Das fünfte Element

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Test: Vollverstärker/CD-Player/DAC · Leema Elements
Das fünfte
Element
In vielen alten Philosophien werden die vier Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft als Bausteine der
Welt erklärt. Die alten Philosophen kannten allerdings
die neue Elements-Serie von Leema Acoustics noch
nicht, denn sonst hätten sich sicher Musik als fünftes
Element aufgeführt.
D
Peripherie:
– Quellen: Apple MacBook Pro, OSX 10.7.2,
Channel D PureMusic 1.85
Apple MacBook Pro, Bootcamp
mit Windows 7 Home, Sonata Server
– Lautsprecher: Focal Solo 6
KEF XQ50
Bowers&Wilkins 802 Diamond
48
ie beiden Elektronik- und
Akustik-Entwickler Lee Taylor and
Mallory Nichols, besser bekannt unter
dem Markennamen Leema Acoustics,
haben mal wieder einen Geniestreich
hingelegt! Mit der brandaktuellen Elements-Serie will die in Wales ansässige
HiFi-Schmiede der audiophilen Gemeinde beweisen, wie gut eine kleine,
kompakte HiFi-Anlage klingen kann.
Dabei hätten Lee und Mallory es gar
nicht nötig, sich zu beweisen, denn mit
ihren Vollverstärkern Tucana und Pulse
sowie den CD-Playern Antila und
Stream haben sie bereits mit exzellenter
Klangqualität für Aufsehen gesorgt.
Elements
Gerade mal 21 cm breit, 90 cm hoch
und 38 cm tief sind die Komponenten der Elements-Serie. Neben einem
Vollverstärker, einem DAC und einem
CD-Player, die wir exklusiv zum Test
erhielten, haben die Waliser noch einen Media-Streamer für Anfang 2012
angekündigt. Schon jetzt erhältlich ist
die Basisausstattung aus Amp, DAC
und CD-Player, die mit einem Preis
von jeweils rund 1.500 Euro klarstellt,
dass es sich bei Elements nicht um eine
abgespeckte Mini-HiFi-Kette zum
Schnäppchenpreis handelt. Schon die
Materialqualität des Elements-Amplieinsnull
Die Lautstärkeregelung ist deaktivierbar, falls
Sie eine separate Vorstufe einsetzen wollen
Gehörtes:
– Marcus Millers
Free
(Compact Disc)
– Aziza Mustafa Zadeh
Contrasts
(Compact Disc)
– Horenstein Ensemble
Tempelhof
(AIFF, 192 kHz, 24 Bit)
– Roger Waters
The Pros and Cons
of Hitch Hiking
(FLAC, 44,1 kHz, 16 Bit)
– Keith Jarret
The Köln Concert
(AIFF, 96 kHz, 24 Bit)
fiers macht deutlich, dass Leema keine Kompromisse eingegangen ist. In
dem kompakten Verstärker, der dank
Minimal-Bedienkonzept mit nur wenigen Tasten und Reglern auskommt,
steckt eine digitale Endstufe mit ca 2
x 75 Watt Leistung, mehr als genug
selbst für großformatige Lautsprecher. Erstaunlich ist zudem die Anschlussvielfalt des Kraftpakets: Dreimal Analog-in per Cinch und ein Paar
symmetrische XLR-Anschlüsse sowie
einem Pre-out sind für so einen „Kleinen“ nicht unbedingt üblich. Was noch
mehr verblüfft, sind die fünf digitalen
Eingänge (optional gegen Aufpreis),
dreimal in optischer Ausführung, einmal als S/PDIF-Koaxial-Eingang und
einmal als USB-Buchse. Da haben die
Jungs bei Leema nachgedacht und den
modernen Digitalmedien reichlich
Spielraum eingeräumt. Tatsächlich
verarbeitet der im Elements-Amplifier
eingebaute D/A-Wandler Formate bis
24 Bit und 192 kHz – prima! Lobenswert ist das Vorhandensein der Leemaeigenen LIPS-Systemsteuerung, die
eine komfortable Bedienung aller Leema-Geräte untereinander ermöglicht.
So wird z.B. die Lautstärke beim Umschalten einer Quelle sanft herunterund wieder heraufgeregelt und beim
Start einer CD automatisch die richtige Quelle am Verstärker ausgewählt.
Passend zum Elements-Amplifier verfügt der Elements-CD-Player über
symmetrische Ausgänge für den 100 %ig
– Helge Lien Trio
Natsukashii
(AIFF, 192 kHz, 24 Bit)
Eine ordentliche Stromversorgung unterstützt die für
ihre Größe sehr leistungsfähige Endstufe
störungsfreien Anschluss. Zusätzlich
sind 2 analoge Cinch-Ausgänge und
zwei S/PDF-Digital-out (optisch und
elektrisch) vorhanden. Im Inneren des
Elements-CD-Players kümmern sich
ein für die Audio-Wiedergabe optimiertes CD-Laufwerk von TEAC
und ein Vierfach-DA-Wandler um
das Auslesen der Daten von CD. Die
hochwertigen Wandler nach dem Sigma-Delta-Prinzip arbeiten intern mit
24 Bit und 192 kHz; extrem gute Werte in Sachen Rauscharmut und Verzerrungsfreiheit sind somit garantiert.
Dritter im Bunde ist der D/A-Wandler
der Serie, der es uns ganz besonders angetan hat.
Eigentlich kann man ihn auch als
super-moderne Vorstufe bezeichnen,
denn er bietet sowohl Anschluss für
alle erdenklichen digitalen Quellgeräte
(S/PDIF optisch und elektrisch, USB)
als auch zwei analoge Eingänge und
verfügt über eine Lautstärkeregelung.
Technisch ist er mindestens so lecker
wie seine beiden Kollegen: Getrennte
Oszillatoren für die 44,1- beziehungsweise 48-kHz-Frequenzfamilie, kanalgetrennte Wolffson-Wanlder, feine
und aufwendig gemachte,
vollsymmetrische
Ausgangsstufe – das sind Daten, die diesen DAC ganz
nach oben katapultieren.
Über USB schafft er asynchrone Datenübertragung
mit bis zu 192 kHz, was
natürlich wieder für die
Windows-Benutzer
die
Installation von Gerätetreibern bedeutet, Macund Linux-Nutzer kom-
Die Fernbedienung liegt
den Elements-Geräten
bei und steuert alle
Produkte dieser Serie
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Test: Vollverstärker/CD-Player/DAC · Leema Elements
Alle Geräte dieser Serie stecken in
gleich großen Gehäusen
Getrennte Quartze für den D/A-Wandler
sorgen für stabilen Takt für Vielfache
sowohl von 44,1 als auch von 48 kHz
men auch ohne aus. Wir haben den
Elements-DAC jedenfalls ganz einfach
an den in unserem Grundlagenartikel
ab Seite 62 beschriebenen Musik-PC
mit Linux-Betriebssystem gestöpselt
und er spielte sofort los – auch mit den
ganz dicken Highres-Aufnahmen.
Labor und Praxis
Am Audiomessplatz konnten wir der
kleinen Elements-Kombi eine Leistung von 2 x 75 Watt/4 Ohm bestätigen, dazu exzellente Rauscharmut
von -92 dB (A) und einen erstaunlich
Vollsymmetrisch wird die analoge
Ausgangsstufe angesteuert, die
Umsetzung ist beispielhaft
geringen Klirranteil von weniger als
0,006 %. Mit großen Erwartungen
stellten wir der Leema-Kombi im
Hörraum ein Paar B&W 802 Diamond zur Seite, zwei wahrlich ausgewachsene Lautsprecher, die in der Lage
sind, auch feinste musikalische Details
der Elektronik aufzudecken. Und siehe da: Bei Marcus Millers CD „Free“
stellen sich die bereits bekannten Leema-Vorzüge ein. Locker, flockig und
mit ungehöriger Spielfreude gehen die
kleinen Elements zur Sache. Ebenso
sieht es mit der Neutralität aus: Aziza
Mustafa Zadehs Klavierspiel und Jazzgesang werden mit ausdrucksstarken
Klangfarben und präziser Räumlichkeit reproduziert. Zwar erreichen die
Elements nicht ganz das Potenzial ihrer „großen“ Brüder aus eigenem Hause, doch für ausreichend Druck und
Dynamik bei gehobener Lautstärke
reicht die Power der Elements allemal.
Isoliert voneinander betrachtet rechnet
sich die Sache noch mal ganz anders,
denn was uns der Elements-DAC in
vielen Anlagenkonfigurationen zeigte,
war sein unbedingter Trieb, alles richtig
zu machen. Er zaubert einen federnden
Bass, funkelt nur so vor Detailfreude, erzeugt ein federleicht wirkendes
Klangbild. Was er besonders in Kombination mit einem Computer zu leisten imstande ist, kann nur als brillant bezeichnet werden. Die äußerst
schlanke Kette, bestehend aus einem
MacBook, dem Elements-DAC und
einem Paar ordentlicher Aktivboxen,
spielte ungeachtet ihrer Größe so er-
Der Elements-DAC ist wunderschön aufgebaut, sehr gute
Wolffson-Wandler erledigen die Hauptarbeit
50
einsnull
Platzsparender Aufbau war angesichts der
Anschlussvielfalt nonnöten. Der Verstärker
bezieht sowohl analoge als auch digitale Signale,
die LIPS-Buchsen sind zur Kommunikation der
Geräte untereinander gedacht
Leema Elements
Amplifier Vollverstärker
· Preis:
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5 Jahre
217 x 90 x 375 mm
6,8 kg
2 x 56 W (8 Ohm)
2 x 75 W (4 Ohm)
1 x analog XLR
4 x analog Cinch
1 x Tape-Monitor
optionale 5 x digitalEingänge (opt/elektr/USB)
Leema Elements CD
wachsen, so klar und mit jeder Menge
Attacke gesegnet, dass man sich die
Frage stellt, wie viel mehr Musikanlage man eigentlich braucht. Wir waren
schwer begeistert davon und daran ist
nicht zuletzt der in dieser Konfiguration klangentscheidende D/A-Wandler
schuld. Mangelnde Auflösung bei geringen Pegeln durch die digitale Lautstärkeregelung ist nicht im geringsten
zu verzeichnen, ganz offensichtlich hat
man ein sehr gutes Dithering verwendetet. Wer auf absolute Präzision steht
und ein gewissenhaft verarbeitetes und
zur Höchstform gebrachtes Audiosignal schätzt, kommt am ElelementsDAC nicht vorbei.
Fazit
Die Produkte der neuen ElementsSerie von Leema sind „kleine Biester“.
Wie ein Kompaktwagen à la „Mini
Cooper S“ verblüffen sie mit mehr
Potenzial, als ihr kompaktes Äußeres
vermuten lässt. Im Inneren der edlen
Hülle steckt ausgefeiltes Hightech in
Form von modernster Digitaltechnik.
Audiophiler Klang, verblüffend gute
Verarbeitungsqualität und sinnvolle
Ausstattung – die neuen Elements sind
wirklich echte Leemas!
Michael Voigt/Christian Rechenbach
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0,002 %
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2 x analog XLR
· Ausgänge:
2 x analog RCA,
1 x S/PDIF RCA
1 x S/PDIF Toslink
Leema Acoustics
Elements Precision
24/192 DAC
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· Vertrieb:
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Roßdorf/Gundernhausen
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· Internet:
· Abmessungen:
· Eingänge:
3 x S/PDIF RCA (bis 192 kHz, 24 Bit)
3 x S/PDIF Toslink (bis 192 kHz, 24 Bit)
1 x USB (asynchron, bis 192 kHz, 24 Bit)
· Ausgänge:
1 x analog RCA
1 x analog XLR
einsnull
<checksum>
Der Elements-DAC verfügt über eine asynchrone
USB-Verbindung, die wie alle digitalen Eingänge
bis 192 kHz arbeitet
„Elements Precision 24/192 DAC ist ein
langer, aber passender Name für den
aktuellen Leema-Wandler. Präzision und
Bandbreite vereint er zweifelsohne, außerdem vermittelt er, was das wirklich Wesentliche ist: Klang. Und das beherrscht er
auf beeindruckende Weise.“
</checksum>
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