Herausforderung Ökologie und Nachhaltigkeitsbewertung

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2/2012
Im Blickpunkt: Ökobilanzen von Holz
– 13 –
Herausforderung Ökologie und
Nachhaltigkeitsbewertung
Ökologische Betrachtung von Holzbauten
Nachhaltigkeit verstanden als eine systematische Bewertung
von Bauwerken nach ihren Eigenschaften hat in den letzten
Jahren einen immer größeren Stellenwert erreicht. Innerhalb
dieses Systems müssen die Projektziele, die in den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit abgebildet sind, gegeneinander abgewogen und an die Rahmenbedingungen angepasst
werden.
Im Mittelpunkt der Artikelserie zur Ökologie von Holzbauten, vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit, wird speziell
auf den Lebenszyklus von Holzbauwerken, sowie die materiell-stoffliche Seite des Holzbaus eingegangen und die Themen der Ressourcenherkunft und Ressourcenverwendung,
der Schadstoffe und des Lebensendes von Bauwerken eingegangen.
Autoren:
Annette Hafner,
Stephan Ott,
Stefan Winter,
TU München, Lehrstuhl für Holzbau
und Baukonstruktion
Nachhaltigkeit, Lebenszyklusbetrachtung,
Ökobilanzierung
Fast inflationär wird der
Begriff „Nachhaltigkeit“ heute
als eine Art Synonym
verwendet, um aufzuzeigen,
dass eine Sache ökologisch
gut / durchdacht / richtig ist.
Dies wird zu Werbezwecken
überall herausgestellt.
Ursprünglich geht der
Begriff aber auf die Forstwirtschaft im 18. Jahrhundert
zurück. Hanns Carl von
Carlowitz definierte 1713
„Nachhaltigkeit“ als die
Bewirtschaftungsweise der
Wälder, in der immer nur so
viel Holz entnommen wird,
wie nachwachsen kann. Ziel
dabei war und ist die Regenerationsfähigkeit des Waldes zu
erhalten.
Aus der Umsetzung dieser
Ziele im Baubereich wurde
seit 2001 vom Bundesministerium für Verkehr, Bauen und
Stadtentwicklung (BMVBS)
der Leitfaden für nachhaltiges
Bauen entwickelt. In seiner
letzten Fassung (2011) wurde
die Nachhaltigkeitszertifizierung nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen
(BNB) mit seinen Anforderungen dargestellt. Die Kriterien
des BNB sind für öffentliche
Gebäude des Bundes bindend,
für andere öffentliche Bauten
haben sie Empfehlungscharakter. Grundsätzlich haben
sie auch auf den Holzbau in
Planung und Umsetzung
Einfluss. [www.nachhaltigesbauen.de]
Die Zertifizierungen haben
in den letzten Jahren eine
immer größere Breitenwirkung erreicht. Für Bauherren,
die ihre Gebäude zertifizieren
lassen, ist dies zur öffentlichkeitswirksamen Herausstellung ihres Gebäudes gewünscht. Für die
Zertifizierung von Gebäuden
sind in Deutschland zwei
Standards vorhanden – BNB
(Bewertungssystem nachhaltiges Bauen) und DGNB
(Deutsche Gesellschaft für
Nachhaltiges Bauen).
Für eine Bewertung sind in
beiden Standards eine
Lebenszyklusbetrachtung der
Kosten und eine Ökobilanz
unerlässlich.
kg CO2äquiv.
S = ∑ i ∑ m ∑ n Sinm
MJ
kWh/m2a
t
Ei
m
Fi
nm
Min
Lebenszyklus und seine
Dauer
Abb. 1:
Herausforderung Ökologie
Das Gebäude ist für sehr
lange Zeiträume Bestandteil
der gebauten Umwelt und es
entsteht in allen drei Dimensionen eine Wechselwirkung
mit ihr. Der Lebenszyklus
eines Bauwerks besteht aus:
s Entstehungsphase (Planung
aber auch Rohmaterialherstellung)
s Herstellungsphase (Errichtung)
s Nutzungsphase (Betrieb)
s Entsorgungsphase (Lebensende mit Rückbau, Verwertung, Entsorgung)
Der Lebenszyklus entspricht
weitestgehend der technischen
Lebensdauer eines Bauwerks,
es kommt lediglich am Beginn
die Produktentstehungsphase
und am Ende die Entsorgungsphase hinzu. Die
dazwischen liegenden Phasen
differenziert man in die
Herstellungs- und die Nutzungsphase.
Die Erstellungsphase und
auch die Phase des Rückbaus
erstrecken sich über einen
relativ kurzen Zeitraum. Die
Nutzungsphase dehnt sich
hingegen über mehrere
Jahrzehnte aus. Die Nutzungsphase kann sich in unterschiedliche Intervalle gliedern,
die von Pausen zur Instandhaltung unterbrochen werden.
Bisher orientieren sich
Bauherren und Planer im
Planungs- und Bauablauf
hauptsächlich an möglichst
geringen Herstellungskosten.
Die später im Betrieb anfallenden Kosten, auf welche die
Planung noch großen Einfluss
haben könnte, werden nur
in wenigen Fällen in die Überlegungen einbezogen. Im Sinne langfristiger und zukünftiger Nutzung müssen die Betriebs- und Unterhaltskosten
aber berücksichtigt werden.
Zur Beachtung der Auswirkungen über den gesamten
Lebenszyklus sollten Berechnungen über einen Zeitraum
von 50 bis 80 Jahren angestrebt werden. Dies entspricht
der üblichen technischen
Lebensdauer von Gebäuden.
Primärenergieverbrauch
Im Blickpunkt: Ökobilanzen von Holz
Ökobilanzen von
Holzbauten
Herstellungsenergie
Sanierung
Herstellungsenergie
Errichtung
Zeit
Herstellung
Betrieb
Erneuerung
Betrieb
Bestandsgebäude
Niedrigenergiegebäude
Abb. 2:
Vergleich des Primärenergieverbrauchs im Lebenszyklus eines
Bestandsgebäudes mit einem Niedrigenergiegebäude.
Abb. 3:
Umweltqualitäten je Phase im
Lebenszyklus eines Holzbaus und
analog dazu die Planungsphasen
nach HOAI.
Neben den Auswirkungen
auf die Kosten über den
Lebenszyklus haben die
gewählte Konstruktionsweise
und die Nutzungsphase auch
ökologische Auswirkungen.
Eine Ökobilanz gibt Auskunft,
wie stark oder schwach
Produkte und Bauweisen die
Umwelt bei der Herstellung
belasten. Mit der Ökobilanz
wird auch ermittelt, welche
Umweltwirkungen ein Produkt
(hier das Gebäude) in der
Nutzungsphase hat. Betrachtungen über die Wartungsintervalle, den Austausch von
Konstruktionen und den
Verbrauch von Energie für die
Nutzung und die damit
einhergehenden ökologischen
Auswirkungen wie CO2-Emissionen sind hier zu nennen.
Eine möglichst niedrige
Umweltwirkung soll durch
eine umweltgerechte Planung
und Umsetzung aber auch den
Betrieb und die Entsorgung
möglichst für lange Zeiträume
gewährleistet werden. Alle
eingesetzten Materialien eines
Gebäudes aber auch die entstehenden Abfallstoffe werden
in der Ökobilanz erfasst und
zu Wirkungsindikatoren aggregiert. Die Argumentation,
dass die Betriebsenergie und
ihre Emissionen die stofflichen Aufwendungen über
den Lebenszyklus marginali-
Strategiephase
Planungsphase
Bauphase
Umweltziele
Gebäudelebensdauer
Materialeinsatz
Energieverbrauch
Schadstoffe
Wiederverwertungskonzept
Bezugswerte aus Planung
Lebensdauerszenario
EPD, LCA
Hülle und Technik
Schadstoffnachweis
Unterhalts- & Rückbauplan
Kontrolle
Umsetzung Szenario
EPD, LCA Inventar
Hülle & Technik
Schadstoffüberwachung
Umsetzung
Steuerung
Lebenszyklusanpassung (Flexibilität)
EPD, LCA Unterhalt
Kontrolle Verbrauch
Vermeidung Schadstoffeintrag
Wartung, Reparatur
Erneuerung (vgl. Gesamtprozess)
Projektvorbereitung
Planung und Genehmigung
Ausführung
Betrieb, Unterhalt, ggfs. Sanierung
1
Planungsphasen der HOAI
2
3
4
5
6
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7
Betriebsphase
mit Erneuerungsphasen
8
9
Rückbauphase
Verwertung
Lebensende
Stofftrennung
Energiegewinnung
Schadstoffkataster
Rückbau
Lebensende
sieren würden ist zu kurz gegriffen. Sehr viele Holzbauten
sind bereits Niedrigstenergieund Passivhäuser und der politische Wille weist auf Nulloder Plusenergiehäuser im
Neubau ab 2020. Außerdem
darf nicht übersehen werden,
dass der Wechsel zu alternativen Energieträgern zur Versorgung von Bauwerken bereits im Gange ist. Das verringert die schädlichen Umweltwirkungen durch die Betriebsenergie gegenüber den
stofflichen Aufwendungen
und ihrer Erstellungsenergie.
Dazu kann insbesondere der
Holzbau beitragen, weil er
seinen Hauptrohstoff – das
Holz; zumindest in Europa
weitgehend nachhaltig
erzeugt, bzw. es zum Wohle
der Umwelt und der Gesellschaft nachwächst. Außerdem
sind Holzbauten zeitgemäße
und in die Zukunft weisende
Konstruktionen, die mit
Vorfertigung, Qualität und
geringen Betriebsaufwendungen überzeugen können.
Erneuerung und Rückbau
von Holzbauten
Die Zukunft bedeutet im
Lebenszyklus auch die
Umnutzung und Erneuerung
von Gebäuden. Der Holzbau
erlaubt durch seine Modularität und die Art der Fügung
eine hohe Flexibilität verglichen mit monolithischen
Strukturen und Konstruktionen. Die Leichtigkeit des Materials lässt den vereinfachten
Austausch und die Erneuerung von Bauteilen und Komponenten zu Reparaturzwecken zu. Das Lebensende von
Holzbauten hat außerdem
positive Aspekte. Der Rückbau
wird durch die gleichen Parameter wie beim Unterhalt
vereinfacht. Das Material
kann hochwertig recycelt und
wiederverwertet werden, was
heute allerdings noch viel zu
wenig Beachtung findet.
Selbst bei der finalen, thermischen Verwertung von Abbruchmaterial und Reststoffen
ist aus dem nachwachsenden
Rohstoff noch alternative
Energie zu gewinnen.
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Im Blickpunkt: Ökobilanzen von Holz
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Systemgrenzen und
Bilanzierung
Um das Bauwerk von den
äußeren Rahmenbedingungen
abgrenzen und es mit anderen,
typologisch ähnlichen Bauten
vergleichen zu können, müssen die Betrachtungskriterien
des jeweiligen Systems sowie
die umgebenden Rahmenbedingungen übereinstimmen.
Damit ist vorgegeben, dass
einheitliche Systemgrenzen,
das heißt Bilanzgrenzen für
die Zu- und Abflüsse oder
Verbräuche und Emissionen,
des Systems einheitlich zu
definieren sind.
Ein wesentliches Kennzeichen ist die Dauer des Lebenszyklus von Immobilien. Sie
beeinflusst die Bilanz der
Umweltwirkung und entscheidet über eine adäquate Nutzungsdauer für die hohen
primärenergetischen Aufwendungen bei der Herstellung
des Gebäudes oder der Umnutzung. Das kann bedeuten,
je länger eine mangelhafte
Umweltqualität vorliegt, umso
negativer werden die Umweltwirkungen. Umgekehrt sollte
eine positive oder neutrale
Qualität möglichst lange fortbestehen, da Umweltwirkungen in diesem Fall nur gering
oder gar nicht vorhanden sind.
In der Praxis bedeutet dies,
dass Verlauf und Dauer eines
Lebenszyklus einerseits an
technische und funktionale
Merkmale und Qualitäten
gebunden ist, andererseits
abhängig von den Entscheidungen und dem Verhalten
von Eigentümern, Nutzern
und gesellschaftlichen Einflüsse ist.
Nicht nur die Summe der
Nutzungsintervalle und die
technische Lebensdauer sind
von Bedeutung. Umbauten
und Umnutzungen zwischen
den Nutzungsintervallen
spielen eine ebenso wichtige
Rolle, denn es können dabei
wesentliche Betriebsparameter
wie zum Beispiel der Energieverbrauch verbessert werden
und die oben aufgeführten
Kriterien der Lebenszykluskosten oder der Recyclingfähigkeit können mit neuer Gewichtung versehen werden.
Auf das Kriterium des
niedrigen Energieverbrauchs
von Holzbauten im Betrieb
wird hingewiesen, es soll in
dieser Serie aber nicht vertieft
behandelt werden, da an dieser Stelle die stofflichen Aspekte und Eigenschaften und
die Erstellungsenergie einer
eingehenderen Betrachtung
bedürfen.
Nach der vorhandenen Systematik der Nachhaltigkeitsbewertung im System der DGNB
oder des BNB sind in der ökologischen Qualität die für die
Herstellung eingesetzten Baustoffe nach ihren Primärenergieinhalten und ihren Umweltwirkungen zu erfassen. Die
Verfahren zur Kalkulation
dieser Werte sind in DIN EN
ISO 14040 festgelegt. Für fast
alle Materialien existieren
inzwischen generische Daten
über ihren Primärenergieinhalt
und ihre Umweltwirkung.
Diese sind in Deutschland in
der Datenbank Ökobau.dat frei
verfügbar, die vom Bundesministerium für Verkehr, Bauwesen und Städtebau gepflegt
und herausgegeben wird.
Darüber hinaus gibt es für
eine wachsende Zahl von
Baustoffen mit spezifischen
Daten, sogenannte Umweltproduktdeklarationen des Typs
III (EPD = Environmental
Product Declaration) nach DIN
EN ISO 14025, das sind
unabhängig geprüfte Herstellerinforma-tionen zu den
Umwelteigenschaften der
Produkte. Weiterhin spielen
die in den Materialien und
Baustoffen enthaltenen
Schadstoffe eine wichtige
Rolle in der Bewertung. Hier
sind die Verfahren zur Erfassung, Berechnung und
Bewertung erst noch in Entwicklung. Deshalb wird dort
noch auf ein regelbasiertes
Konzept mit Schadstoffgrenzwerten und einer Dokumentation von Produkteigenschaften
anhand von Produktdatenblättern zurückgegriffen. Die
Schadstoffe spielen nicht nur
bei der Verarbeitung eine
Rolle, wesentlich ist ihre Wirkung in der Nutzung und beim
Rückbau eines Gebäudes und
der anschließenden Verwertung seiner Materialien.
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Im Blickpunkt: Ökobilanzen von Holz
Damit ist auch bereits das
nächste wichtige Kriterium
unter Ökologieaspekten
genannt, das Lebensende des
Bauwerks und sein Rückbau.
Wie zuvor sind die Methoden
zur Bewertung hier noch im
Entstehen, so dass die
Beschreibung momentan auf
konzeptioneller Ebene
ablaufen muss und erst in
Zukunft objektiv messbare
Verfahren angewandt werden
können.
Lebenszyklusphasen
Die unterschiedlichen
Phasen im Lebenszyklus sind
in Abb. 3 dargestellt. Darin
sind neben den eigentlichen
Planungs- und Herstellungsphasen, die sich auch mit den
Phasen in der HOAI decken,
die Strategie-, die Betriebsund die Rückbauphase des
Bauwerks als entscheidende
Abschnitte im Lebenszyklus
gekennzeichnet. Der Strategiephase mit der Grundlagenermittlung kommt eine besondere Bedeutung zu, da hier
die strategischen Festlegungen
getroffen werden, die enscheidend für die wirtschaftlichen,
ökologischen und sozio-kulturellen Kriterien die systemimmanenten Wirkungsräume
schaffen.
Die folgenden Phasen der
Planung und Herstellung sind
durch die Feingliederung
nach der HOAI bereits bestimmt. Hier werden idealerweise die Strategieentscheidungen konkretisiert und
realisiert. Größere Änderungen oder gar Strategiewechsel
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sind dann mit höheren Kosten
und schlimmstenfalls mit inkonsistenten Bauwerkskriterien verbunden, die das Ergebnis der Nachhaltigkeitsbewertung und die folgenden
Phasen fundamental beeinflussen.
In der Betriebsphase spielen
die Ver- und Entsorgung des
Gebäudes aber auch die funktionalen Abläufe und besonders der Unterhalt, Wartung
und Reparatur eine wesentliche Rolle. Sie kann durch
falsche strategische oder zu
späte Entscheidungen in den
vorausgehenden Phasen hohe
Folgekosten verursachen und
die Umweltwirkung aufgrund
von Materialität und Schadstoffen deutlich verschlechtern. Eine sogenannte Erneuerungsphase rückt durch
unseren gealterten Gebäudebestand immer stärker in den
Vordergrund. Sie findet in der
Betriebsphase statt und startet
innerhalb von ihr einen komplett eigenständigen Prozess
entsprechend des hier dargestellten. Dieser Prozess bezieht sich allerdings auf den
bereits vorhandenen Bestand
als Basis. Die Umnutzung,
Sanierung, Revitalisierung
eines Bestandsbauwerkes wird
damit eingeleitet und es kann
wesentlicher Einfluss auf
viele, den Betrieb beeinflussende Parameter genommen
werden, hier sei nur der Energieverbrauch genannt.
Die Rückbauphase, als letzte
Phase im Lebenszyklus, bedeutet den (geordneten) Abbruch am Lebensende eines
Gebäudes. Sie kann sich aber
auch auf die Reparatur, Sanierung und Umbau des Bauwerks beziehen, bei dem ein
Teilrückbau stattfindet. Die
Bauteile und Materialien sollen gemäß dem Recyclingkonzept ausgebaut, getrennt und
wiederverwertet werden, um
die vorhandenen Ressourcen
zu erhalten.
Zusammenfassung
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Der Lebenszyklus und seine
Dauer bilden zusammen mit
den anderen Rahmenbedingungen (Standort, Klima, etc.)
die Basis für die Bewertung
der Ökologie. Mit der Systemgrenze wird eine verbindliche
und einheitliche Bilanzgrenze
für das Bauwerk festgelegt,
um vergleichbare Resultate
gegenüber den Leistungen
ähnlicher Bauten zu erreichen.
Die Ökobilanz bilanziert die
materiell-stofflichen Aufwendungen, also die Erstellungsenergie und ihre Umweltwirkungen. Die Ökobilanzergebnisse können mit Benchmarks aus den Zertifizierungssystemen oder von anderen
Bauten verglichen werden.
Zwei weitere wichtige Themen
der ökologischen Nachhaltigkeit sind der Komplex der Vermeidung von
Schadstoffen in Baustoffen
und Bauwerken und die
Rückbaubarkeit und das
Recycling von Holzbauten.
Ausblick
Die im Lebenszyklus dargestellten Phasen sind in der
Grafik um die Strategiephase
erweitert. Diese erste Projektphase bei Neubau, Umnutzung
oder Sanierung ermöglicht
eine frühzeitige Festlegung
von Leistungszielen und
Qualitäten nach ökologischen
Kriterien aber auch den anderen Aspekten der Nachhaltigkeit. Damit liegt dem Bauherrn und Auftraggeber ein
Entwicklungsszenario seines
Bauwerkes vor, auf das in den
folgenden Phasen der Realisierung als Leistungskontrollmechanismus zurückgegriffen
werden kann. Dieses Instrument ist in der Systematik des
DGNB / BNB als die integrale
Planung mit einer eigenen
Bewertung versehen. 쐽
Literaturverweise
[DIN EN ISO 14040:2009]
Umweltmanagement – Ökobilanz Grundsätze und Rahmenbedingungen, 2009.
[DIN EN ISO 14044:2006]
Umweltmanagement – Ökobilanz –
Anforderungen und Anleitungen,
2006
[DIN EN ISO 14025:2011]
Umweltkennzeichnungen und
-deklarationen – Typ III Umweltdeklarationen – Grundsätze und Verfahren
[www.nachhaltigesbauen.de]
Informationsportal Nachhaltiges
Bauen des BMVBS.
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