Dosisleistungskonstante

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Dosisleistungskonstante
Mit Hilfe dieser, für die meisten Radionuklide tabellierten Grösse, lässt sich die Dosisleistung und
damit die Organdosis oder die effektive Dosis in jedem Abstand von einer Strahlenquelle unter
bestimmten Bedingungen berechnen. Als Voraussetzung für die Gültigkeit von Gl. 1 gilt jedoch,
dass das entsprechende Nuklid als Punktquelle vorliegt. Diese Bedingung ist in der Regel dann
gewährleistet, wenn der Abstand von der Quelle das 3-5 fache ihrer Ausdehnung besitzt.
Ausserdem wird die Absorption in Materie, in der Regel durch Luft, bei der Berechnung
vernachlässigt. Für die Äquivalentdosisleistung gilt:
A
H  
r²

H Äquivalentdosisleistung in µSv/h
 Dosisleistungskonstante in (µSv · m2) / (h · GBq)
mit:
h = Stunde
m = Meter
GBq = Gigabecquerel (109 Bq)
A = Aktivität in Gigabecquerel
r = Abstand von der als punktförmig angenommenen Strahlenquelle in Metern
Nuklid
Γ (µSv · m2) / (h · GBq)
11
159
13
159
15
159
18
155
51
4,8
59
169
C
N
O
F
Cr
Fe
57
Co
24,3
99m
Tc
16
111
In
87
123
44
125
39
131
59
133
14
J
J
J
Xe
Dosisleistungskonstante einiger Nuklide
Beispiele:
1. Beispiel
Wie gross ist die Äquivalentdosisleistung einer punktförmigen Strahlenquelle, bestehend aus Tc
99m mit einer Aktivität von 60 Mbq = 0,06 GBq, in einem Abstand von 50 cm = 1/2 m?
Welcher Äquivalentdosis ist eine Person nach einer halben Stunde ausgesetzt?
Mit Hilfe von Gl. 1 und der Tabelle ergibt sich:
A
H  
r²
 16
 Sv  m² 0, 06 GBq
h  GBq 0,5² m²
 3,84  Sv / h
Daraus errechnet sich die effektive Dosis für 30 Min. = 1/2 h wie folgt:
H = 3,84 µSv/h · 1/2 h = 1,92 µSv
2. Beispiel
Wie groß ist die von einem Patienten bei einer anderen Person erzeugte Äquivalentdosis, die nach
einer Radiojodtherapie selber als Strahlenquelle wirkt, in einem Abstand von 30 cm bei einer
verabreichten Aktivität von 100 mCi = 3,7 · 109 Bq = 3,7 Gbq?
Wie groß wäre die Organdosis, z.B. für den Ehepartner, nach einer gemeinsamen Nacht von 8 h im
Kopf- und Brustkorbbereich?
Dabei wird angenommen, dass sich das J 131 in der Schilddrüse gesammelt hat und diese als
annähernd punktförmig angesehen werden kann. Der mit dieser Annahme gemachte Fehler ist
dabei relativ gering.
Es ergibt sich mit Gl. 1 und dem Tabellenwert von
Dosisleistung von:
Γ = 59 µSv · m2 / (h · GBq) für Jod 131 eine
Nach 8-stündigem Aufenthalt in einem Abstand von 30 cm von dieser Quelle folgt damit eine
Organdosis von:
Diese Strahlenbelastung wäre nicht unerheblich und sollte unbedingt vermieden werden. Aus
diesem Grund müssen in Deutschland Menschen, die mit einer derartigen Aktivität an der
Schilddrüse therapiert werden, einige Tage unter strengen Strahlenschutzbedingungen stationär
aufgenommen werden. Zum Vergleich:
Nach der in Deutschland seit dem 1. August 2001 gültigen Strahlenschutzverordnung (StrlSchV)
beträgt die maximal zulässige effektive Dosis, also einer Dosis, die einer Ganzkörperdosis
entspricht, für "beruflich strahlenexponierte Personen" 20 mSv pro Jahr. Nach der alten StrlSchV
waren es noch 50 mSv. Es sei erwähnt, dass für Patienten keine gesetzlichen Grenzwerte
festgelegt wurden.
Quelle: http://www.medsana.ch/artikel.php?id=1684&box=1
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