102 | Diffusion Fallstudie: Artmodul Kreativität und Flexibilität unter einem Hut Eine Ausnahme will das Schweizer Möbelsystem Artmodul bilden. Es richtet sich an Kunden, die auch im Arbeitsbereich hohe Ansprüche an Ästhetik und Exklusivität stellen. Die riesige Auswahl an Modulen, Zubehörteilen, Materialien und Farben des Artmodul-Systems eröffnet nahezu unbegrenzte Kombinations- und Gestaltungsmöglichkeiten. Zum Konstruieren der individuellen Designstücke wird praktischer Online-Konfigurator zur Verfügung gestellt. Anspruchsvoll Wirklich gute Büromöbel erfüllen ihre praktische Aufgabe im Sinne des Benut- Innovation Management | Nr. 5 | Juni 2008 ▲ Blick in den Empfangsbereich mit nachgelagerten Archivelementen. zers optimal. Zudem sind Materialien und Verarbeitung qualitativ so hochwertig, dass sie allen denkbaren Beanspruchungen des Arbeitsalltags, oft über Jahrzehnte hinweg, standhalten. Sollen Möbel jedoch gleichzeitig den persönlichen Stil des Unternehmens ausdrücken und die Doppelfunktion von Gebrauchsgegenstand und Gestaltungselement übernehmen, wird ihr Design zu einer ausgesprochen anspruchsvollen Aufgabe. So erweisen sich ästhetisch herausragende Möbel denn auch oft als unpraktisch – und umgekehrt sind solche mit einem hohen Gebrauchswert aus der Sicht des Designs wenig ansprechend. Individualisten waren deshalb lange Zeit Gute Büromöbel müssen praktisch im Gebrauch und von dauerhafter Qualität sein. Zudem sollten sie auf einem flexiblen System aufbauen, das einfache Anpassungen zulässt. Möbel, die diese Mindestanforderungen erfüllen, sind heute verschiedenenorts erhältlich. Doch sie haben mehrheitlich ein grosses Manko: Bezüglich Stil und Individualität stossen sie schnell an Grenzen. Markus Biland dazu gezwungen, ihre Ansprüche nach Ästhetik und Exklusivität hinter technische Zweckmässigkeit zu stellen. Oder andernfalls mit einem Objekt zu leben, das zwar das Auge erfreut, aber den vorgesehenen Zweck nicht richtig erfüllt. Ebenbürtige Stufen Keinerlei Konzessionen, weder auf der funktionalen noch auf der gestalterischen Seite, will das System des Schweizer Möbel-Designers und -Herstellers Artmodul machen. Das Geheimnis, wie die vermeintlichen Gegenpole Form und Funktion auf ebenbürtige Stufen gestellt werden, besteht in einem ausgeklügelten ▲ Diffusion | 103 Konzept. Dieses bringt bestechendes Design, maximale Funktionalität und hochwertige Qualität unter einen Hut. Das flexible System erlaubt, je nach Geschmack und Bedürfnissen individuelle Einrichtungen zu konstruieren, die sich zudem später jederzeit verwandeln und auf einfache Weise an neue Gegebenheiten anpassen lassen. Gestaltungsfreiheit Das System von Artmodul umfasst Tische, Regale und Schränke, aber auch Sideboards und Rollcontainer. Gemeinsamer Ausgangspunkt sind Module, deren Höhe, Breite und Tiefe nach Bedarf festgelegt werden. Neben Modulen in mehreren Standardabmessungen sind auf Kundenwunsch auch Anfertigungen in Sondermassen erhältlich. Jedes Möbelstück lässt sich aus einer Vielzahl wählbarer Komponenten und Zubehör zusammenstellen. Es stehen verschiedenste Materialien und Oberflächen sowie unzählige Farben zur Verfügung, um hochwertige, praxistaugliche Designstücke zu kreieren. Beliebige Kombinationen aus verschiedenen Materialien und Farben, zum Beispiel für Seitenwände, Fronten und Tablare, sind ohne weiteres möglich. Als Trägermaterial aller Artmodul-Möbel dient eine MDF-Holzplatte, die auf beiden Seiten mit dem gewünschten Oberflächenmaterial beschichtet oder lackiert ist. Als Holzoberflächen stehen unter anderem Esche in verschiedenen Tönen, Birke, Wenge, Nussbaum, Birnbaum, Buche, Zebrano, Eiche, Apfel- und Kirschbaum zur Auswahl; jedes Möbel mit Holzoberfläche wird in Einzelanfertigung hergestellt und ist somit ein Einzelstück. Im Weiteren sind Oberflächen aus Aluminium (gewellt oder glatt) sowie aus Klar-, Draht- und Milchglas oder Sicherheitsglas erhältlich. Neu im Oberflächen-Angebot sind «Lacobel»-Floatgläser zu finden. Diese sind auf einer Seite mit einer hochwertigen, umweltfreundlichen Farbschicht lackiert; zur Auswahl stehen 38 StandardFarbtöne. Die besondere Lacobel-Oberflächenbehandlung verstärkt den Glanz sowie die Intensität des gewählten Farbtons und bietet eine unvergleichbare Brillanz und dauerhafte Ästhetik des Glases. Wird an Stelle einer Oberflächen-Beschichtung die Lackierung des Möbelstücks bevorzugt, steht neben acht definierten Standardfarben das gesamte Farbspektrum der genormten RAL-Farbpalette zur Verfügung. Komponenten und Zubehör Dass alles bis ins kleinste Detail durchdacht ist und System hat, zeigt sich auch an den variierbaren Komponenten und dem umfangreichen Zubehörprogramm. Die fast unbegrenzten individuellen Ausstattungsmöglichkeiten des Systems zei- Ob im Wohn- oder Bürobereich: Design wertet das Raumerlebnis auf und vermittelt unaufdringlich Stil und Klasse. gen sich am Beispiel eines Regals: Die Front jedes einzelnen Moduls kann offen, oder aber links, rechts oder beidseitig mit Türen bestückt sein; als Alternativen dazu stehen Schubladen, Klappen sowie Auszüge mit Registern zur Verfügung. Module mit Lochraster bieten bei Bedarf Platz für Tablare. Für die Detailausstattung wird aus einer umfangreichen Liste an Zubehör ausgewählt: Das Angebot reicht von Griffen in verschiedenen Formen und Materialien über unterschiedliche Standfüsse, Buchstützen und CD-Racks, Kleiderstangen und Garderobenauszüge, Hängerahmen und Schrägfächer bis hin zu Kabelöffnungen und Lampen. Vertrauliches wird mit dem Schliesssystem vor unerwünschtem Zugriff geschützt. Für Tische stehen unter anderem PC-Halterungen, Kabelkanäle und Ablagen auf der Zubehörliste. Alle Komponenten und Zubehörteile werden in hochwertiger Qualität gefertigt. Die geöffneten Klappen sind so robust, dass sie sich als Ablage- und Arbeitsflächen eignen. Schubladen werden in Vollauszügen geführt. Prämierte Planungshilfe Die Freude an den neuen Möbeln beginnt mit der Konzeption – dank der Online-Planungshilfe «Konfigurator». Mit diesem Instrument kann jeder seine Vorstellungen eines exklusiven Interieurs direkt im Inter- Innovation Management | Nr. 5 | Juni 2008 ▲ Diffusion | 105 net entwerfen. Mit der Online-Planungshilfe werden dem Kunden neue Wege bei der visuellen Darstellung und Umsetzung ihrer Einrichtungswünsche eröffnet. Die einfache Bedienung und intuitive Benutzerführung animieren zu spielerischem Gestalten. Mit über 900 Einzelteilen eröffnet das System fast unbegrenzt viele Gestaltungsvariationen. Vom heimischen PC aus lassen sich mit dem Konfigurator die Grössen, Materialien, Farben sowie Komponenten und Zubehör des Systems beliebig variieren, erweitern und kombinieren. Eine spezielle Software ist dafür nicht erforderlich. Alle Funktionen finden sich auf der Webseite www.artmodul.com. Der Konfigurator wurde nicht nur vom Fachhandel und von privaten Kunden begeistert aufgenommen. Er beeindruckte auch die Kommunikationsprofis, die Artmodul für dieses Tool den «Best of Swiss Web Award 2007» in der Kategorie «Business Efficiency» zusprachen. Der Kunde kann sich mit den Produkten und Möglichkeiten vertraut machen, ohne zuvor ein Fachgeschäft aufsuchen zu müssen. Sobald das Wunschmöbel entworfen ist, genügt ein Klick, um das individuelle Angebot eines Händlers einzuholen. Wer auf persönliche Beratung nicht verzichten möchte, kann die kompetente Beratung durch den Fachhandel beanspruchen. Artmodul bietet seinen Kunden zudem pro- fessionelle Unterstützung bei der Planung und Gestaltung aussergewöhnlicher Konstruktionen an. Sonderwünsche, die der Konfigurator nicht berechnen kann, betrachten die Experten bei Artmodul als eine Herausforderung, der sie sich gerne stellen. Schweizer Präzisionsarbeit Das Möbelsystem Artmodul wurde im Jahr 1987 entwickelt und patentiert. Zwei Jahre später kamen die ersten ArtmodulMöbel für den Arbeitsbereich auf den Markt. Heute verkörpert der Name Artmodul langjährige Erfahrung und kontinuierliche Entwicklung auf der Grundlage einer kundenorientierten Unternehmensphilosophie. Die Umsetzung der Artmodul-Unikate erfolgt in bewährter Präzisionsarbeit. Die Fertigung und Montage erfolgen in der Schweiz. Langjährige Erfahrung, umfassendes Know-how und innovatives Engagement der Mitarbeiter sowie der Einsatz eines modernen Maschinenparks mit Roboterhandling gewährleisten hochwertige Schweizer Produkte. Vor der Auslieferung erfolgt eine strenge Endkontrolle, die garantiert, dass jedes Objekt den hohen Beanspruchungen im täglichen Einsatz standhält. Der Vertrieb von Artmodul findet über den Fachhandel statt. im Raumtrennung und Ablagebzw. Archivfunktion verbinden sich in architektonisch fein abgestimmter Weise. Porträt Der Autor ist Geschäftsführer und Verantwortlicher für Marketing & Verkauf des Familienunternehmens Artmodul AG in Veltheim. Nach Abschluss einer kaufmännischen Ausbildung erwarb er Erfahrungen im Marketing eines Automobilimporteurs sowie technisches Wissen in der Fertigung und Produktion eines Maschinenbauunternehmens. Artmodul AG entwickelt und produziert individuelle Qualitätsmöbel auf der Basis des 1987 patentierten Modulsystems Artmodul, das sich durch vielfältige Kombinations- und Variationsmöglichkeiten auszeichnet. Die Kundschaft von Artmodul stammt sowohl aus dem geschäftlichen als auch privaten Bereich. Das Familienunternehmen produziert ausschliesslich in der Schweiz und beschäftigt 15 Mitarbeitende. Kontakt Markus Biland Geschäftsführer Artmodul AG Werdstrasse 10, 5106 Veltheim Tel. 056 463 65 60 [email protected] www.artmodul.com Innovation Management | Nr. 5 | Juni 2008