
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e. V.
extra mit Deutschlandfunk 3
13
SA
SO
19
20
20:00
16:00
Dave Holland Trio
Dave Holland b
Kevin Eubanks git
Obed Calvaire perc
Cathy Krier Klavier
Nominiert für die Reihe
»Rising Stars« von der
Philharmonie Luxembourg
Seitdem Miles Davis ihn 1968 in Ronnie
Scott’s Jazz Club in London spielen
hörte, ihn kurzerhand nach Amerika
einlud und zum Bassisten seiner Band
machte, gilt der Brite Dave Holland als
einer der wichtigsten Protagonisten und
als einer der besten Kontrabassisten
des heutigen Jazz. Das zeigt er nicht nur
im Zusammenspiel mit Herbie Hancock,
Chick Corea oder Jack DeJohnette,
sondern auch in unterschiedlich besetzten Bands oder auch als Komponist.
In der Kölner Philharmonie wird er mit
seinem Trio zu hören sein.
Alban Berg
Sonate für Klavier op. 1
Leoš Janáček
Auf verwachsenem Pfade I VIII/17
Wolfgang Rihm
Toccata capricciosa
Franz Schubert
Fantasie C-Dur op. 15 D 760
für Klavier
Gefördert durch die
Europäische Kommission
15:00 Einführung in das Konzert
SO
20
15:00
Filmforum
Rising Stars –
die Stars von morgen 5
FR
25
Stummfilm mit Live-Musik
18:00
Karfreitag
Günter A. Buchwald Klavier
Menschen am Sonntag
Deutschland 1929, 68 Min.
mit deutschen Zwischentiteln.
Wir zeigen eine 35-mm-Kopie.
Regie: Robert Siodmak/Edgar Ulmer
Anna Lucia Richter Sopran
Concerto Köln
Ariadne Daskalakis Konzertmeisterin
Passionskantaten von
Johann Sebastian Bach
Der halbdokumentarische Spielfilm
schildert einen Sonntagsausflug im
Berlin des Jahres 1929. Paare finden
sich und trennen sich wieder.
KölnMusik gemeinsam mit
Filmforum NRW
14
Johann Sebastian Bach
Matthäuspassion
BWV 244 (1736)
Passion für Soli,
zwei Chöre und Orchester
Text von Christian Friedrich
Henrici-Picander
Julian Prégardien Tenor (Evangelist)
Stéphane Degout Bariton (Jesus)
Sabine Devieilhe, Maïlys de Villoutreys Sopran
Damien Guillon, Lucile Richardot Alt
Thomas Hobbs, Samuel Boden Tenor
Christian Immler Bass
Ensemble Pygmalion
Raphaël Pichon Dirigent
Erstmals in der Kölner Philharmonie zu Gast ist das
vor 10 Jahren anlässlich des Europa Bach Festivals in
Paris durch Dirigent und Countertenor Raphaël Pichon
gegründete Instrumental- und Vokal-Ensemble Pygmalion. Mit Bachs Matthäuspassion über die letzten Tage
Jesu Christi ist die komplette Konzert-Besetzung mit
Julian Prégardien als Evangelist und Stéphane Degout
als Jesus derzeit auch im Opernhaus Dijon und in der
königlichen Schlosskapelle von Versailles zu hören.
Foto: Marco Borggreve
Donnerstag
24. März 2016
19:00
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
­koelner-­philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner ­Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
und Geschäftsführer der
KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
­koelner-­philharmonie.de
Redaktion: Sebastian Loelgen
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Textnachweis: Der Text von Jürgen
Ostmann ist ein Original­­­beitrag für dieses
Heft.
Fotonachweise: Marco Borggreve S. 10;
Sanja Harris S. 11
Gesamtherstellung:
adHOC ­Printproduktion GmbH
Mariss
Jansons
Dirigent
Symphonieorchester
des Bayerischen Rundfunks
Gefördert durch
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Foto: Peter Meisel
Dmitrij Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 60
Mittwoch
16.03.2016
20:00
Herunterladen