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Erkrankungen der
Geschlechtsorgane
Descensus uteri
Entzündliche Erkrankungen
Tumoren
Epididymitis
Paraphimose
Benigne Prostatahypertrophie
Prostatakarzinom


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Descensus uteri
(oft schleichende Entwicklung)

Ursachen:
Schwäche der Beckenbodenmuskulatur
 Adipositas
 Körperliche Überforderung
 Bindegewebsschwäche
 Geburten (mangelnde
Beckenbodenrückbildung)



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Symptome
Diffuse Kreuz- u. Unterleibsschmerzen
(Verstärkung: Pressen, Heben, Arbeit)
 Vaginales Druckgefühl nach unten
 Fluor vaginalis (bei Dekubiti blutig)
 Zystozele (=> Miktionsprobleme, rezid.
HWI, Stressinkontinenz, akuter
Harnverhalt)
 Rektozele (=> Defäkationsprobleme)
 Fremdkörpergefühl (p. m. Sitzen)



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Therapie
 Beckenbodengymnastik
 Operation
 Scheidenpessar
(regelmäßig wechseln!)


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Entzündliche Erkrankungen
Kolpitis/Vulvitis = Scheidenentzündung
Ursachen
Östrogenmangel => Scheidenhaut wird atrophisch
und ist schlechter durchblutet
 Chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus
=> Schwächung Immunsystem => vermehrtes
Keimwachstum und Anfälligkeit gegen mechanische
Reize (GV)
 Adipositas => gesteigerte lokale Schweißbildung
=> Wundreiben



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Vulvitis/ Kolpitis


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Symptome
Lokaler Juckreiz
 Brennen
 Dolor/Schmerz
 Rubor/Rötung
 Calor/Wärme
 Eventuell unangenehm riechender Fluor
vaginalis/Ausfluss
 Eventuell Zystitis durch Begleitentzündung
der Harnröhre



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Diagnostik
Abstrich zur Identifikation der
Infektionserreger
 Kolposkopie zur Feststellung von
entzündlichen Veränderungen



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Therapie
Je nach Erreger
 Systemisch
(z.B. Zovirax bei Herpesinfektion)
 Lokal
(z.B. Moronal bei Pilzinfektionen)
 Lokale oder systemische
Östrogensubstitution
(z.B. Ovestin-Salbe oder –Tabletten)
Vulvitis: Nur lokale Salben- oder
Pudertherapie


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Bartholinitis
Symptome
Meist einseitige
 schmerzhafte Schwellung und Rötung im
Bereich der kleinen Schamlippen
 Jede Berührung ist schmerzhaft
=> erschwertes Laufen und Sitzen


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Bartholinitis


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Therapie
Entlastungsschnitt am Entzündungsherd
zur Eiterentleerung
 Marsupialisation = Drüsenwand wird nach
außen geschlagen und mit der Haut
vernäht um einen dauerhaften Abfluss zu
schaffen
 Meist keine antibiotische Therapie
notwendig



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Mammakarzinom
jede 9. Frau ist betroffen, 35-55 J. = häufigste Todesursache

Risikofaktoren:
> 40 Jahre
 Familiäre Belastung
 Lange Oestrogenproduktion
 Keine Kinder
 1. Schwangerschaft > 35 Jahre
 Schwere chronische Mastopathie



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Symptome


Tastbarer, derber, nicht verschieblicher oder
schmerzhafter Knoten meist im oberen äußerem
Quadranten

Vergrößerte Achsellymphknoten
 Orangenhaut durch Großporigkeit infolge Lymphoedem
 Haut- oder Mamilleneinziehung
 Seröse oder blutige Sekretion
 Lokale Geschwüre wenn Ca „aufbricht“
 Plötzliche Form- u. Größenveränderung
 Differenter Mamillenstand bei hängenden oder


erhobenen Armen


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Diagnose

Sonografie
 Mammografie
 Biopsie mit Histologie



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Therapie


Operation
Tumor oder Ablatio mammae plus mindestens 10
Achsellymphknoten



Bestrahlung
Immer nach OP aber auch bei Lokalrezidiv oder Haut- und
Knochenmetastasen



Chemotherapie
Prophylaktisch oder zur Eindämmung



Hormontherapie
Antioestrogene z. B. Tamoxifen


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Krankenbeobachtung
nach der OP

Psychische Verfassung
 Operationsnarbe
 Schmerzen
 Gefühlsstörungen im OP-Gebiet
 Lymphoedem des betroffenen Armes
 Metastasen Frühsymptome
Fieber, Gewichtsverlust, Knochenschmerzen
(p. m. WS), Atmung (Lungen-Metastasen)



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Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs)

Zellveränderungen (Vorstufen) werden
am häufigsten zwischen dem 20. und 35.
Lebensjahr gefunden
 Altersgipfel der Karzinome liegt bei etwa
40 - 50 Jahren



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Zervixkarzinom


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Risikofaktoren
Papilomviruserkrankung
 Früher regelmäßiger GV mit häufig
wechselnden Partnern
(Prostituierte sind 4-mal häufiger betroffen)
 Schlechte Genitalhygiene des Mannes
 Rauchen


Früherkennung: regelmäßige
Krebsvorsorgeuntersuchung!!!


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Symptome
Fleischwasserfarbener, teils blutiger
Ausfluss
 Schmierblutungen (Kontaktblutung nach
GV)
 Zwischenblutungen bis zur massiven
vaginalen Blutung
 Schmerzen meist erst in Folge
Ausbreitung des Karzinoms auf
Nachbarorgane



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Diagnostik
Zellabstrich am Muttermund
 Kolposkopie = Untersuchung des
Muttermundes mit Vergrößerungsglas
 Gewebeprobe


Ausgedehnte Zervixkarzinome sind
makroskopisch erkennbar


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Therapie


Konisation = Entfernung eines Kegels aus Portio
(Muttermund) und Zervixkanal (Gebärmutterhals)



Hysterektomie (Uterusentfernung)



CAVE! Psychische Probleme! Nach OP kein schweres
Tragen und Heben, kein längeres Stehen.



Radikale Hysterektomie (zusätzliche Entfernung
der lokalen Lymphknoten und eines Teils der Vagina = OP
nach Wertheim-Meigs)

Strahlentherapie
 Palliative Strahlentherapie (Inoperabilität)
 Chemotherapie



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Myom = gutartiges
Muskelgeschwulst des Uterus
= häufigstes genitales
Geschwür
 Ca. 20% aller Frauen
> 30 Jahre
 Selten einzelnes
Vorkommen
 Uterus myomatosus
(zahlreiche Myome)



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Ursachen
Sind unbekannt
 Entwickeln sich aus Uterusmuskulatur
 Wachstum ist an die Hormonbildung der
Ovarien (Eierstöcke) gekoppelt
 => In der Regel keine Neubildung und
kein Wachstum von Myomen nach der
Menopause



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Symptome
Blutungsveränderungen (meist starke
Menstruationsblutung)
 Druck- oder Verdrängungserscheinungen bei
großen Myomen
 Schmerzen im Unterbauch
 Fertilitätsstörungen falls die Myome deutlich
in die Uterushöhle hineinragen



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Komplikationen
Druck auf oder Verdrängung andere/r
Organe (Nierenstauung, Obstipation,
therapieresistente Kreuzschmerzen)
 Stieldrehung bei gestielten Myomen =>
heftigste Bauchschmerzen wegen der
Nekrose des Myomknotens
 Sehr selten maligne Entartung



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Therapie
Regelmäßige Untersuchungen zur
Wachstumskontrolle
Bei Beschwerden:
 Hormontherapie zur
Wachstumshemmung
 Operation (Hysterektomie oder nur
einzelne Myomknoten)



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Korpuskarzinom (Uterusschleimhautkrebs)


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Korpuskarzinom
Meist im Alter von 55-60 Jahren
 Langer Östrogeneinfluss
 Kinderlosigkeit
 „Korpuskarzinom-Syndrom“
= Hypertonie + Adipositas + Diabetes
mellitus



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Symptome
Vaginale Blutung in der Menopause
 Plötzliche Schmier- u. Zwischen-blutungen
vor der Menopause
 Therapieresistenter eventuell
fleischfarbener Ausfluss



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Diagnostik
Abrasio (Ausschabung) des Uterus zur
Abtragung der Uterusschleimhaut
 Vaginalsonografie
Nur ausgedehnte Schleimhaut-veränderungen
sind zu erkennen



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Therapie
Radikale Hysterektomie inclusive Ovarien
(hier oft Metastasen)
 Strahlentherapie zur Rezidivprophylaxe
und bei Inoperabilität
 Hormontherapie mit Gestagenen (z.B.
Progesteron) oder Antiöstrogenen
 Chemotherapie ist wenig wirkungsvoll



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Epididymitis = Nebenhodenentzündung


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Ursachen
= meist aufsteigende Infektionen aus den
Harnwegen, die über die Samenleiter zum
Nebenhoden gelangen.
Prädisponierende Faktoren:
 Prostatahyperplasie
 Verweilkatheter
 Harnröhrenstriktur
 Prostata-OP


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Symptome
Entwickeln sich innerhalb weniger Stunden
im betroffenen Hoden. Der Hoden ist:
 Rot (Rubor)
 Geschwollen
 Stark schmerzhaft (Dolor)
 Überwärmt (Calor)
 Oft: Fieber, allg. Krankheitsgefühl, in die
Leiste ausstrahlender Schmerz


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Therapie
Strenge Bettruhe
 Hochlagerung des Hodens
 Analgetika
 Lokale Kühlung
 Antibiotikatherapie
 Notfalls: Hodenentfernung



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Paraphimose („spanischer Kragen“)


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Paraphimose („spanischer Kragen“)


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Ursachen
= Missverhältnis
 Eichelgröße : Vorhautöffnung
im Alter durch lokale Hautatrophien +
narbig verheilte Hauteinrisse
 Oft bei DK-Trägern wenn nach der
Katheterpflege die Vorhaut nicht
zurückgestreift wird => Vorhautödem =
„spanischer Kragen“


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Therapie
Reposition = vorsichtiges Ausdrücken des
Ödems und Zurückstreifen der Vorhaut
 Durchtrennung des Vorhaut-Schnürrings
bei längerem Bestehen
 Radikale oder plastische Zirkumzision
(Entfernen der Vorhaut)



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Benigne Prostatahyperplasie bPH
„Altherrenkrankheit“


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Ursachen
Wahrscheinlich altersbedingtes
Ungleichgewicht zwischen weiblichen und
männlichen Hormonen
 => Wachstum besonders der
harnröhrennahen Drüsenanteile
 => zunehmende Einengung der
Harnröhre



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Symptome
Blasenentleerungsstörung:
 Harnstrahl setzt verzögert und weniger
kräftig ein (Gießkanne)
 Pollakisurie (oft wenig)
 Nachträufeln
 Blase nicht völlig entleert
 Nykturie
 Evtl. Überlaufinkontinenz


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Komplikationen
Restharn => rezidivierende HWI
 Balkenblase => Blasendivertikel +
Blasensteine + bei Nierenrückstau:
chronische Niereninsuffizienz
 Akuter Harnverhalt (fraktionierte!!!
Katheterentlastung in Portionen á 500 ml
mit Pausen! Sonst Gefahr der
Blasenblutung durch die plötzliche
Entlastung der Blasenschleimhaut)



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Balkenblase
Der Blasenmuskel versucht durch
vermehrten Druckaufbau die
Harnröhrenstriktur zu überwinden =>
die Muskelschicht wird dicker


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Diagnostik
Rektale Untersuchung
 Transrektale Sonografie
 Uroflowmetrie:
Harnstrahl, Harnmenge + Miktionsdauer
werden gemessen



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Therapie
Medikamentös: Kürbiskerne (Granufink),
Brennesselextrakt (Bazaton),
Alpharezeptorenblocker (Diblocin, Heitrin),
Testosteronwirkungsverminderer (Proscar)
CAVE! Potenzstörungen!
 Operativ: TUR-P = transurethrale
Prostataresektion (wie Orange mit elektrischer
Schlinge von innen abhobeln) oder
Bauchoperation bei großer Prostata



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Komplikationen
Inkontinenz in Folge operativer
Verletzung des Blasenschließmuskels
 Trockene Ejakulation (60-90%)
Samenerguss erfolgt nach rückwärts in
die Blase da der innere
Blasenschlussmechanismus wegfällt,
Sperma wird später mit dem Urin
ausgeschieden



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Prostatakarzinom
Wird häufiger
 Zweithäufigstes
CA des Mannes
 Männer > 60
Jahre



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Ursachen

Hauptrisikofaktor: Alter
 Genetische Einflüsse



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Symptome
Treten spät auf, da CA meist in hinteren
Prostataanteilen wächst
 Sonst ähnlich bPH
 In Folge Metastasierung:
Knochenschmerzen
Pathologische Fraktur



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Diagnostik
Rektale Untersuchung: verhärtete knotige
Prostataanteile
 Prostata Stanzbiopsie
 Laborchemisch Tumormarker PSA
(prostataspezifisches Antigen) erhöht
 MRT
 Cholin PET/CT



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Prostatakarzinom


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Therapie
bei auf die Prostata begrenzten TM
ohne Metastasen


Operation – radikale Prostatektomie
incl. Samenblasen + regionaler LK. CAVE!
Verletzung Blasenschließmuskel => Inkontinenz.
Verletzung Erektionsnerven => Impotenz



Strahlentherapie – lokal oder durch
die Bauchdecke


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Pflege nach Prostatektomie
8 Wochen keine starken Erschütterungen
oder Temperaturwechsel (Sauna)
 Keine Bauchpresse => schwache Laxanzien
geben
 Mut zusprechen und Hilfsmittel anbieten
(Inkontinenz bildet sich meist nach 1-2 Jahren
wieder zurück)
 Beckenbodengymnastik zur
Kontinenzwiederherstellung



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Therapie bei inoperablen oder
metastasierendem TM
Hormontherapie (durch beidseitige
Hodenentfernung oder Antiandrogene wie
Androcur) aber => Impotenz, Hitzewallungen,
Schweißausbrüche, Gynäkomastie, Abnahme
der Muskelmasse
 evtl. Kombination mit Strahlentherapie
 Chemotherapie = „Mittel der letzten Wahl“



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Prognose
Gut bei lokal begrenztem CA, dass 100%
im Gesunden operiert wird
 Fortgeschrittene CA´s zeigen unter
Hormontherapie zu Beginn eine
Ansprechrate von 80%
 Aber: Die mittlere Überlebensrate bei
metastasierendem CA beträgt nur 20
Monate!



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