Grundwissen Geschichte – Jahrgangsstufe 6 Altsteinzeit Erste und längste Epoche der Geschichte der Menschheit, die vor etwa 2. Mio. Jahren in Afrika beginnt. Die Menschen leben als Jäger und Sammler, fertigen einfache Werkzeuge (vorwiegend aus Stein, Knochen und Holz) an. Metall war noch unbekannt. Die Altsteinzeit wird von der Jungsteinzeit abgelöst. Antike (lat. antiquus = alt): In der europäischen Geschichte die Zeit von ca. 1000 v. Chr. bis ins 5. Jh. n. Chr., in der Griechen und Römer den Mittelmeerraum beherrschten und durch ihre kulturellen Leistungen (z.B. Literatur und Philosophie) prägten. Aristokratie (griech. aristokratia = Herrschaft der Besten): Die Bezeichnung für eine Ordnung des gesellschaftlichen Zusammenlebens, in der die Herrschaft in einem Staat von einer adeligen Oberschicht ausgeübt wird. Christentum Sammelbegriff für alle (monotheistischen) Konfessionen , die sich auf Jesus Christus als Religionsstifter berufen. Im Römischen Reich wurde das Christentum nach 391 n. Chr. zur alleinigen Staatsreligion. Demokratie (griech. demos = Volk; kratein = herrschen): Im antiken Athen entstandene Herrschaft des Volkes über sich selbst. Im 5. Jh. konnten sich alle einheimischen und wehrfähigen männlichen Bürger an Entscheidungen der Volksversammlung, der Regierung und der Rechtsprechung beteiligen: Bei Abstimmungen entschied die Mehrzahl der Stimmen. Diktator (lat. dictator = der, der zu sagen hat): In besonderen Krisenfällen (z.B. Krieg) konnte in der Römischen Republik einer der beiden höchsten Beamten (Konsuln) für sechs Monate alleine regieren; seinem Willen mussten sich alle fügen. Auch heute werden Herrscher, die alle Macht in einem Staat haben, Diktatoren genannt. Hellenismus Epoche der griechischen Geschichte zwischen dem 4. und 1. Jh. v. Chr., die durch die Regierung Alexanders des Großen und seine Eroberungszüge eingeleitet wurde. In dieser Zeit verbreiteten die Griechen ihre Politik, Kunst und Sprache über den Mittelmeerraum und Vorderasien. Hieroglyphen (griech. hieros = heilig) Schriftzeichen (Bilder und Symbole) der alten Ägypter, die Laute, Buchstaben und Zeichen wiedergeben. „Ilias“ und „Odyssee“ Die ältesten griechischen und auch europäischen Dichtungen in Versform (=Epen, Sing. Epos). In der Ilias erzählt der Dichter und Sänger Homer, der in der Zeit zwischen 750 und 650 v. Chr. in Kleinasien lebte, vom Kampf der Griechen gegen die Stadt Troja. Die Odyssee behandelt die Irrfahrten des Odysseus nach dem trojanischen Krieg. Islam (arab.: Hingabe an Gott): Anfang des 7.Jh. von dem Propheten Mohammed gegründete monotheistische Religion. Seine Gläubigen, die Muslime, betrachten den Koran (Verkündigung) als Glaubens- und Lebensgrundlage, der die Mohammed verkündeten Offenbarungen Allahs enthält. Judentum alle Religionen des “Volkes Israel” und alle Menschen, die der jüdischen Gemeinschaft durch Glauben oder Geburt angehören. Der jüdische Glaube ist der älteste monotheistische Glaube und beeinflusste Christentum und Islam. Jungsteinzeit Abschnitt in der Geschichte, in dem sich die Menschen von wandernden Jägern und Sammlern (Nomaden) zu sesshaften Ackerbauern und Viehzüchtern entwickelten. Die Epoche beginnt im Vorderen Orient um 10000 v. Chr., in Mitteleuropa um 5500 v. Chr.. Kaiserzeit mit Augustus beginnende Zeit, in der das Römische Imperium nur von einem Herrscher regiert wurde. Im Weströmischen Reich dauert sie bis zu dessen Zerstörung im Jahr 476, im Osten bis zum Untergang des Byzantinischen Reichs im Jahr 1453. Das Wort “Kaiser” entwickelte aus dem Namen Caesar, den Augustus (als Adoptivsohn Caesars) als Beinamen angenommen hatte. Konsul (Sing.), Konsuln (Pl.) Inhaber (zwei) des höchsten Staatsamtes in der römischen Republik. Sie wurden für ein Jahr gewählt, waren für die Regierungsgeschäfte verantwortlich und waren in Kriegszeiten oberste Befehlshaber für das Heer. In der Kaiserzeit wurden die Konsuln von den Kaisern ernannt, hatten jedoch keine Befugnisse mehr. Limes (lat.: limes = Grenze, Grenzweg): Befestigung der Römer, die durch Palisaden, Mauern, Gräben, Wachtürme und Kastelle (militärische Befestigungsanlagen) gesichert war und die Grenze des Römischen Reiches bildete. Auf germanischem Gebiet begann der Limes am Rhein nahe Koblenz und endete an der Donau in der Nähe von Kelheim. Seine Länge betrug insgesamt ca. 550 km. Mittelalter Bezeichnung für die Zeitspanne zwischen dem Ende der Antike (ca. 500 n. Chr.) und dem Beginn der Neuzeit (ca. 1500 n. Chr.). Den Anfang und das Ende des Mittelalters markiert man jeweils durch bedeutende Ereignisse: Beginn: Untergang des Weströmischen Reiches (476 n.Chr,); Ende: Entdeckung Amerikas (1492). In der Realität sind die Übergänge zwischen den Epochen fließend! Monarchie (griech.: monos = allein, archein = herrschen): Herrschaft eines Fürsten oder Königs (Monarch), der im Unterschied zu einem Tyrannen rechtmäßig durch Wahl oder Erbfolge sein Amt ausübte.) Mönchtum (griech.: monachós = allein lebend): Religiöse Gemeinschaft von Männern (Mönchen) oder Frauen (Nonnen), die nach einer gemeinsamen Regel Ordensgemeinschaften bildeten. Sie verpflichteten sich zu einem Leben im Kloster nach den Regeln der Keuschheit, Armut und des Gehorsams. Als Urvater des abendländischen Mönchtums gilt Benedikt von Nursia (6. Jahrhundert n. Chr.), der eigene Ordensregeln aufstellte, deren Ziel es ist, Gebet und Arbeit zu verbinden – getreu dem Leitspruch: Ora et labora! (Bete und arbeite!). Neben der geistlichen Seelsorge vermittelten die Mönche und Nonnen Wissen u. a. in den Bereichen Wissenschaft, Medizin, Technik und in der Landwirtschaft. Monotheismus (griech.: monos = allein, theos = Gott): verkündet den Glauben an einen einzigen Gott, der als höchstes Wesen die Welt erschaffen hat und sie erhält. Judentum, Christentum und Islam sind monotheistische Religionen. Im Gegensatz dazu steht der Polytheismus. Olympische Spiele In Olympia (Peloponnes) fanden regelmäßig Feiern zu Ehren des Göttervaters Zeus statt, zu denen auch sportliche Wettkämpfe gehörten. Seit 776 v. Chr. sind die Olympischen Spiele schriftlich bezeugt; diese fanden alle vier Jahre in Olympia statt. Ursprünglich durften nur wehrfähige Männer teilnehmen, die aus Griechenland stammten. 394 n.Chr. wurden die Spiele als heidnischer Brauch vom römischen Kaiser Theodosius I. verboten. 1896 fanden in Athen erstmals wieder Olympische Spiele statt (I. Olympische Spiele der Neuzeit). Patrizier (lat.: patres = Väter): Adelige im antiken Rom. In der Frühzeit der römischen Republik wurden die Mitglieder alter Adelsfamilien, welche die politische Führungsschicht stellten und den Senat bildeten, als Patrizier bezeichnet. Gegen ihre Macht kämpften seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. die Plebejer in den sogenannten Ständekämpfen. In deren Ergebnis verloren die Patrizier ihren großen politischen Einfluss und wurden Ende des 2. Jh. v. Chr. mit den Plebejern rechtlich gleichgestellt. Pharao (hebr./altägypt.: = großes Haus): ursprünglich Bezeichnung für den Königspalast im alten Ägypten, später wurde es der Titel der ägyptischen Könige. Der Pharao galt als göttlich (Pharao = Gottkönig) und ihm gehörte das ganze Land, er war Herr über Leben und Tod. (Plebejer) (lat.: plebs = Volk): Angehörige des römischen Volkes, die nicht Patrizier waren. Sie bildeten die Masse der römischen Bevölkerung (Bauern, Händler, Handwerker) und erreichten nach den Ständekämpfen mehr politische Mitsprache.) • schriftliche Quellen (z.B. Verträge, Briefe), • mündliche Quellen (z.B. Augenzeugenberichte), • Sachquellen/ Überreste (z.B. Vasen, Schmuck), • bildliche Quellen (z.B. Gemälde, Karten) • Gebräuche (Traditionen). Polis (Sing.), Poleis (Pl.) Bezeichnung für eine Ansiedlung im antiken Griechenland, die aus einem Stadtkern (Zentrum) mit dem dazugehörigen Umland bestand. Diese befand sich meist auf einem überschaubaren Gebiet im Schutz einer Burg. Ihr Zentrum bot Schutz, war Sitz der Regierung und Mittelpunkt bei religiösen Feiern. Eine Polis war politisch selbstständig, wirtschaftlich unabhängig und hatte ein eigenes Rechtswesen. Man spricht auch von einem „Stadtstaat“, wenngleich viele Poleis nur die Größe eines Dorfes hatten. Zu dieser Zeit gab es ca. 700 griechische Stadtstaaten. Republik (lat.: res publica = „öffentliche Angelegenheit“): Staatsform, in der das ganze Volk oder ein Teil davon (z. B. Adlige) die Macht ausübt. Die Römische Republik dauerte von 500 v.Chr. (Vertreibung des letzten etruskischen Königs aus Rom) bis 27 v. Chr. (Errichtung des Kaisertums unter Augustus). Heute werden diejenigen Staaten als Republiken bezeichnet, die keine Monarchien sind. Polytheismus (griech.: poly = viel, theos = Gott): Vielgötterglaube. Beispiele für eine solche Religion, in der eine Vielzahl von Gottheiten verehrt wird, die nach Vorstellung der Menschen jeweils verschiedene Aufgaben- und Wirkungsbereiche haben, finden sich z. B. bei den alten Ägyptern, Griechen und Römern. Das Gegenteil ist der Monotheismus. Pyramide Begräbnisstätte für und Ort der Verehrung von Pharaonen. Bei Pyramiden handelt es sich um technische und architektonische Meisterleistungen: über einer quadratischen Grundfläche wurden dreieckige, spitz zulaufende Seiten errichtet. Grabanlagen dieser Art wurden seit etwa 2600 v. Chr. erbaut. Die berühmtesten Pyramiden sind die von Gizeh (bei Kairo). Quellen In der Geschichtswissenschaft bezeichnet man absichtliche oder zufällige Überlieferungen, aus denen Kenntnisse über die Vergangenheit gewonnen werden können, als Quellen. Diese dienen als Grundlage der Geschichtsschreibung. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Quellenarten: Senat (von lat. senatus: „alter Mann“) „Ältestenrat“; Versammlung der Oberhäupter der Patrizierfamilien, später auch von Plebejern, die hohe Ämter bekleidet hatten. Da er – im Gegensatz zu den anderen Ämtern der Regierung – nicht jährlich neu besetzt wurde, hatte der Senat den größten Einfluss auf die Regierungsgeschäfte im Römischen Reich. Staatsreligion Eine von den Herrschern für ihre Untertanen fest- gelegte Form des Glaubens. Z.B. wurde am Ende des 4. Jahrhunderts das Christentum im römischen Reich zur Staatsreligion erklärt. seit etwa 10000 v. Chr. (Vorderer Orient um 9000 v. Chr., Mitteleuropa ca. 5500v. Chr. bis 1800v. Chr.) Die Menschen betreiben Ackerbau und Viehzucht und werden sesshaft. Es beginnt die Jungsteinzeit. Völkerwanderung Nach dem Hunneneinfall 375 n.Chr. sowie auf Grund von Bevölkerungswachstum und einer Klimaverschlechterung drängten vor allem germanische Stämme in neue Wohngebiete, durchzogen plündernd vor allem das Römische Reich und bildeten dort teilweise Germanenreiche.