05.07.2010 Krankenhauskeime konsequent bekaempfen

Werbung
FRAKTION
KREISTAG
UNNA
5. Juli 2010
Krankenhauskeime konsequent bekämpfen
Niederlande und Finnland sind Vorbilder
Kreis Unna. Tückisch und hartnäckig: Der Wundkeim
Staphylococcus aureus verursacht weltweit die meisten im
Krankenhaus erworbenen Infektionen. Über Jahrzehnte wurden
diese Infektionen mit Breitbandantibiotika kuriert. Jetzt verbreitet
sich jedoch ein Staphylococcus-Stamm, der mittlerweile gegen
Antibiotika resistent ist: Methicillin-resistente Staphylokokken
(MRSA). Mit dieser Problematik befasste sich kürzlich der
Arbeitskreis „Gesundheit und Verbraucherschutz“ der CDUKreistagsfraktion.
Viele Menschen tragen die MRSA-Keime. Dabei gibt es
Risikogruppen, die besonders häufig befallen sind. Zum Beispiel
Personen mit chronischen Wunden, Kathetern oder
Wunddrainagen. Die Übertragung erfolgt vor allem über die
Hände. Wenn das Bakterium in einen geschwächten Körper
eindringen kann, kommt es zu einer schweren Infektion, welche
zur Blutvergiftung und im schlimmsten Fall zum Tod führen kann.
Bei anderen Infektionen helfen dann die gängigen Antibiotika. Bei
MRSA funktioniert das aber nicht mehr.
Für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen ist die
Herausforderung, die Übertragung von MRSA auf Patienten und
Personal zu unterbinden, enorm. Zum Einsatz kommt dabei das
ganze Spektrum der Hygienemaßnahmen. Der Staphylococcus
aureus besiedelt die Schleimhäute der „Gesunden“ und kann nur
örtlich mit einem speziellen Medikament bekämpft werden. Die
Träger der MRSA-Keime müssen durch Abstriche ermittelt und
isoliert werden, bis sie vollständig „saniert“, also frei von den
betreffenden Erregern sind. Vor allem sind Desinfektion und
Hygiene gefragt, und zwar auch beim Krankentransport, beim
niedergelassenen Arzt und in der ambulanten oder stationären
Pflege.
Vorsitzender:
Wilhelm
Jasperneite
____________________
Friedrich-Ebert-Str. 17
59425 Unna
Telefon:
02303 / 27 2605
Fax:
02303 / 27 3005
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.cdu-kreistagsfraktion-unna.de
Bürozeiten:
Mo-Do 9.00-13.00 Uhr
Gespräche nach Vereinbarung
Bankverbindung:
Sparkasse Unna
BLZ 443 500 60
Konto 27 52 4
„Hier sind die Niederlande und Finnland ein gutes Vorbild für
uns“, erläuterte Arbeitskreisvorsitzende Claudia Gebhard. In
beiden Ländern werde MRSA erfolgreich bekämpft. Gebhard
berichtete weiter, dass NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef
Laumann Ende letzten Jahres ein Kooperationsprojekt der
niederländischen Provinz Twente und der Region
Münsterland initiiert habe. Ziel sei es, auch auf deutscher
Seite die MRSA-Rate dauerhaft zu senken.
„Die Frage ist nun“, resümierte die Christdemokratin, „wie wir
im Kreis Unna von den Erkenntnissen, die das Projekt
hervorbringt, profitieren können?“ Die CDU werde sich
weiterhin intensiv mit diesem wichtigen Thema beschäftigen.
Für die nächste Arbeitskreissitzung habe man Herrn Dr.
Bernhard Jungnitz, verantwortlich für den Bereich
Gesundheitsschutz und Umweltmedizin, als fachkundigen
Gesprächspartner eingeladen. Dr. Jungnitz werde über die
Aufgaben des Gesundheitsamtes beim Kampf gegen MRSA
berichten und der Frage nachgehen, wie die örtlichen
Krankenhäuser und Pflegeheime unterstützt werden könnten.
Eine wirksame Strategie zur Verbesserung der Situation sei
aus Sicht der CDU-Fraktion ein wichtiges Stück
Verbraucherschutz für die Menschen im Kreis.
Herunterladen