Pressemitteilung: Willkommen-Baby in Baden-Württemberg

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Gemeinsame Pressemitteilung
Projekt „Willkommen Baby“ soll Frühgeburten in BadenWürttemberg vermeiden
7.000 Kinder kommen jährlich zu früh zur Welt: Neuer Versorgungsvertrag
von DAK-Gesundheit, Kassenärztlicher Vereinigung und Berufsverband der
Frauenärzte verbessert die Betreuung von Schwangeren
Stuttgart, 11. Januar 2017. Weniger Frühgeburten und damit weniger
Todesfälle und Erkrankungen bei Babys in Baden-Württemberg – das ist das
Ziel des neuen Programms „Willkommen Baby“. Das Programm steht allen
Schwangeren zur Verfügung, die bei der DAK-Gesundheit versichert sind.
In Baden-Württemberg wurden im vergangenen Jahr über 100.000 Kinder
geboren. Die Anzahl der Frühchen ist alarmierend hoch: Rund 7.000 Babys
kamen zu früh zur Welt. 293 Säuglinge verstarben 2015 im Südwesten in der
ersten Lebenswoche, der überwiegende Teil davon Frühgeburten. Rund 60
Prozent der sehr kleinen Frühgeborenen behalten lebenslange körperliche
und auch psychische Störungen. Auch viele reifer geborene Frühgeborene
haben mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
Die gute Nachricht: Sehr viele Frühgeburten könnten verhindert werden. Deshalb
will die DAK-Gesundheit jetzt die Frühgeburtenrate in Baden-Württemberg durch
eine verbesserte Schwangerschaftsvorsorge senken. Dazu hat die Krankenkasse
für ihre Versicherten einen exklusiven landesweiten Versorgungsvertrag
„Willkommen Baby“ mit der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg
und dem Berufsverband der Frauenärzte e.V. abgeschlossen. „Als Familienkasse
mit hohem Qualitätsanspruch gehen wir mit unserem Angebot weit über den
gesetzlichen Standard hinaus“, sagt Siegfried Euerle, Vertragschef der DAKGesundheit im Südwesten. „Wir möchten, dass Kinder sich gesund entwickeln
können und dass mögliche Risikofaktoren früh erkannt werden. Außerdem
möchten wir Frauen, bei denen eine natürliche Geburt geplant ist, darin
unterstützen, angstfrei in die Geburt zu gehen.“
„Wir haben die Vereinbarung „Willkommen Baby“ geschlossen, weil sie an den
relevanten Risikofaktoren für eine Frühgeburt ansetzt “, sagt Dr. med. Norbert
Metke, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-
Württemberg. „Unser gemeinsames Ziel lautet, durch besondere ambulante
Maßnahmen die Frühgeburtenrate zu senken“, erklärt Metke.
Schwangere Versicherte der DAK-Gesundheit, die sich bei ihrem Gynäkologen in
das
Programm
einschreiben,
erhalten
Leistungen,
die
über
die
Mutterschaftsrichtlinien hinausgehen. Konkret gehört dazu ein ausführliches
Risikoscreening, bei dem der Arzt vermeidbare Risikofaktoren für eine Frühgeburt
aufdeckt und die Schwangere darüber unterrichtet, wie sie selbst das Risiko
mindern kann. Ein Frühultraschall zwischen der 5. und 8. Schwangerschaftswoche
soll ebenso wie eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung zwischen der 33. und 37.
Schwangerschaftswoche Aufschluss über eine intakte Schwangerschaft geben;
diese Ultraschalluntersuchungen können allerdings nur in der frauenärztlichen
Vorsorge durchgeführt werden, nicht bei einer alleinigen Betreuung durch eine
Hebamme. Zwischen der 15. und 20. Schwangerschaftswoche ist im Rahmen des
Versorgungsprogramms ein ärztliches Screening auf Infektionen im Intimbereich
vorgesehen, die oftmals völlig ohne Krankheitszeichen verlaufen und in vielen
Fällen einen vorzeitigen Blasensprung, vorzeitige Wehen und eine Frühgeburt
verursachen können. Wird eine solche Infektion erkannt, dann können auch
entsprechende Therapie- und Nachsorgemaßnahmen zeitnah eingeleitet werden.
Studien zeigen, dass allein durch das Infektionsscreening eine Senkung der
Frühgeburtenrate um mehr als 30 Prozent erwartet werden kann – das wären
allein in Baden-Württemberg über 2000 Kinder. Darüber hinaus werden die
Analysen für weitere mögliche Risikofaktoren wie Eisenmangel oder eine
Schilddrüsenerkrankung bezahlt.
Die teilnehmenden Frauenärztinnen und -ärzte erhalten die zusätzlichen
Leistungen außerhalb der normalen Pauschalen für die Schwangerenvorsorge von
der DAK-Gesundheit vergütet.
Frühgeburten haben sehr verschiedene Ursachen. „Eine
kindliche
Mangelversorgung ist ein wichtiger Faktor, häufig dadurch ausgelöst, dass die
Mutter während der Schwangerschaft weiter raucht. Auch eine schlechte
Versorgung mit Eisen, Vitaminen und Mineralstoffen kann dazu führen, dass der
Organismus der Frau eine Schwangerschaft vorzeitig beendet. Ebenso führen
unentdeckte Infektionen häufig zu einem Blasensprung und zu vorzeitigen Wehen.
Weiterhin kann eine Überdehnung der Gebärmutter in eine vorzeitige Geburt
führen, ausgelöst durch eine Mehrlingsschwangerschaft oder dadurch, dass das
Kind sehr groß ist – zum Beispiel als Folge eines Schwangerschaftsdiabetes.
Diese Faktoren sind für einen großen Teil aller Frühgeburten verantwortlich, und
sie sind alle vermeidbar. Frühgeburten wegen einer Fehlbildung oder einer
schweren mütterlichen Erkrankung sind im Vergleich dazu eher selten“, erklärt
Markus Haist, baden-württembergischer Landesvorsitzender des Berufsverbandes
der Frauenärzte e.V. „Eine gezielte und breite Aufklärung und die zusätzlichen
Untersuchungsmöglichkeiten in unserem neuen Projekt sind dabei ein großer
Fortschritt.“
Natürliche Geburt wird durch Akupunktur gefördert
Ein weiterer wichtiger Baustein im Rahmen von „Willkommen Baby“ ist die
Akupunktur. Frauen, bei denen eine natürliche Geburt geplant ist, können ab der
36. Schwangerschaftswoche bei besonders qualifizierten Frauenärztinnen und –
ärzten bis zu vier Akupunkturbehandlungen in Anspruch nehmen. Die Akupunktur
soll dazu beitragen, entspannter in die Geburt hineinzugehen, weniger Ängste zu
haben und die Geburt weniger schmerzhaft wahrzunehmen.
Journalistenkontakte:
DAK-Gesundheit Baden-Württemberg, Daniel Caroppo, Tel.: 0711-6996691121, eMail: [email protected]
Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg, Kai Sonntag, Tel.: 0711
7875-3419, eMail: [email protected]
Berufsverband der Frauenärzte e.V. Baden-Württemberg, Markus Haist, Tel.:
07231 - 56 86 66, eMail: [email protected]
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