Oktober.Antibiotika und Resistenzen

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Antibiotika und Resistenzen, was ist das?
Unter Antibiotika (Mehrzahl, Einzahl: Antibiotikum) versteht man Stoffe, welche schon in
geringer Konzentration die Vermehrung von Mikroorganismen hemmen können oder
diese abtöten. Im allgemeinen Sprachgebrauch meint man heute mit Antibiotika Stoffe,
die in der Behandlung gegen bakterielle Infektionskrankheiten verwendet werden. Das
bekannteste und auch älteste natürliche Antibiotikum ist das Penicillin, das von Schimmelpilzen der Gattung Penicillium gebildet wird. Es gibt aber auch synthetisch und gentechnisch hergestellte Antibiotika.
Antibiotikaresistenz
Unter einer Antibiotikaresistenz versteht man, wenn Bakterien gegen ein Antibiotikum,
gegen das sie normalerweise empfindlich wären, widerstandsfähig werden. Wenn sich
jene Bakterien, welche durch das Antibiotikum nicht mehr in ihrer Vermehrung gehemmt
oder getötet werden vermehren, entstehen resistente Bakterienstämme. Sind diese sogar gegen eine Vielzahl von Bakterien resistent, handelt es sich um multiresistente Bakterien. Diese stellen ein wachsendes Problem unserer Zeit dar.
Infektionskrankheiten, die mit Antibiotika behandelt werden können
… sind solche, die durch Bakterien verursacht werden. Viele Erkrankungen sind jedoch
viral bedingt, also durch Viren verursacht. In diesen Fällen sind Antibiotika völlig wirkungslos. Ihr Einsatz erhöht nur das Risiko, dass andere Bakterien, welche im Körper
leben und gar nicht für die aktuelle Erkrankung verantwortlich sind, Resistenzen entwickeln und im Falle eines geschwächten Immunsystems den Körper dann krank machen,
jedoch nicht mehr behandelt werden können. Sollte ihr Tierarzt also den Einsatz von
Antibiotika nicht oder noch nicht für nötig halten, so sollten Sie seinem Rat folgen.
Der richtige Einsatz
Um das Risiko zu vermindern, dass der gefürchtete oben beschriebene Fall eintritt und
eine Resistenz auftritt, sollten Sie Antibiotika immer nach der Verschreibung geben. Reduzieren und erhöhen Sie nicht die Dosis eigenmächtig, und brechen Sie die Behandlung insbesondere nicht vorzeitig ab, in der Annahme, „es sei ja schon wieder gut“.
Kommen Sie zur verabredeten Kontrolluntersuchung und melden Sie sich bei uns, wenn
Sie den Eindruck haben, Ihr Tier verträgt das verordnete Mittel nicht.
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Ein gesundes Immunsystems ist der beste Schutz
Halten Sie ihr Tier gesund, so ist es am besten geschützt. Achten Sie auf hochwertiges
Futter, eine gesunde Lebensweise, regelmäßige Impfungen und Entwurmungen und
kommen Sie zum regelmäßigen Gesundheitscheck. Wir unterstützen Sie wo wir können, um Ihnen ein langes gesundes gemeinsames Leben zu ermöglichen.
Keine eigenmächtige Verabreichung von Antibiotika
Nach dem Vorangegangenen sollte klar sein: erscheint Ihnen Ihr Tier krank, geben Sie
ihm keinesfalls Antibiotika, ohne dass diese für diesen Fall verschrieben wurden. Sie
könnten ungeeignet, zu alt, kontaminiert oder schlimmstenfalls sogar schädlich sein. Mit
der falschen Dosierung steigern Sie die Gefahr, dass Resistenzen entstehen.
Handeln Sie hygienisch
Ein Tier bleibt ein Tier. Waschen Sie sich die Hände, wenn Sie Ihr Tier gestreichelt haben, insbesondere, bevor Sie etwas essen. Achten Sie besonders bei Kindern und immunsuppressiven Menschen darauf. Ein besonnener Umgang mit der Hygiene ist hier
sicher das Beste, Sie sollte die Regel sein, sollte aber z. B. Kindern hier mal etwas
durch die Lappen gehen, ist dies sicher nicht gleich Anlass zu großer Sorge.
Mikrobiologische Tests
Manchmal ist es nötig, zu untersuchen, welche Bakterien Ihr Tier krank machen. In der
Regel wird hierzu ein Abstrich genommen und in ein spezielles Labor eingesendet, welches dann das Bakterium bestimmt und herausfindet, welche Antibiotika dagegen eingesetzt werden können. Sollte Ihnen Ihr Tierarzt hierzu raten, ist es sinnvoll diesem Rat
zu folgen, Sie erhöhen für Ihre Tier und sich selbst damit die Sicherheit, die bakterielle
Erkrankung in den Griff zu bekommen.
Fragen Sie uns bitte, wenn in der Behandlung Ihres Tieres etwas unklar ist, oder Sie
Zweifel an der Therapie haben. Denn nur gemeinsam können wir Ihrem Tier helfen.
Sie und wir für Ihr Tier.
Ihre Kleintierklinik am Landratsamt
Joachim D. Fritz, Dr. S. Dahnken, Dr. H. Scholl
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