TU Dortmund untersucht detaillierte Infos für Verbraucher – viel hilft

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Referat Hochschulkommunikation
14-141 vom 10.12.2014
Baroper Str. 285
D-44227 Dortmund
www.presse.tu-dortmund.de
TU Dortmund untersucht detaillierte Infos
für Verbraucher – viel hilft häufig wenig
Ampelabbildung oder Smileys statt langer Liste mit Inhaltsstoffen
Übermorgen,
am
Freitag,
12.
Dezember,
tritt
die
EULebensmittelinformationsverordnung (LMIV) in Kraft. Die neuen Regeln
verpflichten Hersteller zu mehr Angaben auf den Etiketten ihrer Produkte –
mit dem Ziel, den Verbraucherschutz zu verbessern. Allein: Viele
Informationen helfen Konsumentinnen und Konsumenten oft wenig, wie
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität
Dortmund herausgefunden haben.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum der Milch prüfen die meisten Menschen. Die
Zutatenliste der Ravioli ist nur für wenige interessant. Brennwert, gesättigte
Fettsäuren, Kohlenhydrate, Zucker, Eiweiß, Salz - wer möchte das so genau
wissen? Die Vorschrift, Produkte mit ausführlichen Hinweisen zu versehen,
verfolgt ein Ziel: Kundinnen und Kunden soll ermöglicht werden, gute
Kaufentscheidungen zu treffen. Ein Ziel, das oft verfehlt wird, so das Ergebnis
einer Studie des Marketing-Lehrstuhls der Technischen Universität
Dortmund.
Studierende bekamen im Versuch Informationen zu Inhaltsstoffen in
Marmelade gezeigt, die sich in Ausführlichkeit und Übersichtlichkeit
unterschieden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Studie sollten
diese im Anschluss bewerten und erklären, wie eingehend sie sich mit den
Angaben beschäftigt hatten.
Die Ergebnisse sind eindeutig: Mit steigendem Informationsumfang fühlt sich
der Konsument nicht etwa schlauer, sondern zunehmend überlastet. Erst
recht, wenn er die Informationen nicht überblicken oder verstehen kann. Die
Folge: Gut gemeinte Hinweise werden für weniger gut befunden – oder erst
gar nicht in die Kaufentscheidung einbezogen.
Wird die Information zu viel, dann hilft sie nicht mehr. Insbesondere nicht bei
Produkten, bei denen die Konsumenten das Kaufrisiko als gering bewerten.
Das heißt, die Entscheidung für eine Marmeladensorte wird wohl zumeist
ohne Etikett-Analyse getroffen.
Während sich Unternehmen also mit immer neuen Vorschriften zur
Verbraucherinformation plagen, steht die Zielgruppe der Konsumenten
überfordert daneben. Prof. Hartmut Holzmüller, Inhaber des Lehrstuhls für
Marketing der TU Dortmund: „Der Verbraucherschutz ist durch eine
Steigerung der Informationsmenge auf Produkten nicht zu erreichen. Einfach
zu verstehende Produktinformation, wie eine Ampelabbildung oder Smileys,
würden Konsumenten mehr helfen, als lange Listen von Inhaltsstoffen.“
Kontakt:
Martin Rothenberg
Telefon: (0231) 755-6412
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Ansprechpartner für Rückfragen:
Florian Kopshoff
Lehrstuhl für Marketing
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