Nebengruppenelemente Gruppe 8-10 Dirk Broßke Berlin, September 2006 1 8. Die Eisengruppe 8.1. Gruppeneigenschaften Ordnungszahl Eisen Fe Cobalt Co Nickel Ni 26 27 28 Elektronenkonfiguration [Ar] 3d6 4s2 [Ar] 3d7 4s2 [Ar] 3d8 4s2 • • • Elektronegativität 1,6 1,7 1,7 Schmelzpunkt [°C] 1535 1492 1452 Siedetemperatur [°C] 3070 3100 2730 Untereinander größere Ähnlichkeit (EN, Smp., Sdp., Ionenradius, Basizität der Hydroxide) als zu ihren Homologen Maximal mögliche Oxidationsstufe wird nicht erreicht (Fe: +6; Co: +5; Ni: +4); Maximale Oxidationsstufe besitzt aber wenig Bedeutung; FeO42- z.B. in wässriger Lösung unbeständig; viel wichtiger bei Eisen sind +2 und +3; bei Cobalt +2 (leicht oxidierbar zu Co(III)); bei Nickel +2 Bilden zahlreiche Komplexe; charakteristisch: oktaedrisch, diamagnetische Co(III)Komplexe (ls); tetraedrische Co(III)-Komplexe; quadratisch planare diamagnetische Ni(II)Komplexe; Deutung der Form mit Ligandenfeldtheorie möglich 8.2. Die Elemente Eisen • • Vorkommen • Zweithäufigstes Metall (nach Aluminium) und 4.häufigstes Element, 4,7 Gew% • In Lithosphäre meist in gebundener Form von Oxiden, Sulfiden und Carbonaten; rote, braune, gelbe Farbtöne des Erdbodens rühren von Fe 2O3 bzw. Fe2O3 · n H2O; Erdkern (r = 3500km) aus etwa 86% metallischen Eisen • Fe O · n H O Brauneisenstein (n ca 1,5) 2 3 2 • Fe3O4 Magnetit • Fe O Roteisenstein 2 3 • FeS2 Pyrit (Eisenkies) Technische Gewinnung • Reduktion von oxidischen Eisenerzen mit Koks in Hochofen • Befeuerung des Ofens: Abwechselnde Schichten von Eisenerz und Schlackebildnern (zur Abtrennung unerwünschter Beimeng- ungen) und Koks, beginnend mit Koks • Hochofenprodukte: Roheisen, Schlacke, Gichtgas (N , CO, CO ) 2 2 • Roheisen enthält C (2-4%); Si, Mn, P; es ist spröde und daher weder schmied- noch schweißbar → Raffination nötig 2 • • • Schlacke (Calcium-Aluminium-Silicate) wird als Straßenbaumaterial oder zur Herstellung von Mörtel, Bausteinen etc. verwendet Gichtgas dient zum Betrieb der Winderhitzer, Gebläse, Pumpen im Hochofenverfahren Reaktionen im Hochofen von oben nach unten: • 3 Fe O + CO 2 Fe3O4 + CO2 2 3 • Fe3O4 + CO 3 FeO + CO2 • • • C + CO2 2 CO (ΔH° = +173 kJ mol-1; Bouduard Gleichgewicht; CO kann wieder als Reduktionsmittel wirken) FeO + CO Fe(s) + CO2 (ΔH° = -17 kJ mol-1) Fe(s) Fe(l) 2 C + O2 2 CO (ΔH° = -221 kJ mol-1; Erhöhung der Temperatur im unteren Teil für die Reduktion und zum schmelzen) • Erzeugung von Roheisen • Sulfidische Eisenerze → Oxidation zu Oxiden • Beschickung mit Schichten aus Koks und Erz, zu den Erzen werden Zuschläge zugesetzt → Erzbeimischungen bilden leicht schmelzbare Schlacken (Calciumaluminiumsilicate → je nach Verunreinigung Zusatz von Al2O3; CaO oder SiO2) • Von unten wird erhitze Luft eingeblasen → unterste Koksschicht verbrennt zu CO • Im Eisen lösen sich bis zu 4,5% C → Erniedrigung des Smp. von 1539°C auf 1150°C → in der unteren heißen Zone tropft Eisen in Gestell (Schlacke schwimmt oben; schützt Eisen vor Oxidation) und wird von Zeit zu Zeit abgelassen • 1 Hochofen erzeugt täglich bis zu 10'000t Roheisen (1t Fe benötigt 0,5t Kohle und und erzeugt 300kg Schlacke) • Stahlerzeugung • Roheisen enthält C → spröde und erweicht beim erhitzen plötzlich → kann nicht gewalzt und geschweißt werden → Umwandlung in verformbares Fe (Stahl) → Absenkung des C-Gehaltes unter 2,1% • Konverter: Durch das flüssige Eisen und die Schlacke bläst man ein Gemisch aus Sauerstoff und einem inerten Gas (Windfrischverfahren) → Begleitstoffe (C, Si, Mn, P, S) werden in ihre Oxide überführt und die Reaktionswärme hält das Gemisch flüssig • Stahleigenschaften werden durch Legierungen beeinflusst: Ni → Zähigkeit; Cr → Härte; W → keine Enthärtung bei hohen Temperaturen; chemisch Widerstandsfäig: V2A Stahl (71% Fe; 20% Cr; 8% Ni; je 0,2% C; Mn; Si) Physikalische Eigenschaften • Chemisch rein ist Eisen ein silbernweißes, verhältnismäßig weiches, dehnbares uns sehr reaktionsfreudiges Metall; • Drei Modifikationen: α-Eisen ←906°C→ γ-Eisen ←1401°C→ δ-Eisen ←1535°C→ Schmelze • α-Fe: kubisch raumzentriert, ferromagnetisch (0,08% C) • γ-Fe: kubisch dichteste Packung, paramagnetisch (2,1% C) • δ-Fe: kubisch raumzentriert, paramagnetisch • • 3 • Chemische Eigenschafte • In kompakter Form beständig an trockener Luft und in CO - und luftfreiem Wasser 2 (Oxidschutzhaut schützt auch gegen H2SO4 und HNO3), ansonsten Reaktion zu FeO(OH) = Fe2O3 · H2O (Rosten); Verzinkung zum Rostschutz • O2 bei 150°C → Fe2O3; Fe3O4; Fe1-xO • Im feinverteilten Zustand brennbar, beim Erwärmen Reaktion mit S und P zu FeS und Fe3P; auch mit Halogeniden (trocknes Cl reagiert nicht) • Löslich in nicht oxidierenden Säuren unter H2 Entwicklung • • • • Fe + 2 HCl Fe2+ + H2 + 2 Cl- Physiologie 2+ 3+ -1 • Als Fe und Fe essentiell für alle Organismen; der Mensch enthält ca 60 mg kg ; täglicher Bedarf: Männer 5-9mg; Frauen 14-28mg • Sehr essentielle Nahrungsmittel: Schnittlauch, Kakao, Kavier • Enthalten in Hämaglobin, Ferritin, Myoglobin, Cytochrom, Katalase und anderen Enzymen die wichtige Funktionen in Atmungs- und anderen Sauerstofftransportvorgängen ausüben • In Pflanzen beeinflussen Eisenhaltige Enzyme die Photosynthese sowie Chlorophylbildung • Eisen-Schwefel-Cluster • Teilstruktur eines Ferredoxins mit einer Fe4S4-Heterocuban-Cluster; Ferredoxine sind an Elektronentransferreaktionen beteiligt, zB. im Zusammenhang mit Stickstofffixierung, Photosynthese oder Glucoseoxidation; die Eisen-Schwefel-Cluster fungieren als Elektronenüberträger Verwendung • Chemisch reines Eisen technisch nur als Katalysator, z.B. Haber Bosch-Verfahren von Bedeutung • Verbindungen als Arzneimittel, chemische Reagenz, Pigmente • Gußeisen: 2-4% C; gieß- aber nicht schmiedbar (Pfannen) • Stahl: schmiedbares Eisen (<1,7% C) → Werkstoffmaterial (Bohrer, Sägen, Schienen) • Nickelstahl: z.B. 36% Nickel, dehnt sich beim Erwärmen kaum aus → Herstellung von Präzisionsinstrumenten • Cr-Ni-Stahl: 18% Cr; 8% Ni, sehr Rost und Säuebeständig • Thermit Verfahren: • 3 Fe O + 8 Al 4 Al2O3 + 9 Fe ΔH° = -3350 kJ mol-1 (T = 2400°C → 3 4 flüssiges Fe, Zündkirsche aus Mg/BaO2) Verbindungen • In den (wichtigsten) Oxidaionsstufen +2 und +3 • In wässriger Lösung: Fe(II) als [Fe(H O) ]2+ blasgrün 2 6 • [Fe(H2O)6]2+ + H2O • [Fe(H2O)6]3+ (fast farblos) nur in stark saurer Lösung (pH ca. 0) stabil; bis pH 3: • • [Fe(H2O)5OH]+ + H3O+ k=10-7 [Fe(H2O)6]3+ + H2O [Fe(H2O)5OH]2+ + H2O [Fe(H2O)5OH]2+ + H3O+ k=10-3 [Fe(H2O)4(OH)2]+ + H3O+ k =10-6 4 • • • • • 2 [Fe(H2O)6]3+ + 2 H3O+ k=10-3 Bei höheren pH → Ausfall kolliodaler Gele → Rost Reduktionsgleichgewicht Fe2+ Fe3+ + e- stark abhängig vom pH-Wert und von Anwesenheit komplexbildender Liganden • E = E° + 0,509 lg (c 3+/c 2+) E° = +0,77V Fe Fe Oxidation von Fe2+ in saurer Lösung durch Luftsauerstoff + • ½ O2 + 2 H3O + 2 e 3 H2O E° = +1,23V Alkalische Lösung: Konzentration freier Ionen festgelegt durch kL: • cFe3+ · c3OH- = 5 ·10-38; cFe2+ · c2OH- = 2 · 10-15; • cOH- = 1 mol l-1 → E = -0,56V → in alkalische Lösung Fe(II) reduziert Nitrite zu NH3; Cu2+ zu Cu+; Fe(OH)2 an Luft: sofort Oxidation zu Fe2O3 · n H2O • Eisen(II)-Salze: sind sehr zahlreiche, zumeist grün, hydratisiert, kristallin, enthalten oft [Fe(H2O)6]2+; FeSO4 · 7 H2O (Eisenvitriol); Fe(ClO4)2 · 6 H2O; (NH4)2Fe(SO4)2 · 6 H2O (Morsches Salz, luftbeständig; → Maßlösung) • Eisen(II)-carbonat FeCO3 Sidernit, Lösung in CO2 haltigen Wasser als Hydrogencarbonat • Fe(III) bildet mit den meisten Anionen Salze (Ähnlichkeit zum Aluminium); Hydrate enthalten [Fe(H2O)6]3+ (blaßrosa bis Farblos) Bsp. Fe(ClO4) · 10 H2O, Alaune [Me(H2O)6][Fe(H2O)6](SO4)2; Fe(III) weniger basisch als Fe(II) → keine beständigen Carbonate, Lösung von Fe(III) stark sauer (gelb, durch CT-Banden von Hydroxo-ionen) Sauerstoffverbindungen • Eisen(II)-hydrogen Fe(OH) : Fe(II) + OH- → weißer flöckiger Niederschlag (nicht 2 • • wenn NH3 anwesend → [Fe(NH3)6]2+); Luft → Fe2O3 · n H2O; amphoter, Lösung in konzentrierten Laugen zu blassgrünen Na4[Fe(OH)6] • • • • Eisen (III)-oxidhydrat: Fe(III) + OH- → Fe2O3 · n H2O (rotbraun); leicht löslich in Säuren, unlöslich in Basen (nur heiße konzentrierte Basen → Me3[Fe(OH)6] (Me=Sr, Ba)); mehrere Modifikationen α-FeO(OH)(natürliches Goethit); Erwärmen → αFe2O3; metastabil: γ-FeO(OH)(Rost, Lepidokrokit) Erwärmen → γ-Fe2O3 Eisenhydroxidoxid ;der Mechanismus der Schichtstrukturbildung ist noch weitgehend ungeklärt Eisen(II)-oxid Fe1-xO (Wüstit) ist nur oberhalb von 560°C als nichtstöchometrische Verbindung stabil (Eisengewinnung) Eisen(II,III)-oxid Fe3O4 (Smp. 1538°C); Vorkommen als Mineral Magnetit, inverse Spinellstruktur, auf oktaedrischen Plätzen schneller Elektronenaustausch zwischen Fe2+ und Fe3+ → guter elektrischer Leiter, starker Ferrimagnetismus, Beständig gegen Säuren, Basen und Chlor → Elektrodenmaterial 5 • • Eisen(III)-oxid Fe2O3 (Smp. 1565°C) kommt in verschiedenen Modifikationen vor (α- und γ am wichtigsten); α: Korund Typ, Hämatit; γ: Defektspinellstruktur, ferrimagnetisch → Verwendung für Magnetbänder (abgelöst von Chromdioxid); Darstellung durch Oxidation von Magnetit bei 250-300°C • 2 Fe3O4 + ½ O2 3 γ Fe2O3 3 α Fe2O3 (zurück bei 1000°C im Vakuum oder 1400°C an Luft) Eigenschaften hängen von der thermischen Vorbehandlung ab; geklüht: hart, wenig löslich, hellrot-pupurviolett • Ferrite • Sind wegen ihrer magnetischen Eigenschaften technisch wichtig MeFe2O4 (Me= Fe, Co, Ni, Zn, Cd) Spinell Struktur, Hochfrequenz-Transformation und Speicherelemente im Computer) • Me3Fe5O12 (Me= Y, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Yb, Lu) Granat-Struktur; 960 Atome je Elementarzelle • Magnetische Wirkung bleibt erhalten nachdem die Weissschen Bezirke magnetisiert wurden • Ferrimagnetische hexagonale Ferrite: z.B. BaFe O ; Ba Me F O ; 12 19 2 2 12 22 BaMe2F16O27 (Me= Zn, Ni, Co, Fe); Permanentmagnete Halogenverbindungen • Eisen(II)-halogenide FeX : alle bekannt, wasserfrei und als Hydrate; Darstellung des 2 Chlorids: Erhitzen von Fe in trockenen HCl-Gas; Fe in HCl → Kristallisation des blassgrünen FeCl2 · 6 H2O (4 H2O Moleküle am Fe koordiniert) • Eisen(III)-halogenide FeX erhältlich durch direkte Halogenierung von Fe; Iodid 3 nicht bekannt, denn: 3+ • Fe + I Fe2+ + ½ I2 → FeI2 bildet sich • Erhitzen im Vakuum: FeX FeX2 + ½ X2 3 • FeCl3 und FeBr3 ähneln den entsprechenden AlX3 Verbindungen • • • • FeCl3 gut wasserlöslich → Kristallisation von [FeCl2(H2O)4]Cl2 · H2O [Fe(H2O)6]3+ protoysiert → reagiert sauer; in salzsaurer Lösung → [FeCl4]- (gelb) Schwefelverbindungen • Eisen(II)-sulfid; Darstellung aus Elementen, Natur: Magnetkies Fe S 0,9 • FeS + 2 HCl FeCl2 + H2S • • FeS2: natürlich als Pyrit und Markasit, Aufbau aus Fe2+ und S22• Fe2S3 Zersetzung bei T>20°C, wichtiges Mineral, Doppelsulfid CuFeS2 Komplexverbindungen • Überwiegend oktaedrische Komplexe; in der Regel Fe(II) → Fe(III) möglich: Stabilität der Oxidationsstufe hängt von den Komplexbedingungen ab • [Fe(CN) ]4[Fe(CN)6]3- + e- E° = + 0,36V 6 • • • [Fe(H2O)6]2+ [Fe(H2O)6]3+ + e- E° = +0,77V 6 • • [Fe(phen)3]2+ [Fe(phen)3]3+ + e- E° = +1,12V Fe(III): hart, hohe Affinität zu O-Liganden, z.B. in [Fe(PO4)]6-; wenig Affinität zu Ammin ([Fe(NH3)6]3+ u. [Fe(phen)3]3+ unbekannt, mit Fe(II) bekannt) • Stabilität der Halogen Komplexe sinkt von F- nach Br- (stabile Komplexe z.B. [FeF5(H2O)]2-; in CsFeF4: verknüpfte oktaedrische [FeF6]3- Ionen oktaedrisch; Chlorid Komplexe viel instbiler → [FeCl4]- • Mit SCN- → [Fe(SCN)(H2O)5]2+; [Fe(SCN)2(H2O)4]+; [Fe(SCN)3(H2O)3] (blutrot, Entfärben mit F-) Alle bisher genannten Komplexe: high-spin; low-spin nur mit "starken" Liganden wie biphy, phen, CNFerroin: [Fe(phen)3]2+ → [Fe(phen)3]3+ + e- Redoxindikator • Wichtigste Komplexe: [Fe(CN)6]4- (thermodyn. und kinetisch stabil) und • • [Fe(CN)6]3• [Fe(CN)6]4- + HCl H4[Fe(CN)6] starke vierbasige Säure, weißes Pulver [Fe(CN)6]4- + ½ Cl2 [Fe(CN)6]3- + Cl- rötlichgelb, Kaliumsalze: Blutlaugensalze 43+ • 3 [Fe(CN)6) + 4 Fe → Fe[Fe3(CN)6]3 · 14 H2O , unlösliches Berliner Blau oder KFe[Fe(CN)6] · H2O , lösliches Berliner Blau, alle Fe-Zentren oktaedrisch koordiniert • Berliner Blau wird technisch Hergestellt → Malerfarbe, blaue Tinte 32+ • [Fe(CN)6] + Fe → Fe4[Fe(CN)6]3 · 14 H2O Turnbulls Blau (kein Unterschied) • Fe(III) in high-spin; Fe(II) in low-spin-Zustand, Zugabe von Fe(II) zu gelben Blutlaugensalz oder Fe(III) zu roten BLS → farblose Salze; Ersetzt eine Cyanogruppe in Hexacyanoferrat durch die Liganden → Prussiate Verbindungen der Oxidationsstufe +4; +5; +6 • Keiner F- sondern nur O-Verbindungen • Perowskit Struktur: BaFeO ; CaFeO ; SrFeO (metallische Leiter, e -Orbitale 3 3 3 g überlappen zu schmalen Band) • Doppeloxide: Sr2FeO4; Ba2FeO4 (Spinell) • Me [Fe(OH) ] + Me(OH) + ½ O 2 Me2FeO4 + 7 H2O 3 6 2 2 2 • CaFeO3: nur bei RT metastabil; bei tiefen Temperaturen Lokalisierung der egElektronen → Disproportionierung von Fe(IV) zu Fe(III) und Fe(V) → Halbleiter • Nur wenige Fe(V)-Verbindungen bekannt; Bsp. Me FeO (Me=K, Na, Rb) mit 3 4 tetraedrisch koordinierten Fe-Atomen; oktaedrisch nur in La2LiFeO4 (PerowskitTyp); Darstellung durch Tempern der Nitrate bei 700°C und Reaktion mit 60 kbar O2 bei 900°C • • 7 • Ferrate(VI) • 2 Fe(OH) + 3 ClO- + 4 OH3 2 FeO42- + 3 Cl- + 5 H2O (pupurrot, tetraedrisch, stärkeres Oxidationsmittel als MnO4-) • FeO42- + 8 H3O+ + 3 eFe3+ + 12 H2O E° = +2,20V Zerfall in neutraler oder saurer Lösung 2+ • 2 FeO4 + 10 H3O 2 Fe3+ + 15 H2O + 1,5 O2 K2FeO4 ist mit K2CrO4 isotyp • μ = 2,8μB → 2 e → d2 → Fe6+ • • Cobalt • • • • • • Vorkommen • Legierung mit Eisen in Eisenmeteoriten und im Erdkern • CoAs 2-3 Speiscobalt • CoAsS Cobaltglanz • Co3S4 Cobaltkies Physikalische Eigenschaften • Stahlgraues, glänzendes, ferromagnetisches Metall • Hexagonal dichteste (α-Co) bzw. kubisch dichteste Packung (β-Co) • α-Co β-Co (bei 417°C; Rückreaktion nur langsam, bei Anwesenheit von Fe ist β-Co bei RT stabil) Chemische Eigenschaften • Im Vergleich zu Eisen oxidationsbeständiger • In der Kälte kaum Reaktionen mit verdünnter Salz und Schwefelsäure, leicht löslich in verdünnter HNO3; Passivschicht gegen konzentrierte HNO3 • In der Hitze reagiert Cobalt mit O2, X, S, P As, C, B aber nicht mit H2 oder N Physiologie • Tagesbedarf ca. 0,1 μg, essentielles Spurenelement; Mensch enthält ca 0,03 mg/kg • Hauptsächlich für die Bildung von Vitamin B12 benötigt • Geringe Mengen von Co-Verbindungen wenig toxisch, jedoch führen Tagesdosen ab 25μg zu Haut und Lungnekrankheit, Magenbeschwerden, Leber- Herz- und Nierenschäden, sowie zu Krebsgeschwüren Verwendung • Verbindungen • Smalte SiO · K O · CoO zur Blaufärbung von Glasflüssen(Cobaltglas) oder 2 2 Entfärbung • Katalysator für Oxosynthese oder Hydrierungs- oder Dehydrierungsreaktionen • Metall • Legierungsbestandteil, Permanentmagnete, Meißelspitze, Widia (Wolframcarbid + 10% Co) als Schneidwerkzeugmaterial und Diamantersatz 60Co : γ-Strahler • Technische Gewinnung • Sulfidische Erze, die auch sulfidisch gebundens Cu, Ni, und Fe sowie Eisenoxide enthalten, werden mit Kieselsäurehaltige Zuschläge und Koks verschmolzen; Eisenoxid verschlackt zu Eisensilicat und kann abgenommen werden; 8 Entstandener Cu-Co-Ni-Rohstein enthält nur noch Sulfide und Arsenide des Cu, Co, Ni, und Fe → mit Soda und Salpetersäure abrösten → Sulfit und Arsnit mit Wasser ablaugen → Metalloxide ungelöst → Trennung der Oxide mittels lösen und anschließender fraktionierter Fällung → Reduktion der Oxide mit Koks zu Metallen Verbindungen • Cobalt(II) und Cobalt(III)-Verbindungen • In Salzen und binären Verbindungen ist Co(II) stabiler als Co(III), auch in wässriger Lösung • [Co(H O) ]2+ (rosa) [Co(H2O)6]3+ (blau) + e- E° = +1,84V 2 6 • Nur wenige einfache Co(III)-Salze bekannt • Co2(SO4)3 · 18 H2O; MeCo(SO4)2 · 12 H2O (Me=K, Rb, Cs, NH4) (enthält das • • • [Co(H2O)6]3+ → blau, diamagnetisch, wasserzersetzlich) Aber Stabilität von Co(III) im basischen Milieu, da Co(III)-Hydroxid schwerer löslich als Cu(II)-Hydroxid • Co(OH)2 + OH CoO(OH) + H2O + e- E° = +0,17V 2 Co3+ + H2O 2 Co2+ + ½ O2 + 2 H3O+ Sauerstoffverbindungen • Cobalt(II)-hydroxid Co(OH)2: Co(II)-Salz + Hydroxid, zunächst blau, dann rosa (isotyp mit Mg(OH)2) schwach amphoter • • Starke Basen mit Überschuss → [Co(OH)4]2• An Luft (oder mit Oxidationsmittel) → CoO(OH) • Cobalt(II)-oxid CoO: thermische Zersetzung (1100°C) von Co-Hydroxiden oder ähnlichen; NaCl-Typ • Cobalt(II, III)-oxid Co O : 3 CoO + ½ O ; Spinell 3 4 2 • Nachweis: Thenards Blau (CoAl2O4), Rinmanns Grün (ZnCo2O4) Halogenverbindungen • alle CoX bzw CoF bekannt 2 3 • [Co(H2O)6]Cl2 CoCl2 · 2 H2O (50°C, rosa → blau) • • • Komplexverbindungen • In Komplexen ist Co(III) stabiler als Co(II); bei starken Feld hohe Ligandenfeldstabilisierung → die meisten Co(II)-Komplexe sind instabil gegen Luftsauerstoff • Co2+ (d7; high-spin) durch Oxidation → Co3+ (d6; low spin) • [Co(C O ) ]4[Co(C2O4)3]3- + e- E° = +0,57V 2 4 3 • [Co(NH3)6]2+ • [Co(en)3]2+ • • • [Co(NH3)6]3+ + e- E° = +0,11V [Co(en)3]3+ + e- E° = +0,18V [Co(CN)5]3- + CN[Co(CN)6]3- + e- E° = -0,80V Cobalt(III)-Komplexe meist oktaedrisch, low spin Cobalt(II)-Komplexe meist oktaedrisch (rosa) oder tetraedrisch (blau), high spin 9 Nickel • • • • • • • Vorkommen • In Eisenmeteoriten und im Erdkern • Gebunden in Nickelerzen, sowie nickelhaltige Erze; z.B. Magnetkies Fe S; 1-x • NiS Nickelblende • NiAs Nickelit • NiAs2-3 Weißnickelkies • In der Erdkruste 3x mehr als Cobalt Physikalische Eigenschaften • Silbern weißes, zähes, dehnbares, ferromagnestisches Metall • Hexagonal dichteste (α-Ni, unter 250°C) und kubisch dichteste Packung (β-Ni) • Ziebar, walzbar, schweißbar, schmiedbar Chemische Eigenschaften • Bei Raumtemperatur langsam löslich in nichtoxidierenden Säuren, leicht löslich in verd. HNO3 • Nicht löslich in konz. HNO3 auf Grund der Passivierung • Selbst bei hohen Temperaturen beständig gegenüber Alkalimetallhydroxiden; feinverteilt polyphor • In der Hitze Reaktion mit O , X, S, P, Si, B 2 Verwendung • Legierung • Stahllegierung (Nickelstahl, Chromnickelstahl); Kupfernickel (Monelmetall, Neusilber, Cuponickel); für chemische Apparaturen, Eßbesteck, Münzen, Konstantan • Reines Nickel • Feinverteilt als Hydrierungskatalysator, kompakt für Gebrauchsgegenstände und Münzen • Nickel Akkumulatoren Physiologie • Als essentielles Element wird es für die Blutbildung und Glucosestoffwechsel benötigt. • Im menschlichen Körper sind ca. 0,014mg Ni je kg enthalten • Jedoch sind Ni-Verbindungen auch stark toxisch und cancerogen und können Dermatitis auslösen Darstellung • Erfolgt analog der Kupferherstellung durch Teilrösten der Sulfide und anschließendem Verschmelzen mit Koks und Kieselsäurehaltigen Zuschlägen zu Entfernen des Eisenoxides (als Silicat); Beim weiteren Rösten wird das Eisensulfid durch einblasen von Luft entfernt; Weiterverarbeitung des Kupfer-Nickel-Feinsteins entweder elektrolytisch oder durch weiters rösten • Reines Nickel: Mond-Verfahren: Reduktion des Ni-Feinsteins mit CO • Ni + 4 CO Ni(CO)4 bei 700°C, anschließende Abscheidung von reinstem Ni an Ni-Kugeln Verbindungen • Ni(II) einzig stabile Oxidationsstufe • Ni(OH) : Ni2+ + 2 OHNi(OH)2 ↓ (mit NH3 weiter zu Ni(NH3)62+; mit H+ zu 2 10 • • • • Ni(H2O)62+) NiO: NaCl-Typ; Reduktion mit H2: feinverteiltes Ni (Raney-Ni); Darstellung: Pyrolyse des Hydroxides, Carbonates oder Nitrates NiS: Sulfide ähnlich denen des Cobalts NiX2: alle bekannt und stabil Koordinationsform: meist quadratisch planar (mit starken Liganden) oder pyramidal, oktaedrisch ( NH3; H2O; en; bipy; NO2-; F-), aber auch tetraedrisch • [Ni(H2O)6]2+ [Ni(NH3)6]2+ • Ni2+ + 2 CN- • 2 [Ni(CN)4]2- + 6 OH- + 9 Br2 • Tetraedrische Komplexe: blau [NiX4] X = Cl, Br, I; eg4 tg4 → paramagnetisch Ni(CN)2 [Ni(PR3)2X2] [Ni(CN)4]2- (quadratisch Planar) Ni2O3 + 10 Br- + 8 BrCN + 3 H2O [Ni(PR3)2X2] quadratisch planar tetraedrisch R=alkyl R=aryl rot-gelb blau diamagnetisch paramagnetisch • Höhere Oxidationsstufen • Ni(III) / Ni(IV) als Oxide/ Fluoride • NiO(OH) • MeNiO2 (M = Li, Na) 8.3. Diel Platingruppe 9.1. Ruthenium, Osmonium • • • • Vorkommen • Vergesellschaftet mit anderen Platinmetallen • gediegen; in Fe-; Cr-; Cu-Erzen • RuS Laurit 2 Darstellung • Gewinnung aus Rohplatin (Ru, Os, Pd, Pt) • Abtrennung von Ag, Au, Pg,Pt mittels Königswasser und PbCO3 Verwendung • Harte Legierungen • Hydrierungskatalysator • Früher Osmonium als Glühdraht (Fa. Osram) Eigenschaften • Typisches Metalle; kristallisieren in kubisch dichtester Packung, glänzend, hart, spröde • Im Vergleich zu ihrem Homologen Eisen viel reaktionsträger ("edle Metalle") z.B. beständig gegen Mineralsäuren bis 100°C 11 Beste Lösungsmittel sind alkalische Oxidationsschmelzen • Reagieren mit Fluor und Chlor; mit O Reaktion erst in der Hitze (feinverteiltes 2 Osmonium riecht aber schon nach OsO4) • Stabile Oxidationsstufen: • Ru: +2, +3, +4 • Os: +4, +6, + 8 • +4 bei beiden Disproportionierungsstabil Verbindungen Wasserstoffverbindungen • Binäre Hydride MH nicht bekannt (Hydridlücke im PSE), es existieren aber 2 temporäre Hydride der Form (MgH2)2 · MH2 Halogenverbindungen • Viele binäre Halogene (farbige Feststoffe) bekannt • Ru: F ; F ; F ; F ; Cl ; Cl 6 5 4 3 4 3 • Os: F6; F5; F4; Cl5; Cl4; Br4 • Stabilität: • Os>Ru; F>Cl>Br>I • Hohe Hydrierungsenergie ab MX , wird nur langsam hydrolysiert; 3 Darstellung aus den Elementen • Strukturen • MX7 u. MX6: Monomere • MX : Tetramer oder Dimere 5 • MX4 u. MX3: Raum-, Schicht-, Kettenstruktur • OsF (sehr instabil) das höchstwertige Halogen aller NG-Elemente (zusammen mit 7 ReF7) • RuCl · 3 H O (dunkelrot, aus RuO + HCl) wichtigstes Ausgangsmaterial für die 3 2 4 Herstellung anderer Ru-Verbindungen und Komplexe Oxide • Bekannt sind MO4; MO3 (nur in Gasphase); MO2, zudem das Hydrat Ru2O3 · x H2O • Darstellung • Aus den Elementen • Run+ / Osn+ + HNO / Ce4+ / MnO - → MO 3 4 4 • RuCl3 · 3 H2O + NaOH Ru2O3 · x H2O • Eigenschaften • MO sind nicht flüchtig und in H O bzw. Säuren unlöslich; Rutil Struktur 2 2 • MO4 sind flüchtig, sehr giftig, kristallin, Monomere mit tetraedrischer OKoordination; in H2O, Säure, Alkalien löslich • • • • • • • • OsO4 + 2 OH- 4 RuO4 + 4 OH- [OsO4(OH)2]2- (rote Lösung, diamagnetisch) 4 RuO4- + 2 H2O + O2 (gelbgrüne Lösung, paramagnetisch) 4 RuO4- + 4 OH4 RuO42- + 2 H2O + O2 (orange Lösung, paramagnetisch) • Beide MO sind starke Oxidationsmittel (RuO ist das stärkere der beiden) → 4 4 Einsatz in der organischen Synthese für die Hydroxierung von Alkenen 12 MnO4- (d0) • RuO4- (d1) Perruthenium Permanganat tetraedrisch tetraedrisch gelbgrüne Lösung violette Lösung paramagnetisch diamagnetisch in basische Lösung stabil wird von OH- reduziert Anhydrid Mn2O7 → Zersetzung Anhydrid Ru2O7 nicht explosonsartig bekannt Komplexe • Nur Ruthenium bildet Aquakomlexe. [Ru''(H O) ]2+ (rosa), [Ru'''(H O) ]3+ (gelblich), 2 6 2 6 • ersteres ist in Wasser ein starkes Reduktionsmittel (stärker als Fe2+) Es existieren viele, meist oktaedrische M''-/M'''-(MIV-)Komplexe; z.B. [M''NH3)6]2+; [M''(CN)6]4-; [M'''Hal6]3-; [M''''Hal6]2-; [Ru''(NH3)5N2]2+ der erste Komplex mit • • Distickstoff als Ligand (1965); [Ru''(CN)6]4- bildet mit Fe3+ analog zum Berliner Blau (Fe4[Fe''(CN)6]3) ein Ruthenium Pupur (Fe4[Ru''(CN)6]3) Ruthenium Rot ist ein dreikerniger Komplex [(NH3)5-RuIII-O-RuIV(NH3)4-ORuIII(NH3)5]6+ Komplexe höherer Oxidationsstufen sind wenig verbreitet, typisch sind Komplexe der Art [MVIO2X4]2-, die linearen "Dikationen" enthalten MO22+; z.B. [OsVIO2(OH)4]2(rosa) 9.2. Rhodium, Iridium • • • • Vorkommen • Gediegen oder gebunden mit anderen Platinmtallen in bestimmten Übergangsmetallsulfiden • Iridiumreiches Osmiridium (~50%) Physikalische Eigenschaften • Rhodium: silbernweiß, dehnbar • Iridium: silbernweiß, spröde, größte Dichte aller Elemente (22,65 g cm-3) • Beide kristallisieren in einer kubisch dichteste Pakung Chemische Eigenschaften • In kompakter Form gegen Säuren beständig (feinverteilt durch Königswasser auflösbar) • Angriff durch NaClO haltige konzentrierte HCl bei 125-150°C oder mit HCl bei 3 hohem Druck Verwendung • Rhodium • Heizspiralen • Düsen in der Herstellung von Glasfasern • Thermoelemente • Laborgeräte • Katalysator in der chemischen Industrie (Amoniakverbrennung) 13 Iridium • Hochtemperaturanwendungen (Becher, Tiegel) Verbindungen • Fluoride: RhF ; IrF 6 6 • Chloride: RhCl3; IrCl3/ IrCl4 • Hydride: Li RhH ; NaMH 3 4 6 • Neutrale Donoren: [MH(PR3)4]; [MH3(PR3)3] • • 9.3. Platin • • • • • • Vorkommen • Gediegen, vergesellschaftet mit Platin- und Münzmetallen • Speerelith PtAs ; Cooperit PtS 2 • Hauptquelle Rohplatin (Mondverfahren) Gewinnung • Durch unterschiedliche Aufschluss- und Löseprozesse der bei der Nickelherstellung anfallenden Schlämme Physikalische Eigenschaften • Grauweißes Metall, dehnbar, nicht sehr hart, kubisch dichteste Packung • Nicht essentiell und nicht toxisch (Krebstherapie) Chemische Eigenschaften • Pt + HNO3 Pt(NO3)2(OH)2 (ab 100°C) • Pt + Königswasser H2PtCl4 Verwendung • Katalysator (Hydrierung, Ammoniak, Oxidation, Petrochemie, Autoabgasreinigung • Elektroden, Spinndüsen Verbindungen • Hydride: Li3PtH5 • Neutrale Donoren: PtH (PR ) 2 3 2 • Halogene: • PtF5 / PtF6 tiefrot • PtX (Cl, Br, I) dunkelrot 4 • Xe + PtF6 → XeF2 O2 + PtF6 → O2+ Komplexverbindungen von Palladium und Platin • Wichtigste Oxidationsstufen +2 und +4 +2 → d8 → quadratisch planare Koordination, low spin, diamagnetisch ( Nickel: leichter → verhält sich nur bei starken Ligandenfeld so wie Pd und Pt) Pd(II)-Komplexe etwas weniger stabil als Pt(II), kinetisch träge Untersuchungen zu Isometrie und Reaktionsmechanismen der Pt(II)-Komplexe → Entwicklung der Koordinationschemie Trans Effekt (kinetisches Phänomen): Einfluss eines Liganden auf die Substitutionsgeschwindigkeit in trans-Possition • • • • • • 14 9.4. Palladium • • • • • • Vorkommen • Nur vergesellschftet mit anderen Platinmetallen bzw. Münzmetallen • Gediegen in Fe / Cu-Erzen Darstellung • Wie Platin Verwendung • Katalysator (Hydrierungskatalysator, Wacker-Verfahren; Autoabgasreinigung, Wasserstoffperoxidsynthese) • Legierungen Physikalische Eigenschaften • Kubisch dichteste Packung, silber, weiß Glänzen, duktil, dehnbar Chemische Eigenschaften • Oxidationsstufen +2; +4 (selten 0, +3, +5) • Aktivstes Platinmetall • Reaktion mit konzentrierter HNO / Königswasser + Luft → [Pd''Cl ]23 4 • Löst sich in Hydroxid, Cyanid, Sulfiden • Palladium kann schon bei Raumtemperatur riesige Mengen Diwasserstoff absorbieren, je nach Pd-Spezies (kompaktes Metall, Suspension, Koloid, ...) Aufnahme des 600-3000 fachen Volumens an Wasserstoff ! Verbindungen • Wasserstoffverbindungen • Bildung von metallischen Hydriden (nicht stöchometrisch) bis zu Grenzstöchometrie PdH0,7; unter Druck bis PdH2 • Hallogene • PdF ; PdF ; PdF → Mischhalogen PdIII[PdIVF ] 4 2 3 6 • PdCl2; PdBr2; PdI2 • Darstellung: PdF und PdCl aus Elementen; PdF durch 4 2 2 Komproportionierung • Oxide • PdO: Zersetzung bei > 900°C; Reduktion durch H2 schon bei 25°C; basischer Charakter, aber Säurelöslich; PtS-Struktur • PdO : aus [PdCl ]2+ + OH-; wie PdO schwarzer Feststoff; Zerfall ab 200°C; 2 6 starkes Oxidationsmittel; Säure und Alkaliunlöslich • Komplexe • Pd(II): Quadratisch planar; diamagnetisch; low spin • Pd(IV): oktaedrisch, diamagnetisch 15